Der häufigste Fehler bei der Gestaltung einer Umfrage sind "geschlossene Fragen", die nur ganz bestimmte (vom Auftraggeber gewünschte) Antworten zu lassen. Typisches Beispiel dafür sind die jeweils von der SPD und CDU in Auftrag gegebenen Umfragen, die jeweils zu günstigen Antworten für den Auftraggeber kommen. Die Agentur lebt schließlich davon und es interessiert sie einen Kehrich, wer die Wahl gewinnt. Im Mittelalter wurden sogar Boten schlechter Nachrichten gehängt
Merkmal offener Fragen (hier: wie wohl fühlst du dich im Verein) ist es zunächst, stets alle Antworten zuzulassen. Darüberhinaus wird der Fragebogenteilnehmer bei einer offenen Frage aufgefordert, seine Antwort(en) kurz zu begründen. Sofern ein wenig Fach- und Statistikwissen bei den Auswertern vorliegt, wird es kein Problem darstellen, die gegebenen Antworten nach Oberbegriffen einzuteilen.
Mal ein paar Beispiele:
1. Es wurde eine besondere Häufigkeit festgestellt, dass sich Jugendtrainer über eine fehlende Aufwandsentschädigung beklagen
2. Eine weitere Häufgung gab es über die schlechten Trainngsbedingungen, weil zu viele Teams gleichzeitig trainieren
Konsequenzen:
1. Statt des für die Verlängerung der Biertheke im Vereinsheim vorgesehenen 5.000,- € wird dieses Geld in die Förderung der Jugendtrainer (hier: Aufwandsentschädigung) investiert
2. Der Trainingsplan wird daraufhin geprüft, wer derzeit "tatsächlich" wann trainiert und entsprechend den Möglichkeiten werden die Trainingszeiten optimiert
Kontrolle
Bei der nächsten Umfrage (dieser Umfragetyp macht übrigens nur dann Sinn, wenn er in regelmäßigen Abständen wiederholt wird, weil ein Verein immer langfristigen Interessen haben sollte) wird anhand der gegebenen Antowrten kontrolliert, ob sich:
1. die Jugendtrainer im Bereich der Aufwandsentschädigung weniger negativ oder überwiegend positiv äußern.
2. die KInder/Trainer besser mit den Trainingsbedingungen zufrieden sind
In den meisten Dorfvereinen werden Entscheidungen entweder nach Gefühl oder auf Basis der 5 - 10 % Mitgliederbeteiligung an den Generalversammlungen getroffen. Um den Basis-Willen präziser heraus zu bekommen, bedarf es keiner Glaskugel, sondern mit Entscheidungshilfen durch entsprechend vorliegende Daten.