@uzun: sorry, hätte natürlich Erwachsene statt Menschen schreiben sollen.* Kinder sind da noch nicht zweckrational, natürlicher. So haben sie Niederlagen auch direkt nach dem Abpfiff o. schon beim Ehrentor vergessen, wäre da nicht die übliche Standpauke, die sie dramatisiert. Daher plädiere ich ja auch dafür, dass KiFu 100% den Kindern selbst statt Trainern, Funktionären o. Eltern gehöre - so gäbe es 90%+x der KiFu-Probleme inkl. all der ichbezogenen Erfolgs- o. Ausbildungsmythen gar nicht! Wobei die spielerische Tor- o. Siegfixierung o. Dominanz stärkerer Kids sicher auch mal Probleme aufwirft, aber wie gesagt: da wäre aller Streit nie schwerwiegend. Lösungen organisieren Kids unter sich stets locker von selbst, wie einst im sog. Straßenfußball: jeder hätte von sich her die gleiche Chance, wäre frei! Leistung würde reell zählen - statt künstlich manipuliert per erzieherischem Druck, Stress, Anweisungen, die allen ihres Freizeit-Spaßes berauben, der sich strukturell eben wie von selbst einregelte. Bälle bekommt, wer sie verdient: schnell o. gut im Raum ist, sich bewegt, kreativ o. zurück spielt etc. Wer Null Bock hat, sich ständig auf den Boden packt, würde wohl ignoriert (Anteilnahme nur, wo er andere 'anrührt', sie ein Leid spüren): nicht bemuttert, nicht mit Achtung belohnt, aber auch nie entfernt o. rausgeworfen...
Hi Keller-Kicker,
ich weiß wirklich nicht, woher diese "Legende" herstammt, dass die Kinder so "senil" sind, dass sie sofort nach dem Spiel die Niederlage vergessen. DAS STIMMT DEFINITIV NICHT. Ich leses hier oft, das stimmt nicht. So natürlich ist ein 10-jähriger auch nicht mehr, in dem Alter kann er schon taktieren.
2ter Punkt, den ich nennen will: Wenn die "stärkeren " (körperlich wie geistig) Kinder die Macht in die Hand nehmen, dann herrcht Tyrannei. Es ist Kokolores, dass die Kinder alles untereinander, ganz natürlich ausmachen. Es ist zum Beispiel natürlich, dass ein Mitglied einer Gruppe zum Sterben verdammt ist, das für die Gruppe zur Last geworden ist. 1 zu 1 zu adaptiert, in einer Kindergruppe wäre es so, dass ein Kind dann einfach ausgegrenzt wird, und nciht mehr mitspielen darf, wenn dieser "ausgrenzende" Starke Bub bei der Gruppe bleibt. Es ist meiner Meinung nach NIX LOKKER.
Straßenfußball habe ich oft erlebt, da hat der eine oder der zweite entschieden, wie wo und wann wie lange ein kleinerer spielt. Bei uns war der entscheidende Bub der, der den Ball hatte.
Heutzutage haben alle Bälle, sodas andere Qualitätäten , wie -Muskelmasse, breiter Bauch oder längliche Größe- so etwas entscheiden könnte.
Alle obstruktiven, oft gutgemeint schlecht vermittelten Manipulationen Erwachsener machen schnell mehr kaputt als heil. Kinder hatten bei mir zB auch nie ein Problem mit dem sog. Recht des Stärkeren, fanden es natürlich: so wollten zB bei 2:1-Führung die Sich-schwächer-Fühlenden nicht mehr aufs Feld. Ihre Begründung: nein, lass den Maxi u. Juli drauf, wir wollen doch gewinnen! Nachher aber kamen ihre Eltern, akzeptierten diesen Unisono-Wunsch aller Kids (in ihrem Ego-frei noch eher triebhaften Wollen) nicht, machten mir Stress, obwohl bei mir stets alle gleiche Rechte u. stets jede Menge Chancen bekamen: zu Selbstverbesserung o. -beweis. Nur nahm ich mir halt die Wünsche der Kids selbst mehr zu Herzen als die meisten Erwachsenen, da ich ihr Leid aus eigener, erinnerter Kindheitserfahrung noch gut kannte: der Trainer, der abstraft, instruiert, sich produziert - all dass quält die Kids letztlich nur, entfremdet sie!
Leider ist the Point of no return erreicht in Sachen Kifu, dass man es nicht mehr so haben kann, wie früher. Leider? Ich habe da gemischte Gefühle. Ich kenne den Fußball nur so, ungezwungen, wenn es sich anbietet, auf dem Strand, Park, mit fremden Menschen, etc.
In deiner Vorstellung sind dieKinder alle gleich Stark, sodass sie alle in der Lage sind, die Chancen zu benutzen. So ist es aber nicht. 80 Mio Menschen, 80 Mio andere Welten haben wir hier im Lande.
Eine Regulierung ohne höhere Gewalt ist leider meistens nicht möglich, da herrscht das Regime der Mächtigen. Es ist wohl in der NAtur der Menschen nach einer höheren Gewalt zu suchen, da hat man ja den Herrgott erfunden. In vielen Kulturen ist der HERRGOTT einer, der ein Mann ist und mächtig ist.
Dieses Natürliche ,das du vorschlägst verschiebt meiner Meinung nach NUR die Machtzentrale.
Man sollte ihre natürliche 'Rangordnung' nicht manipulativ (wider die Natur als für mich durchaus gerechte Maßgabe für alle, welche unter Kids keine Fragen aufwirft) steuern, dh zerstören. Fußball privilegiert nun mal Fußballer, nicht Blümchenpflücker, Störer, Nur-von-Eltern-per-Zwang-Geschickte etc. Gehemmt-verunsicherte o. spätstartende, aber motivierte Kids sollte man hingegen eher zusätzlich fördern statt zurücksetzen: dies richtig zu beurteilen ist wesentlich für gute Trainer: Fußball nicht auf sich als Kopf hin abstellend, sondern FAIR ihr Spiel zurück auf die Füße aller Kids in ihrer natürlichen Ordnung stellen, also mediativ korrigieren, was so gern ins Gegenteil verkehrt wird. Und ich finde es eben definitiv schlecht, seinsverneinend, falls wie m KiFu vor Ort üblich Trainer im Team das größte Brot für sich wollen, dies etwa per Privilegierung ihrer Lieblinge/Söhne vorleben, das Spiel vom Platz in ihren Kopf verlagern (Motto: gehorcht, betet nach Siegen mich an...) - so allen Kids reelles Teamplay in dessen Sports-Geist vermiesen: was bei Herren unmöglich wäre! Aber unmündige Kids können alles nur hinnehmen, sich demgemäß anpasserisch-opportun verhalten, sich im hörigen Buckeln verbiegen (o. per sie niederzwingender Macht auswechseln) lassen. Und ihre Eltern sollen sich gar per FPL pauschal abgewertet entfernen, den Mund verbieten, dh z.T. von völlig unausgebildeten Trotteln lauthals bevormunden lassen. Am besten nur weg sehen u. -hören? In Nietzsche's "Sklavenmoral" wie die 3 Affen halt. - Das ist so unmenschlich, mitmenschverachtend wie traurig für ihre Kids: Leider blockieren die oben aber nur jede Selbst-Reflektion dieses hässlichen KiFu-Betriebs!
Natur ist nicht fair.
In vielen Punkten kann ich "theoretisch" ähnlicher Meinung, das Praktische sieht aber meistens anders aus. Mein Schwerpunkt ist, dass wir die Gewalt aus dem Spiel nehmen, Gewalt durch Erwachsene.
*Meine nicht nur auf König Fußball bezogene Philosophie der "Kindschaft" besagt ja: der Mensch verdirbt zeitlebens, entfernt sich als Erwachsener vom menschlich-geistseelischen Möglichsein, das er auf 'sich' hin verengt. Er häuft Wissen, Kapital, Dinge: Realitäten auf etc., solange er lebt, außer er steuert "bewusst" gegen, per Gewissen-haben-mögen, das zur Zurückhaltung mahnen wie zur Mitsprache alles Seienden (also nicht nur Mitmensch o. auch Tier) öffnen würde. Dies aber wollen die wenigsten Erwachsenen (um sich nicht ihre Endlich- bzw. Winzigkeit einzugestehen, lieber zB ungeborenes Leben als Bedrohung zu sehen, als Feind seiner fruchtlosen Freiheit bekämpfend, nie aber sich selbst als fremdbestimmten Lebensfeind).Die Wenigen, die solch gedankenträchtig untiefes Leerlaufen im Ego riskieren, sind in gesellschaftshistorischen Systemen fast immer geächtet, draußen, arbeitslos gemacht, vereinzeln, verzweifeln, - bis nach "the next uncivil world war" evtl. kurzzeitig ihre Dienste alibihaft zwecks Schreckensverarbeitung gefragt sind. Also frag nicht weiter, wo man diese Philosophie nachlesen könnte - nirgends außer in meist längst gelöschten Schreibversuchen auf meinem PC nichts als Wege, nie statuarische Werke
Wo es Eloi gibt, wird es immer Morlock geben.
Gruß,
Uzunbacak