Erklärst du/würdest du....deinen Spielern vor Saisonbeginn das Spiel im Raum/das Spiel in der Kette/das Verschieben ?

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  • Guenter, Siebener und alle die, die sich ihnen anschließen in ihrer Meinung


    Ich bin nicht beim Fußball! Wer ist denn im Verein und könnte was tun, könnte sich ans Podium stellen, zuvor versuchen überhaupt in den Vorstand zu kommen, versuchen Mehrheiten zu bilden statt mit der Tür ins Haus zu fallen, .....wer denn bitteschön...ich oder ihr die da vor Ort im Verein sind.


    Gebeten wurde ich jüngst von Vorständlern zweier Vereine nach 30 bis 60 Minuten Dialog am Platzrand....man fand diese Ideen sehr gut und berichtete -wie gesagt- von Eltern die sogar einen Honorartrainer engagieren wollten für eine B 3. Dazu gab`s auch andere Beispiele. Der eine Verein hat 28...der andere Verein hat 38 Mannschaften als Stadtteilverein im Kreisligabetrieb + erste Herren/Bezirksliga im ständigen Abstiegskampf...mal am Rande erwähnt, weil "Dorfverein" schließlich auch nicht definiert ist. Es würde mir sehr großen Spass bereiten, zu sehen, wie weit ich käme. Den Mut, die Überzeugung, die Möglichkeit darauf habe ich und ich überlege tatsächlich ob ich es mache....für den Verein wo ich es tun würde....denn -so denke ich- das der ein Vorzeigemodell wäre, das Euch Skeptiker und Kritiker sowas von ersticken würde, mehr ginge nicht. Ihr reizt mich geradezu es Euch zu beweisen! Die Politik nimmt mich so ein, wie es ein Traineramt auch macht. Ich habe dort JA gesagt und deshalb komme ich zunächst dort aus der Nummer nicht heraus, da spricht auch mein Charakter gegen. Bei meinem Schichtdienst...Früh/Spät/Nacht....ein Wochenende frei, Feiertagsarbeit und ...wir arbeiten immer 7 Schichten am Stück...dann zwei frei...kann ich wohl kaum zwei Ämter annehmen, was ich dennoch überlege zu tun. Bei diesem Plan habe ich....mit etwas Orgageschick insgesamt 9 Jahre Jugendfußball hingelegt, statt mich rauszureden....genau das macht ihr nämlich. UND nun versucht Ihr Gegner und Skeptiker aus mir noch einen Adolf Hitler zu machen? Charakterarm, leicht durchschaubar und einfach dämlich, sorry.


    Ihr seit für mich die Paradebeispiele für die Elefantenherde der Vereinsmeier. So reagieren nur Trainer, die angepisst sind, weil man selber so unbeweglich ist, gern verändern würde, hierzu aber leider nicht in der Lage ist und strandete. Kraflos, ohne Visionen....einfach leer. ABER....rumhacken und Stimmung machen, immer nur dagegen reden, nichts unternehmen, zuschauen und poltern. Warum haltet ihr nicht einfach mal die Klappe wenn Leute mit Ideen kommen, statt ständig nach Gründen zu suchen, diese Maultot zu machen. Welche böse fiese große Gefahr gäbe es denn? Das der Verein untergeht? Das 10 Mitglieder gehen? Das der Verein stirbt...macht er doch so auch, oder nicht? Ich erhalte den Eindruck, das er gerade wegen euch und entsprechend gleichdenkender gelähmter aber ewig motzender stirbt. Hilfe, Herr schenk ihnen Mut und Visionen. Inovation gen Null und genau das zeigst auch du hier im Forum ständig Guenter. Deine ganzen bedenken gegen die FPL...wie lange mußte Uwe dir mit dem Brett vor die Birne kloppen bis du endlich ruhig warst..."ja aber" und und und. Und selbst heute kommen deine großen wichtigen Bedenken immer noch durchgeblitzt. Guenter...lass die jungen dran!


    Selbst mein Mittrainer -heute 19 Jahre alt- hat schon mit 17 Jahren gesagt ..."Wenn ich mit einigen anderen aus meinem Jahrgang im Vorstand sind ...und das werden wir sein....dann werden wir zunächst die alten Säcke entfernen und dann werden wir vieles ändern und uns auch gegenüber anderen Vereinen anders präsentieren und das tun, was sie 40zig Jahre nicht geschissen bekamen!" DAS nenne ich mal eine Aussage und ich bin mir sicher, das er das genauso hinbekommt. Und dort, wo er loslegt, werde ich als dann alter Sack ihn und seine Leute unterstützen, zuhören und mitmachen, statt soviel zu raten, bis alles erstickt....ihr Angsthasen und Muffengänger, sorry.


    Genau wie sich Siebener auf seine Mannschaft zurückzieht, so werde ich das -so ich hier beginne es zu tun- mich auf den Verein zurückziehen, wo ich es tue.


    Genau wie Siebener gab ich in diesem Thread zu verstehen und ich argumentierte in diese Richtung, dass jeder Einzelne von Euch hier vor der eigenen Türe beginnen sollte. Niemand kommt und hift den dicken Hintern...deinen/euren Hintern vom Sofa. Ja ihr seid Ehrenamtler...ja das ist toll...aber...was bestimmte andere Dinge angeht, sitzt ihr hier ziemlich angepresst im Sofa, denn viele von Euch warten auf die Traube die von oben in den Mund wächst. Da kriege ich das kotzen und da würde ich jedem der so drauf ist gern in den besagten treten und euch hochbekommen oder zum Mond schießen, so siehts aus.


    Kritik zu ertragen ist schwer....den Spiegel vorgehalten bekommen...anscheinend auch. Und ganz ehrlich...ich habe mich schon gewundert das ich in diesem Thread so spät an den Pranger kam...alles Gute meine Herren.

  • Da kriege ich das kotzen und da würde ich jedem der so drauf ist gern in den besagten treten und euch hochbekommen oder zum Mond schießen, so siehts aus.


    Kritik zu ertragen ist schwer....den Spiegel vorgehalten bekommen...anscheinend auch. Und ganz ehrlich...ich habe mich schon gewundert ..............

  • Nela
    Eure Seniorenmannschaft und insbesondere eurer Trainer tut mir light (also nur ein bißchen). Wieviel Kisten Bier bekommt man denn für 700,- € ? Das ist wirklich schon ein "Hungerlohn", für den man kaum noch Einen bekommt. Und der bekommt sonst keine geldwerten Vorteile? Ich mein,ne Tankkarte oder mal nen neuen Satz Reifen, das Badezimmer neu gefliest, den Rasenmäher kostenlos repariert, ne Eintrittskarte für`n Bundesliga-Spiel, zu der er vom Vorstand gefahren wird, ein kostenloses Abendessen mit Frau im besten Restaurant am Ort, usw.? Wirklich ne arme Socke! Dabei schaut das Finanzamt ja gerne zu, solange eine gewisse Bilanzsumme im Verein nicht überschritten wird und das wird sie ja so schnell auch nicht. Gut, dass dein Mann ausgestiegen ist. Denn leider kommt es hin und wieder auch vor, dass ein Ex den Verein beim Finanzamt verpetzt. Dann müssen sie kommen, sonst machen sie sich strafbar! Falls dann der Vorstand nicht kooperiert, dann können sogar Ex-Verantwortliche, in dessen Zeit geldwerte Vorteile geflossen werden, zur Rechenschaft gezogen werden. Und falls man unter Gedächtnisschwund leidet, die sind beim Finanzamt sehr gut im Schätzen! Deshalb ist es immer gut, wenn der Trainer geht oder man sich einvernehmlich trennt. Trainer "feuern" kostet immer viel Geld! Nur gut, dass ihr keinen Hauptsponsor habt! Denn die wollen das neue Spielzeug auskosten, wollen die Mannschaftsaufstellung mitentscheiden und bestellen den Trainer und Vorstand schon nach einer Niederlage zu sich. Allerdings lassen die auch schon mal einen Briefkuvert übergeben, wenn die "Leistung stimmt" und die Autobahn wegen der ganzen schrecklichen Urlauber zur Schweiz und Luxemburg gerad verstopft ist, sodass man gerade nichts besseres mit dem Geld zu tun weiß!


    Andre`bleib ganz ruhig, ich bin ja schon fertig mit dem Horrormärchen! Denn in Wirklichkeit ist alles ganz anders! Günter hat es dir ja schon erklärt. Da sitzen immer welche im Vorstand, die sich irgendwas ausdenken, was gar nicht klappen kann. Dann kommen Neue, die auch wieder nur Unsinn im Kopf haben und wir Trainer müssen das Ganze dann ausbaden! Denn die Vereinsbosse unterschreiben ja nichts und erklären lediglich: "Was stört mich mein Geschwätz von gestern!" Fazit: jeder bekommt die Verantwortlichen, die er verdient hat.


    So, wie kriege ich jetzt den Bogen von der verrückten Fussballwelt, bei des eine sehr große Bandbreite von Realitäten gibt, zum Standard. Aber den gibts ja gar nicht! Einer hat viel Geld und Zeit in seine Trainerausbildung investiert und schaut in die Röhre und ein Anderer hat keine Ahnung vom Fussball, dafür aber ne große Klappe. Der eine Trainer bildet Nachwuchsspieler aus, während sich der Andere nur einbildet, er würde den Seniorenfussball weiterentwickeln.


    Es scheint, als deutsche Vereinsrecht wäre eine "Geschlossene Gesellschaft", aus der kaum etwas nach draußen dringt. Ja selbst innerhalb des Vereins gibt es insich geschlossene Interessensgemeinschaften (Vorstand, Seniorenbereich, Jugendbereich, Eltern, Fans) mit teils konträren Zielen.


    So, jetzt stell dir mal vor, dü wärst Jugendleiter und du würdest mit dem Vorstand verabreden, dass du einen Jugendvorstand wählen lassen möchtest, damit die sich besser ums "Aushängeschild" des Vereins kümmern können. Nun würdest du den Jugendkonzept mit dem Jg.-Vorstand verabschieden. Das Ganze wird zum Selbstläufer, spricht sich in der Umgebung herum und alle sind zufrieden. Sogar des Vorstands-Lieblingsteam, die "Hauruck-Truppe" bekommt mehr Zuschauer. Ja, was wollen die dann noch gegen die neuen Realitäten machen? Was ich damit sagen will: es gibt sehr viele gute Ideen, die deshalb nicht den Weg in die Praxis finden, weil der Mut zum Ausprobieren fehlt und den "roten Faden" dafür zu leicht verliert.


    Oder glaubst du, dass Ralf Klohr nicht auch unzählige Diskussionen hatte und dafür unzählige Kilometer gefahren ist. Aber jetzt ist seine Idee unumkehrbar. Ihn interessiert es längst nicht mehr, ob irgend ein Dorfmogul meint, das es so viele Maulwurfshügel bei denen auf dem Sportplatz gäbe, weshalb ein Schiedsrichter unbedingt entscheiden müsste, ob jemand über einen Sandhaufen oder des Gegners Fuß gestrauchelt ist!


    Ideen sind erst dann wirklich gut, wenn sie in die Tat umgesetzt werden!

  • Hach, Andre.


    Ganz ehrlich, du verdientest meinen Respekt in diesem Forum auch dadurch, weil du dich von einem "Seitenrandegomanen" zu einem Kifu-Trainer entwickelt hast.
    Selbsteinsicht und Selbstveränderung ist unglaublich schwierig. Ich hab zehn Jahre lang 150 kg gewogen, ich weiß wovon ich spreche. :wacko:


    Leider scheinst du aber das eine Extrem gegen ein anderes eingetauscht zu haben.
    Weder passt die ursprüngliche Frage, die du in diesem Thread in den Raum stelltest - schlicht weil dir selber die entsprechenden Kenntnisse fehlen, um zu erkennen, dass sie recht sinnlos war.
    Noch siehst du jetzt, dass du dir zwar gute Gedanken machst, diese aber nicht recht in die Realität passen wollen. Warum wohl posten fast alle hier konträr zu dir? Lauter Geisterfahrer unterwegs, oder was?



    Ich möchte dir begründen, warum dein Ansatz nicht funktioniert.
    Ich habe meine Diplomarbeit über "nichtmonetäre Anreize" geschrieben. Ich weiß wovon ich rede...


    Welche Menschen übernehmen ein Ehrenamt im Jugendbereich? Woher nehmen sie ihre Motivation?
    Ein Ehrenamt im Jugendbereich übernehmen wohl vor allem Menschen, die intrinsisch motiviert sind. Extrinsisch getriebene (z.B. die es wegen der Anerkennung machen) zieht es früher oder später in den Leistungsbereich.
    D.h. die Trainer im Jugendbereich machen das, weil ihnen die Aufgabe Spaß macht, weil sie junge Menschen fördern und anleiten können, weil es sie selber jung hält... sprich die Motivation kommt von innen heraus.
    Diesen Menschen Geld zu geben - vor allem 180 € im Monat - ändert an ihrer Arbeit genau gar nichts. Da müsstest du deutlich mehr anbieten - was aber für die Vereine wohl nicht realistisch machbar wäre.
    Im Extremfall verscheuchst du mit einer Bezahlung sogar gute und engagierte Mitarbeiter. In deinem Beispiel: Ein guter Trainer, der für sich in seinem Umfeld wirbelt und rackert, hat jetzt auf einmal das Gefühl, dass er eine Verpflichtung eingeht. Er bekommt dieses diffuse ungute Gefühl von Kontrolle. "Ne, das hab ich doch schon im Job - lass mal lieber..."


    Du als Verantwortlicher würdest mit deinem Modell weder an der Qualität noch sonst etwas zum positiven ändern, sondern wahrscheinlich eher gute Trainer verlieren und eine schlechte Vereinsatmosphäre erzeugen, die euch weitere gute Trainer kostet.

  • Extrinsisch getriebene (z.B. die es wegen der Anerkennung machen) zieht es früher oder später in den Leistungsbereich.


    Willi......geht in den Narzisstenthread...passt schon. ;)

  • @ Andre


    Abrechnung titulierst du deinen Beitrag,


    dann rede ich jetzt mal Klartext.


    Ich hatte mich hier im Forum unter meinem vollen Namen angemeldet, um sicherzugehen, dass ich auf der Wahrheitsebene bleibe.
    auf Günter habe ich mich dann reduziere, als ich registrierte, dass dadurch Vereine, die ich in meinen Beispielen aufführte
    unter Umständen mit negativem tangiert werden, was nich sein musste.


    Mindestens ein Forumsmitglied kennt mich, nicht persönlich, weiss aber wer ich bin, was ich teilweise gemacht habe, und hat sich
    auch schon mit Personen unterhalten, die mich kennen.


    Alles was ich von mir gebe ist überprüfbar.


    ich spielte von meinem 10. LJ bis zu meinem 60. LJ bis auf 2 Jahre Unterbrechung durchgängig selbst aktiv Fussball, und nicht nur in der Kreisliga.


    ich bin über 50 Jahre Vereinsmitglied, war im Vorstand und der Jugendleitung, und habe in all den Jahren im Verein mitgearbeitet.


    mit 19. Jahren meine erste Trainertätigkeit mit 60 Jahren, meine letzte Trainertätigkeit ausgeübt.
    als jüngster Teilnehmer im Verband ie B-Lizens absolviert, daneben auch noch den Leichtathletiktrainerschein gemacht.


    insgesamt war ich über 25 Jahre Trainer, von der G bis einschl. Aktivenbereich.
    zuletzt 15 Jahre ununterbrochen bei einem Verein im KIFU-Bereich .
    die 10 Jahre als sportlich Verantwortlicher bei der AH zähle ich gar nicht dazu.


    In meiner Trainertätigkeit habe ich viele Konflikte austragen müssen, musste mit Verhältnissen umgehen, die nicht meinen Vorstellungen entsprachen, bin aber nie davor geflüchtet, sondern hab mich dem gestellt und bin klargekommen.


    Ich steh immer noch im Kontakt mit Aktiven -Trainern und Trainern die im KIFU tätig sind und informiere mich.


    Ich steh in ständigem Kontakt mit Eltern, deren Jungs in den Leistungsbereich gingen, um deren Werdegang zu verfolgen.


    Ich bin jetzt 65, aber immer noch im Fussball (fast mittendrin)


    das ist meine Vita



    und da taucht dann einer mit seinem Kind aus dem Nichts auf, ohne nennenswerte eigene fussballerische Laufbahn,
    ohne nennenswerte Fussballvereinserfahrung, sicherlich mit zugestandenen theoretischem angelesenen Wissen über die neuesten
    Trainingslehren (wie es umgesetzt wird kann ich nicht beurteilen), der ausser 9 Jahren Trainertätigkeit im KIFU
    fussballerisch wenig kennengelernt hat.


    Und der will mir dann erklären, wie Fussball geht, besser noch, wie Fussball zu sein hat, wie er von allen gelebt werden soll.
    Der weiss, wie es ablaufen muss in Vereinen, aber es selbst noch nicht praktiziert hat.


    Mag sein dass bei mir die Arroganz eines Fussballers gegenüber einem Nichfussballer hervorkommt,


    aber besser noch wie die Arroganz eines Besserwissers ohne Nachweis des Besseren.



    Wollte diesen Diskussionsweg nicht einschlagen, da es mir hier um sachliche und nicht persönliche Dinge geht, aber du hast es herausgefordert.

  • Was geht hier nur ab? Langsam überlege ich mir mich aus diesem Forum zu verabschieden. Will man hier etwas konstruktiv diskutieren, fühlen sich manche so auf den Schlipps getreten, dass sie alle anderen, die eine andere Meinung habe verteufeln. Ist dass hier der Sinn? Ich habe mehrmals erklärt, dass ich den Ansatz verstehe, ihn aber nicht für durchführbar halte. Ich hab auch erklärt, dass ich nur meine beschränkte Sicht habe, die in meinem Verein und noch ein paar anderen die ich kenne, gelte. Und dass vielleicht in unseren tausenden Vereinen in Deutschland auch anders Varianten möglich sind. Ich habe gebeten, dass man vielleicht mal zu anderen Sportarten schaut, ob es dort schon solche Modelle gibt. Und was hat man davon...dass diese Aussagen einfach reihenweise überlesen werden und man hier beleidigend an den Pranger gestellt wird. Was geht denn?


    Erstmal will ich klarstellen, dass es für mich ganz klar auch sogenannte Amatuervereine geben muß, und dazu gehören allen Schichten des Vereines. Wir haben nur ehrenamtlich tätige Personen, egal in welcher Ebene. Gäbe es unseren Verein nicht würden 800 Mitglieder, von denen ca. 400 aktiv Sport treiben sich halt was anderes suchen, eventuell weitere Wege zu nem anderen Verein in Kauf nehmen, vor der Playstation hocken, angeln gehen, in der Politik tätig sein...was weiß ich. Doch ein Teil und da glaube ich stimmt mir jeder zu, wäre vereinsmäßig nicht mehr aktiv. Was ist dann mit den sogenannten Soft Skills, die wir als Verein vermittel? Die bleiben dann auch auf der Strecke. Findest du diese Soft Skills nicht ebenso wichtig, wie das ballorientierte Spiel? Sollten nicht hier die geeignete Trainer gesucht werden? Was ist mehr wert, der Trainer der darauf achtet, dass sich seine Schützlinge gegenüber dem Gegner fair verhalten, weil sie diesen bei einem 9:0 Sieg nicht verhöhnen oder der Trainer der ballorientiertes Spiel eingeführt hat? Von mir gibt es da eine klarte Antwort. Ist nicht der Fußballl an sich die eigentliche Randerscheinung, geht es nicht um viel mehr, als um die 90 Minuten (oder weniger bei den Jugendteams) Spiel auf dem Platz. Rechne das mal hoch, was das eine Spiel prozentual an der Wochenzeit ausmacht. Mein Sohn geht zum Turnen. Die Kinder lieben die Leiterin, ich weiß nicht, die kann es halt einfach mit ihnen, da sie vierfache Mutter und zweifache Oma ist und nicht weil sie auf Kursen war. Mein Sohn hat gelernt, dass man sich anstellt. Das finde ich eine Errungenschaft, weil ich das bei anderen Kindern nicht sehe. Komischerweise sind das auch die Kinder, die nicht in nem Verein sind. Aber wenn es nach dir ginge, wäre dies absolut Schwachsinn, ich sollte einen höheren Beitrag zahlen, damit mein Sohn fachlich angeleitet mit dem richtigen Schrittmaß über den Schwebebalken läuft. Natürlich kannst du das jetzt als ein lächerliches Beispiel sehen, aber gilt dein Ansatz dann nicht für alle Sportarten? Du betrachtes den Verein nur im Hinblick auf seine sportliche Komponente, das finde ich eindimensional.


    Ich kriege kein Geld, recherchiere aber regelmäßig im Internet, schau auf zig Traienrseiten nach, schau Videos an, kaufe mir Bücher, rede mit Trainerkollegen. Und vor allem versuche ich immer dazu zu lernen. Aber was ist für mich das wichtigste? Das meine Spieler auch in zwanzig Jahren noch mit mir reden, weil wir uns gut verstanden haben. Dass meine Spieler ihre verletzte Mitspielerin im Krankenhaus besuchen, dass die Spielerinnen füreinander da sind, wenn sich eine mit ihren Freund gekracht hat, dass wir uns nach dem Spiel miteinander auf einern Ratsch ins Sportheim setzten, weil wir uns was zu sagen haben. Und nicht dass wir jetzt ballorientiert spielen. Verstehst du, was ich meine. Jeder Verein hat seine Berechtigung. Es ist auch schön, dass jeder Verein ein wenig anders tickt, das macht doch unsere Gesellschaft aus. Dein Verein mag durchaus funktionieren, vielleicht sogar ganz hervorragend, vielleicht gibt es dieses Beispiel schon in einer anderen Sportart. Aber ich glaube nicht, dass dein Beispiel für alle Verein funktioniert, sondern auch wieder eine bestimmte Niesche ausfüllt.


    TW-Trainer: Ich hab jezt leider deine Intention nicht ganz verstanden in deinem letzten Post. Wolltest du damit sagen, dass 700 zu wenig sind und dass wir unserem Trainer hinten herum noch was zustecken bzw. geldwerte Vorteile rüberkommen lassen. Woltest du unseren Verein und damit auch mir, weil ich bis vor einem halben Jahr in der Vorstandschaft noch war kriminielle Machenschaften nachsagen? Wolltest du meinem Mann dies nachsagen? Dann bitte ich aber schon um eine Entschuldigung, das geht eindeutig zu weit. Was manche Vereine machen, ist mir vollkommen egal. Aber du kannst uns doch nicht alle über einen Kamm scheren. Wir haben bei uns ganz klar festgeslegt, dass wir keine Spieler zahlen und lieber ein paar Klassen tiefer spielen. Unser Trainer bekommt sein vertraglich festgelegtes und versteuertes Gehalt. Wenn die Mannschaft am Ende der Saison pro Spieler ein paar Euro einsammelt um ihm was zu schenken, ist das ja bitte schön eine Anerkennung und kein geldwerter Vorteil und auch nichts, was irgendwo festgelegt ist. Wenn unser Trainer sagt er will ne Fortbildung besuchen, ein Buch kaufen, einen neuen Hütchensatz, bekommt er das vom Verein. Aber Tankgutscheine usw haben wir noch nie "rüberwandern" lassen. Da ist noch nicht mal jemand auf den Gedanken gekommen. Machen das andere Vereine so, oder wie? Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Uns Kriminalität zu unterstellen finde ich unerhört. Warum der Trainer deiner Meinung nach so wenig bekommt? Weil er bei uns seine erste Station hat. Er hatte in den fünf Jahren, die er da ist mehrmals andere Angebote, die auch wesentlich besser dotiert gewesen wären, ein paar sogar das doppelte. Diese Angebote kommen jede Saison und zwar mehrfach. Natürlich auch von klassenhöheren Vereinen. Er hat noch nie eines angenommen, weil es ihm bei uns so gut gefällt. Weil er sich mit den Spielern prima versteht und das zu schätzen weiß. Wenn es ihm zu wenig wäre, wäre er schon gegangen, aber das Geld ist ihm nicht das wichtigste. Nein mehr noch. Sein Vater der jedes Spiel anschaut ist von unserem Verein so begeistert, dass er unseren Mädchen erst einen neuen Trikotsatz gezahlt hat. Auch zwei Spielbälle (jeder 150 Euro) hat er schon gesponsort. Der Sohn kommt von einem ehemaligen Landesligaverein, ist also schon als Spieler bezahlt worden. Aber irgendwas scheint ihm bei uns zu gefallen, was ihm zum Bleiben bewegt. Aber wenn es nach einigen Meinungen geht, hätten wir eigentlich keine Berechtigung. Aber irgendwas scheinen wir doch richtig zu machen.

  • Der Verlauf dieser Diskussion zeigt auch die Realität bei vielen Vereinen da draußen.


    Da kommt jemand neu in den Verein, spricht Dinge an die vielleicht besser gemacht werden könnten und sofort fühlt sich - egal von welcher Seite - jemand persönlich angegriffen.
    Beispiel:
    Wir hatten letztes Jahr das DFB-Mobil zu Gast. Für mich war das eine super Sache.
    Viele Trainer waren erst gar nicht gekommen, weil eh uninteressant und einige die da waren meinten danach: "Naja, das kannst ja eh nicht so in der Praxis machen." Aber warum?


    Da hat Andre natürlich schon a bissl Recht, dass es oft Trainer/ JLs oder Vorständler gibt die ja keine Veränderung wollen und gleich auf die Barrikaden gehen.


    Wenn das DFB-Mobil kommt, ist es ja nicht so das alles an den Pranger gestellt wird und gesagt wird, "das ist alles schlecht was ihr bisher gemacht habt".
    Das nehmen einige immer gleich viel zu persönlich. Da wird m.M.n. nicht zwischen persönlicher und fachlicher Kritik unterschieden.


    Und wenn es fachliche Kritik ist, sollte ich mich als Trainer damit auseinandersetzen.


    .

    Zitat

    Mag sein dass bei mir die Arroganz eines Fussballers gegenüber einem Nichfussballer hervorkommt


    Sehe ich bei dir - mir gegenüber nicht - ABER draußen bekommt man das als Quereinsteiger doch des Öfteren zu spüren.
    Deshalb halte ich auch oft meinen Mund, wenn ich was sehe was mir nicht gefällt. Erstens weil sie es persönlich nehmen und zweitens muss ich (mir und anderen) erst mal zeigen/beweisen, dass ich es "besser" machen kann.


    Gruß,
    sb




    Bearbeitet, weil ein Wort zu viel...

  • lass mal, nela, bleib mal schön hier.
    das gehört im forum manchmal dazu... :D


    sind alles nur menschen hier, die sich mal riechen können und mal nicht.
    in der regel bekommst du sehr wohl guten rat und hilfe, auch recht kompetent.
    das hier manche sachen so ausufern, tja, das lernt man dann dazu.
    manchmal beeft man mit, manchmal lässt man es... :evil:


    andre, die hintern werden nur dick vom vielen dienst schieben und donuts essen, dachte ich...
    ansonsten schöne comedy, könnte ich mal buchen für unsere nächste vereinsfeier.
    selten so gelacht :thumbup:

  • Ich habe meine Diplomarbeit über "nichtmonetäre Anreize" geschrieben. Ich weiß wovon ich rede...


    @Wiili


    Erst mal gut gebrüllt! Ich vermute mal, dein Prof. war kein Theologe, sonst hätte er dir die Ergebnisse deiner Diplomarbeit wohl um die Ohren gehaun. Denn Glauben muß auch irgendwie ohne Geld funktionieren, sonst hätte man die Händler und Geldwechsler ja nicht aus dem Tempel jagen müssen. Dass es aber nicht ganz ohne geht, das erfuhren die Bürger von Limburg und Umgebung unlängst durch ihren Bischof. Eher könnte ich mir einen BWL-Prof. aus dem Schwabenländle vorstellen, der dir dieses Thema für deine Diplomarbeit genehmigt hat? Denn Schotten sich ja bekanntlich Exil-Schwaben, die auswandern mußten, weil sie zuviel Geld ausgegeben haben!? :D


    Auch die Arbeit eines ehrenamtlichen Trainers wird durch Spieler, Eltern, Trainerkollegen und eine Reihe weiterer Menschen, die Anteil am Privatleben des Trainers nehmen, kontrolliert. Ja, er muß nicht einmal Trainer sein, um von seiner sozialen Umwelt kontrolliert zu werden. Lediglich die Auswirkungen dieser Kontrolle ist unterschiedlich, weil auch die Abhängigkeit unterschiedlich ist.


    Da kann ein Dorftrainer schalten und walten wie er will. Er bleibt solange im Amt, bis noch genug Spieler vorhanden sind, weil entweder keine Alternative vorhanden ist oder man gerade keine Lust hat, sich nach 3 Absagen eine Vierte einzuholen. Dass dann bis zur C-Jugend nicht mal die Hälfte der Spieler noch da sind, ist zwar zu beklagen, aber die Kleine Dorfwelt gerät dadurch nicht aus den Fugen! Denn hier leben überwiegend einfache Leute, denen neue Ideen (aus der Stadt) zuwider sind. Aber Dorfbundesliga spielen, das ist geil! Und das Schöne dabei ist, die Zeitung macht mit! Natürlich bekommt da der Verein sein Fett weg, dessen Sponsor sich beim Anzeigenberater der Zeitung hat verleugnen lassen. Man ist sehr am Leben seiner Mitbürger interessiert, weshalb "Viel-Ämterei" den zusätzlichen Zweck erfüllt, an Informationen seiner Mitbürger zu gelangen, die sie freiwillig nicht preisgegeben hätten. (Beispiel: Trainer bekommt mit, das einer seiner Spieler mit seinem Vater ins Freibad, statt zum Training gegangen ist.) Wer diese Welt eines kleinen Dorfvereins nie kennengelernt hat, der kann sie nur schwer verstehen.


    Manchmal hat man sogar das Gefühl, der Fussballverein einigt die Interessen, weil man zur Not einen gemeinsamen Feind, den Derbygegner hat.


    Es gibt einen wunderbaren Film ("FC Venus") über den Dorffussball. Darin vereinigen sich die Spielerfrauen, weil sich das Leben ihrer Männer nur noch um den Fussball zu drehen scheint. Der Schauspieler Heinz Höning spielt darin einen berühmten Ex-Trainer, der von seiner Tochter gebeten wird, das Frauenteam für das entscheidende Spiel gegen die Männer fit zu machen. Denn falls die Frauen siegen, müssen die Männer mit dem Fussball aufhören. Zwar wird in dieser Komödie natürlich alles überzeichnet, aber es gibt eine Reihe von Informationen für den Zuschauer, wie man sich so eine Dorfwelt vorzustellen hat.


    Die Dorfwelt ist nicht schlechter oder besser als die in der Stadt! Sie ist eben nur anders! Dies zeigt sich in den Wertvorstellungen und daraus abgeleiteten Prioritäten. Es kommt halt immer auf den Blickwinkel an!

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()


  • Also jetzt sei mir nicht böse - FC Venus als Beispiel für Dorffußball???
    Theologie als Beispiel für Motivation???
    Hmm...


    Auch mit deinem "in der C-Jugend nur noch die Hälfte da" verallgemeinerst du.
    Ich trainiere grade die A1 eines Vereins aus einem Dorf mit 8000 Einwohnern. Wir haben drei A-Jugenden mit insgesamt 58 Spielern.


    Kann es sein, dass du selber noch nicht wirklich in einem "Dorfverein" gearbeitet hast?



    Ich habe schlicht zwei Kritikpunke an dem von Andre und dir geäußerten:

    • Ich halte die Meinung, mit 180 € im Monat wird alles besser, nicht für richtig, und habe das mit Argumenten hinterlegt. Gegenargumente (statt Verallgemeinerungen) würden mich schon interessieren.
    • Dieses (ich überteibe jetzt mal absichtlich) Gebrüll im Stile von "ein guter Trainer ist jung, hat nen Schein, kann selber kicken und macht was ich ihm sage" von Andre ist auch recht praxisfern und zudem ungehörig.




    @ Soccerbook (und vor allem @ Andre):


    Du hast schon recht. Leute, die den Finger in die Wunde legen, sind selten gut gelitten. Deswegen schrieb ich ja, dass ich Andres Kampf für den Kifu gut fand.
    Doch ob man Veränderungen erreicht, indem man in Diskussionen die Diskutanten beleidigt?

  • Willi


    Dorfmannschaft mit 3 A-Jugend-Mannschaften? Hm .... Soviele A-Jugendteams haben viele Stadtvereine nicht! Kann es sein, dass du von Zuständen sprichst, die mit dem typischen Jugendbereich kaum etwas gemein haben? In diesem Falle verstehe ich deine Kritik an Andre`s Vorschlägen nicht!


    Jedoch verallgemeinere ich nicht, sondern beschreibe meine Wahrnehmung, nach der eben nicht einmal mehr die Hälfte der Spieler aus dem unteren Jugendbereich in der C-Jugend vorhanden ist. Dies mag sicherlich unterschiedliche Gründe haben, die teilweise nichts mit dem Fussball ursächlich zu tun haben. Jedoch darf man annehmen, dass die Entscheidung für oder gegen den Fussball meist mit den Rahmenbedingungen der unmittelbar daran beteiligten Personen etwas zu tun haben.


    Theologie hat jede Menge mit Motivation zu tun. Die schlimmsten Kriege sollen durch unterschiedliche Glaubensansichten gerechtfertigt werden. Aber das ist sich ein Thema, was nicht in diesem Forum diskutiert werden sollte.


    Dieses (ich überteibe jetzt mal absichtlich) Gebrüll im Stile von "ein guter Trainer ist jung, hat nen Schein, kann selber kicken und macht was ich ihm sage" von Andre ist auch recht praxisfern und zudem ungehörig.


    Nur, weil man nicht zur Zielgruppe dieser Trainer gehört, kann das doch nicht "ungehörig" sein?


    So habe ich eine Reihe gut geführter Vereine kennengelernt, in denen ab der C-Jugend Spieler vom Verein gefragt wurden, ob sie Interesse an Traineraufgaben hättten. Die Interessierten starteten als Co-Trainer im unteren Jugendbereich, wo sie von einem erfahrenen Coach behutsam auf die Traineraufgaben vorbereitet wurden. Als Dank und symbolische Anerkennung für ihre Arbeit bekamen die Jungs etwas Geld und Prämien.
    Sobald sie das erforderliche Alter erreicht hatten, konnten die Jugendlichen auf Vereinskosten die Trainerlizenz machen. Damit hatte der Verein gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen: erstens hatte man junge Leute, die vielleicht keinen Spaß mehr als Spieler, jedoch als Trainer gefunden hatten, weiterhin an den Verein gebunden. Zweitens hatte man über eine ausreichende Anzahl junger, gut ausgebildeter Trainer mit fussballerischen Präsentationsfähigkeiten seinen eigenen Trainerbedarf im Verein entwickelt, denen man über die Jahre hinweg sein Jugendkonzept vermiteln konnte.Gut ausgebildete Trainer vermitteln höheren Spaß, weshalb die Fluktuation im Trainer- wie Spielerbereich wirksam bekämpft werden kann.


    Aber bei 3 A-Jugend-Mannschaften und einer sicher noch höheren Anzahl von Jugendteams darunter verstehe ich nicht, warum man sich in eurem Verin nicht dieser Modelle zur Ausbildung seines Trainerbedarfs bedient?


    Wenn man Gegenargumente als Verallgemeinerungen bezeichnet, dann scheinen die eigenen Argumente ja auch "frisiert" und dadurch verallgemeint zu werden! Argumente enthalten immer eine emotionale Bewertung. Wer behauptet, er habe wertneutral gemessen und sei auf dieser Basis zu bestimmten Ergebnissen gekommen, der leugnet seine Motive, die zu den Prämissen seiner Betrachtung geführt haben.


    Ich gebe zu, ich war ein wenig neugierig über die Ergebnisse deiner Diplomarbeit. Man lernt ja schließlich nicht aus und es gibt kaum etwas, was nicht auch im Fussball vorkommt! Denn Fussball ist ja auch das Spiegelbild einer Gesellschaft! Falls es bei dir als eine Art der Einschüchterung angekommen ist, dann bitte ich hiermit um Entschuldigung!

  • @ TW-Trainer:


    die Ergebnisse sind hier irrelevant, weil auf das Wirtschaftsleben gerichtet.
    Ich bezog mich auf die Basis: nämlich die Motivationstheorie. Und hier habe ich immer noch kein Gegenargument dafür gehört, dass intrinsisch motivierte Trainer nicht extrinsisch (=mit 180 €) zu motivieren wären.



    Zu den einzelnen von dir genannten Punkten:


    Theologie und Motivation, da gibts einen Zusammenhang. Aber einen für diese Diskussion in einem Fussballforum über ein Fußballthema relevanten? Wohl eher nicht.


    Drei A-Jugenden? Das ist die glorreiche Ausnahme. In der C haben wir z.B. nur ein Team.


    Natürlich gibt es einen Drop-Aout-Effekt, das will ich ja gar nicht leugnen. Aber wie du diesen nur dem Trainer anzulasten oder der Vereinsführung, das halte ich doch für etwas zu vereinfacht betrachtet.


    Das von dir beschriebene Modell mit den jungen Trainern hab ich selber als Jugendleiter schon erfolgreich umgesetzt. Zwei davon spielen z.B. nicht mehr, sind aber noch Trainer. Aber mir waren meine Trainer immer gleich wichtig, ob A oder Bambini, ob Jungs oder Mädels, ob alt oder jung. Warum ein Trainer alut Andre auf einmal jung sein muss?


    Mit deiner Aussage, je besser die Ausbildung, desto höher der Spaß, gehe ich konform.

  • So habe ich eine Reihe gut geführter Vereine kennengelernt, in denen ab der C-Jugend Spieler vom Verein gefragt wurden, ob sie Interesse an Traineraufgaben hättten. Die Interessierten starteten als Co-Trainer im unteren Jugendbereich, wo sie von einem erfahrenen Coach behutsam auf die Traineraufgaben vorbereitet wurden. Als Dank und symbolische Anerkennung für ihre Arbeit bekamen die Jungs etwas Geld und Prämien.
    Sobald sie das erforderliche Alter erreicht hatten, konnten die Jugendlichen auf Vereinskosten die Trainerlizenz machen. Damit hatte der Verein gleich 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen: erstens hatte man junge Leute, die vielleicht keinen Spaß mehr als Spieler, jedoch als Trainer gefunden hatten, weiterhin an den Verein gebunden. Zweitens hatte man über eine ausreichende Anzahl junger, gut ausgebildeter Trainer mit fussballerischen Präsentationsfähigkeiten seinen eigenen Trainerbedarf im Verein entwickelt, denen man über die Jahre hinweg sein Jugendkonzept vermiteln konnte.Gut ausgebildete Trainer vermitteln höheren Spaß, weshalb die Fluktuation im Trainer- wie Spielerbereich wirksam bekämpft werden kann.


    genau dieses Modell, hatte ich vor Augen, so in etwa auch angeregt. auch den Vorstand hinter mich bekommen.


    Bin damit gescheitert.


    Warum?


    dem Verein fehlten die erfahrenen Coachs. war aber nicht entscheidend.


    die Anzahl junger Fussballer, die da bereit waren, war ganz stark begrenzt. Ihr eigenes Fussballspielen ging ihnen vor, und mehr
    Zeit wollten sie nicht im Fussball aufwenden.


    2,3 fingen an, warfen aber schnell das Handtuch, das regelmässige wurde ihnen zuviel.


    2 Jungs blieben länger und zuverlässig dabei (ihre Brüder spielten in der Mannschaft, ihre Väter waren Trainer bzw. Betreuer)
    zum Lehrabend waren sie zu bewegen, jedoch nicht zu einem Trainerlehrgang.


    beide haben inzwischen aufgehört wegen Beruf und Ausbildung sowie eigenem Fussballanspruch im Aktivenbereich.
    Bin aber überzeugt, dass beide irgendwann wieder einsteigen, dann mit der gesammelten Erfahrung.


    es handelte sich um einen kleinen Dorfverein mit nur 1 Mannschaft in den Alterstufen, auch mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten
    (50 € für die Jungs), somit auch schon eine begrenzte Zahl an Ansprechbaren..


    Trotzdem bin ich von diesem Modell überzeugt, wohl auch umsetzbar in den grösseren und gut geführten Vereinen, die du erwähnst,
    wo auch schon ein durchgehendes gutes Trainerniveau gegeben ist.



    Solange die unterschiedlich vorhandenen Bedingungen, die unterschiedliche Vereinsgrössen, die unterschiedliche
    Regionalität unberücksichtig bleibt, solange fruchten die Diskussionen wenig, wenn sie ergebnisorientiert geführt werden sollen.


    der Vereinsfussball ist kein Einheitsbrei.


    ich musste gewaltig schlucken und mich umstellen, als ich von einem gut geführten Verein, in dem insgesamt eine vernünftige Arbeit
    betrieben wurde, durch Umzug im hiesigen Dorfverein gelandet bin. Obwohl nur 3 Klassen unterschied, anstatt 700 nur 300
    Mitglieder, lagen da teilweise Welten dazwischen.

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Doch ob man Veränderungen erreicht, indem man in Diskussionen die Diskutanten beleidigt?

    Absolut nicht! Man sollte das fachlich, sachlich diskutieren...


    @all
    Aber wie müsste man jetzt vorgehen um etwas in einem "Dorfverein" zu verändern? Also jetzt mal das mit der Bezahlung außen vor...


    Ich mache es so das ich mich als Neuling eher zurückhalte, schon allein aus Respekt vor denen die das schon ein paar Jahre machen, weil sie es so lange machen.
    Ich bereite mein Training nach den Vorgaben des DFB, Horst Wein etc. vor. Dazu noch ein paar "neue" Sachen wie von Matze Nowak...


    Dann hoffe ich, wie im letzten Jahr bei den Bambinis, das die Kinder und Eltern so begeistert sind, dass sich das im Ort rumspricht.
    Damit dann jemand vom Verein (egal ob JL oder Trainerkollege) mal bei mir nachfragt was ich da überhaupt mache.


    Also nicht die Holzhammer-Methode, wie manch anderer hier :whistling: , sondern erst mal schauen ob das funktioniert und ob es Interesse im Verein bzw. Trainerkollegen weckt.


    Gibt es da Tipps und Anregungen eurerseits?

  • Ich hatte jetzt in Sachen Fußball fünf Tage lang 100 Kinder um die Ohren. Die haben sich echt besser vertragen :rolleyes: Aber ein bischen Dampf in der Bude find ich jetzt nicht schlimm und muss im Fußball auch manchmal so sein. Alles im Rahmen.


    Grundsätzlich kann ich in Sachen Aufstellung eines Vereins ( bindendes Konzept, Fortbildungsangebote, Bezahlung ja oder nein usw. ) argumentativ beiden "Seiten" folgen. Ich persönlich würde nur noch bei Vereinen tätig sein, die Andre hier beschreibt. Die Kohle wäre dabei allerdings kein Hauptgrund für mich. Allerdings "verkauft" sich der Jugendfußball in der Tat zu schlecht, daher finde ich die Forderung danach auch legitim. Aber ich scheitere ja ohnehin an seiner Altersgrenze -).
    Den anderen Argumenten kann ich jedoch ebenso folgen. Insbesondere den Schilderungen von Nela. Spiegelt auch den Ist-Zustand der Vereine hier in der Umgebung wieder. Es kommt hier mittlerweile kaum ein Verein mehr ohne Spielgemeinschaften aus. Ein Zustand übrigens, den ich auch für Herren- und Damenmannschaften prognostiziere. Viele wollen dies nur noch nicht wahr haben. Soviel dazu.


    Ich habe mir den Thread in einem Durchgang reingezogen und es kann daher sein, dass ich was falsch verstanden habe. Aber das Thema war doch ein anderes, oder ?( ;)
    Grundsätzlich stelle ich so in den letzten Jahren fest, dass vieles im Fußball als Wissenschaft oder fachlich hoch kompliziertes dargestellt wird. Schimmert auch hier so ein wenig durch.
    Da wird immer mal wieder ein neuer Trend auf den Markt geschmissen und alles rennt hechelnd hinterher. 4er Kette ist so ein Ding.
    Den großen Unterschied des heutigen Fußballs zum Fußball sagen wir mal vor 15 Jahren sehe ich in dessen Geschwindigkeit und grundsätzlicher taktischer Ausrichtung hin zum Ballorientierten im Verbund. Ich halte diesen Begriff auch für wesentlich geeigneter als Ketten. Es ist hier aber ja schon angesprochen worden, dass einige Begrifflichkeiten in einen Topf geworfen wurden, die getrennt betrachtet werden sollten.


    Aber sowohl hier als auch "Offline" gehen Diskussionen in diesem Themenbereich doch sehr stark in Abläufe bei gegnerischem Ballbesitz. Gibt es ohne Ende Übungen/Spielformen usw. zu. Meiner Erfahrung nach ist die Schulung des offensiven Agierens im Verbund wesentlich schwieriger. Im Bereich "ballorientiertes Verschieben" sollte das mMn immer in beiden Spielsituationen berücksichtigt werden.


    Noch zum Thema Breitensport und Leistungsbereich. Klang hier auch so an nach dem Motto "Ist nur was für den Leistungsbereich".
    Ich war in beiden Bereichen tätig. Der große Unterschied ist der, dass man ab ca. ältere D eine große Spreizung des Leistungsstandes der Mannschaften bekommt. Ein bis zwei Spieler, die auch während der überwiegenden Spielzeit taktisch "auf der Höhe" bleiben können. Dann im Mittel so zwei bis drei Spieler, die dies von der Konzentrationsfähigkeit her bis max. zur Hälfte der Spielzeit durchhalten. Und dann eben im Gros Spieler, die mit vielen anderen Dingen zu kämpfen haben und hier schlicht überfordert sind. Aufgrund dieser Konstellation ist es dabei natürlich wesentlich schwieriger, dass die Mannschaftsteile auf Dauer ineinander übergreifend im Verbund agieren, als man dies bei leistungshomogen zusammen gestellten Teams im Leistungsbereich feststellt. Es ist dadurch aber nicht zwangsläufig unmöglich. Die Erwartungshaltung sollte nur entsprechend sein.
    Mein Ansatz ist aber der, dass bis zur D folgendes, sehr einfaches Prinzip gelten sollte:


    Minis: Rudelbildung. Super. Da erklär ich nix und versuche auf gar keinen Fall das zu unterbinden.
    F: Zu Beginn eine grobe Aufstellung im Sinne der Rotation. Immer noch Super wenn alle gemeinschaftlich zum Ball streben. Da erklär ich nix und versuche auf gar keinen Fall das zu unterbinden.
    E: Dito. Hier zeige ich ihnen aber, wie man sich in Ballnähe anbietet ( Dreiecksbildung in Grobform).
    D: Jetzt kommt Gruppentaktik hinzu. Jetzt läuft mir die Zeit davon, aber so in etwa verstehe ich die Fragestellung.


    Oder lieg ich da falsch, Andre ?

  • Günter


    Ja, du hast recht! Das Modell mit den Jugendtrainern eignet sich besonders für mittelgroße Vereine. Wichtig ist jedoch dabei, dass es regelmäßig wiederholt wird. Sonst verlieren sich im Laufe der Jahre die positiven Auswirkungen mit dem eigenen Trainernachwuchs.


    Willi


    Deine Gedankengänge sind für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Zumindest nicht in den Teilen, wo ich dir gar nicht widersprochen habe.


    Deine Anmerkung, wonach alle Trainer von den Bambini- bis zu den Seniorenbereich gleich wichtig sein sollten, ist vollkommen richtig! So sollte es eigentlich sein, wenn sich alles nur ums Hobby dreht! Aber nehmt ihr es auch so wahr bei eurer Arbeit im Verein? Was glaubt ihr, sehen das die Vereinsverantwortlichen bei euch auch so oder habt ihr das Gefühl, dass sie da Unterschiede machen?


    Genau da kommt dein Ansatz, ob unterschiedliche Motivationsursachen helfen, einen Standard zu finden.


    Der Begriff intrinsische Motivation bezeichnet das Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun (weil es einfach Spaß macht, Interessen befriedigt oder eine Herausforderung darstellt). Bei der extrinsischen Motivation steht dagegen der Wunsch im Vordergrund, bestimmte Leistungen zu erbringen, weil man sich davon einen Vorteil (Belohnung) verspricht oder Nachteile (Bestrafung) vermeiden möchte.
    (Zitat aus Wikipedia)


    Ich denke mal, es ist eine Mischung aus Spaß an der Aufgabe sowie Belohnungsanreize. Nimmt man Mißerfolge als Form der Bestrafung, so kann aus dieser wahrgenommenen Unzufriedenheit (vielleicht aus noch fehlenden Erfahrungen) heraus neuer Anreiz in eine zweite "Spaßphase" werden.


    Wenn man zwar Spaß an der Aufgabe hat, aber das Gefühl hat, das diese Arbeit keine Wertschätzung findet oder man sogar meint, ausgenutzt zu werden, dann kann im Hobbybereich der Spaß zum Ernst werden.


    Wieviel Anteil die intrinsische und extrinsische Motivation haben kann, ist schwer zu sagen, weil individuell unterschiedlich. Ich denke jedoch Spaß im Hobby bedarf immer auch einer äußeren Wertschätzung. Denn wie will man sich mit einer Aufgabe identivizieren, wenn dies vom privaten Umfeld generell nicht wahrgenommen oder sogar abgelehnt wird?


    Nela
    Du bringst eine langläufiges Argument ein, dass man sich bei einer Bezahlung ja Vorschriften machen lassen müßte. Damit man jedoch "unbestechlich" seine Aufgaben nach bestmöglichem Wissen und Gewissen machen könnte, würde jede Form der Bezahlung den Bereich des Hobbies sprengen. Allerdings ist anzumerken, dass es hier auch eine andere Interpretation geben kann, die leider für besonderen Unmut sorgt. Denn das Argmeunt, man bekomme ja kein Geld für seine Arbeit und lasse sich deshalb auch nichts vorschreiben, wird gern als Rechtfertigung für den "Großen Zampano", der sich regelmäßig daneben benimmt, verwendet!


    Willi
    Geld darf jedoch keine Entschuldigung für schlechtes Benehmen sein. Selbst, wenn es unterschiedliche Ansätze (Sport, Wirtschaft) geben mag, darf Geld nicht mit Verantwortung gleichgesetzt werden, denn dann dient es billiger Rechtfertigung und ist insbesondere bei der Führungsarbeit von großem Nachteil.


    In der Wissenschaft hat man den Wert unterschiedlicher Betrachtung (z.B. im Fach "Studium universale") erkannt. Auch mentale und kulturelle Unterschiede erlangen dadurch Bedeutung, dass man hier Erfahrungen durch Auslandsaufenthalten sammelt.


    Denn wer einen Einfluß von vornherein ausschließt, der verfälscht schon an der Stelle das Ergebnis. Mit Restriktionen (z.B. es muß kostenlos gehen, weil es Hobby ist) finden sich nur ein Teil der Bedürfnisse wieder!


    Selbst in einem Dorf sind nicht alle Menschen gleich und es gibt unterschiedliche Bedürfnisse, die nur teilweise generationsbezogen sind. (z.B. 3 A-Jugend, aber nur 1 C-Jugend-Mannschaft ist eine nicht häufig vorkommende Konstellation und kann spezielle Ursachen haben, die es vielen anderen Dörfern nicht gibt)


    Fazit: Sollte man zum Ergebnis gelangen, dass der Trainerjob unabhängig davon, ob eine Bambini- oder eine Seniorenmannschaft trainiert wird, nur dadurch dauerhafte Motivation erhalten, wenn es innere Anreize (Spaß an der Aufgabe) wie äußere Anreize (Lob und Aufwandsentschädigung) gibt, dann darf auch das Thema: "äußere Anreize" nicht ausgeklammert werden. Wird eines dieser beiden Anreize ignoriert, dann führt es früher oder später in den meisten Fällen zur Aufgabe des Hobbies!

  • Andre, Nela und natürlich die Anderen


    Könnte es sein, dass Vereinsverantwortliche aus nachfolgendem Grund den Anteil extrinsische Motivation beim Trainer ihrer 1. Seniorenmannschaft steigern?


    Der Korrumpierungseffekt (auch Korruptionseffekt, Effekt der übermäßigen Rechtfertigung oder Selbst-Korrumpierung) bezeichnet die Verdrängung von primärer Motivation (Handeln aus in der Tätigkeit liegendem Anreiz, „intrinsische Motivation“) durch sekundäre Motivation (Handeln aufgrund von Belohnungen oder Folgen, die außerhalb der Tätigkeit liegen, „extrinsische Motivation“). Fällt der äußere Anreiz weg, reduziert sich auch das ursprünglich gerne und freiwillig gezeigte Verhalten. Man spricht auch vom Verdrängungseffekt, wobei die Verdrängung einer Motivation durch eine andere gemeint ist. Im Englischen ist der Effekt auch als overjustification effect (etwa: Überrechtfertigungseffekt) bekannt.


    Der Effekt tritt auf, wenn Menschen bewusst oder unbewusst ihr eigenes Verhalten zunächst mit äußerem Druck (zwingende Umstände) oder einer Belohnung begründen, obwohl die wahre Ursache des Verhaltens in eigenen Wünschen oder Interessen lag (zum Beispiel Neugier). Auf das tatsächliche Verhalten bezogen kann es durch die Gabe eines äußeren Anreizes zu einer kurzfristigen Steigerung des bestärkten Verhaltens kommen[1]. Fällt der Anreiz dann aber weg, sinkt die Häufigkeit des entsprechenden Verhaltens jedoch unter das ursprüngliche Ausgangsniveau[2][3]. Intrinsische Motivation kann nur korrumpiert werden, wenn sie vorhanden und groß genug ist. Ist das Anfangsinteresse ohnehin gering, funktionieren äußere Anreize hingegen[4].
    (Zitat Wikipedia)


    Ich habe es deshalb ergänzt, weil man zunächst einmal verstehen muß, warum sich eine Situation so darstellt. Erst nach der "Ist-Aufnahme" der Bedingungen kann man ein "Soll-Konzept" erstellen. Sonst ist das, was dabei herauskommt nichts anderes als der nächste "running gag" aus der Feder von Leuten, die sich zu wenig mit dem Thema beschäftigt haben.