Goldene Ananas

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Vorab finde ich den Artikel "Goldene Ananas" von Andre super und stimme auch in vielen Punkten zu.


    ABER


    Ich habe hier ein paar Fragen und hier geht es um mein Verhalten bei Spielen. Das es nicht um das Ergebnis geht ist klar, naja zumindest für mich. Wobei die Jungs die letzte Niederlage 3:xx alle gut weggesteckt haben und selbst mein Sohn auf dem nach Hause weg fragte, ob er gleich das Spiel der Woche auf dem i-Pad spielen darf. Da musste ich spontan an dieses Forum und einzelne Beiträge denke. ich war wieder geerdet. Oft laufen mir die Spiele nach und ich analysiere noch ein wenig vor mich hin und frage meine Frau Löcher in den Bauch über das Spiel, obwohl diese nicht die Spur von einer Ahnung von Fußball hat.


    Also wir hatten ein Freundschaftsspiel gegen einen wesentlich stärkeren Gegner und haben 3 x 20 Minuten gespielt. Das erste Drittel endet mit gefühlten 10 Gegentoren. Unsere Jungs waren absolut gehemmt und haben nur Begleitschutz geliefert und gestaunt. Sich aber nicht gewehrt.


    In der Pause habe ich schon deutliche Worte gewählt. Ich habe Ihnen sinngemäß gesagt, dass wenn sie so weitermachen wir die hucke vollbekommen und ich wüsste das sie es besser können. Das sie gut sind und Vertrauen in sich haben sollen und vor allem dagegen halten sollen. Ich habe das auch an einigen Beispielen deutlich gemacht. Natürlich habe ich bei direkter Ansprache die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Kindes berücksichtigt. Im zweiten Drittel wurde es schon wesentlich besser und im letzten Drittel konten wir mit 2:4 einigermaßen mithalten. Die letzten beiden Gegentore vielen in den letzten 2 Minuten. Hierfür gabe es dann Lob und Anerkennung.


    1. Frage


    Halltet Ihr dieses verhalten für unangebracht für eine F2- Mannschaft. Andre´s Antwort kann ich mir denken. :P Aber vielleicht gibt es noch andere.


    Während des Spieles versuche ich schon Hilfestellungen zu geben.


    Hier zum Beispiel, dass die Abwehrspieler bis zum letzten Gegenspieler aufrücken sollen oder dass die Position gehalten werden soll oder das bei Dribblings der zug zum tor und nicht zur Eckfahne gesucht werden soll. Dies passiert mehrmals während der Spiele. Auch ier differenziere ich, wem ich was sage. Ein Spieler der neu ist und seine ersten Spiele macht, dem sage ich nix. Der soll spielen, aber denjenigen die das Spiel schon ein wenig verstanden haben schon.


    Ist das so falsch? Bin ich deshalb ein "Joystick-Trainer"?


    Lernen durch Selbsterkenntnis finde ich gut nur wenn Sie nicht wissen, was sie falsch machen können Sie auch noch nix lernen. Und die Selbsterkenntnis kommt auch wenn Sie meine Tips umsetzten und ich das im Nachgang hinterfrage. Und das nicht weil ich mich selbstbestätigen will, sondern weil ich die Fortschritte der Kinder sehe. Wie mehrmals erwähnt, muss der Leistungsstand berücksichtigt werden.


    Wenn ich mit die F2 der Profimannschaften anschaue, da wird auch eingegriffen von den trainern. Warum sollen wir dies bei Spartak hintertupfingen nicht machen, auch wenn wir weniger talentierte Spieler haben.


    Zum Abschluss sei erwähnt, dass ich nach den Vorsätzen des DFB das Training gestalte und ich mich oft von Übungen dieser Seite bediene. Mir geht es nur um das "richtige" Verhalten bei Spielen.

  • @Nitram


    Ich hoffe mal, dass es nur ein Tippfehler war oder habt ihr wirklich eure F2 - Mannschaft 3 x 20 Minuten spielen lassen, wo normalerweise 2 x 15 Minuten gespielt wird?


    Ich vermute mal, du hast noch mehr fragen. Aber bleiben wir zunächst einmal bei deiner ersten Frage. Du möchtest gerne wissen, ob man als Trainer erfolgreich ins Spiel eingreifen kann. Kurzfristig ja, mittelfristig nein. Wenn du z.B. dem Spieler X während des Spiels sagst, er soll zum Gegenspieler Y aufrücken, dann wird er es machen. Doch er versteht es lediglich als Traineranweisung, weshalb er nicht unbedingt auch den Grund dafür versteht. Das gehört widerum ins Training. Dort kann man in den Übungen und Spielformen geschickt Fragen einflechten und sie von den Kindern beantworten lassen. Man erkennt dabei durch Nachfragen nach dem Warum ziemlich rasch, ob sie etwas erraten möchte oder es verstanden hat.


    Die F-Jugend-Spieler sollte man jedoch noch nicht in ein engen Korsett von taktischen Anweisungen flechten. Hier ist Technik der Schwerpunkt. Es macht natürlich Sinn die Kinder zu fragen, wann man welche Technik am besten einsetzt. Beim Wunsch nach Erhorsamserfolg werden sie dir über früher oder später das Vertrauen aufkündigen. Es beginnt zunächst mit widerwilliger Trainingsteilnahme, dann mit dem Fernbleiben beim Training und der unregelmäßigen Teilnahme an den Spielen.


    Die Kinder in diesem Alter sind sehr gut über Lob anzusprechen. Denn sie besitzen noch nicht sehr viel Vertrauen und bekommen über das Lob die Zuversicht, über sich hinaus wachsen zu können. Ein richtiges Verhalten wirst du beobachten, wenn du altersgerechte Übungen und Spielformen verwendest. Dazu gehören natürlich auch die Pausenintervalle zur Regeneration sowie die Gesamtlänge der Trainingseinheit.


    Ganz anders, wie bei uns Erwachsenen ist ihr Fussballspiel tatsächlich vorbei, wenn es abgepfiffen wurde. Deshalb wundert man sich als Trainer manchmal, warum die Kids selbst nach einer deutlichen Niederlage schon kurze Zeit später "gut drauf" sind oder nach einem deutlichen Sieg nach einem kurzen Anflug von Begeisterung schon wieder "Alltagstrott" eingekehrt ist.


    In der F-Jugend eine Spielverhaltensanalyse zu machen und seinen Trainingsschwerpunkt darauf zu balancieren erachte ich als verfrüht. Hier ist das Alter für die Grundausbildung. Die unterschiedlichen individualtaktischen Verhaltensweisen werden hier ganz nebenbei mittrainiert.


    Wenn du wissen willst, wie die Kinder den Fussball fühlen, dann versuche einfach, sich in sie hinein zu versetzen?!? Dann wirst du fast alle Antworten auf deine Fragen mit Leichtigkeit finden


    Fazit:
    1. Training
    Weg vom Trainingsdrill und hin zum interaktiven Training
    Das Training ist für die Ausbildung da. In der F-Jugend sollten es nur ganz kurze Hinweise (max. 1 Min.) sein. Danach eine kurze Präsentation mit oder durch einen Mitspieler! (immer einen Anderen nehmen!). Danach sollen sich die Kinder daran ausprobieren können. Nur helfend eingreifen, wenn jemand es gar nicht hinbekommt. Jeder kann etwas besonders gut, deshalb muß nicht jeder gleich alles gut können.
    2. Spiel
    Das Abschlußspiel (Generalprobe) und die Punkt- und Pokalspiele sind die Zeit, um die im Training erlernten Fähigkeiten auszuprobieren. Wenn etwas noch nicht klappt, dann ist es für den Trainer eine Information, diese Defizite im Rahmen der "normalen Ausbildung" zu integrieren.


    Zum Schluß möchte ich deine Überschrift: "Goldene Ananas" gerne einmal aufgreifen. Denn dieser Begriff steht dafür, dass es um Nichts geht. Das trifft nicht ganz den Kern! Für die Kinder geht es um den Spaß. Ob sie nun Fussball oder etwas anderes Spielen: stets wollen sie nur das Eine: den Spaß! Wir hingegen glauben, dass es nur dann auch lustig sein darf, wenn das "Ergebnis stimmt"! Da kann es schon mal aufgrund unterschiedlicher Erwartungen zu Mißverständnissen (der Kleine denkt, sein Trainer hat keine Ahnung vom Fussball) kommen :D .

  • Ich bin der absoluten Überzeugung das


    1. jegliches Gewinndenken eines Trainers im unteren Jugendbereich restlos unangebracht bis absolut lächerlich ist....soweit er irgendwas macht oder unterläßt, was gegen die Regeln des "Kinderfußballs" steht.


    Kinderfußball definiere ich mit:


    -altersgerechtem Training
    -kein Gebrüll vom Rand
    -es wird vom Trainer nur das bewertet was Ziel der Altersgruppe ist
    -ein Kindertrainer sollte umfassendes Wissen haben, um überhaupt einschätzen zu können, warum man was trainiert und anderes noch nicht!
    -es wird gelobt und nicht negativ eingerufen
    -Rotation auf allen Position
    -keine Bankdrücker
    -spielen lassen, Training in Übungs.- und Spielformen...möglichst angelehnt an den Straßenfußball
    -altersgerechte Trainingsutensilien (Ballgrößen und Ballgewichte)
    -ein sich selbstkritisch hinterfragender Trainer der die Fähigkeit besitzt, sich kundig zu machen, der Vorbild ist, der Mitgefühl kennt und zeitgleich Autorität besitzt, um diese im richtigen Augenblick dosiert und angemessen ausspielt
    -Trainerphilosophie = Stimulation vor Instruktion (ala Grundphilo von Horst Wein)


    Der Kinderkaisertrainer in Deutschland sollte aus meiner Sicht ein super Schauspieler sein, denn nach innen zu seinem Herz sollte er mit seinem Fachwissen ohne Gewinndruck für sich und die Kinder das Leben, was die benannten Punkte hergeben. Dabei...sollte er vor den Kinder schauspielerisch eine Ansprache halten, die die Kinder glauben lassen, dass ihm ihr Spiel sowas von wichtig ist, das es wichtiger nicht geht.


    Bei einer Mannschaftsansprache in einer F würde ich heute entsprechend eine Ansprache halten, die jeden einzelnen Spieler über ein Lob zum bereits geleisteten UND eine an den Alterszielen angelehnte Handlungsempfehlung aufmunternd unterstützt.


    Ich habe oft lautstarke an Ergebnissen orientierte Ansprachen sogenannter "Möchtemalgernmagaths" mitbekommen. Ich habe mitbekommen, wie man durch verschlossene Türen in 10 Metern Entfernung Wutansprachen mitgehört. Diese Trainer sind nicht selten und sie reagieren emotional, weil es Ihnen um Ihr Ansehen beim Spiel um die Goldene Ananas geht und ging. Zu Hause nichts zu melden, keine Ahnung von irgendwas, aber mit Kindern so umgehen und hinterher den Eltern noch freundlich lächelnd in die Augen schauen, wenn der Koten bei Mama auf den Knien heulend sitzt und niemand eine Erklärung dafür weiss. GRAUENHAFT und super Scheisse. Beschwert man sich....passiert meist nichts und wenn man -wie ich vor Jahren- diesem Kautz ohne Betäubung den Zahn zieht und endlich das sagt, was andere nicht geschissen kriegen, dann wird danach noch über Lügen dein Ansehen in der Öffentlichkeit aufs übelste krumm getreten...genauso und keinen Zentimeter anders ist es mir ergangen. Und...ich bereue davon nichts...und würde es jederzeit wieder genauso tun!


    Hier schauen viele Eltern und Vereinsverantwortliche immer wieder zu...weil...ist ja Trainermangel und da nehmen wir jeden Vollpfosten, sorry.


    Genau hier sagte und sage ich schon seit Jahren...das man das über Kohle durch Erhöhung der Vereinsbeiträge schneller als zügig ändern könnte, weil man so das Traineramt -auch wenn die Leute noch so abwinken- attraktiver machen würde (anderes Thema).


    Der gute Trainer animiert die Jungs...mutiger in den Zweikampf FAIR zu gehen, ermutigt sie...mal das zu tun, was sie meinen, statt mit bösen Augen und böser Machtstimme Passstafetten abzufordern, obwohl die meisten im Team noch lange nicht dazu entwicklungstechnisch in der Lage sind (anderes Thema).
    Die wenigsten Trainer lassen hier wirklich spielen...im Wissen...das es deren Spiel ist und nicht um das eigene Ansehen geht...nicht um das eigene Ego. Da werden Trainer die das so machen als Luschen abgesägt, sobald sich einer der Egoistentrainer zur Verfügung stellte. Habe ich so bei einem Nachbarverein erlebt.


    Was das einrufen bei einer F angeht.....


    -Welche Ziele hat die F....macht euch schlau (Dfb.de). Nehmt sie zur Kenntnis und dann sagt mir, was man bei einer F als Animation dem Spieler einrufen soll...WAS? Es kann sich nur um die Ermutigung zum Torschuss...zum Linksschuss beim Rechtsfuß handeln ("trau dich,...du kannst das..egal wo die Pille hingeht...versuchs...klasse Paule...super...macht nix...dass du den Kirchturm getroffen hast!" usw.).


    Viele Trainer da draussen machen sich vor Wissenden einfach nur lächerlich...übelst lächerlich. Da wird gerufen....Flanke....obwohl das nicht Thema der Altersgruppe ist...weil sie dazu ja noch nicht in der Lage sind (nur ein von vielen Beispielen!!!). Da wird gefordert...."LAUF" und ein F-Ling denkt...."Wohin?"....da fordert der Trainer laut...."MACH!!!grrrr...fletsch die Zähne" und der F-ling denkt...."WAS?" und so weiter und so weiter.


    Das sind die wöchentlichen Lachnummern am Spielfeldrand...einfach lächerlich!


    Also lieber Threadschreiber...alles was ich bis hier schrieb ging nicht an deine Adresse. Du hinterfragst dich und was du bis jetzt gemacht und wie du es gemacht hast...erreicht offensichtlich nicht die Krone der größtmöglichen Mistes den man gerade jetzt bei den Hallenturnieren so zu sehen bekommen kann. Davon scheinst du noch einige Meilen entfernt und großes Lob an dich, das du dich hinterfragst, damit hast du schon einiges mehr drauf als viele von denen da draussen.


    Was und wie du es zukünftig gestalten willst und wirst...möchte ich nicht konkret benennen, das ist nun DEIN Ding...mach was draus.

  • Also lieber Threadschreiber...alles was ich bis hier schrieb ging nicht an deine Adresse. Du hinterfragst dich und was du bis jetzt gemacht und wie du es gemacht hast...erreicht offensichtlich nicht die Krone der größtmöglichen Mistes den man gerade jetzt bei den Hallenturnieren so zu sehen bekommen kann. Davon scheinst du noch einige Meilen entfernt und großes Lob an dich, das du dich hinterfragst, damit hast du schon einiges mehr drauf als viele von denen da draussen.


    Wenn wir schon dabei sind. Wir hatten gestern ein F2-Turnier und die Krone hat wohl der Trainer verdient der seinen Torwart während des Spiels nach zwei vermeintlichen Fehlern auswechselt und zusammenstaucht.

  • st_84


    Nein, die Krone hat er sich erst verdient, als er den F2 - Keeper nach allen Regeln der Kunst vor versammelter Mannschaft und Elternschaft persönlich für die Niederlagen verantwortlich gemacht. Damit soetwas nicht wieder vorkommt, der auf der Reservebank platz nehmen und sich bis auf Weiteres mit guten Trainingsleistungen empfehlen. :thumbup:

  • Er hat dafür immerhin extra vom Schiedsrichter die Uhr anhalten lassen, um einmal quer durch die Halle zur Turnierleitung zu gehen und sich dort ein Leibchen zu holen, dass er dann dem neuen Torwart übergezogen hat. Der ausgewechselte Torwart durfte auch noch brav seine Handschuhe übergeben, bevor er sich den Rest des Spiels schämend auf der Bank ansehen durfte.
    Was danach in der Kabine/auf der Tribüne passiert ist, habe ich nicht weiter verfolgt.

  • @Nitram: Vielleicht liege ich falsch, aber mir scheint, hier hat noch keiner Deine Frage beantwortet ...


    Halltet Ihr dieses verhalten für unangebracht für eine F2- Mannschaft.


    Finde ich aus dem Gesagten schwierig zu beurteilen, weil dass, was Du als "deutliche Worte in der Pause" für einen Aussenstehenden oder die Kinder möglicherweise ganz anders rüberkommt (irgendwo zwischen Motivationsansprache und sinnlosem Gebrüll). Grundsätzlich glaube ich aber, dass Du schon ne Menge richtig machst wenn Du


    - immer positiv bleibst
    - den Kindern zeigst, dass Du bei der Sache bist, dass es Dir, in dem Moment, wichtig ist und Du mit Ihnen zitterst und (im Geiste) kämpfst
    - INHALTLICHE Aspekte WÄHREND des Spiels auf ein Minimum reduzierst (weil sie in aller Regel nicht ankommen)
    - was das Temperament angeht, einfach so bist, wie Du bist
    - das Spiel mit dem Schlusspfiff und maximal einer kurzen Ansprache abschliesst


    und das Meiste davon scheinst Du zu tun.


    Falsch finde ich es hingegen, irgendetwas vorzuspielen. @ Andre - warum willst Du die Kinder für dumm verkaufen? Ein Trainer, der sich anständig verhält (nicht rumschreit, nicht Kinder zur Strafe auswechselt ...) braucht sich seines Verhaltens und seines Temperaments nicht zu schämen, und er muss nicht schauspielern. Einer der Schlüssel, die Kinder zu begeistern, ist doch, selbst begeistert zu sein. -> Die besten Lehrer, Ausbilder, Professoren sind eben nicht die Hyperpädagogen, die Du in Deiner Liste beschreibst, sondern z.T. katastrophale Didakten und Pädagogen, die ehrlich brennen für das, was sie tun, und das dann weitervermitteln. Die Kinder werden viel lernen von einem Trainer, der mit Begeisterung bei der Sache ist - ebenso von einem Trainer, der eben ein ruhiger Vertreter ist. Wenn einer ein anständiger Trainer ist, muss er nicht schauspielern. Und, wenn einer ein anständiger Trainer ist, muss er auch gar nicht "Altersziele bewerten", sondern freut sich an den Individuum in seiner Mannschaft und deren/dessen individuellen Lernfortschritt.

  • Die Grundsatzfrage, die ich hier rauslese, ist die nach kindgerechtem Coaching.


    Ich glaube, da gab es mal letztes Jahr, in der Zeitschrift "fußballtraining junior" nen schönen Artikel dazu, leider weiß ich nicht, in welcher Ausgabe er war.
    Vllt kann hier jemand helfen?

  • Don Quijote


    Vielen Dank für den Hinweis, denn das Coaching durch Trainer für Kinder im G - D-Jugend-Bereich wird noch viel zu wenig erklärt. Der DFB hat dieses Thema schon vor ein paar Jahren aufgegriffen. Jedoch im Rahmen der Eliteausbildung. In der Zeitschrift FT-Junior findet man für den unteren Breitensportbereich nützlich Hinweise.


    Brechstange
    Du hast schon vollkommen recht, wenn du schreibst, das die Kinder die positive Begeisterung des Trainers für den Fussball spüren möchten. Aber kaum ist eine Spielminute vergangen, nachdem man sich im Kreis mit "wir sind ein Team" noch mal eingeschworen hat, da ruft der Trainer schon den ersten Hinweis ins Spielfeld: (z.B. Sicherheitshinweis: "Thorben, was habe ich dir im Trainng gesagt ..." und zeigt den Kinder dadurch, das er der Dirigent ist, der den Tackstock schwingt.) Je nach Spielstand werden die Rufe lauter und die Emotion gerät in Raserei: "Sebi, Mensch so einen Ball muß man doch halten"! Vermeintlichen Trost kann man auch beobachten: "Mensch, Schiedsrichter bist du blind. Das war doch Einwurf für uns!" Gelegentlich beobachtet man so gar in sich kauernde Trainer, bei denen man das Gefühl hat, sie sind von ihrer Mannschaft aufgrund der drohenden, deutlichen Niederlage beleidigt worden. Man kann aber auch den am Spielfeldrand auf und ab tänzelnden Trainer beobachten, wie er die vernichtende Niederlage des Gegners innerlich abfeiert! All das hat beim Kinderfussball nichts verloren. Es ist nicht nur ein schlechtes Beispiel für die Kinder, sondern es multipliziert falsches Verhalten für kommende Trainer aus den Reihen der zuschauenden Eltern. Denn: "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Trainer im Land ..." mag sich zwar auf den ersten Blick noch positiv anhören, weil die Kinder an den Trainerstar glauben sollen. Aber irgendein Trainer muß ja dann der Zweibeste sein und der ist bekanntlich schon mal der erste Verlierer!


    Es gibt nur ganz wenige und einfache Prinzipien, die ein Trainer beherzigen sollte.


    1. So sollte er zwischen Training (Üben, spielen und begleitendes Erklären) und Wettkampf (Ausprobieren lassen der im Training vermittelten Fähigkeiten) unterscheiden können! Jegliches Hineinrufen empfinden die Kinder eher als störend. Denn mal ist es unfair gegenüber dem Gegner (Kinder haben eine sensible Antenne für Ungerechtigkeiten), mal empfinden sie die Sicherheitshinweise (dieses und jenes nicht zu machen) als nervig. Wenn überhaupt, dann können ein paar tröstende Worte diesen Zweck erfüllen. Doch meist ist schon ein Mannschaftskamerad zur Stelle, der das gerne übernimmt. Schließlich ist man ein Team!


    2. Er sollte die altersgerechten Fähigkeiten kennen, damit er seine Trainingshinhalte darauf anpasst und auch weis, was ihm in den Spielen erwartet.
    Gruppen- oder gar Mannschaftstaktik haben in einer F-Jugend genauso wenig zu suchen, wie Positionstreue oder vermeintliche Torwartfehler. Denn zwängt man die Kinder in dieses technisch-taktische Korsett, dann erhält man über früher oder später die Quittung dafür, indem sich diese Kinder, denen ein guter Start verwehrt wurde, vom Fussball abwenden, weil der Spaß daran immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurde.


    3. Er sollte nicht vergleichen, sondern jede Leistung eines Kindes für sich betrachten.
    Nicht alles, was vom Trainer gut gemeint ist, kommt auch bei den Kindern gut an. Leider gibts manchmal nicht nur Trainer und Betreuer, sondern auch noch Eltern als Zuschauer, die es gut meinen. Dabei kann sich die Intension des Gutgemeinten sogar sehr unterscheiden. Wenn Papa sagt: "Phillip, du mußt nach vorne rennen und Tore schießen, weil Tore schießen Spaß macht" und der Trainer sagt: "Phillip, du mußt hinten bleiben und die Flanken des Gegners ablaufen, weil du sehr schnell bist", dann ist beides gut gemeint! Aber wie soll der Junge den Erwartungen seines Trainers (hinten spielen) und seines Vaters (vorne spielen) gerecht werden?


    Besser ist es, die paar Prinzipien für die jeweilige Altersgruppe zu kennen und zu kommunizieren. Hier: in der F-Jugend ist eine Positionstreue noch nicht erforderlich. Das wird ab der D-Jugend noch intensiver geübt.


    Wie man sich gut verhält, dass kann man auch von den Kindern lernen, wenn man sie genau beobachtet! Der "FT-Junior" ist ebenfalls eine gute Lektüre, wenn man man im Zweifel ist!

  • Brechstange


    Der Kinderkaisertrainer in Deutschland sollte aus meiner Sicht ein super Schauspieler sein, denn nach innen zu seinem Herz sollte er mit seinem Fachwissen ohne Gewinndruck für sich und die Kinder das Leben, was die benannten Punkte hergeben. Dabei...sollte er vor den Kinder schauspielerisch eine Ansprache halten, die die Kinder glauben lassen, dass ihm ihr Spiel sowas von wichtig ist, das es wichtiger nicht geht.


    ....dein Kommentar auf diese Ansicht meinerseits....


    Falsch finde ich es hingegen, irgendetwas vorzuspielen. @ Andre - warum willst Du die Kinder für dumm verkaufen?


    Deine Einwand finde ich so ok. Ich denke nur, das mein geistiges Auge hier etwas anderes sieht als du es aufgefasst hast. Mir gings hierbei um den eigentlich gewinndenkenden Trainer der sein Gewinndenken im Gegensatz zum ganz lieben Vorzeigetrainer der von seinem Naturell eh ein ruhiger Typ ist in den Griff kriegen will...im Wissen um die Dinge. Dieser Trainertyp ist im Prinzip der Typ um den ich kämpfe. Die ganz ruhigen mit Ahnung....TIPP TOP....ob mit Ahnung oder ohne Ahnung vom Fußball im Kifu.....die Narzissten auf dem Egotripp...zu Hause und im Job nix zu melden und bei den Koten die Welle machen....die sind verloren für mich....es sind die die sich selber für ihr Verhalten ankotzen könnten und das fühlen und wissen....um die gehts...und da glaube ich liegt der hohe Anteil an Leuten da draussen. Ich schließe hier von meiner Person auf andere!


    Wenn diese Trainer - als inneren Kompromiss - schaffen würden, ihre Ansprache so zu führen, dass sie zwar den Kindern ihr Spiel - also Bayern München gegen Schalke 04 - als das Spiel der Woche verkaufen und so belassen, dabei aber nicht gegen die "Kifu-Regeln" verstoßen und sich hier innerhalb der Maßstäbe bewegen in Art und Umpfang, dann wäre das die schauspielerische Leistung die ich meinte. Ich meinte das da ein Feuer in den Augen des Trainers brennen sollte, das die Kinder sehen können. Ich möchte auch NICHT einen toten Trainer sehen, der in -übertriebener Art beschrieben- eine monotone Stimme in der Ansprache hält und den Eindruck einer Schlaftablette erzielt. Die Kinder sollten für meinen Geschmack eine Begeisterung beim Trainer finden können...die ihnen und dem Fußball, nicht dem Ergebnis gilt.


    Wichtig ist für mich und nach meiner Ansicht, dass der Trainer sich immer und überall und ausnahmslos an die Kifuregeln hält. DAS schützt ihn vor seinem eigenen Gewinndenken...das z.B. ich bis heute nicht abgelegt habe. Ich habe bis heute immer für den Sieg und die höchst mögliche Platzierung beim Turnier so jongliert, dass das gegeben war. Hierbei habe ich feurige Ansprachen gehalten und taktisch jongliert....in Sachen Einsatzzeiten und Rotation z.B.. bis hin, dass in die Ansprachen die Altersziele einflossen, da ich nicht Dinge ansprach, die nichts mit der zu bedienenden Jugend zu tun hatten (Altersziele).

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ich hoffe mal, dass es nur ein Tippfehler war oder habt ihr wirklich eure F2 - Mannschaft 3 x 20 Minuten spielen lassen, wo normalerweise 2 x 15 Minuten gespielt wird?


    Nein ist kein Tippfehler, wir spielen in Freundschaftsspielen oft 3 x 20 Minuten, da so die Einsatzzeiten erhöht werden. Bei 11 Spielern spielen alle mindesten 30 min, wenn es optimal läuft 40 min. Regulär spielt die F-Jugend 2 x 20 Minuten.


    Den FT-Junior habe ich aboniert und das besagte Heft habe ich auch gelesen. Wie gesagt im Training sehe ich bei mir nicht das Problem. Da bilde ich mir ein, kindgerecht zu trainieren. Ich lasse zumindest keine Standards trainieren. :P


    Einige Hinweise werde ich versuchen umzusetzen. Es leuchtet ein, dass hereinraufen nicht so nachhaltig ist, wie das Üben im Training.


    Positionstreue haltet ihr in der F-Jugend für nicht altersgemäß? Hm, ist das nicht die Basis des Fußballspiels. Ich habe einen Spieler, der mich manchmal in den Wahnsinn treibt. Der läuft immer dahin, wo der Ball ist egal ob der Gegner ihn hat oder nicht. Er nimmt sogar seinen eignen Spielern den Ball ab (kommt zum Glück nicht mehr so häufig vor) und nach 10 Minuten kann er nicht mehr, weil er den kompletten Platz bearbeitet hat.


    Lassen oder Steuern?

  • Für eine F 2 ist der Umfang nach meiner Meinung nach zu hoch.
    Wenn alle mindestens 30 Minuten spielen, kommen andere auf den Umfang von 50 Minuten.
    Dies entspricht fast der Spielzeit eines D Jugendlichen.
    Diese haben jedoch eine altersgemäß. höhere Konzentrationsfähigkeit und spielen auch bedeutend rationeller.
    Wie das von dir benannte Beispiel auch zeigt.
    Das ihr im dritten Drittel mithalten konntet, ist für mich daher auch eine Erkenntnis ohne Wert.


    Lassen oder Steuern?
    Ich glaube von beidem etwas. Ihr seid eine F 2, habt also eigentlich noch viel Zeit. Kinder in diesem Alter nehmen den Spielraum noch ganz anders war und sind logischerweise noch sehr ausschließlich auf den Ball fixiert. In der G jugend ist es noch sehr häufig zu beobachten das sich die Spieler einer Mannschaft den Ball gegenseitig wegnehmen. Mit sich entwickelnden Spielverständnis nimmt dieses Verhalten ab.
    Daher gilt es dieses Spielverständnis zu fördern.
    Hierfür gibt es jedoch bessere Wettkampfformen, als ein Spiel über 3x 20 Minuten.

  • Ich habe einen Spieler, der mich manchmal in den Wahnsinn treibt. Der läuft immer dahin, wo der Ball ist egal ob der Gegner ihn hat oder nicht. Er nimmt sogar seinen eignen Spielern den Ball ab (kommt zum Glück nicht mehr so häufig vor) und nach 10 Minuten kann er nicht mehr, weil er den kompletten Platz bearbeitet hat.


    @Nitram


    Nicht böse sein, aber solche Spieler kennen wohl die meisten Trainer, die mal im unteren Jugendbereich gespielt haben. Bei den Mädchen, die manchmal erst später mit dem Fussball beginnen, kann man diese "Anfänger-Rennerei" sogar noch später beobachten.


    Aber mir ist es auch zu blöd, einem ausgebufften Talent zu sagen, wann es dribbeln und wann es abspielen soll. Was dabei heraus kommt, sieht man immer erst hinterher!


    Jetzt ist mir auch klar, warum ihr 60 Minuten lang in der F-Jugend spielt. Es ist vermutlich die Hoffnung der Trainer, dass diese "Ballrenner" irgendwann so müde sind, dass sie nur noch die Jagd auf Bälle in ihrer unmittelbaren Umgebung aufnehmen. :thumbup: Aber es ist doch besser, er bewegt sich, als wenn er auch dann desinteressiert stehen bleibt, wenn der Ball vor seiner Nase entlang rollt.


    Übrigens war seinerzeit Johan Cruyff als Spieler der Ansicht, dass sich alle anderen Mitspieler ihre Positionen und Anspielbereitschaft nach ihm ausrichten sollten. Man könnte mit sehr viel Phanasie sogar sagen, das dies ein Vorläufer des späteren, spanischen Kurzpass-Spiels war. Der jetzige Bayern-Trainer Pep Guradiola ist ein großer Verehrer der Trainerphilosophie von Cruyff.

  • Nabend,


    ich finde mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wann man die Kinder coachen und wann man die Fresse halten muss. Man weiß ja, was sie zu leisten im Stande sind (wobei einige Trainer in der Bambini da scheinbar ihre Probleme haben, erwarten sie ja oft Unmögliches).


    Coaching alà "schieß", "pass" oder "spiel" finde ich persönlich schrecklich. Da sollte man sich nicht einmischen. Das hemmt die Entwicklung der Spielintelligenz und -kreativität. Da muss man als Kindertrainer einfach durch :D, wird aber langfristig durch spielfreudige Kids entschädigt.


    Wenn ein Kind einen Mitspieler mal übersehen hat, weil es den Kopf nicht gehoben hat, ist das meine Schuld, weil ich zu wenig Dribbling mit visuellen Einflüßen trainiert habe oder die Kinder aufgrund ihres Alters/Talents noch nicht können. Ich kann das von den Kindern noch nicht erwarten und halte deswegen mein Mund.
    Wenn ein Kind mal nicht abspielt, weil es egoisitsch handelt, schaue ich auch meist drüber hinweg. Wenn es sich in unnatürlichen Maße häuft, weise ich das Kind NACH der Szene darauf hin, meist mir einem Augenzwinkern oder einer rethorischen Frage.


    Ansonsten coache ich in der F manchmal gar nicht (mein Jugendleiter meinte letztens erstaunt zu uns: Die Kinder funktionieren ja von ganz alleine!) oder gebe ein paar Hinweise wegen der Staffelung (tief bleiben, nachschieben etc.). Vereinzelte Positionsuntreue in Form eines Sprints in einen freien Raum mahne ich dagegen NIE an. Das finde ich ganz wichtig und da haben die Kinder auch oft tolle Ideen. Nur wenn ein Kind über Minuten auf der falschen Position stehen bleibt, bekommt es einen Hinweis, dass das nicht fair der Mannschaft gegenüber ist und dass es demnächst auch mal da spielen wird, wo es jetzt steht (geht natürlich nur, wenn man rotiert).


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Jetzt ist mir auch klar, warum ihr 60 Minuten lang in der F-Jugend spielt. Es ist vermutlich die Hoffnung der Trainer, dass diese "Ballrenner" irgendwann so müde sind, dass sie nur noch die Jagd auf Bälle in ihrer unmittelbaren Umgebung aufnehmen. Aber es ist doch besser, er bewegt sich, als wenn er auch dann desinteressiert stehen bleibt, wenn der Ball vor seiner Nase entlang rollt.

    Nein damit hat es sicher nix zu tun! Wir spielen 60 Minuten, damit alle genug Spielpraxis bekommen. Und nein ich sage den Kindern nicht, was sie machen sollen. Ich frage lediglich: "XXX welche Position spielst du nochmal". Und vielleicht noch "Der Ball wäre für Dich gewesen, wenn Du Deine Position hältst".

  • Coaching alà "schieß", "pass" oder "spiel" finde ich persönlich schrecklich. Da sollte man sich nicht einmischen. Das hemmt die Entwicklung der Spielintelligenz und -kreativität. Da muss man als Kindertrainer einfach durch , wird aber langfristig durch spielfreudige Kids entschädigt.


    Wenn ein Kind einen Mitspieler mal übersehen hat, weil es den Kopf nicht gehoben hat, ist das meine Schuld, weil ich zu wenig Dribbling mit visuellen Einflüßen trainiert habe oder die Kinder aufgrund ihres Alters/Talents noch nicht können. Ich kann das von den Kindern noch nicht erwarten und halte deswegen mein Mund.
    Wenn ein Kind mal nicht abspielt, weil es egoisitsch handelt, schaue ich auch meist drüber hinweg. Wenn es sich in unnatürlichen Maße häuft, weise ich das Kind NACH der Szene darauf hin, meist mir einem Augenzwinkern oder einer rethorischen Frage.


    Ja mir ist bewusst, dass dieses Coaching nicht zielführend ist und die Kinder nur verunsichert. In der Regel lobe ich bei guten Aktionen. Hinweise gebe ich bei falschem "Stellungsspiel". Z.B. Wenn die Abwehr zu dritt die Torlinie bewacht oder nur Begleitschutz gegegeben wird. Ich habe aber begriffen, dass dies in einem Spiel nicht viel bringt.


    Deinen letzten Absatz kann ich nur unterstreichen, das erwarte ich von menen Jungs auch nicht.


    Vielen dank an alle :thumbup:

  • Es wurde ja so schon soweit alles geschrieben, was ich aber echt gut finde das du dir den Spiegel selber vorhältst und dir Gedanken machst :thumbup:


    Denke aber bitte noch das bis zur E-Jugend, die Kinder nur eingeschränkt gucken können, die Jungs/Mädels gucken als ob sie Schauklappen auf hätten.


    Dein letzten Satz überdenke bitte noch mal: Mir geht es nur um das "richtige" Verhalten bei Spielen.


    Falsch, es geht nur um das Richtige Verhalten des Trainers und der Eltern! :!:

  • TW-Trainer und Andre:
    Hat etwas gedauert mit meiner Antwort, sorry. In der Sache haben wir da wohl keinen grossen Widerspruch, bin da mit Euren Prinzipien weitgehend einverstanden. Worum es mir geht:


    Wenn man das Forum hier verfolgt könnte man meinen, jeder Fussballtrainer muss ein Überpädagoge sein. Ausserdem wird hier ein so eine Art Einheitsbild des "richtigen Trainers" geschaffen. Ich finde das falsch, weil es viele Trainer gibt, die einzelne oder mehrere dieser Prinzipien nicht erfüllen - und trotzdem können die Kinder auf- und abseits des Platzes viel von diesen Menschen lernen. Wenn ich an meine Sport-, Schul- oder Ausbildungszeit denke, kommen mir nicht die besten Pädagogen in den Sinn, sondern die "auffälligen" Typen. Auch und gerade der Umgang mit Cholerikern und Sozialkrüppeln prägt, ebenso wie der Umgang mit Enthusiasten. Von daher fände ich es, wenn überhaupt, eher gut, wenn der Trainer in die andere Richtung schauspielern kann, als es Andre beschreibt. Der Trainer sagt den Kids, dass für ihn das Spiel die Bedeutung des CL-Endspiels hat, weil das für ihn auch gar nicht so falsch ist - er sich aber dennoch gleichzeitig an die von TW genannten Prinzipien hält und vor allem während und nach dem Spiel zur Beruhigung beiträgt. Und der Trainer, der am Rand steht, und einfach nicht leise sein kann - der soll halt reinrufen, und sich vorher überlegen, was er reinruft (und vor allem, was nicht). Bei den Meisten reicht es ja, wenn man einmal gefilmt wird und das Video zu Gesicht bzw. zu Ohren bekommt ... wer die grosse Pausenansage nicht lassen kann, der soll sie halt machen - und später über sich selbst lachen, wenn er erkennt, dass die Kinder da gar nichts aufnehmen können.