Traineramt übernommen und nun die Welt verändern wollen

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  • guenter, da hast du, meiner Meinung nach, schon ziemlich anspruchsvolle Anforderungen, in der hiesigen D-Junioren-Gruppenliga habe ich jede Menge Spieler gesehen, die nicht alle dieser Anforderungen erfüllten. Es kommt natürlich aber darauf an, welche Qualität man tatsächlich erwartet, da könnte es ja durchaus noch Unterschiede zwischen dem geben, was du schreibst und dem, was ich lese. ;)

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Was machst Du denn, wenn einige Spieler das nicht aufs Parkett bringen? Wie gehst Du mit Quereinsteigern um? Erstmal diese Themen als Schwerpunkt? Oder als Hausaufgabe?

    ich habe von meinen Durchschnittspielern gesprochen, d. h. die schwächeren waren erst im Anfagnsstadion,


    Quereinsteiger hatte ich relativ wenig, mit denen fing ich dann halt auf der untersten Stufe an


    ich ging immer Schrittweise vor, vom ganz einfachen, bis zum schwierigeren.


    meine Vorteil, war dass ich die Kids fast alle von 5 Jahren bis Ende D hatte.


    In der F kam ein Spieler, der konnte nur 2mal den Ball honglieren, sein Ziel wurde mit 4 angesetzt, als Hausaufgabe,
    nach 4 Wochen konnte er 10 mal, kostete mich ein Eis für alle, weil so versprochen und die Kids mit ihm zu Hause geübt hatten.


    Hauswand und Gartenmauer mit entsprechenden Übungen (passen, beidfüssigkeit, Reaktion, stoppen)
    waren Hausaufgaben, die im Training lediglich überprüft, ergänzt und korrigiert wurden.


    Es kommt natürlich aber darauf an, welche Qualität man tatsächlich erwartet, da könnte es ja durchaus noch Unterschiede zwischen dem geben, was du schreibst und dem, was ich lese. ;)

    ist doch ein generelles Problem: seh ich das jetzt so vor Augen, wie es geschrieben gemeint ist. geht mir hier auch oft so.


    natürlich gabs innerhalb der Mannschaft grosse Qualitätsunterschiede, insbesonders in der Korrektheit und Schnelligkeit.
    für mich war es wichtig, die richtigen Abläufe bei den einzelnen Übungen zu kennen.


    für mich war es z.B. wichtiger, den Ball mit einem schwächeren Fuss gewohnheitsmässig zu spielen, anstat wie oft zu sehen, der Ball umlaufen wird, als dass der Ball korrekt ankommt. das ist dann nämlich nur noch eine Frage der Zeit.


    Ich selbst habe der Technikschulung immer einen hohen Stellenwert beigemessen. immer vom ganze einfachen angefangen und dann in kleinen Schritten im Schwierigkeitsgrad gesteigert. gewisse Dinge auch im Spiel versuchen anzuwenden, zur Gewohnheit werden zu lassen, auch wenn es nicht immer, oder auch bei dem ein und anderen nur selten klappte.


    Wenn ich den von mir trainierten Jahrgang, der jetzt in die A kommt sehe, sind auch die damals bei mir Schwächeren, immer noch besser in ihrem technischen Vermögen als andere Mitspieler des älteren Jahrganges.


    Nicht sofort können, sondern immer wieder versuchen , Automatismen aneignen,war mein Motto.

  • Gehe mit Deiner Liste weitestgehend mit. Jonglieren fand ich allerdings schon immer überbewertet und habe ihnen lieber mal 'ne schwierigere Finte für die Ferien mitgegeben. Aber ansonsten finde ich Deine Liste sehr gelungen. Sie zeigt nämlich auch, was in der Zeit bis dahin so alles ansteht und was man sich als Zielsetzung so vornehmen kann bzw. woran man in der D noch ansetzen kann. Ich habe vor geraumer Zeit ja mal beschrieben was ich vorgefunden habe, als ich beim Übergang zur D viele Jungs neu dazu bekommen habe. Fand ich schon sehr erschreckend und deswegen werde ich auch nicht müde hier immer wieder zu betonen, dass bis zur E die Technik oberste Priorität haben sollte. Dabei ist mir wichtig zu betonen, dass weder ich so ein toller Hengst bin noch das meine "alten" Jungs solche Überflieger waren. Im Gegenteil. Vom Stützpunktspieler bis zum dicken Paul alles dabei und es waren bei Weitem nicht alle auf dem selben Stand. Das muss auch nicht und man passt dann eben die Übungen an den jeweiligen Entwicklungsstand an.


    Ich glaube auch nicht zu hohe Erwartungen zu haben, aber wenn ein D-Jugendspieler älteren Jahrgangs einen Pass nicht aus der Drehung mitnehmen kann, sondern er ihn entweder an sich vorbei laufen lässt und hinterher rennt oder aber erst tot stoppt und sich dann dreht und sich diese Verhaltensweise beim Gros der Spieler zeigt, kann da mMn nicht alles richtig gelaufen sein. Schaut Euch mal gerade in der Halle D-Jugendspiele an. Da wird das zum Teil sehr deutlich.
    Ich habe noch von der Hallenrunde der älteren E eine Truppe vor Augen, die war im Zusammenspiel nicht so gut. Aber was die Jungs und ein Mädel von der individuellen Technik drauf hatten, war richtig gut. Und das bei fast allen. Das ist für mich kein Zufall und ich würde behaupten, dass da ein Trainerkollege richtig gute Arbeit geleistet hat, weil Passkombi und ähnliches wohl eher ( noch ) nicht auf dem Programm standen. Einer spielt jetzt ( C-Jugend ) NLZ, zwei im Stützpunkt und das Mädel Verbandsauswahl.


    Im Grunde wäre das was guenter mit seiner Liste gemacht hat, einen eigenen Thread wert. An praktischen Beispielen beschrieben was so ein E-Ling am Ende der Altersklasse so drauf haben könnte ( oder müsste ?? ). Oder bei ganz normalen Entwicklungsstand zum Ende der jüngeren D dann beim überwiegenden Teil der Spieler.


    Ich nehme mal zwei Punkte raus

    Zitat

    Ball mit der Brust annehmen, den herunterfallenden Ball in der 180 Grad Bewegung flüssig mitnehmen und weiterpassen


    Annahme eines strammen Zuspieles mit gleichzeitiger 180 Grad Drehung und weiterpassen


    Von der Körpergeschicklichkeit ( schnelle Gewichtsverlagerung ) über Spielübersicht ( Blick vor dem Passen für den freien Mann ) bis hin zur Ballbehandlung zu anspruchsvoll ? Oder anlehnend am Posting von Manndecker gefragt: Bevor sie das ( und andere Dinge im individualtechnischen und -taktischen Bereich ) noch nicht drauf haben trotzdem schon mit Passkombi, Doppelpass oder Spielverlagerung anfangen ?


    Damit wären wir dann ja wieder beim Thema hier.

  • Bevor sie das ( und andere Dinge im individualtechnischen und -taktischen Bereich ) noch nicht drauf haben trotzdem schon mit Passkombi, Doppelpass oder Spielverlagerung anfangen ?


    Steini


    genau das ist meine Denke gewesen, Grundlagen schaffen um nächste Ziele anzugehen, sowohl bei jedem Einzelnen, wie
    auch bei der Mannschaft.


    zum Jonglieren:


    natürlich soll man das nicht überbewerten. eigendlich auch egal ob das einer 20 mal oder 100 mal schafft.


    trotzdem war es für mich wichtig.


    allein durch ein 5 minütiges tägliches Üben verbessert das Ballgefühl (und darum ging es mir) gerade bei den untalentierten
    enorm.. gerade die nicht so Ballgeilen habe ich somit dazu gebracht, sich regelmässig ausserhalb des Training mit dem Ball zu befassen (gleiches gilt übrigens für das für mich viel bringende Wandschiessen).


    durch einen öfteren Wettbewerbs (wer steigert sein Jonglieren prozentual innerhalb einer gewissen Zeit am meisten)
    verschaffte ich gerade den Schwächeren richtige Erfolgserlebnisse.
    eine Steigerung von 3 auf 6 sind 100%, eine 100 %Steigerung bei einem guten Jonglierer (z.B. 30) ist dagegen bedeutend
    schwieriger. Da standen dann mal ganz andere Spieler als üblich im Vordergrund.
    mach mal einen Mannschaftwettbewerb: Zielsetzung bei Gesamtzahl der jonglierten Bälle bei der Mannschaft.
    steigert den Teamgeist enorm. da wird der Dicke Paule, der statt den erwarteten 5 mal die 7mal erreicht, mehr gefeiert,
    als der 30iger, der sein Normalziel erreicht.


    wie in vielen anderen Übungen, stand bei mir nicht im Vordergrund was ich mache, sondern warum ich bestimmte Dinge tu.
    da gabs bei mir dann sicherlich auch Dinge, die andere als unsinnig oder nicht erforderlich ansehen würden, bei mir dann aber
    durchaus was Sinnvolles dahinterstand.


    Schon mal einen verpönten Waldlauf gemacht, der einen Spaziergang übergeht, es unter den Jungs zu Unterhaltungen kommt, und du als Trainer durchs zuhören, Dinge mitbekommst, die du im Normalfall nicht erfährst?


    Ich hab mich bei allem immer gefragt: warum tue ich das und das.

  • Liebe Trainerfreunde,


    zwar in diesem konkreten Fall nicht explizit angesprochen kommt es vor, dass besonders "heißspornige Trainer" ihren Spielern technische Übungen (z.B. beidfsssig Ball balancieren) als Hausaufgabe mitgeben.


    Die Hausaufgabe wird zum Beginn des Trainings geprüft.


    Wer zugibt, die Hausaufgabe nicht gemacht zu haben oder die vom Trainer geforderte Fähigkeit nicht präsentieren kann, bekommt eine Strafarbeit aufgebrummt.


    Was haltet ihr davon und wie würdet ihr als zuständige Jugendleiter reagieren?

  • Ich persönlich halte davon nichts, TW-Trainer. Zwar habe ich auch schon mal Hausaufgaben aufgegeben, sehe das aber als freiwillige Leistung der Kids. Wenn sie sie wirklich regelmäßig machen, werden sie davon profitieren. Wenn nicht, dann halt nicht, dann werden möglicherweise andere Kinder, die ihre Hausaufgaben machen, besser als sie.


    Etwas schwierig finde ich es dabei, gute Hausaufgaben zu erstellen, denn idealerweise sollte ein Spieler sie ja alleine durchführen können, und gleichzeitig sollten sie möglichst wenig monoton sein. Vielleicht wäre das ja mal ein Thema für den Lieblingsübungsbereich.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • @TW


    hast du das jetzt bewusst provokant jetzt so interpretiert?


    egal, ich stelle es mal richtig.


    Hausaufgaben sind bei mir Tips und Ratschläge, was die Jungs zu Hausse machen können.
    wer letzendlich was macht bleibt allein seine Sache.die Willigen und wirklich Fussballbegeisterten machen was, die anderen halt nicht.


    Ich prüfe nicht, wer seine Hausaufgaben gemacht hat oder nicht, ich kommentiere und kritisiere das auch nicht.


    aber ich stelle für mich fest,wer was tut und wer nicht .für mich wichtige Erkenntnisse über die Grundeinstellung zum Fussball,
    was auch Basis für Gespräche mit den Jungs sein kann und auch war.


    ich kriege viel schneller und auch ein besserers Bild über die Einstellung jedes Jungen zum Fussball.


    besonders in meinen heterogen besetzten Mannschaften brachte mir das Erkenntnisse, die mir von grossem Nutzen waren.
    allein die Erkenntis wer will wirklich und wer will eigendlich nur mit geringem Aufwand dabei sein.


    Ich zeige Wege auf, was man mit dem Ball zu Hause tun kann,anstatt sinnlos in dieGegend (Nachbarsgarten) zu bolzen.


    Dinge , die den Jungs auch kurzfristig aufzeigen, welche Erfolge sich bei ihnen persönlich einstellen, wenn sie zusätzlich zum normalen Training was tun.


    Ding ist nicht gleich Ding. es kommt immer darauf an wie man es hinlegt und von welcher Seite man es betrachtet.



    tobn


    du erwähnst was sehr wichtiges, allein und monoton. das kann schnell zur Lustlosigkeit führen. hab ich entgegengewirkt.


    Kommt das Rüberbringen an.


    Beispiel: Wenn ihr im Hof (Garten, Kelleraum) seit, und habt Langeweile, holt den Ball und macht was mit ihm (z.B jonglieren)
    so wie ihr Lust habt, aber so 3-5 Minuten reicht schon, und ihr seht dann, dass ihr besser werdet)
    habt ihr dazu keine Lust, dann spielt mal 5 Minuten mit der Wand Doppelpass, aber beidfüssig, das ist wichtig.


    ich hab immer wieder diese 5 Minuten angesprochen, die da zwischendurch mit irgendwas überbrückt werden. und seien es die
    5 Minuten, die sie auf den Freund warten um auf den Bolzplatz zu gehen oder an den PC.

  • Manndecker


    Wenn du deine Spieler durch auch ohne Worte nicht dazu animiert, in ihrer übrigen Freizeit gerne gegen den Ball zu treten, dann hast du irgendwas falsch gemacht oder? Denn, wenn Training und Spiel von deinen Spielern lediglich eine Pflichtveranstaltung (statt Hobby) darstellt und nur du Spaß daran haben darfst, würden sich die Kids vermutlich bald einen anderen Verein, Tariner oder ein anderes Hobby suchen!?


    Ich meine Hausarbeit im Fussball so wie in der Schule! Der Lehrer/Trainer gibt sie auf und die Schüler/Spieler haben sie zu machen, basta! Darüber Umfang und Schwierigkeitsgrad wird nicht diskutiert. Der Traienr bestimmt selbst, in welcher Form er diese Hausarbeiten überprüft.

  • Gerade so wie in der Schule darfs doch genau nicht sein. Die Kinder sind ja schon genug genervt von der ständigen Drangsalierung und auf dem A...gesitze den ganzen Tag. Alles, was sie machen, sollte von Herzen kommen und freiwillig sein. Sonst hat man eh verloren.

  • Wenn du deine Spieler durch auch ohne Worte nicht dazu animiert, in ihrer übrigen Freizeit gerne gegen den Ball zu treten, dann hast du irgendwas falsch gemacht oder? Denn, wenn Training und Spiel von deinen Spielern lediglich eine Pflichtveranstaltung (statt Hobby) darstell


    @TW


    weisst du wirklich nicht, was da bei einem wirklichen Dorfverein so alles in der G und F an Jungs auftaucht.?
    mindestens 1/3 kommt da nicht aus eigenem Antrieb und der Fussballust wegen.


    zwar wollen auch die Profi und Weltmeister werden, aber der Wille dafür überhaupt etwas zu tun, geht da völlig ab.
    die wollen doch einfach nur dabei sein, wegen Freund, , weil sonst nichts los ist im Dorf, wegen Mama oder Papa.


    das sind die, die auch im Training nur das machen, was unbedingt notwendig ist, die im Training nicht erscheinen, wenn sie irgendwas für sie besseres im Auge haben.


    der ein oder andere lässt sich mal mitziehen, kann man auch begeistern.


    Aber für grosse Mehrheit dieser Gruppe könnte vieles andere für den Fussball stehen. Das sind auch die, die bis zur D aufhören.


    die erkennt man aber schnell, Hausaufgaben, ob freiwillig oder Vorgabe macht da eh keinen Sinn.


    jetzt kann man behaupten, dass es Aufgabe des Trainers ist, diese Jungs zu motivieren.


    Ich sage aber,wo eine Grundbegeisterung nicht vorhanden ist, wo keine eigene Willensbasis gegeben ist, ist jede Motivation
    zwecklos, genauso wenig wie du einen Hart4-Empfänger der Dritten Generation fürs Arbeiten motivieren kannst.


    nicht jetzt mit der berühmten Ausnahme kommen, ich schrieb vom Generellen.


    versuch mal einen Jungen, der seit 2,3 Jahren keine Lust hat Schulhausaufgaben zu machen, dazu zu motivieren, dass er dies aus Eigenwillen und Eigenmotivation zumindest einigermassen will.


    Grundcharakterliche Eigenarten und grundsätzliche Einstellunge im Fussball verändert kein Träner.

  • So, jetzt stehts 2 : 1 (knapp gegen Hausarbeiten im Fussball)


    @Gunter
    Es besteht überhaupt kein Grund sich zu entschuldigen. Es ist deine Meinung, aber es gibt halt noch Andere, so wie eben jede Mannschaft und jeder Trainer anders ist. Aber es sind doch gerade die unterschiedlichen Meinungen von unerfahrenen und erfahrenen Trainern, aus denen sich jeder sein Bild machen kann. Heissporn kann durchaus als besonders engagiert beschrieben werden. Dieses Engagement gilt es zu durchleuchten und zu einer persönlichen Meinung zu gelangen.


    Deshalb habe ich die Vergabe von Hausarbeiten im Fussball als Frage und nicht als Dogma (pro oder kontra) dargestellt!


    Weitere Wortmeldungen sind erwünscht!

  • TW-Trainer
    Jetzt haben sie es als "Hausaufgabe" bezeichnet. Von "Trainer/ Schüler gibt sie auf, Spieler/Schüler haben sie zu machen" war doch überhaupt nicht die Rede. Wer hat denn irgendwo etwas von Konsequenzen geschrieben, wenn sie das nicht machen ????


    Man kann es auch überziehen !


    Versteh nicht ganz, wieso Du hier im Thread ( wo es um etwas ganz anderes geht ) eine solche Diskussion lostreten möchtest. Entweder hast Du etwas völlig falsch interpretiert oder ich steh gerade auf dem Schlauch. Klär mich auf.

  • Meinen Beitrag bei dem ich den Begriff des besseren Verständnis wegen als Hausaufgabe bezeichnet habe, schreibe ich neu.


    Gelegendlich kommen hier ja auch Anfragen von ehrgeizigen Eltern was ihr Kind zusätzlich tun kann, aber auch von Trainern, wie sie bestimmte einzelne Kinder zusätzlich fördern könnten.


    Da ich nun aber der Meinung bin, dass alle Kinder das Recht haben, Möglichkeiten zu kennen, zusätzlich zum Vereinstraining
    für sich was tun können, habe ich ihnen einige Übungen aufgezeigt die sie selbst in Eigenregie zu Hause und alleine machen können (z.B. Jonglieren, Wandschiesen)..


    Diese Übungen habe ich dann hin und wieder auch im Training gemacht. Einmal um in Erfahrung zu bringen, wer von den Kids überhaupt bereit ist etwas mehr als das Notwendigste zu tun, zum anderen wegen der Eigenkontrolle meiner vorgegebenen
    Übungen. d.h. ob sie sichtbare Erfolge zeigen und auch was bringen.


    Besonders Interessant waren die Erkenntnisse über die Eigenmotivation zum Fussballspielen bei den einzelnen Kids.



    dasWort Hausaufgaben, das möglicherweise negative Aversionen an die eigenen Schulzeit hervorrufen könnte, ist vom Tisch,
    womit wir uns wieder mehr aufs inhaltlichliche zubewegen können.
    :D ?(

  • Guten Morgen,


    ich habe auch Hausaufgaben gegeben. Ich gebs zu.
    2-3 Buben warens.
    Ich fand und finds auch nicht schlimm.
    Manche sind Supertypen, die man in jeder Mannschaft braucht, vom Sozialen her. Wir wollen eigentlich kein Kind verlieren aber solche Typen sind "sehr" wichtig. (Beispiel Podolski)
    Als ich aber merkte, sie trainieren leider nur noch bei Trainings, und sonst nicht, habe ich dem einen zum Beispiel gesagt, dass er zu Hause mit dem Ball gegen eine (Garagen) Wand schießen soll, und dass täglich paar Minuten. Das habe ich meinen eigenen Sohn auch machen lassen, ich findes eine supertolle Übung, fürs Timing, Ballgefühl, Reflexe, etc.


    Klar ist es Arbeit, die man zusätzlich hat, als Kind. Habe ichs für mich gemacht?
    Nein, fürs Kind.


    Vor paar Jahren hatten wir hier das gleiche Thema mit ausaufgaben, damals hat eine/r von uns geschrieben, dass es in Ordnung wäre, da so etwas auch zum Beispiel den Gitarrenlehrer superglücklich machen würde, wenn der SChüler zusätlich zu Hause übt. Oder?


    Gruß,
    Uzunbacak

  • würde nie was empfehlen, was ich nicht selbst ausprobiert habe.


    meine beiden Söhne sind relativ gute Fussballer. vor allem beherrschen sie den Ball, er ist ihr Freund. Talent vom Vater? wohl weniger, da sie jetzt schon besser sinde, als der je war.


    ab dem 1. Lebensjahr war der Luftballon der Einstieg in einen ballorientierten Sport


    ab dem 3. Lebensjahr gabs da lediglich 5 Trainingsutensilien: Ball, Hauswand, Malkreide, Eimer und Liegestuhl.


    später kam noch das Hausdach dazu.


    so nebenbei sollte man auch etwas Zeit mit seinen Kindern verbringen und keinerlei zielgerichtete ehrgeizige Ziele haben., und ganz einfach nur den natürlichen Nachahmungstrieb, den jedes Kind bei seinen Eltern hat, nutzen.


    warum sollte man eigene positive Erfahrungen dann als Trainer nicht an alle anderen Kinder die zum Fussball kommen, weitergeben? Keiner muss, aber alle dürfen.

  • Günter und Andere


    Jezt stehts 4 : 2 für Hausarbeiten!


    Ich versuche mal zusammen zu fassen..Aus unterschiedlichen Gründen (meist jedoch technische Defizite, techinische Stärken) werden Hausaufgaben aufgegeben, die jeder für sich allein für sich zuhause machen kann. Es erfolgt keine unmittelbare Kontrolle (z.B. der Spieler muß es vor der gesamten Mannschaft vormachen), aber eine indirekte Kontrolle durch Fragen oder Beobachtungen in den fortlaufenden Trainingseinheiten. Motiviert werden Hausarbeiten durch den Wunsch der Trainer nach einer homogenen Mannschaft. Dies gibt ihnen Anlaß die Leistungen der Spieler miteinander zunächst zu vergleichen und falls es sich nicht in der Trainingszeit machen läßt, über Hausarbeiten weitere Erfolge und einer Leistungsannäherung zu erzielen. Ob es das Ziel der einzelnen Spieler einer Mannschaft ist, das alle gleichgut Fussballspielen können, beibt unberücksichtigt.


    Zwar wurde dies hier so noch nicht genannt, aber man verspürt als Trainer dabei kein schlechtes Gewissen. Bei anderen Freizeitgestaltungen (z.B. Tennis, Musikschule) werden ja ebenfalls Hausaufgaben aufgegeben.


    Mag es ein Zufall sein, dass gerade gestern ein Bundesland bekannt gegeben hat, das in der Grundschule zukünftig keine Noten mehr verteilt werden. Man wolle dadurch erreichen, dass Kinder nicht mehr demotiviert, sondern individuell beurteilt werden. In diesem Kontext sehe ich auch Hausaufgaben. Denn hier verlangt der Trainer vom Spieler nicht nur, dass er beim Training anwesend ist und die erwartete Leistung abliefert. Nein, er nimmt Anspruch auf einen weiteren Teil der Freizeit des Kindes.


    Es besteht kein Zweifel, dass Kinder im unteren Jugendbereich die Erwartungen ihrer Eltern und Trainer erfüllen wollen und es deshalb normal ist, dass der eine oder andere Spieler zum Trainer mit der Frage kommt, was er denn sonst noch zuhause machen könnte! Aber Kinder in dieser Altersgruppe können die Reaktion und die Folgen gar nicht überschauen. Sie können, wenn sie an weiteren Freizeitaktivitäten regelmäßig teilnehmen (müssen) in einen Teufelskreis geraten, für das jeder Traner, jeder Lehrer ein stückweit eine Mitverantwortung trägt.


    Deshalb möchte ich gerne den Hausarbeitsbegriff weiter aufschlüsseln, weil er scheinbar noch nicht von allen Usern verstanden wurde. Es bedeutet nichts anderes als eine Arbeit (also kein reines Vergnügen), die zuhause gemacht werden muß. Deshalb ist Hausarbeit nicht mit der Bedeutung von Sätzen wie: "wenn ihr Lust habt, könnt ihr diese übung auch zuhause machen" zu verwechseln, da hierbei weder ein Zwang noch die Androhung einer Kontrolle verbunden ist. Allerdings sollte der Trainer klarstellen, dass es sich hierbei nicht um eine Hausarbeit handelt!


    Den Befürwortern von Hausarbeiten sei gesagt, dass kein Zweifel an einer Leistungsförderung durch Vergabe von Hausarbeiten besteht. Es stellt sich nur die Frage, womit man dies legitimieren will? Ist es doch anders als bei der Schule, die zu einem späteren Berufsweg führt, ein reines Hobby während der Jugendzeit!


    Ich denke, das Thema Hausarbeit beim Fussball gehört sicherlich in den Bereich, wo es um (übersteigerte) Erwartungen von Trainern im Jugendbereich geht. Deshalb paßt es nach meiner Meinung sehr gut zu diesem Thread.


    Ich würde mich jedenfalls sehr über Pro- und Kontra-Meinungen zu Hausarbeiten im Fussball freuen!

  • guenter: Es geht vor allem darum, Spieler zu dem wichtigen Trainingsaufwand zu motivieren, der nicht immer nur Spaß macht: so dass sie ihn nicht nur widerwillig einsehen, sondern gern machen, da sie vorankommen wollen. Absolute Positionsrotation u. gleiche Spielzeit für alle gelten hier oft als heilige Kuh, untergraben aber die intrinsische Eigenmotivation von Kindern - als Sportlern! Bei mir fragten seinerzeit 6-jährige oft: Wieso kann ich nicht ins Tor, in den Sturm, mehr spielen etc. Die Antwort lautete meist: weil du es noch nicht so gut wie andere kannst, erstmal auf deiner Position, im Training, durch Zuschauen lernen kannst, wie es geht. Das genügte fußballerisch ambitionierteren Kindern natürlich nicht, daher fragten sie nach (wer fragt, der führt - offen für Neues, sich selbst, sein Leben in eine Richtung!): was kann ich denn machen, damit es schneller klappt o.ä. Dann die Antwort: du könntest natürlich auch zuhause das üben, was für einen Torwart wichtig ist. Au ja, was soll ich tun, so die Kinderantwort zB. Da schrieb ich ein paar 'Hausaufgaben' auf - und erntete z.T. von Eltern (komischerweise zuerst denen, deren Sohn der TW war u. der keine Hausaufgaben kriegte!) Kritik, was das soll, von wegen Belastung etc. Die Kids also wollten mehr leisten, engstirnig denkende Erwachsene von sich, ihrer Trägheit ausgehend sie darin ausbremsen!!! Besagter TW-Kandidat, der laut seinem ihn in die Zweite abgebenden Trainer zu nichts zu gebrauchen sei, war nach 4 Wochen soweit, dass er mal im Spiel ins Tor dürfte, hatte jeden Tag min. 1 Stunde an der Hauswand das Ballfangen, Sich-Strecken, im Schwimmbad das "Fliegen" etc. geübt. Leben als unseres führen zu können, zu dürfen, das ist unsere Aufgabe, oder? Wieso Kids dabei nicht helfen? Aber sicher nicht wie in der Schule, sondern als Arbeit an sich selbst (vs für Noten: Zensuren, unter Kontroll-Druck fremder Bestimmung u. Aufsicht etc.).


    Kinder müssen u. wollen lernen, was leisten, so ihr Leben finden. - Nach einem Jahr wollte der Trainer der Ersten meinen für die Zweite viel zu guten Torwart gegen seinen tauschen: es war jener Junge, der zu nichts zu gebrauchen sein sollte u. nun ihn stimulierenden Hausaufgaben sei Dank der stärkste TW im Vereinsjahrgang war. Er wollte nicht in die Erste, musste dann aber laut JL-Verfügung. Leider bekam er nun weniger Impulse, saß er dann in der Ersten nach wenigen Monaten auf der Bank, hörte schon bald ganz mit Fußball auf - ein m.E. typisches Kinderschicksal im trainerdominierten KiFu. Heute ist er immerhin als Schieri dem Fußball verbunden geblieben, stellt aber gern ungerechtfertigt Spieler vom Platz (hab's mehrfach mit erlebt) - aus welch Motiv dies kommt, wage ich zu erahnen... :(

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • guenter: Es geht vor allem darum, Spieler zu dem wichtigen Trainingsaufwand zu motivieren, der nicht immer nur Spaß macht: so dass sie ihn nicht nur widerwillig einsehen, sondern gern machen, da sie vorankommen wollen. Absolute Positionsrotation u. gleiche Spielzeit für alle gelten hier oft als heilige Kuh, untergraben aber die intrinsische Eigenmotivation von Kindern - als Sportlern! Bei mir fragten seinerzeit 6-jährige oft: Wieso kann ich nicht ins Tor, in den Sturm, mehr spielen etc. Die Antwort lautete meist: weil du es noch nicht so gut wie andere kannst, erstmal auf deiner Position, im Training, durch Zuschauen lernen kannst, wie es geht. Das genügte fußballerisch ambitionierteren Kindern natürlich nicht, daher fragten sie nach (wer fragt, der führt - offen für Neues, sich selbst, sein Leben in eine Richtung!): was kann ich denn machen, damit es schneller klappt o.ä. Dann die Antwort: du könntest natürlich auch zuhause das üben, was für einen Torwart wichtig ist. Au ja, was soll ich tun, so die Kinderantwort zB. Da schrieb ich ein paar 'Hausaufgaben' auf - und erntete z.T. von Eltern (komischerweise zuerst denen, deren Sohn der TW war u. der keine Hausaufgaben kriegte!) Kritik, was das soll, von wegen Belastung etc. Die Kids also wollten mehr leisten, engstirnig denkende Erwachsene von sich, ihrer Trägheit ausgehend sie darin ausbremsen!!! Besagter TW-Kandidat, der laut seinem ihn in die Zweite abgebenden Trainer zu nichts zu gebrauchen sei, war nach 4 Wochen soweit, dass er mal im Spiel ins Tor dürfte, hatte jeden Tag min. 1 Stunde an der Hauswand das Ballfangen, Sich-Strecken, im Schwimmbad das "Fliegen" etc. geübt. Leben als unseres führen zu können, zu dürfen, das ist unsere Aufgabe, oder? Wieso Kids dabei nicht helfen? Aber sicher nicht w......


    Kinder müssen u. wollen lernen, was leisten, so ihr Leben finden. - Nach einem Jahr wollte der Trainer der Ersten meinen für die Zweite viel zu guten Torwart gegen seinen tauschen: es war jener Junge, der zu nichts zu gebrauchen sein sollte u. nun ihn stimulierenden Hausaufgaben sei Dank der stärkste TW im Vereinsjahrgang war. Er wollte nicht in die Erste, musste dann aber laut JL-Verfügung. Leider bekam er nun weniger Impulse, saß er dann in der Ersten nach wenigen Monaten auf der Bank, hörte schon bald ganz mit Fußball auf - ein m.E. typisches Kinderschicksal im trainerdominierten KiFu. Heute ist er immerhin als Schieri dem Fußball verbunden geblieben, stellt aber gern ungerechtfertigt Spieler vom Platz (hab's mehrfach mit erlebt) - aus welch Motiv dies kommt, wage ich zu erahnen... :(

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  • durch den Wunsch der Trainer nach einer homogenen Mannschaft. Dies gibt ihnen Anlaß die Leistungen der Spieler miteinander zunächst zu vergleichen und falls es sich nicht in der Trainingszeit machen läßt, über Hausarbeiten weitere Erfolge und einer Leistungsannäherung zu erzielen. Ob es das Ziel der einzelnen Spieler einer Mannschaft ist, das alle gleichgut Fussballspielen können, beibt unberücksichtigt.


    @TW


    legst du diese Denkweise zugrund, verstehe ich deine Bedenken.


    es soll aber auch Trainer geben, die nicht nur in diese Richtung denken.


    bleib mal bei dem Begriff Hausaufgaben. durch die Hausaufgabe, solange sie für alle gelten, erreiche ich keine Angleichung
    im Leistungsvermögen, sondern eine allseitige Verbesserung. eigendlich besteht eher noch eine stärkere Ungleicheit, da es ja meist so ist, dass die eh schon besseren da mehr tun, sind ja nicht umsonst die besseren Spieler.


    es steht auch absolut nicht irgendwelche Erfolge oder Leistungsgedanken zumindest bei mir nicht im Fordergrund dabei, sicherlich auch nicht bei vielen anderen.


    Es geht doch einzig darum, den Willigen, den Fussballbesessenen Möglichkeiten aufzuzeigen, sinnvolles zu tun, wenn sie es denn Wollen.


    letztlich geht es um den Einzelnen, und jeder Einzelner entscheidet was er machen will und wieviel.



    mir gabs auch ein unvergessenens Erfolgserlebnis:


    beim Warmmachjonglieren kam der dicke Paule über 3 nicht hinaus.
    in meinem jugendlichen (besser vielleicht altersleichtsinn) gabs die Ansage, dass wenn er es 10 mal schaft, ich ne Mannschaftsrund
    ausgebe.


    nach so 4 Wochen kam er stolz und verkündet, dass er es 10 mal schafft. Ich, der ungläubige Thomas, wollte das dann aber bewiesen haben, und er kam nur auf 8. da meldeten sich 4 Jungs der besseren Spieler und bestätigten, dass er das
    zu Hause wirklich geschafft hatte, einmal sogar 11.


    sie hatten des öfteren mit ihm zusammen geübt.


    Nicht dieses 11 mal jonglieren können machte mich stolz, es war der Teamgeist in dieser Truppe, die Akzeptanz und Unterstützung
    für den schlechtesten Fussballer der Mannschaft. Selten habe ich so gerne eine Eisrunde ausgegeben.