Alle rennen zum Ball

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  • Ich habe da eine Übung der MFS im Hinterkopf bei der die Bambini in ein markiertes Feld hüpfen, raus hüpfen, ihren Ball auf eines von vier unterschiedlichen Hütchen legen und dann auf Ansage des Trainers den Ball des benannten Hütchens spielen und dann aufs Tor schiessen. Daher finde ich auch die genannte Übung hier nicht sooo abwegeig.
    Auf der Schulung für Bambini und F-Jugend war auch eine "Piratenübung" bei der die Kinder um farbliche Hütchen dribbeln sollten, versuchen den Ball einzuklemmen und drüber zu hüpfen, eine Acht zu dribbeln usw. Das ganze in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Und das war wohlgemerkt eine vom DFB vorgeschlagene Übung.


    Normalerweise kommt das ja auch etwas ausführlicher von guenter, daher kann ich die Irritation von Fernsehturm schon verstehen. Ich hätte auch nicht gewusst worauf er ras will. :D

  • Normalerweise kommt das ja auch etwas ausführlicher von guenter, daher kann ich die Irritation von Fernsehturm schon verstehen.


    Einwand ist durchaus berechtigt.


    Aber ich wollte Fernsehturm zum eigenen Nachdenken bringen. Schätze ihn so ein, dass er dann gewisse Vorgehensweise selbst zumindest hinterfragt.
    Das Thema ist mir eigendlich zu komplex, um mit einzelnen Übungsvorschlägen zu kommen.


    Da wir das Thema schön mal sehr ausführlich hier diekutiert haben, war ich auch auf der Suche nach diesen Beiträgen, hab sie aber noch nicht gefunden.


    Gerade ffür G-Neulinge wären die sicherlich wieder interessant. Vielleicht findet da ja jemand schneller wie ich.

  • guenter
    Dein Ansinnen in Ehren, aber das berechtigt noch nicht einem Neueinsteiger erstmal einen vor den Latz zu knallen. Und mit "schätze ihn so ein" nach dem ersten Beitrag... Passt nicht, oder ?
    Erst recht nicht, wenn er mMn hier im Thema den Kern genau erfasst hat. Traube, Wolke, Bambiniknäuel. Wie immer man es nennen mag, ist ein altersgerechtes Spielverhalten beim Minikickerfußball. Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
    1. Ich gewöhne es ihnen ab
    oder
    2. Ich nutze dieses Verhalten


    Alternative Eins ist sehr einfach. Dabei belasse ich jetzt einfach, weil ich nichts davon halte.


    Alternative Zwei erfordert viel Geduld, ein dickes Fell ( da Mindermeinung ) und Erfahrungen im älteren Bereich ab E/D wären hier von unschätzbarem Vorteil. Ich will das hier gar nicht weiter ausführen, weil es den Rahmen sprengen würde wofür man gerade dieses Verhalten oder das eben nicht Abgewöhnen als Grundlage brauchen kann.


    Ich möchte auf etwas anderes hinaus. Ihren "Balldrang" möchte ich nutzen, nur wäre es doch hilfreich, wenn sie nicht "blind" ins Gewusel rennen. Oder den Ball haben und nun den besten Weg aus dem Knäuel finden. Alles altersentsprechend. Dies sollte ( eine ) Zielsetzung bis zur älteren F sein.


    Fernsehturm
    Ich finde Deine Intention mit "Kopf hoch" klasse ! Die Zeit rennt mir weg. Nur soviel: Ich habe keine Ahnung welche Figuren gerade In sind. Spongebob war es zu meiner Zeit. Nimm nicht Farben sondern Figuren. Sie haben jetzt eine Eigenschaft, die Du unbedingt nutzen solltest. Unbegrenzte Fantasie. Verpack Dein Training in spannende Geschichten. Ab F kann man vermehrt mit Farben und Zahlen trainieren. Alles mit Fun und Laune, aber auf ein Ziel hin: Spieler, die "ballgeil" sind, aber nicht kopflos durch die Gegend rennen. Eben weil sie den Kopf stets oben haben !

  • Dein Ansinnen in Ehren, aber das berechtigt noch nicht einem Neueinsteiger erstmal einen vor den Latz zu knallen. Und mit "schätze ihn so ein" nach dem ersten Beitrag... Passt nicht, oder ?

    Finde nicht, dass ich ihm einen vor den Latz geknallt habe., auch wenn meine Aufforderung zum eigenen Nachdenken bei einem Neuling nicht so richtig passend war.
    War übrigens nicht sein erster, sonder sein 5. Beitrag. Und diese haben mir durchaus den eindruck vermittelt, dass er zum Nachdenken zu bewegen ist.


    Und wenn mit 4jährigen Fussballtraining abgehalten wird, dann rege ich zum Nachdenken an.

  • Punkt 1 positionstreues Verhalten zu verlangen ist in diesem Alter absolut tötlicher für ihre fußballerische Entwicklung. Die meisten Kinder dieser Altersklasse haben noch keine ausreichende räumliche Wahrnehmung.
    Stelle ich dann einen linken Verteidiger wird der Spieler dem Trainer zu liebe vielleicht seine Rolle beibehalten und statisch darauf warten, ob jemand in seinen wahrgenommenen Raum mit Ball eindringt und auf diesen zurennen.
    Wenn der Trainer Pech hat kann das auch der eigene Mitspieler sein.


    Die Kinder die so bereits in der G Jugend gespielt haben erkennt man später noch in der E Jugend.


    Daher erst im Rahmen der altersgemäßen Möglichkeiten die räumliche Wahrnehmung und das Verhalten im Raum schulen und erst später dies auf den Fußball übertragen.


    Punkt 2 Fußballtraining im Grundlagenbereichs ist die polisportive Ausbildung der Kinder.
    Das Credo soviel wie möglich mit Ball ist für die unteren Altersgruppen nicht immer sinnvoll und machbar.
    Dies gilt insbesondere für die Bambinis.
    Fangspiele z.B. sind nach meiner Erfahrung bestens geeignet nicht nur die motorischen Fähigkeiten zu schulen, sondern auch die räumliche Wahrnehmung.


    Der Verzicht auf eine multiple Ausbildung kann sich später schwer rächen. Ohne die Fähigkeit des Rückwärtslaufen, brauche ich später Übungsformen des 1-1 Defensiv garnicht erst zu planen.
    Dann bin ich in den späteren Jahrgängen gezwungen die durch falsch gesetzte Schwerpunktsetzung entstandenen Defizite aufzuholen.

  • Bei meiner letzten Truppe habe ich mit 4jährigen angefangen.


    Einer meiner ersten Übungsstunde sah nach allgemeinen Austobungsspielen aus folgenden Übungen aus:


    Hampelmann, Rückwärtslaufen, über ein kleines Hinderniss springen, auf der Hallenlinie laufen, auf einem Bein sttehen, auf einem Bein hüpfen, auf einem Bein stehen und mit dem anderen schwingen, auf einer Matte sich hinfallen lassen, eine Rolle vorwärts, über die Hallenbank gehen, im Kreis laufen, Laufen und Gehen im Wechsel mit
    vorgegebenen Markierungen Ball hochwerfen und selbst fangen, Ball dem Partner zuwerfen und fangen, Ball in einen Kasten aus 2 m Entfernung werfen, und einige weitere in diese Richtung gehende Dinge.


    Und bei Vielem bekam ich da das reinste Grausen.


    Danach wusste ich, wo ich zukünftig ansetzen musste, und das war dann garantiert kein fussballerisches Training.


    Wer nicht in der Lage ist, auf einem Bein zu stehen oder zu hüpfen, mit dem kann ich keine fussballerische Übung machen.


    Nun könnte man vermuten, dass ich alle Bewegungslegastheniker des Ortes vereint hatte. war wohl aber nicht ganz so, denn im E und D Alter hatte ich eine der besten
    Mannschaften im Kreis.


    2 Jahre Bewegungsschulung mit Ball, und dann zu fussballerischen Schwerpunkten war mein Vorgehen.


    Und die Ansicht von @akjv in Bezug auf die Wirkung von Fangspielen teile ich voll und ganz.








    Da

  • Wer nicht in der Lage ist, auf einem Bein zu stehen oder zu hüpfen, mit dem kann ich keine fussballerische Übung machen.

    Absolut richtig und gaaaanz wichtig!!! :thumbup:
    Ich war letzte Woche auf einer Fortbildung von Thorsten Zaunmüller. Der hat genau das gleiche gesagt bzw. gefragt.
    Warum bzw. wie wollt ihr einem Kind Passen oder Schießen beibringen, wenn es nicht mal auf einem Bein stehen kann? Totale Zeitverschwendung!


    Hatte den Satz so zum ersten Mal gehört und verinnerlicht.
    Seitdem sitze ich an meinen Trainingsplänen und gehe überall einen Schritt zurück.
    Also ich möchte Grundtechnik Passen üben:
    - Welche koordinativen Fähigkeiten werden benötigt?
    - Ab wann kann ein Kind das können?
    - Welche Grundlagen muss ich davor trainieren?


    2 Jahre Bewegungsschulung mit Ball, und dann zu fussballerischen Schwerpunkten war mein Vorgehen.

    Genau, das ist die Grundlage! Beweglichkeit und Gleichgewicht - dazu eine Prise Geschicklichkeit und dann die Kopplungsfähigkeit.


    Gruß,
    sb

  • Schönen guten Abend an Alle.
    Schönen Dank an Steini, dass du mich so gegen guenther "verteidigt" hast. =)
    An guenther: alles kein Problem. Fühle mich absolut nicht vor den Latz geknallt. Außerdem gebe ich dir recht, du hast mich zum nachdenken gebracht. Aber das ist ja auch genau das, was ich mit hier erhofft habe. Der schöne "Nebeneffekt": es wurden viele sehr gute Sachen zusammen getragen, die das Thema für jeden verständlich gemacht hat und jeden sicherlich auch Hilfe/Anregungen gebracht haben!?
    Um nochmal auf meine Ausgangs-Aussage zurück zu kommen. Ich würde fast behaupten, dass ein Teil meiner Aussagen/Meinung überlesen, bzw. falsch verstanden wurde.
    Der Übungsbeschreibung hatte ich nämlich folgendes vorweg geschrieben:



    Ich denke auch, dass es in dem Alter nicht wirklich darum geht "Spielkultur" zu entwickeln. Es ist doch herrlich, wenn die Kinder sich mit riesiger Freude auf den Ball stürzen. Es ist ein riesiges gemeinsames Erlebnis, wenn man dann auch noch gemeinsam erfolgreich ist (also ein Tor schießt/ wer auch immer). Ich finde motorische Voraussetzungen zu schaffen ist doch viel wichtiger, als taktische/fußballspezifische Dinge zu vermitteln.

    Ich arbeite eigentlich ausschließlich mit Ball und vielen Torabschlüssen (das was den Kindern halt Spaß macht)


    Genau diese Sachen, habe ich dann von vielen anderen auch gelesen!?


    Was mein Gedanke für die kommenden Trainingseinheiten angeht, so werde ich den Ball ein klein wenig zurückstellen und dafür noch mehr Bewegungsspiele/-übungen machen. Wird mir sicherlich nicht so leicht fallen, weil ich dann auch von Kindern zu hören bekommen werde: "wann spielen wir richtig Fußball???"....

  • Guten abend,
    ich nutze Fangspiele in verschieden Varianten als erste
    nennen wir es bewegungseinheit. (Kettenfangen, inselfangen,
    Leibchenfangen usw.)


    Koordination kann man super in ein Torschussrundlauf packen.
    Als Beispiel Slalomdribbeln dann torschuss. Auf dem Rückweg
    dann z.b. Ringeparcour mit verschieden Aufgaben tippelschritte,
    nur auf dem rechten Bein hüpfen dann links.
    Oder Stangenparcour mit drei Gassen. Erste Gasse Vorwärts, zweite
    Rückwärts und wieder vorwärts.


    Oder als Wettbewerb Staffelläufe mit Slalom, mit beiden
    Beinen über Hütchen springen und eim stuck auf dem Rückweg rückwärts laufen
    dann drehn und dann vorwarts den Rest der Strecke. Und dann kann man
    Kann man das schwieriger machen in dem die Kinder das ganze mit einem Ball in
    Händen mit nimmt und am Ende seinem Teamkollegen den Ball übergibt.


    Hoffe das kommt richtig rüber. Und das kann man nach Belieben ändern.
    Mit seiwarts laufen und und und.


    Gruß

  • Was mein Gedanke für die kommenden Trainingseinheiten angeht, so werde ich den Ball ein klein wenig zurückstellen und dafür noch mehr Bewegungsspiele/-übungen machen. Wird mir sicherlich nicht so leicht fallen, weil ich dann auch von Kindern zu hören bekommen werde: "wann spielen wir richtig Fußball???"....


    Um das nicht in die falsche Richtung gleiten zu lassen.


    Den Ball brauchst du nicht zurüchzustellen. Der war bei mir fast immer dabei und sei es dass er in den Händen mitgetragen wurde.


    @Francesco beschreibt das mit seinem Beispiel sehr gut.


    Eigendlich kannst du jede Übung mit einem Torschuss zum Abschluss bringen. Jeder Tortreffer , ob mit oder ohne TW, ist da ein Erfolgserlebnis.


    banales Beispiel: Spieler schiesst den Ball nach vorne, nicht allzuweit (Gefühl wie ein Ball entfernungsmässig zu spielen ist werden in allersten Ansätzen dadurch geübt)
    dann auf einem Bein hinterhüpfen, bis zu einem Hütchen links, dann rechts bis zum Ball und den dann ins Tor schiessen. auf dem Rückweg wird dann im Gehen der Ball hochgeworfen und wieder gefangen (nicht so einfach für viele Kinder) Um Anstehen zu vermeiden, kannst du in der Halle durchaus an der Wand mehrere Tore mit Hütchen
    markieren, also nicht 1 Bahn, sondern 3 oder 4.


    Und natürlich darf " richtiges" Fussballspielen nicht zu kurz kommen. Das muss aber auch nicht unbedingt das berühmte Abschlusspiel sein.


    Ich habe im Training immer mal zwischendurch so 5 Minuten richtiges Spiel eingebaut.


    Probier einfach verschiedenes aus, dann findest du einen guten Weg, der für dich und die Mannschaft passt. Sicherlich besser, als irgendetwas von irgendjemandem
    1:1 übernehmen.


    Mein Lieblingstip für diese Altersstufe:


    Besorg dir Lufballons und bau die im Training mit ein: Jonglieren mit allen Körperteilen, Ziel ist nur den Ball in der Luft zu halten, egal wie.


    Oder Balltreiben(möglichst schnell durch Schiessen, die andere Hallenseite erreichen) mit einem Luftballon


    Macht den Kids einen Riesenspass und hat nachgewiesenen einen grossen Entwicklungseffekt.

  • Moin in die Runde,


    ich suche Spielformen / Übungen mit denen die Kinder spielend lernen, dass sie nicht im Rudel zum Ball laufen und auch einmal versuchen zumindest auf der linken und rechten Seite des Spielfeldes zu bleiben.


    lass sie doch nur machen. das ist ballorientierte Raumdeckung.
    Sei doch froh, dass sie es ohne es zu trainieren so vorbidlich machen.
    Andere Trainer müssen Wochen und Monate trainieren, damit man so spielt.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Hallo werte Trainer-Kollegen.


    Kurzes Feedback (obwohl es ja eigentlich nicht mehr zum Ausgangsthema "alle rennen zum Ball" passt): Da ich mit meinen G-Junioren/Bambinis aktuell in der Halle bin, habe ich die Ausstattung von dort genutzt und einen kleinen Parcours mit Wettkampfcharakter aufgebaut. Es waren 3 Gruppen (in einem Hallen-drittel wieder mit 21 Kindern) die vom Start weg über eine Bank mussten (drüber laufen; drüber springen [seitlich], oder sich drüber ziehen) und danach eine Matte, über die ging es mit Rolle vorwärts, Rolle rückwärts oder seitlich als "Schraube".


    Mit dieser Übung konnte man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:


    1. Super Bewegungsübung; Defizite bzw. Bewegungstalente konnte man (auch mal weg vom Fußball an sich) super erkennen.


    2. durch die Wettkampf-Situation feuerten sich die Kinder untereinander (gruppenweise) an und haben dadurch natürlich auch noch mehr "gekämpft" da sie ja mit ihrer Gruppe gewinnen wollten; super für das Mannschaftsverständnis


    3. es gab keine langen Wartezeiten (lange Weile ist bei den Kinder im Training das Schlimmste), jedes Kind war ständig in Bewegung


    4. ...und das war das aller wichtigtse: den Kindern hat es riesen Spaß gemacht!!!!!


    Es war eine Übung, die mal ein bißchen fußball-fremd war, aber, und so habe ich es hier von Euch auch gesagt/nochmal bestätigt bekommen, ist bei den Bambinis/G-Junioren nicht verkehrt, sondern fördert/erfordert eine ganz körperliche Bewegung. Dafür Danke.


    PS: kann ich so nur weiterempfehlen!!!