Fußballkreis Essen: 1. Fachtag FairPlayLiga

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  • Ja, auch mit der FPL bleibt Fingerspitzengefühl gefragt. Und das ist aus meiner Sicht ganz klar der Punkt wo wir eingreifen müssen, auch um Fairnessregeln einzuhalten. Dabei wird vermittelt, was ein Foul ist und was nicht.
    Wobei ich gerade auf Turnieren nur unterbreche, wenn meine Kinder ein Foul begehen. Wenn der andere Coach das nicht ebenfalls macht, riskiere ich zu viel Unruhe, wenn ich seinen Job mache. In der Besprechung nach dem Spiel gehe ich natürlich auf die Unsportlichkeiten des anderen Teams ein und lobe meine Kinder ausdrücklich, dass sie trotzdem fair weitergespielt haben. Ich rechne ihnen im Fall einer Niederlage auch vor, dass ohne diese Fouls das Spiel zumindest unentschieden ausgegangen wäre. Das hat @Ersatzbank bisher jeden Anflug von Frust vertrieben.


    Wenn drüben natürlich diese berühmten Bambinis stehen, die allein mit dem Mofa zum Turnier gekommen sind aber natürlich nur wegen großer Eltern alle anderen um zwei Köpfe überragen, dann nehme ich bestimmte Kinder auf der Bank in "Schutzhaft". Leider sieht man da oft auch Spieler ausländischer Herkunft (an Optik UND Sprache erkennbar), die vorbildlicherweise im Verein integriert werden, aber leider ein oder zwei Klassen zu niedrig, weil es wohl wohl keinen Pass oder ähnliches gab...



    Rick

  • Fand auch die Erhebung des Fussballkreises München das eigentlich interessante an dem Bericht und kann die Einwände von Ersatzbank gut verstehen.
    Denn wie auch er zeigen sich für mich hier klare Defizite der Fair Play Liga.
    Zum einen teile ich die Romantisierung des gerechten Bolzplatzes nicht.
    Zum anderen sind Erwachsene bei dem auch von Erwachsenen organisierten Spiel anwesend.
    Wie auch Ersatzbank angesprochen hat, ist die Gefühlswelt der Kinder häufig geprägt, durch eine altersgemäße Egozentrik verstärkt durch eine meist starken Sensucht nach Gerechtigkeit.
    Wiederfährt ihnen nun von den anwesenden Erwachsenen( Trainer) keine Reflexion in dieser als ungerecht empfundenen Situation, kann dies zu Frustration und im Extremfall auch zum Vertrauensverlust führen.
    Nach meiner Erfahrung wirkt dieses Empfinden auch teilweise länger nach als die erlittene Niederlage.
    Leider habe ich zu diesem Thema . Bsp. noch keine Abhandlung eines Kinderpsychologen gefunden.
    Es ist schon interessant das ständig die Trainer befragt werden zum Thema FPL, die eigentlich ins Zentrum gestellten Kinder und die Auswirkung auf die Ausübung auf ihr Hobby scheinbar nicht untersucht werden.
    Hier kann ich mich jedoch irren. Es wäre jedoch fatal, wenn die FPL nicht im eigentlichen Interesse der Kinder steht, sondern nur aus Erwachsenensicht eine tolle Idee wäre.
    Der Ansatz der FPL hat viele positive Ansätze.
    Der Gedanke eines fairen Umgangs auf dem Sportplatz müsste eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, zu Glauben Kinder wären von den Irrungen und Wirrungen der Erwachsenen noch frei und würden ihren eigenen Egoismus für das freie und faire Spiel zurückstellen finde ich jedoch sehr blauäugig. Ein großer Teil der Kinder nimmt die Situation auch garnicht reflektiert genug war, um ein eigenes oder fremdes unsportliches Verhalten erkennen zu können.
    Die FPL funktioniert nach meiner Ansicht nur wenn die Erwachsenen diese fair und gemeinschaftlich organisieren.
    In allen anderen Fällen scheitert sie, wobei die Kinder gerade dann die Leidtragenden sind.

  • Es wäre jedoch fatal, wenn die FPL nicht im eigentlichen Interesse der Kinder steht, sondern nur aus Erwachsenensicht eine tolle Idee wäre.

    Darum dreht es sich wohl!



    Zum einen teile ich die Romantisierung des gerechten Bolzplatzes nicht.


    Genau das ist das Problem! Auf dem Bolzplatz waren die Kinder unter sich. Im Vereinsfussball findet jedoch eine Fremdsteuerung durch Erwachsene statt, die dem Kinderfussball nicht immer gut tut.


    Ich gebe dir aber vollkommen recht, dass es nur dann ins Bewußtsein der Erwachsenen dringen kann, wenn auch die Kinder befragt werden. Denn wie sonst sollen die Erwachsenen erfahren, welchen Teil ihrer Antworten sie aus ihren persönlichen Erfahrungen im Erwachsenen-Fussball sie in den Kinderfussball hineingetragen haben, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob es hier überhaupt gewünscht ist?


    Gerade der Leistungsgedanke vieler Erwachsene entwickelt sich konträr zum Spielgedanken, bei dem Siegen wie Verlieren zur Normalität gehören. Aber in der Erwachsenenwelt ist der 2. Platz bereits der erste Verlierer, sodass eine Senibilität auf das Thema kaum vorhanden ist.


    Auch hier im Forum werden immer wieder Themen gestartet, in denen es Aussagen gibt wie: "wir sind leistungsorientiert". Fragt man dann man nach, dann erfährt man allzuhäufig, dass es sich um eine Mannschaft im unteren Jugendbereich handelt und die Trainer selbst nicht mal eine Ausbildung für den Leistungsfussball besitzen. Für mich wirken solche Aussagen manchmal, als wollte da jemand mit dem Lexikon in der Hand zum Skalpel greifen, um wichtige Körperteile junger Menschen zu behandeln.


    Leider wird dieser Leistungsgedanke im unteren Jugendfussball von den Verantwortlichen in den Vereinen, Verbänden und dem DFB noch geschürt. Solange hier kein Umdenken erfolgt, werden Jahr für Jahr neue Trainer mit den gleichen falschen Erwartungen in den Vereinen den Kindern den Spaß am Fussball nachhaltig vermiesen! Von möglichen späteren Schäden in der Entwicklung des Selbstbewußtseins mal gar nicht zu sprechen.


    Gern würde ich ein besseres Licht auf den Kinderfussball zeichnen. Aber es wartet noch viel Arbeit, bis die Vernunft im Kinderfussball irgendwann gewinnt und es auch für die Erwachsenen ein ganz normales Spiel wird, bei dem gewonnen und verloren werden darf!

  • Ich könnte mir z.b. sehr gut vorstellen, dass eine nettospielzeit in der fpl sehr gut helfen würde um foul-szenen mit den Kindern beider teams kurz zu besprechen: die beteiligten fragen wie sie es wahrgenommen haben und dann erklären wo das foul lag und warum. Denn wenn man ein 10 Min spiel so unterbricht sind das schnell mal 20% der Spielzeit. Aber ich halte es für notwendig! Auch wenn es dann mal länger dauert.

  • Dass Erwachsene ggf. einschreiten widerspricht meines Erachtens der FPL nicht. Man soll nicht erst einschreiten (in Sachen Fouls) wenn ein Kind weinend am Boden liegt. Im Vordergrund steht der Spaß der Kinder. Wenn ein Kind an diesem Spaß nicht teilhaben kann, weil andere ihren Spaß auf dessen Kosten haben, dann ist ein Eingriff auf jeden Fall gerechtfertigt. Er verbessert ja wieder den gesamten Spielfluss.

  • Dass Erwachsene ggf. einschreiten widerspricht meines Erachtens der FPL nicht. Man soll nicht erst einschreiten (in Sachen Fouls) wenn ein Kind weinend am Boden liegt. Im Vordergrund steht der Spaß der Kinder. Wenn ein Kind an diesem Spaß nicht teilhaben kann, weil andere ihren Spaß auf dessen Kosten haben, dann ist ein Eingriff auf jeden Fall gerechtfertigt. Er verbessert ja wieder den gesamten Spielfluss.

    Stimme dir zu. Es kommt wie bei so vielem immer auf das Augenmaß an.

  • @Ersatzbank
    Was spricht den auch ohne Nettospielzeit dagegen dies zu tun?
    Soweit du dich mit dem anderen Trainer abgestimmt hast, was wohl bereits vor dem Spiel erfolgen muss, kann du ja durch den Spielleiter unterbrechen lassen und erklären. Kurz auf die Uhr geschaut und die Minuten hinten dran. Es geht ja um die Spielzeit der Kinder und wir haben auch schon Verletzungspausen oder anderes (Ball war im Bach und alle Kinder sind erstmal hinterher) in Absprache unter den Trainern pauschal hinten dran gehängt. Hierbei kann man sich aber auch unter dem Spiel kurz austauschen und abklären ob es für beide ok ist. Für Erklärungen zu einem Foul sollte das ganze ja möglichst zeitnah nach dem Foul erfolgen weshalb ich das vorher unter den Trainern absprechen würde.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • der Beweis......ohne Schiri würde es besser laufen ;):D

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    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • @Ersatzbank
    Was spricht den auch ohne Nettospielzeit dagegen dies zu tun?
    Soweit du dich mit dem anderen Trainer abgestimmt hast, was wohl bereits vor dem Spiel erfolgen muss, kann du ja durch den Spielleiter unterbrechen lassen und erklären. Kurz auf die Uhr geschaut und die Minuten hinten dran. Es geht ja um die Spielzeit der Kinder und wir haben auch schon Verletzungspausen oder anderes (Ball war im Bach und alle Kinder sind erstmal hinterher) in Absprache unter den Trainern pauschal hinten dran gehängt. Hierbei kann man sich aber auch unter dem Spiel kurz austauschen und abklären ob es für beide ok ist. Für Erklärungen zu einem Foul sollte das ganze ja möglichst zeitnah nach dem Foul erfolgen weshalb ich das vorher unter den Trainern absprechen würde.


    Gruß
    Torsten

    da spricht nichts dagegen! Es nennt sich Nachspielzeit! :)
    In der Halle ist es wegen der engen Taktung nicht so schön, aber es spricht nichts dagegen!

  • der Beweis......ohne Schiri würde es besser laufen ;):D

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    zu geil!

  • Susanne Amar, eine Mutter, deren Sohn im Leistungsfußball groß geworden ist und aktuell für einem Profiverein in der A-Junioren Bundesliga spielt, ist eine Bloggerin, die sehr viele ge- und erlebte Informationen für die Öffentleichkeit zugänglich macht. Ihr Internetaufritt - Ins Netz gegangen - ist sehr empehlenswert.


    Auch sie hat am Samstag den Fachtag FairPlayLiga besucht. Hier ihr Beitrag dazu.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • In der Halle ist es wegen der engen Taktung nicht so schön, aber es spricht nichts dagegen!

    Da gebe ich dir Recht. Ich hatte zugegeben auch die Halle nicht als FPL-Spiele auf dem Radar. Das gibt es hier bei uns leider nicht.
    Dennoch denke ich das sich die Situationen in denen man (pro Turnier) "Zwingend" Eingreifen und Erklären muss ja an einer Hand abzählen lassen. Zumal die Kinder ja bis zur Hallensaison auch schon eine Herbstrunde auf dem Feld gespielt haben. Bei uns (keine FPL in der Halle) es durchaus auch üblich das einfach der SR mal den kleinen erklärt warum er gepfiffen hat und was jetzt zu tun ist. Je nach Aufwand läuft die Zeit weiter oder er hält an.


    Ich hätte daher auch als Trainer keine Bedenken wegen der 1-2 Minuten. So eng sind Turniere ja normal nicht getaktet bzw. sollten Sie nicht sein.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)