Umgang mit schlechter Spielerin

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  • Hallo,




    ich habe schon viele sehr gute Beiträge hier gelesen und wollte mich deshalb mal an die Gemeinschaft hier wenden.


    Meine Frau und ich trainieren seit dem Sommer eine C-Mädchen Mannschaft. Die 12 Spielerinnen sind bis auf eine Ausnahme alle dem unteren 2001er Jahrgang zugehörig. Die meisten spielen erst seit gut 2 Jahren Fußball.


    Wir spielen in der untersten Spielklasse, verlieren gegen die zwei Spitzenteams recht deutlich, gegen die anderen Mannschaften von oben verlieren wir knapp, die drei Teams hinter uns haben wir (verdient und mit dem
    "besseren" Fußball) geschlagen.


    Wir haben als Trainer das Ziel, den Mädchen nicht unbedingt das bedingungslose gewinnen beizubringen, sondern Fußball zu erlernen und dabei dann Spiele zu gewinnen. Einzelaktionen die zu Siegen führen durch z.B. eine Ausnahmespielerin sind für uns nicht interessant. Gewinnen ist besser als verlieren, aber das ist eine Lektion die wir als erstes gelernt haben, verlieren lernen ;)


    Von den 12 Spielerinnen befinden sich 11 auf einem sehr ähnlichen Niveau - mit Ausreißern nach oben - welches wir, bestätigt durch Aussagen von Dritten, auch schon verbessert haben. Unser „Problem“ ist die 12.
    Spielerin. Diese ist auch „schon“ 1 Jahr dabei, hängt den anderen haben Meilen hinterher. Zudem ist sie zwar in die durchweg sehr gut befreundete Gruppe integriert, aber auch nicht mehr, zählt also nicht zu deren Freundeskreis.


    Die besagte Spielerin ist koordinativ, technisch und vielleicht auch ein bisschen mental nicht in der Lage, den anderen zu folgen. Partnerübungen mit Ihr macht niemand gern freiwillig, da sie genug damit zu tun
    hat, gerade zu laufen. Das klingt böse, entspricht aber den Tatsachen. Trotz intensiver Übungen ist sie bis heute nur in Ausnahmefällen in der Lage, einen sauberen, kräftigen Pass zu spielen.


    Um es kurz zu machen, Fußball ist für dieses Mädchen nicht der richtige Sport. Ihre Mutter meinte zur damaligen D-Mädchentrainerin, dass sie unbedingt 2 Sportarten ausüben soll. Zudem bat sie uns, Ihr Kind immer extra viel zu loben… Was wir natürlich nicht machen.


    Ich möchte nicht unbedingt fies klingen, aber in meinen Augen ist jede Sportart bei der man Körperspannung benötigt für dieses Mädchen ungeeignet.


    Wir sind uns natürlich der Verantwortung eines Sportvereins bewusst. Wir können das Mädchen nicht einfach heim schicken und Ihr sagen: „Es reicht nicht, such Dir etwas anderes“. Die anderen Mädchen geben sich reichlich Mühe Ihr das nicht zu zeigen, aber wenn sie dann im Abschlussspiel auch noch anfängt ihre Mitspielerinnen zu kommandieren, dabei selbst vorn stehen bleibt, sich
    nicht bewegt und dann den Mitspielerinnen noch unbeholfen auf und gegen die Füße tritt, wird doch schon manches Mal das Gesicht verzogen.


    Die anderen Spielerinnen sind sicher keine Kandidaten für die Bundesliga, aber sie wollen lernen. Trainingseinheiten werden u.E. durch die eine Spielerin gebremst. Wir können nicht immer, schon aus pädagogischen
    Gründen nicht, immer separat mir Ihr als Trainer das 1x1 üben, während die anderen anspruchsvollere Übungen machen. Im Punktspiel ist sie dann leider oft ein Störfaktor.


    Wie würdet Ihr mit dieser Situation umgehen. Wir wollen zuerst das Gespräch mit den Eltern suchen. Wir könnten mit der Tür ins Haus fallen, dann würde das aber sicher ein schlechtes Licht auf den Verein und uns werfen, was wir nicht wollen. Richtigen Rat von erfahreneren Trainern aus dem Verein konnten wir auch noch nicht erhalten. Meist wurde uns gesagt: „Das regelt die Mannschaft schon von allein“. Das mag bei Jungs so passieren, aber die Mädels ticken irgendwie anders.


    Hat hier jemand eine gute Strategie, wir man in solchen Fällen vorgeht? Die Trainerschulung ist hier auch keine große Hilfe, die geht ja meist von der Förderung von Talenten aus. Wir wollen dem Mädchen nicht das
    Fußballspielen verbieten, meinen aber, das ist nicht der richtige Sport für sie.


    Unsere Überlegungen gehen dahin, dass wir die Eltern mal bitten, sich ein Spiel anzusehen, vorzugsweise gegen ein stärkeres Team. Hier könnte man den Eltern mal zeigen, dass Ihre Tochter eigentlich vollkommen überfordert ist.


    Habt Ihr andere Ideen oder Vorschläge.


    Sorry, es ist dann doch sehr viel Text geworden, aber ich wollte unser Problem dann doch nicht nur in drei Sätzen beschreiben.

  • Das hängt zum Einen davon ab, ob Ihr dem Breitensport oder dem leistungsorientierteren Fußball angehört.
    Anhand deiner Beschreibung würde ich eher davon ausgehen, dass Ihr dem Breitensport nachgeht.
    In diesem Fall bin ich der Meinung, dass die Spielerin nicht aus Leistungsgründen ausgeschlossen werden sollte. Gerade bei C-Juniorinnenmannschaften muss auch aufpassen, dass im Falle eines Ausschlusses nicht sofort das nächste "schwarze Schaf" ausgewählt wird. Meiner Erfahrung nach können Jugendliche in dieser Altersgruppe ziemlich gemein sein...


    An Eurer Stelle würde ich versuchen mich ehrlich zu hinterfragen, ob der Grund für einen Ausschluss überwiegend leistungsbezogen ist. Wen dem so ist, wonach es sich hier anhört, würde ich die Spielerin nicht von Trainerseite aus ausschließen.

  • Hat hier jemand eine gute Strategie, wir man in solchen Fällen vorgeht?


    Jepp, habe ich. Ich bin und war ein gewinnstrebender Trainer. Das kam heraus, als ich mich mal so richtig hinterfragte. Besonders kam das bei mir am Spielfeldrand heraus, wo ich bei schlechten Spielen damals zu schreien...zu dirigieren begann...ließ bestimmte Kinder weniger spielen. Irgendwann bemerkte ich, dass es nicht um mein egoistisches Ich ging, sondern um den Kick für die Koten. Damit ich nicht weiter Kinderherzen verletzte, ich gerechter sein konnte, habe ich meine innersten Ziele die ich versteckt mit mir trug, verändert. Mir wurde bewußt, dass mir das Ergebnis nicht so wichtig sein durfte. Nur so hatte ich die Chance darauf, mich nicht weiter zu versündigen. Ich setzte mir zu diesem Ziel das Ziel den Jugendfußball sofort zu verlassen, wenn ich das nicht schaffen würde zu ändern. Um das tun zu können, legte ich mir ein paar Regeln auf...die hier im Forum erarbeiteten Kinderfußballregeln.


    1. Jeder Spieler spielt mindestens die halbe Spielzeit, es gibt so keine Bankdrücker
    2. kein negatives Gebrüll vom Rand, kein Joystickverhalten meinerseits
    3. altersgerechte Trainings
    4. nur das bewerten, was Ziel für die Altersgruppe die man bedient bewerten...soweit es ausreichendes Trainingsthema war
    5. Rotation, jeder spielt auf jeder Position


    Das zog ich ab da bei jedem Spiel egal wann und wo so IMMER durch!


    Die Trainerschulung ist hier auch keine große Hilfe, die geht ja meist von der Förderung von Talenten aus.


    Ob die Schulung keine Hilfe sein kann, bleibt für mich dahingestellt. Der zweite Satzteil....ist für mich so falsch....denn...JEDE Trainerschulung zielt darauf ab, dem Trainer ein Angebot zu schaffen, dass es ihm ermöglicht...jeden Spieler zu verbessern und zu Fördern...ohne ihn zu überfordern oder zu unterfordern.
    Das entspricht so dem Dfb.-Ausbildungskonzept (siehe meine Signatur, dort findest du es)


    Wir wollen dem Mädchen nicht das
    Fußballspielen verbieten, meinen aber, das ist nicht der richtige Sport für sie.


    Es kann sein, dass es für dieses Mädchen nicht der richtige Sport ist, das darf man meinen. Ob dem tatsächlich so ist, weisst du nicht...den meinen ist nicht wissen!
    Ferner bewertest du ....den Erfolg, das Ergebnis für das Team. WAS ist, wenn in der letzten Tabellen.- und Ligaecke dieses Ergebnis -gerade im Damenfußball- recht zweitrangig oder noch weiter hinten anzusiedeln ist? Was ist, wenn IHR Trainer die seit, die die Tabellensituation...die Ligasituation...das Spielergebnis im Sinne des Erfolgsdenkens so favorisiert (vielleicht versteckt und ungewollt von euch selbst!)....dass es einige (nicht alle) Spielerinnen so aus deren Sicht ebenfalls ungewünscht verinnerlichen? Könnte es nicht genauso sein, dass die Kinder allgemein (ob Junge oder Mädchen) diesen Gewinngedanken,....den Aufstiegsgedanken usw.....dieses Leistungsdenken....überhaupt nicht nachstreben...es nicht wichtig finden....sondern....eigentlich den Teamgeist fordergrundig geil finden...und gern...sehr gern...den vorletzen Platz in der letzten oder hinterletzten Liga gern und zufrieden hinnehmen...sogar mit dieser Spielerin, die es vielleicht noch menschlich leichter hätte, würde sie nicht den Druck empfinden, den Ihr als Trainerehepaar vielleicht ungewünscht dort versprüht???


    Ich schreibe das nicht um zu beleidigen, sondern es ist ein ehrlicher Gedanke meinerseits.


    Ich bin im Fazit der Meinung, dass es legitim und erstrebenswert ist, dass ihr als Trainerteam hier das Beste gebt, um gute Trainings mit Fun abzuliefern.


    Ein Mitglied zahlt Beitrag...hat vielleicht mit falsch eingehängten Füßen dennoch viel Spass mit denen, die sie richtig eingehängt bekamen;-))) und umgekehrt könnte die anderen das nicht so belasten, wie Trainer das meinen. Ich würde für mich selbstkritisch prüfen, ob mein Anspruch und meiner Trainerziele mit denen der Liga die ich bediene und mit den dortigen Spielern paarig sind.


    Ich gehe davon aus, dass dem so unter dem Strich bei Euch so ist. Deshalb finde ich, dass ihr Euch damit abzufinden habt wie es ist. Und die Trainer die ihr im Verein um Rat gefragt habt und die da sagten, dass die Dinge sich von selbst lösen werden....die haben meiner Ansicht nach genau das richtige gesagt!


    Unsere Überlegungen gehen dahin, dass wir die Eltern mal bitten, sich ein Spiel anzusehen, vorzugsweise gegen ein stärkeres Team. Hier könnte man den Eltern mal zeigen, dass Ihre Tochter eigentlich vollkommen überfordert ist.


    Deswegen würde ich dieses entsprechend auch nicht tun. Das wäre aus meiner Sicht unheimlich falsch. Es wäre verletzend, unnötig und würde Kind und Eltern vorführen, selbst wenn Kind davon nichts mitbekäme.


    Bei letzterem gehe ich fast davon aus, dass hier das Kind schon im Brunnen liegt. Ich schrieb es schon....vorsichtig...dass es sein könnte, dass dieses Kind um das es euch geht...eure Meinung schon mitbekommen bis erfühlt hat. Deswegen könnte es sich in den von dir beschriebenen Situation so benehmen, wie es das tat...ebend wie jemand, der den Druck bereits fühlt.


    Genau so könnte es auch sein, dass es unbeeinflußt von Euch/dir bereits selber merkt, das es ebend nicht passt. In diesem Fall wäre es das, was die Ratgeber euch bereits sagten....es würde sich irgendwann von selbst regeln. Gruß Andre

  • Hallo SteMel4,


    ich trainiere z.Zt. auch eine C-Mädchenmannschaft. Insgesamt 16 Mädchen, dabei leistungsmäßig sehr weit auseinander gezogen. Ich habe zwei Mädchen mit einer Lernschwäche, bei denen die Anwendung von komplizierteren Übungen im Training sehr schwierig ist. Muss man eigentlich immer dabei stehen und 'vorsagen', wenn mal etwas gemacht wird, was ein bißchen mehr Konzentration und Aufmerksamkeit benötigt. Sind aber sehr einsatzfreudig im Spiel und gleichen 'taktische Schwächen' darüber aus. Zwei andere Mädchen haben aus läuferischen Gründen große Schwierigkeiten, im Spiel mitzuhalten. Kommen beim 'großen' 9:9 eher selten zum aktiven Mitwirken nach vorne (arbeiten aber zumindest als Vorgabe gegen den Gegner), sind aber bei Kleinfeldspielen im Training gar nicht mal so schlecht.


    Meiner Erfahrung nach kann eine Mädchenmannschaft diese Unwuchten gut verkraften, da neben dem fußballerischen Erfolg das soziale Miteinander mindestens genauso wichtig ist. Kurzum ärgern sich die Mädchen auch, wenn es nicht gut läuft, aber offenbar nicht so sehr wie der Trainer. Ich finde da muss man versuchen drüber zu stehen und es eben so nehmen, wie es kommt und das beste draus machen. Ich stelle keine 'beste' Mannschaft auf das Feld, sondern versuche über 70 Minuten eine gleichstarke Mannschaft zu haben. Da wird ein läuferisch schwaches Mädchen eben in seiner Einsatzzeit von zwei läuferisch starken Mädchen 'flankiert' und abgesichert. Da lässt sich aufstellungstechnisch schon einiges machen, wenn man es eben hinnimmt keine 'Kerntruppe' zu haben, die erst ein 3:0 vorlegen muss bevor die Schwächeren mal drauf dürfen.


    Sicher schadet es dem gewollten 'schönen' Spielaufbau, wenn einige dabei einfach nicht mitmachen können. Aber das sollte man als Trainer im Breitensport aushalten können. Zu überlegen, wie man solche Spieler am besten los wird, ist wohl kaum die richtige Arbeitsgrundlage für einen Breitensport-Trainer. Zumindest findet sich ihn deinem Beitrag kein Hinweis darauf, dass das Mädchen keinen Spaß am Fußball hat und sie scheint gerne zu kommen, da sollte sie auch 2x15 Minuten eingesetzt werden können im Spiel, ohne dass alles zusammen bricht. Oder ist sie eher für Dich ein Störfaktor, weil sie Deine persönlichen Ziele hemmt ? Die Überlegung 'Meine Mannschaft wäre ja viel besser wenn ich x und y nicht einsetzen müsste' kennen wir sicherlich alle, aber da muss man nach besten Kräften (nicht das mir das immer gelingt, bin ja kein Übermensch) gegen an arbeiten.

  • Vielen Dank für die teilweise sehr offenen und ehrlichen Antworten, deren vielleicht "schroffen" Ton ich gut verkraften kann.


    Vorab, wir haben bisher weder mit den Eltern noch mit der Spielerin gesprochen, erst recht nicht mit den anderen Spielerinnen. Die "Leistung" steht bei uns - selbstkritisch reflektiert - wirklich nicht im Vordergrund. Würden wir "Leistungsfußball" betreiben, hätte das Mädchen wohl nicht eine Eintrittserklärung und einen Passantrag erhalten nach einen in solchen Fällen sicher immer vorgeschobenen Probetraining ;)


    Bisher nehmen wir uns, gerade wenn wir zu zweit trainieren, was beruflich nicht immer klappt, im Training besonders viel Zeit für das Mädchen, da sie halt viel mehr Hinweise und Korrekturen benötigt als die anderen. Vielleicht fühlt sie sich dadurch gegängelt, das jedenfalls könnte kann aus Ihrer schwer lesbaren Reaktion herauslesen. Ansonsten geben wir Ihr unseres Erachtens nach nicht das Gefühl, unerwünscht zu sein. Bei Spielen bekommt sie in jeder Halbzeit 15-20 Minuten Einsatzzeit am Stück, hier können wir uns kaum etwas vorwerfen.


    Ob sie Spaß am Fußball hat, ja das kann man kaum erahnen, fragen werden wie sie jedenfalls nicht. Ihre Mutter hat nach einer Halleneinheit einmal sehr aufgeregt geschrieben, dass ihre Tochter so viel Spaß beim Training hatte. An dem Tag haben wir aber auch kein "Fußball-Training" gemacht, sondern sind auf Weichturnmatten rutschend durch die Halle geschlittert ;)


    In jedem Fall werden wir die hier geschriebenen Tipps einfach beherzigen, alles so laufen lassen und gucken ob und wie sich das innerhalb der Mannschaft regelt. Mobbinggefahr besteht u.E nicht, aber wir haben da ein Auge drauf.


    Besten Dank für die teilweise sehr umfangreichen Antworten.

  • SteMel4


    Wollt ihr etwas ändern, dann überlegt euch, wie es am besten geht!


    Wie Andre schon sehr gut beschrieb, seit auch ihr immer ein Teil des Problems und deshalb müßt auch ihr euer bisherigen Handeln in den gewünschten Veränderungsprozeß einbeziehen.


    Hier sehe ich als erstes einmal die fehlende Trainererfahrung und das fehlende Fachwissen. Denn wer die Spieler einer Mannschaft verbessern will, der sollte nicht nur wissen, wo die Defizite liegen, sondern auch wie man sie verringert. Dies geschieht in mehreren Phasen:


    1. Genau beobachten, was zufällig (richtig oder falsch) und was immer (richtig oder falsch) gemacht wird
    2. Die Elemente falscher Abläufe durch Übungen/Spielformen trainieren
    3. Kontrollieren, ob die gewünschten Veränderungen stattgefunden haben


    Ich denke mal, dass ihr zur Zeit mit diesen Aufgaben noch überfordert bist, weshalb du am liebsten die Spielerinnen, die sich nicht "von selbst helfen" können, am liebsten wieder loswerden möchtest? Einzelne Spieler/innen, die nicht der gewünschten Norm entsprechen, wird es immer wieder geben. Wie man sie am besten in die Mannschaft integriert, fördert und fordert, dazu braucht es spezielles Wissen.


    Deshalb möchte ich dir ans Herz legen, dir für den Erwerb von entsprechenden Trainerfähigkeiten ca. 2 Jahre zeit zu lassen. für:


    1. DFB-Kurzschulungen
    2. Trainer-Fortbildungsseminare
    3. C-Trainerlizenz (Breitensport)
    4. praktische Erfahrungen im Verein



    Wie schon richtig gesagt wurde, geht es im Breitensport mehr um den Erlebnis- statt um den Ergebnisfussball. Die Ergebnisse sind, weil sie ja von der Stärke der Gegner und der jeweiligen Liga abhängig sind, immer nur relativ zu beurteilen. Die Erlebnisse ergeben sich durch die Aneinanderkennung einzelner Momente, wodurch der Fussball zur zweitschönsten Nebensache der Welt wird!


    Leider finden sich in der Außendarstellung des Breitensports immer wieder Elemente, die in den Leistungsfussball gehören, weshalb sich gerade unerfahrene Trainer zunächst an falschen Zielen messen lassen. Da kommt dann schon mal schnell der Frust auf, wenn wider Erwarten aus einer normalen Mannschaft keine Überflieger werden. Gespräche mit erfahrenen Kollegen im Verein werden sicher auch helfen, dass zunächst falsch anvisierte Ziel zu korrigieren. Aber natürlich gibt`s auch hier im Forum einen großen Erfahrungsschatz, in der jeder für sich nützliche Informationen finden kann.

  • Hallo SteMel4,
    eine Frage: Warum willst du das Mädchen nicht fragen, ob es Spaß am Fußball hat? Aus deinen Ausführungen meine ich zu lesen, dass ihr schon recht viel Zeit in das Mädchen investiert. Aus meiner Sicht ist die Frage berechtigt, ob das Mädchen überhaupt will oder mehr oder weniger nur durch die Eltern zum Fußball gedrängt wird. Breitensport hin oder her, ich denke nicht, dass Trainer "verpflichtet" sind, Kinder zu beschäftigen die eigentlich nicht wollen.
    Ich stand einmal vor einer ähnlichen Situation wie du. Ein Spieler hinkte den anderen auch deutlich hinterher, "behinderte" den Übungsablauf. Nach meinem ersten Eindruck wurde er von seinen Eltern unter Druck gesetzt. Im Training wirkte er auch häufig lustlos und unkonzentriert.
    Deshalb fragte ich ihn, ob er überhaupt Lust auf Fußball hätte. Er bestätigte das und beteuerte, dass es ihm Spass machte. Also verwendete ich weiter relativ viel Zeit für ihn. Bei näherer Betrachtung stellte sich dann auch heraus, dass die fehlende Konzentration von einer gewissen Überforderung kam und er teilweise resignierte. Fortan übte er meist mit etwas schwächeren und/oder jüngeren Spielern. Aus ihm wurde zwar kein Überflieger, aber er blieb beim Fußball. Und wer weiß, vielleicht ist er dann in der A-Jugend genau der Spieler, der notwendig ist, um die Mannschaft spielfähig zu halten. :)

  • Nun ist ein halbes Jahr nach unserem ersten "Hilferuf" vergangen, daher mal ein Update.


    Wir haben die Sache einfach laufen gelassen. Aufgrund negativer Reaktionen haben wir das Korrigieren bei besagter Spielerin stark zurückgefahren.
    Lediglich zum Laufen müssen wir sie in jeder einzelnen Übung und in den Spielen antreiben, damit sie die Übungen nicht völlig ausbremst.
    Sprechen tut sie mit niemandem aus dem Team, grenzt sich ganz klar ab.


    In den Spielen fungiert sie als "störende Sturmspitze", also Verteidiger oder Torwart anlaufen, mehr ist nicht drin. DIe Ferien über ist sie auch immer komplett weg, so dass sie da auch nichts aufholen kann.
    Jede Anfängerin die zu uns kommt ist sofort besser als sie, wir vermuten dass sie in einem E-Mädchen-Spiel nicht auffallen würde...


    Da ein Vater der oft zu den Spielen fährt Gespräche mitbekommen hat, in denen sie von Depressionen und Tabletten erzählt hat, haben wir nun noch mehrmaligen Nachfragen bei den Eltern für das morgige Spiel ein Termin für ein Gespräch vereinbart.
    Die Mutter meinte sie kann dazu viel erzählen.


    Wir haben ja auch Verständnis für lernschwache Spielerinnen und wir haben auch nur eine durchschnittliche Truppe...
    Aber wenn sich jemand auch nicht integrieren will und den Sinn des Fußballspiels nicht versteht und auch gar nicht genug Körperspannung dafür hat... ja dann wird es eben schwierig.


    Und ich denke wenn Spieler durch eure Übungen "latschen" und kein druckvollen Pass spielen können, dann würdet ihr sicher auch über die Konsequenzen nachdenken.

  • @TW-Trainer


    C-Lizenz Breitensport vorhanden, Eignungstest B-Lizenz bereits erfolgreich absolviert.
    Ich bilde mich auch sonst viel weiter, ich könnte mich den ganzen tag mit Fußball/Training beschäftigen ;)


    Es handelt sich hier einfach um einen sehr krassen Fall.. mehr kann ich dazu erst nach dem morgigen Gespräch sagen.
    Klar ist jedenfalls, dass ein Junge mit solchen Eigenschaften keine 2 Wochen in einer Mannschaft überstehen würde..

  • Habt Ihr eine Ahnung, was Depressionen bedeuten und welche Nebenwirkung entsprechende Medikamente haben können ?



    Um es kurz zu machen, Fußball ist für dieses Mädchen nicht der richtige Sport. Ihre Mutter meinte zur damaligen D-Mädchentrainerin, dass sie unbedingt 2 Sportarten ausüben soll. Zudem bat sie uns, Ihr Kind immer extra viel zu loben… Was wir natürlich nicht machen.


    Ich möchte nicht unbedingt fies klingen, aber in meinen Augen ist jede Sportart bei der man Körperspannung benötigt für dieses Mädchen ungeeignet.

    Jetzt wisst Ihr hoffentlich, warum die Mutter Euch gebeten hat, das Mädchen extra viel zu loben... !


    Natürlich könnte man jetzt sagen, die Mutter hätte Euch gleich über die Krankheit der Tochter aufklären müssen. Aber selbst die meisten betroffenen Erwachsenen vermeiden es, aus Angst vor den Reaktionen ihrer Mitmenschen und eventuell zu erwartenden Nachteilen, über dieses Thema zu sprechen.


    Für das Mädchen ist es sicherlich wichtig, überhaupt außer Haus zu gehen und auch etwas Ablenkung in der Gemeinschaft mit Anderen zu finden. Dabei etwas Lob und Bestätigung zu erfahren, wäre nicht negativ.... !


    Es ist gut, dass Ihr jetzt ein Gespräch vereinbart habt. Blendet in diesem Gespräch einmal die Wichtigkeit des Fußballs für Euch aus und prüft, ob Ihr als Trainer und die Mannschaft vielleicht nicht doch einen Kleinen Beitrag leisten könnt, um das Mädchen und auch die Eltern zu unterstützen..

  • In den Spielen fungiert sie als "störende Sturmspitze", also Verteidiger oder Torwart anlaufen, mehr ist nicht drin. DIe Ferien über ist sie auch immer komplett weg, so dass sie da auch nichts aufholen kann.
    Jede Anfängerin die zu uns kommt ist sofort besser als sie, wir vermuten dass sie in einem E-Mädchen-Spiel nicht auffallen würde...


    In den Spielen fungiert sie als "störende Sturmspitze", also Verteidiger oder Torwart anlaufen, mehr ist nicht drin. DIe Ferien über ist sie auch immer komplett weg, so dass sie da auch nichts aufholen kann.
    Jede Anfängerin die zu uns kommt ist sofort besser als sie, wir vermuten dass sie in einem E-Mädchen-Spiel nicht auffallen würde...


    Da ein Vater der oft zu den Spielen fährt Gespräche mitbekommen hat, in denen sie von Depressionen und Tabletten erzählt hat, haben wir nun noch mehrmaligen Nachfragen bei den Eltern für das morgige Spiel ein Termin für ein Gespräch vereinbart.
    Die Mutter meinte sie kann dazu viel erzählen.


    Ich bin zwar nur in den Job reingerutscht und habe wenig praktische Erfahrung, aber ich trau mich trotzdem mal...


    Kürzlich war ich auf einer Schulung, da wurde von einem Kollegen eine ähnliche Situation geschildert. Der Referent empfahl, den Spieler statt in der D-Jugend in der E-Jugend spielen zu lassen. Dafür müsste man einen entsprechenden Antrag beim Verband stellen. Natürlich vorausgesetzt, Spielerin und Eltern wollen das. Vielleicht wäre das für Euch ein gangbarer Weg.

  • Hallo


    ich trainiere auch eine C Juniorinnen Mannschaft. Ich mache das jetzt etwas mehr als ein Jahr. Auch bei uns gibt es viel Leistungsgefälle. Klar würde ich am liebsten immer die besten 7 Spielen lassen aber es geht ja nicht um meinen persönliche Erfolg als Trainer sondern darum das die Mädels Spaß am Fußball haben. Wir versuchen immer eine ausgewogene Mischung aufzustellen. Und ich muss sagen damit fahren wir eigentlich ganz gut. Sicher gibt es schon mal Probleme wenn es im Spiel nicht so läuft aber ich denke das auch die schwächeren Spielerinnen von den stärkeren lernen und natürlich auch ihre Spiele brauchen.


    Also ich kann nur sagen durchhalten!

  • @SteMel4


    Wenn Lizenz vorhanden, dann sollte dennoch danach geschaut werden, dass man als Trainer im Mädchen-/Frauenfussball auf den Schwerpunkt Erlebnisfussball schaut. Denn ein "normales" Team besteht aus ein paar Mädels, die sich "ein Bein ausreißen", um bei jedem Training und Spiel dabei zu sein, einem Teil, der seine Teilnahme davon abhängig macht, wer sonst so zum Training und Spiel kommt und einem Teil, der nur dann dabei ist, wenn sonst wo nichts läuft. Je nach Alter spielt auch der Grad der Unterstützung durchs Elternhaus eine Rolle, wie hoch die Teilnahme ist.


    Wie du schon richtig erkannt hast, ist ein Positionskampf bei den Mädels nicht drin, weshalb die Trainer meist versuchen, alle "bei der Stange zu halten"! Allerdings gibts da irgendwo Grenzen, wo man sehen muß, ob es noch etwas mit Fussball und Mannschaftssportart zu tun hat oder wo es um eine fachmännische Betreuung/Therapie geht, wo man als Trainer überfordert ist.


    Sicherlich wird dir das Gespräch helfen, diese Grenzen deutlich zu machen und eine gemeinsame Entscheidung zu finden, was das Beste ist.

  • Vielen Dank für eure Meinungen.


    Das Gespräch hat uns nur ein wenig schlauer gemacht.


    Die Mutter hat erzählt, dass die Spielerin wohl hochbegabt ist, aber eine Lese- und Schreibschwäche hat, was in der WhatsApp-Gruppe ja auch nicht zu übersehen ist. Daher findet sie es aber wohl nicht so toll, wenn wir ihr etwas nochmal gesondert erklären, während es bei den anderen schon funktioniert..


    Dass sie durch die Übungen oftmals nur latscht hat die Mutter damit begründet, dass sie die Übungen nicht so schnell versteht und wenn sie den Ablauf verstanden hat, sie schon wieder vorbei ist. Das ist einfach quatsch. Selbst unsere Passabfolge mit Torschuss vor unseren Punktspielen funktioniert nur so lange, bis sie an der Reihe ist, der Ablauf ist immer der Gleiche. Sie schafft es aber nicht den Ball gut anzunehmen und mehr als einen Kullerpass zu spielen. Was sie dafür ändern muss, habe ich ihr oft und geduldig erklärt.


    Die Mutter sagt es sei für das Mädchen wohl nicht schlimm, wenn sie aufhören muss, sie hängt da nicht dran. Sie will nur Sport machen um abzunehmen, die anderen Mädchen unterhalten sich darüber wohl. Sie würde sich nur freuen, wenn sie im April noch mit ins Trainingslager darf, das war wohl so toll für sie (sie war null integriert, es reicht ihr wohl zuzusehen, wie andere Spaß haben).


    Dann hat die Mutter noch das Spiel beobachtet und war danach dann aber wieder überzeugt, dass das ja total gut war und dass das schon alles so passt. Auf unsere spätere Email dazu antwortet sie nicht mehr.



    Ich kann nur immer wieder betonen, wir sind bei Weitem keine Topmannschaft. Eine, maximal zwei Spielerinnen hätten das Zeug zur Auswahlspielerin, (hier wird aber nur in der D Jugend gesichtet und die haben auch gar kein Interesse daran). Wir haben gerade am Wochenende wieder allen schwachen und sogar auch trainingsfaulen Mädchen viel Einsatzzeit gegeben (wie sollen sie sonst motiviert und besser werden?), aber wenn jemand planlos über den Platz latscht und Kellerbälle spielt und die anderen Mädchen dadurch verunsichert (sie spielen sie dann immer an, weil wir sie darum gebeten haben, sie mitzunehmen), und seit 1 1/2 kaum Besserung zu sehen ist, dann zerrt das einfach an den Nerven.Sie hat einfach nicht die körperlichen Voraussetzungen für diesen Sport.


    Das Thema Depressionen hat die Mutter nicht angesprochen, nur dass sie zu Beginn in der Schule gemobbt wurde.


    Mit der Trainerin von den E-Mädchen haben wir mal überlegt, dass sie in der D auch keinen Stich sehen würde. Wenn dann in der E, und das geht ja nunmal gar nicht..
    Wir werden sie dann jetzt wohl bis April durchschleppen und dann das Ganze irgendwie beenden, da es laut ihrer Mutter "nicht schlimm sein wird". Jemand der kein Interesse am Fußball hat, die Übungen nicht umsetzen kann und sich demnach auch nur schleppend verbessert, kann nicht der Grund dafür sein, dass wir das Training daraufhin anpassen. Von den Leistungsunterschieden im Frauenbereich weiß ich natürlich, spiele ja auch selber, und achte auch darauf. Wenn wir Beide da sind, dann machen wir auch gerne Mixed Training oder teilen in Gruppen ein, aber das ist alleine natürlich kaum umzusetzen. Denn wenn die Spielerin nicht mehr da ist sind die Unterschiede immer noch riesig (es trainieren ja nur die Guten regelmäßig ;)), aber es gibt keine Spielerin mehr, die die Übung definitiv nicht umsetzen kann.


    Wir sind uns im Übrigen auch sicher, dass es bei den Jungs gar nicht zu dieser Situation über mittlerweile etwa 2 Jahren (unsere Vorgängerin sagte uns auch, dass sie für uns hofft, dass sie aufhört) gekommen wär, da hätten die Jungs das unter sich geregelt.

  • @SteMel4


    So langsam erscheinen die Konturen ein wenig schärfer bei deiner Spielerin. Demnach würde sie in die Gruppe von Spielerinnen passen, der deshalb wenig mit einer Mannschaftssportart anzufangen weiß, weil sie Integrationsschwierigkeiten hat. Die Ursachen dafür sind deutliche Unterschiede (Gewicht, geringere sportliche Eigenmotivation, Legastenie) zu sein, weshalb sie Angst davor hat, sich mit Anderen auch nonverbal auszutauschen. Hin und wieder streckt sie jedoch in ihrer App-Gruppe die Fühler aus, traut sich jedoch mehr noch nicht zu. Deshalb ist sie schon damit zufrieden, wenn sie dabei sein darf. Das scheint ihr beim Fussball einfacher als in Freundninnen-Gruppen.


    Natürlich gibt es einzelne Spielerinnen, die man gern in einer Mannschaft hat, obwohl sie selbst sportlich nichts zum Mannschaftserfolg beitragen können. Aber sie besitzen eine hohe soziale Kompetenz und sind stets erste Ansprechpartnerinnen, wenn irgendjemand Probleme zuhuase hat. Doch hier scheint das Mädchen selbst Probleme zu hause zu haben, weil ihre Eltern sie in einem anderen Licht zeichnen, als sie sich selbst sieht und als ihr sie seht. Dieses Mädchen scheint aber die Unterstützung der Anderen nötig zu haben.


    Aber was fängt man sportlich mit soetwas an? Wenn die anderen Spielerinnen kein Problem damit haben, mit ihr umzugehen, dann ist sie die Spielerin, die jeweis Spielminuten bekommen kann, aber ohne Leistungsbeurteilung.


    Ansonsten ist man, so hart es auch klingen mag, der Trainer der gesamten Mannschaft und keine Einzeltherapeut.


    Ein wenig möchte ich gern noch auf den Rest deiner Nachricht eingehen. Du schreibst von 1 - 2 Talenten im Team, die aufgrund ihrer Fähigkeiten und Anlagen für eine Talentförderung infrage kämen. Hier hat vor 2 Jahren eine Altersanpassung bei der Frühförderung bei den Mädchen stattgefunden. D.h. sie erhalten genau so lange ein Förderträining wie die Jungen. Problem ist allerdings, dass es weitaus weniger Auswahltrainer im Mädchenbereich gibt und deshalb leider immer wieder begabte Mädchen durchs "Sichtungsraster" fallen. Eine Sichtung während des Punktspielbetriebs ist ebenfalls schwierig, weil ein Teil in reinen Mädchen- und ein anderer in gemischten Teams spielt. Deshalb sind diese Auswahltrainer von der Unterstützung durch die Vereine angewiesen. Die Verantwortlichen dort interessieren sich in erster Linie für talentierte Jungen. Aus den vorgenannten Gründen sollte man als Vereinstrainer den persönlichen Kontakt zum Auswahltrainer suchen. Üblicherweise errfolgt danach die Vereinbarung zu einem Probeltraining mit anschließender Entscheidung. Weil es sich um zusätliche Fördermaßnahmen der Talente handelt, profitieren auch die Trainer und Mannschaften des Heimatvereins dadurch.


    Nimm ganz einfach mal Kontakt mit dem zuständigen Auswahltrainer auf!

  • Ja, es tut mir auch sehr leid für das Mädchen, wirklich.


    Aber aus dieser Rolle kommt sie in der Mannschaft nicht mehr raus, und tut auch nichts dafür. Die anderen werden erleichtert sein, wenn sie weg ist, da bin ich mir sicher. Andererseits bin ich auch stolz, dass sie sie soweit akzeptiert haben. Was abseits des Platzes etc geredet wird, weiß ichnatürlich nur in Ansätzen.


    Heute kam auch die Mail der Mutter, dass sie zum Ende des Jahrs aufhört und sie noch zur Weihnachtsfeier und Abschlusstraining kommt und wir das so angenehm wie möglich machen sollen, damit sie alles in schöner Erinnerung behält. Das ist uns auch wichtig.


    Ja, die beste Spielerin wollte ich demnächst erstmal selber ansprechen, ob sie das überhaupt möchte. Aber sie verbringt eh den ganzen Tag auf dem Bolzplatz. Eine Spielerin wurde in der D gesichtet, wollte aber partout nicht zu dem Training gehen. Das muss ja auch jeder selber wissen.

  • Das muss ja auch jeder selber wissen.

    Ja, da hast du vollkommen recht. Nicht jede/r, der kann, will auch und nicht jed/r, der will, kann auch!


    Andererseits brauchen gerade Mädchen manchmal den Schups in Richtung Selbstbewußtsein, sich mal auf unbekanntes Terain zu trauen, um dort rasch zu erkennen, dass es auch in anderen Vereinen nette Mädels gibt, mit denen es Spaß macht auf höherem Niveau zu kicken. Schon nach 1 - 2 Trainingsheinheiten hat sich die anfängliche Schüchternheit gelegt und sie sind wieder die "Alten"!


    Wichtig ist selbstverständlich, dass man zunächst als Trainer das Gespräch sucht. Denn, egal wie ein Probetraining ausgeht, ist man nach wie vor der erste Ansprechpartner, weil das Mädchen ja weiterhin im Heimatverein trainiert und spielt und nur zusätzlich an Fördermaßnahmen teilnimmt.


    Allerdings, das muß erwähnt werden, nimmt auch der "Hyp" auf die frühe Entdeckung von talentierten Mädchen in den vergangenen Jahren immer mehr zu, weshalb hier und da versucht wird abzuwerben, obwohl es bei den Mädchen erst ab der B-Jugend um Leistungsfussball geht!