fair play liga im TV

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  • moinsen


    habe ich gerade gefunden. ist nicht meine zeit, aber vlt. hat der ein oder andere ja zeit...
    sagen kann ich nix dazu, gebe das ungefiltert weiter.


    Wenn Fußball-Eltern ausrasten!
    Heute bei "Sport inside" im WDR läuft ein Beitrag zur FairPlayLiga im Kinderfußball. Studiogast ist Frau Dr. Babett Lobinger von der Deutschen Sporthochschule in Köln.
    Einschalten lohnt sich!
    Um 23:15 startet der 30minütige Beitrag.
    http://www1.wdr.de/fernsehen/i…en/fussballeltern104.html

  • @síebener


    Vielen Dank für den Link. Schade, dass es erst so spät gesendet wird, wo die Zielgruppe wohl kaum noch vor der Flimmerkiste hockt!


    Hatte gestern noch eine interessante Diskussion mit einem Trainer, den ich um etwas mehr Zurückhaltung bat.


    Nach seiner Meinung sei Zurückhaltung nicht angebracht, weil Jungen von Natur aus ja "Jäger" seien, weshalb sie nur mit der nötigen Agressivität auch Beute machen könnten. Mit sozialem Verhalten gegenüber dem Gegner würde diese natürliche Agressivität "weggekuschelt"!


    Natürlich höre ich soetwas nicht zu ersten mal und der Dialog eröffnet die Chance, in Ruhe darüber zu sprechen. So habe ich ihm erklärt, dass es nur scheinbar zum Erfolg beiträgt, wenn der Einfluß von außen zu groß wird. Denn seine Jungs müßten auch die Chance haben, sich ohne Trainerkommando für etwas entscheiden zu können. Auch, wenn man nicht alles im Training fürs Spiel üben kann, weil ja der Gegner jeweils ein anderer ist und sich deshalb jedes Spiel anders entwickelt, so der Wettkampf die einmalige Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln.


    Durch sein Kopfnicken konnte ich erkennen, dass er verstand! Ganz besonders hat mich gefreut, dass sein Team auch ohne Trainergebrülle vor, während oder nach den Spielen Turniersieger wurde! Er kam anschließend zu mir, grinste und meinte: "ja, du hast recht! Aber wenn das nur so einfach wäre, etwas zu sehen und seine Mannschaft nicht zu warnen!" Er versprach jedoch zukünftig mit etwas mehr Geduld bei der Sache zu sein. Er brauche vermutlich nun noch ein anderes Hobby zum Ausgleich, um seine "Jäger-Agression" abzubauen. Ich grinste nur ebenfalls und sagte, dass Theorien zwar generell gut seien, aber ihre Tauglichkeit sich immer auch in der Praxis bewähren müsse. Vielleicht solle er zur Bestätigung seiner Verhaltensänderung ganz einfach mal die Kinder befragen, was sie als angenehmer und hilfreicher empfunden hätten?

    • Offizieller Beitrag

    Die oben erwähnte Dr. Babett Lobinger sagte damals bei der FPL-Tagung zu mir: Ich habe auch zwei Kinder, die spielen Handball. Wenn die spielen gehe ich Kaffetrinken, dann komme ich nicht in Versuchung ;)
    Es ist eben nicht immer einfach sich zu kontrollieren, auch wenn man weiß, dass man sich falsch verhält ;)

  • @Uwe


    Mea culpa.


    Schätze mich als einigermassen vernünftigen Zuschauer ein. Trotzdem geht mir manchmal, wie auch am vergangen Samstag wieder mal, der Gaul durch, als ich dem Schiri mal ein paar Worte rüberbrachte (jedoch keineswegs beleidigent) . hatte sogar Wirkung auf sein Pfeiffen.


    Ich geh keine Kaffeetrinken sondern spazier um den Platz und rauche meine Pfeiffe, wenn ich merke, dass ich mich langsam aufrege.
    was meistens beruhigend wirkt, aber nicht immer, halt Mensch. die Südkurve hats da leichter, die können das ganze Spiel immer unbestraft brüllen.

  • Ich finde es toll, dass die Fair-Play-Liga mehr und mehr Aufmerksamkeit erhält, allerdings finde ich die Beiträge nicht sehr gelungen.
    Meiner Meinung nach nicht kritisch genug und zu wenig die positiven Aspekte betonend: Am Beispiel des Vaters, der gerne wieder Ergebnisse und Tabellen sehen möchte, wird beispielsweise nicht deutlich, dass genau dies ein Punkt ist, der von den Kindern ferngehalten werden soll und vor allem warum er ferngehalten werden sollte...
    Außerdem kommt es so rüber, dass man lediglich die Prügel-Eltern eindämmen möchte, was ist aber mit den "Schreienden" generell?

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Meiner Meinung nach nicht kritisch genug und zu wenig die positiven Aspekte betonend:

    Thomekz: Du hast absolut recht, aber ...............


    Als ich 2005 angefangen habe dem Problem "entgegenzugehen", wurde mir sehr schnell bewusst, dass die Menschen, "das was gerade läuft (im Kinderfußball)", als normal ansehen. Wer es akzeptiert bleibt dabei, wer es nicht akzeptiert regt sich auf oder geht weg. Da es nur um Kinderfußball geht, dort nur wenige ausgebildete Menschen tätig sind und die Fluktuation sehr hoch ist, hat man sich von oberer Stelle, wenn überhaupt, nur halbherzig darum gekümmert. Zumindest wurden Bücher geschrieben in denen steht wie es richtig geht. Auch die Ausbildungsangebote der Verbände sind sehr gut. Was nutzt das aber, wenn die Bücher nicht gelesen werden und die Angebote nur wenig angenommen werden. Fußball ist nun mal Ehrenamt und Ehrenamt ist freiwillig. Wo will man hier also den Hebel ansetzen?


    An dieser Stelle muss man sich auch bewusst machen, dass Kinderfußball absolute Basisarbeit ist.


    Mein Ziel war immer, mit der Spielform FPL zu polarisieren und somit für die eigentlichen Aufgaben im Kinderfußball (Fußball) zu sensibilisieren. Dass jetzt, ca. 8 Jahre später, das Thema so in die Öffentlichkeit kommt, werte ich aus meiner heutigen Sicht als großen Erfolg. 2005 war ich viel ungeduldiger und hätte ganz anders gedacht. Wichtig ist jetzt, dass das Thema in die breite Öffentlichkeit kommt. Bei ARD und ZDF schauen auch Menschen zu, die das Problem gar nicht kennen. Auch die Journalisten, die sich anfangen mit diesem Problem zu beschäftigen, müssen erst in das Thema reinfinden. Was die FPL wirklich leisten kann, sehen auch nur die, die es wirklich sehen wollen. Die anderen werden weiter die Fehler (im System) suchen und dagegen arbeiten.

    Durch solch eine Berichterstattung wird die Aufklärung,
    wenn auch nicht kritisch genung, vorrangetrieben. Vor allem kommt sie über die Öffentlichkeit (ARD/ZDF) an der Basis an.


    Ich hoffe, dass es so weiter geht!

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Wichtig ist jetzt, dass das Thema in die breite Öffentlichkeit kommt


    warum diese Bericht jedoch erst um 23.15 Uhr gesendet wurde ist für mich nicht nachvollziebar.


    das gehört für die Mütter ins Morgenmagazin, für die Väter in den frühen Abend. aber wer hat da schon den entsprechenden Einfluss.



    für mich persönlich ist auch nicht das entscheidende, dass jetzt vielerorts nach FPL versucht wird (schreibe bewusst versucht)
    zu spielen. Den grossen Verdienst der FPL und somit von Herr Klohr sehe ich darin, dass durch die FPL der Kinderfussball mit all seinen Problemen in die Diskussion kommt, Nicht nur beim F-Trainer, sondern vor allem mal in den Vereinen selbst und auch in der Öffentlichkeit. Unabhängig ob jetzt schon überall FPL gespielt wird oder nicht, es wird darüber geredet, egal ob positiv oder nicht,
    die Probleme werden mal in breiter Öffentlichkeit diskutiert und dadurch auch erkannt. Allein dies wird (wenn auch nicht bei jedem)
    bei vielen zum Nachdenken und vor allem zum Umdenken führen. Und das ist doch wohl das eigendliche Ziel.

  • das gehört für die Mütter ins Morgenmagazin, für die Väter in den frühen Abend. aber wer hat da schon den entsprechenden Einfluss.


    Im MoMa lief ja schon die Kurzfassung. Für die Herren der Schöpfung wäre wohl ein der Werbepausen der Sportschau der optimale Sendetermin. :D Aber auf die Kohle wird Das Erste nicht verzichten wollen.


    Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich den Eindruck habe, dass die FPL mittlerweile tatsächlich so viel Fahrt gewonnen hat, dass ihr der flächendeckende Durchbruch gelingen sollte. Und, wie schon öfters gesagt wurde, interessant wird es in den neuen Jahrgängen, den Bambini, die von Anfang an gemäß FPL spielen. Und dementsprechend Trainer haben, die von Anfang an danach handeln müssen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Vor allem kommt sie über die Öffentlichkeit (ARD/ZDF) an der Basis an.

    Auch (mehr oder weniger wichtige) Entscheider in den Verbänden oder Vereinen, die bisher eher gemauert haben, müssen vorsichtiger agieren.
    Die Basis könnte schon informiert sein und eine Meinung haben.


    Noch so ein Gedanke. Typisch Fußball wird ausgerechnet die FPL immer wieder als "System" oder "Spielform" auch nach außen kommuniziert. Falsch ist das nicht, aber sind diese Ausdrücke nicht zu fachlich, eben zu technisch für eine Initiative, die eben genau den Fokus auf weichere Faktoren legen möchte.
    Wie wär´s mit neuer "Ausbildungskultur" oder "Spielkultur" im Kinderfußball. Denn wer will schon gegen Kultur sein?


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Wie wär´s mit neuer "Ausbildungskultur" oder "Spielkultur" im Kinderfußball. Denn wer will schon gegen Kultur sein?

    open-minded:
    Kultur gefällt mir sehr gut. Dann denke ich aber, darf sie nicht auf das Spiel oder die Ausbildung bezogen/begrenzt sein. Sie muss "alle" mit einbeziehen. In solche eine "neue Kultur beim Kinderfußball" könnten dann auch Ausbildungsangebote und vielleicht sogar ein allgemein gültiger Kodex (Benehmen beim Kinderfußball) einfliesen. Ja, ich denke, das könnte passen.


    Ich würde es nicht so gut finden, wenn die "Spielform oder das System FairPlayLiga" in dieser Kultur dominant herausgestellt wird. Andererseits könnte solch eine Kultur an der FPL wachsen.


    die eben genau den Fokus auf weichere Faktoren legen möchte.

    Mit den weicheren Faktoren habe ich so meine Probleme. Fair zu sein ist "knallharte Arbeit" für die Trainer und die Kinder selbst. Konsequent Regeln einzuforden ist gerade in unserer Welt, in der es nicht mehr viele Vorbilder gibt, sehr schwer. Den Schiri oder den Gegner zu besch............. ist dagegen ein Kinderspiel.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)