Systeme in der F-Jugend

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  • @tobn:


    Der Tag ist zu weit fortgeschritten bzw. mir fehlt die Zeit, um mich jetzt mit dem Zitieren zu beschäftigen, aber vielen Dank schon mal für die Details zur Quellcodeangabe, sobald ich Zeit habe (Zeit? Was das denn?), werde ich das in Angriff nehmen...


    @Horst Wein: Ist ja Weihnachten. Soll mir meine Frau gefälligst schenken. 8)


    @Leistungsgefälle und Mannschaftsgefühl: Im sich gegenseitig ankröten sind sie alle ganz groß. Im Nichtzuhören auch... von "Wir sind ein Team" sind wir leider immer noch ein gutes Stückchen weg, was auch an diesem doofen Wechselspiel der Jahrgänge liegt; mal haben wir 2006/2007, ein Jahr weiter dann 2005/2006, dann wieder 2006/2007...


    @6+1 in der G: Gibt es bei uns nicht (mehr), hier finden Bambini- Spielfeste statt, kein Ligabetrieb. Ob die da 4+1 spielen oder 5+1, weiß ich jetzt allerdings nicht, nicht meine Baustelle. In der F spielen wir Liga, aber ohne Tabelle, die Ergebnisse werden alle genullt.


    @das ältere Mädchen, eine U9 und eine U11, eine F und eine E...: Nach meinem Kenntnisstand werden Mädchen bei uns in den gemischten Mannschaften wie Jungen behandelt, was das Alter angeht. Aber am Sonntag ist wieder Lehrgang, da werde ich das ansprechen.


    Wenn ich U9 und U11 schreibe, dann deshalb, weil es hier bei uns für die U8 und die U10 eine "+3 Regel" gibt (drei ein Jahr ältere Spieler dürfen eingesetzt werden), für die U9 und die U11 gilt dies leider nicht.


    Wenn das Mädchen nach der Frühjahrsrunde "hochgeht", gehen die 2006er mit und wir spielen dann als 2005/2006 Jahrgang... in der E, fragt sich nur noch ob, U10 oder U11, das ist von der Anzahl der 2005er Kinder abhängig ... siehe oben...


    @Leistungsgefälle, der Egodribbler und das Zusammenspiel; 2:2 auf kleine Tore, Egodribbler vs. Defensivstarke:


    Das ist eine ziemlich zähe Angelegenheit, an der wir wirklich knabbern. Wir haben am Dienstag ein kleines 2:2 Turnier gespielt, wobei wir die Größe der Tore an der Stärke der beiden Spieler orientiert haben. Sprich, die beiden schwächeren spielen auf ein reguläres F/E- Jugendtor, die beiden stärkeren auf ein Winztor, etwa 1 m x 0,70 m. Gleichstarke Teams auf die Winztore. Wir haben den Schwächeren Tips gegeben, am Umsetzen haperte es..


    Heute ein ähnlicher Versuch, die Schwächeren Überzahl spielen zu lassen. 5:3. mit ebenfalls entsprechenden Toren.Gänzlich einseitiges Spiel, Favoritensieg. Die Dreiertruppe suchte ihr Heil in freilaufen und passen, die anderen waren heillos überfordert.


    Teilen wir jetzt einen der Starken zu den Schwächeren oder auch zwei, setzt das Egodribbling ein, sobald er schwächere Passempfänger ein, zweimal die Anspiele verwurschtelt hat...


    @Der Threaderöffner und ich: Ja, wir trainieren die Mannschaft gemeinsam und machen normalerweise die Trainingspläne für einen Termin entweder abwechselnd oder wir bringen ein paar Ideen mit und arbeiten dann ggf. im Hauptteil des Trainings mit Gruppen nach Leistungsvermögen getrennt parallel zueinander,















    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • @Horst Wein: Ist ja Weihnachten. Soll mir meine Frau gefälligst schenken.


    Oder die Mannschaft, da könnte man ja dafür sorgen, dass da irgendwer diesen Wunsch unauffällig erfährt. ;) Bei uns ist es zumindest üblich, dass die Trainer von der Mannschaft bzw. den Eltern ein Weihnachtsgeschenk erhalten.


    @Leistungsgefälle und Mannschaftsgefühl: Im sich gegenseitig ankröten sind sie alle ganz groß. Im Nichtzuhören auch... von "Wir sind ein Team" sind wir leider immer noch ein gutes Stückchen weg, was auch an diesem doofen Wechselspiel der Jahrgänge liegt; mal haben wir 2006/2007, ein Jahr weiter dann 2005/2006, dann wieder 2006/2007...


    Der jährliche Wechsel der Mannschaftszusammenstellung macht es sicher nicht leichter, aber unmöglich ist es dennoch nicht, ein in sozialer Hinsicht gut funktionierendes Team zu bilden -- bei uns im Fußball ist das in den Kinderjahrgängen zwar nur selten erforderlich, weil da genügend Kinder pro Jahrgang für eine Mannschaft zusammen kommen, beim Handball unserer Tochter war es jedoch schon in der E so, dass nach Leistung eingeteilt wurde. Das Mannschaftsklima wird entscheidend durch den bzw. die Trainer bestimmt, ich sehe es auch als eine der wichtigsten Aufgaben der Trainer an, für ein harmonisches, respektvolles, vertrauensvolles und kooperatives Miteinander zu sorgen. Man ist da als Trainer Vorbild und sollte auch aktiv dafür etwas tun. Ich habe z.B. in den letzten zwei Hallentrainings bewusst jeweils ein Kooperationsspiel durchgeführt. Das vor zwei Wochen hat besonders gut geklappt, vielleicht kennt Ihr es schon: zwei Spieler setzen sich Rücken an Rücken auf den Boden und haken sich mit beiden Armen ein. Dann sollen sie aufstehen, ohne die Verbindung zu lösen, eigentlich sollte sie sogar recht eng bleiben. Ich wollte, dass dabei nicht nur Spieler kooperieren müssen, sich also zu den Pärchen zusammen finden, die sowieso miteinander gut befreundet ist. Deshalb habe ich die Kids im Mittelkreis versammelt und habe sie selbst Pärchen bilden lassen -- dadurch entstehen dann die Beste-Kumpel-Pärchen. Ich habe dann die Pärchen sich am Mittelkreis verteilen lassen, wobei einer im Mittelkreis und der andere außerhalb steht und sie einander zugewandt sind. Tja, und dann habe ich die inneren Spieler um zwei Spieler nach links wandern lassen, und das waren dann die Pärchen für das Spiel.


    Das Spiel war dann natürlich sehr lustig, als Trainerpaar probiert man es ja auch selbst und müht sich dabei kräftig ab. Im nächsten Schritt haben wir dann einige Pärchen aufgelöst und ihre Spieler anderen Pärchen zugewiesen, so dass Dreiergruppen entstanden, und haben das Spiel dann so wiederholt. Dann Vierergruppen, usw., bis am Ende alle Spieler in ein- und derselben Gruppe waren und gemeinsam aufstehen mussten. Es war auch interessant zu sehen, welche Problemlösungsstrategien die Kids anwenden.


    Teambuilding: ganz wichtig! Und da muss man permanent dran arbeiten.


    @6+1 in der G: Gibt es bei uns nicht (mehr), hier finden Bambini- Spielfeste statt, kein Ligabetrieb.


    Früher gab es bei uns auch Turniere, aber immer im 6+1. Dann gab es wohl mal eine Häufung von Beschwerden der ausrichtenden Vereine über nicht angetretene Mannschaften -- sie blieben auf den Sachen, die sie für die Bewirtung organisiert hatten, sitzen. Tja, Lösung des Kreises war dann der Ligabetrieb (ohne Notwendigkeit der Bewirtung) und die Einführung oder Erhöhung von Strafen für den Nichtantritt. Und das in der G-Jugend... :thumbdown:


    Ob die da 4+1 spielen oder 5+1, weiß ich jetzt allerdings nicht, nicht meine Baustelle. In der F spielen wir Liga, aber ohne Tabelle, die Ergebnisse werden alle genullt.


    Das ist bei uns auch so, nichtsdestotrotz gab es zumindest zu der Zeit, als ich mit dem Jg. 2001 in der F war, recht viele Vereine, die sich die Ergebnisse der anderen Spiele besorgten, um eigene Tabellen zu pflegen. Seit Anfang dieser Saison gelten bei uns ja die Regeln der Fair-Play-Liga, von dem was ich so höre, scheint es besser als damals zu sein -- da ich aber nur selten bei den Spielen dabei bin, kann ich dazu selbst aktuell nicht so viel sagen. Wenn ich aber unsere Spieler im Training beobachte, wenn wir Spiele in verschiedenen Mannschaftsstärken duchführen, so komme ich zu der Überzeugung, dass es für die meisten, wenn nicht sogar alle von ihnen besser wäre, man würde noch nicht im 6+1 spielen.


    @das ältere Mädchen, eine U9 und eine U11, eine F und eine E...: Nach meinem Kenntnisstand werden Mädchen bei uns in den gemischten Mannschaften wie Jungen behandelt, was das Alter angeht. Aber am Sonntag ist wieder Lehrgang, da werde ich das ansprechen.


    Ich war damals darüber unheimlich erstaunt, aber es ist so: in Deutschland gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Regelungen, bis hinunter in die Kreise kann es da ganz unterschiedlich laufen...


    (Fortsetzung folgt)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • (forts.)


    Wenn ich U9 und U11 schreibe, dann deshalb, weil es hier bei uns für die U8 und die U10 eine "+3 Regel" gibt (drei ein Jahr ältere Spieler dürfen eingesetzt werden), für die U9 und die U11 gilt dies leider nicht.


    Nicht nachvollziehbare und wenig stringente Regelungen gibt es auch zuhauf, oft genug schüttelt man, wenn man von außen kommt und das Regelwerk des organisierten Fußballs (damit meine ich nicht die Fußballregeln selbst) nach und nach kennen lernt, den Kopf. Paradebeispiel ist hier sicherlich die Vererbung der Spielklassenzugehörigkeit: da steigt z.B. ein Jahrgang in die Gruppenliga auf, in der Folgesaison spielt aber der Folgejahrgang in dieser Gruppenliga. Der Außenstehende greift sich da an den Kopf, ist aber ab D-Jugend allgemein Usus, bei uns im Kreis auch in der E-Jugend, der untersten Stufe, in der es überhaupt unterschiedliche Spielklassen gibt.


    @Leistungsgefälle, der Egodribbler und das Zusammenspiel; 2:2 auf kleine Tore, Egodribbler vs. Defensivstarke: Das ist eine ziemlich zähe Angelegenheit, an der wir wirklich knabbern.


    Das ist normal, man darf da auch keine Wunder erwarten und schnell geht es sowieso nicht. Eine der Kardinaltugenden eines Kindertrainers ist ja auch nicht ohne Grund die Geduld. :) Es gibt auch einfach egoistische und weniger egoistische Kinder, das ist so, da spielen Elternhaus und weitere Umgebung auch eine große Rolle. Ich kann nur empfehlen, nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern gegenüber die Ideale des Mannschaftssports deutlich zu vertreten und auch für sie zu werben. Man muss aber auch wissen, dass es ganz natürlich für Kinder ist, sehr egozentrisch zu sein, daher ist es auch völlig OK und man sollte nicht versuchen, ihnen das auszutreiben. Vielmehr sollte man viel dafür tun, dass sie nett und freundschaftlich miteinander umgehen, und nach und nach, eben entsprechend ihrer allmählich zunehmenden Fähigkeiten die gegenseitige Unterstützung im Spiel stärker zu fördern. Kleine Mannschaften und viel Rotation sind dabei, so meine Überzeugung, sehr hilfreich.


    Wir haben am Dienstag ein kleines 2:2 Turnier gespielt, wobei wir die Größe der Tore an der Stärke der beiden Spieler orientiert haben. Sprich, die beiden schwächeren spielen auf ein reguläres F/E- Jugendtor, die beiden stärkeren auf ein Winztor, etwa 1 m x 0,70 m.


    Da müsst Ihr aufpassen, dass die Kids das nicht als ungerecht empfinden.. Und ein einziges, so kleines Tor könnte sich auch als zu anspruchsvolles Ziel herausstellen..


    Gleichstarke Teams auf die Winztore. Wir haben den Schwächeren Tips gegeben, am Umsetzen haperte es..


    Ich würde entweder Allen Tipps geben oder aber niemandem. Ich würde auch nicht gezielt ein schwächeres 2er-Team gegen ein stärkeres spielen lassen, das bringt zumindest in dem Alter keinem der beiden Teams und auch keinem der Spieler etwas. In meinem Vorschlag, zwei Ego-Dribbler gegen zwei Defensivstarke spielen zu lassen, hatte ich die Gruppe der stärkeren Spieler im Sinn. Bei uns ist es zumindest so, dass es unter den stärkeren Spielern einige gibt, die sich deutlich mehr für die Offensive als die Defensive interessieren und gerne alle Tore selbst erzielen möchten, und es gibt aber auch ein paar Spieler, die sich selbst eher ein wenig zurück nehmen, dafür aber defensiv sehr stark sind. Diese hätte ich mal gegeneinander antreten lassen, mit gleich großen Toren auf beiden Seiten -- diese sollten nur nicht so groß sein, dass sie aus der Entfernung zuverlässig getroffen werden können, daher auch die Alternative der Dribbellinie.


    Heute ein ähnlicher Versuch, die Schwächeren Überzahl spielen zu lassen. 5:3. mit ebenfalls entsprechenden Toren.Gänzlich einseitiges Spiel, Favoritensieg. Die Dreiertruppe suchte ihr Heil in freilaufen und passen, die anderen waren heillos überfordert.


    Ja, das ist klar, sie können auch noch nicht gemeinsam verteidigen, und wenn sie den Ball erobern, dann greifen sie nicht gemeinsam an, nehmen sich teilweise sogar eher noch gegenseitig den Ball ab. Nee, Stark gegen Schwach hat keinen Taug. Man sollte schon, wenn man sie selbst bildet, i.d.R. ähnlich starke Teams gegeneinander spielen lassen, also entweder die Starken und die Schwachen jeweils untereinander spielen lassen, oder aber Teams bilden, die ähnlich viele stärkere wie schwächere enthalten. Da kann man dann z.B. über rotatorische Wechsel dafür sorgen, dass auch mal überwiegend schwächere Spieler auf dem Feld sind, oder man kann die Regel einführen, dass jeder Spieler eines Teams am Ball gewesen sein muss, bevor ein Tor erzielt werden darf -- dazu muss dann das Feld aber auch groß genug sein.


    @Der Threaderöffner und ich: Ja, wir trainieren die Mannschaft gemeinsam und machen normalerweise die Trainingspläne für einen Termin entweder abwechselnd oder wir bringen ein paar Ideen mit und arbeiten dann ggf. im Hauptteil des Trainings mit Gruppen nach Leistungsvermögen getrennt parallel zueinander


    Klingt so, als würde das gut klappen, Glückwunsch dazu. :thumbup:

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Zitat von »Kröte«
    Wir haben am Dienstag ein kleines 2:2 Turnier gespielt, wobei wir die Größe der Tore an der Stärke der beiden Spieler orientiert haben. Sprich, die beiden schwächeren spielen auf ein reguläres F/E- Jugendtor, die beiden stärkeren auf ein Winztor, etwa 1 m x 0,70 m.


    Da müsst Ihr aufpassen, dass die Kids das nicht als ungerecht empfinden.. Und ein einziges, so kleines Tor könnte sich auch als zu anspruchsvolles Ziel herausstellen..

    Über die Größe der Tore haben sich die Kinder nicht beschwert. Eher wird der Protest laut, wenn Kind C gegen ein Team mit Kind A oder B spielen muß, egal mit wem als Partner. Also war das kleine Tor, was es zu verteidigen galt, als Hilfestellung für das vermeintlich schwächere Team gedacht, in dem nicht Kind A oder B spielen.




    Zitat von »Kröte«
    Gleichstarke Teams auf die Winztore. Wir haben den Schwächeren Tips gegeben, am Umsetzen haperte es..


    Ich würde entweder Allen Tipps geben oder aber niemandem. Ich würde auch nicht gezielt ein schwächeres 2er-Team gegen ein stärkeres spielen lassen, das bringt zumindest in dem Alter keinem der beiden Teams und auch keinem der Spieler etwas. In meinem Vorschlag, zwei Ego-Dribbler gegen zwei Defensivstarke spielen zu lassen, hatte ich die Gruppe der stärkeren Spieler im Sinn. Bei uns ist es zumindest so, dass es unter den stärkeren Spielern einige gibt, die sich deutlich mehr für die Offensive als die Defensive interessieren und gerne alle Tore selbst erzielen möchten, und es gibt aber auch ein paar Spieler, die sich selbst eher ein wenig zurück nehmen, dafür aber defensiv sehr stark sind. Diese hätte ich mal gegeneinander antreten lassen, mit gleich großen Toren auf beiden Seiten -- diese sollten nur nicht so groß sein, dass sie aus der Entfernung zuverlässig getroffen werden können, daher auch die Alternative der Dribbellinie.

    An dem Tag hatten wir nur ganze sieben Kinder beim Training, da waren die Optionen begrenzt. Der Haupttip an die Jüngeren lautete: Das ist ein Riesentor ohne Torwart. Einfach mal drauf halten. Ein Spiel ging jeweils acht Minuten.


    Die beiden technisch und laufstärksten stärksten Spieler, nennen wir sie mal die Egodribbler, Junge und Mädchen.
    Die beiden Defensivkönige, körperlich robust, sicher im Zweikampf, technisch beide nicht schlecht, aber läuferisch mit Defiziten.
    Zwei vom jüngeren Jahrgang, einsatzfreudig, durchaus laufstark, aber sich immer wieder gegenseitig behindernd.
    Das älteste Kind im Team, das 2005er Mädchen, das gar nicht übel im Zweikampf ist, am liebsten in der Verteidigung spielt und brauchbare Pässe spielen kann, aber mangels Selbstvertrauen normalerweise nicht energisch genug antritt (obwohl sie wirklich schnell sein kann) und deren Torschüsse fast immer eher Rückpässe zum Torwart sind, im Zusammenspiel mit dem Threaderöffner, der aber keine Tore schießen durfte und auch nicht rennen.


    Die beiden Egodribbler durften zuerst gegen das Mädel und den Trainer ran, großes Tor gegen großes Tor. Da sie das 2005er Mädchen nicht so recht ernstgenommen haben, hat diese ihnen zwei Tore eingeschenkt. 0:2 am Ende. Im zweiten Spiel haben sie dann sie dann sehr häufig Ego Ego sein lassen, sich den Ball eifrig hin und hergeschoben und die beiden defensiv starken Spieler mit 2:0 in acht Minuten geschlagen, trotz des Handycaps Winztor vs. normales Tor. Spiel Nr. 3 waren sie betriebswarm, haben lustig Doppelpässe gespielt und die beiden überforderten Jüngeren mit 6:0 besiegt.


    Die Defensivkünstler und die Jüngeren trennten sich, glaube ich, 0:0 oder 1:1, auf große Tore. Das Spiel war recht ausgeglichen. Und obwohl sie hätten gewarnt sein sollen, ließen sie dem 2005er Mädchen so viel Raum, das diese auch gegen die Defensivkönige ihre Tore machte und Gefallen am Tore schießen fand.


    Bei den Jüngeren gegen Trainer und Mädchen traute sie sich dann richtig was, spielte quasi alleine (das Team der beiden Jüngeren scheiterte daran, das sie sich immer wieder selbst im Weg standen, weil der eine jeweils der Meinung war, der andere könne es nicht so gut) und am Ende war sie Torschützenkönigin mit zehn Toren.



    Zitat von »Kröte«
    Heute ein ähnlicher Versuch, die Schwächeren Überzahl spielen zu lassen. 5:3. mit ebenfalls entsprechenden Toren.Gänzlich einseitiges Spiel, Favoritensieg. Die Dreiertruppe suchte ihr Heil in freilaufen und passen, die anderen waren heillos überfordert.


    Ja, das ist klar, sie können auch noch nicht gemeinsam verteidigen, und wenn sie den Ball erobern, dann greifen sie nicht gemeinsam an, nehmen sich teilweise sogar eher noch gegenseitig den Ball ab. Nee, Stark gegen Schwach hat keinen Taug. Man sollte schon, wenn man sie selbst bildet, i.d.R. ähnlich starke Teams gegeneinander spielen lassen, also entweder die Starken und die Schwachen jeweils untereinander spielen lassen, oder aber Teams bilden, die ähnlich viele stärkere wie schwächere enthalten. Da kann man dann z.B. über rotatorische Wechsel dafür sorgen, dass auch mal überwiegend schwächere Spieler auf dem Feld sind, oder man kann die Regel einführen, dass jeder Spieler eines Teams am Ball gewesen sein muss, bevor ein Tor erzielt werden darf -- dazu muss dann das Feld aber auch groß genug sein.

    So in der Art mache ich das auch nicht wieder, das war Mist... ein schiefgegangener Versuch.


    Jedes Teammitglied muß den Ball nach dem Anstoß gehabt haben, sonst zählt das Tor nicht: Das haben wir schon öfter so gespielt. Dabei war das Feld aber ganz offensichtlich wirklich zu klein, da der Ball oft im Aus landete und der Spielfluß darunter arg litt. Aber aus Fehlern lernt man ja.



    Zitat von »Kröte«
    @Der Threaderöffner und ich: Ja, wir trainieren die Mannschaft gemeinsam und machen normalerweise die Trainingspläne für einen Termin entweder abwechselnd oder wir bringen ein paar Ideen mit und arbeiten dann ggf. im Hauptteil des Trainings mit Gruppen nach Leistungsvermögen getrennt parallel zueinander


    Klingt so, als würde das gut klappen, Glückwunsch dazu.

    Das tut es wirklich. Wir sind beide motiviert, wir ergänzen uns gut - auch wenn unsere Vorstellungen natürlich nicht immer identisch sein können - und keiner ist nur der Hütchenaufsteller für den anderen.


    Jetzt werden wir mal sehen, was die Halle so bringt. Nächste Woche testen wir ein wenig in einem Freundschaftsspiel und dann ist auch schon am 13.12. Hallenpokal.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • So, der Buchhändler hat mich vorgestern angerufen und ich konnte den DFB-Wälzer 'Ausbilden mit Konzept 2' in Empfang nehmen. Mit 38,- Euro ein stolzer Preis für den Dorftrainer mit der Breitensportklassischen Mannschaft, aber man will ja ein sinnvolles und interessantes Training anbieten. Tatsächlich wird die Frage der Gruppentaktik nicht dem Zufall nach dem Motto 'Das wird schon von alleine' überlassen, sondern ab C-Jugend werden zielgerichtet Gruppentaktische Dinge wie 'Gegenpressing' 'Fallenlassen' 'Umschalten' etc. behandelt und Trainingsvorschläge vorgestellt.


    Hätte ich nicht gedacht, ich war ja eher der Meinung die üblichen Kleinfeldspiele a'la Horst Wein sind erst mal ausreichend. Aber die Trainingsvorschläge sind spielnah und sehen auch für meine Mädels überwiegend machbar aus, nach dem ersten Durchblättern eine durchaus logische Weiterentwicklung der einfacheren Kleinfeldspiele die ich schon kannte mit gewissen gruppentaktischen Zielsetzungen. Ich denke nicht das ich die Ausgabe der 38 Euronen bedauern werde.

    Einmal editiert, zuletzt von thomasg ()

  • So, nachdem ich extrem viele Artikel hier gelesen habe, zwecks System in der F-Jugend oder nicht, und ich um die Zeit recht kaputt bin, sage ich mal ein Hallo in die Runde!


    Mein Anfang:


    Ich habe selber Aktiv über Jahre gespielt, bin dann aus gesundheitlichen Gründen in das Traineramt gewechselt. Habe da eine Mannschaft über zwei Jahre in der Bezirksklasse trainiert.
    Mein Sohn fing bei den Bambinis an, wo ich teilweise ausgeholfen haben. Aus wenig wurde mehr, wie vielleicht bei jedem hier im Forum. Ich gebe ab Sommer 2015, den Bereich Männer auf, wo ich über 25 Jahre Aktiv war und übernehme die ehemalige Bambini-Gruppe, dann F-Jugend. Ich freue mich schon sehr, da es mir mit Kindern sehr viel Spaß macht Fußball zuspielen und die Kinder weiter zuentwickeln.


    Jetzt stehe ich halt nur vor einer Frage, System ja oder nein?
    Wie ich die ganzen Artikel gelesen habe, eher nein. Mein Ziel ist es, dass die Kinder gerne zum Training kommen, ob Stark oder Schwach, jeder ist für den Verein Wichtig. Gelesen habe ich auch, dass auch schon mehr Wert auf Technik gelegt wird statt auf Formation.


    Seit mir nicht böse wenn ich hier was falsch verstehe, aber das wird ab nächster Saison mein erste F-Jugend Saison, und ich will gerne alle Kinder bei Laune halten.


    Wir sind gerade in der Halle, und da trenne ich die Kinder Guten und Schlechten. Die guten machen mehr Technik und die Schlechten mehr Koordinations-Training um die Lust am Fussball nicht zu verlieren. Hoffe auch das ist richtig.


    Ich hoffe ihr könnt mir etwas helfen....


    Viele Grüße

  • Hallo Barcley
    Den ersten und richtigen Schritt hast Du schon mal getan und Dich hier angemeldet. Geht hier manchmal rauh zu und alles muss man auch nicht verstehen -).
    Mir hat es aber damals viel geholfen und ich ( oder vielmehr meine Jungs ) habe diesem Forum und seinen Usern gerade in Sachen Rotation viel zu verdanken. Das ist auch der Grund, dass ich hier weiter aktiv bleibe obwohl ich zur Zeit "arbeitslos" bin -).
    Einfach ein wenig von dem zurück geben, was man hier bekommen hat. Daher wollte ich Dich aus eigener Erfahrung heraus in dem Gedanken bestätigen, die Technik jedes Einzelnen zu verbessern als oberstes Ziel zu haben. Schwieriger Weg, weil die Verlockungen des kurzfristigen Erfolges sehr groß sind und man dafür eben mehr Schulterklopfer bekommt. Da bastelt man dann eben an einem System oder trainiert eine Mannschaft anstatt sich in diesen Altersklassen als Individualtrainer zu sehen.


    Als Kinder- und Jugendtrainer muss man wissen, dass man die Früchte seiner Tätigkeit in der Regel nie selbst ernten wird. Den Kranz bekommen später andere umgehängt. Es gibt da einen sehr schönen Spruch eines asiatischen Philosophen: Geduld ist ein Baum dessen Wurzeln sehr bitter, aber dessen Früchte sehr süß sind. Ich hoffe Du hast diese Geduld und lässt Dich nicht vom Weg abbringen.

  • Steini


    ich danke dir erst mal für deine Tipps.


    Ich habe mir mal das Buch 1020 Spiel- und Übungsformen im Kinderfußball bestellt, dieses wurde hier auch im Forum angeboten. Ich habe ja noch eine Weile Zeit, bis ich die Gruppe alleine übernehme, da wir
    z. Z. noch 4 Trainer sind und dann sind wir 2 Trainer für ca. 12 Mann, wo ich dann selbstständig das Training leiten werden.
    Ich
    werde auch vor der Saison das Gespräch mit den Eltern suchen, um mein
    Konzept bzw. meine Ziele vorzustellen, und auch ruhig in die Saison
    zugehen und das die Eltern nichts Großes erwarten sollen. Denn die Kinder sollen Spaß am Fußball und Training haben.Auch werde ich sie nicht in ein System pressen, so wie ich es hier im Forum gelesen habe. Sondern nachdem Motto: Alle Verteidigen gemeinsam und alle schießen gemeinsam Tore. Und die Rotation steht an erster Stelle, wurde hier auch oft erwähnt.


    Im Training werde ich versuchen die Technik zuverbessern, aber auch weiter auf den Koordinationsparkour bauen. Viele Fangspiele und immer mal wieder 2 Mannschaften gegeneinander antreten lassen.
    Ob sich das am Ende alles so umsetzen lässt, weiß ich nicht, aber ich werde bei der Sache mit Herzblut dabei sein.



    Mich interessiert aber noch eine Frage. Macht ihr irgendwann nach einem Wochenende, vor dem Training eine kurze Auswertung vom letzten Spiel?


  • Mich interessiert aber noch eine Frage. Macht ihr irgendwann nach einem Wochenende, vor dem Training eine kurze Auswertung vom letzten Spiel?

    Ich gebe meistens direkt nach dem Spiel eine kleine Rückmeldung. Hierbei lobe ich aber meistens nur 1-2 Sachen, die die Kinder heute besonders gut gemacht haben.


    Negative Dinge merke ich mir und spreche sie vor dem nächsten Spiel an, ohne aber zu sagen dass diese Sache letzte Woche schlecht gemacht wurde. Z.b. "heute möchte ich, dass ich versucht jeden Ball nach vorne oder zur Seite zu schießen", nachdem wir im Spiel davor mehrmals durch unglückliche Rückpässe in die Bredoullie geraten sind.

  • Wie dürfen die Kinder euch Ansprechen, Du/Sie - Vor/Nachname?


    Ich habe mich in der G und F mit Euer Durchlaucht ansprechen lassen. Schliesslich sollte den Kindrn die Stellung ihres Trainers ihnen gegenüber doch sehr deutlich gemacht werden.


    Schwachsinn? JA


    Jedoch genauso Schwachsinn wie die Überlegung, ob man isch im Training von Kindern mit Sie anreden zu lassen. Das ist zumindest meine Einstellung.

  • Wie dürfen die Kinder euch Ansprechen, Du/Sie - Vor/Nachname?

    Die meisten aus unserer Mannschaft kenne ich seit dem Krabbelgruppenalter. "Du" und "Vorname" also. Das gilt aber quer durch den Verein, auch für Spieler und Trainer anderer Mannschaften.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Wie dürfen die Kinder euch Ansprechen, Du/Sie - Vor/Nachname?


    Das kommt für mich auf deine Persönlichkeit und deine Stellung im Ort, zu anderen Eltern und Kindern usw. an. Für mich wäre jetzt auch ein "Sie" nicht völlig verboten, aber üblicher und in den meisten Fällen gebräuchlich ist doch "du" und der Vorname. Das mach ich sogar auch so und ich bin ein ziemlich distanzierter Mensch, der sonst die Existenz des "Sie" durchaus schätzt und es auch gerne verwendet.