Spielabbruch in der E Jugend

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  • wir sind ein großer verband, es ist ja auch nicht überall so, aber es gehört zum alltag.
    was meinst du warum meine frau bestimmt erst 10 mal ihre kinder hat spielen sehen in 12 jahren?
    verändern ist gut, aber grenzen und harte regeln sind auch gut, daran glaube ich inzwischen.

  • Hier noch ein Nachtrag, siebener. Ich würde bei Euch versuchen, das Problem bei den für den Spielbetrieb zuständigen Personen zu adressieren. Ich würde darauf drängen, dass das Problem ernsthaft angegangen wird, und verlangen, dass sie mir entsprechende Maßnahmen zusichern, und dass das Problem beim Treffen mit den Jugendleitern angesprochen wird und Beschlüsse dazu gefasst werden. Ansonsten würde ich meine Teams nicht mehr melden. Ggf. würde ich dann in der nächsten Saison bei bekanntermaßen gesitteten Vereinen um Freundschaftsspiele anfragen, vielleicht sogar versuchen, eine eigene Spielrunde ins Leben zu rufen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Andre


    Soweit ich es interpretiert habe, tritt Günter für die Werte des gegenseitigen Respekts, für die es im FPL ein paar Regeln gibt, durchaus ein. Wo er anderer Meinung ist, dass ist die Frage des Schiedsrichters. Denn dort sieht er eine Möglichkeit über seine Entscheidungen mitzuhelfen, den Kindern die "richtigen Werte" zu vermitteln. D.h. an dieser Stelle folgt er den Ideen von Ralf Klohr nicht, der glaubt, dass die Kinder nur dann Verantwortung lernen können, wenn sie auch entscheiden dürfen.


    Natürlich darf man die Frage der Relation dieser Gewaltexzesse auf den allgemeinen Fussballbetrieb stellen, um daraus abzuleiten, ob es sich um absolute Ausnahmen in ganz besonders seltenen Konstellationen handelt oder ob man eine allgemeine Tendenz erkennt und deshalb gegenlenken sollte. Weil man sich intensiver mit diesem Thema auseinander gesetzt hat, ist man zum Schluß gekommen, dass die FPL ebenfalls ein gutes Instrument zur Prävention gegen Gewalt auf den Fussball(neben)plätzen ist.


    Über das Thema der Wertevermittlung haben wir schon an anderer Stelle häufig diskutiert. Natürlich kann und sollen die Erwachsenen im Sport Vorbilder der Fairness sein. Allerdings können sie schon aus der geringen Zeit, die sie mit den Kindern auf und neben den Fussballplätzen verbringen, keine Ersatzeltern sein. Denn die Eltern und niemand sonst tragen die Hauptverantwortung für die Wertevermittlung. Die Älteren unter uns, mußten leidvolle Erfahrungen machen, wenn sich Autoritäten selbst Macht verleihen dürfen, ohne sich in ihrer Verantwortlichkeit für das Inidividuum beweisen zu müssen.


    Meine Frage, ob es denn soviele schlechte Mannschaften gäbe, wurde leider falsch verstanden. Wie sollte man die Reaktionen von Erwachsenen anders deuten, als wäre die Ursache emotionaler Gewalthandlungen nicht in grober Verunsicherung über die Aufgaben zu finden? Wie, wenn nicht durch gute Trainerausbildung und -betreuung, sollte man diesen Zustand sonst verbessern?


    Wäre es gänzlich anders, dann müßten wir resignieren, das nur ein bestimmter Charaktertyp mit ausgeprägter Schizophrenie das Bild auf unseren Kinderfussballplätzen prägt.


    Leider vergessen wir nur allzuleicht unsere eigenen Anfänge und sehen die Fehler früherer Tage als Bagatellen an, während wir gleichzeitig mit dem Finger auf die Anderen zeigen! Diese Form der Überheblichkeit hilft nicht dabei eine gute Brücke zu schlagen, mehr Trainer für den Kinderfussball zu faszinieren. Denn man läßt sie in ihrem Dilemma allein, statt ihnen die Hand zu reichen und sie durch gute Argumente zu einem Denken anzuregen.


    Mit Gewalt die Gewalt abzuschaffen, wie hier einige durch drakonischere Strafen verlagen, dass hat noch nie dauerhaft geklappt. Die Rückfallquote liegt sehr hoch, weil nicht die Gewalt als Rache allein, sondern nur die Chance zur Rehabilitation durch selbstgewonnene Einsichten einen Verhaltenswechsel herbeiführen kann.


    Doch haben wir es hier mit unterschiedlichen Interessensgruppen zu tun, die ein gemeinsames Ziel haben. Sie treibt der kindliche Ehrgeiz als Wettkampfansporn im Fussball. Dabei kann und darf es gar keine Verlierer geben. Nicht einmal die Tabelle kann darauf eine Aussage treffen, sonst würde der sportliche Ehrgeiz, es immer wieder auf Neue zu probieren, allzusehr gebremst.


    Wie sonst läßt sich die Geduld, die Fürsorge und die Besonnenheit erklären, mit der gute Trainer ihr Team Woche für Woche sportlich weiterentwickeln und ihnen so ganz nebenbei dabei helfen, soziale Kompetenz weiter entwickeln zu helfen.


    Falscher Ehrgeiz entsteht jedoch aus dem selbst auferlegten Prinzip heraus immer und überall der Beste sein zu müssen, um sich selbst seine Macht über die Verlierer täglich aufs Neue beweisen zu müssen. Hier gibt es in der Tat Sieger und Verlierer. Daraus erklärt sich zu einem guten Teil die geringe Agressionsschwelle aufgrund der täglichen Frustrationsbestätigung, nur an den Schattenseiten der Gesellschaft teilhaben zu dürfen. Denn während man dort täglich den Urlaubsfliegern nachschauen muß, scheint die tägliche Monotonie sinnlosen Zeitverschwendens den Unterschied zwischen Armut und Reichtum in Beton zu gießen.


    Natürlich drängt sich die Frage auf, wer sich zuerst und wer sich mehr ändern muß? Deshalb stelle ich erneut die Frage: gibt es denn so viele schlechte Mannschaften?

  • naja, tobn, du weißt ja wie das ist:
    die einen JLs sind ehrlich schockiert, die anderen JLs verharmlosen das,
    nach wie vor fällt der begriff "kein mädchenschwimmen" hier...


    und so bricht sich das runter bis in zum trainer und den eltern.
    die einen sprechen von "wehren", die anderen von "aufgeben"...


    die "offiziellen" spielen ein spielchen, oft überfordert, manchmal aber werden alte rechnungen beglichen.
    abwählen geht nur, wenn man ersatz hat, tja....


    vom spielbetrieb abmelden ist eine kapitulation vor den verhältnissen, die nicht "offen" angesprochen werden dürfen.
    du hast es hier selbst erlebt: als man mal eindeutig ross und reiter benannt hat und von entsprechender bestrafung sprach,
    belegt durch berichte und erfahrungen, hat sich kollege uzunback hier abgemeldet.
    es ist ein weiter weg zu gehen, er geht nur durch klare aussprache der faktenlage, konsequenzen und regeln des dfb und seinen verbänden.
    zurückziehen aus dem spielbetrieb heißt "denen" das feld zu überlassen, die unseren schönen sport kaputt machen.

  • Naja, drin bleiben und das üble Spiel mit zu spielen heißt doch aber auch, dass man dazu beiträgt, dass der Mist weiter geht, oder? Man muss es ja nicht unbedingt bei dem Rückzug belassen. Wenn man entsprechend motiviert ist, könnte man auch einen offenen Brief schreiben und/oder öffentlich bekundet eine alternative Spielrunde unter Gleichgesinnten eröffnen.


    Ich sehe übrigens die Parallele zum Rückzug von uzun, mit dem ich auch nach dessen Abmeldung übrigens noch den, wenn auch sehr sporadischen Kontakt halte, nicht...


    Nachtrag: Aber wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass ich es lange ertragen könnte, unter den Umständen, wie du sie hier wiederholt schilderst und an denen ich nicht zweifle, zu arbeiten. Ich würde da vermutlich enttäuscht das Weite suchen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Soweit ich es interpretiert habe, tritt Günter für die Werte des gegenseitigen Respekts, für die es im FPL ein paar Regeln gibt, durchaus ein. Wo er anderer Meinung ist, dass ist die Frage des Schiedsrichters. Denn dort sieht er eine Möglichkeit über seine Entscheidungen mitzuhelfen, den Kindern die "richtigen Werte" zu vermitteln. D.h. an dieser Stelle folgt er den Ideen von Ralf Klohr nicht, der glaubt, dass die Kinder nur dann Verantwortung lernen können, wenn sie auch entscheiden dürfen.


    Leider gibt es hier Personen im Forum, die Beiträge nutzen, ihre eigene Philosphie als die einzige Wahre in die Welt zu setzen.


    @TW hat hier jedoch meinen Beitrag offensichtlich mal intensiver angeschaut und die eigendliche Problematik menes Beitrages erkannt..


    Wer meinen Beitag richtig liest, und dazu sind offensichtlich nicht alle in der Lage, stellt ncht die FPL in Frage, sondern das Spielene ohne SR
    im Kinderfussball.


    Und her gehe ich mit TW konform, der feststellt, dass ich der Idee von Ralf Kohr, dass sich Kinder aus eigener Verantwortung in die
    richtge Bewegung bewegen nicht folge,, sondern dass den Kindern de richtige Wertevermittlung n der Verantwortung von Erwachsenen, also auch
    des SR erfolgen sollte.


    Mir ist bewusst, dass hier zwei konträre Erziehungstile aufeinandertreffen. In der modernen Erziehungslehre ist es überwiegend überholt,
    dem Erziehungsgedanken der 70, 80 iger Jahre zu folgen, nahcdem man die Kinder sich selbst entwickeln soll (einfach ausgedrückt)


    Und dies geschieht nun mal, beim Spielen ohne Schiri.


    Und wenn ich nun hier die Meinung vertrete, dass die Problemfälle, d.h. die rüden, unfairen, unsozialen Spielern (das sind nämlich die, über die wir hier diskutieren, die die Probleme verursachen) durch das Spielen ohne SR eher kontraproduktiv sind, ist das eine Meinung, die ich in den letzten
    Jahren durch viele Gespräche mit Kinderpsychologen und Pädagogen gewonnen habe.


    Dass es hier unterschiedliche Erziehungsvorstellungen immer noch gibt, ist mir klar, darüber kann man durchaus diskutieren.


    Ncht unterstellen lasse ich mr dagegen, dass ich der Entwicklung im Kinderfussball ahnungslos oder unbelehrbar zeige, wie es mir
    Andre unterstellt. Dafür habe ich sowohl u.a, im Kinder und Jugendfussball wie auch im Umgang mit Problemkindern mehr Erfahrung.


    Wobei ich diese Erfahrungen nicht als als der Weisheit gegeben sind, sondern immer nur als meine Erkennntnisse und als Disjussionsgrundlage zu sehen sind.


    Biin kein Fussballtrainer mehr, aber immer noch dem Fussball stark verbunden, aber im Gegensatz zu manch anderem hier, kenne
    ich nicht den wahren Weg, gibt es wohl auch nicht.


    Nach 60 Jahren Fussballerleben weiss ich immer noch nicht, was richtig im Fussball ist, für mich geht das auch wegen der Entwicklung nicht.


    Was ich jedoch weiss, dass es verkeht ist, Gurus zu folgen, die glauben die Weisheit zu kennen, gerade dann wenn sie aus Eigeninteresse
    nur vorr+bbergehend dabei sind und ihr persönliches Scheitern dem Sytem zuschustern.


    Musste jetzt mal sein.









    Ergebnissport ohne einen SR ist mit normalen Kndern relativ problemlos.


    Bei Kindrn und Jugendlichen mit geringem sozialen Verhalten und ohne entsprechenden Wertevermittlung im Kindesalter ist es jedoch der falschw Weg.



    noch ein jahr, dann ist für mich schluss als trainer.


    ich kanns nachvollziehen.


    die meisten schmeissen noch viel früher das Handtuch.


    Hatte es auch zwischenduch geschmissen, auch weil ich das Grosse und Ganze nicht ändern konnte, wie ich es mir vorgestellt hatte.


    Wünsche aber, dass du meinen Weg einschlägst, um im Gegensatz zu vielen Anderen, doch immer wieder den Weg findest,
    um im Kleinen was du bewirken kannst.


    Kurze Pause, Abkehr von Wunschvorstellungen, Hin zum ralativ Machbaren. Dann macht es Spass und im Kleinen kann man auch
    was bewegen. Zumindest mir ging es so.



    Sicherlich mehr, als das Utopische als einzige Wahrheit kundzutun.

  • lieber guenter, ich sehe mich auch nicht als gescheitert.
    ich denke auch, dass ich einiges bewirken konnte.
    zum beispiel ist unsere A-Jugend die einzige,
    in unserer stadt von 160.000 einwohnern die zur zeit richtig gut funktioniert.
    während woanders entweder spiele abgesagt oder teams zurückgezogen werden,
    haben wir als einziger verein sogar eine A2, also insgesamt 45 jugendliche...


    unsere multikultitruppe war seinerzeit ebenfalls einzigartig bei uns.


    auch mein gemischtes team mit drei mädchen bis zur D war hier ohne beispiel.
    ein mädchen gehört inzwischen zu einem bundesliga kader.


    auch den fußball, den wir spielen, kann man sich durchaus anschauen.


    leider ist darunter bis zur D nix mehr...
    beratungsresistente trainer (alle mit schein) und kirchturmdenken im verein ist das problem.
    unser JL hat sich bemüht, sich quasi als fulltimejob daran abgearbeitet aber du glaubst gar nicht, wie stur menschen sein können
    (vermutlich weisst du es aber doch...) zur zeit hat noch nicht einmal einer interesse an einer trainersitzung.
    dabei haben wir 14 jugendteams, vier herren teams und sogar inzwischen ein plus auf dem konto.


    dazu kommen dann noch die zunehmenden aggressiven umstände gegen viel zu viele teams.


    ich mach mitte 2016 erstmal pause und schau dann mal wieder rein. habs auch meiner frau versprochen, die mich lange genug "freigegeben" hat.

  • Ich verstehe deinen Standpunkt schon, guenter. Ich stimme dir auch darin zu, dass den problematischen Spielern, Eltern und/oder Trainern zumindest kurzfristig am besten mit kompetenten und mit natürlicher Autorität ausgestatteten Schiedsrichtern begegnet werden kann. Womit ich meine, dass diese problematischen Subjekte am raschesten von solchen Schiedsrichtern "erzogen" werden könnten: sie müssten sich anpassen oder würden, weil sie sich dazu nicht in der Lage sehen, entweder freiwillig oder auch gezwungenermaßen den Fußball verlassen. Damit wäre allen geholfen und man könnte in Ruhe weiter machen.


    Nur: Solche Schiedsrichter gibt es kaum. Unter den gemeldeten Schiedsrichtern gibt es zwar einige, die ganz gut sind, aber der Anteil derjenigen, die mit den Problemfällen geeignet, also im obigen Sinne zurecht kämen und erzieherisch wirken könnten und das auch tun würden, ist, so mein Dafürhalten, doch recht beschränkt. Außerdem bitte ich dich um einen kleinen Realitäts-Check: bei uns gibt es viel zu wenige gemeldete Schiedsrichter, um alle Spiele von ihnen leiten lassen zu können. Deshalb pfeift bis zum Ende der E-Jugend ein Vertreter der Heimmannschaft. Da ist dein Erziehungswunsch nur in den allerseltensten Fällen gegeben. Ich halte sogar für einigermaßen wahrscheinlich, dass eine problematische Heimmannschaft auch einen eher problematischen Schiedsrichter stellt. Das entspricht zumindest meinen Erfahrungen...


    Womit ich sagen will: Sicher hätte niemand, auch Ralf, nichts gegen tolle Schiedsrichter in allen Spielen, welche die auztretenden Probleme souverän regeln könnten. Aber das ist eine Wunschvorstellung, deren Verwirklichungswahrscheinlichkeit ich in dem Bereich, den ich bisher habe kennen lernen können, für praktisch null halte. Demnach stellt sie meiner Meinung nach keine realistische Alternative dar. Andererseits sind die meisten Trainer und Eltern doch ganz vernünftig. Warum sie also nicht ins Boot holen und ihnen die Verantwortung für das Spiel der jüngsten Spieler, bei denen es doch tatsächlich um am allerwenigsten gehen sollte, übertragen?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Günter und siebener


    Ich weiß gar nicht, ob ich euch beneiden soll oder nicht für euren Enschluß? Ich nehme mir seit Jahren vor, endlich aufzuhören, aber irgendwie schaffe ich es nicht! Dabei gibt es längst Jüngere, die es besser könnten! Vielleicht ist es auch nur deshalb, weil ich mich vor der Verantwortung drücken will, etwas vom "Spezialwissen" zu Papier zu bringen? Na, ihr wisst schon! Aber jeder Versuch ein Kapitel zuende zu schreiben, scheitert daran, dass ich noch zu neugierig bin, wie es weitergeht!


    Ich habe sehr großes Glück in meinen Traineraufgaben gehabt, weshalb ich gerne etwas von dem zurück geben möchte. Das fällt mir jedoch häufig schwer, weil ich selbst sehr vieles vom Fussball nicht wirklich verstehe, sondern immer nur eine Teilantwort geben kann. Aber für die unerfahrenen Trainer reicht es meist noch so gerade. Denn die verkrampfen häufig deshalb so leicht, weil sie einerseits ein festes Ziel (Lob und Erfolg von allen Seiten) im Visier haben, aber andererseits noch gar nicht wissen, dass man das Ziel gar nicht so wichtig nehmen muß, sondern lernen soll, einfach nur aus jeder Situation das Beste zu machen. Dann wird`s schon gut!


    Deshalb kann ich euch nicht einmal den Rat geben, ob ihr das mit der Pause oder sogar mit dem Abschied richtig gemacht habt?


    Günter
    Ich denke mal, dass Ralf Klohr und du gar nicht soweit auseinander liegt. Denn euch vereint der Wunsch zu einem geeigneten Rahmen für den Kinderfussball. Die Idee von Ralf bei den Bambinies und der F-Jugend auf Schiedsrichter zu verzichten, hat sicher auch einen pragmatischen Hintergrund. Denn in dieser Altersgruppe gibts im Regelfall keine ausgebildeten Schiedsrichter, sondern Laien, an dessen Entscheidungen sich die Gemüter entzünden. Gäbe es auch hier die Möglichkeit über angesetzte Schiedsrichter die unerfahrenen Kinder, Eltern und Trainer ans Fussballregelwerk zu gewöhnen, so wäre diese Alternative sicher im Konzept anders bedacht worden.
    Es jetzt jedoch nicht nur die Weitergabe von Werten über die Generationen hinweg. Denn auch heute leiten viele jugendliche Schiedsrichter die Spiele der Kinder und Jungendlichen mit großem Erfolg. Im Normalfall können sich auch Kinder und Jugendliche durch allgemein akzeptierte Verhaltensregeln gegenseitig erziehen. Etwas anderes ist es sicher, wenn es sich um Mannschaftsmitglieder mit gestörtem Sozialverhalten aufeinander treffen! Hier sehe ich eine geeignete weitere Unterstützung als unerlässlich an.

  • Für mich liegt die Hauptschuld immer am Trainer. Ich bin ja auch Trainer einer E-Jugend und habe es selber ein paar mal selber erlebt.
    Die "Schreihals-Trainer" oder "Pyscho-Trainer" wie ich sie für mich mittlerweile nenne, versuchen ihre Spieler durch ihre aggresive Art von aussen im Spiel zu pushen, spielerische Schwäche durch aggresives Spiel zu kaschieren. Eltern gefällt das natürlich und sind meistens begeistert vom Einsatz der Kinder. Wenn die aggresive Art dann nicht klappt, dann kann die Stimmung ganz schnell umkippen.
    Das schlimmste ist aber, wenn du gegen solche Mannschaften spielst und dann verlierst. Die "Schreihalstrainer " fühlen sich mit ihrer Art dann im Recht.
    Ich habe ja auch ein paar Spieler in der Mannschaft, die von sich aus leicht reizbar sind. Und wenn ich will, kann ich sie mit Schaum vor dem Mund in einem spiel schicken lassen.

  • Nabend und frohe Ostern,


    etwas off-Topic, aber bezugnehmend auf den Beitrag von aerkemese: Ich entwickel immer mehr ein Abneigung gegen diesen Fussball der sich hauptsächlich über Kampf, Willen und Leidenschaft definiert. Nicht nur bei uns im Pott stehen diese Attribute beim Mainstream-PubIikum ganz hoch im Kurs und erfahren eine große Wertschätzung. Ich denke aber, dass es gerade im Kinder- und Jugendfussball richtiger ist, die Spieler mit ihrem naturgegebenen Ehrgeiz spielen zu lassen.


    Aufgabe des Kinder- und Jugendtrainer ist es, den Kindern das Rüstzeug für das Fussballspiel mitzugeben und es nicht per Ansprache und Dauerchoaching "künstlich" wichtiger zu machen als es ihnen ist. Damit versucht man eigentlich nur Fehler in der Ausbildung zu kaschieren. Kampf kann doch irgendwie jeder. Das ist für mich keine Auszeichung. Davor habe ich keinen großen Respekt.


    Ich habe sogar den Eindruck, dass einige Trainer über diese Motivationsschiene meistens eine große Blase schaffen, die irgendwannn platzt. Oft höre ich von anderen Trainer, sie könnten sich die Leistungsschwankungen ihrer Mannschaft nicht erklären. Entweder fehlt da das analytische Vermögen die Spielstärke des Gegners und die Wechselwirkungen mit dem eigenen Spiel zu erkennen oder es wird einfach zu oft der extra Schub "Kampf" künstlich herbeimotiviert, der dann manchmal fehlt. Darauf hätte ich jede Woche überhaupt keine Lust und es hilft den Kindern auch nur für den Moment, wenn überhaupt...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    Einmal editiert, zuletzt von Schimanski ()

  • Ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt: Kampf einfordern kann jeder (Trainer). Fussballspielen beibringen ist schon schwieriger.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ich stimme dir zu, Schimanski. Du gibst mir wahrscheinlich aber darin recht, dass wir Trainer unsere Schützlinge durchaus dazu animieren sollten, sich auf dem Platz auch anzustrengen und alles zu geben, oder? Nicht, indem ich die Bedeutung eines Spiels künstlich beschwöre, das wird meiner Meinung nach unweigerlich zum Bumerang, da die Niederlage in einem bedeutenden Spiel ja schnell als Versagen empfunden wird, mit all den negativen Folgen, die das nach sich zieht. Ich versuche vielmehr den Spielern klar zu machen, dass sie das meiste erreichen können und im Fußball die größe Chance auf einen Sieg haben, wenn sie sich richtig anstrengen, wenn sie alles geben. Wenn es, obwohl sie sich selbst (und nicht mir oder irgendjemand anderem) ehrlich sagen können, dass sie alles versucht und alles gegeben haben, trotzdem nicht reichen sollte, dann haben sie keinen Grund dazu, sich zu ärgern.


    Es gibt aber schon Unterschiede zwischen Kindern, manche sind von sich aus unheimlich engagiert und andere sind bereits mit deutlich weniger zufrieden und streichen erheblich schneller die Segel. Man hat da als Trainer (und Elternteil) sicher einen Einfluss, aber zu einem nicht unerheblichen Teil ist das, glaube ich, auch entweder genetisch vorgegeben oder dadurch begrenzt, was das Kind zu Hause erfährt, wie es erzogen und aufgebracht wird. Die berühmte Ausnahmen gibt es sicherlich, aber häufig wird ein Kind aus einer "gemütlichen" Familie schon ziemlich früh in diese Richtung konditioniert, da kann ein Trainer leider dann nicht mehr viel helfen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)