Brauchen ehrenamtliche Trainer einen "Mindestlohn"?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Günter


    Dumm ist nur, wer sich abspeisen läßt!


    Einen Satz verstehe ich allerdings nicht:

    Viele dieser Trainer sind wegen eines besseren fnanziellen Angebotes unterklassig in den Aktienbereich gewechselt.


    warum sind in diesem Verein die unterklassigen Trainer Aktionäre geworden? Wieviel Aktien bekommt man denn für dieses Geld? Oder hast du grad deine Aktienkurse vergleichen, als du diese Zeilen schriebst? :D


    Dass es Einzelfälle gibt, in denen der gewünschte Effekt nicht eintritt, mag unbestritten sein. Denn Menschen handeln nicht immer so, wie man es glaubt!


    Im Regelfall würde ich jedoch die Zufriedenheit als Trainer in einer Kombination durch einem guten "Betriebsklima", dass auf gegenseitigen Respekt beruht und einer angemessenen Aufwandsentschädigung für private Kosten sehen. Wenn das nur für den Trainer der 1. Seniorenmannschaft gelten soll, dann läuft da was schief!


    Wenn jedoch nur einer der beiden Bedingungen (Betriebsklima, Aufwandsentschädigung) O.K. ist, dann kann es keine Zufriedenheit geben.


    Wenn man nicht mal im Ehrenamt das Ziel einer Zufriedenheit anstreben darf, ja wo denn dann?

    2 Mal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Noch ein kleines Beispiel der Wertschätzung für unbezahlte Trainerdeppen:
    Am Ende des Jahres gibt es ein kleines Weihnachtsgeschenk für das von jeder Familie 3 € eingesammelt wird.
    Dafür gibt es einen Gutschein von der Dorfschenke.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • O.K. Bevor das Thema vielleicht ein wenig abdrifftet und weitere "Bettelaktionen" präsentiert werden, wie der Verein die Verantwortung für die Zufriedenheit seiner Trrainer an die Eltern abschiebt, mal folgenden Diskussionsvorschlag:


    1. Aufwandsentschädigung für alle Trainer im Verein
    1.1. Mannschaftsorganisation, Zeit für Training, Spiele, Teilnahme an Vereinssitzungen und Staffeltagen
    1.2. Aufwendungen für Nutzung des privaten PKW für den Verein
    1.3. Kommunikation (Zeit und Kosten frür Bereitstellung von Unterlagen für Spieler/Eltern, Telefonkosten
    1.4. Sonstiges (z.B. Transport von Kindern zum Training und den Spielen)


    Eine angemessene Aufwandsentschädigung sollte jeder Trainer, unabhängig vom Ausbildungsgrad erhalten.


    2. Aufwandsentschädigung plus Honorar nur für ausgebildete Trainer und Teams im Leistungsfussball (also ab Bezirksliga)
    wie 1. jedoch zusätzlich:
    2.1. Zeit und Kosten für die Spielanalyse
    2.2. Zeit und Kosten für Spielsichtungen der Liga-Konkurrenten
    2.3. Zeit und Kosten für Traineraus- und Fortbildung


    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Zu 1.
    A. Erachtet ihr es als sinnvoll an, Untergrenzen für die Aufwandsentschädigung festzulegen?
    B. Wenn ja, wie würdet ihr die Kosten für den Zeitaufwand, PKW- und Kommunikationskosten bewerten?


    Zu 2.
    A. In welcher Weise sollte sich der Verein an den Aus- und Fortbildungskosten beteiligen.
    B. Ist es sinnvoll, die Aufwandsentschädigung und das Honorar für Jugendtrainer im Leistungsbereich zu veröffentlichen?

  • zitat open-minded:

    Zitat
    Zitat


    Zitat von »TW-Trainer«


    Die Frage ist jedoch: Ist das Ehrenamt zum Nulltarif zu haben, bzw. kann man sich der Verantwortung motivierter Ehrenamtliche gewiss sein, ohne ihnen gleichzeitig eine angemessene Anerkennung zu gewähren?

    ich denke nein, in Zukunft nicht mehr.
    Glaubt man dem DFB, hat sich die Zahl der ehrenamtlich engagierten Menschen im Sport innerhalb der letzten 15 Jahren nahezu halbiert.
    Sicher gibt es dafür vielerlei Gründe, zeigt es aber doch, dass für den Ehrenamtler in Zukunft mehr gemacht werden muß als warme Worte.
    Der DFB hat das zwar erkannt und betreibt auch zahlreiche Maßnahmen um das Ehrenamt zu würdigen, belässt es aber mehr oder weniger bei Ehrungen und Kampagnen ("Es ist eine Ehre, kein Amt", "die Seele des Vereins...","Unsere Amateure-echte Profis"..u.s.w.).
    Während die DFL mit ihren Profiteams immer neue Rekordzahlen meldet ( Umsatz über 2 Milliarden !), kämpfen die Vereine an der Basis mit steigenden Unkosten und Mitgliederschwund.
    Der DFB beherbergt mehr als 25.000 Fuißballvereine mit knapp 2 Mio Ehrenamtlern, die zusammen auf ca. 120 Mio Arbeitsstunden kommen. Das ergäbe bei 8.50 ?/Stunde die stolze Summe von etwas über 1 Milliarde Euro!
    Da stellt sich zunächst die Frage, wer sollte das bezahlen?
    Die Vereine alleine ?
    Müßten da nicht mehr Mittel nach unten fließen?




    ZITATENDE


    Ich sehe das ähnlich.


    Es gibt immer weniger Menschen, die bereit sind, ihre Freizeit für einen warmen Händedruck zu opfern. Und nicht jeder Trainer sieht seine Tätigkeit als eigenes Hobby.
    Ob man das nun gut finden mag oder nicht, es ändert nichts an der Tatsache.
    Mittel, Ehrenamtlern auch eine gewisse finanzielle Anerkennung und vor allem auch Aufwandsentschädigung zukommen zu lassen, wären meiner Meinung nach vorhanden, wenn man sich an die Personen und Institutionen halten würde, die Nutzen aus dieser Tätigkeit ziehen. Dies wären hier für mich Eltern und auch die Profivereine.
    Im Breitensport werden durch Ehrenamtler Grundlagen gelegt, ohne die im Profibereich kein Geld verdient werden könnte. Eltern bekommen ihre Kinder betreut, bespaßt und sinnvoll beschäftigt.
    Auch die Allgemeinheit profitiert davon, dass Kinder sinnvoll beschäftigt und integriert werden.


    Man kann natürlich weiterhin jammern, dass kein Geld vorhanden ist und niemand bereit ist, zu zahlen. Dann wird sich vielleicht in den nächsten 15 Jahren die Zahl der ehrenamtlich Tätigen noch einmal halbiert haben.


    Dass es immer weniger Menschen gibt, die kostenlos etwas für die Allgemeinheit tun wollen, ist nicht schön, aber in Zeiten, wo sich die "Elite" immer unverschämter die Taschen füllt für mich durchaus nachvollziehbar.

  • Wird der Trainerjob in der Öffentlichkeit überhaupt als Ehrenamt gesehen?


    Zur Zeit läuft bei uns die jährliche Akton (immer grossen Spielraum in der örtlichen Presse) "Ehrung von Ehrenamtlichen"


    Unter vielen vorgeschlagenen Ehrenämtlern, werden die auffälligsten dann ausgezeichnet.


    Unter allen Vorgeschlagenen, und das sind nicht wenige, ist kein einziger Jugendtrainer aufgeführt.


    Auch wenn eine unentgeltliche Tätigkeit gerne als ehrenamtlich bezeichnet wird, ist es in den Augen der Öffentlichkeit offensichtlich noch lange kein Ehrenamt.


    Ich selbst habe mich auch in meiner Trainertätigkeit auch nie in einem Ehrenamt gesehen.


    Es war mein Hobby, das nebenbei kostengünstiger war, als die Zeit, in der ich mich dem Tennis zugewandt hatte.


    Und in der Zeit als Vatertrainer hatte ich durch die Trainertätigkeiten Gemeinsamkeiten mit meinen Kindern, die anderweitig
    in der Konsequenz wohl sehr schwierig zu erreichen gewesen wären.


    Also weitab von einem Ehrenamt.

  • Also weitab von einem Ehrenamt.


    PAPA


    das hab ich auf mich bezogen.


    Unhabhängig von von meiner persönlchen Sichtweise, wird ein genereller Rückgang des Ehrenamtes in unserer Gesellschaft beklagt.


    Besonders Vereine, und dabei ist es egal um welche Vereine es sich handelt, beklagen diesen Rückgang.
    Als Argumentation wird dabei die erhöhten Anforderungen durch Vorschrften und Bestimmungen, wie auch das Anspruchsdenken der Vereinsmtglieder
    aufgeführt.

  • Einen Satz verstehe ich allerdings nicht:


    Zitat von »guenter«
    Viele dieser Trainer sind wegen eines besseren fnanziellen Angebotes unterklassig in den Aktienbereich gewechselt.


    @TW


    ein Lob von mir. zeigt, dass du anderer Beiträge sehr aufmerksam lesen tust :thumbup:


    Etwas mehr Fantasie hätte ich dir aber zugetraut. Dann wärest du vielleicht auf die Idee gekommen, dass da ein "v" fehlt.


    Meine Finger sind halt manchmal etwas schneller, als der PC hergibt. Halt wie früher als Fussballer, als der Ball nicht nachkam.



    Hätte ich nur men damaliges Trainergehalt in Aktien, anstatt in hochprozeniger Anlage meiner Stammkneipe angelegt, könnte ich mir heute sicherlich
    eine fehlerfreies PC-Anlage leisten. Halt taktisch, wie so oft bem Fussball, falsch vorgegangen, X(

  • guenter:



    Zitat

    Ich selbst habe mich auch in meiner Trainertätigkeit auch nie in einem Ehrenamt gesehen.

    Es war mein Hobby, das nebenbei kostengünstiger war, als die Zeit, in der ich mich dem Tennis zugewandt hatte.

    Zitat


    Das war zu Deiner Zeit so. Das ist auch heute vielleicht noch bei der Mehrheit der aktiven Trainer so,...


    ....nur hat die Zahl dieser aktiven wohl in den letzten Jahren stark abgenommen.


    Für mich selbst darf ich sagen, dass es bei mir sicher eine andere Art der Motivation gab, als ich noch jeweils das eigene Kind mittrainiert habe, als heute.


    Fakt ist, dass in vielen Regionen u.a. ein Mangel an Trainern und Betreuern herrscht. Ein gewisser Teil wird aus der Elternschaft rekrutiert, was regelmäßig das Problem der Fluktuation und Ausbildung aufwirft. Den anderen darüber hinaus notwendigen Anteil an Trainern zu finden, wird immer schwieriger. Gründe wurden schon ausreichend genannt. - Zeitmangel auf Grund langer Fahrzeiten zur Arbeitsstelle, Hinwendung zu anderen Hobbies und Familie, fehlende Motivation, für anderer Leute Kinder kostenlos die Aufsicht und Verantwortung zu übernehmen, während diese Geld verdienen oder es sich anderweitig gut gehen lassen.


    Am Zeitmangel, weil jemand eine weit entfernte Arbeitsstelle hat, kann man nichts ändern. Aber vielleicht kann man an fehlender Motivation etwas ändern, indem man u.a. den Leuten Ausbildung und auch gebührende Anerkennung bietet. Mit Spaß allein lockt man wohl die wenigsten, zumal dieser in vielen Vereinen, wo man kaum auf Unterstützung durch Vereinsverantwortliche hoffen darf und nur erste Männermannschaften wirklich zählen, auch fraglich sein dürfte.

  • Wenn ich 5 Stunden ein Turnier beaufsichtige und danach die 14 Jährigen Schiedsrichter bezahle, dann noch aufräume und Müll entsorge, kam ich mir schon bekloppt vor.


    PAPA


    ja, das ist bekloppt. Aber das hat doch nichts mt einer Vergütung zu tun. Das sind eindeutig Kosten des Spielbetriebes, die der Verein zu tragen hat.


    In einer Diskussion geht jeder von die ihm erlebten Umständen aus.


    So kenne ich z.B. bei einem kleinen Dorfverein, dass der Verein alle anfallenden Kosten übernommen hat. Egal ob Schirikosten, beste
    Trikotausstattung. Zuschüssen zu Trainingsanzügen, ausreichende Zuschüsse zu Fahrten und Events wie Abschlussfeier, Wehnachtsfeier Wochendtrainingslager vor Ort.


    Wäre nie auf die Idee gekommen, diese Kosten zu übernehmen.


    Wo dies jedoch der Fall ist, kann ich absolut nachvollziehen, dass man auf Aufwandsentschädigung besteht. Würde ich dann auch machen.


    Vorraussetzungen, und somit auch die Diskussionsgrundlage, sind halt überall anders.

  • Günter


    Man sollte beim Ehrenamt unterscheiden, ob es als Hobby überwiegend einen eigenen Nutzen hat oder aber in erster Linie Dritte davon profitieren. Beim Trainerjob überwiegt sicher der Nutzen Dritter!


    Karl hat das in seinem Beitrag sehr gut auf den Punkt gebracht, weshalb es zwischen Ehrenamt, Hobby und Aufwandsentschädigung keinen Widerspruch gibt.


    Es gibt bereits eine Reihe von gutgeführten Vereinen, in denen die Aufwandsentschädigung für Jugendtrainer vernünftig geregelt ist. Leider nimmt die Menge der Vereine mit entsprechendem Regelwerk nicht so rasch zu, sodass die Zahl der interesierten Jugendtrainer ab dem C-Jugendbereich rapide abnimmt. Denn hier gibts einerseits deutlich weniger Vatertrainer und andererseits nimmt der Aufwand für die Trainer deutlich zu.


    Langfristige Ziele können im Verein nur mit der eigenen Jugend erzielt werden. Aber Jugendtrainer sind keine Deppen, sondern sie erfüllen für den Verein und für die Gesellschaft wertvolle Aufgaben. Eine angemessene Aufwandsentschädigung ist deshalb nicht nur wünschenswert, sondern eine gesellschaftliche Verpflichtung.


    Aufgrund der schwindenden Zahl von interessierten Jugendtrainern wäre es an der Zeit, Zeichen für Veränderungen zu setzen! Vielleicht sollte man in einem Aktionstag darauf aufmerksam machen, um die Öffentlichkeit wachzurütteln, dass sich im Schatten der "Dorfbundesliga" die Probleme im Jugendbereich auftürmen und man zur Lösung stärker als bisher auf die Belange der Jugendtrainer eingehen sollte?


    Hab da noch eine Frage zu der Begründung, dass du schneller tippst, als dein PC es darstellen kann: Günter wieviel Anschläge schaffst du pro Minute? Nicht, das du nachher noch als Terrorist gesucht wirst? :D

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()

  • Man kann natürlich weiterhin jammern, dass kein Geld vorhanden ist und niemand bereit ist, zu zahlen. Dann wird sich vielleicht in den nächsten 15 Jahren die Zahl der ehrenamtlich Tätigen noch einmal halbiert haben.


    Dass es immer weniger Menschen gibt, die kostenlos etwas für die Allgemeinheit tun wollen, ist nicht schön, aber in Zeiten, wo sich die "Elite" immer unverschämter die Taschen füllt für mich durchaus nachvollziehbar.

    Glaube ich auch.


    Auch wenn wir´s gerne wieder wie früher hätten, wir leben einfach nicht mehr in Zeiten, als Bescheidenheit noch als Zier galt.
    Anstand und Zurückhaltung ist meistens nicht mehr zielführend.
    Deswegen braucht auch die "Fußballbasis" in Zukunft eine laute Stimme, um im Kampf um die nicht mal knappen Mittel, nicht billig abgespeist zu werden.
    Dies gilt umso mehr, weil die Konkurenz am Geldtopf bestens aufgestellt und organisiert ist.
    Nach neuesten Pressemeldungen genügen der DFL ihre Rekordmilliarden schon jetzt nicht mehr, weil die Premier-League dank neuer TV-Verträge über 3 Milliarden zur Verfügung hat und somit englische Clubs beim Poker um die begehrtesten Spieler die besseren Karten haben. Man spricht von "Verdrängungswettbewerb".
    Kurz und klar gesagt, das viele Geld wird "oben" verbraten werden!
    Die bloße Ehre mag für Manchen an der Basis genug sein, aber um die Qualität des Kinder- und Jugendfußball zu sichern, müsste man mehr fordern als ein nettes Dankeschön!


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • In Teamleiterlehrgang war das "Geld " auch ein Thema. Auch wenn man kein Geld für seine Tätigkeit bekommt, so tut man ja für den Verein arbeiten und das verdiente Geld an den Verein spenden. Wenn man dann eine Spendebescheinigung vom Verein bekommt, kann man es ja im Einkommenssteuer gelten machen. Es muss kein Geld bei der ganzen Sache fliessen.

  • @aerkemese


    Diese "Scheinspende" ist kalter Kaffee. Wie bereits erwähnt, haben Schüler, Studenten, Azubi, Hartz 4 - Empfänger, usw. gar nichts davon, weil nur ledige Gutverdiener etwas absetzen können. Hinzu kommt, dass es sich um eine Form des geduldeten Steuerbetrugs handelt, wenn ein Geldbetrag an den Verein gezahlt, dafür eine Spendenquittung ausgestellt und dieser Betrag wieder zurück überwiesen wird!


    Dieses Problem eines schwindenden Interesses an ehrenamtlicher Trainertätigkeit kann nur dadurch gelöst werden, als dass die privaten Kosten angemessen erstattet werden! Dabei hat der Gesetzgeber bereits klare Regeln vorgegeben. So handelt es sich um ein Ehrenamt, wenn Ziel dieser Tätigkeit nicht ein Gewinnstreben ist. Selbst Aufwandsentschädigungen aus mehrfachen Ehrenamtstätigkeit sieht er als Aufgabe, die in erster Linie dem gesellschaftlichen Wohl diene. Anders sieht es aus, wenn z.B. ein Tennislehrer an mehreren Standorten arbeitet, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.


    Ich denke mal, wer sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, der wird zum einen die Notwendigkeit und zum anderen die Rahmenbedingungen für die Veränderungen erkennen können.

  • Hinzu kommt, dass es sich um eine Form des geduldeten Steuerbetrugs handelt, wenn ein Geldbetrag an den Verein gezahlt, dafür eine Spendenquittung ausgestellt und dieser Betrag wieder zurück überwiesen wird!

    @TW_Trainer: Das mit der Rückspende ist bei 90% der kleinen Vereine die Regel. Das ist kein Betrug!.


    Aus dem Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements vom 10. Oktober
    2007

    .....
    12. Rückspende
    Die Rückspende einer steuerfrei ausgezahlten Aufwandsentschädigung oder Vergütung an die
    steuerbegünstigte Körperschaft ist grundsätzlich zulässig. Für den Spendenabzug sind die
    Grundsätze des BMF-Schreibens vom 7. Juni 1999 (BStBl I S. 591) zur Anerkennung sog.
    Aufwandsspenden an gemeinnützige Vereine zu beachten.
    Dieses Schreiben wird im Bundessteuerblatt Teil I veröffentlicht.


    Leider liegt das Problem im Detail, so das ein Verein nur so viel an 'Gehältern' auszahlen darf, wie es von den Einnahmen darstellbar ist, ohne das die Rückspende einkalkuliert wird. Deshalb gibt es bei vielen Vereinen nur eine Spendenbescheinigung von 500 - 1000 €, jährlich, obwohl 2400 € möglich währen.


    Ausserdem ist das alles mit einem gewissen bürokratischen Aufwand verbunden. In unserem Verein scheitert es daran, so das keiner der 10 lizenzierten Trainer auch nur einen Cent bzw. eine Spendenquittung erhält.




    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • Hab mal eine Frage.



    Natürlich wäre es wünschenswert wenn allel ehrenamtlich Tätige eine Aufwandsentschädiguwürde.



    Begrenzt ihr nun diesen Anspruch in einem Fussballverein nur auf die Trainer, oder auch auf den Vorsitzenden, den Kassierer, den Geschäftsführer und den Jugendleiter?



    Diese Personen haben ja keinen minderen Zeitaufwand und betreiben auch einen finanziellen Aufwand



    Führt eine Aufwandsentschädigung, bezogen auf den Dorfverein, wirklich zu einer besseren Trainerqualität.



    Ich beziehe das ausschliesslich auf die Aufwandsentschädigung (50-150?). Ab einem bestimmten Leistungsniveau ist es ja keine Aufwandsentschädigung


    sondern eine Entlohnung, als finanzieller Anreiz für die Trainertätigkeit, die durchaus dem Verein eine Auswahlmöglichkeit an Hand gibt.

  • PapaJoe


    Ich kann zwar einerseits bestätigen, dass genau die Probleme, die du beschreibst, in vielen Dorfvereinen auftreten.


    Handelt es sich um eine Spende im üblichen Sinne, wenn das gespendete Geld sofort wieder zurück gezahlt wird?


    Umgekehrt müßte es laufen: der Verein zahlt dir eine Aufwandsentschädigung für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Dieses Geld kannst du in Form einer Spende an den Verein zurück zahlen und dafür eine Spendenquittung erhalten! Du müßtest aber nicht zurück zahlen. Eine Spende ist immer freiwillig! (Damit aber erst gar keiner auf die Idee kommt, das ausgezahlte Geld nicht zu spenden, dreht der Verein den Spieß um. Das aber ist illegal!)


    Wenn du dir den Pkt 12 noch mal durchliest, dann steht das dort genauso beschrieben.


    Die bei der illegalen Forment: Jahresetat = akzeptierte Spendenhöhe bedeutet in seiner Folge nichts anderes, als das durch Steuerrückzahlungen auf Basis von Scheinspenden unserem Staat Steuereinnahmen verloren gehen. Bestimmte Gruppen (hier: Schüler, Studenten, Azubi, Hartz 4 Empfänger, usw.) die aufgrund fehlender Einkünfte bei dieser "Scheinspenden-Regelung" leer ausgehen, werden ein zweites mal bestraft. Denn dadurch weniger Steuergelder für ihre Förderung weniger Geld zur Verfügung!


    Also ich wäre mir nach den jüngsten Urteilen Ordentlicher Gericht über gängige Praxis in Vereinen (z.B. Ausbildungsentschädigung und Sperre für Kinder beim Vereinswechsel) nicht mehr so sicher, ob bei anonymer Anzeige wegen Spenden- bzw. Steuerbetrug ein Präzedenzfall geschaffen würde? In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass die vielfach kostenlose Arbeit der allermeisten Dorf-Jugendtrainer eine Ausbildungsentschädigung ja gar nicht rechtfertigt, solange der Verein diesen Trainern gar nichts zahlt. In der heutigen Regelung gibt es sogar den kuriosen Fall, dass ein Vater sein Kind jahrelang im Verein trainiert hat, dafür nie einen Cent gesehen hat, jedoch beim Vereinswechsel selbst noch Geld als Ausbildungsentschädigung zahlen soll!


    Das sind nur ein paar Beispiele dafür, wie "krank" unser Jugendbereich durch Regelungen, die fern von der Basis getroffen wurden, geworden ist! Die Entwicklung zeigt leider, dass wir uns nicht mehr in der Phase der Emphörung, sondern schon in der Resignation befinden.

  • Handelt es sich um eine Spende im üblichen Sinne, wenn das gespendete Geld sofort wieder zurück gezahlt wird?


    Es kann sich auch um eine so genannte Aufwandsspende handeln. Selbst dafür kann der Verein eine Quittung ausstellen. Allerdings ist das natürlich mit einer ganzen Menge an Bedingungen verknüpft.
    Natürlich muss ein Vereinsvorstand bzw. der Steuerberater darauf achten das hier alles gesetzlich einwandfrei ist, dafür gibt es ja jede Menge Infomaterial.
    Bezüglich dem eigentlichen Geldfluß gibt es auch hier etwas:



    Tatsächlicher Geldfluss ist nicht erforderlich


    Bei dem nachträglichen Verzicht auf den Ersatz der Aufwendung bzw. auf einen sonstigen Anspruch handelt es sich um eine Geldspende. Es ist nicht erforderlich, dass tatsächlich Geld zwischen dem Verein und dem Zuwendenden hin und her fließt. Der Verein muss also nicht zum Beispiel zunächst die Übungsleiterpauschale auszahlen, die der Empfänger der Übungsleiterpauschale dann später wieder zurückspendet. Auch ohne diesen tatsächlichen Geldfluss ist es möglich, dem Zuwendenden eine Zuwendungsbestätigung (Spendenbescheinigung) über eine Geldzuwendung zu erteilen. In dieser sind auch ausdrückliche Angaben darüber zu machen, ob es sich um den Verzicht auf die Erstattung von Aufwendungen handelt.


    Quelle:


    Eine Welt Netzwerks Hamburg für gemeinnützige Organisationen



    Natürlich ist der Steuervorteil für die ungerecht, die keine Steuern bezahlen. Denen ohne Einkommensteuer kann man ja einen 'echten' Geldbetrag bezahlen oder die Spende fällt dann geringer aus, das ist ja alles Gestaltungssache des Vorstands. Aber Du hast Recht, die Spende muß auf jeden Fall 'freiwillig' bleiben.


    Und das dem Staat das Geld für seine sozialen Verpflichtungen fehlt, wenn Übungsleiter eine Spendenquittung vom Verein bekommen ist hoffentlich nicht Dein Ernst!

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • PapaJoe


    Ja, Bargeld muß in der Tat nicht fließen. Aber der Trick der Vereine besteht ja gerade darin, dass sie es erst gar nicht dazu kommen lassen. Denn dann wäre das Geld weg. Und was die eigentliche Gemeinheit daran ist, das derjenige, der die Übungsleiterpauschale ausbezahlt haben möchte, gar nichts bekommt, sondern nur die, die es dem Verein gleichermaßen spenden!


    Diese Regelung ist insofern ungerecht, als das hier niemand nach seinem Aufwand fürs Ehrenamt, sondern nach seinem Verdienst und Familienstatus davon profitiert! D.h. der ledige Spitzenverdiener, der vielleicht hier und da mal einen Trainer unterstützt, kann den jährlichen Höchstfreibetrag steuerlich geltend machen, während der Familienvater mit kleinem Einkommen weitestgehend in die Röhre schaut!


    Wir können die Steuergesetze nicht ändern und die Topverdiener haben viele weitere Möglichkeiten (z.B. Geld in Steueroasen beiseite schaffen), bei denen sie weitaus mehr Geld machen können. Wenn es jedoch Zweck von Einkommenssteuern ist, einen sozialen Ausgleich zu schaffen, dann sollten wir zumindest in unserem unmittelbaren Einflußkreis für mehr Gerechtigkeit sorgen. Ich denke, wir sind uns einig darüber, dass dies mit der "Scheinspendenregelung" nicht möglich ist!