Vereinswechsel oder zu sensibel?

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  • Hallo werte Kollegen.
    Ich bin Trainer einer F-Junioren Mannschaft und schon seit längerem unzufrieden mit unserem Verein, vielmehr mit vielen Vorgängen die momentan bei uns stattfinden. Bis vor kurzen habe ich mich immer sehr engagiert, trainierte zeitweise drei Mannschaften und besetzte den Posten des Turnierkoordinators. Das alles obwohl ich beruflich sehr eingespannt bin, aus Liebe zum Verein, weil ich der Meinung bin, wenn man was macht macht, man es mit 100 Prozent. Die Leute hier einschließlich des Vorstands sind alle nett und man kommt mit ihnen sehr gut klar und die Atmosphäre ist sehr, sagen wir mal, familiär.


    Eigentlich müsste man jetzt fragen, top, warum so unzufrieden? Die Antwort ist für mich persönich einfach. Im Jugendvorstand, insbesondere beim Organisatorischen läuft einiges Schief.
    •es gibt kein Jugendkonzept
    •jeder Trainer macht eigentlich was er will
    •einige Teams bekommen gar keine Unterstützung und Zuwendungen vom Verein, andere werden damit zugeschmissen
    •Dankbarkeit wird hier ganz klein geschrieben. Die meißten Trainer werden nichtmal nach ein paar Jahren, wenigstens mit einem Trainingsanzug, ausgestattet. Wertschätzung finde ich läuft anders bei einem Verein mit 17 Jugendmannschaften
    •überfüllte Jugendteams. Bei uns gibt es sehr viele überfüllte Jahrgänge womit die Trainer allein gelassen werden. Ich z.B. habe in meinem Jahrgang 24 Kinder. Fordern tue ich schon seit Mitte letzter Saison eine weitere Mannschaft. Jedoch bemüht sich niemand darum die dafür dringend benötigten Trainer zu suchen. Mir ist bewusst wie schwer das ist, aber nichts zu tun halte ich auch für fatal.
    •Jugendleitung nicht zuverlässig. Wir bestellen beispielsweise Winterjacken für unsere Spieler (bezahlt von den Eltern) worauf wir dann mindestens 3 Monate warten müssen weil alles über die Jugendleitung abgewickelt werden muss. Nachdem ich das jahrelang mitgemacht und hingenommen habe, habe ich mir schließlich einen eigenen Ausstatter besorgt wo ich selbst die Kontrolle über die Bestellungen habe und siehe da, unsere Sachen sind zumeist in maximal 2 Wochen da, je nach Verfügbarkeit. Schmeckte der Jugendleitung natürlich nicht und gleich wurden unserem Team Sanktionen angedroht obwohl wir eh keine Zuwendungen vom Verein bekommen
    •Lob und Anerkennung gibt es weder für die Kinder, noch für uns Trainer. Ganz im Gegenteil. Die Kinder werden oft noch klein geredet mit Kommentaren wie, ich dachte die wären besser (vor den Eltern und Kindern). Man muss dazusagen dass wir ein Jungjahrgang F sind,letzte wie auch diese Saison so gut wie alles gewonnen haben weswegen weder ich noch die Eltern solche Dinge verstehen können.


    Naja wie ihr seht ist die Liste sehr lang und es gibt noch einige Dinge die ich noch aufzählen könnte. Jedoch habe ich alles so hingenommen bis jetzt. Letzte Woche griff mich ein Vater eines meiner Kinder an, mitten im Training wärend die Kinder dabei waren. Die meisten meiner Jungs waren völlig aufgelöst und am weinen und um noch einen draufzusetzen beleidigte er noch die anderen Kinder und Eltern. Grund war für ihn weil ich seinen Sohn vom Platz verwiesen habe da er die ganze Zeit das Training störte und wie immer mal wieder frech und aufmüpfig war. Er beleidigte mich also verbal und griff mich körperlich stark an so dass es wenn die Eltern nicht sofort dazwischen gegangen wären fast zu einer Schlägerei gekommen wäre. Für mich ein Unding!


    Ich benachrichtigte nach dem Training sofort den Vorstand und teilte mit dass ich dieses Kind nicht mehr trainieren würde und das man das dem Vater nicht durchgehen lassen sollte. Mir wurde gesagt dass wäre kein Problem und sie müssten den Verein verlassen da Gewalt nicht geduldet wird.
    Gestern gab es ein Treffen mit den Eltern, ohne mich natürlich. Der Vorstand hat mich über weitere Entscheidungen noch nicht in Kenntnis gesetzt aber unser Sportlicher Leiter sagte mir dass der Junge wohl nicht mehr bei mir trainieren soll aber in die F1 geschickt werden soll also in den 2008er Jahrgang. Also ich muss sagen für mich ist das wie nen Stich mit dem Messer in den Rücken oder wie seht ihr das? Ich finde wir Trainer verlieren durch sowas unser Gesicht und der Verein öffnet solchen Typen so Tür und Tor für weitere solche Aktionen. Oder seh ich das zu eng?


    Jedenfalls überlege ich den Verein zu wechseln. Habe auch seit langem sehr viele Angebote von einigen sehr guten Vereinen. Ich wohne jedoch hier im Ort, mein Sohn hat hier überall seine Freunde, jeder kennt jeden und alle sind über den Platz irgendwie miteinander verbunden. Mir fällt die Entscheidung also nicht leicht. Noch dazu kommt dass 80 % meiner Jungs einvernehmlich mit den Eltern mitgehen will. Ich tue mich jedoch sehr schwer dem Verein einen ganzen Jahrgang zu "entwenden". Auf der anderen Seite weiß ich nicht ob ich diese Zustände weiter hinnehmen sollte. Oder sehe ich das einfach nur zu eng und das ist alles ganz normal? Mich würde eure Meinung sehr interessieren!


    Lieben Gruß
    Marcelo


    PS: Entschuldigt den verdammt langen Text.

  • Warum handelt ein Verein/ ein Jugendvorstand so ? Weil er es kann. Man baut auf die Loyalität und Leidensfähigkeit der Trainer. Dein Verein ist da nur einer von vielen. Es haben immer noch nicht alle begriffen, wo die Reise hingeht und mein Mitleid hält sich in engen Grenzen, wenn diesen Vereine nach und nach die Jugendabteilung wegbricht oder man sich mit anderen Vereinen zusammenschließen muss. Selbstgemachtes Leid.


    Bei den von dir geschilderten Vorgängen in der Vergangenheit kann ich dir nur einen Rat geben: Wechsel. Und zwar schon zur Winterpause. Es soll Spaß machen und bei dir hört es nur nach Stress an.
    Warum wilost du dir das weiter antun ?

  • Moin Marcelo,


    ein Bericht den ich gut nachvollziehen kann.
    Mache bitte Nägel mit Köpfen, allerdings nur für dich und die deinen.
    Fußballvereine sind eine eigene Welt, deshalb würde ich dir empfehlen den Verein zu wechseln, drohe nur nicht damit das die Mannschaft und/oder teile davon zusammen mit dir gehen. Der Schuss kann nämlich nach hinten losgehen, da du aufjedenfall nicht alle Eltern und Kinder hinter dir haben wirst, auch wenn du es denkst.
    Ich habe es mal erlebt, nicht weil ich mit Mannschaft wechseln wollte, sondern der 2. Trainer incl. ein paar Kindern usw...
    Erspare dir den zusätzlichen Stress, für einen 2. Anlauf hast du jedenfalls eine Menge an Erfahrung gesammelt.


    Gruß
    Micha

  • Ich frage mich ja immer, ob das Gras auf der anderen Seite des Zauns grüner ist oder nur so aussieht.
    Wenn du dich einem neuen Verein anbietest, dann werden sie dir alles erzählen was du hören willst. Die Probleme dort wird wohl keiner offen ansprechen.
    In sofern...


    Wenn ihr eigentlich im Verein einen guten Draht zu einander habt, könntest du deine Verbesserungsvorschläge sanft einbringen.


    Einen "Helfertag" mit grillen kann man recht leicht umsetzen, vielleicht muss nur einer sagen "ich kümmere mich" ...
    Auch könntest du sagen: "noch 3 Monate, dann sortiere ich 10 Kinder aus. Sucht ne Lösung
    Die, von denen du dir eine formale Anerkennung wünschst werden auch keine erhalten. So traurig das alles ist. Und je länger man sich reinhängt um so mehr negative Erfahrungen sammelt man.
    Statt auf die Engagierten sauer zu sein (egal ob sie es gut oder schlecht machen) konzentriert sich mein Frust inzwischen auf die die nie irgendwo mithelfen. Die Vereine nur konsumieren.


    Die aktuellen Probleme in deiner Mannschaft mit besagtem Vater würde ich gedanklich abkoppeln. Es gibt ne Lösung und wenn der Junge kein Überflieger ist, dann wird das total hart für das Kind. Was wäre die Alternative? Das Kind fliegt aus dem Verein weil sich der Vater nicht benimmt?


    Ich glaube ich würde an deiner Stelle einen Termin mit den Verantwortlichen machen und über deinen Frust sprechen. Konzentriere dich auf die wichtigsten Punkte und biete Lösungsvorschläge. Wenn das am Ende alles nichts nützt kannst du immer noch die Brocken hinschmeißen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Die Leute hier einschließlich des Vorstands sind alle nett und man kommt mit ihnen sehr gut klar und die Atmosphäre ist sehr, sagen wir mal, familiär.

    irgendwie passt das nicht zum Rest :whistling:


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Marcelo

    Ich habe das Gefühl, du trägst dein Herz auf der Zunge und hast ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden? Beides kommt sicher sehr gut bei den Kindern an, läßt jedoch die Erwachsenen (Vorstand, Eltern) in dem Glauben, das du dich nicht zur Wehr setzen könntest, weil du viel zu weich bist und dir ja jede neue Aufgabe "andrehen" läßt?


    In diesem Kontext sehe ich auch die Entscheidung des Vorstands, den Jungen und seinen Vater nicht aus dem Verein zu werfen.


    Egal, wie du dich entscheidest, wäre es wichtig diese Erfahrungen mitzunehmen. Dazu gehört es regelmäßig die Wünsche mit der Realität abzugleichen.

  • Hallo zusammen, vielen Dank für die vielen Antworten.


    irgendwie passt das nicht zum Rest :whistling:

    Ja da hast du Recht und das ist für mich eine riesige Enttäuschung. Die (Problem)-Gespräche laufen immer gut aber danach passiert nie etwas. Es ist schwierig zu erklären.


    Auch könntest du sagen: "noch 3 Monate, dann sortiere ich 10 Kinder aus. Sucht ne Lösung


    Die aktuellen Probleme in deiner Mannschaft mit besagtem Vater würde ich gedanklich abkoppeln. Es gibt ne Lösung und wenn der Junge kein Überflieger ist, dann wird das total hart für das Kind. Was wäre die Alternative? Das Kind fliegt aus dem Verein weil sich der Vater nicht benimmt?


    Ich glaube ich würde an deiner Stelle einen Termin mit den Verantwortlichen machen und über deinen Frust sprechen. Konzentriere dich auf die wichtigsten Punkte und biete Lösungsvorschläge. Wenn das am Ende alles nichts nützt kannst du immer noch die Brocken hinschmeißen.

    Also aussortieren darf ich nicht, ich bin sogar, selbst jetzt noch gezwungen jedes Kind anzunehmen was kommt. Es geht soweit dass teilweise Trainer 6 Tage die Woche auf dem Platz sind weil sie sich gegenseitig aushelfen um den Kindern wenigstens einigermaßen vernünftiges Training bieten zu können. Wir haben sogar einen Bereich unter den Bambini, Jahrgang 2012/13 mit 40! Kindern wo sie eine Trainerin alleine dastehen lassen. Sie hilft mir mittlerweile mit meinen 24 und ich ihr mit dieser heftigen Anzahl an Kindern. Der Vorstand stoppt das ganze natürlich nicht und alle Gespräche haben für uns keinen Nutzen.


    Das Problem mit dem Vater ist einfach das, dass es den Eltern impliziert dass sie keine Konsequenzen zu spüren haben. Der Vorstand gab die Order, wer gewalttätig wird der fliegt. Ich sage dem Vater, das war es, ihr seid raus, denn das duldet der Verein nicht. Vorstand führt Gespräch und schiebt das Problem nur von einem Trainer zum Nächsten. Um die Außenwirkung geht es mir, man kann den "Laden" nicht schmeißen wenn man nicht für voll genommen wird. Für den Jungen wäre es vllt sogar besser wenn er zu einem anderen Verein wechseln würde da er einfach keine Freunde bei uns hat obwohl er mit den Jungs gemeinsam zur Schule geht. Liegt aber einfach an seiner Art. Er ist mit der am wenigsten weite, Entwicklungstechnisch, aber spielt sich jedes Mal so auf als wäre er der Beste. Aber das ist nicht das worum es hier geht.


    Termine und Gespräche kann ich schon nicht mehr zählen. Das bringt leider alles nichts. Ich stehe jetzt genau dort wo ich nie hin wollte. Ich verfolge mit meiner Mannschaft ein eigenes Konzept mit eigenen Zielen. Für mich hat das aber nichts mit Verein zu tun, denn momentan fühlt es sich eher an wie ein Verein im Verein und das ist genau das Gegenteil was ich den Eltern und Kindern versucht habe einzupflegen. Nur langsam gehen mir die Argumente aus, auch mit selbst gegenüber.



    Ich habe das Gefühl, du trägst dein Herz auf der Zunge und hast ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden? Beides kommt sicher sehr gut bei den Kindern an, läßt jedoch die Erwachsenen (Vorstand, Eltern) in dem Glauben, das du dich nicht zur Wehr setzen könntest, weil du viel zu weich bist und dir ja jede neue Aufgabe "andrehen" läßt?


    In diesem Kontext sehe ich auch die Entscheidung des Vorstands, den Jungen und seinen Vater nicht aus dem Verein zu werfen.

    Du bist mit deiner Vermutung sehr nah dran. Ja ich bin manchmal zu weich weil ich dann, meiner Meinung nach, zum Wohle der Kinder bzw. des Vereins entscheide, bzw. es so hinnehme. Mit meinen Eltern komme ich eigentlich super klar. Alle akzeptieren die Regeln und kommen damit klar dass ich diese auch absolut konsequent und streng durchziehe. Auch mit meiner Linie nicht nur die Besten spielen zu lassen wird so hingenommen auch wenn es nicht jedem schmeckt. Den Eltern ist klar dass ich versuche ihnen so viel Spaß wie möglich zu vermitteln und sie so gut ich kann fußballerisch ausbilde. Viele meiner Kinder könnten mittlerweile in größeren weitaus besseren Vereinen spielen, sie wollen aber bleiben, ich denke das spricht für mich.
    Mit dem Vorstand aber, da könntest du Recht haben auch wenn ich das solangsam umgestellt habe bzw es versuche umzustellen.



    Abschließend zu diesem Text hier muss ich einfach mal sagen dass ihr Recht habt. Die Dinge sind so wie sie sind und die sind einfach Sch.... Anerkennung ist auch so eine Sache, wollte ich eigentlich nie und war mir eigentlich immer mehr unangenehm wenn mich jemand lobte z.B. ABER mich stört es einfach dass andere Vorstände, Trainer, Eltern meine Arbeit zu schätzen wissen und ausgerechnet der eigene Verein, für den man sich versucht den Hintern aufzureißen, von dem sieht man nichts dergleichen. Die Frage nach dem Sinn ist es deshalb, die die mich bewegt.


    Ich werde mir wirklich riesige Gedanken machen müssen und wahrscheinlich zu dem Entschluss kommen den Verein zu wechseln. Nur ist es aus den zuvor genannten Gründen natürlich nicht einfach für mich, zumal mein Sohn und meine Tochter, die beide im Verein spielen, auch betroffen wären. Mein Sohn zumindest könnte sich jeden Verein im Kreis aussuchen. Hat schon viele Anfragen bekommen auch eines NLZs, was ich aber deutlich für zu früh halte. Aber er will mit seinen Freunden spielen wo ich auch total hinter ihm stehe. Wie gesagt, alles sehr schwierig momentan.


    Nochmals vielen vielen Dank für die vielen Antworten. Hilft mir jedenfalls einige Gedanken zu sortieren und hoffentlich zu einigen neuen Ansichten zu gelangen.


    LG

  • Abschließend zu diesem Text hier muss ich einfach mal sagen dass ihr Recht habt. Die Dinge sind so wie sie sind und die sind einfach Sch.... Anerkennung ist auch so eine Sache, wollte ich eigentlich nie und war mir eigentlich immer mehr unangenehm wenn mich jemand lobte z.B. ABER mich stört es einfach dass andere Vorstände, Trainer, Eltern meine Arbeit zu schätzen wissen und ausgerechnet der eigene Verein, für den man sich versucht den Hintern aufzureißen, von dem sieht man nichts dergleichen. Die Frage nach dem Sinn ist es deshalb, die die mich bewegt.


    Ich werde mir wirklich riesige Gedanken machen müssen und wahrscheinlich zu dem Entschluss kommen den Verein zu wechseln. Nur ist es aus den zuvor genannten Gründen natürlich nicht einfach für mich, zumal mein Sohn und meine Tochter, die beide im Verein spielen, auch betroffen wären. Mein Sohn zumindest könnte sich jeden Verein im Kreis aussuchen. Hat schon viele Anfragen bekommen auch eines NLZs, was ich aber deutlich für zu früh halte. Aber er will mit seinen Freunden spielen wo ich auch total hinter ihm stehe. Wie gesagt, alles sehr schwierig momentan.

    Ja, genau das habe ich gemeint mit dem Abgleich von Wunsch als engagierter Trainer und der Realität, dass man die Verbindung Vater-Trainer und eigenen Kindern im Verein für eigene Zwecke ausnutzt!


    Ich hoffe, dass sich möglichst viele Elterntrainer deine sehr detailierten Beiträge anschauen. Denn die meisten sind noch nicht dort angegommen, wo du bist. Sie verschließen vielleicht sogar die Augen davor, irgendwann in eine Situation zu kommen, wo sie lediglich dem Verein ihres Kindes den kleinen Finger gegeben haben, als Trainer aktiv mitzuwirken, ihnen jedoch von den Vereinsverantwortlichen gleich beide Arme abgerissen wurden, weil sie immer mehr Aufgaben bekamen (damit der Verein stolz auf eine wachsende Menge an zahlenden Mitgliedern hat), aber die leidtragenden, sehr engagierten Trainer nicht mal ein einfaches Danke schön dafür bekommen.


    Wenn dir der Trainerjob Spaß macht (hast es ja schon allein dadurch bewiesen, dass einige deiner Jungs das Interesse von höherklassigen Vereinen geweckt haben) dann solltest du dein Hobby von der Vereinsmitgliedschaft deiner Kinder trennen. Die schaffen das auch ohne dich sehr gut!


    Diese Trennung macht vieles einfacher. Man wird nicht mehr mit dir so herumspringen, sondern deine Arbeit zu schätzen wissen. Denn sie wissen, du kannst jederzeit deinen Job dort aufkündigen, weil du keinerlei Rücksichtnahmen für diesen Verein zu nehmen hast. (Genauso wie der Vorstand im jetzigen Verein keine Rücksicht auf deine Befindlichkeiten genommen hat.)


    Auch werden deine Kinder neutral (d.h. ohne Verbindung zum Vatertrainer) beurteilt, wodurch es auch ihnen leichter gemacht wird. Ob sie dann im Verein bleiben oder wechseln möchten, wird sich leichter entscheiden lassen.


    Nimm einfach das Handlungsgeschick in die eigenen Hände, anstatt das du Andere über dich entscheiden läßt! Diesen Rat kann ich allen anderen Trainereltern geben, die nach kurzer Zeit festgestellt haben, dass sie von der Vereinsverantwortlichen "über den Tisch gezogen" wurden, weil den Worten keine Taten folgten. Denn erst, wenn der Leidensdruck hoch genug ist, wird man Veränderungen zustimmen. Freiwillig passiert das meist nicht! Auch nutzen sie vielfach die Uneinigkeit unter den Jugendtrainern für eigene Zwecke.

  • So ganz kann ich das nicht verstehen...
    Ihr sollt keine Kinder ablehnen, das ist verständlich aber hat auch Grenzen. Wenn sich keine neuen Gruppen/Trainer auftun, dann wird das irgendwann gefährlich weil man das nicht mehr sinnvoll überblicken kann. Wenn dir am Ende einer der 2012er abhanden kommt, dann gucken alle sparsam. DU bist nämlich während der Trainingszeit verantwortlich!


    Auch den Spuk kann man schnell lösen:


    1.) Liebe Eltern, wenn sich nicht bis zum ... drei aus euren Reihen als zuverlässige Betreuuer/Co-Trainer finden lassen, bin ich raus! Wobei man hier a) auch Mütter ansprechen darf und b) die meisten lieber gefragt werden wollen als sich selber zu melden. Du siehst ja wer Zeit hat und am Platz rumlungert :D


    2.) Lieber Vorstand, wir machen das nicht mehr mit. Wenn ihr nicht bis zum ... eine Lösung präsentiert, dann sind wir raus. Wenn das alle Trainer die überlastet sind, übereinstimmend von sich geben, was soll der Vorstand machen? Dann steht er in Zukunft ohne Trainer da... Muss man sich halt mal zusammen tun.


    Ich würde erstmal den Aufstand im kleinen proben. Wie gesagt: hinschmeißen kann man immer noch

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Wieder mal alles super Antworten, danke. Deshalb schreibe ich ja hier rein um mir von euch einfach mal ein paar Meinungen anzuhören. Natürlich möchte ich ungerne aufhören und an meinem Sohn mache ich es natürlich auch nicht fest, auch wenn er der Grund war, warum ich letztendlich dann wieder angefangen habe zu trainieren. Gewollt habe ich das nie, meinen eigenen Sohn trainieren, aber es ging damals nicht anders. War aber von Anfang an auch nie das Problem da ich, auch durch dieses Forum hier, versucht habe aufn Platz den Vater zu Hause zu lassen. Ich gebe mir da Mühe ihn nicht zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Ersteres klappt ganz gut, an der anderen Sache muss ich noch ein wenig an mir arbeiten. Schwieriger war es für mich eher von C-A Junioren, in dem Bereich ich vorher trainierte, auf Bambini umzuswitchen, hat aber auch sehr gut durch Horst Wein geklappt. Ich würde ihn gerne einfach woanders spielen lassen ohne dass ich Trainer bin, jedoch gibt es in seiner Altersklasse hier bei uns niemanden wo ich sagen würde, "da kannst du ihn bedenkenlos trainieren lassen". Meine Ansprüche sind, dadurch dass ich mich sehr viel informiere und versuche durch Bücher etc weiterzubilden, natürlich imenz gestiegen. Ich bin aber auch niemand der unbelehrbar bei seiner Meinung bleibt, daher auch der Informations- und Meinungsaustausch mit euch. Niemand ist unfehlbar und ich bin ständig bereit dazuzulernen.


    Edit: Ich bin mittlerweile ein bisschen vom Thema abgeschweift, deshalb mal kurz zurück zum Thema.
    Den Aufstand zu proben dürfte bei uns eher schwierig sein, die meisten der Trainer traut sich einfach nicht den Mund aufzumachen oder hat auch einfach schon aufgegeben. Dazu kommt dass jeder von denen selbst seinen Sohn etc trainiert und keine Probleme bekommen will. Drei Trainer von drei verschiedenen Mannschaften plus mich, das wäre einfach zu wenig um was zu erreichen. Nur was tue ich, den Kopf in den Sand stecken und gehen, oder es einfach hinnehmen wie die Anderen und mein eigenes Ding machen? Ich weiß es wirklich nicht. Ich habe deutlich andere Vorstellungen wie es laufen könnte und sollte, aber meine Gedanken treffen leider auf Taube Ohren. Ich hatte schon den Gedanken zum Hauptvorstand zu gehen aber wäre das der Richtige Weg? Ich denke eher für sie, unseren Jugendvorstand, wäre es wie Majestätsbeleidigung und würde die Situation womöglich verschlimmern. Was würdet ihr tun, auf Konfrontation gehen oder nicht?


    LG

  • @PlayaEspanol
    Mir kommt das alles bekannt vor. Der Kampf gegen Windmühlen zermürbt und ermüdet. Man wollte doch einfach nur mit Spaß und ohne Stress Kinder trainieren und muss sich jetzt an "Randerscheinungen" zerreiben. Wenn ich mir so deine Schilderungen durchlese und eine Liste mache, was gut läuft und was schlecht, also vereinfacht Stress vs. Spaß.... Tja, was soll ich sagen ? Kann man deinem Jugendvorstand nur gratulieren. Da ist einer richtig leidensfähig. Da geht noch mehr. Was soll auch passieren ? Wir haben doch genug Zuwachs, also machen wir doch alles richtig.
    Und bei den Voraussetzungen glaubst du wirklich an Besserung ??


    Dann hilft dir vielleicht zur Entscheidungsfindung meine Erfahrung. Nach Jahren im Heimatverein die Reissleine gezogen. Eine Menge an Federn gelassen. Es war aber kein Fortschritt erkennbar. Ich habe dann eine Pause gemacht, die ich auch wirklich brauchte. Angebote kamen, aber nach einem intensiven Blick in die Strukturen dort war erkennbar, dass kein Verein davon nach meiner Einschätzung zukunftsorientiert aufgestellt war. Nicht einer hatte ein wirkliches Konzept. Das ist hier die Realität und hat sich seit dem auch nicht geändert. Nach zwei Jahren dann eine Anfrage mit anschließenden Gesprächen. Da passte alles. Das merkt man schon in den Gesprächen, ob da ein Vorstand dir Honig um den Bart schmiert oder wirklich ein langfristiges Ziel verfolgt. Was nun anders ist: Man hat einen neutraleren Blick auf das Ganze. Man sieht sehr viele Dinge sachlicher, weswegen der Vorstand auch oft nachfragt, was verbessert werden könnte. Man kommt eben von außerhalb und hat nicht den berühmten Stallgeruch. Man ist sich bewusst, dass es Konsequenzen hat, wenn man Mist baut. Auf persönliche Beziehungen muss man ja keine Rücksicht nehmen. Die gibt es niccht wie im Heimatverein. Was aber noch viel entscheidender ist: Der Vorstand weiß auch, dass man selber die Konsequenzen zieht und geht, wenn seitens des Vereines Mist gebaut wird.
    Dadurch entsteht eine Win-Win Situation.


    Bei dir scheint bislang nur der Verein zu gewinnen. Ich kann dir nur raten: Mach es einfach und wechsel den Verein. Diese Erfahrungswerte solltest du dir nicht entgehen lassen. Und das Hobby soll Spaß machen. Hört sich für mich bei dir nicht so an. Aber ich wiederhole mich. Warum sollen sie auch was ändern ? Läuft doch gut für sie...

  • @PlayaEspanol
    Ich hoffe, @Steini Informationen haben dir die letzten Zweifel genommen, fortan einen eigenen, selbstbestimmten Trainerweg zu gehen und sich von den Fesseln im Heimatverein zu lösen. Denn selbst, wenn du dir die beste Mühe gibt, den Vater zuhause zu lassen, wird in jeder ausbleibenden Entscheidung des Jugendvorstands klar, dass du selbst ungerechtfertigte Entscheidungen weitaus eher klaglos hinnimmst, als wenn du kein Vatertrainer währst.



    1.) Liebe Eltern, wenn sich nicht bis zum ... drei aus euren Reihen als zuverlässige Betreuuer/Co-Trainer finden lassen, bin ich raus! Wobei man hier a) auch Mütter ansprechen darf und b) die meisten lieber gefragt werden wollen als sich selber zu melden. Du siehst ja wer Zeit hat und am Platz rumlungert

    So ähnlich sind viele Eltern in diese Rolle gedrängt worden. Erst hieß es "nur ein bißchen mithelfen", dann meinte man "das machst du prima. Da kannst du doch gleich die Mannschaft übernehmen" und ehe man sich versieht, ist man schon in eine Rolle gerutscht, die man ursprünglich gar nicht wollte.


    Bei @PlayaEspanol ist insofern etwas Gutes daraus geworden, als das er Interesse an dieser neuen Aufgabe gefunden hat. Allerdings waren reichlich Vorkenntnisse eine gute Basis. Die überwiegende Zahl der Neu-Einsteiger sind jedoch absolute Anfänger. Manche erkennen sogar rasch, dass ihnen nicht einmal die Zeit fehlt, um die neue Aufgabe vernünftig auszuführen. Mehr als 50 % hören schon während oder nach ihrer ersten Saison wieder auf. Es läßt sich denken, dass diese Entscheidung zunächst Streß im Verein vorausgegangen ist und gerade Elterntrainern besonders schwer fällt.


    Dabei gibt es weitaus bessere Wege, das benötigte Personal aus dem eigenen Verein zu rekrutieren. So kann man ab dem ältern C-Jugend-Jahrgang Spieler ansprechen, ob sie Lust haben, sich als Traner fortzubilden. Sie sammeln dann erste Erfahrungen als CoT-rainer, nehmen an Traineraus- und fortbildungen teil und wissen bei der Übernahme eines Traineramtes ganz genau, was auf sie zukommt.


    Gegen diesen Weg der Trainerrekrutierung gibt es jedoch überall dort Wiederstände, in denen man die Jugendarbeit nicht besonders schätzt und deshalb so billig wie möglich "mitlaufen" soll. Denn neutrale, gut ausgebildete und sportlich erfolgreiche Trainer bekommen früher oder später Angebote von anderen Vereinen. Dort erfahren sie eine bessere Wertschätzung, indem ihnen eine Aufwandsentschädigung gezahlt wird.
    Will man im eigenen Verein derlei Anspruchsdenken erst gar nicht aufkommen, dann holt man sich lieber Eltern. Die machen es um sonst und lassen sich die Geringschätzung ihrer Arbeit gefallen, weil sie glauben damit auch ihrem Kind das Beste zu wollen.


    Ich denke mal nicht, das @Steini seine Entscheidung irgendwann bereut hat. Auch @PlayaEspanol" Zaudern gilt hauptsächlich der Zukunft seines Sohnes. Doch welchen Grund sollte es geben, dass er sich nach der D-Jungend nicht auch in einem größeren Verein mit gut ausgebildeten Trainern prima entwickelt.


    Wer allerdings Angst hat über den Tellerrand hinaus zu schauen, indem man sich einen anderen Verein anschließt und dort neue Erfahrungen sammelt, der wird nie weiterkommen als bis dahin, wo er jetzt schon ist!

  • Dass man die Trainer besser aus dem Pool der Aktiven rekrutieren sollte habe ich ja schon mal gesagt... beim Volleyball absolut üblich
    Aber da "Verein" nicht konsumieren sondern mitmachen bedeutet, darf man durchaus auch aktiv um Mithilfe bitten. Sowohl bei der 3. Herren wie auch bei den Eltern.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Aber da "Verein" nicht konsumieren sondern mitmachen bedeutet, darf man durchaus auch aktiv um Mithilfe bitten. Sowohl bei der 3. Herren wie auch bei den Eltern.

    Ja, das sehe ich auch so. Allerdings mit der Einschränkung keine Eltern als Trainer zu beschäftigen. Denn nur so gibt es eine Gewähr, dass zugesagte Rechte und Pflichten eingehalten werden.
    Wer als Vereinsverantwortlicher Elterntrainer beschäftigt, der konsumiert Dienstleistungen ohne Rücksicht auf die Eltern und ihre Kinder, denn die müssen die Vernachlässigung des Vorstands ausbaden.


    Leider wollen viele Vorstände nicht gern zuhören, wenn das Thema Jugend angesprochen wird, weil sie sich hier keine Lorbeeren verdienen können. Auch erkennen sie aufgrund ihrer eigenen kurzfristigen Ziele keine kausale Verbindung zwischen guter Jugendarbeit als Garantie zur langfristigen Erhaltung des Vereins.


    Trainereltern stellen keine Forderungen, bzw. sie werden nicht erfüllt, sondern sie gehorchen unter Androhung sonst andere Elterntrainer ausgetauscht zu werden oder aber die Mannschaft des Kindes aufzulösen.


    Ich denke mal, dass was Marcelo hier sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschreibt, wird es in vielen Vereinen geben und nicht eine Ausnahme sein.


    Mir scheint der Leidensdruck auf die Vereine längst noch nicht groß genug zu sein, als dass eine Besserung in Sicht ist, solange noch genug Geld in der Kriegskasse für die Dorfbundesliga ist? In manchen Vereinen gibt es nur noch eine Seniorenmannschaft. Die Kinder müssen teilweise weit entfernt zu anderen Vereinen, mit denen man Spielgemeinschaften gegründet hat, weil das am wenigsten kostet. In einigen kleinen Vereinen grasen schon Schafe auf den Fussballplätzen.
    Bei glechbleibendem Desinteresse für die Jugend werden in den nächsten 10 Jahren weitere 10 - 20 % an kleinen Dorfvereinen endgültig von der Bühne verschwinden. Den anderen Sportarten wird`s sicher freuen, wenn die Verantwortlichen in den Fussballvereinen nicht verstehen wollen, dass sie beim Freizeitsport nicht mehr in einem Elfenbeinturm sitzen.

  • Also ich habe mir das was ihr geschrieben habt alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. Einige Dinge habe ich vorher so nicht erkannt, ich habe nicht gemerkt dass ich mich durch meine Kinder angreifbar und ausnutzbar gemacht habe. Mit dem Heimatverein ist so ne Sache, wir sind selbst "Hinzugezogene", ich selbst habe meine ganze Jugend in Profivereinen verbracht. Aber klar für meinen Sohn ist es der erste Verein. Ich habe heute ein Gespräch mit der Jugendleitung. Ich werde ein paar Argumente und Vorschläge bringen, werde mich anbieten diese zu Unterstützen und dabei zu helfen Dinge zu verbessern. Das ganze schaue ich mir bis zum Ende der Saison an und dann werde ich, falls keine Veränderung eintritt, zurücktreten und erstmal pausieren.


    Ich weiß genau dass sich höchstwahrscheinlich nichts ändern wird aber dann habe ich es dann wenigstens ein letztes Mal versucht. So kann ich ruhiger schlafen. Bis zum Ende der Saison muss ich eh weitermachen, da ich meine Jungs nicht einfach hängen lassen kann, zumindest nicht mitten in der Saison. Mit meinem Sohn selbst habe ich schon gesprochen, ihm werde ich zu einem der größeren Clubs bringen die schonmal angeklopft haben. Für meine Tochter muss ich mich nochmal umschauen aber das ist noch nicht weiter schlimm, da sie erst ein 2012er Kind ist. Und wenn die Zeit nach der Pause irgendwann wieder reif ist, werde ich auch wieder trainieren, aber dieses Mal nicht die Mannschaft meines Sohnes und den Verein werde ich mir wirklich genau ausleuchten und ansehen, bevor ich dort überhaupt nur einen Finger krumm mache.


    Ich möchte mich echt nochmal bei euch bedanken. Ihr habt meinen Horizont erweitert und mich nicht nur zum Zweifeln, sondern auch zum Handeln bewegt.


    LG
    Marcelo

  • Klasse. So hätte ich das wohl auch gemacht. Hilfe anbieten, mitwirken, niemand während der Saison hängen lassen und dann später entscheiden. Viel Erfolg. Bitte berichte wie es weitergeht!

    Grüße von der Ersatzbank

  • Ich habe heute ein Gespräch mit der Jugendleitung.

    Ich denke mal, dort wirst im Gespräch mit den Verantwortilichen sicherlich Entscheidungshilfen finden.


    Denn wenn nun den Worten der Verantwortlichen keine Taten folgen, hast du unmißverständlich deine Konsequenz daraus klargemacht. Der Verein hat nun die Wahl und du die Sicherheit für deine Entscheidung weiterzumachen oder aufzuhören.


    Mag evl. auch ganz gut sein, wenn du dir eine "Schaffenspause" gönnst, um die Erlebnisse zu verarbeiten, anstatt sich gleich in ein nächstes Abenteuer zu stürzen. So erkennt man, ob der Spaß noch groß genug ist und man sein Hobby auch ganz allein genießen kann.


    Gerade in Orten, wo sich jeder kennt, kann es von Vorteil sein, ein wenig Gras drüber wachsen zu lassen, bevor man sich für ein neues Engagement entscheidet.


  • Trainereltern stellen keine Forderungen, bzw. sie werden nicht erfüllt, sondern sie gehorchen unter Androhung sonst andere Elterntrainer ausgetauscht zu werden oder aber die Mannschaft des Kindes aufzulösen.

    Das ist eine sehr gewagte These. Ich bin selbst Elterntrainer, wie eigentlich alle mir bekannte Jugendtrainer der (vielen) umliegenden Vereine. Und die Jugendleiter rollen uns verbal durchaus den roten Teppich aus, damit wir diese Arbeit machen, weil sich halt kein Ersatz finden würde. Voriges Jahr wurden mehr als 40 Eltern angesprochen, ob sie Interesse an einem Traineramt hätten. Gemeldet hat sich 1.


    Und bzgl. der Drohung, die Mannschaft aufzulösen: Da zucken die Eltern bestenfalls mit den Schultern. Tenor: "Dann wechseln wir halt den Verein oder unser Sohn macht Karate." Karate beliebig durch Schwimmen, Handball, etc. ersetzen.


    Die mir bekannten Elterntrainer treten alle samt gegenüber den Jugendleitern freundlich/höflich (denn der macht auch sehr viel Arbeit für den Verein), aber sehr bestimmt auf. Da hat keiner Angst vor dem Verlust des Traineramts. Im Gegenteil: Die meisten würden sich über eine Ablösung nach 1-2 Saisons freuen (obwohl sie ihre Arbeit gut machen).