Fußballsperre

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  • Hallöchen

    Ich halte es dann für gerechtfertigt wenn ein Spieler sich seine Zukunft verbaut weil er sich so auf den Fussball konzentriert.

    So geschehen bei meinem Torwart in der C! Ein begnadetes Talent, war in den letzten Ferien jeden Tag im Training auf dem Platz. Problem war nur, wie ich erst danach erfahren habe, er hatte vor den Ferien in Mathe eine 6 geschrieben. Die Arbeit sollte nach den Ferien wiederholt werden, und prompt schreibt er da eine 5. Vor lauter Fussball hat er vollkommen die Schule verdrängt.

    Konsequenz der Eltern: Eine Woche kein Fussball sondern ganz brav Mathe lernen daheim. Das tat nicht nur Ihm weh sondern auch mir, da ich ungern auf meinen Torwart verzichten will. ^^

    Gruß Daniel

  • ich sag mal so: schule geht auf jeden fall vor, ABER ich glaube auch, dass trotz lernerei und schinderei für die schule 2 stunden drinnen sind, in denen man mit freunden abhängt und den kopf ein bisschen frei bekommt. außerdem kann mir niemand erklären, dass kinder/jugendliche den ganzen tag durchlernen... wir wissen es doch alle aus eigener erfahrung.. 2 stunden am stück, ok, das schaffen wir gerade noch... alles andere ist teilweise sinnlos... also lassts eure kinder trotzdem ihren lieblingssport nachgehen...

  • Es gibt Fälle, da macht es Sinn, und es gibt Fälle da macht es keinen Sinn.

    Wichtig ist doch, das die Kinder einen vernünftigen Schulabschluß bekommen, damit sie später ein gute Basis für ihr Berufsleben erhalten.

    Allerdings gibt es auch Fälle, da sind Kinder offensichtlich mit der gewählten Schulform der Eltern absolut überfordert. Möglicherweise meinen es die Eltern gut, aber übersehen die Überforderung völlig. Einige Eltern glauben, da sie dies durch extremes üben ihrer Kinder kompensieren können. Dieser Gedanke ist allerdings aus meiner Sicht völlig falsch, da sie damit auf Dauer nur ein unglückliches, überfordertes Kind haben, was sich beizeiten in der Schule und in anderen Bereichen verweigern wird.

    Es ist wie im Fußball, einige haben extremes Talent und können irgenwann in der Bundesliga spielen. Die meisten allerdings können und werden trotz allem Training niemals diese überwinden. Diesen Fakt müssen Eltern, Trainer und Kinder ebenfalls akzeptieren.

    Deshalb sollten alle Eltern genau prüfen ob ein Fußballverbot, ein Ausgehverbot, ein Fernsehverbot, ein PC-Verbot etc., auf Dauer im Sinne der Entwicklung ihres Kindes ist. Es ist doch einfacher Kinder nach meiner Meinung erheblich einfacher Kinder zu motivieren, wenn man ihnen nicht alles was ihnen lieb und teuer ist wegnimmt. Kinder brauchen erreichbare Ziele, damit motiviert gefördert werden können. Das gilt für den privaten Bereich genauso wie im Fußball.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • hatte da auch ein sehr interresantes telefonat letztens mit einer mutter.Die meinte mein kind hatt so viele hausaufgaben auf und es weis gar net wo es anfangen soll. dann meinte ich mm soll es ins training kommen dann bekommt das kind wenigstens wieder den kopf frei

  • "Fußballsperre" drückt für mich ein Verbot aus.

    Ich steckte lange Zeit in dem persönlichen "Konflikt" Trainer und Vater zu sein. Als Trainer will ich die Jungs fit machen und alles aus ihnen für`s Spiel herausholen. Dazu gehört, dass sie zum Training gehen.

    Auf der anderen Seite spielen zwei meiner drei Söhne in einer Mannschaft.
    Dann kommen die Tage, da steht am Tag nach dem Training eine wichtige Klassenarbeit an. Trotz vorbildlichem kontinuirlichem täglichen Lernens abseits der Hausaufgaben sitzt der Stoff noch nicht. Nun treten zwei Möglichkeiten auf:

    1)Das Training lenkt ab, man bekommt den Kopf frei und lernt hinterher
    2)Nummer 1 ist zwar so, aber mir rennt die Zeit davon, denn incl. Abendbrot wird es dann 20.00 Uhr und dann habe ich Zeitdruck.

    Geimpft durch uns Eltern kommen die Jungs dann zu dem freiwilligen (beinflußt) Ergebnis, dann Training mal Training sein zu lassen.

    Das Problem hierbei ist für mich jedoch, dass einige Trainer auf Grund ihrer Einstellung und Äußerungen den Kindern derartig Druck machen, statt zu lernen, zum Training zu gehen. Die Kinder gehen dann zum Training und verhauen dann die Arbeit. Stellt sich dann für die Eltern die Frage, wer hat Schuld und was ist zu tun. Natürlich besteht der begründete Verdacht im Raum, das die Arbeit auch ohne Training verhauen worden wäre, beweisen läßt sich beides nicht.

    Aus diesem Grunde lernen meine Söhne fast jeden Tag ein 15 bis 30 Minuten abseits der Hausaufgaben (Klasse 5 und 7), dann wird`s vor den Arbeiten nicht so heftig und sie können dann ihrem liebsten Hobby nachgehen, --Fußball--. So beschränken sie die Trainingsausfälle auf ein Mindestmaß und das finde ich so absolut korrekt und akzeptabel.

    Ansonsten spricht mir bcefferen aus vollem Herzen, seinen Ausführungen kann ich mich voll anschließen. Gruß Andre

  • Aus diesem Grunde lernen meine Söhne fast jeden Tag ein 15 bis 30 Minuten abseits der Hausaufgaben (Klasse 5 und 7), dann wird`s vor den Arbeiten nicht so heftig und sie können dann ihrem liebsten Hobby nachgehen, --Fußball--. So beschränken sie die Trainingsausfälle auf ein Mindestmaß und das finde ich so absolut korrekt und akzeptabel.



    Hiermit hat mein Vorredner im Prinzip die beste Lösung dargestellt !
    Wenn die Kinder es hinbekommen jeden Tag etwas zulernen, und (vor allem bei neuen Themen) extrem gut in den Unterrichtsstunden aufzupassen, dann benötigen sie vor Arbeiten eigentlich nur noch mal eine intensive Wiederholung, die eine Zeitstunde nicht übertreffen sollte. Dies würde ganz klar für den Gang zum Training sprechen.

    Es kann allerdings Sinn machen, falls das Kind nicht so fleißig ist beim (vor-)lernen; ihn mit einem einmaligem Trainingsverbot "auf die richtige Spur" zu bringen.
    Wichtig dabei, mit dem Kind zusammen die Sache kurz "analysieren"; und so, im besten Fall, beim Kind ein AHA-Effekt erzeugen: "Ich muss einfach oft ein wenig Üben und gut aufpassen in der Schule, dann benötige ich nur wenig Zeit 1 Tag vor der Arbeit"....

    Ich selber war in meiner Schulzeit sehr "lernfaul", habe allerdings extrem gut im Unterricht aufgepasst gehabt; so dass ich NIEMALS ein Spiel oder Training oder auch Fussball im Fernsehen ausfallen musste, um eine Arbeit am nächsten Tag nicht zu verhauen. Dies hat mir sicherlich nicht unbedingt die BESTE aller MÖGLICHEN Punkte gebracht, aber ich konnte damals eh nie länger wie 2 Stunden vernünftig lernen; und hatte einfach ein besseres Gefühl, wenn ich nicht auf Fussball verzichten musste.

  • Ich habe noch keine eigenen Kinder, aber habe meinen Spielern schon immer gesagt, dass es nie ein Problem ist, wenn sie wg. einer Schularbeit lernen müssen und im Training fehlen. Es ist manchmal einfach so, dass man den Tag vorher noch mal ca. 2 Stunden investieren muss, und die dann ZUSÄTZLICH zum Training noch unterzukriegen ist oft nicht möglich oder nur NACH dem Training, wo ich ein Lernen für die Schule aber für sinnlos empfinde.

    Wenn jemand aber immer wieder wegen Hausaufgaben im Training fehlt, weist das auf ein prinzipielles Organisationsproblem hin.

  • Nicht unbedingt Chris. Es wäre schön wenn alle Kinder regelmäßig lernen würden und immer auf dem aktuellsten und besten Stand in der Schule wären. Das entspricht aber leider nicht der Realität.

    Als Trainer eines B-Juniorinnen-Teams habe ich viele Kinder die in die 10. Klasse gehen. Diese Klasse ist zumindest für Kinder in Gesamtschulen, Realschulen und Hauptschulen besonders wichtig, da gute Noten in dieser Klasse ganz wesentlich über die weitere berufliche Ausbildung entscheiden.
    Entweder sie benötigen den Qualifikationsvermerk, für die weiterbildenen Schulen (Gymnasien, Berufskollegs, höhere Handelsschule etc.), oder sie müssen sich mit dem Halbjahreszeugnis für eine Aussbildungsstelle noch einmal beweisen.

    Da viele Kinder den Ernst bzw. Wichtigkeit der Schule erfolgreich über Jahre verdrängt haben, weisen viele große Defizite in einigen Fächern auf. Viele Kinder (oder Eltern) begreifen erst in der neunten Klasse, oder sogar noch später, das ihre Kinder keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, wenn sich die Noten nicht erheblich bessern.
    Verschlimmbessert wird diese Situation noch durch die neu eingeführten zentralen Abschlußarbeiten in diesen Klassen.

    Das sorgt teilweise für regelrechte Panik bei Eltern und Kinder.

    Trainer die an dieser Stelle nicht das erforderliche Fingerspitzengefühl, unter Abwägung jedes einzelnen Falles, Verständnis für die anvertrauten Kinder/Jugendlichen aufbringen, disqualizieren sich selbst und tragen somit eine Mitverantwortung für ein mögliches Scheitern dieser Kinder.



    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren