Nur einmal Training in der Woche und keine Spiele in der Hallenzeit - reicht das ?

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  • Wir haben leider im Winter auch nur eine kümmerliche Trainingsstunde in der Halle. Da diese Zeit für unsere Mädchen traditionell jedes Jahr auf den Samstag vormittag liegt, scheidet schon witterungsbedingt ein zweites Training in der Woche nach Feierabend aus. Dafür ist es in diesen Monaten abends wirklich etwas ungemütlich. Ich finde das aber nicht weiter schlimm, in der Saison wird 2 x trainiert, dazu Samstag das Spiel, macht für die Mädchen schon 3 x die Woche Fußball. Ich finde ein Herunterfahren nach der Saison und Training in reduzierter Form für alle ganz erholsam, bevor es im Früjahr wieder richtig losgeht.


    Die Hallenkreismeisterschaften der Mädchen werden hier im Kreis immer ganz zum Schluß ausgetragen, für uns ist der letzte Vorrundenspieltag Anfang März ! Das ist ne lange Zeit nur mit Training ohne Wettbewerbsspiele, da sollte man schon was zur Abwechslung einstreuen. Ich kann sehr empfehlen, statt 'richtiger' Turniere einfach zur Trainingszeit mal eine andere Mannschaft einzuladen, 4 Mannschaften zu bilden und ein Miniturnier zu spielen. Das haben wir dieses und letztes Jahr ein paarmal gemacht und hat gegenüber einem 'richtigen' Turnier mit vielen Mannschaften den Vorteil, bei kurzem Zeitaufwand viel Spiel- und wenig Wartezeit zu haben. Auch Ersatzspieler gibt es bei der Aufteilung auf jeweils 2 Mannschaften dann kaum. Wettbewerb ist trotzdem da, immerhin geht es im richtigen Trickot gegen 'fremde' Mädchen, und auch das 'interne' Spiel untereinander sieht plötzlich anders aus als das Abschlußspiel im Training. Und keine Hektik durch zuschauende und anfeuernde Eltern, da das ganze als Training und nicht als Turnier 'verkauft' wird. Wir jagen zwar niemanden aus der Halle, aber es schauen kaum welche zu, offenbar da es eben kein Turnier mit Siegerehrung o.ä. ist.


    Die Mädchen sind im jeweiligen Spiel genauso 'heiß' wie bei den Punktspielen draußen auch, aber interessanterweise gab es anschließend noch nie eine Nachfrage nach einem Gesamtsieger. Beim ersten Miniturnier hatte ich die Ergebnisse der Mannschaften noch mitgeschrieben, aber es war völlig überflüssig. Auch vielleicht ein Zeichen dafür, dass Tabellen bis zu einem gewissen Alter eher was für Erwachsene und den Kids eher egal sind.

  • Mädchen die Fußball spielen, nötigen mir großen Respekt ab.
    Leider wird Fußball noch immer von pseudo männlichen Ansichten dominiert, wie die Reaktionen auf das Outing eines bekannten Fußballers an anderer Stelle gezeigt hat.
    Jedoch sind nach meiner Erfahrung Mädchen sozialer und weniger Erfolgsorientiert, daher passt der Vergleich nicht.


    Dies hat bei uns auch zur Folge das Mädchen, die in einer reinen Mädchenmannschaft spielen, für die Verbandsförderungen, eigentlich nicht in Frage kommen.

  • AKjfv


    Dies hat bei uns auch zur Folge das Mädchen, die in einer reinen Mädchenmannschaft spielen, für die Verbandsförderungen, eigentlich nicht in Frage kommen.



    Gehört zwar nicht ganz zum Thema, aber ich fürchte, da liegt ein Mißverständnis vor! Es ist zwar ein wenig kompliziert, aber ich probier es mal, die Mädchenförderung zu beschreiben:


    1. Sichtung: Mädchen in Jungenmannschaften.
    Mädchen, die in Jungenmannschaften mitspielen, werden von den Kreistrainern gesichtet. Besonders talentierte Mädchen werden dann in der Kreisauswahl (später DFB-Stützpunkt) gefördert. Falls es nicht für die Jungen-Kreisauswahl reicht, aber für die Mädchen-Kreisauswahl, erhalten die Mädchen-Kreisauswahltrainer eine Info darüber.


    2. Sichtung: Mädchen in Mädchenmannschaften
    In etwa zeitgleich erfolgt die Sichtung der talentierten Mädchen in den Mädchenmannschaften. Die begabten Mädchen werden in die Kreisauswahl aufgenommen. Besonders hoch veranlagte Mädchen können auch bei den Jungenteams mittrainieren.


    3. Weitere Förderung der Mädchen
    Aufgrund des weniger dichten Netzes an talentierten Mädchen ist die weitere Förderung nicht ganz einheitlich strukturiert. Im NFV gibt es folgendes Förderkonzept pro Jahrgang:
    a. Kreisauswahl
    b. Teilbereichsauswahl (davon gibt es 3)
    c. Verbandsauswahl
    d. DFB-Auswahl


    Mädchen, die in einer Verbands- oder DFB-Auswahl spielen, erhalten paralell eine Förderung auf dem DFB-Stützpunkt.


    Spezielle, flächendeckende DFB-Stützpunkte für Mädchen analog dem Jungen-Konzept gibt es noch nicht. Sie sind jedoch in Planung. Leider wird, wie schon beim Konzept der Torwarttrainerausbildung versucht eine Kopie des Jungenbereichs einzuführen. Das klappt schon bei der Suche nach geeigneten Trainern (mit DFB B-Lizenz) nicht! Denn diese Lizenz eignet sich aufgrund ihrer Inhalte gar nicht auf die speziellen Bedürfnisse im mittleren und älteren Mädchenbereich. Da braucht es wohl noch ein wenig Beschäftigung mit der Materie von den verantwortlichen DFB-Koordinatoren. Evl. sollte man für die Mädchenförderung eigene Koordinatoren bestimmen, die dann auch die Sprache des Mädchen- und Frauenfussballs sprechen!

  • Konkret: Hessen
    Mädchen welche ausschließlich in Mädchenmannschaft spielen, werden bei der Förderung über die Stützpunkte hinaus nicht berücksichtigt.
    Dies wird auch mehr oder weniger offen propagiert.


    Ob es überhaupt sinnvoll ist, bereits in der G- E Jugend reine Mädchenmannschaften zu bilden, wäre ein anderes Thema.

  • AKjfv


    Ich gebe zu, das ist insgesamt ein schwieriges Thema, bei dem manches hierzulande im Argen liegt.


    Weil auch Trainer nur Menschen sind, bilden auch sie den Querschnitt der Gesellschaft ab. Deshalb findet man auch dort "ewig Gestrige", denen das Hemd näher ist als die Hose. Mancherorts werden die Mädchen widerwillig bei den Jungs trainiert. Spätestens ab der Berufung in ein DFB-Nachwuchsteam gibts vom DFB die Aufforderung, dass das talentierte Mädchen zusätzlich in einem Jungenteam kickt und eine Förderung auf dem zuständigen DFB-Stützpunkt bei den Jungen erhält. Leider gibts auch bei der Vereinsförderung (meist über Zweitspielregelung) manchmal Probleme. Denn der DFB prüft weder die Jungen-Liga noch die Einsätze! Deshalb denkt so mancher Jungen-Trainer: "Was soll ich mit dem Mädchen?" Hin und wieder gibts auch Überraschungen! So gibt es ein Zeitfenster (älterer D-Jugend bis jüngerer C-Jugend-Jahrgang), in denen Torhüterinnen ihren gleichaltrigen männlichen Kollegen ein Stück voraussind und dem Trainer so manche Punkte bringen!


    In der Tat ist es eine andere Frage, ab wann es eigene Mädchenteams geben sollte. Doch hierbei muß man sich zunächst ein stückweit von der reinen Leistungsbeurteilung und -entwicklung lösen und den Bedarf in den Fokus heben. Wenn es genügend Mädchen in dieser Altersgruppierung gibt, denen man die Wahl stellen kann, ob sie bei einem Jungenteam oder einem Mädchenteam kicken möchten, dann sollte man diesen Wünschen Rechnung tragen.


    Mit der stetigen Erhöhung der Menge an Fussballspielerinnen in einem Gebiet nimmt auch die Wahrnehmung und das Interesse zu. Man darf jedoch nicht erwarten, dass Mädchen oder Frauen irgendwann soviel Beachtung im Fussball finden wie ihre männlichen Kollegen. Denn immer da, wo Geld fließt, gibt es offene wie auch versteckte Interessen einer Steuerung durch Dritte!

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  • Es gibt weibliche Talente aus Jungen- und aus Mädchenmannschaften.


    Meine Tochter spielt mittlerweile in einer D-Mädchenmannschaft, die am Jungen D-Meisterschaftsbetrieb teilnimmt und dazu im Pokalwettbewerb der gleichaltrigen Jungs und der C-Mädels.


    Trainiert wird im Mädchenteam. Viele der Spielerinnen haben aber vorher bei Jungenmannschaften gespielt. Einige haben sich auch in anderen Sportarten ausgezeichnet oder tun dies noch.


    Der Verein stellt zahlreiche Verbands- und Jugendnationalspielerinnen sowie ehemalige und aktuelle Nationalspielerinnen.

  • Ich war früher ein totaler Gegner von reinen Mädchenteams, muss jedoch mittlerweile alles revidieren, denn bei den Jungs reden wir anduernd über Spaß am Fußball, Breitensportgedanken, jeder soll spielen können usw. Und bei den Mädchen kommen wir plötzlich mit dem Ansatz: "Die sollen bei den Jungsspielen, dann lernen sie mehr." Ja klar ist das richtig, aber wie viel Mädchen spielen dann nicht, weil sie bei den Jungs und den Jungstrainern aus vielerlei Gründen nicht das Standig haben und sich dort im Training ständig anhören müssen, dass sie nicht so besonders gut spielen und im Spiel auf der Reservebank versauern. Aber da wäre das dann okay, weil das Mädel viel mehr lernt. Ja es gibt die Mädels, die sich durchsetzten, weil sie auch von Anfang an dabei sind und keine Angst vor den Jungs haben, aber schon die Mädels, die nur ein Jahr später mit dem Fußball anfangen, sind entwicklungstechnisch hinterher und werden dann von den männlichen Mitspielern belächelt "Bist halt ein Mädel und die können ned spielen" und vom Trainer auch. Wer tut sich das in seiner Freizeit an. Wir haben seid zwei Jahren ein D-Mädchenteam und das boomt geradezu und ist auf nen Kader von 20 Spielerinnen angewachsen, so dass wir hier auch schon wieder trennen müssen. Und die Mädels haben einen riesen Spaß, weil es ihnen völlig egal ist, ob die supertolle Kicker sind und auch keine vor hat ne Nationalmannschaftskarriere zu stareten. Sie wollen einfach mit ihren, zum Teil auch neuen Freundinnen, Zeit verbringe, sich im Training austoben und alle am Wochenende zum Einsatz kommen. Und von diesen Mädels sind maximal zwei dabei, die sich das ganze bei den Jungs angetan hätten, der Rest hätte niemals gegen nen Ball getreten, aus Angst zu versagen und bei den Jungs ausgelacht zu werden. So ist leider die Realität.

  • baileys3,


    hätte ich nicht besser ausdrücken können. Wir haben mittlerweile auch über 20 Mädchen dabei und haben nach drei Jahren erstmalig zwei Mannschaften gemeldet. Die Qualität des Fußballs ist sicherlich nicht das Gleiche wie bei den Jungs, aber bei Jungsmannschaften hätten von ihnen kaum welche angefangen, vielleicht die drei oder vier Fußballverücktesten. Und gerade spätere Einsteiger würde es gar nicht mehr geben, die kämen bei den Jungs doch gar nicht mehr zurecht und würden auch nicht akzeptiert werden. Ich kann nichts schlechtes an reinen Mädchenmannschaften sehen, Man muss es halt als eigene Sportart begreifen und darf nicht ständig Vergleiche zu den Jungs ziehen. Die hinken schon deswegen, da nur die wenigsten Mädchen in ihrer Freizeit außerhalb des Trainings auch noch mal bolzen. Da muss man dann was die technische Entwicklung betrifft eben auch Geduld mitbringen.

  • Bei uns ist der Anteil der Mädchen bei den Kleinen sehr hoch und ich muss sagen, dass die Mädchen fast besser sind als die gleichaltrigen Jungs, wobei man dazu sagen muss, dass sich der Anteil in Richtung der Jungen ändern wird, wenn die Großen in die F wechseln

  • Bei uns ist der Anteil der Mädchen bei den Kleinen sehr hoch und ich muss sagen, dass die Mädchen fast besser sind als die gleichaltrigen Jungs, wobei man dazu sagen muss, dass sich der Anteil in Richtung der Jungen ändern wird, wenn die Großen in die F wechseln


    Guten Morgen,
    ich glaube in dem F-Jugend-Alter sind die Mädels -körperlich wie geistig- weiter als die Buben.
    Gruß,
    Uzunbacak

  • ich glaube in dem F-Jugend-Alter sind die Mädels -körperlich wie geistig- weiter als die Buben.


    Das glaube ich wiederum nicht. Ich bin der Meinung, dass es in diesem Alter von den körperlichen und geistigen Voraussetzungen für den Sport her überhaupt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt. Diese treten erst mit 10 bis 12 Jahren auf. Ich würde nach Möglichkeit unterhalb der D-Jugend nicht zwischen Mädchen und Jungs unterscheiden. Für spät einsteigende Mädchen mag es aber schwierig sein, sich in einer männlich dominierten Truppe zurecht zu finden. Für solche Fälle empfinde ich reine Mädchenmannschaften als sinnvoll. Ich stimme dabei aber thomasg und baileys3 durchaus auch zu.


    Unsere Tochter spielt ja Handball, aktuell ist sie in der älteren E-Jugend. Sie macht das seit der G oder jungen F und ist bis heute in einer gemischten Mannschaft, welche als männliche E-Jugend gemeldet ist. Neben ihr sind noch vier weitere Mädels im Team. Unsere Tochter und ein weiteres Mädchen halten voll mit, die anderen drei würden sich in einer reinen Mädchenmannschaft evtl. wohler fühlen, wobei die Trainer sich wirklich vorbildlich um sie kümmern und sie auch unter der gesamten Elternschaft fast noch mehr Zuspruch erfahren als die Jungs. Nun wird der Verein es wieder wagen, eine Mädchenmannschaft aus diesen fünf Mädchen und denen aus dem direkt darüber liegenden Jahrgang zu bilden. Leider ist es sonst wohl für die meisten Mädchen ab der älteren D-Jugend sonst nicht mehr so lustig in den gemischten Mannschaften, da kommen sie wohl häufig nicht mehr so richtig zum Zuge. Wir freuen uns darüber, dass unsere Tochter bisher bei den Jungs dabei war, freuen uns aber auch darüber, dass es demnächst in ein Mädchenteam geht. Übrigens soll das Training aber weiterhin gemeinsam mit den Jungs stattfinden, und sie sollen auch immer mal wieder bei den Jungs aushelfen, das finde ich eigentlich auch gut.


    Unsere Nichte ist ein Beispiel dafür, wie es mit Mädchenmannschaften nicht wirklich optimal laufen kann. Sie ist ein Jahr jünger als unsere Tochter, also junger E-Jahrgang, und hat vor ca. einem Jahr mit dem Handball begonnen. In ihrem Verein wurde sie dann in die Mädchenmannschaft gesteckt, die aber vier Jahrgänge umfasst. Sie hat also mit ihrer Mannschaft in der D-Jugend gespielt und kam als eine der zwei jüngsten Spielerinnen nur zu Kurzeinsätzen. Geistig wie körperlich sind die älteren Mädels ihr deutlich überlegen. Zum nächsten Saisonwechsel rutschen einige ihrer Mannschaftskameradinnen bereits aus der D-Jugend heraus, so dass aktuell Überlegungen angestellt werden, die Mannschaft für die C-Jugend zu melden. Sie ist aber in der nächsten Saison immer noch E-Juniorin. Sowas halte ich nicht für sinnvoll, ich würde meinen, dass sie bei den jüngeren E-Junioren, also den Jungs, die ein Jahr jünger sind als sie, besser aufgehoben sein dürfte.


    Ich denke, dass diese Erfahrungen durchaus auf den Fußball übertragbar sind.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zitat von »uzunbacak« ich glaube in dem F-Jugend-Alter sind die Mädels -körperlich wie geistig- weiter als die Buben.
    Das glaube ich wiederum nicht. Ich bin der Meinung, dass es in diesem Alter von den körperlichen und geistigen Voraussetzungen für den Sport her überhaupt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede gibt.


    Hi,


    Du kannst Recht haben. Mädels, die ich trainiert habe, auch in der G- und F-Jugend, haben einen fitteren Eindruck hinterlassen.


    Gruß,


    Uzunbacak

  • Mein Erfahrung ist, dass in G, F und E praktisch kein Unterschied besteht. Da gab es bei den Mädchen in etwa die gleiche Bandbreite wie bei den Jungs. Genau wie bei den Jungs, sind die, die schon mit älteren Geschwistern oder Freunden gekickt und auch sonst getobt haben, weiter als die ohne solche Erfahrung.