Vatertrainer- verlorenes Potential

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  • Hope  holzi


    was ihr zur Zeit erlebt, ist der ganz normale Wahnsinn, den wohl fast alle Vatertrainer erlebt haben.


    Vorstände oder andere eingefahrene Trainer zu überzeugen würde ich erst gar nicht versuchen, das


    könnt ihr vielleicht später einbringen.


    Was ihr aber solltet, für mich ein absolutes Muss, das euch auch garantiert die Arbeit erleichtern wird,


    ist das Mitnehmen der Elternschaft.


    die haben nämlich keine Ahnung was abgeht, für die ist euer Vorgehen absolut neu und unverständlich.


    verwendet ihr aber gerade zu Beginn einige Zeit, für Elternabende oder auch Einzelgespräche damit


    ihnen die Vorteile eurer Vorgehensweise für ihr Kind mit sich bringt, dann erreicht ihr verdammt viel (eigene Erfahrung)




    nochwas: ich kann deinen Eindruck von fehlendem Respekt gegenüber Neutrainern nicht folgen.


    dem ist nicht so. mag sein, dass maches mal so rüberkommt, aber das rührt eher daher, dass Neutrainer


    nicht unbedingt die gleichen Fehler auch machen müssen, die bereits erfahrenere Trainer hinter sich haben.




    gg

  • Vielleicht macht es auch wenig Spaß wegen den Kindern... kann ja auch sein, nicht wahr? Ich zB gehe immer mit sehr viel Freude zum Training meiner E2 und gehe oftmals mit ner ordentlichen Portion Frust nach Hause...
    Ich habe als Bruder-Co-trainer in der G-Jugend angefangen und bin seit Winter "Chefcoach". Mir macht es eigentlich noch Spaß, aber Trotzdem will ich auch nicht ewig die gleichen Jungs trainieren. Vielleicht müsste man den Vatertrainern auch mal Perspektiven aufzeigen nachdem dieser das Team des Sohnes abgibt...


    Und zu den Angeboten an die Trainer (Bezahlung, gemeinsame Aktivitäten etc): In meinem Verein wird alles menschenmögliche getan, es wird eine Vereinskneipe angeboten (aus den Leuten die dort mal zusammenkommen rekrutiert sich quasi das gesamte Trainerteam), es gibt eine Betreuerfahrt (aber auf eigene Kosten), Trainerschulungen des DfB werden bezahlt, aber es ist alles strikt ehrenamtlich: Alle 2-3 Jahre gibts ein Trainergeschenk (zB Pullover, adidas-Polo-Shirt mit Vereinswappen) und 3-4 Mal im Jahr eine Grillfeier. Aber Bezahlung ist einfach nicht möglich. Bei uns im Verein wird pro Monat 4 Euro Mitgliedsbeitrag genommen (können einige trotzdem angeblich nicht bezahlen, obwohl das Amt die Hälfte übernehmen könnte) und damit lässt sich vieles einfach nicht finanzieren. Es sind halt immer die gleichen die etwas machen aber so ist es nunmal...

  • Follkao


    geh mal unter das Thema Drop Out und lese Beitrag 10


    ich brauch keine Gründe mehr, ich hab einen, kannst ja mal das Alter hochrechnen.


    ich geniesse es auch mal auf der Meckererseite stehen zu können (halte mich aber stark zurück) :D :D


    ich glaub auch, dass ich dem Fussball verdammt viel (wenn auch nicht immer in optimaler Form) zurückgegeben


    habe, was er mir gegeben hat.

  • guenter

    nochwas: ich kann deinen Eindruck von fehlendem Respekt gegenüber Neutrainern nicht folgen.

    Gut, ist viel besser geworden, damals hatte ich Schwierigkeiten mit "Druck von zwei Seiten". Schwamm drüber.


    was ihr zur Zeit erlebt, ist der ganz normale Wahnsinn, den wohl fast alle Vatertrainer erlebt haben.

    Trifft für mich nicht mehr zu, bin raus.


    Mit der Elternschaft hatte ich auch nie Probleme, nur mit dem harten Kern der Trainer. Sohn des Vorstands war im Team. Natürlich fühlt man sich beobachtet. War auch so, ich habe ein feines Gespühr.


    Falls es mich noch mal packt, dann nur mit Neuanfang bei den ganz Kleinen oder eine F/E 2 oder 3, in einem anderen Verein und nur mit Trainer/Co-Trainer, die auf der selben Wellenlänge stehen und auch die Zeit aufbringen, wenn ich beruflich verhindert bin.


    Bis dahin geniesse ich das Familienleben und das "Betreuen meiner Jungs".


    Bezahlung hat mich eigentlich nie interressiert, war immer ein Bringen. Hundert oder hundertfünfzig für die Mannschaft, davon soll man den Kids Weihnachtsfeier, Abschlussfeier, ein Abschiedsgeschenk,,,,,,,,,,,,,,,,bieten.


    Na ja, was solls, bin raus,-----------gern raus.

  • Follkao


    geh mal unter das Thema Drop Out und lese Beitrag 10


    ich brauch keine Gründe mehr, ich hab einen, kannst ja mal das Alter hochrechnen.

    Mir ist schon klar, dass Du im Rentenalter bist. Deswegen hättest ja gerade Du die notwendige Zeit ;)
    Ich wollte aber auf etwas anderes hinaus:
    Du schreibst, dass es Gründe/Motivationen gab, den Trainerposten zu übernehmen. Als diese Gründe wegfielen, hörtest Du logischerweise wieder damit auf. So dachte ich zu Beginn auch. Im Laufe der Zeit änderte sich meine Motivation aber... Und dann darf man auch mal die alten Pläne über den Haufen werfen.
    Diejenigen, die ihr Trainerdasein davon abhängig machen, ob sie eigene Kinder trainieren, frage ich oft "Ist das Deine Meinung oder die Deiner Frau?"
    Na ja...und in diese Diskussion trauen sich dann viele nicht rein...

  • Follkao



    stimme dir zu.


    auch bei mir war der jeweilige Wiedereinstieg durch eine veränderte Motivation bedingt.


    nicht nur die Frau, bringt jemanden dazu als Vatertrainer einzusteigen, viele können auch nicht Nein sagen, obwohl


    sie innerlich eigendlich gar nicht dazu stehen.


    ich kenne aber auch viele, die es aus Verantwortung gegenüber ihrem Kind machen.


    Gerade bei Dorfvereinen sehen sie, was so schief läuft, wenn sie selbst vom Fussball kommen.


    um ihrem Kind einen vernünftigen Kinderfussball mitzugeben, steigen sie dann ein.


    war bei mir so.


    egal nun, aus welchen Gründen jetzt aber jemand einsteigt, steigen die Meisten wieder aus, wenn


    diese Gründe wegfallen, leider zu einem Zeitpunkt, wo sie wissen wie es gehen sollte.


    das meinte ich unter dem verlorenen Trainerpotential.


    Wie man die nun aber bei der Stange halten kann, weiss ich auch nicht.


    Dass es geht zeigen jedoch bekannte Fälle, wo Betreffende dann in die Jugendleitung oder auf der


    Vorstandsebene weitermachen. Und das sind dann die Guten, diejenigen, die meist was in die richtige Richtung


    bewegen können. Beispielhaft ist hier für mich die Idee von Andre ,als Koordinator für E und F tätig zu werden.



    zu mir:


    Zeit und irgendwie Lust habe ich immer noch.


    in meinem Heimatverein wäre ich sicherlich in die Vorstandsarbeit eingebunden.


    hier vor Ort würde es von meinem Typus und meinen Vorstellungen her nichts bringen.


    als Trainer sollte man aber schon wissen, in welchem Alter Schluss sein sollte.


    gg

  • Ohne Vatertrainer koennte vielerorts kein Breitensport stattfinden. Was mir weitaus mehr Sorgen macht, ist das viel zu hohe Mass an Unwissenheit ueber die Aufgaben. Zwar wurde bereits (oder erst) 2000 der § 1631 geaendert, nach der Kinder ein Recht auf gewaktfreien Zmgang ohne entwuerdigende Aufgaben haben. Aber in viel zu vielen Beitraegen lese ich zwischen den Zeilen veralterte oder gedankenlose Inzerpretationen dwr Kinderrechte.

  • @TW


    das viel zu hohe Mass an Unwissenheit beim Einstieg haben wir schon an anderer Stelle ausführlich


    diskutiert, auch mit guten machbaren Vorschlägen, die leider flächendeckend nicht angewendet werden.


    diese Unwissenheit weicht aber mit der Zeit dem Wissen, wie es gehen könnte.


    Und dieses Wissen wird nicht genutzt, wenn die Vatertrainer ihr Trainerdasein beenden.


    das personenzahlmässige grösste Potential im Kinderfussball geht somit verloren.


    Lösungsansätze, wie das zu ändern sein könnte, fehlen hier bisher.


    machbare Lösungsansätze blieben hier bisher aus. Bin offensichtlich nicht der Einzige, der da ziemlich ratlos ist.

  • Also eines ist sicher, ich war schlicht entsetzt, als ich als neuer Papa-Trainer verglichen habe, was auf den Kinderfußballplätzen los war mit dem, was hier so gelehrt wird. Dass mancher Papa-Trainer froh ist, dem Spielbetriebs-Wahnsinn wieder zu entkommen, kann ich nachvollziehen. Ich kenne einen Kinderfußball- und Papatrainer (den besten, den ich so kenne), der es strikt ablehnt, eine Kinderfußballmannschaft (egal, welches Alter) im Spielbetrieb zu betreuen. Ich kann das angesichts der Zustände nachvollziehen.


    guenter
    In Post 21 hast Du geschrieben, dass es halt der normale Wahnsinn sei, den man so als Papa-Trainer-Neuling erlebt. Da möchte ich deutlich widersprechen. Es ist schlicht anstrengend, wenn man mit guten (= modernen) Ansätzen gegen eine Wand anrennt. Ich möchte beileibe nicht alle über einen Kamm scheren. Aber es gibt so eine typische alte "Ergebnistrainerschaft", die wahrscheinlich Angst davor hat, dass irgendwelche Dahergelaufenen das liebgewonnene Spielzeug wegnimmt. Die haben natürlich auch Einfluss auf Eltern (man kennt sich in einem kleinen Verein). Das sind keine typischen Anfängerprobleme (mal abgesehen davon, dass das Deinerseits ein wenig überheblich klingt), mit denen ein Papa-Trainer zu kämpfen hat, der sich theoretisch mit dem auseinandergesetzt hat, was er tut.
    Betonen möchte ich aber, dass Du mit den Eltern absolut Recht hast. Habe ich auch viel zu spät erkannt, dass Eltern schlicht und ergreifend ein Recht darauf haben, konkret zu erfahren, was man da eigentlich mit den Kindern so treibt und vorhat. Darauf zu hoffen, dass sie das uninformiert gut finden, kann ein Fehler sein.

  • holzi


    du widersprichst meiner Aussage, dass der Trainerneuling in vielen Vereinen im Kinderfussball


    auf den normalen Wahnsinn stösst.


    dann beschreibst du aber genau das, was ich unter dem normalen Wahnsinn verstehe.


    das geht auch überhaupt nicht gegen Neutrainer, sondern gegen die Umstände, die Probleme, die es auch bei jedem Trainer, der schon eine Zeit beim Kinderfussball ist, gibt.


    Jedoch im Gegensatz zum Neutrainer kennt er das bereits, hat sich darauf eingestellt und kann einigermassen damit umgehen. halt ein Lernprozess, den jeder, auch ich durchmachte.


    Mag sein, dass es manchmal so rüberkommt, aber ich bin nicht arrogant, versuche jedoch rüberzubringen, und das sehr deutlich, wie ich den Fussball kenne, wie ich ihn in den vielen Jahren erlebt habe, und wie ich aus meiner Sicht sehe.


    dass die Sichtweise nach über 20 Jahren u.a. Trainertätigkeit im Kinderfussball eine andere Sicht, ist doch wohl normal,


    schliesslich war ich auch mal Neutrainer, kann mich immer noch in einen solchen versetzen, hab viele Probleme und Fehler hinter mehr.


    Wäre schlimm, wenn ich daraus nichts gelernt habe. Das versuche ich rüberzubringen, hat aber nichts mit Arroganz zu tun.

  • Ja, so ganz weiss ich auch nicht, was Guenter moechte? Stehen doch die Hauptmotive ausserfrage. Ob sie irgendwann nicht mehr zum Kreis der Erfolgs-Ergebistrainer, bei der das eigene Kind eine zentrale Rolle spielt, gehoeren, kann nicht gesagt werden. Dies haengt davon ab, ob sie sich weiterbilden und neue Ideen an sich herranlassen. Beim Ehrenamt entscheidet deshalb auch die Zeit, die man dafuer opfern kann und will. Reisende sollte man keineswegs aufhalten.

  • @TW


    was ich möcht? ist doch ganz einfach bei diesem Thema,


    Vorschläge, wie man Vatertrainer, die nach 5,6 Jahren wieder aussteigen, zu einem Zeitpunkt, in dem sie wissen


    wie es geht, dem Fussball weiterhin, auf anderen Positionen, ihr erworbenes Wissen sinnvoll einsetzen.


    so wie es z.B. Andre vorhat als Koordiantor für G und F.


    das verlorene Potential she ich nicht beim aktiven Vatertrainer, sondern bei denen die aufhören, und das ist


    ein grosse Masse, mit einem verschenkten Wissens- und Erfahrungspotential, die verloren geht.

  • Ich denke wenn der Vatettrainer Spass an der Aufgabe gefunden hat, wird et sich weiterhin engagieren. Wenn nicht, dann sollte man seine Entscheisung aus dem Ehrenamt auszuscheiden, akzeptieren.

  • Karl: ...Für mich sehr traurig, wie steril (!) dies ganze System gegen Kinder, ihr reelles Wohl ist! Dies per Aufklärung in Köpfen zu verändern, ist mein Ansinnen. Offenbar geht's fast allen 'Großen' mächtig gegen den Strich: jeder soll auf Linie sein? Aufgeben aber gilt für mich nicht... :( Sorry, bitte nun bei Interesse an anderer Stelle nachlesen...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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