Schiedsrichter haben Angst!

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  • ich glaube, die sache haben wir hier vor ein paar jahre schon mal intensiv erörtert, oder?


    Ich weiß, dass die Aktion in deinem Fußballkreis nicht nötig ist. Aber gerade deshalb, könnte dein Kreis, dein Verein, oder auch du, ein weiteres positives Zeichen setzen. Es muss doch unser aller Ziel sein, auf dem Fußballplatz eine "angenehme Kultur" zu schaffen.


    Solltest du allerdings praktische Erfahrungen gemacht haben, sind wir für deinen Bericht dankbar.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • erstmal vorweg finde ich es schade, dass TW-Trainer nicht auf meine fragen, meine probleme oder hinweise eingeht.
    sie waren losgelöst von gesellschaftlichen fragen gestellt und meiner meinung nach wert, dass man sich damit beschäftigt.
    na gut.


    ralf stellt die frage nach der angenehmen athmosphäre, die man schaffen könnte, damit es angenehmer oder angstfreier zugehen könnte.
    für manche von euch hört sich das bestimmt irre überzogen an und ihr könnt es euch nicht vorstellen, dass es so ist, aber ich möchte gerne
    ein paar beispielsituationen nennen, die wir regelmässig bei auswärtsspielen erfahren;


    bei der ankunft werden wir schlicht ignoriert. das heißt, die frage nach dem kabinenschlüssel wird schonmal überhört
    oder man schickt uns durch die instanzen bis irgendwann einer sich zuständig fühlt.
    so gelangt man dann endlich in die kabine, während der gastgeber sich bereits 10 minuten warm macht.


    oft sind die kabinen dann merkwürdig vorbereitet: keine bänke, stinkend, kaputte duschen, irgendwas stinkt...
    die heimmanschaft hat hingegen großartig viel platz...
    (ausnahme bruckhausen, hier müssen sich beide teams in einem stinkenden loch in einer schule 400 meter entfernt umziehen.
    grauenhaft, was diese kicker da erleben müssen, obwohl sie jede jugend doppelt besetzt haben... das wiederum ignoriert die stadt duisburg
    während der nachbarverein, mit bedeutend weniger jugendteams gerade kunstrasen etc. erhält)


    das übliche pausenwasser wird verweigert, der gegner hingegen spuckt es durch die gegend.


    kommt man auf den platz wird einem gerne mal ein freundliches "wenn ihr heute gewinnt, kommt ihr nicht lebend hier weg" zu gerufen.
    bei einer jugendmannschaft durchaus wirksam.


    das geht weiter auf dem platz: dribbelst du mich nochmals aus, brech ich dir die beine, kriegst du eins in die fresse usw.
    das passiert dann auch, erstes als versuch, zweites tatsächlich. der schieri schaut weg (in dieser saison kategorisch...)


    wenn ein c jugendspieler einem zwei köpfe größerem bärtigen spieler seiner altersklasse so gegenüber steht, ist klar, wie das ausgeht...
    ist ja keine bundesliganostalgie a la werner lorant sondern sein WE hobby...


    frage: was hat das mit fußball zu tun? was kann man da machen? ist es nicht klar, dass man als schieri hier nicht gerne pfeift
    und dann, eben um heil aus der sache rauszukommen, den leichteren weg nimmt? zwangsläufig pfeift man gegen die "harmloser" mannschaft oder?
    sprechen wir hier von "unserem" fußball? was soll das alles?

  • So wie im Fußball mit den Kindern von der jüngsten Jugend an umgegangen wird, bleiben eben am Ende nur die Schmerzfreien über. Fußball ist in den Augen vieler ein Assi - Sport. Auch wenn Fußball der Sport Nummer eins ist, haben sich viele normale Leute längst vom Fußball abgewandt. Es gibt bei uns Kinder die angesichts des schlechten Rufs nicht in den Fußballverein dürfen. Ich durfte als Kind übrigens auch nicht.
    Mir macht Kinderfußball unheimlich Spaß und es ist fast zur Sucht geworden, aber wenn mein Sohn mal in der C-Jugend solche Dinge erlebt, die ich dort schon oft beobachten musste, hoffe ich das er sich was anderes sucht. Er ist zum Glück nicht schmerzfrei!

    Ich weiß, dass Papa Jo recht hat. Er bekennt sich jetzt zum Kinderfußball, kündigt seinen Rückzug aber schon an. Was würde Papa Jo denken, wenn er das eine andere Perspektive erkennen würde? Zum Beispiel diese: Unser Spiel - unsere Regeln

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • frage: was hat das mit fußball zu tun? was kann man da machen? ist es nicht klar, dass man als schieri hier nicht gerne pfeift und dann, eben um heil aus der sache rauszukommen, den leichteren weg nimmt?


    Du siehst es ja wohl auch so, dass der Schiri in dieser Situation ebenfalls Opfer ist. Die Frage, die sich mir stellt, ist: was tun die Verantwortlichen im Kreis? Sie sind doch diejenigen, die aktiv werden können, ja, müssen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • ja, natürlich sind die schieris hier opfer. ohne die jungs und mädchen geht es aber nicht.
    der kreis wird leider nicht aktiv, schlimmer, er läßt seine schieris wenn sie angst haben im regen stehen,
    rät ihnen, sich ein "dickes fell" anzuschaffen.


    aber in den kreisen sitzen die alten funktionäre, mit allen wassern gewaschen und trixer vorm herrn.
    in der nächsten höheren kammer sitzen noch ältere jungs rum.
    ist eben so, da den job ja keiner wirklich machen möchte oder zeitlich kann.
    ich will im leben kein fußballfunktionär sein, aber leider ist genau das ein problem.
    leute, die wirklich an den plätzen im geschehen unterwegs sind, ohne dicke vereinsbrille auf,
    wird man dafür nicht bekommen, warum auch?
    folglich keine wirkliche änderung der situation...


    ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten 10 jahren entwickelt,
    denn neben den schieris gehen dann den verbänden auch die funktionäre aus...

  • @ günter


    ist ja weiß gott nicht immer so, im gegenteil:
    überwiegend werden wir freundlich empfangen.
    aber es gibt eben, wie schonmal beschrieben,
    vereine, für die ist das erzeugen von, ich nenne es mal
    "unwohlsein" ein taktisches mittel...

  • Ja, aber dann liegt doch da auch ein Teil des Problems, dass nämlich diejenigen, die für den Spielbetrieb verantwortlich sind, sich darum nicht genug kümmern. Wie ausgeprägt ist denn das Problem? Wäre es eine Alternative, (angekündigterweise) zu bestimmten Vereinen nicht zu fahren und zu wenige Spieler zu haben, wenn sie bei einem selbst zu Gast sind? Das kostet Strafen und Punkte, ist klar, aber vielleicht hätte sowas Signalwirkung. Oder man kündigt in der Jugendleitersitzung an, dass man eben wegen der herrschenden Zustände keine Mannschaften meldet, aus Gründen der Verantwortung für die Gesundheit der eigenen Spieler. Wenn man da vorab ein paar andere, ähnlich denkende Vereine ins Boot holt, könnten dann ja alle diese Vereine in den passiven Widerstand treten und untereinander Freundschaftsspiele vereinbaren. Vorher sollte man natürlich aber versucht haben, das Anliegen bei den Verantwortlichen zu platzieren und ihnen auch Gelegenheit geben, sich dazu zu äußern. Aber wenn das alles dauerhaft nichts bringt, würde ich wahrscheinlich tatsächlich so weit gehen, meine Teams vom Spielbetrieb abzumelden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ralf
    Erst einmal vielen Dank dafür, dass du das Mißverständnis aufgeklärt hast. Denn ich hatte gedacht, dass du die Gewaltaktionen in und um Fussballspielen mit Heranwachsenden oder Erwachsenden als weiteres Argument für die Einführung der KIFU-Regelen anführen wolltest. Denn, wie die anschließende Diskussion ja gezeigt hat, gibt es hier schon Unterschiede.


    fak
    Auch ich habe Freunde in der ganzen Welt, weshalb es mir nie in den Sinn käme, jemandem wegen seiner Hautfarbe, Religion oder sozialen Schicht mein grundsätzliches Vertrauen nicht zu schenken. Denn was macht Menschen stärker, als ihnen das Vertrauen zu schenken? Leider benehmen wir uns Deutsche nicht immer im Ausland so, wie es sein sollte und mißbrauchen die Gastfreundschaft. Diese Gäste haben wir auch. Sie wollen gerne unsere Freunde werden, machen uns dies aber schwer, weil sie glauben, man müsse sich sein Glück zur Not auch mit Gewalt holen. Idioten gibt es überall auf der Welt, da habe ich keinen Unterschied feststellen können. Aber nicht sie sind es wert, dass man sich pausenlos mit ihnen beschäftigt, sondern die Menschen, die als Vorbilder für außergewöhnlich gute Charktere geworden sind. Aber selbst Helden brauchen wir nicht, weil ihre Abziehbilder nicht fürs eigene Leben taugen. Dafür ist jeder selbst verantwortlich. Das Hervorheben der Eigenverantwortlichkeit durch pragmatische Regeln sind es, die Ralfs Ideen eine Einmaligkeit verleihen. Jedoch, da mögen die Kritiker hier wohl recht haben, kann es weitaus schwieriger sein, (was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr) einen fast erwachsenen Menschen zu ändern.


    Um den Bogen zum Fussball zu spannen: Aus einem schlechten Spiel mit einer hohen Niederlage kann man kaum etwas lernen. Außer vielleicht, dass Vieles von dem, was man sich vorgenommen hat, nicht klappte. Aus einem guten Spiel und einem grandiosen Sieg kann man aber sehr viel mehr mitnehmen, weil hier fast alles, was man sich vorgenommen hat, auch funktioniert hat.


    Wenn wir uns daran gewöhnen, anderen Menschen zuzuhören, statt sie möglichst schnell in eine Schublade zu stecken, dann kann der Fussball trotz des ständig vorhandenen Adrenalinkicks durchaus allen Beteiligten Spaß machen. Wenn es der Fussball schafft uns für die Dauer der Spielzeit zu verzaubern, dann kann er nachhaltig wirken. Wäre der Mensch lediglich das Produkt seiner Umwelt, dann wären seine Entscheidungsmöglichkeiten wietaus mehr eingeschränkt. Aber, da bin ich voll bei Ralf, wir müssen dafür kämpfen, damit nicht immer die Dummen gewinnen! In diesem Rahmen hat auch die Angst des Schiedsrichters vor dem Pfiff seine Diskussionsberechtigung. Hier kann man über pragmatische Regelungen diskutieren, damit der Fussball eben nicht zur "Assi-Sportart" verkommt.


    siebener
    Ich hoffe, du hast jetzt ein paar Antworten bekommen. Wenn nicht, dann schreib es halt noch mal mit anderen Worten, damit ich es besser verstehe!

  • Jedoch, da mögen die Kritiker hier wohl recht haben, kann es weitaus schwieriger sein, (was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr) einen fast erwachsenen Menschen zu ändern.

    Wieso das denn? Was ist an den erwachsenen Fußballspielern in den Kreisen Schleswig Flensburg und Osnabrück anders als bei euch zu Hause? Habt ihr es schon probiert? Wisst ihr oder vermutet ihr?


    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • @ TW Trainer


    geschenkt! du willst lieber philosophieren und gehst auf das problem vor, während und nach dem spiel nicht ein.
    willst du auch nicht, anscheinend. mir geht es nicht um den grund warum es ausartet sondern um die konsequenz.
    aber da traust du dich nicht aus der deckung und ist auch ok.


    @ tobn


    du weißt ja wie das im fußball läuft: du hast ein problem mit dem und dem verein, der andere sagt, kenne ich nicht, die sind doch nett.
    andere jahrgangsstufe, andere liga, anderer trainer. du schaust auf deine kinder, die eltern, der andere lacht dich aus.
    fußball ist kein mädchensport, heißt es. du weißt, das das so ist. solidarität zwischen den vereinen kenne ich bei uns nicht.
    die duisburger vereine halten vlt. zusammen, aber bei uns sind sich alle spinnefeind.
    keine ahnung warum das so ist. jeder versucht den anderen zu übervorteilen, von horrenden ablösen bis hin zu einsprüchen,
    alles da. und oben drauf sitzt einer, der sowieso die macht hat und den einen verein gängelt und den anderen bevorzugt.
    und wenn du dann noch gegen die andere stadt im kreis antreten musst, nimmst du es halt irgendwann hin...
    vom spielbetrieb abmelden heißt, gar nicht mehr spielen. heißt, spieler gehen weg, weil der neue verein "größere eier" hat,
    oder mehr einfluß in der spruchkammer oder bei den schieris...


    es sind halt hier immer bestimmte vereine, die aber auch immer damit durchkommen. keine ahnung warum, wie schlimm es auch ist.
    alles andere ist spontan möglich ohne system. passiert halt immer mal wieder...

  • Ralf


    Ich meinte das hier auf das forum bezogen. In irgendeinem thema haben wir die sache mit den selbstentscheidungen auf dem platz schon mal kontovers eroertert.
    In unserem fussballkreis ist das kein thema.

  • siebener, warum tust du dir den Job eigentlich an, wenn es da bei Euch in scheinbar jeder Hinsicht so schlimm ist? Bist du masochistisch veranlagt? :S:P;)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hier kann man über pragmatische Regelungen diskutieren, damit der Fussball eben nicht zur "Assi-Sportart" verkommt.


    Und es gibt ganz sicher solche pragmatische Regelungen. Bestes Beispiel dafür ist das Entfernen der Zuschauer vom Spielfeldrand. Wäre für mich auch
    ein verbessertes Einführen der Trainerneulinge.


    Leider wird die Diskussion zu einseitig in Richtung Schiri geführt. Durchaus sehe ich auch hier einen Reformbedarf, die das Schiriwesen anpacken müsste.


    Aber das Abschaffen des Schiris ist der falsche Weg.


    Ganz sicher ist bei sozial vernünftigen Mannschaften das Spiel ohne Schiri kein Problem und auch durchaus sinnvoll. Zumindest meine Erahrung aus Freundschaftsspielen mit bestimmten Mannschaften.


    Mit diesen Mannschaften /Trainer gab und gibt es aber keine nenenswerte Probleme, weder so noch so.


    Probleme machen doch die Trainer/Mannschaften, oder einzelne Spieler deren soziales Verhalten nicht dem entspricht, um einen ordentlichen Ablauf zu gewährleisten.


    Und für diese Personen ist das Spielen ohne Schiri der falsche Weg.


    Dies ergab zumindest eine Diskussion mit in der Jugendhilfe speziell ausgebildeten Personen, denen ich dieses Modell ohne Schiri vorgestellt habe.
    Überwiegend Nichtfussballer, haben sie die Problematik weniger aus der Sicht des Fussballes betrachtet, sondern den sozialen Gesichtspunkt gesehen.


    Dieser Personenkreis hat auch die Grundeinstellung, dass Kinder sich nicht selbst erziehen und entwickeln sollen, sondern dass sie entsprechend geführt werden müssen.


    Problemkinder haben massive Probleme mit der Einhaltung von Regeln, Aushalten von Konsequenzen und akzeptieren von (positiven ) Autoritäten.


    Aus diesem Grunde sehen sie den Mannschaftssport als Unterstützung zur sozial besseren Entwicklung an. Akzeptieren von Regeln, Umgang mit Frust bei vermeintlichen
    Fehlentscheidungen oder vermeintlich ungerechtem Behandeln, ausser Kraftsetzung des Rechtes des Stärkeren und ähnlichem , all das was diese Problemkinder bisher
    nicht kennengelernt haben und wo sie hingeführt werden müssen, unterstützt die Entwicklung dieser Kinder zum sozial besseren Verhalten.


    Für diese Problemkinder/-Jugendliche, die ja das eigendliche Problem darstellen, ist das Spiel ohne Schiri der falsche Weg, sie werden in der Masse nicht erreicht.


    Diese Problemfälle vom Fussball entfernen wäre sicherlich auch ein Lösungsweg, ist aber gesellschaftlich gesehen wohl auch nicht erwünscht.

  • Beleidigungen, Betrug,
    Körperverletzung, Gewalt, Korruption, Rücksichtslosigkeit,
    Proletentum


    Das ist ein Problem beim Fußball, das
    ist kein gesellschaftliches Problem. Auch wenn es ähnliche
    gesellschaftliche Entwicklungen in Problembezirken gibt. Oder gibt es
    Hooligans nur in Neuköln? Manche sagen dazu Fankultur!


    Die gleichen, die die Politik als
    Schuldige für das Verhalten von Fußballfans und Spielern ausmachen,
    wollen uns aber am Wochenende erklären, das Schmähgesänge,
    Stinkefinger, vorsätzliche Fouls und Schwalben zum 'guten Ton' beim
    Fußball gehören. Auf dem Fußballplatz gelten andere Gesetze und
    das gefällt den meisten die sich diese Spiele ansehen und dann
    selbst mal am Spielfeldrand quer ausrasten. Daran lässt sich
    mittelfristig auch nichts ändern.



    Langfristig ist Ralfs Ansatz
    natürlich richtig
    . Dem ganz jungen Nachwuchs können Werte wie
    Fairness und Sportlichkeit noch vermittelt werden. Das Problem liegt
    daran, das die ehemaligen Vorstopper die sich Trainer nennen das
    nicht vermitteln können, weil man es in ihre eigenen hohlen Birnen nicht
    rein bekommt.

    Was würde Papa Jo denken, wenn er das eine andere Perspektive erkennen würde?

    Ralf, wie Du weißt, kenne ich
    Deine Vision. Wir haben ja vor zwei Jahren stundenlang darüber
    geredet und wir sind uns auch fast in allem einig. Das einzige was
    ich nicht teile ist Dein Optimismus. Ich habe in unserem Kreis
    letzte Saison jedes Punktspiel nach Fairplay – Regeln durchgeführt
    obwohl es erst diese Saison eingeführt wurde. Das ganze war ein
    großer Erfolg und die anderen Trainer waren größtenteils
    begeistert. Ich habe mir die Ohrmuscheln wund telefoniert und überall
    Deine Flyer verteilt. Aber was ich diese Saison sehe, wo ich das
    ganze nicht mehr selbst organisiere, sondern es Pflicht ist, ist sehr
    ernüchternd.

    Glaubt ihr, dass die derzeitigen Zustände auf den Kreisligaplätzen, den Erwachsnenfußball gefährden bzw. sogar kaputt machen könnten?

    Ralf, ehrlich gesagt
    interessiert mich der Erwachsenenfußball auf Kreisebene überhaupt
    nicht. Von den Eltern unserer Kinder war noch nie einer bei dem Spiel
    unserer ersten Mannschaft (Gruppenliga). Und das ist auch ok – wenn
    das die Perspektive für die Kinder wäre dann würden sich unsere
    Reihen schnell lichten.

    C-Lizenz seit 2013
    Seit 2017 ohne Verein

  • Aber das Abschaffen des Schiris ist der falsche Weg.

    Was soll das denn? Diese Aktion geht übrigens von den Schiris aus. Deshalb kann man sie doch aufnehmen.


    Beitrag 40

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • @ tobn


    tja, weil ich den fußball so gern habe und es neben den zwei drei schlimmen dingen
    ja um die kinder und jugendlichen geht und um das schöne spiel.


    es betrifft ja auch nicht alles mich sondern bietet einen querschnitt dessen was hier so läuft.


    wir selbst kommen ganz gut durch, sind erster der fairnesstabelle und versuchen gute gastgeber zu sein.
    dieser bürokratische gesumms kommt ja nur auf einen zu, wenn etwas passiert ist.
    meistens kümmert sich ja der jugendleiter drum.


    jedenfalls habe ich mich von ursprünglichen plänen hinsichtlich jugendleiter aufgrund dessen ja schon verabschiedet.
    das brauche ich dann wirklich nicht, denn dann hast du teamübergreifend mit alles und scharf zu tun. :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Dies ergab zumindest eine Diskussion mit in der Jugendhilfe speziell ausgebildeten Personen, denen ich dieses Modell ohne Schiri vorgestellt habe.
    Überwiegend Nichtfussballer, haben sie die Problematik weniger aus der Sicht des Fussballes betrachtet, sondern den sozialen Gesichtspunkt gesehen.


    Dieser Personenkreis hat auch die Grundeinstellung, dass Kinder sich nicht selbst erziehen und entwickeln sollen, sondern dass sie entsprechend geführt werden müssen.


    Problemkinder haben massive Probleme mit der Einhaltung von Regeln, Aushalten von Konsequenzen und akzeptieren von (positiven ) Autoritäten.

    Hört sich so an, als ob damit der Beweis erbracht worden wäre, es gibt aber Sozialpädagogen etc. die das komplett anders sehen. Du musst ihnen auch sagen, dass die Regeln nicht abgeschafft werden, diese aber größtenteils in Eigenverantwortung übertragen werden und welche Aufgabe die Trainer haben. Die Fachleute finden das richtig spannend, siehe auch Prof. Pilz.


    Ich habe fast immer gute Erfahrungen damit gemacht, wenn man verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen eine Aufgabe übergibt, für deren Erfüllung sie verantwortlich sind, dies fördert ihr Selbstbewusstsein in eine ganz andere Richtung. Das können schon kleine Dinge sein wie "du passt auf, dass niemand das Trainingsgelände verlässt bevor wir uns verabschiedet haben" oder noch besser "wenn jemand meckert, weise ihn darauf hin, dass wir das nicht wollen". Die "wachsen" um Längen und beginnen zu verstehen. Kinder und auch Jugendliche können sich selbst kontrollieren, warum sollen Erwachsene dies nicht können? Man muss nur den Mut haben, es zu testen, denn sogar in den Schulen geht es immer mehr in die Richtung.

  • Problemkinder haben massive Probleme mit der Einhaltung von Regeln, Aushalten von Konsequenzen und akzeptieren von (positiven ) Autoritäten.


    Günter, Du vermischt hier etwas. Problemkinder sind doch nicht das Ziel. Problemkinder haben die von Dir genannten Probleme mit und ohne Schiedsrichter. Der, der da die Regeln einfordert, ist ja wohl der Trainer. Jedenfalls kenne ich das so, dass so ein "Problemkind" vom Trainer vom Platz geholt wird, BEVOR die Lage so eskaliert, dass der Schiri maßregelnd eingreift. Außerdem macht man ja wohl mit Problemkindern Regeln aus, die weit über die Einhaltung der einfachen Fussballregeln hinausgehen.

  • siebener:


    Was Du da schilderst, ist schon krass. Wir treffen hier auch auf wenige Mannschaften, wo man nach Schlußpfiff zusehen muss, dass man wieder heile weg kommt, eigentlich nur eine, und da auch nicht jeder Jahrgang, Aber meist beschränkt sich das Drama auf die Spielzeit. Dort allerdings wird getreten, beschimpft, geschlagen. Hier wird einem die Parallelgesellschaft vor Augen geführt. Es gibt Mannschaften, da ist der Zusammenhang mit dem Trainer- und Elternverhalten klar zu erkennen, es gibt aber auch welche, wo der Trainer sich echt alle Mühe gibt, aber leider Hopfen und Malz verloren ist. Und das hat nix mit Herkunft zu tun. Da gibt es Problembezirke, aber auch Problemvereine.


    Was soll man da tun? Bislang ertragen wir das, aber mit einer Jahrgangsjüngeren Mannschaft könnte man auch einfach die Punkte dalassen, der Ausgang ist sowieso klar. Vielleicht eine Fairnesstabelle dafür nutzen, das Heimrecht zu vergeben. Denn meist sind die Mannschaften auswärts zahmer.