Ich möchte an dieser Stelle auch mal noch einen Aspekt erwähnen, der meiner Erfahrung nach ganz wichtig ist, wenn es um die Umverteilung/ Neustrukturierung von Aufgaben geht: Konsequenz.
Es wird sicherlich in eurer Situation kein Weg daran vorbei führen, dass innerhalb der Mannschaft Aufgaben umverteilt und die Betreuungsaufgaben anders organisiert werden müssen. Die Situation hatten wir bei uns in der Abteilung vor nicht allzu langer Zeit so ähnlich. Und was ich da erlebt habe, ist, dass man zu einer abgegebenen Aufgabe stehen muss. Sich dann zurückhalten muss, nicht direkt wieder einspringen, wenn es nicht funktioniert. Sondern mal eine Weile das Gefühl aushalten, dass etwas nicht klappt. Aushalten, dass die Trikots mal stinken oder mal zu wenig Kuchen da sind. Oft genug erreicht man nämlich genau so dann die Leute, die sich nicht als erstes in eine Liste eintragen - oft, weil sie das Gefühl haben, dass sowieso alles klappt und ihre Hilfe nicht benötigt wird, auch wenn sie per Rundmail darum gebeten werden. In diesem Moment merken sie dann, dass ihre Hilfe nötig ist. Sicherlich klappt auch das nicht bei allen Eltern und sicherlich sollte dieses Mittel nicht ständig eingesetzt werden, aber selten und wohl überlegt ZEIGT es, wie nötig ihre Unterstützung ist. Weil Einzelne eben nicht eine komplette Mannschaft mit allem drum herum tragen können, ohne letztendlich selbst zurückstecken zu müssen. Und wenn dann die Anerkennung fehlt, kommt zwangsläufig irgendwann Frust auf.
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Zitat
Sondern mal eine Weile das Gefühl aushalten, dass etwas nicht klappt. Aushalten, dass die Trikots mal stinken oder mal zu wenig Kuchen da sind.
Kuchen wäre mir völlig egal. Sind jedoch die Trikots mal nicht gewaschen, platzt eine Bombe. Es ist mir egal, ob da jemand zuhaus in einem Schweinekoben wohnt, aber mein Kind spielt nicht in einem stinkenden Trikot !!! Dann müssen diese Eltern für ihre Kinder eine andere Betätigung suchen, wenn sie sich nicht an einfache Regeln in einer kleinen Gemeinschaft halten können.
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Wir haben sicher viel zu lange viel zu viel durchgehen lassen und selbst zu viel gemacht. Aus welchen Gründen auch immer. Manche Eltern wird man auch nie ändern. Beispielsweise sind wir ja eine kleine Mannschaft (15 Spieler in einer C-Jugend). Davon sind aber zwei nicht voll einsatzfähig, da sie ein Spiel nie ganz durchhalten (Astma). Wie oft hatten wir schon die Diskussion, das an Spieltagen alle da sein müssen, sonst spielen wir wenn's blöd kommt in Unterzahl. Erst vor 2 Monaten hatten wir eine große Diskussion am Elternabend. Viele Spieler sagten dann auch von sich aus beim nächsten Training, sie werden zu allen Spielen kommen, sie wollen Spielen. Und jetzt? Letztes Spiel mussten wir D-Junioren ausleihen, weil u.a. einer nicht kam, weil sein Vater Geburtstag hatte.
Nächstes Spiel haben schon 2 gefragt, ob sie den unbedingt kommen müssen, da einer Tennisturnier hat, der andere würde gerne auf eine Familienfeier. Ein dritter hat gesagt, er kommt nicht, er will mit seinem Nachbarn in einen Kletterpark und er habe doch erst vor zwei Wochen die Geburtstagsfeier eines Freundes wegen eines Spiels sausen lassen. So, dann sind wir schon bald wieder in Unterzahl. Wir haben auch viele Einzelkinder in der Mannschaft, bei denen beide Elternteile arbeiten. Was die so alles an Freizeitaktivitäten machen, davon habe ich teilweise noch gar nichts gehört. Und Fußball ist halt dann auch nur eins von vielen. Was sagen dann die Eltern dazu, wenn man sagt, zu Spielen müssen alle da sein, sonst kann Mannschaftssport nicht funktionieren? Sie meinen, neben Fußball muss auch noch was anderes möglich sein, wir sind halt eine zu kleine Mannschaft, leih dir doch Spieler aus anderen Mannschaften aus.
Das haben wir bisher auch immer gemacht, da wir es auch nicht übers Herz gebracht haben, die anderen Spieler in Unterzahl abschiessen zu lassen.
Wie dem auch sei, die Mannschaft in der Form hat keine Zukunft mehr. Allerdings lese, höre und sehe ich ähnliche Probleme fast überall.
Trainerfrau
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dass man zu einer abgegebenen Aufgabe stehen muss. Sich dann zurückhalten muss, nicht direkt wieder einspringen, wenn es nicht funktioniert. Sondern mal eine Weile das Gefühl aushalten, dass etwas nicht klappt.
das können jdoch viele Trainer nicht. Noch schlimmer. viele Trainer möchten zwar gerne, dass andere Eltern gewisse Tätigkeiten
ausüben möchten aber doch die Kontrolle über alles behalten, sind nicht bereit kompetenzen abzugeben.Sind jedoch die Trikots mal nicht gewaschen, platzt eine Bombe. Es ist mir egal, ob da jemand zuhaus in einem Schweinekoben wohnt, aber mein Kind spielt nicht in einem stinkenden Trikot !!!
Karl, wäre doch geradezu traumhafte Reaktion
Trainer überträgt das Trikotwaschen wie üblich auf die Eltern. Nun funktioniert es irgendwie nicht und dann platzt deine Bombe, deine Reaktion als Vater.
Als Trainer würde ich nun daraufhinweisen, dass das nicht mein Problem ist, sondern das der Eltern und diese das auch lösen müssten. Würde mich umdrehen und mit was anderem beschäftigen. das Trikotwaschenproblem habe ich nie gekannt.
Karl, Kuchen backen wäre dir egal. bei uns war das nicht egal, dadurch wurde unsere Mannschaftskasse gefüllt.
ich stimme dir jedoch zu, für mich als Trainer war es nach der Einführung auch egal, diesen Aufgabenbereich hatte ich delegiert und auch die Verantwortung dafür abgegeben. Hätte das nich geklappt, wäre die Abschlussfahrt ausgefallen.Das Problem nichthelfender Eltern liegt eindeutig beim Trainer. Viele Trainer meinten sie seinen für alles Zuständig, müssten über allem die Kontrolle behalten, über alles die Vorgehens- und Entscheidungsgewalt haben.
Ihnen fehlt die Erkenntnis, dass neben der Aufgabenverteilung und -abgabe auch die Verantwortung und Entscheidungshoheit, also die Kompetenzen für diesen Aufgabenbereich abzzugeben sind.
Und dann wundern sie sich, dass sie alles selbst machen müssen.
Ich hatte über 1 Jahrzehnt keine Probleme mit mitarbeitenden Eltern. weder beim Trikotwaschen, beim Kaffee kcohen, bei der Fahrtplanung, beim Spielberichtsbogenausfüllen, beim warmen Pausentee im Winter, bei der Organisation von Fahrten und was sonst noch so anfällt.
Warum? Hatte ich andere Eltern? die Besseren? eindeutig Nein!
Ich habe mir anfangs etwas Zeit genommen, die Elternschaft von gewissen Dingen zu überzeugen, mir Personen ausgesucht, denen ich für gewisse Dinge die Verantwortung übertrug.
Ich musste aber auch für mich akzeptieren, dass nicht immer alles klappt, dass ich mich dann auch zurückhalten musste, um nicht einzugreifen.. Zwar gabs hin und wieder mal einen Tip von mir, aber ansonsten überliess ich vieles der Elternverantwortung.
Wer über Überlastung klagt, ist selbst schuld.
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Ich kann Eure Spieler und Eltern durchaus verstehen: was können sie denn dafür, dass Euer Kader so knapp bemessen ist? Ich weiß, dass hier viele der Meinung sind, der Mannschaftssport müsse am Spieltag Vorrang vor nahezu allen anderen Aktivitäten haben, ich sehe das aber nicht ganz so. Ich möchte, dass meine Spieler mit Freude Fußball spielen, ich will nicht, dass sie es nur als Pflicht ansehen. Ab und an, ja, von mir aus, das muss auch mal sein. Aber wenn die Pflicht beginnt, gegenüber dem Recht zu überwiegen, so dauert es nicht lange, bis ich keine Lust mehr habe und es ganz sein lasse. Und damit ist der Mannschaft langfristig noch weniger gedient.
Du nennst ja drei Fälle:
- Gleichzeitiges Tennisturnier: warum ist Fußball wichtiger als eine andere Sportart? Im Tennis wird häufig übrigens auch als Mannschaft angetreten..
- Familienfeier: welcher Art ist denn die Familienfeier? Wir lassen demnächst auch zwei Sporttermine sausen, weil an einem Wochenende die Gesamtgeburtstagsfeier der Familie meines Bruders, der nicht mal eben um die Ecke wohnt, stattfindet -- unsere Kinder sind ähnlich alt und mögen sich sehr gern, sehen sich aber halt nur ein paar mal im Jahr. Und dann gehen wir noch auf die Hochzeit einer Cousine meiner Frau, auf der ihre ganze Sippe aus der ganzen Republik zusammen strömt.
- Kletterpark: Das Event mit dem mutmaßlich gut befreundeten Nachbarn wird für den Jungen ein echtes Highlight sein, wohingegen er mittlerweile vermutlich bereits mehrere hundert Fußballspiele bestritten hat. Und er hat ja auch tatsächlich schon verzichtet. Ich kann ihn schon verstehen.
Wie klappt das denn mit dem Ausleihen aus der D? Es klingt bisher nicht so, als sei Eure Mannschaft sportlich übermäßig ambitioniert, da solltet Ihr vielleicht Eure Ansprüche entsprechend etwas reduzieren. Und wenn es mit den Spielern aus der D klappt, dann würde ich das auch weiter so machen. Natürlich muss man aufpassen, dass es nicht einreißt, aber ich könnte mir vorstellen, dass Ihr Euren C-Kader stabiler haltet, wenn ihr etwas mehr Leine gebt.Noch ein anderer Punkt: Ihr, d.h. du und dein Mann, seid ja sehr engagiert, dafür gebührt Euch auf jeden Fall Anerkennung, Dank und Respekt. Macht aber nicht den Fehler, von anderen Leuten ebenso viel Engagement zu erwarten, wie Ihr es aufbringt. Andere Leute sind nicht so begeistert, das ist ihr gutes Recht. Jeder sollte einen Minimalbeitrag leisten, dazu gehört dann z.B. die gelegentliche Trikotwäsche und der Thekendienst. Aber alles andere sollte freiwillig sein. Da wird es Unterschiede geben und das ist dann auch in Ordnung. Ihr könnt ja am Saisonende, nachdem Ihr der gesamten Elternschaft für die Unterstützung gedankt habt, einen paar Personen noch mal getrennt für bestimmte Dinge danken, die über das Normalmaß hinaus gingen.
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Wer über Überlastung klagt, ist selbst schuld.
Da machst du dir es jetzt aber auch ein wenig einfach. Ich denke wenn wir beispielsweise mehr Kinder hätten, wäre auch vieles einfacher. Wir kämpfen auch immer mit dem Problem zu wenig Spieler zu haben. Ein Trainer in der Nachbargemeinde, die größer ist, hat 22 Spieler in seinem Kader. Der hat's dann auch einfach zu sagen, wer nicht mitmacht, spielt nicht, oder fliegt. Auch hat er viel mehr Eltern, die auch helfen können. Ist nicht ganz so einfach in einem kleinen Verein. Konsequenz war auch schon, das wir halt dann keine Mannschaft in einer F oder C- Jugend hatten. Gut, man kann auch sagen, dann ist das halt so, wenn ihr nicht alle mitmacht.Ich glaube, wenn ich nochmal Betreuer, etc. machen würde, dann nur in einer Mannschaft mit vielen Spielern.
Trainerfrau
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Du hast völlig Recht, guenter. Einen Punkt möchte ich hervor heben:
Das Problem nichthelfender Eltern liegt eindeutig beim Trainer. Viele Trainer meinten sie seinen für alles Zuständig, müssten über allem die Kontrolle behalten, über alles die Vorgehens- und Entscheidungsgewalt haben.
Ihnen fehlt die Erkenntnis, dass neben der Aufgabenverteilung und -abgabe auch die Verantwortung und Entscheidungshoheit, also die Kompetenzen für diesen Aufgabenbereich abzzugeben sind.
Und dann wundern sie sich, dass sie alles selbst machen müssen.
Dieses Problem haben tatsächlich viele Leute: sie möchten nicht alles selbst machen müssen, erwarten aber andererseits, dass Andere die Aufgaben genau so erledigen, wie sie es tun würden. Das kann, mal abgesehen von den elementarsten Tätigkeiten, wie z.B. dem Trikotwaschen, nicht klappen, weil die wenigsten Leute daran Freude haben, stets nur Anweisungen auszuführen und für jede Form von Individualität kritisch beäugt zu werden. Das geht nicht lange gut. Andererseits sind die Eltern doch grundsätzlich genauso fähig (und unfähig) wie der Trainer selbst und können viele Dinge ganz wunderbar hin bekommen. Bei uns haben die Eltern in Eigenregie die Saisonabschlussfahrten in der E-Jugend organisiert, komplett mit Bus, Jugendherberge und (angenehmerweise nicht sonderlich umfangreichem) Vor-Ort-Programm. Auch die Fahrdienste zu den Spielen -- wir trafen uns stets am Spielort -- haben sie stets alleine organisiert, haben sich dabei auch um die ein, zwei etwas diffizileren Fälle gekümmert. Bei Turnieren oder Spielen hatte ich nie Probleme, Schiedsrichter bzw. Spielleiter zu bekommen, selbst bei vier parallel stattfindenden Spielen. Das kann alles gehen, und auch weitgehend unabhängig vom Leistungsstand der Truppe. Es hängt vielmehr entscheidend davon ab, ob und inwieweit der Trainer die Eltern mit nimmt. Mit zunehmendem Alter nimmt das Engagement der Eltern wohl eher ab, das liegt aber, so mein Eindruck, in ebenso hohem Maß an Trainer und Spielern wie an ihnen.. -
Ich kann Eure Spieler und Eltern durchaus verstehen: was können sie denn dafür, dass Euer Kader so knapp bemessen ist?
Was kann ich dafür, das unser Kader so knapp bemessen ist? Wir sind eine kleine Gemeinde. Die meisten Spieler bei uns spielen schon 8 Jahre in der Mannschaft, also kann es nicht daran liegen, das wir die Spieler alle verkrault haben. Sollen wir uns dann die Spieler zu den Spielterminen schnitzen, wenn 4 was besseres vor haben? Die D-Jugend spielt wie wir auch meistens samstags und hat selber nicht soo viele Spieler, das sie uns immer welche ausleihen könnten. Was sollen wir dann machen? In Unterzahl spielen oder die Mannschaft auflösen?Trainer und Spieler ausreichend großer Mannschaften tun sich immer leicht.
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Noch ein anderer Punkt: Ihr, d.h. du und dein Mann, seid ja sehr engagiert, dafür gebührt Euch auf jeden Fall Anerkennung, Dank und Respekt. Macht aber nicht den Fehler, von anderen Leuten ebenso viel Engagement zu erwarten, wie Ihr es aufbringt. Andere Leute sind nicht so begeistert, das ist ihr gutes Recht. Jeder sollte einen Minimalbeitrag leisten, dazu gehört dann z.B. die gelegentliche Trikotwäsche und der Thekendienst. Aber alles andere sollte freiwillig sein. Da wird es Unterschiede geben und das ist dann auch in Ordnung. Ihr könnt ja am Saisonende, nachdem Ihr der gesamten Elternschaft für die Unterstützung gedankt habt, einen paar Personen noch mal getrennt für bestimmte Dinge danken, die über das Normalmaß hinaus gingen.
Das schlimme ist, dass es manche Leute sogar "zum Kotzen" finden, wenn man sich engagiert. Von wegen, die schon wieder, jetzt machen sie sich wieder wichtig . ist doch auch blöd, oder ?
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fast identisch wie bei mir.
eigendlich bräuchten jetzt doch nur all diejenigen, die Probleme haben, in die Überlegung zu gehen, warum das bei denen funktioniert und bei mir nicht. wohl aber zu einfach, oder doch zu schwierig? kanns nicht beurteilen.
eine Frage an euch zwei: in welchen Vereinen wart ihr Trainer? In kleinen Dorfvereinen, die das Problem haben genügend Kinder zu haben und vor der Frage stehen, ob sie Mannschaften auflösen oder in größeren Vereinen mit genügend Kindern? -
Ein Trainer in der Nachbargemeinde, die größer ist, hat 22 Spieler in seinem Kader. Der hat's dann auch einfach zu sagen, wer nicht mitmacht, spielt nicht, oder fliegt. Auch hat er viel mehr Eltern, die auch helfen können. Ist nicht ganz so einfach in einem kleinen Verein. Konsequenz war auch schon, das wir halt dann keine Mannschaft in einer F oder C- Jugend hatten. Gut, man kann auch sagen, dann ist das halt so, wenn ihr nicht alle mitmacht.
Ich glaube, wenn ich nochmal Betreuer, etc. machen würde, dann nur in einer Mannschaft mit vielen Spielern.
Für die "Trainerfrau" (denn Betreuerin bist Du offiziell nicht) macht das aber nicht unbedingt einen Unterschied: Wenn die Mannschaft keine funktionierende Regelung fürs Trikot- und Leibchenwaschen und fürs Catering hat sowie für die Kommunikation von Terminen, An- und Abmeldungen keine anderen Hilfsmittel außer dem Festnetzanschluss des Trainers hat, dann bliebe doch wieder vieles an Dir hängen. Und Trainings- und Spielausschluss für einen Spieler, weil die Eltern keinen Kuchen backen, dürfte auch keine Ideallösung sein.
P.S.: (etwas off-topic): Für Deinen Mann wäre ein großer Kader auch nicht ideal, in diesem Fall gibt es andere Probleme: Wenn nämlich fast alle mitziehen, sind einige enttäuscht wegen zu wenig Spielzeiten. Oder der Trainer rotiert ausreichend, dann sind - gerade bei einer C-Jugend - die stärkeren Spieler im Breitensport schnell unzufrieden, weil sie meinen, mit der regelmäßigen Aufstellung der Besten wäre man erfolgreicher. Die Schwierigkeiten mit "vielen" Spielern beobachte ich gerade bei einer C-Jugend in unserem Kreis. Was meinst Du, wie da die Eltern strahlen, die Kuchendienst haben und ihrem Sohn dabei zuschauen, wie er die Ersatzbank wärmt.
Will sagen: Sowohl zu große als auch zu kleine Kadergrößen haben ihre spezifischen Probleme. Die ideale Kadergröße liegt irgendwo bei 16-18 Spielern, hängt aber von so vielen Dingen ab: Leistungsspanne innerhalb der Mannschaft, "Fußballbegeisterung" und Stellung des Fußballs in den Familien, soziales Umfeld und soziale Verpflichtungen neben dem Fußball, Vorgeschichte der Jahrgänge im Verein, Konkurrenzsituation mit anderen Vereinen, Verletzungen, Qualität des Trainings und der Kommunikation vom Trainer- und Betreuerstab und innerhalb des Vereins etc. etc.
P.P.S.: Deinen Frust verstehe ich schon, aber zuerst ist Dein Mann verantwortlich. Du hast keine offizielle Funktion, oder ist das in Eurem Dorf so, dass "Trainerfrau" praktisch eine offizielle Position ist mit entsprechenden Erwartungen seitens des Vereins und der Vereinsmitglieder? -
eine sehr gute und berechtigte Rückfrage.
ich war bei einem Dorfverein tätig. musste mir bereits im Kindergarten die Kinder zusammensuchen, da ich das Jahrgangsporblem im
Dorf kannte, obwohl erst kurz davor Zugezogener.ging dann mit 13 Spielern in die F- Jugend und beendete die D-Jugend mit 13 Spieler, dazwischen lagen 2 Abgägnge und 2 Zugänge
das war bei meinem letzten Jahrgang so (97er) in ähnlicher Weise aber auch schon bei dem (91 er).
mein Vorgehen war in diesem Verein in meiner Konsequenz auch relativ neu.
muss jedoch gestehen, dass ich vor Beginn meiner Tätigkeit im Kinderfussball viel Erfahrungen im Fussball gesammelt hatte ,
und viele Probleme für mich kein Neuland waren. -
"Wir kämpfen auch immer mit dem Problem zu wenig Spieler zu haben."
tja, das wissen eben auch manche eltern nur zu gut, die spieler (später) sowieso.
insofern entfällt tatsächlich ein druckmittel und die sache fährt schneller vor die wand als man denkt,
zumal ja noch ein nachbarverein im spiel ist.eine sache stört mich aber mal wieder: hier werden viele "pflichten" der eltern genannt.
von kuchen backen, trikots waschen, fahren, betreuen, was weiss ich.
aus der geschilderten sicht zb. wg. der teamkasse, stinkende trikots etc. alles in ordnung.
mich stört nur das spätere "ausschahlten" der eltern, die man ja seinerzeit in die pflicht nahm.
wenn es um nachfragen geht, warum spielst du so oder so, warum spielt mein sohn nicht etc.
sagt man dann, das entscheidet nur der trainer, mischt euch nicht ein.
das hat mich als trainervater schon immer genervt, deshalb habe ich nie kuchen backen lassen,
jedes kind hat sein eigenes trikot zu waschen und besagte laibchen bekommt ebenfalls das kind in die hand gedrückt,
wenn es sich über den gestank beschwert. treffpunkt ist auch auswärts vor ort,
somit haben ebenfalls die kinder selbst den druck, sich mitfahrten zu organisieren.
in zeiten von facebook und whatsapp klappt das ganz gut.so haben sie keine sonderlichen pflichten, quatschen aber auch nicht in sportliche dinge rein.
das fände ich nämlich als elternteil auch nicht sonderlich prickelnd:
pflichten ja, rechte nein! -
Wir hatten tatsächlich nie zu wenige Kinder, aber das lag auch daran, dass wir unseren Kader stabil halten konnten, indem eben jeder Spieler zu seinem Recht kam. Im zweiten E-Jugendjahr hatten wir dann auch die Situation, dass grundsätzlich jeder Spieler bei jedem Spiel gebraucht wurde, weil wir mit einer Gesamtkaderstärke von 18 Spielern zwei Siebenermannschaften gemeldet haben, von denen mein Co-Trainer eines und ich das andere zu den Spielen begleiteten. Beide Teams mussten ein paar Spiele ohne Auswechselspieler bestreiten, bei einem musste sein Team meinem mit einem Spieler aushelfen. Das hat aber die ganze Saison über geklappt. Und es hat sich tatsächlich positiv auf die Zusammengehörigkeit der gesamten Truppe ausgewirkt, denn es wurde ja tatsächlich jeder gebraucht, jeder hat seinen Beitrag geleistet und alle haben sich gegenseitig geholfen. Ich habe allerdings auch recht viel mit den Eltern kommuniziert, habe auch zwei mal ein Eltern- und Kind-Kicken gemacht, damit sich die Eltern auch besser kennen lernen, usw.
Unsere Jugendleiterin sagte mir aber auch mal, dass sie für einen anderen als unseren Jahrgang wohl eher nicht zwei Teams gemeldet hätte, eben weil sie befürchtet hätte, dass das in die Hose geht und eine Mannschaft zurückgezogen werden muss. Ich glaube dabei aber nicht, dass sich unsere Elternschaft wesentlich von der der anderen Jahrgänge unterschied. Wie gesagt, bei uns lief alles richtig gut, von außen wurde das auch mit einem gewissen Erstaunen zur Kenntnis genommen. Dann kam der Übergang zur D, die bisherige Mannschaft wurde aufgeteilt. Das Trainer-Team der einen Mannschaft, die entstand, hat Eltern leider fast ausschließlich als Last empfunden und dazu noch weder sportlich noch sozial eine besondere Kompetenz ausgestrahlt. Da waren dann die Eltern, die zu meiner Zeit noch die größten Unterstützer waren, mit einem mal die schlimmsten Eltern, die man je erlebt hatte. Die betroffenen Jungs haben inzwischen natürlich aufgehört oder den Verein gewechselt. Ich möchte keine Parallelen zu Euch ziehen, Ihr habt ja einen sehr stabilen Kader, möchte damit nur deutlich machen, dass die Verantwortlichen, und dabei allen voran der Trainer einen sehr großen Einfluss darauf haben, ob eine Mannschaft läuft oder nicht.
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In der Parallelmannschaft des Nachbarvereins hat sich der Spielerkader übrigens von deutlich über zwanzig in der F-Jugend auf noch acht oder neun am Ende der E-Jugend reduziert. Da wurde nicht rotiert, es gab ein Dutzend unantastbare "Goldjungs", die immer gespielt haben, natürlich auf festen Positionen, uswusf. Ja, sie haben mehr Turniersiege davon getragen. Aber ohne unsere Spieler -- wir haben ab der D eine Kooperation -- hätten sie überhaupt keine D-Mannschaft melden können.
Wir haben es hingegen geschafft, die Kaderstärke nahezu konstant zu halten, es waren stets zwischen sechzehn und zwanzig Kinder. Es gab immer mal wieder Zu- und Abgänge, das ist auch völlig normal. Aber es gab halt nie einen größeren Exodus.
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Die Interessen in dieser Mannschaft gehen wohl zu weit auseinander. Einigen wenigen ( u.a. Treadersteller) ist die Mannschaft wichtig, anderen nicht. Das passt nicht zusammen.
Ich würde dort keine Energie verschwenden und mir etwas suchen, was den eigenen Ansprüchen ( aus Trainer - / Betreuersicht) bzw. des eigenen Kindes (aus Elternsicht) entspricht.
Wozu ein krankes Gebilde künstlich am Leben erhalten, wenn kaum Interesse vorhanden ist ?
Es sollte doch genügend Alternativen (Vereine im Umkreis) geben, wo eigene Ansprüche befriedigt werden können. Und die Anderen gehen eben Tennis spielen, Klettern oder feiern.....Wir haben, was Aufgabenverteilung angeht, wohl ähnliche Vorstellungen. Bestimmte Dinge, wie u.a. Trikotreinigung setze ich z.B. einfach voraus und diskutiere da auch nicht. Ob da Einer eine Waschmaschine hat, von Hand wäscht, in die Reinigung bringt ...., mir vollkommen Wurst. Sauber müssen die Dinger sein.
Als Trainer ist es mir auch völlig egal, wer wie oft fährt oder die Trikots wäscht. Interessiert mich nicht. Die Spieler haben am Spieltag vor Ort und die Trikots gereinigt zu sein !Als Elternteil interessiert mich die Aufgabenverteilung aber natürlich. Dort erwarte ich einfach, dass die anderen Eltern genauso ihren Pflichten nachkommen und sich beteiligen. Ich betreibe keinen Fahrdienst für Kinder, deren Eltern selbst nicht fahren. Genauso wenig betreibe ich einen kostenlosen Reinigungsservice.
Für uns sind doch viele Dinge selbstverständlich. Wenn Trainer bittet oder Eltern z.B. beschließen, dass jeder einen Kuchen beisteuert, dann wird das so gemacht, egal ob ich etwas davon halte oder nicht. Das erwarte ich aber auch von den anderen Eltern. Wer in die Mannschaftskasse nichts einzahlt, kann auch nichts daraus erhalten.....
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Die Interessen in dieser Mannschaft gehen wohl zu weit auseinander. Einigen wenigen ( u.a. Treadersteller) ist die Mannschaft wichtig, anderen nicht. Das passt nicht zusammen. [...] Wozu ein krankes Gebilde künstlich am Leben erhalten, wenn kaum Interesse vorhanden ist ?
Hierfür sehe ich im vorliegenden Fall übrigens keine ausreichenden Anzeichen. Ich denke nicht, dass den Spielern, die auch andere Interessen geltend machen, unterstellt werden darf, sie hätten "kaum Interesse" an der Mannschaft oder dass sie ihnen "nicht wichtig" sei. Ich bin wahrlich nicht der Meinung, dass der Mannschaftssport ein Wunschkonzert ist, aber es gibt durchaus einige Trainer, die es mit ihren Ansprüchen an die Spieler und die Eltern, wie ich meine, auch mal übertreiben.Für uns sind doch viele Dinge selbstverständlich. Wenn Trainer bittet oder Eltern z.B. beschließen, dass jeder einen Kuchen beisteuert, dann wird das so gemacht, egal ob ich etwas davon halte oder nicht. Das erwarte ich aber auch von den anderen Eltern. Wer in die Mannschaftskasse nichts einzahlt, kann auch nichts daraus erhalten.....
Grundsätzlich richtig. Man kann die Sache auch mit subtilem sozialen Druck angehen, also bspw. wenn mal wieder ein Turnier ansteht mit der Tabelle, in die sich eingetragen werden soll, den bisherigen Stand mit liefern, also drauf schreiben, wer bisher wie viele Kuchen, Brezeln, usw. beigetragen hat und wie viele Thekendienste gemacht hat. Da fällt dann denjenigen, die sich gerne mal zurückhalten, bis keiner mehr gebraucht wird, auch mal auf, wie sehr sie hinten liegen... -
so haben sie keine sonderlichen pflichten, quatschen aber auch nicht in sportliche dinge rein.
das fände ich nämlich als elternteil auch nicht sonderlich prickelnd:
pflichten ja, rechte neindiese Aussage überrascht mich jetzt bei dir, bist doch kein Anfänger. Natürlich kommt sowas vor, bei nicht richtiger Vorgehensweise.
Klare Aussage;" Es ist unsere gmeinsame Mannschaft, dass sich unsere Kinder wohlfühlen, müssen wir gemeinsam was dazu tun.
Ihr seit für das Drumherun verantwortlich, und da rede ich euch nicht rein, unterstütze euch zwar auch, aber ihr seit da zuständig.für den sportlichen Bereich bin ich der Trainer, also der Verantwortliche, also ich zuständig"
da sind doch die Fronten geklärt, wo ist da das Problem?
Natürlich kommen auch dann noch immer wieder mal irgendwelche Einwände zum Trainervorgehen, damit kann man doch dann umgehen, das sind dann doch Einzelfälle, auf die man dann eingeht und entsprechend klarstellt.
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Ich stimme Dir zu einem großen Teil zu, wobei meiner Meinung nach die Pflicht zur Trikotwäsche noch lange nicht das Recht beinhaltet, in Taktik und Mannschaftsaufstellung reinzureden.
In einem gut geführten Verein sollten Rechte und Pflichten den Beteiligten bei Beitritt klar sein. Es wird keiner in den Verein gezwungen...Bei uns werden Trikots z.B. im Verein zentral gewaschen. Für solche und andere Annehmlichkeiten zahlt man (JEDER
) einen Beitrag, der natürlich entsprechend höher ist, als in Vereinen, wo man alles selbst machen soll.
Dort, wo man sich diese Dinge nicht gönnen möchte und Aufgaben direkt auf die Eltern verteilt, ist dies grundsätzlich zwar eine gute Idee, führt aber schnell dazu, das die Last auf einigen wenigen Schultern ruht und andere Eltern die Regelung zu ihren Gunsten ausnutzen. U.a. dadurch entstehen unter den Eltern und in den Vereinen selbst viel Streit und Unruhe.
