G/F-Jugend: Dribbeln

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  • Hallo zusammen,


    trainiere eine G-Jugend und lege neben Koordination, Mini-Fussball sehr gesteigerten Wert auf das Dribbeln. Dabei machen wir sehr viele Dribbel-Spiele: Weißer Hai, Feuer/Wasser/Sturm, etc.


    Wir versuchen immer kräftig Verkehr und Gegner- Zeitdruck einzubauen. Kinder sind durch den Verkehr gezwungen den Kopf zu heben und durch den Gegner- Zeitdruck nicht nur daherzutraben. Durch ständiges wiederholen sind viele soweit mit Innenseite links und rechts an den Gegnern vorbeizudribbeln. Dribbeln mit den Innenseiten hat deshalb Priorität.


    Jetzt zu meinen Fragen:
    1. Ist dies die richtige Systematik Dribbeln mit Innenseite anzufangen? Wenn nein, was wäre besser?
    2. Was sind die nächsten Schritte?
    3. Was muss ein Kind am Ende der Bambini-Zeit können, was am Ende der F-Jugend?
    4. ich sehe immer wieder bei Spielen von G oder F-Junioren die schnellen Jungs, die von halb Links bis zur rechten Eckdahne versuchen den Pulk zu überlaufen. Ist Tempo wichtiger als Haken schlagen?


    Vielen Dank für Euren Input.

  • 1. Ja
    2. Wissen wann es klug ist abzuspielen
    3. G: keine Angst Vorm Ball, Tore schießen
    F: Seite einhalten (Position, nur nicht so starr), Pass spielen können, Einen ausfummeln können, keine Angst borm Gegner
    4. Tempo ist auch wichtig nur wird es immer weniger relevant, da Stellungsspoel der Gegner hinzukommt

  • [font='&quot']Das
    Erlernen von Techniken oder von Taktiken ist bei Kindern in dieser Altersgruppe
    nicht so wichtig.




    Den Ball in eine vorgegebene Richtung schießen, mit dem Ball am Fuß laufen, ihn
    ohne Hilfe der Hände anzuhalten, Tore schießen und Tore verhindern. Dass sollte
    ein Kind in der G-Jugend lernen.




    Außerdem ist wichtig:




    sich in einer Gruppe Gleichaltriger zurechtzufinden


    in einer Mannschaft ein gemeinsames Ziel zu verfolgen


    mit Siegen und Niederlagen angemessen umzugehen


    Gegenspielerzu respektieren


    (Spiel-) Regeln zu akzeptieren und einzuhalten




    So weit, wie ihr es für richtig haltet, muss ein Kind in dem Alter gar nicht
    sein. Er muss einfach nur Spaß am Fußball haben und ohne Druck spielen dürfen![/font]

    Ein Fußballspieler wird nicht geboren, sondern erst die Art und Weise, wie
    er in seinen jungen Jahren von seinen Eltern, Freunden, Trainern und
    Mitspielern kind- und spielgemäß motiviert und angeregt wird, macht ihn
    dazu.

  • Wir versuchen immer kräftig Verkehr und Gegner- Zeitdruck einzubauen. Kinder sind durch den Verkehr gezwungen den Kopf zu heben und durch den Gegner- Zeitdruck nicht nur daherzutraben. Durch ständiges wiederholen sind viele soweit mit Innenseite links und rechts an den Gegnern vorbeizudribbeln. Dribbeln mit den Innenseiten hat deshalb Priorität.


    moin,


    grundsatz ist immer:
    "vom einfachen zum schweren"
    "vom langsamen zum schnellen"
    "vom einzelnen zum gemeinsamen"


    bevor ich sie "durcheinanderwuseln" lasse und unter "gegenerdruck" stelle, muss ich erstmal sicherstellen, das sie überhaupt dribbeln können.


    das üben mit hütchen und lauf/dribbelspiele mit unterschiedlichen ballsorten als staffelwettbewerbe halte ich da für sinnvoller.


    wenn sie die grundlagen/grundtechniken beherrschen kommt der nächste schritt, quasi das üben in kleinen selbständigen dribbelgruppen dran.


    da viele kids in dem alter noch eine fehlerhafte fussstellung haben (also x-beine), solltest du erstmal schauen, wie sie von sich aus dribbeln. viele machen das auch einfach mal mit dem aussenrist und kommen damit erstmal besser zurecht.
    es hängt da sehr viel von deinen beobachtungsqualitäten ab um den kids das für sie optimale anbieten zu können.


    msg

  • Die Beidfüssigkeit ist ohne Zweifel für den Fussball von besonderer Bedeutung. Dennoch findet man so gut wie nie Spieler, bei denen man auf den zweiten Blick nicht doch eine dominante Seite erkennt!


    Dabei kommen alle Bambinis beidfüssig zum Fussball. Aber die zu beiden Seiten hin gleichermaßen gute Koordination wird ihnen systematisch wieder abtrainiert. Denn statt, das sie altersbezogen zunächst einmal mit einfachen Hand - Hand oder Hand - Fuß - Übungen z.B. das richtige Klettern erlernen, müssen sie die Kreise oder den Stift in einer Hand halten und fortan immer nur mit dieser Hand üben, damit es ihren Erzieher/innen und Lehrer/innen auch gefällt. Das Ergebnis dieser einseitigen körperlichen Belastung sind Haltungsschäden und Störungen der Feinmotorik.


    Häufig wird die Fähigkeit der beidseitigen Koordination unterschätzt. Doch wirken sich "Fußfehler" weiter oben durch Ballance-Probleme aus. Auch läuft ein Mensch nicht nur mit seinen Füßen, sondern mit dem gesamten Körper. Bei den Torleuten sich diese Fehler in der Jugendausbildung recht einfach zu erkennen, indem er eine "starke" und eine "schwache Seite" hat. Anhand der Zeitdiferenz, um vom Ausgangspunkt zum rechts oder links befindlichen Zielpunkt mißt, läßt sich sogar der Grad der einseitigen Nutzung einer Körperhälte messen.


    Weil ein Kind 5 Tage in der Woche im Kindergarten oder in der Schule zubringt, können wir diese Bewegungseinschränkung nicht vollkommen korrigieren. Wir können ihr jedoch durch gezieltes Training ein Stück entgegenwirken.


    Deshalb ist es wichtig, damit früh anzufangen und jede Übung und Spielform sowohl mit dem rechten wie mit dem linken Fuß durchzuführen. Die bessere beidseitig Koordination wird langsame auf einen höheren Level gelangen und mit ihnen der Umfang und die Perfektion ihrer technischen Fähigkeiten. Je später versucht wird, diese Defizite zu beheben, je schwieriger wird das Unterfangen.


    Eine sehr gute Unterstützung der Beidfüssigkeit liegt in den Multitasking-Übungen. Probiert doch beim nächsten Training ganz einfach mal folgende Übung:


    1. Die Spieler eurer Trainngsgruppe bilden eine Gasse
    2. Die Abstände der Spielerpärchen sollten ca. 5m betragen
    3. Jeder Spieler bekommt einen Ball
    4. Auf TR-Kommando passen sich die Spielerpärchen gleichzeitig den Ball zu und spielen ihn ohne zu stoppen wieder zurück.


    Im Unterschied zur Passübung mit einem Ball kann der Spieler, der den Ball gepaßt hat, danach nicht in den "Zuschauermodus" umschalten, sondern er muß die Konzentration weiterhin hochhalten, um sich gut zum Paß seines Partners zu stellen. Darin wird auch euer ersten Problem bei der Übung zu erkennen sein. Denn weil eure Spieler diese Übung noch nicht kennen, werden sie nach dem Paß erst einmal stehen bleiben, um zu beobachten wohin ihr Ball rollt. In der Zwischenzeit ist der vom Partner gepaßte Ball jedoch schon sehr nahe, sodass man sich nicht mehr gut zum Ball stellen kann. Hinzu kommt, dass durch die jetzt seitliche Stellung das Standbein weiter vom Schußbein entfernt ist, wodurch der Rückpaß unpräzise wird. Dann wird versucht, den schwachen Fuß zu umlaufen. Schließlich sind die Pässe der Spielerpärchen immer unpräziser und auch der Balldruck wird immer unterschiedlicher. Um mehr Zeit zu gewinnen, werden die Abstände der Spieler immer größer, bis die Übung schließlich gar nicht mehr funktioniert. Jetzt seit ihr als Trainer gefragt, indem ihr euren Spieler erklärt, das man nicht neben, sondern hinter dem Ball präziser und dem nötigen Druck passen soll. Den "Bodenscannern" kann man zusätzliche Zwischenübungen geben. (schauen nur nach unten und sehen dort ihre Füsse, den Ball und den Rasen, aber nicht ihre Mitspieler und deren Position) kann man kurz zeigen, dass man Ball und Mitspieler gleichzeitig im Blick haben kann. Wer es nicht glaubt, der in einer Zwischenübung mit geschlossenen Augen seinem Mitspieler den Ball zupassen (oder einen zweiten Ball mit geschlossenen Augen aus ca. 3 m Entfernung treffen) Durch gleichzeitigen Blick auf die Situation lassen sich mit etwas Übung beidfüssig gleichzeitig Pässe mit dem Partner spielen. Ein weiterer Nebeneffekt dieser Übung ist es zu erkennen, dass Kurzpässe einfacher und präsziser mit dem Innen- statt mit dem Außenspann gespielt werden können, weil der Außenspann-Pass schwieriger vom Mitspieler zu kontrollieren ist. Diese Übung kann zunächst maximal 1 - 2 Minuten funktionieren. Länger reicht die Konzentration noch nicht!


    Hinweis: Macht man diese Übung mit einer gewöhnlichen Seniorenmannschaft aus dem Breitensportbereich, so ist nach ca. 5 Min. mit ersten Krämpfen zu rechnen, weil deren Belastung der schwächeren Seite enorm ansteigt. Also laßt das dort - die können nicht mehr so viel wie die kleinen Kinder! Oder achtet darauf, dass sie zwischendurch immer mal den Ball stoppen, um sich ein wenig auszuruhen.


    So viel Spaß bei der Übung!


    Wenn`s gut geklappt hat und der Wunsch nach weiteren Multitasking-Übungen besteht, dann gerne. Wenn die Kids schon älter sind, kann ich die Übungen von Matthias Nowak (Trainer bei Bayern München) empfehlen.

  • Vielen Dank für Eure Antworten.


    Warum jezt gleich wieder mit dem DFB argumentiert wird, erschließt sich mich nicht. DFB Buch 'Kinderfußball Ausbilden mit Konzept 1' (neueste Version) u.a. für Bambinis. S. 92/93 Praxis - Bewegen und Spielen III. Alle vier Dribbelspiele enthalten Verkehr und Gegner-Zeitdruck. Beispiel: Durchqueren des Flusses I: 2 Gruppen 2 Ufer, Fluss durchgqueren mit Ball, Trainer als Pirat jagt den Kindern in der Mitte den Ball ab.


    Solche Spiele waren von mir gemeint. Ich lasse die Kinder machen, aber ab und zu zeige ich den Kindern schon, wie sie am Pirat vorbeikommen können (Innenseite links/rechts).


    Vielen Dank auch für das erwähnte Passspiel, aber eigentlich hatte ich nach Hilfe beim Dribbeln gefragt.


    Bleiben wir doch mal beim Spiel Fluss überqueren. Ich habe ein Kind das vorsichtig den Fluss überquert, aber den Pirat umspielen kann (Innenseite links und rechts). Ein anderes Kind spielt den Ball mit dem Spann wuchtig nach vorner und ist schnell am anderen Ufer, allerdings war der Ball wenig bis gar nicht unter Kontrolle.


    Ich tendiere dazu dem Kind mit der engen aber langsamen Ballführung zu loben und nichts ändern zu wollen. Beim anderen Kind lobe ich die schnelle Überquerung, versuche ihn aber durch weitere und andere Spiele zu einer engeren evtl. langsameren Ballführung zu bewegen. Ist diese Vorgehensweise richtig? Oder soll jedes Kind erstmal Tempo mit dem Ball machen und engere Ballführung kommt später. Ich sehe es eher anderes herum, aber was meint ihr?


    Es muss doch irgendwelche weiteren Zwischenschritte zwischen Grundlagen und Fintieren geben, die man anwenden kann, oder?

  • Bleiben wir doch mal beim Spiel Fluss überqueren. Ich habe ein Kind das vorsichtig den Fluss überquert, aber den Pirat umspielen kann (Innenseite links und rechts). Ein anderes Kind spielt den Ball mit dem Spann wuchtig nach vorner und ist schnell am anderen Ufer, allerdings war der Ball wenig bis gar nicht unter Kontrolle.


    das könntest du unterbinden, indem du laut zb bis 10zählst (oder zaehlen lässt, sofern die kids das schon können) und der spieler erst am andern ufer seien darf, wenn er 10mal den ball berührt hat.


    die frage bleibt aber bei allen spielen, wie weit deine kids sind, und wie schnell sie neues 'verdauen'.
    einzig daran würde ich es ausrichten, ob und wie du sie
    durcheinanderwuseln lässt.

    Ich tendiere dazu dem Kind mit der engen aber langsamen Ballführung zu loben und nichts ändern zu wollen. Beim anderen Kind lobe ich die schnelle Überquerung, versuche ihn aber durch weitere und andere Spiele zu einer engeren evtl. langsameren Ballführung zu bewegen. Ist diese Vorgehensweise richtig? Oder soll jedes Kind erstmal Tempo mit dem Ball machen und engere Ballführung kommt später. Ich sehe es eher anderes herum, aber was meint ihr?


    ja, das ist richtig


    du arbeitest vom "langsamen zum schnellen" und später geht dann "genauigkeit vor schärfe". sprich ersteinmal die grundform fehlerfrei beherrschen und dann in eine flottere ausführung übergehen, denn andersrum würde die ballkontrolle am fuß unter der geschwindigkeit leiden und fehler würden sich einschleifen.



    gruss

  • du arbeitest vom "langsamen zum schnellen" und später geht dann "genauigkeit vor schärfe". sprich ersteinmal die grundform fehlerfrei beherrschen und dann in eine flottere ausführung übergehen, denn andersrum würde die ballkontrolle am fuß unter der geschwindigkeit leiden und fehler würden sich einschleifen.


    Danke DSV.


    Eine Frage möge mir noch erlaubt sein. Ich sehe bei den Bambinis als auch bei der F-Jugend sehr schnelle Spieler die mit dem Ball versuchen den Pulk zu umkurven und große Wege drumherum gehen. Druch ihre Schnelligkeit ist dies sogar häufig erfolgreich. In den Zweikampf oder in einen Richtungswechsel gehen diese Spieler aber eher selten. Ist es nicht auch dort wichtiger langsamer zu agieren aber dem Spieler auch den Richtungswechsel zu zeigen? Ich bin da immer skeptisch, wenn die Trainer und Eltern diese Spielform feieren und bejubeln. Wie ist da Eure Meinung?

  • Zitat


    trainiere eine G-Jugend und lege neben Koordination, Mini-Fussball sehr gesteigerten Wert auf das Dribbeln. Dabei machen wir sehr viele Dribbel-Spiele: Weißer Hai, Feuer/Wasser/Sturm, etc.


    Das ist meiner Meinung nach genau richtig. Beim Dribblen hat jedes Kind einen Ball, es sammelt viele Ballkontakte, es kann ausprobieren und freie Entscheidungen treffen.


    1. Mit der Innenseite anzufangen, ist sicher nicht verkehrt. Allerdings wurde uns das damals im leistungsorientierten Fußball verboten, wir sollten den Ball immer mit der Außenseite führen. Keine Ahnung, was richtig ist. Ich lasse im Training beides machen und bin selbst der Meinung, dass Innen für Dribblings mit Körper dazwischen gut ist, Außenseits bei schnellen Wendungen und Drehungen.


    2. Üben, üben, spielen. Irgendwann mal spielerisch anwenden können. Heißt für mich z.B 3 gegen 3 auf Dribbellinien. Schnelle Wendungen einbauen (180 und 90 Grad), vielleicht auch Körpertäuschungen. Die Jungs bringen das so oder so schon mit, haben sie ohnehin schon mal im Fernsehen aufgeschnappt.


    3. Da gibt es keine Linie, die man anwenden kann. Ich denke, dass ein Fortschritt erkennbar sein sollte.


    4. Wenn das Stellungsspiel mal kommt, haben die halt Probleme. Bis dahin, warum nicht? Sie lösen die Situation auf ihre Weise und damit irgendwo spielintelligent. Solche Dribbler gibt es bis in den Herrenbereich, die müssen dann halt dementsprechend schnell sein. Tempo ist wichtig, bringe sie dazu, dass sie im 1 gegen 1 kein Tempo rausnehmen, dann werden sie richtig stark.


    TW-Trainer


    Deinen Beitrag in allen Ehren, er beinhaltet viel richtiges, aber..


    Zitat


    Dabei kommen alle Bambinis beidfüssig zum Fussball.


    das ist definitiv falsch. Kein Kind ist beidhändig oder beidüssig, das wird durch Erbmaterial beeinflusst. Egal ob es nun um das Schreiben geht, um das Fußball spielen oder Snowboard fahren, es gibt immer eine besser ausgeprägte Seite. Es gibt Menschen, bei denen ist das weniger stark ausgeprägt, ich kann beispielsweise mit beiden Fußen vorne fahren auf dem Skateboard oder Snowboard und kann mit beiden Füßen gleich gut spielen, aber es gibt immer Unterschiede.


    Wer die Beidfüßigkeit "erlernt" hat, der berichtet am Anfang immer von dem Gefühl, etwas falsch zu machen. Die Seite fühlt sich ungewohnt an, irgendwie passt es nicht. Dieses Gefühl im Kopf abzutrainieren ist die größte Hürde. Danach sind wir aber wieder 100 Prozent auf einer Seite.


    Zitat


    Bleiben wir doch mal beim Spiel Fluss überqueren. Ich habe ein Kind das vorsichtig den Fluss überquert, aber den Pirat umspielen kann (Innenseite links und rechts). Ein anderes Kind spielt den Ball mit dem Spann wuchtig nach vorner und ist schnell am anderen Ufer, allerdings war der Ball wenig bis gar nicht unter Kontrolle.


    Lass sie es machen. Der Gegenspieler stellt sich darauf ein, irgendwann bekommt er keinen Ball mehr rüber. Kinder lernen ständig, dein Pirat wird das früher oder später bemerken und dementsprechend reagieren.

  • Eine Frage möge mir noch erlaubt sein. Ich sehe bei den Bambinis als auch bei der F-Jugend sehr schnelle Spieler die mit dem Ball versuchen den Pulk zu umkurven und große Wege drumherum gehen. Druch ihre Schnelligkeit ist dies sogar häufig erfolgreich. In den Zweikampf oder in einen Richtungswechsel gehen diese Spieler aber eher selten. Ist es nicht auch dort wichtiger langsamer zu agieren aber dem Spieler auch den Richtungswechsel zu zeigen? Ich bin da immer skeptisch, wenn die Trainer und Eltern diese Spielform feieren und bejubeln. Wie ist da Eure Meinung?

    Meiner Meinung nach sind beide Dribblingarten wichtig, dass schnelle und großen Raum überbrückende weite Dribbling sowie das enge Dribbling mit kurzer Ballführung. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist für mich der Gegner, habe ich keinen Gegner in der Nähe (bzw gerade einen ausgespielt) sollte versucht werden möglichst schnell weit zu kommen. Treffe ich dann auf den nächsten Gegner sollte wieder enger gedribbelt werden, um schneller reagieren bzw Finten anwenden zu können. Das größte Problem ist hierbei sicherlich der Wechsel vom weiten in das enge Dribbling.


    Ich habe mal TE angehangen, in der ich bei einer F die Unterschiede herausstellen wollte.


    Dazu noch den Aufwärmteil einer TE, wo besonders Aufgabe 6 (und in der Variation) gesondert auf den Wechsel zwischen weitem und engem Dribbling eingeht.


    Desweiteren bin ich der Meinung, das wenn Geschwindigkeit reicht einen Gegner zu schlagen sollte diese auch genutzt werden. Künstliches Verlangsamen würde ich für den falschen Weg halten. Natürlich sollten die Kinder aber beides beherrschen, das kann man ja über die Art der Übung gut provozieren.
    Daher am Ende auch mal ein 1v1 Zweikampf auf zwei Minitore wo vor allem Ballmitnahme, Tempo und Fintieren wichtig ist. Wobei hier für mich ein Coachingschwerpunkt war, wenn ich schneller bin dann gehe ich direkt auf den einfachen Abschluss.


    Wie gesagt wichtig war für mich dass die Kinder beides kennen, und eine Vorstellung davon bekommen wann sie was anwenden können.


    Edit: Bevor das wieder für Diskussionsstoff sorgt... Ist sicherlich nichts für eine G, aber in ner F-Jungjahrgang liefs gut.

  • Beidfüssigkeit:
    In der U10 haben wir momentan einen Spieler (nicht meine Mannschaft) der ist Linkshänder und hat in der U7 mit links begonnen. In der U8 und U9 beidfüssig und jetzt in der U10 Rechtsfuss. Dies betrifft aber nur den Fussball. Sonst ist alles bei Links geblieben.
    Meine persönliche Folgerung: Vermutlich kommt jedes Kind mit einer Präferenz auf die Welt. Mit relativ wenig Training kann man diese Präferenz aber übersteuern.
    Bei dieser Mannschaft ist das wohl passiert, weil dieses Kind das einzige "Linke" war und mit der Mannschaft alle Uebungen immer auf "Rechts" gezeigt und "gedrillt" kriegte bis das Können die Präferenz 100% übersteuert hatte. Schade für diesen Fall. Aber wir haben daraus gelernt und die Norm, dass jede Uebung erst dann sitzt und "abgenommen" wird, wenn sie auf beide Seiten unterrichtet und gefestigt wird, ins Konzept und damit vor allem auch in die Trainerausbildung mit aufgenommen.


    Offen bleibt auch noch die Frage ob dieses Kind einfacher wieder zur Beidfüssigkeit kommt als seine (noch) von Anfang an eher einseitigen Kollegen.

  • @schroeppke
    Hört sich richtig gut an, was Du da machst.
    Zu Deiner Frage:

    Bleiben wir doch mal beim Spiel Fluss überqueren. Ich habe ein Kind das vorsichtig den Fluss überquert, aber den Pirat umspielen kann (Innenseite links und rechts).

    Ich tendiere dazu dem Kind mit der engen aber langsamen Ballführung zu loben und nichts ändern zu wollen.

    Fettes Lob an ihn, solltest Du das noch nicht getan haben.

    Oder soll jedes Kind erstmal Tempo mit dem Ball machen und engere Ballführung kommt später. Ich sehe es eher anderes herum, aber was meint ihr?

    Enge Ballführung bedeutet Ballkontrolle. Ich hab den Kindern immer gleich zu Anfang erklärt: Das ist euer Schatz. Versucht den während jedes Trainings möglichst wenig herzugeben oder aus den Augen zu lassen.
    Mit der Ballkontrolle kommt die Sicherheit.
    Mit der Sicherheit wächst das Selbstvertrauen.
    Mit zunehmendem Selbstvertrauen wächst die Bereitschaft, immer mehr auszuprobieren. Und Du wirst feststellen, dass sie dadurch automatisch auch immer mehr das Tempo erhöhen. Der Eine schneller, der Andere lässt sich damit etwas mehr Zeit. Aber es kommt von innen heraus. Du hast so nichts ab- oder antrainiert.


    Jetzt gehst Du hier, wie ich finde, genau den richtigen Weg. Machst Dir Gedanken, wie man mit kurzen Zwischenschritten zum Ziel ( und das könnte zum Ende der F ein Tempodribbling mit schnellem Abschluss sein ) kommt.

    Bleiben wir doch mal beim Spiel Fluss überqueren. Ein anderes Kind spielt den Ball mit dem Spann wuchtig nach vorner und ist schnell am anderen Ufer, allerdings war der Ball wenig bis gar nicht unter Kontrolle.

    Kenne ich. Hab mir dann auch Gedanken gemacht, wie ich bei der Übung ohne große Erklärungen bei diesen Kandidaten eine engere Ballführung hinbekomme. Ihr Drang zum Tempo ist ja eigentlich gut. Ich habe dann eine "Krake" eingebaut. Habe ihnen vorher erklärt, dass im Meer eine Krake schlummert, die ihnen zusätzlich zum sichtbaren Piraten den Schatz weg nehmen will. Sobald ich Krake gerufen habe, mussten sie den Ball stoppen und sich auf ihn legen ( Schulst Du gleichzeitig die Koordination durch schnelles Hinlegen und Wiederaufstehen bei Fortführung der Übung). Auch der Pirat musste stehen bleiben. Sozusagen einfrieren das Ganze.


    Jetzt ist Deine Konzentration gefragt. Immer sofort dann Krake rufen, wenn ein Kandidat die Pille nach vorne pölt. Er wird jetzt keine Chance haben, den Ball unter Kontrolle zu bringen.
    Das machst Du zwei oder drei Mal und Du wirst staunen, wie schnell sich das mit dem nach vorne schiessen und hinterher laufen erledigt hat.

  • Enge Ballführung bedeutet Ballkontrolle


    Sie bedeutet aber auch Geschwindigkeitsverlust.
    Momentan sehe ich in der U12 dass wir durchs Band Mühe haben "First-Touch" richtig umzusetzen, resp. die Spieler dahin zu bringen dass sie den Ball eben nicht mehr am Fuss kleben haben, sondern der Ball sich mit jeder Berührung, je nach Tempo, 1-3 Meter vom Spieler wegbewegt.
    Für viele meiner Spieler, die an enge Ballführung gewöhnt sind, welche ihnen vor allem in der Halle und auf den kleinen Kunstrasenplätzen entgegenkam, ist das scheinbar ein echtes Problem. Sie verstehen das zwar im Kopf, aber sobald sie unter Druck kommen fallen sie wieder in die alten Reflexe zurück: Oft stoppen sie mit dem Ball am Fuss und bremsen damit (obwohl das nur Bruchteile von Sekunden sind) den Spielfluss weil das genau die Zeit ist, die der Gegner braucht um reinzufummeln.


    Deshalb: Enge Ballführung ist in der G sicher ein gutes ETAPPEN-Ziel um die Kids an den Ball und damit verbundene Bewegungen zu gewöhnen. Aber man muss aufpassen, dass man das nicht als die einzig gültige Wahrheit verkauft und dabei den Moment verpasst wo man dann eigentlich mit dem bewussten 360'-Grad- FristTouch beginnen sollte.

  • Tirus: Vielen Dank für Deine Übungen. Habe ich mir ausgedruckt und Unters Kopfkissen gelegt. Die Übungen hole ich zur F-Jugend nochmal raus. Zur Zeit nehme ich eher Ballspiele, wo jeder einen Ball am Fuß hat.


    Steini: Vielen Dank für Deine Erklärungen. Das konkrete Beispiel mit der Krake ist perfekt und wird Freitag direkt ausprobiert. Ich erzähle den Kids immer, dass die den Ball immer eng wie einen Hund an der Hundeleine führen müssen.


    Gruß

  • Deshalb: Enge Ballführung ist in der G sicher ein gutes ETAPPEN-Ziel um die Kids an den Ball und damit verbundene Bewegungen zu gewöhnen. Aber man muss aufpassen, dass man das nicht als die einzig gültige Wahrheit verkauft und dabei den Moment verpasst wo man dann eigentlich mit dem bewussten 360'-Grad- FristTouch beginnen sollte.

    Wir im Breitensport erfreuen uns daran, dass in der G-Jugend überhaupt mal ein Kind den Ball (eng) führen kann. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint gegenüber den Kindern, die das - altersgerecht - noch nicht so können. In aller Regel verlassen die "guten" Kinder den "kleinen" Dorfverein früher oder später. Aus Deinen Ausführungen, FB, kann man schließen, dass Deine Kinder in der G ausnahmslos den Ball eng führen können; deshalb ist das für Dich kein Thema und deshalb kann ich Deine Überlegungen gut nachvollziehen. Wie würdest Du aber nun vorgehen, wenn Du Übungsleiter in einem kleinen "Dorfverein" wärest und wenn Du wüsstest, dass die gut entwickelten Kinder früher oder später wahrscheinlich den Verein verlassen? Würdest Du dann das Training ausrichten an den wenigen weiter entwickelten Kinder oder würdest Du die Kinder so trainieren lassen, bis die Mehrheit der Kinder gut mit dem Ball umgehen kann, wobei - leider, leider ist das so - die gut entwickelten Kinder unterfordert wären? Der "Dribbelschwerpunkt" (wir reden nur über grobe Orientierung) würde dann vielleicht sogar - je nach Qualität der Spieler - bis zur E reichen.

  • Meiner Meinung nach sind beide Dribblingarten wichtig, dass schnelle und großen Raum überbrückende weite Dribbling sowie das enge Dribbling mit kurzer Ballführung. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist für mich der Gegner, habe ich keinen Gegner in der Nähe (bzw gerade einen ausgespielt) sollte versucht werden möglichst schnell weit zu kommen. Treffe ich dann auf den nächsten Gegner sollte wieder enger gedribbelt werden, um schneller reagieren bzw Finten anwenden zu können. Das größte Problem ist hierbei sicherlich der Wechsel vom weiten in das enge Dribbling.

    das lässt sich bei "G" spielerisch erlernen.
    Ein Übungsfeld in welchem sich z.B. 3 schmale Dribbeltore oder Passbögen befinden.
    Zum Einüben ohne Vorgabe ausprobieren. Dann Wettkampf gegen anderen Spieler oder in Gruppen, "wer schafft es zuerst durch alle 3 Tore zu dribbeln und als erster wieder hier zu sein."
    Da ist alles dabei. Geschwindigkeit aufnehmen zu nächstem Tor. Tor steht in x-beliebigem Winkel im Feld. Also runter mit der Geschwindigkeit, Aufgabe erledigen und schnell ab zum nächsten Tor.
    Kinder merken mit der Zeit wie´s am besten geht. Tipp´s geben ist sicher erlaubt.


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Wie würdest Du aber nun vorgehen, wenn Du Übungsleiter in einem kleinen "Dorfverein" wärest und wenn Du wüsstest, dass die gut entwickelten Kinder früher oder später wahrscheinlich den Verein verlassen?


    Ich war auch mal Dorftrainer ;)
    gerade in der G würde ich mit Verein und Eltern klären, ob die Fortgeschrittenen, also die, die wirklich schon SPIELEN können nicht, schon in der F trainieren und spielen könnten (ev. hat man dann halt 2 F-Mannschaften) - So dass man in der G wirklich eine Bambini-Gruppe hat bei der man sich 100% auf die Individuelle Förderung konzentrieren kann.
    Ich persönlich bin auch der Ueberzeugung, dass die Unterschiede im Dorf vor allem dadurch entstehen, WEIL man die Kids viel frei spielen lässt, und sich damit die eh schon technisch Starken auch noch schneller entwickeln, als die, welche eigentlich "aufholen" müssten.
    Somit sind die Leistungsunterschiede im Dorf nicht eine Folge unterschiedlichen Potentials, sondern das Resultat mangelnder INDIVIDUELLER Förderung - resp. miest vorprogrammierter Output des allgemeinen Kinderhortcharakters von durch Gutmenschen geführten, konzeptlosen YuppiDuu Spielveranstaltungen, wo Trainer sich als Oberclowns zur Führungbewusstsein hochplustern, die sie im sonstigen Leben nie hätten oder je erreichen werden.
    Wenn es am Anfang der Saison in der G Leistungsunterschiede gibt ist das normal. Wenn es sie am Ende der G immer noch gibt, dann hat der Trainer versagt. Und wenn einer behauptet, diese Aussage sei Müll und Leistungsunterschiede im KiFu die Norm, dann beweisen immer mehr vorbildlich geführte Fussballschulen und Partnervereine der "Grossen" das Gegenteil.


    Fazit: Wenn du Leistungsunterschiede in der Mannschaft hast, dann hast du ein Jahr Zeit die Schwächsten INDIVIDUELL so weit zu fördern, dass sie entweder mithalten können oder für sich entscheiden, dass Fussball nicht der richtige Sport und/oder der Teamgedanke das Richtige für sie wäre.
    Wenn du das nicht schaffst, dann hast du und der Verein versagt, resp. denke ich dass Eltern dann das Recht hätten mal nachzufragen, ob die mit Steuergeldern finanzierte Infrastruktur wirklich optimal genutzt wird. Denn immerhin hat man sich entschieden Infrastruktur für FUSSBALL zu unterhalten und nicht nur einfach einen weiteren Kinderhort hinzustellen.