Was treibt dich wirklich tief im Innersten an, Fußballtrainer sein zu wollen? Was treibt Eltern an, den Koten möglichst hoch spielen zu haben? Was ist der wirkliche Grund?!

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  • Hi DSV,


    ein sehr tiefergehnedes Thema, mit Kindererziehen und Gesellschaft. Es würde hier wirklich den Rahmen sprengen. ABER


    Ich finde, die Eltern von vor 50 oder 100 Jahren haben nicht so einer so komplizierten Welt gelebt, wie wir. Die Anforderungen, die wir jetzt haben, sind etwas anders als früher.
    FB hats richtig erkannt: Früher haben die Eltern versucht ihre Kinder ins Haus zu holen, jetzt versuchen wir sie rauszubekommen. (Stichwort Medien)
    Jedes Kind, das draußen spielt, das nur spielt, gibt es bei uns in der Umgebung immer weniger. Einen Bolzplatz hatten wir, der Besitzer hat 4 Schilder angebracht, dass es verboten sein, das Grundstück zu betreten. Früher gabs eben so etwas nicht. Da haben die Vereine, (ich weiß nicht wer das neulich erkannt und geschrieben hat, FB selber sogar??) -gut ausgebildete Kinder- bekommen, die den Fußball auf der Straße gelernt haben. Jetzt kommen solche Kinder eben nicht mehr. PS und XBOX Fußbaler kommen jetzt zu den Vereinen. Da müssen wir reagieren, finde ich.
    Findest Du nicht?


    Gruß,
    Uzunbacak

  • da hast du wohl recht, aber auch die (oftmals nur gefühlte) überforderung liegt doch zum großteil an dieser gesellschaftlichen mentalität "besser als andere seien zu müssen" und "alles ist (wett)kampft", [...]


    Völlig richtig, diese Mentalität herrscht heutzutage vor und steht damit im Unterschied zur Mentalität von noch vor dreißig, vierzig Jahren, als noch wesentlich pluralistischer und vielfältiger gedacht wurde.


    [...] denn die anforderungen an eltern sind auch keine anderen als vor 50, oder 100 jahren --- "ein kind zu erziehen heisst es auf ein selbständiges leben ohne eltern vorzubreiten" --- nur die rahmenbedingungen haben sich geändert.


    Genau. Heutzutage stehen viele Eltern unter dem Druck, ihren Kindern einen möglichst guten Start ins Leben zu ermöglichem dabei ja nichts zu verpassen, optimale Voraussetzungen für die große und erfolgreiche Karriere zu schaffen. Nur ist das so eben weder möglich noch in vielen Fällen überhaupt erstrebenswert. Aber es wird allenthalben suggeriert, dass man es versuchen müsse, dass den letzten die Hunde bissen, etc. Natürlich kann man nur ernten, was man auch selbst sät, natürlich muss man auch bereit dazu sein, sich anzustrengen, um etwas zu erreichen. Aber doch nicht permanent und nicht, um Ziele zu erreichen, die völlig utopisch sind.


    Es gibt da ja auch die Krux dazwischen, dass einerseits von jedem in jeder Sekunde Höchstleistung und Anstrengung gefordert wird, und andererseits die Konsummittelwirtschaft sich ja geradezu darin überschlägt, uns Produkte anzubieten, die uns möglichst wenig abverlangen... Aber OK, lassen wir es gut sein mit der Gesellschaftskritik, die meisten Forumsleser wird es ja wahrscheinlich sowieso nur langweilen.


    und wenn man dann versucht im kindersport so eine art "insel der glückseligen" zu schaffen, in der alles nur noch harmonisch und gleichberechtigt ist, geht das aus meiner sicht an der gesellschaftischen realität vorbei.


    Man kann es sicherlich so sehen, klar, ich komme bestimmt einiger meiner Zeitgenossen auch einfach nur wie der naive Spinner mit Weltverbesserungsphantastereien vor. Von mir aus, dann sei dem so. Ich finde, man sollte sich, wenn man meint, dass etwas schief läuft, sich in seinem Rahmen darum bemühen, etwas daran zu ändern.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Kommt es nicht einzig und allein darauf an, was wir als Erwachsene, als Eltern und Trainer denken?


    Unsere "Denke" ist es, das die Dinge auf bestimmte Art geschehen läßt. Defeniere ich Sieg und Gewinn so, statt so...habe ich ein großes Ego....versuche ich das Ziel so oder so zu erreichen. Das mache ich als Arbeitnehmer, Arbeitgeber, als Trainer, als Vorständler und als Elternteil. Genau das ist das Ding.


    Das NLZ z. B. ...wird als Leistungscentrum betitelt. Warum nicht als "Fördergruppe Fußballball". Allein der Begriff suggeriert in die Köpfe der Leistungsgesellschaft eine gewisse Erwartung.


    Hier habe ich jüngst gelernt, dass das NLZ hier in unserem Gebiet nur deshalb entstehen würde, weil viele talentierte Spieler vons Land nicht weit fahren würden zum nächst "größeren" Verein. Viele Wisser -meist jüngere Trainerkollegen- erkennen hier die Chance den Talenten die ebend nicht/NOCH nicht auf Fußballkariere setzen diesen aber die Möglichkeit im Sinne einer Machbarkeit über ein NLZ zu bieten, dass dazu noch als neutrales Dach die darüber hinaus stattfindende Möglichkeit bietet (abseits einer Spielgemeinschaft)....die Talente zu vereinen um DANN endlich mal ligamäßig den Fußballkreis überörtlich auf tollem Niveau präsentieren zu können. Also Talente unter neutralem Dach im Ligabetrieb hier vor Ort binden und so fördern, was für die Spieler so machbar und interessant sein könnte, ...sie aber sonst so nicht tun würden (siehe meine Söhne...die ganz wo anders spielen könnten, dazu derzeit aber keine Lust haben).


    Bei diesen Gedanken----dieser Philosophie/Denke---- würde man die Möglichkeit derer die die Leistung auf Grund ihres Talentes auch ohne hier auf dem Zahnfleisch leistungsmäßig zu gehen....fördern. Das ist für mich ein Gegensatz zu dem, was sonst so stattfindet. Ich betone...es geht hier um die Situation vor Ort. Da wurde beispielsweise ein Spieler meines Teams dreimal die Woche nach Dortmund gefahren (280 Km am Tag). Wofür....damit er eine große Kariere startet die möglicherweise nie stattfindet...und die Eltern gehen das aus gleichem Grund ein, warum sie den eigentlichen glasklaren Hauptschüler zum Gymnasium quälen und den normalen Gymnasiastensohn in die mehrsprachige Klasse schleifen (Bilingual).

  • tobn
    Mit dem Meisten was du geschrieben hast bin ich absolut einverstanden oder kann es mindestens nachvollziehen.
    Vielleicht haben wir hier in der (Deutsch-)Schweiz auch eine etwas andere Situation: Selbst in den "Dörfern" übersteigt die Nachfrage meistens das Angebot an gut geführter Fussballvereinen. Deshalb bestehen bei uns oft Wartelisten, genauso wie die Mögichkeit Spieler bei mangelnder Disziplin, schulischer Leistung etc. auch mal vom Trainingsbetrieb zu dispensieren.
    Zudem liegt hier alles viel näher beieinander als in Deutschland. Da gibt es nicht nur mehr Fussballvereine pro Quadratkilometer, sondern unzählige alternative Möglichkeiten.


    Um auf das Thema zurückzukommen.
    Wie ihr vielleicht wisst berate ich u.a. Gemeinden und Unternehmer beim Aufbau eigener/private Fussballschulen, Fussballcamps etc.
    Fakt ist, dass z.B. Fussballcamps für "fortgeschrittene" Spieler, sogenannte "Elite-Camps" immer gleich - obwohl sie fast das doppelte kosten - ausgebucht sind, währenddem wir mit dem Teams für "Anfänger" und "Einsteiger" ab F-Junior Mühe haben die Slots zu füllen. Auch wenn Gemeinden schwächer verdienende Eltern dabei finanziell unterstützen, scheint es so, als würden diejenigen Eltern die auch bis anhin keine Zeit hatten, ihr Kids mal zu bewegen, auch nicht mal den Hintern hochkriegen, um wenigstens ihre Kids mal für ein Aufbaucamp anzumelden (Und das sage ich jetzt nicht als Unternehmer, sondern als einer, dem der chancengleiche Breitensport genauso am Herzen wie euch allen hier).
    Auch was unsere privaten Fussballschulen betrifft, wollen Eltern, welche für diese Ausbildung bezahlen, defintiv mehr als nur etwas ambitioniertere Rundumbetreuung. Die wollen (und bekommen) Einblick in Trainingspläne, individuelle Ziele, Videos von den Spielen, messbaren Fortschritt und trallalla. Ich sage euch, was Eltern dieser bei uns wie Pilze aus dem Boden schiessenden "international schools" verlangen, bringt das Herz von jedem noch so gedopten Kontrollfreak zum Pumpen.
    Aber DAS ist eben AUCH eine Realität!
    Fazit:
    Was die Fähigkeit betrifft mit "Leistung" und "Druck" umzugehen ist - von Ausnahmen abgesehen - das Elternhaus unglaublich prägend. Lern- und Sozialkompetenz, Neugier, Resilience etc. muss von zu Hause kommen. Es ist naiv zu glauben, dass im Fussballbetrieb, in diesen 1-3 Stunden die Woche, diesbezügliche Mängel nachgerüstet werden können. Man kann da zwar an Vorhandenes erinnern, aber wenn da Grundlegendes fehlt ist MANNSCHAFTSsport nicht der ideale Ort um das zu lernen.
    Es gibt ja auch ganz verschieden Formen von Druck: vielleicht ist einer ja einfach nicht kritikfähig, vielleicht wird er in der Gruppe nicht akzeptiert oder gar gemobbt, vielleicht liegt er in der körperlichen Entwicklung zurück, es gibt tausend Gründe warum sich ein Kind nicht wohl fühlt oder im Vergleich mit seinen Peers zurückliegt. Das ist so und wird immer so sein, völlig unabhängig von der verlangten "Leistung".
    DIESE Form von Druck hat demzufolge mit der eigentlichen "Leistung" nur am Rande zu tun, resp. ist "Leistung" per se, wenn man mal ganz genau hinschaut, seltenst der eigentliche Grund für Stress, sondern meistens sind es die rein menschlichen Unzulänglichkeiten von Trainer, Kindern und Eltern, welche unter "Druck" einfach nur deutlicher zu Tage treten.

  • Nach meiner aktiven Fußballzeit war ich einige Jahre als Trainer im Herrenbereich unterwegs - hier bis zur 5. Liga. Der Jugendbereich interessierte mich überhaupt nicht.
    Heute sieht die Sache anders aus. Ich bin fasziniert von den tatsächlich talentierten Kindern und sehe mit Freude, mit welcher Begeisterung sie sich dem Wettkampf auf allen Ebenen stellen. Diese Kinder empfinden Spaß, wenn von ihnen Leistung abverlangt wird. Ein Trainer sollte diesen begabten Kindern niemals Entscheidungen auf dem Platz abnehmen. Diese Ausnahmekinder müssen selbst entscheiden, ob ein Abspiel oder ein Dribbling erfolgen soll.
    Die Kinder, die ich heute beobachten darf, werden in der Zukunft auf einem völlig anderen Niveau spielen, als alle Herrenspieler, die jemals unter mir eingesetzt waren.
    Mich interessieren tatsächlich nur diese 2-3 % der fußballspielenden Kinder. Für alle anderen freue ich mich, dass sie das Hobby Fußball für sich entdeckt haben. Auch sie empfinden unter guter Anleitung eine Menge Spaß. Allerdings auf einer völlig anderen Ebene.
    Hierbei empfinde ich tiefe Zufriedenheit – aber keinen Kick!


    In jedem Fall sollten (nein müssen) die besten Kinder auch immer mit den besten Kindern trainieren. Niemals sollte man Mannschaften nach Jahrgängen einteilen.


    Und noch etwas: Ich kann jeden Vater, der das Glück hat, einen solch talentierten Sohn zu begleiten, nur zu gut verstehen, wenn er bereit ist, viele km zu einem Leistungszentrum zu fahren. Das ist immer die richtige Entscheidung!


    Ich bin überzeugt davon, dass uns solch talentierte Kinder im Erwachsenenalter nicht vorwerfen werden, dass sie unter Leistungsdruck Fußball spielen mussten. Vielmehr werden sie uns den Vorwurf machen, warum wir ihnen in ihrem Sport nicht alles ermöglicht haben.

  • Leider interessiert der Jugendbereich in den meisten Vereinen keine Socke.
    Die Förderung der Kinder und Jugendlichen, werden ausschließlich unter dem Nutzen für die 1. Mannschaft behandelt. Sie dürfen jedoch nichts kosten und ab Mitte Mai wird der Rasenplatz gesperrt, damit die sog. Aktiven unter guten Bedingungen ihre Vorbereitung bestreiten können.
    Es ist daher kein Wunder, wenn alle Kinder von Eltern, die über das nötige Zeitfenster und Engagement für das Hobby ihrer Kinder verfügen, ihre Kinder ob wirklich talentiert oder nicht zu den sog. Ausbildungsvereinen mit Kooperation mit einem Bundesligisten schicken wollen.


    Zudem die Ergebnisse der Förderung( der Kinder) durch viele Vereine wohl eher unter dem Aspekt" Bodennebel" und Gleichgültigkeit oder Beliebigkeit bewertet werden dürften.
    Beliebigkeit und verkappte Gleichgültigkeit hinsichtlich der individuellen Entwicklung der Kinder, sind jedoch der eigentliche Grund für die hohe Fluktuation( Flucht in andere Zeitvertreibe) der Kinder.


    Kinder die im E 1 Bereich weder " schnell" rückwärtslaufen oder wirklich ruhend auf einem Bein stehen können ( aber seit ihrem 5 Lebensjahr im Verein trainieren) sind leider keine Seltenheit.
    Wie sollen diese Kinder in den nächsten Jahren, ihr Hobby auch nur einigermaßen betreiben.


    Fazit 1: Beliebigkeit und Gleichgültigkeit von Seiten der erwachsenen Verantwortlichen wird von den Kindern reflektiert und wird sie zu anderen Hobbys befördern.


    Doch leider sind die sog. Ausbildungsvereine (ich gebe zu ich verfolge nur 2 in meiner Nähe) keine wirkliche Lösung. Zwar teurer (was Geld kostet muß auch besser sein) doch die Beliebigkeit ist häufig die Selbe.
    Sind die vorhandenen Spieler nicht in der Lage die sportlichen Ziele zu erreichen, besorge ich mir eben in der nächsten Saison neue.
    Die Frage warum die im letzten Jahr gecasteten Spieler sich nicht wunschgemäß entwickelt haben, wird nicht gestellt.( auch hier völlig unverantwortlich gegenüber den Kindern)
    Fazit 2: Auch wird die Verantwortung gegenüber den Kindern nicht wirklich wahrgenommen.
    Gründe sind jedoch nicht die Beliebigkeit, sondern ein kurzfristiges Erfolgsdenken ohne die Perspektive der Kinder und ihre langfristige sportliche Entwicklungsfähigkeit zu berücksichtigen.


    Was mich antreibt?
    Jede Trainingseinheit meine Kinder zu fördern und manchmal auch voranzutreiben, dass sie auch in Zukunft ihr Hobby mit Spaß und vorbereitet auf die Anforderungen der Zukunft ausüben können.


    Fazit 3: Ich werde in näherer Zukunft leider, oder zum Glück den einen oder anderen Spieler verlieren.


    Dies jedoch nur weil die Verbände, nicht in der Lage oder Willens sind die Erfolge von Ortsvereinen in den jüngeren Jahrgängen über Wildcards zu honorieren. Bei uns in Hessen ist die E Jugend der letzte Jahrgang der über sein sportliches Schicksal selbst entscheidet. Warum profitieren Jugendmannschaften bereits in der D Jugend von den Erfolgen der letzten Jahrgängen.
    Weils die Spieler dann Geld kosten würden, was viele der angesprochenen Vereine nicht haben.


    Fazit 4: Warum mache ich es trotzdem?
    Zunächst für meinen Sohn( auch ich bin sog. Trainervater, immer schwierig)
    Jedoch immer mehr mit der Begeisterung die Entwicklung der Kinder voranzutreiben und und zu beobachten.
    Voranzutreiben habe ich absichtlich gewählt, da ich hierbei mehr als genug Fehler gemacht habe und leider auch noch mache. Doch Kinder können gut verzeihen und erkennen scheinbar ob man sich um sie bemüht oder nicht.
    Einer meiner Erfolge: nach nun 6 Jahren hat obwohl ich manchmal ein zu engagierter Trainer bin, noch kein Kind meiner Trainingsgruppen aufgehört.

  • also in bezug auf die kinder die dem druck net stand halten, ist es bei denen nicht so, das diese kinder etwas als druck empfinden und darunter leiden, wenn sie eine tätigkeit einfach überhaupt net machen wollen oder sich mit dieser indentifizieren können…. einem bestimmten muster net entsprechen können aber von ihnen verlangt wird einen bestimmten standard zu entsprechen….


    alle die einer bestimmten tätigkeit mit freude und willen nachgehen empfinden keinen leistungsdruck sondern sind froh gefordert zu werden…..


    es gibt kinder bei denen merkt man das sie von den eltern geschickt wurden von denen verlangt man am besten nur das sie net störend oder als clown auftreten, von allem anderen darf man auch mal erwarten das sie sich konzentrieren und sich mühe geben, was sie aber in fast allen fällen freiwillig machen….


    in meinen augen ist aber wirklicher leistungsdruck sowieso erst ab ende der d jugend und in den grossen vereinen, leistungszentren ein thema….


    wenn ein trainer druck auf e oder gar f jugendliche ausübt ist er in meinen augen als trainer untauglich….
    wobei von den kindern zu erwarten das sie sich mühe geben und net einfach nur sich mal auf dem feld bewegen wenn sie gerade lust dazu haben fällt in meinen augen auch net unter druck ausüben, das gehört einfach zum mannschaftssport dazu….


    ich komme eigentlich aus dem kampfsport und dort ist es normal das man im zweikampf immer versuchen muss sein bestes zu geben weil man sonst nunmal den kürzeren zieht…. oder halt einfach eins auf die mütze bekommt…. was aber net heisst das man auf das kind böse ist wenn es verliert, man möchte nur sehen das es sich mühe gibt und natürlich in erster linie das es gesund bleibt….
    es ist also schon abhängig davon was man denn gerne als sport macht ….


    ausserdem ist sport immer gleichzusetzen mit leistung, wie man dann die leistungs qualität definiert ist wohl eher das problem , durch welche kriterien die qualität der leistung bestimmt wird….
    für den einen ist leistung , das man sich innerhalb seine rmöglichkeiten bemüht, für den anderen bedeutet leistung das man eine bestimmte qualität erreichen muss, gewisse ergebnisse erzielen muss….


    aber egal wie normalerweise geht man den dingen freiwillig nach udn wird dazu nicht gewzungen…. wem es dann nicht gefällt das von einem das eine oder andere verlangt wird kann immer noch nein dazu sagen (in bezug auf den sport)
    realistische selbsteinschätzung oder die des kindes ist natürlich notwendig um den kind neicht umständen auszusetzen welche es garnicht bewerkstelligen kann ….


    ch bin trainer geworden weil ich denen die lust und den willen haben eine "gute" ausbildung bieten möchte, zumindest was ich darunter verstehe, das ich auch von meinen spielern , in bezug auf ihr alter abverlange das sie sich innerhalb ihrer möglichkeiten mühe geben und versuchen sich zu verbessern , ist für mich normal, nur spass ist realitätsfern, wer meint es geht nur darum spass zu bieten, der hat net verstanden um was es beim sport geht….

  • In den Gesprächen mit "meinen" Gemeinden kommen wir oft zum Schluss, dass wenn wir vor allem auch ältereJugendliche frei von jeglicher Leistungsnorm zu mehr Sport animieren wollen, der ORGANISIERTE Fussball nicht geeignet ist. Stattdessen organisieren Gemeinden, Kirchen und Schulen vermehrt Sportanlässe wo wirklich jeder mitmachen kann und wo es EXPLIZIT mehr um das Gruppenerlebnis als um das Gewinnen geht. Zudem bemühen sich zunehmends Gemeinden um mehr öffentlich zugängliche Spielflächen ausserhalb der Vereine und stellen die entsprechende Aufsicht und Reinigungsequipen damit diese Plätze auch "safe" und "sauber" bleiben.
    Klar: das ganze braucht Geld. Jugendkriminalität auch. Man ist noch nicht soweit dass man hier ein echte Kosten/Nutzen Analyse machen kann. Fakt aber ist, dass diese Einrichtungen rege genutzt werden (oft (leider) auch von Auswärtigen die noch nicht über solche Anlagen verfügen) und damit viele Kids Fun-Fussball spielen die es nie in einen Verein geschafft hätten.
    So denke ich halt, dass man den Wettbewerbsgedanken im Vereinsfussball durchaus auch weiterhin erhalten kann WENN gleichzeitig - mindestens infrastrukturell - sichergestellt wird, dass auch Fun-Sport seine Nische haben kann.


  • Alles gut, nur....gibts noch 97 Prozent andere Spieler und Trainer und Eltern und Vereinsverantwortliche. Spieler, dessen Eltern, Trainer und Verantwortliche eine Philosophie und Denke verfolgen, die weder auf die Leistungsmöglichkeit der 97 Prozent passt, noch meistens zu deren persönlichen Zielen und Vorstellungen. Da prallen dann oftmals Welten aufeinander. Nicht jeder Trainer der 97 Prozent hat Ahnung und kann das fachlich richtig einschätzen, noch passt diese seine Einstellung zu der zu bedienenden Leistungsgruppe. GENAU DAS wirft die Probleme auf. Weniger ist mehr.


    Es geht für mich schon da los, wo "Trainer" meint, das er dafür verantwortlich ist, dass Spieler xy sich verbesserte, weil dieser plötzlich z.B. schneller spielt oder drei Kopfballtore machte wo vorher eine Null stand usw.. Ich sage nicht, dass er unrecht hat, sondern ich zweifel dran denn vielfach sind es -wie ich in einem anderen Thread VERMUTETE- einfach die Entwicklungsschübe die ihm von Gott gegeben sind und ebend nicht das Training selbst. Das könnte genauso Wahrheit wie falsch sein oder sogar eine Mischung aus beidem.


    Ich erwähne das hier, weil ich glaube das vieles ein Mißverständnis ist. Im Sinne dieses Wortes erklärt es sich. Es wird missverstanden von Trainern, Verantwortlichen und Eltern, es wirf fehlinterpretiert, es wird falsch eingeschätzt.


    Beispiel gestern ....mußte ich zehn Minuten Bohlen gucken. Da taucht so eine gesichtsalte junge Dame auf mit langen dunklen Haaren und die Sang so, dass man nicht gleich rauslief, aber schon nach einer Minute 20 Sekunden genug hatte. Draussen stand ihr...keine Ahnung...Vater, Opa, Freund und der schätzte sie tatsächlich als riesen Talent ein und sprach sie stark. Die war scheisse und beide merkten es nicht. Das findet so in Sachen Schulauswahl statt, das findet im Sport statt....und zwar mehrseitig....Spieler, Eltern, Trainer, Verantwortliche.


    Mir ist nicht wichtig das nun weltverbesserisch zu ändern, sondern mir gings in diesem Thread und in einigen anderen Threads darum, Euch Trainern...also einem Teil der "Missverständniskette" das klar zu machen, damit ihr damit beim Umgang mit Eltern, Spielern und Verantwortlichen jonglieren könnt. Einen Punkt habe ich allerdings nicht benannt....den Umgang mit Euch selbst....sich zu hinterfragen, sich selbstkritisch genau in diesem Thema einzubinden. Ich finde es toll, wirklich klasse wie ihr in diesem Thema eure ehrliche schonungslose Meinung eingebracht habt. Einige von Euch...wer ist nun egal...haben dabei eines vergessen....sich selbst zu beleuchten. WAS MACHE ICH vielleicht übertrieben falsch...wo kann ich dem Gegenüber entgegen kommen, um ein besseres Wir zu gestalten, ...genau das fehlte bei einigen und ist ein Spiegelbild für da draussen. Ich plediere entsprechend dafür, sich auch mal an den eigenen Gummel zu fassen, auch wenns schwer fällt ;) Das möchte ich nicht unbenannt lassen, bin ja nicht zum Süßholzraspeln hier :)

  • Andre: Die 37"-Sendung war für mich Schwachsinn, sorry: von Frauen für Frauen über Frauen, aber im Titel "Schüler..."? Jungs wurden mit einem Nebensatz abgetan: sie hätten auch Druck, toll. Nein, so selbst verursachte Jungs-Dramen kenne ich keinen: Alle reden von Gender-Forschung, und dann so ne einseitige Sendung? Egal, ich hab nie was für die Schule, getan, meine Jungs müssen es auch nicht, machen kaum mal die Hausaufgaben u. sind trotzdem auf dem Gymnasium noch nie sitzen geblieben, da Durchkommen das Maß ist, nicht Einsen, daher auch weniger Stress, notfalls: Abgang auf die Realschule - so what? Aber dies hätte da nicht ins Konzept gepasst: wie beim Fußball sind vor allem Eltern verantwortlich, erst dann Schule bzw. Verein, deren Systeme ich bekanntermaßen selbst Mist finde. Das Wesentlichste schuldig ist (sich) jeder als Mensch, da Fehler u. Irren das Menschlichste ist, - nur wollen die meisten dies nie einsehen, suchen nur woanders Schuldige. In der Welt ist zwar fast jeder heute völlig selbstbezogen, daher fast allen anderen eher: unterschwellig-unbewusst feindlich gesonnen, besitzergreifend etc., aber verändern kann man dies - leider - kaum, dies ist aber kein Grund, die stets mögliche Selbstveränderung zu unterlassen: dein Suchen von eigener fragwürdiger Schuld, Fehlern u. Schwächen finde ich da vorbildlich!


    Ich bekenne auch, dass ich meinen einst geplatzten Traum gern in meinen Kids als noch lebendigen (da in mir naturgemäß totem) wiedergefunden hätte, aber sanft, so sie das wollen, ich überzeugend dafür werben, sie animieren könnte: genau das, was mir seinerzeit fehlte!* Ist dies nur Zufall o. Paradigma für den KiFu, damals wie heute? Wer mag kann das "Kleingedruckte" lesen u. kommentieren: nur belanglose Einzelfälle o. System?


    *In der GS war ich der Beste im Schulteam, am Gymnasium wurde ich irgendwie immer "zweikampfschwächer", dadurch unsicherer, an mir zweifelnd etc. Dann erfuhr ich: die nun Besten spielten nicht nur wie ich auf wilder Wiese, sondern im Verein. Daher kam das, was für mich Angst einflößendes, aber vom Lehrer nie geahndetes Foulspiel war: wildes in die Beine Grätschen (damals noch von hinten u. in der Halle bzw. aufm Ascheplatz erlaubt: klar, der Defensive hatten fast immer nur "auch" den Ball getroffen...), Wegdrücken, lautes Ballfordern oder runter machendes Anmotzen auch der Mitspieler... Meine Eltern hatten sich für mein Hobby stets Null interessiert, aber ich hörte mit 12/13, DJK Arminia sei der beste Verein, da müsse man hin. War zwar 5 km weg, im Winter per Fahrrad unbequem zu erreichen, egal, wir waren ja motiviert, nun was zu tun... Was ich nicht ahnte: die spielten Bezirksliga, hatten ne rein ergebnis-, dh leistungsoutcome-fixierten "Trainerautorität" ("der harte Hund"), die mir u. dem mitkommenden Freund erstmal nur Rundenlaufen verordnete, nicht mal Trainingsspiele dürften wir mitmachen! Weshalb mein Freund nach 3 Wochen wegblieb. Da ich leider schon angemeldet war, zwangen mich meine Eltern nun, weiter hinzugehen, da es ja Geld kostete. Nach 3 Monaten ohne 1 min Spielzeit verweigerte ich es, hörte mit Fußball erstmal komplett auf... Später mit 18 lud mich ein Bonner-SC-Trainer von der Wiese weg zu seinem Probetraining ein, da ihm mein Auge u. die Pässe beim Zufalls-Sichten gefielen, aber natürlich hatte ich im Training nur Schiss, da die anderen so rüde waren, das war's dann mit Fußball, ich wurde reiner Fan, fing erst mit 28 wieder ein wenig auf der Wiese an...
    Das alles hatte ich total verdrängt, vergessen, die Erinnerung brach erst auf, als meine Jungs mit Vereinsfußball begannen. Jedesmal, wenn ich nun live mit erlebe, wie einst vor Spielfreude sprühende Jungkicker plötzlich lustlos mit Fußball aufhören, wie sie lauthals motzend niedergemacht o. diskriminiert wurden, blutet mein inneres Kinderherz, und zwar tief, als würde mein Selbst sterben. Wer Schuld hat, war für mich (denn mein Weltbild hier ist wie bei jedem unter Zwängen Leidenden da recht stupide) immer klar: nie das meist vorher monatelang traurig, deprimiert dreinschauende Kind, sondern: Erwachsene! Aber oft hieß es dann nur, diese Kinder seien zu faul, unzuverlässig o. eben zu schlecht (für den Trainerfußball, seine Ergebnisansprüche, wegen denen diese auf die Bank abgeschoben wurde etc.). O-Ton eines Trainerkollegen: Du kannst gar nichts, was willst du hier, das ist kein Fußball, was du spielst, das ist Müll... Und dieser Kollege selbst konnte gar nicht Fußball spielen, hatte es nie in einem Team, konnte also auch keinem Kind was vorführen, beibringen - das war der größte Witz dabei. Also schritt ich offen ein, denn schon vorher wollten etliche Kinder von seiner Ersten in meine Zweite (zusammengewürfelte, aus den Ersten aussortierte Kinder aus 3 Jahrgängen) wechseln: obwohl die im Verein nur "die Loser-Truppe" hieß, da sie ein Jahr nie gewonnen hatte, bevor ich einstieg. Zudem hatten die Jungs der Zweiten die Erste mittlerweile in beliebten Trainingsspielen plötzlich dreimal besiegt. Plötzlich sollte ich die 3 stärksten Kinder an die Ersten abgeben, statt dass die dort Rausgeekelten zu mir dürften. Das lehnten wir beiden Trainer, Kinder u. Eltern ab. Und dann traute ich meinen Augen nicht: wir wurden als jüngerer Jahrgang plus weitere 2 jüngere in die 1.Staffel gesetzt, wo die Stärksten des 1 Jahr älteren Jahrgangs (die waren also 3 Jahre älter als zB mein Sohn u. dabei eben noch die regional Besten) waren. Ich wollte die Teilnahme verweigern, war aber offiziell nur der Co u. den 1.Trainer reizte wohl die Herausforderung: das schaffen wir auch, denen werden wir es zeigen...
    Da auch mein Sohn betroffen war, trat ich zurück, zwang ihn zum Wechsel in einen ferneren Verein in ein Team seines Jahrgangs: Tränen, aber die Vernunft musste nun einfach siegen... Im neuen Verein drohte er, dem Trainersohn als Star u. Cheftorschützen Konkurrenz zu machen, so bekam er Torschussverbot - hätte ich das geahnt... Seitdem hat er vorm Tor Ladehemmung, noch heute, ist nach einigen Wirren danach (denn nach 1 Jahr mussten wir so wieder wechseln, dann folgte ein Team, das kurz später aufgelöst wurde, da zuviele Kinder wg. dem Herumbrüllen des Trainers weg blieben...) nurmehr Mittelmaß. Sein altes Team aber verlor fast jedes Spiel zweistellig, einmal 0:20, und wer war Schuld? Ich, denn ich hätte die Jungs im Stich gelassen, mich verpisst - tja, sicher, schon wahr, vielleicht hätte ich bleiben müssen, aber die Gründe o. Gegenstrategie: Absagen der Staffelteilnahme kamen leider auch nie auf den Tisch... Ich will Erfolg, bejahe Leistung, denn kein Erwachsener hat ein Recht, Kinder ihre Chancen sang- u. klanglos verspielen zu lassen, auch das wäre für mich Betrug an ihnen, ein Verbrechen an ihrer möglichen Zukunft, aber Erfolg im Werdegang, nicht in Zahlen, Tabellen, Leistung aus u. für den Spaß, intrinsische Motivation fördernd, da in der Freizeit zu erbringen, eben Team- statt Trainer-Fußball. Dafür werbe ich seitdem vehement, leider noch völlig vergeblich. In Vereinen komme ich mit dieser Mission Null voran, verstehe dies leider nur negativ bzw. gar nicht: es geht nicht zuerst um die Kinder, ihr wahres Wohl, darüber will man scheinbar nirgends auch nur mal offen diskutieren. Bloße Spaß-Trainer lehne ich natürlich auch ab: das ist nicht wahrer Sportsgeist, erst Recht Verrat am Sport! Was nämlich Spaß bereitet, ist die süße Freude am Sieg, am verdienten u. mitunter auch am unverdient glücklichen (vs erschummelten o. erfoulten)...
    Und unserer Jüngerer, dito. Ich weiß nicht, ob ich Recht habe, aber transparenter und sachgerechter darüber streiten, das hätte ich mir oft gewünscht: wenn zB im Verein vor Ort in 5 Jahrgängen aus einst 10 Teams ein einziges wurde, kaum ein einst begeistert mit Fußball anfangendes Kind am Ende durchhält, fast alle zwischen 10 und 15 wg. "Lustlosigkeit" oä aufhören, kann dann alles stimmen? Es sollte für motivierte Kids offene "Leistungs-" wie Freizeit-Teams geben, überall, über Grenzen einzelner Vereine hinweg, denn: Kinder sind kein Spieler-Material von Vereinen, kein Objekt o. Besitz, sie sind werdende Individuen, unsere Zukunft, nicht nur fußballerisch! Im Sport lernen Kinder freiwillig, wollen von sich aus vorankommen, dieser Akzent vs Schule ist für sie enorm wichtig u. allzu oft wird ihnen diese selbst-bestimmte Spielwiese pro Lernen u. Leisten zerstört. Das ist für jedes Kind eine lebenslange Riesentragödie, ich weiß es, leide noch heute nachhaltig unter dem, was mir mit 12, 13 wiederfuhr: das Ende meiner kindlich begeisterten Fußball-Aktivität. Sie kehrte danach nie wieder... Ich vermute in manch "sog. Fan" Weltschmerz-Motive wie die meinen, nur aggressiver abgeführt gegen das System: macht kaputt, was euch kaputt macht, das alte Sponti-Motto: einfach endlich mal selbst draufhauen... Ist aber rein spekulativ, ich kann dies nicht näher erforschen, bin kein Prof, nur irgendein im Grunde in sich kaputter Typ...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • Andre: Die 37"-Sendung war für mich Schwachsinn, sorry: von Frauen für Frauen über Frauen, aber im Titel "Schüler..."? Jungs wurden mit einem Nebensatz abgetan: sie hätten auch Druck, toll.


    Solche Sendungen können doch immer nur einen kleinen Ausschnitt liefern. Diesmal waren es drei Mädels, na und? Es ging um Schüler, und diese Mädchen sind Schülerinnen. Ihre Probleme waren ja auch unterschiedlich gelagert, eine war überfordert, weil ihre Mutter sie mit besten Absichten auf ein bilinguales G8-Gymnasium gesteckt hat, auf dem die meisten Mitschüler offenbar schon länger dabei und in fast sämtlichen Fächern weiter sind, bei den anderen beiden war es ihr eigener Drang nach Perfektion und Leistung, mit dem sie sich überforderten. Dass da auch praktisch nur die Mütter beteiligt waren, liegt bei der Jüngsten daran, dass der Papa schlicht und ergreifend permanent abwesend ist, bei der Realschülerin wurde gesagt, dass er arbeiten musste, als sie aus der Klinik heimkam. Dass sich in der Hauptsache die Mütter um die schulischen Angelegenheiten ihrer Kinder kümmern, entspricht aber auch durchaus dem, was ich in unserem Umfeld beobachte.


    Das heißt aber nicht, dass Jungs nicht auch betroffen sind oder sein können. Die Sendung wollte sicherlich auch nicht das Thema allumfassend und erschöpfend analysieren, das ist nicht ihr Ziel. Aber hier gab es drei Beispiele für überforderte Schüler(innen). Sie können als beispielhafte Exemplare für viele andere Schüler und Schülerinnen dienen. Sie decken mit Sicherheit nicht das volle Spektrum ab, sie sind vielleicht nicht einmal repräsentativ. Aber sie sind Beispiele für Fälle, die es einfach gibt. In der Sendung habe ich nicht heraus hören können, dass das Problem als ausgeprägt weiblich wahrgenommen wird, das glaube ich auch nicht.


    Es gibt übrigens auch einige 37°-Folgen, die sich vornehmlich mit jungentypischen Problemen auseinander gesetzt haben.


    Nein, so selbst verursachte Jungs-Dramen kenne ich keinen


    Solch extreme Fälle wie bei den beiden älteren Mädchen kenne ich auch nicht. Ich kenne aber diverse Beispiele, sowohl Jungs als auch Mädchen, die nicht so extrem sind, aber in denen der Leistungsdruck und übertriebene Erwartungen und Anforderungen eine ganz deutliche Rolle spielen. Warum hat denn G8 zumindest bei uns in Hessen einen so miserablen Ruf? Nur schlechte PR und bequeme Nörgelei sind es nicht, das kann ich dir versichern.


    Und nur, falls es dich interessiert: ich hatte nie Probleme in der Schule, unser Sohn flutscht auch einfach so durchs G8-Gymnasium. Unsere Tochter tut sich aber schwerer und aus unserem Bekanntenkreis kenne ich eine ganze Reihe von Kindern, die ganz schön zu kämpfen haben..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @Sudkram


    So wie dir, geht es einer Reihe von Trainern, die selbst als Spieler im Leistungs- oder gar Profibereich gespielt haben und sich an ihre eigene Ausbildung nur noch schemenhaft erinnern können. Aber die Ausbidung war damals auf jeden Fall eine ganz andere wie heute.


    Wann man nach Beendigung seiner Karriere nicht im Breitensport, sondern gleich im oberen Leistungsbereich und dort bei den Erwachsenen startet, hat man a. keine Zeit zur Nachwuchsausbildungsbeobachtung und b. interessiert es einem nicht, weiß man sich ausschließlich um die Belange des Seniorenbereichs kümmert. Im Gegenteil: man bekommt im Laufe der Zeit sogar Vorurteile und glaubt daran, dass Jugendausbildung gegenüber dem Erwachsenenfussball "Kinderkram" wäre und die gefälligst einen besseren Job machen sollen, damit mehr Nachwuchstalente die hohen Anforderungen im Seniorenbereich erfüllen sollen!


    Leider fehlt auch mir diese Erfahrung im Breitensportbereich. Aber ich habe große Achtung vor den Trainern, die mit eine Unmenge an Geduld ihren Schützlingen helfen, kleine Fortschritte zu erzielen. Denn wir sind oft schon ungeduldig, wenn der "hochtalentierte Nachwuchs" nicht schnell genug die Traineranforderungen umsetzen kann.


    Beim Punkt, ob es sich in jedem Falle lohnt, bis ich allerdings zu der Ansicht gelangt, das man jederzeit auch einen Plan B haben sollte, wenn Plan A nicht (mehr) funktioniert. Auch sind wir früher nicht in dem Maße von Abwerbeversuchen unter rafinieresten Tricks ausgesetzt gewesen. Man wurde gefragt und wenn man mit Nein antwortete, dann war es gut! Heute, wo es um sehr viel Geld geht und jeder Profiverein Angst darum hat, die richtige Talente nicht früh genug zu entdecken, wird sehr viel weniger Rücksicht auf die Gefühle und Bedürfnisse der Kinder genommen.


    Früher wie heute wird viel trainiert. Doch im Gegensatz zu früher hatte man tatsächlich auch Freizeit, die heute (dank Laktatwerten) immer enger bemessen ist, weil der heutige Spitzensportler immer kürzere Regenerationspausen bekommt. Hinzu kommt, dass sich heutzutage der Verein um alles kümmert, weil man selbst keine Zeit dazu mehr hat. Sie hat aber auch den Nachteil, das nach abrupter Beendigung der Karriere (z.B. aufgrund einer Sportverletzung) große Probleme bestehen, sein Leben wieder selbst in den Griff zu bekommen. Die Folgen können fatal sein: Weil sie kein Auskommen mit ihrem (nunmehr deutlich geringeren) Einkommen haben, gerät das Privatleben ins Chaos! Hinzu kommt das der Bekanntheitsgrad, der früher Türen geöffnet hat, nur ein kurzes "Verfallsdatum" trägt. Der Weg zurück von der schiefen Bahn gerät dann noch schwieriger, als hätte man die Zeiten des Ruhms und des großen Geldes gar nicht gehabt.


    Man sieht dabei zu gerne nur die, die in der Sonne stehen und vergessen dabei diejenigen, die in ihren Schatten geraten!


    Wem Fussball auf höchstem Niveau Spaß macht und dafür ein positives Echo von seiner Umgebung erhält, der sollte den Mut besitzen, es zu wagen. Wer sich für diesen Weg entscheidet, der sollte wissen, dass Fussball auf diesem Niveau ein "Tagesgeschäft" ist und sich parallel auf ein "Leben danach" vorzubereiten.


    So ehrlich sollte man sein!

  • ...aus Emotionen, Erfahrungen, Wünschen,Erziehung, Erwartungen e.t.c., teils bewußt, teils unbewusst, treibt uns an.


    Um wirklich wahrhaftig auf Andre´s Eingangsfrage zu antworten, müsste man sich selbst ausführlich reflektieren (evtl. unter fachkundiger Anleitung?!)


    Bei mir selbst ist es wahrscheinlich ein grosser Teil Menschenfreundlichkeit und Liebe zu meinen beiden Jungs (die mich dann auch andere Kinder besser verstehen lässt).
    Dazu kommt aber sicherlich eine Portion Ehrgeiz (will es besser machen als XY; "der wird staunen") und der Wunsch nach Anerkennung.
    Letztere beiden Punkte aber nicht zu jedem Preis.
    Ach ja, Neugier auch noch. Und Sportbegeisterung als Neigung und und und und....


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • tobn: Tja, es sind doch oft diese "besten Absichten" (der Großen), die (im Kleinen) alles verderben, da sie fremd, von außen, als o. mit Druck kommen, dem Kind suggestibel vs echt "überzeugend" aufgesetzt werden. Jeder sollte sich einfach verpflichtet fühlen, sich bewusster zu machen, dass man als Betreuer über Leben entscheidet, ob es ge- o. misslingt. Hätte ein Ronaldo, Messi o. Neuer "Hinz und Kunz" bzw. Herr/Frau MeierXYZ (bzw. der gewaltbereite Fan, Leistungsverweigerer, Drogensüchtige deren Respektpersonen) als Eltern, Trainer, Lehrer, dh Orientierungsgröße u. Maßgabe, gehabt: wer wäre er geworden? Das ist kor-relational! Diese ungeheure Verantwortung spielt viel zu selten die dem eigenen Kopf/Interesse übergeordnete Rolle, das will ich verdeutlichen. (Pubertierende Geschlechter ticken m.E. komplett anders, daher war der Film ne Mogelpackung schon im Titel: hab unter ca. 100 Jungs im Bekanntenkreis keinen erlebt, der so wie jene Mädels drauf war. Mädchen meinen, sie müssten top aussehen vs Jungs, die eher gut dastehen wollen im hierarchischen Ranking...) Aber beiderseits gölte: Leistungs-Druck/Stress vs Freizeit-Spaß - man streiche bei dieser Opposition bitte Druck u. (bloße) Freizeit, setze Leistungs-Spaß um bzw. in die Köpfe, um der vielfältigen Synthese von Leib und Seele (sozial-psychologisch wechselseitig zu verstehen) Wege des Je-Selbst-Möglichen zu bereiten.


    Sicher kann nicht jeder dazu komplexe Theoreme (zB das der Etyme, des Profiling, autogener Tr-programme uvm) sich erarbeiten, aber es gibt ja viele Optionen, sie sich ein wenig vermitteln zu lassen: sei es hier bei TT/Soccerdrills, dem DFB (informell ist er ja auch für mich ok), Kollegen, Seminare vor Ort etc., um eigene Motive zu reflektieren, zu erweitern... Die Trainer unserer Kids waren dazu leider nie offen - und das verstehe ich beim besten Willen nicht bzw. nur so, dass es ihnen dann doch uU primär um sich selbst geht. Ok, sie arbeiten für Vereine fast kostenlos, haben so auch ein Recht auf Selbstverwirklichung, ihren Spaß in ihrem Hobby, aber die Verantwortungsfrage bleibt, ist eine höhere - daher ist Andre's Appell stets wegweisend.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • ... Ok, sie arbeiten für Vereine fast kostenlos, haben so auch ein Recht auf Selbstverwirklichung, ihren Spaß in ihrem Hobby, aber die Verantwortungsfrage bleibt, ist eine höhere -......

    Hi Keller Kicker,
    ich bin auch dieser Meinung.
    Gruß,
    Uzunbacak

  • .... Jeder sollte sich einfach verpflichtet fühlen, sich bewusster zu machen, dass man als Betreuer über Leben entscheidet, ob es ge- o. misslingt. ... Diese ungeheure Verantwortung spielt viel zu selten die dem eigenen Kopf/Interesse übergeordnete Rolle, das will ich verdeutlichen. ...


    Ist ja alles nicht falsch, was hier geschrieben wird. Aber jetzt wird mir die Rolle des Fussballs bzw. der Trainer doch ein bischen zu sehr überhöht. Darf jetzt nur noch Trainer (beim FC Hintertupfingen oder im NLZ, das ist eigentlich wurst) werden, der, bevor er/sie sich dazu breitschlagen lässt, sich darüber Gedanken macht, was man denn als Trainer so alles falsch machen könnte? Wissen wir eigentlich, dass die Grübler und Zweifler am Ende die besseren Trainer sind? Und welchen Schaden richten denn die "schlechten" Trainer an? Leisten nicht auch Trainer, die nicht in das hier vorherrschende Bild eines guten Kinder- und Jugendtrainer passen, am Ende einen positiven Beitrag?

  • Wenn ich mir die Postings nun so anschaue,....herauslese, was mancher -ich incluclusive- unkritisch wie selbstkritisch für Fehler macht oder machte, wenn ich lese was Eltern so liebend tun, was Verantwortliche machen oder zulassen und ich meine persönliche Erfahrung mit diesen Dingen in eine Schale lege und dabei noch Empfehlungen mit einfließen lasse.....dann.....


    komme ich auf das zurück, was ich zu Beginn dieses Threads nicht im Sinn hatte, sondern sich nun so ergab:


    Man sollte sich, die Kinder, den Verein, die Eltern vor sich selbst schützen


    und zwar durch eine in einem Konzept niedergeschriebene Philosophie des Vereins. NICHT um täglich darauf mit mahnendem Finger zu zeigen, sondern vielmehr um es da wo es Zeit wird dieses dann hervor zu ziehen. Das kann nach Beschwerden sein, das kann sein das es notwendig wird, weil bei bestimmten Trainern auffällig viele Mitglieder den Verein verlassen wollen oder weil es zum Testverfahren bei Einstellung eines Trainers gehört.


    Ich habe das selbst erlebt...angewendet. Ich kam von einem Verein mit vielen lieben Menschen, aber auch mit welchen, die sich -aus meiner Sicht- gern selbst darstellten und dabei auch leise über Lüge und Betrug empor hoben und die Dinge versuchten zu lenken. Da wurde beispielsweise der Versuch kompetenter Personen ein solches Konzept ins Leben zu rufen immer wieder im Keim erstickt. Ich weiss zwar nicht genau wie das verhindert wurde, ...Fakt ist aber, das es bis heute nicht existiert. Im krassen Gegensatz zum anderen neuen Verein zu dem ich ging. Da hat -so wurde mir erzählt- der JL mit Eltern und Spielern- ein Kompetenzteam erstellt und im Prinzip das Ausbildungskonzept des Dfb etwas umgeschrieben, ...im groben so übernommen...als roten Faden für die Trainermannschaft. Das war mir sehr symphatisch. Auf dieses Konzept wurde ich am Anfang hingewiesen und dabei war auch mein neuer Trainerkollege, der mich als Co.-Trainer ansah, im gleichen Atemzug mitteilte, dass wir das schon gemeinsam machen würden. Als Hütchenträger hätte ich das niemals gemacht...nicht wegen der Macht, sondern weil ich als Trainer im Breitensport auch keinen Hütchenträger benötigte, sondern einen Trainerkollegen auf Augenhöhe der spätestens dann wichtig war, wenn ich mal nicht konnte. So gings ins Jahr und es dauerte 3 Monate...da platzte die Bombe. Ich wies ihn sachlich höflich mehrfach darauf hin, dass er kein altersgerechtes Training machte. Als drei Sprösslinge am Boden lagen vor Erschöpfung und weinten...hatte ich die Schnauze voll. Bei ihm keine Änderung....DFB-Konzept ist doch scheisse usw...Trainerschein kannste dir in den "Ars..." schieben...sinnloser Mist,...brauch ich nicht usw.....und er mich wagte, vor den Kids -weil ich diese entgegen seiner Anweisung bei minus drei Grad und Ostwind- mit dem Ball beschäftigte, als er zeitgleich wiedermal eine B-Jugendübung aufbaute- runterzumachen ("Was soll die scheiss Übung...ich habe etwas anderes befohlen usw.")...verließ ich den Platz. Ich war kurz vor dem Platzen und ich hätte ihn gern geschlagen....für den Spruch, ehrlich war so...Ich rief dann später den JL an, ...teilte ihm diesen Vorgang mit und sagte ihm, dass ich ihm eine Woche Zeit ließe für eine Entscheidung...entweder ER oder ICH! Ich wies auf das KONZEPT hin und teilte exakt mit, wo und wann er dagegen verstieß. Der JL meinte, dass ihm das auch schon aufgefallen wäre und es gäbe auch schon die Anmerkung hierzu von einem kompetenten Vater der damals ein B-Landesligateam bediente. Es gab eine Unterredung unter acht Augen vom Jugendvorstand. Letztlich versuchten wir es nochmals für drei Wochen. Als er dann bei einem Hallenturnier sich sein Team mit den Besten zusammenstellte und ich das mit einem schmunzeln hinnahm...und ich dann mit diesem zweiten Team in einer anderen Gruppe mich für die Endrunde qualifizierte...beschimpften ihn -wie ich hörte- einige Mütter die ihn sachlich auf sein unkorrektes Verhalten mir gegenüber ansprachen. Der vom Vorstand erbetene Versuch scheiterte so und er ging. Wäre er nicht gegangen...hätten sie ihn rausgenommen. Ein kompetenter Trainer abseits der C...ab B Jugend JA...darunter eine Kathastrophe! Letztlich hat das Konzept ihn zu Fall gebracht...so meine Ansicht heute. Die Konzeptverstöße waren in der damaligen Besprechung von A bis Z das Thema für cirka eine Stunde. Er war bockig wie ein kleines Kind und schmollte dort und wenn er nicht eingelenkt hätte, wäre er schon drei Wochen vor dem Hallenturnier gegangen. Das ganze war ein Versuch dahin...ob ER...auch nach dem Konzept arbeiten konnte...ob sein Ego das zuließ...das konnte er offensichtlich nicht. Das Konzept brachte ihn zum Sturz, es schütze ihn letztlich vor sich selbst, es schütze die Kinder vor nicht altersgerechtem Training und damit vor Überforderung und davor, die für die D Jugend vorgesehenen Ziele ausbildungsmäßig auch zu erhalten und den Verein davor, letztlich Mitglieder zu verlieren.

  • Letztlich hat das Konzept ihn zu Fall gebracht...so meine Ansicht heute.


    Man sollte sich, die Kinder, den Verein, die Eltern vor sich selbst schützen: und zwar durch eine in einem Konzept niedergeschriebene Philosophie des Vereins. NICHT um täglich darauf mit mahnendem Finger zu zeigen, sondern vielmehr um es da wo es Zeit wird dieses dann hervor zu ziehen. Das kann nach Beschwerden sein, das kann sein das es notwendig wird, weil bei bestimmten Trainern auffällig viele Mitglieder den Verein verlassen wollen oder weil es zum Testverfahren bei Einstellung eines Trainers gehört.


    Brechstange - nomen est omen? Mit ihr kommt man bei Mitmenschen nur vordergründig weiter, sie ist keine Siegertugend. Klar, Kids müssen gehorchen - oder gehen, aber was bringt's am Ende? Wer hinten liegt, versucht per Brechstange alles, oft vergeblich, da mit Gewalt. Es ist auch ne Frage des Selbst-Respekts, verantwortungskritisch in sich zu gehen, seine Motive nachzuprüfen, hinterfragen zu lassen, oder?


    Das mit dem Verhaltenskodex-Konzept hatte ich mehreren Vereinen als Weg zu mehr Qualität in Arbeitsfassungen offeriert, doch stieß ich damit stets auf Null Interesse, ein Dialog o. gar konkrete Umsetzung fand daher nie statt. Warum? Weil es so fürs Verhalten bzw. "Verein" nen Prüf-Maßstab gehabt hätte! Kritik hätte verbindlich Bezug nehmen können, falls das "Vereinen" (psychologisch in Einzelfällen wie bestimmenden Kollektiven) auf Sozial- als Dominanzverhalten in Nachfolge frühkindlich selbst erfahrener Präge-Muster zurückgeführt werden müsste: wer geschlagen, gehänselt, beherrscht, unter Druck "geführt" etc. wurde, wird später ohne (Selbst-)Therapie (dh Verarbeitung per Reflexion) selbst zum Schläger, Möchte-gern-Führer o. Herrscher. Ich hab einen Kollegen - erst "Feind", heute Freund, der 10 Jahre lang Kinder "betreute", da Fußball sein Hobby, er aber nurmehr inaktiv u. beim Einstieg Vater war. Er musste x-mal entfernt werden, fand aber stets wieder neue Opfer: da überall Bedarf an fast kostenlos arbeitenden Kindertrainern war. Heute nennt er sich selbstironisch "Schinderhannes", den man nie hätte auf Kinder loslassen dürfen. Erwachsene bekam er eh nie: Denn die hätten sich gegen nen andere autoritär beherrschen wollenden Führertyp wie ihn gewehrt, ihn nach 3 Wochen zum Teufel gejagt, wenn er mit seinem langen Zutexten ansetzte. Ich bot ihm seinerzeit zwecks authentischer "Sozialisation" an, bei mir Co zu werden, mal reelles Dienen am Team zu lernen, da er fachlich ja gut war, Tricks etc. vorführen konnte: das aber "konnte" er nicht über sich bringen, "unter" wem anderen der Sache dienen. Er wollte ja grad herrschen u. da waren ihm 10 Jahre lang die Kleinen grad Recht, zumal sich dies prima als soziales Engagement verkaufen, verdecken ließ.


    Ich bewundere aber, dass er es mit fast 50 noch schaffte, hinter den eigenen Vorhang zu blicken, wenn ihm auch jene Rauswürfe o. Teamauflösungen dabei helfen mussten. Trotzdem selten, immerhin entgingen so etliche Kids seiner Willkür. Wie vielen er ihre Lust auf Fußball vorher austrieb, das bleibt ungezählt...


    Nachsatz: Spielern eine Lust vermitteln zu können, sich (in heutiger Zeit noch) anstrengen zu wollen, ist das, was mE gute Trainer auszeichnet - und über den Sport hinaus viel bewirkt, bewegt, fürs Selbststeigern begeistert, also per Vorbild/-leben echte (Team- wie indiv. Eigen-)Dynamik be-fruchtet... Oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    3 Mal editiert, zuletzt von Keller-Kicker ()

  • und zwar durch eine in einem Konzept niedergeschriebene Philosophie des Vereins


    wundert mich jetzt , dass du das eingangs nicht schon im Sinn hattest ;) .
    So überraschend dürfte diese Erkenntniss doch nicht sein.
    Überall wo Menschen was gemeinsam "aufziehen" geht es nur mit Regeln, die gewisse Grenzen setzen, innerhalb derer sich die unterschiedlichen Charaktere bewegen soolten.
    Besonders bei so sensibler Thematik wie Kindererziehung (egal ob Sport oder anderweitig) ist doch sonst Nichts dem Zufall überlassen! Stell dir mal vor, in der Schule würde ein Lehrer unangemessen aus er Reihe tanzen.
    Regeln vermindern Reibungsverluste, machen Positionen und Fahrtrichtung klar. Das heißst nicht, dass es keine Freiräume geben darf.
    Nicht zuletzt gewinnt der ganze Verein dadurch an Profil und dürfte sich aus der Masse positiv erheben.
    Innerhalb eines sinnvoll geschaffenen Rahmens dürften sich dann alle wohler fühlen!


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Brechstange - nomen est omen? Mit ihr kommt man bei Mitmenschen nur vordergründig weiter, sie ist keine Siegertugend.


    Wenn Du möchtest ... immerhin zeigt, wer die Brechstange als allerletztes Mittel hervorholt, ja einen gewissen Willen...


    Es ist auch ne Frage des Selbst-Respekts, verantwortungskritisch in sich zu gehen, seine Motive nachzuprüfen, hinterfragen zu lassen, oder?


    Fraglos. Es ist aber auch eine Frage des Respekts der Eltern dem Trainer gegenüber diesem zuzugestehen, dass der manche Dinge anders sieht als man selbst. Wenn das fundamental ist, und zwei bis drei Gespräche in Ruhe nicht fruchten, zieht man eben die Konsequenzen und erreicht entweder im Kollektiv einen Trainerwechsel (wie in deinem Beispiel) oder wechselt Verein oder Sportart. Ich habe einfach zu viele Eltern erlebt, die sinngemäss sagten, "Mein Sohn / Tochter wäre längst im NLZ, würde er/sie hier anständig gefördert." Da fragt man sich dann immer, warum sie es nicht selbst in die Hand nehmen. In diesem thread geht mir die Trainerrolle einfach ein wenig zu weit. In erster Linie müssen Eltern entscheiden, ob und wie sie ihre Kinder sportlich fördern wollen.


    Welchen Schaden nun ein Trainer anrichtet, der nicht dem hier gepriesenen Idealbild entspricht, wurde übrigens noch nicht beantwortet ...


    Ein Konzept ist ne tolle Sache und kann vieles verbesssern. Ich habe mich in den letzten zehn Jahren in drei verschiedenen Vereinen ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du, Keller-Kicker. Jetzt spielen meine Kinder in einem grossen Verein (andere Sportart), der ein tolles Ausbildungskonzept auf dem Papier hat - im Training merkt man davon wenig. Ob ein Konzept dann Verbesserungen herbeiführt ist wieder die Frage davon, ob und wie die Leute sich darauf festnageln lassen.