3er- oder 4er-Kette bei 9er D-Jugend und schmalem Feld

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  • Hallo zusammen,



    ich wäre mal wieder an Euren Meinungen interessiert:



    Kommende Saison übernehme ich erstmals eine D-Jugend als D9. Wir haben dort 8 Spieler älterer und 6 Spieler jüngerer Jahrgang.


    Ich bin mir noch sehr unschlüssig, ob ich mit 3er oder 4er Kette spielen soll. Anzumerken ist, dass wir auf einem schmalen Feld (50m Breite) spielen.
    Eigentlich halte ich eine 4erKette für das bessere System. Hauptgründe: Geht ein Passspiel im eigenen defensiven Mittelfeld in die Hose, habe ich nicht nur einen zentralen Defensiven, der dies ausbügeln muss, sondern zwei. Zudem halte ich das permanente Offensivspiel der beiden Außenverteidiger für eine sehr offensive und damit förderungswürdige Variante, die auch dem Spiel im Großfeld wohl näher kommt.
    Für eine 3er Kette spricht für mich das schmale Feld, in dem sich 4 Defensive vielleicht auf den Füßen stehen. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass der offensive Außenverteidiger der 4er Kette nur dann richtig zum Zuge kommt, wenn der davor stehende Mittelfeldspieler entsprechend mitzieht und nicht Laufwege des eigenen Mannes zustellt usw. Hinzu kommt, dass ich bei einer 3er Kette wahrscheinlich mit 4 Mann im Mittelfeld, allerdings gestaffelt oder mit Raute, spielen würde und dadurch im Mittelfeld eher Überzahl herstellen kann.
    Welche Variante ist erfahrungsgemäß für recht junge D-Jugend leichter zu erlernen? Ich befürchte, ich überfordere meine Spieler, zumal die Spieler älteren Jahrgangs in ihrem ersten D-Jugend Jahr bei meinem Vorgänger noch mit Libero gespielt haben. Ich selbst stamme noch aus der Zeit des Liberos und habe keine eigenen praktischen Erfahrungen mit Ketten.
    Vielen Dank für Eure Meinungen.


    Gruß
    Fußballgott

  • Ich habe gerade leider keine Zeit und da ich mir sicher bin, dass gleich die ausführlichen Antworten eh kommen werden...


    3-2-3!


    Das praktiziere ich als Stützpunkttrainer und habe die Erfahrung gemacht, dass auch Spieler aus typischen "Rollen-Mannschaften" ("Du bist Libero", "Du bleibst nur hinten und haust die Bälle raus") das durch die symmetrische Aufteilung relativ schnell begreifen. Klar werden dann noch oft genug Fehler gemacht, aber das solltest du Kindern generell zugestehen.
    Ich sehe die Vorteile (mal auf die Schnelle)
    - wird vom DFB praktisch empfohlen, dh. Grundlage für die Legitimierung vor Eltern etc. vorhanden
    - viele Infos im Internet und seitens Fachbüchern/Zeitschriften vorhanden
    - gleichmäßige Aufteilung des Spielfeldes wo jeder immer unterstützend situativ agieren muss
    - kompaktes Zentrum durch die Doppelsechs
    - Spielaufbau (essentieller Bestandteil im D-Jugendalter) gut trainierbar


    LG

  • Zudem halte ich das permanente Offensivspiel der beiden Außenverteidiger für eine sehr offensive und damit förderungswürdige Variante, die auch dem Spiel im Großfeld wohl näher kommt.


    Der Grundgedanke ist schon mal sehr gut, allerdings ist dies sehr laufintensiv. Und man benötigt Spieler für die der Begriff "schnelles Umschalten" kein Fremdwort ist. Hast Du hier Spieler, denen das "hinten absichern" quasi eingeimpft wurde, ist das ein langer Weg, der viel Geduld erfordert.

    Zudem könnte ich mir vorstellen, dass der offensive Außenverteidiger der 4er Kette nur dann richtig zum Zuge kommt, wenn der davor stehende Mittelfeldspieler entsprechend mitzieht und nicht Laufwege des eigenen Mannes zustellt usw.


    Absolut. Auch hier wird entscheidend sein, wie die Spieler Individualtaktisch geprägt wurden und ob man ihnen in diesem Bereich so viel Spielraum gelassen hat, dass sie durch eigenständiges Erlernen entsprechende Voraussetzungen mitbringen. Aber auch hier gilt: Keine Panik, alles machbar.
    Als Tipp kann ich Dir nur raten sehr viel in der Trainingsmethodik Spielformen zu agieren. Viel 1:1 als Aufbau/Aufwärmen und dann hin zum Überzahlspiel. Hier solltest Du gerade zu Anfang den Ablauf so wählen, dass es nicht stumpf immer nur eine Richtung gibt. Überall ist hinten und überall ist vorn. Variabel und auch mal überraschend wechselnd. Umschaltspiel in hohem Tempo eben.

    Iund habe keine eigenen praktischen Erfahrungen mit Ketten.


    Ist keine Hexerei, geht aber eben nicht von heut auf morgen. Man hört oft "wir spielen mit 4er Kette". Nach meinen Beobachtungen sind dies aber in der Mehrzahl vier Spieler in einer Reihe. Mehr aber auch nicht. Du befindest Dich aber hier im Bereich Mannschaftstaktik. Zumindest meiner Auffassung nach. Aber anderes Thema.
    D ist Individualtaktik und vor allem Individualtechnik ! Jetzt sollte man sich an den Feinschliff machen, d.h. alle Grundtechniken in hohem Tempo schulen. Da sind zwei Jahre Ratz-Fatz vorbei.


    Zu Deiner Frage: Ich habe ebenfalls 3-2-3 bevorzugt. Besonders weil ich neue Spieler bekommen hatte, die eben in den oben genannten Bereichen deutliche Schwächen hatten und die Mannschaft dadurch insgesamt sehr inhomogen wirkte und agierte.
    Kenne nun nicht Deine Truppe, aber der Hinweis von Revilo in Bezug auf Deinen Libero und die Rollenmannnschaften scheint mir sehr wichtig und tippe ebenfalls, dass das auch für Dich der bessere Weg sein wird. Mein Nachfolger hat jetzt inzwischen mit meiner alten Truppe in der für D nach den PlayOffs in der für sie höchsten Liga auf 4er Reihe umgestellt. Kommen sie gut mit zurecht und stehen hinten recht sicher. Ist also nicht zu spät für das eine oder andere.

  • ("Du bist Libero", "Du bleibst nur hinten und haust die Bälle raus")


    wer solch eine Aussage trifft, hat keine Ahnung vom Fussball.


    ein Libero steht nicht hinten und haut die Bälle raus. sowas nannte man früher Ausputzer, den man heute jedoch leider immer wieder noch auf den Plätzen antrifft.


    ein Libero hat mit einem Ausputzer nichts zu tun, der hat ganz andere Aufgaben. richtig interpretiert kann es die ideale Vorstufenausbildung für einen Innenverteidiger sein.


    da gefällt mir die Interpretaion von dem Schweizer Urs Maier sehr treffend


    der Libero ist der Spielmacher von hinten heraus, geht auch mit nach vorne und schafft dadurch eine Überzahl im Mittelfeld.
    er hat keinen klaren Gegenspieler, dirigiert die Abwehr und hilft durch Verschieben dort aus , wo Not am Mann ist.
    entstand aus dem früheren letzten Mann



    zur Interpretation eines Innenverteidigers empfehle ich mal diesbezüglich bei "Soccerdrills" - Aufgaben des Innenverteidigers
    nachzulesen.
    ich sehe da keinen gravierenden Unterschied.


    Im unteren Fussball sehe ich leider allzuoft dass sowohl der Libero als auch der Innenverteidiger so gespielt wird, wie beim Zitat beschrieben: Hinten bleiben und Bälle rausschlagen., ich sehe Liberos die moderner spielen als viele Innenverteidiger,
    und Innenverteidiger, oft sogar deren 2, die antiquierter spielen, wie früher die Ausputzer.


    nicht die Bezeichnungen sind wichtig, sondern die Aufgabenstellung und wie der Trainer diese rüberbringt.


    Ich habe bis einschliesslich D (3:2:3) mit Liberos meiner Art gespielt, diese sind heute sehr gute Innenverteidiger in besseren Mannschaften.


    das andere Problem ist doch, dass heute Trainer Kette spielen lassen und selbst keine Ahnung davon haben, Ergebnis ist auch zu sehen: 4 Mann auf einer Linie, hinten stehen bleibend, auch wenn kein Gegener in der Nähe und auch nur die Bälle nach vorne
    bolzen. manchmal kommt es mir vor, dass da nicht mit 1 sondern mit 4 Ausputzer gespielt gespielt wird.


    das war jetzt kein Plädoyer für den Libero und gegen die Kette, sondern Beschreibungen, auch wie es vielerorts aussieht, und
    da wird weder der Libero noch die Kette in vernünftiger Form gespielt.

  • Das 3-2-3 ist die richtige Formation, sofern die Spieler nicht schon im Kleinfeld Gruppentaktisch auf eine Kette vorbereitet wurden. Das heißt im Detail, sie müssen auf das verteidigen zu z weit geschult worden sein und auf einer höhe bei gegnerischem Ballbesitz agieren. Bei eigenem Ballbesitz müssen sie in der Tiefe gestaffelt stehen.


    Sind die Kinder soweit ausgebildet, das sie die richtigen Verhaltensweisen schon kennen, würde ich persönlich auf ein 4-1-3 umstellen.


    Bei uns im NLZ wurden die Spieler bisher anders ausgebildet und so spielen wir ein 3-2-3 - nicht jedoch mit Libero, sondern mit 3 "Innenverteidigern" gegen den Ball und mit einem "Innenverteidiger" bei eigenem Ballbesitz.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich glaube Günter hat mich vollkommen missverstanden. Schade.


    Mir ist durchaus bewusst was IV, Libero, Ausputzer, Manndecker etc an Gemeinsamkeiten und Unterschieden haben!


    Ich habe auch nicht gesagt, dass ich diese Aussage richtig oder gut heiße. Das tue ich weder vom Inhalt noch von der Aussage her. Ich habe sie erwähnt weil Fußballgott sich nicht sicher war ob seine Spieler dies hinbekommen würden mit der Kette. AUs meiner Erfahrung her ist die Schlimmste "Vorbildung", die ein Spieler haben kann, eben aus einer Mannschaft zu stammen wo ein Trainer zu seinem "Größten" und "Faulsten" sagt: "Du bist mein Libero und bleibst deswegen hinten und haust die Bälle weg" Nicht mehr habe ich gesagt ?(

  • Ich glaube Günter hat mich vollkommen missverstanden. Schade.

    nicht missverstanden, ich habe beim Schreiben den Eindruck vermittelt, dass dieser Satz von dir kommt. pardon, war mein Fehler.


    da ich solche Aussagen auch immer wieder mitbekomme, die Betreffenden dann noch von ihrem Libero sprechen,
    viele dann immer noch den Libero als den ansehen, der vor dem eigenen Straum steht und auf den Ball wartet um ihn wegzubolzen..


    Andere, die dann diesen Mist erkennen und dann nur diesen Spielertyp vor Augen haben wenn vom Libero gesprochen wird,
    beim Begriff Libero dann an ein Überbleibsel aus der Urzeit denken.


    darüber habe ich dann meine Ansicht kundgetan.

  • Ja so sehe ich das auch. Teile deine Meinung zu 100%. Du glaubst auch gar nicht wie ich das Gefühl habe gegen Windmühlen anzureden, wenn ich als Stützpunkttrainer versuche mit diesen Trainern ins Gespräch zu kommen

  • Viererkette geht durchaus auch, funktioniert bei uns gut und wir kassieren wenige Gegentore mittlerweile (ist allerdings das zweite Jahr D-Jugend jetzt). Die geringere Breite ist kein Problem, die Viererkette steht sich nicht auf den Füßen. Du musst ja bedenken, dass 50m für D-Jugendliche mindestens so breit wirken wie die normale Spielfeldbreite für Erwachsene. Und wenn du von Abständen von 6-8m ausgehst zwischen den einzelnen Spielern, dann ist das nicht zu eng. Eine Besonderheit bei der Viererkette bei nur acht Feldspielern ist sicher, dass die AVs noch mehr als mit 10 Feldspielern mit nach vorne gehen müssen, ansonsten ist man vorne ständig in Unterzahl. Das ist sehr laufintensiv und kann meiner Erfahrung nach nur von eher wenigen D-Jugendlichen umgesetzt werden.


    Es geht also mit Viererkette, aber ich finde die bisherigen Ratschläge es eher mit dreien hinten zu probieren, auch nicht verkehrt, gerade wenn die Spieler vorher kein ballorientiertes Spiel kennengelernt haben. Die Frage ob vier oder drei hinten ist dementsprechend aber für mich auch nicht die zentrale; zentral ist, dass du auf ballorientiertes Spiel umstellst. Dann kann man sich danach eher die Gedanken darum machen, ob das nun mit dreien oder vieren hinten besser geht. Also würde ich dir raten, dich selbst damit auseinander zu setzen und das zu vermitteln und die Frage Dreier- oder Viererkette nicht so wichtig zu nehmen. Das ist nur eine Formation; es kommt aber darauf an, wie man spielt, nicht wo bei der Besprechung die Magnete an der Tafel hängen.

  • Das ist nur eine Formation; es kommt aber darauf an, wie man spielt, nicht wo bei der Besprechung die Magnete an der Tafel hängen.

    fak


    du schreibst mir aus dem Herzen. genauso wie du gewisse Vorraussetzungen voraussetzt, und für mich auch ganz wichtig, es darf doch nicht isoliert, sondern vom ganzen spieltaktischen der Mannschaft aus gesehen werden.

  • fak


    du schreibst mir aus dem Herzen. genauso wie du gewisse Vorraussetzungen voraussetzt, und für mich auch ganz wichtig, es darf doch nicht isoliert, sondern vom ganzen spieltaktischen der Mannschaft aus gesehen werden.


    Ich würde euch hier teilweise widersprechen wollen - es sind nicht "nur" Magnete - dort soll doch schon im ersten Schritt die Idee wie gespielt werden soll vermittelt werden. Weiß ich nicht wie ich spielen will, ist es egal ob 3er oder 4er Kette, denn dann werde ich situativ aber vor allem reaktiv und die Spieler nicht auf diesen Schwerpunkt coachen. Hierbei muss meiner Ansicht nach die Grundlage schon vorher gelegt werden, oder die nötige Geduld und vor allem kein "Ergebnisdruck" vorliegen. Das ganze wird aber in der Tiefe zu fußballphilosophisch, daher auch nur ein teilweiser Widerspruch - den ich verstehe den Kern deiner Aussagen und trage diesen mit.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • es sind nicht "nur" Magnete - dort soll doch schon im ersten Schritt die Idee wie gespielt werden soll vermittelt werden.


    Zodiak, hast ja recht, aber man kann nicht immer alles ansprechen und gewisse Dinge darf man auch mal vorraussetzten,
    vor allem dann, wenn man siehrt, wer sich aktuell an der Diskussion beteiligt.

  • Danke für Eure Infos!


    Ich denke, ich werde zunächst 3er-Kette angehen. Auch die Überlegungen zum 3-2-3 fand ich sehr hilfreich. Zumal ich, wenn ich es etwas defensiver angehen will, hieraus auch ganz schnell auf mein auch von mir favorisiertes 3-4-1 umstellen kann. Die Idee von Chris mit dem 5er Mittelfeld mittels zwei offensiven AV finde ich auch prima. Vielleicht sollte man dies auf einem breiten D-Feld durchaus mal versuchen.


    Gruß
    Fußballgott

  • Wenn du mit Dreierkette spielst, dann würde ich Zodiaks Hinweis beherzigen und alle Abwehrspieler als Innenverteidiger spielen lassen. Wenn die äußeren Verteidiger sich zu weit außen postieren, so klaffen zwischen ihnen und dem zentralen Innenverteidiger sonst riesige Lücken, in die der Gegner seine Steilpässe spielen kann, so dass der mittlere Verteidiger dann oft ohne Absicherung ins 1:1 muss und dabei einen recht weiten Weg zum Ball hat.. Wenn also durch das Zentrum angegriffen wird, sollten deine äußeren Verteidiger generell nach innen rücken und dabei in Kauf nehmen, den Flügel offen zu lassen -- spielt der Gegner dann dorthin, so muss der ballnahe Verteidiger den Angreifer stellen und seinen Durchbruch zum Tor verhindern, dann doppelt der Mittelfeldaußen oder, was ich aber zugunsten eines mit beiden Sechsern dichter besetzten Rückraumzentrums für weniger wünschenswert hielte, der ballnahe Sechser.


    Wenn du mit drei Mann hinten spielst, so bietest du dem Gegner auf den Flügeln freie Räume, deine äußeren Mittelfeldspieler müssten also versuchen, den Gegner eher ins Zentrum zu lenken. Spielst du mit vier Mann hinten und dreien davor, so ergibt sich umgekehrt (bei kompakter Ordnung) ein Keil, der den Gegner nach außen leitet.


    Letztlich ist aber tatsächlich das System weniger wichtig als dass die Spieler lernen, sich gemeinsam sowohl an der Angriffs- wie der Abwehrarbeit zu beteiligen. Zumindest in den höheren Spielklassen hat man keine Chance, wenn nur eine Mannschaftshälfte angreift und die andere für die Abwehrarbeit zuständig ist. Da trifft man in jeder Spielsituation auf einen in Überzahl agierenden Gegner..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • guenter


    Das was du über den Libero sagst, stimmt aber auch nur bedingt. In Deutschland trifft du es perfekt, keine Frage. Allerdings war der Libero im Ausland (England z.B) ein Ausputzer. Ich darf da an Dellas von Griechenland 2004 erinnern, das war ein "Libero" oder an den Catenaccio, der ebenfalls einen Libero aufs Feld schickte. In meinem Heimatland heißt der dann "Barredora", den den du meinst ist tatsächlich der "Libero aleman"


    Andererseits sind wir natürlich auch in Deutschland und kennen alle den Kaiser... :D


    Fußballgott


    Beim 9er-Feld bin ich großer Verfechter des 1-3-3-2. Liegt einfach daran, dass es nur ein Übergang auf das Großfeld ist und du dann praktisch nur in jede Reihe einen "dazustellen" musst und schon bist du beim 4-4-2. Alternativ wäre auch ein 4-3-1 möglich, das ist zwar sehr defensiv (zumindest in den Köpfen der Kinder), aber du kannst so schon ins Mittelfeldpressing gehen und mit offensiven Außenverteidigern und einer klaren Mittelfeldeinteilung spielen. Letztlich hängt es aber auch immer viel von deinen Spielern ab. Unsere D3 hier spielt eine Art 1-1-2-2-3, einfach weil sie einen absolut genialen Spieler hinten drin haben.

  • Gute und bekannte Zusammenfassung der vom DFB favorisierten Grundformationen


    Spieler aus einer 3-3 spielenden E-Jugend finden sich in einem 3-2-3 oder 3-3-2 sehr schnell wieder.



    Am allerwichtigsten dürfte aber dennoch folgender Satz von P. Schomann (übrigens ein alter Trainer von mir 8| ) sein:
    "Hierfürvist es besonders von Bedeutung, dass die Spieler verinnerlichen, im Mannschaftsverbund an allen Aktionen beteiligt zu sein. Alle greifen an, alle verteidigen mit!"

  • Am allerwichtigsten dürfte aber dennoch folgender Satz von P. Schomann (übrigens ein alter Trainer von mir 8| ) sein:
    "Hierfürvist es besonders von Bedeutung, dass die Spieler verinnerlichen, im Mannschaftsverbund an allen Aktionen beteiligt zu sein. Alle greifen an, alle verteidigen mit!"


    Absolut. Wenn sie das beherzigen, spielt das System eine untergeordnete Rolle. Leider spielen so aber nicht so viele Mannschaften, denn allzu häufig trifft man in der D-Jugend auf Spieler, die in den zwei, drei Jahren zuvor i.d.R. auf der selben Position gespielt haben, und die eine deutliche Aufgabenzuweisung kennen: der Sturm schießt die Tore, die Verteidiger wehren ab. Womit wir wieder beim Thema der Rotation im KiFu-Bereich wären, zu dem es ja aber in jüngster Vergangenheit einen ausführlichen Thread gab.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Aber trotz der nicht an erster Stelle stehenden Bedeutung des Systems finde ich es schon für D-Jugendtrainer interessant, sich zu überlegen, wo die Reise in den zwei Jahren hin geht, wie es in C, B und schließlich A weiter geht, und wie man auch im Positionsspiel, womit ich jetzt sämtliche Aspekte des Spiels meine, die mit der individuellen Position eines Spielers zu tun haben, meine, schlüssig voran schreiten kann. Denn mit acht Feldspielern und den gegenüber dem Kinderbereich ja doch kognitiv wie mental fortgeschritteneren Fähigkeiten von D-Junioren ist es, so meine ich, durchaus altersgerecht und zielführend, eine sinnvolle Raumaufteilung anzustreben. Es geht mir hier beileibe nicht um Mannschaftstaktik, der Fokus sollte, davon bin ich überzeugt, auf der Individualtaktik liegen. Aber wohldosierte gruppentaktische Inhalte und auch gewisse mannschaftstaktische Grundlagen dürfen und sollen, so meine ich, durchaus angesprochen werden. Dabei denke ich z.B. an recht elementare Dinge, wie z.B. Herstellung von Kompaktheit in der Defensive und dem Ausschwärmen bei Ballbesitz, und der Tiefenstaffelung im Spielaufbau.


    Und in diesem Zusammenhang habe ich mich schon gefragt, welches Spielsystem am ehesten sowohl zur Vergangenheit als auch zur Zukunft der Spieler passt. Hierzu würden mich mal die Meinungen hier im Forum interessieren. Vielleicht wäre es aber besser, dazu einen neuen Thread aufzumachen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)