Hort Wein & die traditionelle Lehrweise des Fußballs

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  • Servus,


    meine (diskutierbare) Frage bezieht sich auf Horst Weins Buch „Spielintelligenz im Fußball“, in dem er zu Beginn unter anderem die traditionelle Lehrweise des Fußballs kritisiert. So heißt es darin (Ich hoffe, zitieren ist erlaubt):


    Zitat

    Immer noch wissen die meisten Trainer nicht, wie ein Fußballspieler am besten lernt. Das wiederholte Einüben von technischen Fertigkeiten als Voraussetzung eines jeden Spiels dominiert noch immer […]. Diese sollten vielmehr mit altersgemäßen Problemen auf dem Spielfeld konfrontiert werden, die sie dann auch selbst zu lösen in der Lage sind.

    Meinem ersten Verständnis nach, kritisiert er damit Methoden wie das Peter-Schreiner-System, die davon ausgehen, dass beispielsweise eine Finte am besten erlernt wird, indem man sie möglichst häufig anwendet/trainiert (große Wiederholungszahl).


    Ich denke oder dachte bisher, technische Fertigkeiten wie eine Finte (Übersteiger, Rivelino), die korrekte Ballmitnahme (offene Stellung) und vieles mehr prägen sich zunächst am besten durch eine hohe Wiederholungszahl in einer abwechslungsreichen Organisationsform ein und werden dann in bestimmten Situationen passend angewendet.


    Verstehe ich Horst Wein falsch oder überspringt Horst Wein eine/mehrere Stufe(n) des Lernens?

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Das ist wirklich eine sehr gute (diskutierbare) Frage.



    Meine Interpretation seiner Aussage.
    Er ist ständig auf den Fußballplätzen dieser Fußballwelt unterwegs und sieht dadurch immer wieder die typischen Trainingseinheiten von
    Kinder u. Jugendtrainern.
    Dabei ist es egal, ob er in den Leistungszentren oder im Breitenfußballverein seine Schulungen abhält. Er sieht immer die extrem isolierten Übungen und Übungsformen, wie
    sie immer noch zu 90% auf den Trainingsplätzen dieser Welt praktiziert werden.
    Isolierte Übungen sind meiner Meinung nach auch nicht wirklich schlimm, wenn diese Übungen und Übungsformen bei den meisten Trainern nicht so extrem viel Trainingszeit einnehmen würden.


    Wir sollten alle viel mehr nach den Motto verfahren:
    Fußballspielen lernt man durchs Fußballspielen.


    Das bedeutet für mich, dass mein Training bis zur D-Jugend einschließlich mindestens zu 60% aus fußballspielen besteht.
    Das eine (isoliertes Techniktraining) schließt das andere (altersgerechte Trainingspiele) nicht aus.
    Im Gegenteil es ergänzt sich sogar sehr gut.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Hallo,

    Wir sollten alle viel mehr nach den Motto verfahren:
    Fußballspielen lernt man durchs Fußballspielen.

    Zwei Sachen, die mir dazu einfallen:


    - Leider kann beim Fussballspielen nur einer den Ball haben. Ansonsten würde ich auch nur Spielformen und Trainingsspiele anbieten. Trotzdem mache ich im Zweifel lieber mehr Spielformen als isolierte Übungen und setzte meinen persönlichen Schwerpunkt dort auch stärker als der DFB. Coerver setzt auch mehr auf Ballkontakte, richtig?
    - Unsere Bambini trainert ein ehemaliger Bundesliga- und Nationalspieler, mittlerweile fast 60 Jahre, also zum einen weit weg von den modernen Methoden des Jugendfussballs und zum anderen nicht so überehrgeizig wie viele Vatertrainer, aber durch seine Karriere doch mit der Ahnung, worauf es letzendlich ankommt. Er lässt seine Jungs fast nur spielen, steht relaxt am Spielfeldrand und lässt die Jungs einfach machen. Irgendwie beneidenswert.


    Interessant ist noch ein anderer Ansatz von Horst Wein: Er beginnt das Training mit einer Spielform (z.B. 1:1 auf vier Tore). Dann trainiert er Elemente dieser Spielform isoliert (z.B. Abkappen), wiederholt die Spielform am Ende des Training und erhofft sich durch den direkten Bezug zwischen isolierter Übung und Spielform sofortige Lernerfolge.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Genau deswegen arbeitete ich oftmals zwischen zwei Hauptteile (Trainingsaufbau) eine Übungsform ein, die das Thema des Tages erfaßte oder auch einfach mal die allgmeiene Koordination betraf. Ist man zu zweit...und hat mal nicht ein Training gewählt, wo man mal eben was verändert, sondern mal 5 Minuten benötigt um was umzustriken, kann man die Zeit so sinnvoll füllen. Hauptteile dann in Spielformen weiterführen und so wirds -für mich jedenfalls- ne runde Sache.

  • Horst Wein ist mit seiner Idee, immer an gekonntes anzuschließen, dementsprechend progressiv aufzubauen und dabei spielnah zu bleiben nach meinem Verständnis ziemlich nah an dem, was etwa (zumindest an meiner Uni) in den pädagogischen und psychologischen Teilen eines Lehramtsstudiums gelehrt wird. Je nach Sichtweise wird dabei das behavioristische Verständnis von Lernen (=wiederholen, einschleifen) mehr oder weniger verdammt. Ich würde es aber letztlich so sehen, wie es hier in den letzten Beiträgen auch schon anklang: spielnahes Training ist super, flexibel an Vorwissen anschließen ist super. Allerdings gibt es, besonders in bestimmten Phasen, Dinge, bei denen behavioristisches, stumpfes Wiederholen zum Lernerfolg wesentlich beitragen kann. Beispiel Sprache lernen: am besten lernt es sich in realen Situationen oder notfalls nachgeahmten realen Situationen; aber am Anfang hilft es enorm, wenn man sich einige Vokabeln schon mal reingepaukt hat. Ähnlich sieht es dann wieder auf sehr hohem Niveau aus. Irgendwann sind die Vokabeln, die man nicht kennt, so selten, dass sie einem kaum einmal begegnen und man mit auswendiglernen wieder besser fährt als mit situativem Lernen. Übertragen auf den Fußball heißt das für mich, dass ich mich grundsätzlich nach dem richten möchte, was Horst Wein predigt, da ich es für sinnvoll halte und bisher gute Erfahrungen damit gemacht habe; darüber hinaus ist es aber dennoch, gerade bei neuen Techniken, für mich sinnvoll, diese auch mal isolierter zu betrachten. Das ist, gerade in Anbetracht der geringen Zeit, die dem Fußballtrainer zur Verfügung steht, dann je nachdem auch mal effektiver als die spielnähere Erarbeitung. Also gilt, auch für mich: beides kombinieren, mit dem Schwerpunkt "problemorientiertes Arbeiten", aber auch zuweilen mal reinen Technikübungen.

  • klar, Finten kann man schlecht in einer Spielform erlernen. Aber viele isolierte, statische Übungen gehen denke ich wirklich zu Lasten des Zeitanteils, in denen man den Kindern in Spielformen ein Verständnis von Raum- und Platzaufteilung,das näherbringen von Anbietverhalten etc. vermitteln kann. Bei einem 2:2 Spiel egal in welcher Form, ob mit Dribbel- oder richtigen Toren, wird schnell klar, das der ballhaltende Spieler jemanden braucht,der sich bewegt um ihn anzuspielen. Oder eben selbst eine sich auftuende Lücke nutzen kann.


    Ich bin begeistert von dem Buch von Horst Wein und trainiere viel danach. Vorteil ist nebenbei auch einfacher Übungsaufbau, Technikschulung ist in den Korrekturübungen drin, passt schon (ich trainiere allerdings eine Mädchen-D und kann den Technikfaktor weit unten einsetzen, Motto: jede Ballberührung zählt.)


    Man kann z.B. auch Übungen der DFB-Broschüre 7 '1:1 in der Defensive' mit einem entsprechendem Aufbau prima mit Spielformen nach Horst Wein kombinieren.


    Vielleicht geht momentan auch die Begeisterung etwas mit mir durch, ich bin jetzt im 3. Trainerjahr und habe in den ersten beiden Jahren das klassischen Programm gemacht (Aufwärmteil/isolierte Übungen/Abschlusspiel). Im Sommer habe ich mir das Buch von Horst Wein gekauft, tatsächlich eine völlig neue Form des Trainings für mich. Auch für mich ist das Training jetzt entspannter, einfacher zu organisieren. Den Kindern gefällts, im Spielbetrieb mithalten können sie auch. Also momentan kann ich nichts schlechtes daran finden.

  • Ein allgemein anerkanntes (und soweit ich es überblicken kann) auch weit verbreitetes Problem (sportartübergreifend) ist doch, dass die Kinder und Jugendlichen zwar technisch nicht schlecht ausgebildet sind, aber erhebliche Probleme haben das Ganze unter Belastung, Gegner-/Zeitdruck oder im fortgeschrittenen Erschöpfungsstadium umzusetzen. Das sind meiner Meinung nach Symptome eines zu stark auf isolierte Übungsformen ausgerichteten Trainings. Meist wird dieses Unvermögen dann immer auf die Kinder abgewälzt und man kommt zu dem Entschluss, das diesen Kindern das gewisse "Etwas" fehle.


    Da heißt es dann oft "im Training treffen doch immer alle das Tor und im Spiel kommt gar nichts". Hier setzt dann der Prozess ein in dem (Weltklasse)trainer anfangen noch mehr Wert und Zeit für isolierte Pass-Schuss-Übungen einzuplanen. Die eigentliche Kernproblematik (situative Bewegungssicherheit durch Erfahrung der Kinder) wird dabei verkannt und viel Zeit verschwendet. Ein Kreislauf der sich dann bis zur Resignation aller steigern kann. Man denkt man bearbeitet das Problem und müsste ja Fortschritte sehen, diese bleiben aber häufig aus oder sind nur unzufriedenstellend, weil andere Baustellen plötzlich auftreten.


    Und genau hier setzt Horst Wein an. Er räumt dem situativen Erfahren in vereinfachten (damit leicht zu verarbeitenden) Konstellationen den größten Stellenwert ein. So bearbeitet er das Problem an sich (z.B. fehlende Passsicherheit) schwerpunktmäßig über die Konstruktion der Spielform (Abstimmen von Positionen, Anzahl der Spieler, Ziele, Regularien etc.) und fördert nebenbei noch alle weiteren Aspekte des Spiels. So wird das Kind kognitiv ungemein gefordert. Und das ist mMn viel mehr Wert als die 5-10% bessere Technik die eventuell über isoliertes Training zu erreichen sind.


    Ich räume im Training dem Erlernen neuer Techniken (ohne Zeitdruck und Gegnereinwirkung) meist ca. 10 Minuten ein. Hierbei geht es wirklich nur darum die Bewegung als solche zu erfahren. Die Kinder sollen wissen wie ein korrekter Bewegungsablauf aussieht ohne dabei in Langeweile zu verfallen und stundenlang stupide ein und dieselbe Übung auszuführen (nur damit sich der Ablauf auch ja schön einprägt).


    Kein Trainer schafft es ALLE Spieler hierbei über Lob und Kritik zeitgleich über längere Zeit zu einer guten technischen Ausführung zu motivieren (außer er hat 10 hochqualifizierte, engagierte Assistenten und einen Betreuungsschlüssel von 1:1). Die Realität sieht doch so aus, dass schnell der Schlendrian einkehrt und teilweise falsche Automatismen generiert werden und ich als Trainer meist bei den "schwächsten" Spielern gebunden werde.


    Das eigentliche Verinnerlichen erfolgt bei mir in progressiv aufgebauten Übungsreihen die sich nach für nach der komplexen Spielsituation (Gegner und Zeitdruck) wieder annähern. Hier klappt zumindest bei mir das On-The-Fly Coaching ganz gut, da die Übungen zeitlich begrenzt sind (z.B. ein Angriff aufs Tor oder 30 Sekunden Ballbesitz Halten oder ähnliches). Fallen mir Fehler im Entscheidungsprozess oder technische Unzulänglichkeiten auf wird das negative Ergebnis nach der Sequenz angesprochen und es wird zusammen der notwendige Lösungsmechanismus erarbeitet der dann gleich im nächsten Anlauf ausprobiert wird.


    Meinen Erfahrungen nach ist die Handlungssicherheit der Spieler die so ausgebildet und an die verschiedenen Techniken herangeführt werden viel höher als die traditionell ausgebildeter Sportler.


    Zurück zur Frage: Horst Wein überspringt meiner Überzeugung nach keine Stufen des Lernens. Kinder lernen visuell und auditiv alleine schon wenn der Trainer es demonstriert unglaublich schnell wie die Grobtechnik auszusehen hat.


    Ich als Trainer muss mich vom ästhetischen Anspruch der Allgemeinheit lösen. Das ist oft der Grund warum isoliert und lang andauernd Techniken geübt werden (damit die technische Feinform stimmt).


    Horst Wein setzt dort an und integriert die technische Grobform in die Spielwelt der Kinder. Im Spiel variiert die benötigte Ausführung einer Technik situativ deutlich. Konventionelle Ausbildung verhindert, dass die Kinder in solchen Situationen richtig reagieren können. Sie wenden an was sie gelernt haben (ein fester Ablauf) und können damit nicht erfolgreich sein (wechselnde Ansprüche der Spielsitationen an die technischen Kompetenzen).


    Ich sehe es also eher so, dass im traditionellen Training eine entscheidende Stufe der Lernens ausgelassen wird. Die abschließende Integration ins Spielgeschehen. Es wird davon ausgegangen, dass der EINE biomechanisch korrekte (oder ideale) Bewegungsablauf automatisch ins Spiel mit seinen mannigfaltigen Anforderungen und Gegebenheiten transferiert wird. Ein Irrglaube wie wir oftmals sehen müssen.

  • Ein allgemein anerkanntes (und soweit ich es überblicken kann) auch weit verbreitetes Problem (sportartübergreifend) ist doch, dass die Kinder und Jugendlichen zwar technisch nicht schlecht ausgebildet sind, aber erhebliche Probleme haben das Ganze unter Belastung, Gegner-/Zeitdruck oder im fortgeschrittenen Erschöpfungsstadium umzusetzen. Das sind meiner Meinung nach Symptome eines zu stark auf isolierte Übungsformen ausgerichteten Trainings.

    Deswegen Technikübungen immer wieder in Wettkampfform, also unter Zeitdruck, anbieten. Macht den Kindern auch mehr Spaß und man bekommt ordentlich Zug ins Training :D
    Wir üben den Ablauf oft erst ohne Wettkampf ein und steigern dann Druck und Tempo, indem wir die Kinder gegeneinander antreten lassen.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Ich bin Horst Wein in fast allen Dingen einig.
    Was mir bei Weint aber fehlt ist a) die konkrete Trainingsgestaltung um die Diskrepanz möglichst viele Ballkontakte, isolierten Uebungen und viel Spielmöglichkeiten alle unter einen Hut zu bringen und b) die Arbeit an den (kognitiven) Grundeigenschaften damit Weins Uebungen schnellstmöglich ins dynamische Spiel überführt werden können.
    Zu a)
    Wir lösen das, indem wir verschiedene - meistens 3 - Ausbildungsblocks parallel nebeneinander her laufen haben, und sicherstellen, dass die Blocks die weder ich noch mein Co. nicht selber betreuen, von den Jungs entweder selbständig oder unter Anleitung der in der "Disziplin" jeweils stärksten Spielers gecoached werden. So können wir Trainer ganz gezielt dort Schwerpunkte setzen wo es uns wirklich braucht. Wir nennen das Kollaboratives Lernen.
    Zu b)
    Der Hauptunterschied zwischen dem ländlichen Club und dem leistungsorientierten Verein liegt nicht nur in der Selektion des Letzteren sondern zunehmend in der gezielten Förderung der kognitiven, mentalen und sozialen Komponenten eines Spielers welche es ihm ermöglichst Weins Uebungen nicht nur einfach zu repetieren, sondern dazu parallel weit über den Fussball hinaus wichtige Basiskompetenzen zu erlangen. Gerade durch die permanente Arbeit zur Verbesserung der allegemeinen Wahrnehmung gekoppelt mit Uebungen zur verbesserten Resilience schaffen Grundlagen mit denen Spieler Weins Uebungen nicht nur schneller begreifen sondern vor allem die Integration des isoliert Gelernten ins komplexe Spiel viel einfacher gestalten.

  • Ich bin Horst Wein in fast allen Dingen einig.
    Was mir bei Weint aber fehlt ist a) die konkrete Trainingsgestaltung um die Diskrepanz möglichst viele Ballkontakte, isolierten Uebungen und viel Spielmöglichkeiten alle unter einen Hut zu bringen und b) die Arbeit an den (kognitiven) Grundeigenschaften damit Weins Uebungen schnellstmöglich ins dynamische Spiel überführt werden können.
    Zu a)
    Wir lösen das, indem wir verschiedene - meistens 3 - Ausbildungsblocks parallel nebeneinander her laufen haben, und sicherstellen, dass die Blocks die weder ich noch mein Co. nicht selber betreuen, von den Jungs entweder selbständig oder unter Anleitung der in der "Disziplin" jeweils stärksten Spielers gecoached werden. So können wir Trainer ganz gezielt dort Schwerpunkte setzen wo es uns wirklich braucht. Wir nennen das Kollaboratives Lernen.
    Zu b)
    Der Hauptunterschied zwischen dem ländlichen Club und dem leistungsorientierten Verein liegt nicht nur in der Selektion des Letzteren sondern zunehmend in der gezielten Förderung der kognitiven, mentalen und sozialen Komponenten eines Spielers welche es ihm ermöglichst Weins Uebungen nicht nur einfach zu repetieren, sondern dazu parallel weit über den Fussball hinaus wichtige Basiskompetenzen zu erlangen. Gerade durch die permanente Arbeit zur Verbesserung der allegemeinen Wahrnehmung gekoppelt mit Uebungen zur verbesserten Resilience schaffen Grundlagen mit denen Spieler Weins Uebungen nicht nur schneller begreifen sondern vor allem die Integration des isoliert Gelernten ins komplexe Spiel viel einfacher gestalten.


    Das interessiert mich. Du hast das bestimmt schonmal in einem anderen Thread näher beschrieben aber ich bin zu faul zu suchen :D. Wie sehen deine Übungen zur Förderung der kognitiven Kompetenzen denn aus? Gestaltest du die frei oder halten sie sich schwerpunktmäßig an das Thema der Trainingseinheit? Wie sind denn die 3 Blöcke gestaltet? Handelt es sich hier nur um isolierte Technikübungen oder lasst ihr auch verschiedene Spielformen parallel laufen?

  • Ich muss zugeben, dass ich das Buch noch nicht ganz gewissenhaft gelesen habe und sich daher bei mir einige Dinge später wahrscheinlich von selbst erhellen :) ich bin nur etwas erstaunt gewesen, dass er die Methoden relativ scharf kritisiert. Inwieweit er das später detailierter beschreibt, ist mir noch nicht bewusst...


    Wenn ich jetzt nicht zu viel in einige Antworten interpretiere, hält Horst Wein isolierte Übungsformen (als Bespiel mal: Großgruppentraining im Zick-Zack (Peter Schreiner)) sehr wohl als wichtig, möchte jedoch darauf hinweisen, dass diese erlerten technischen Fertigkeiten auch in Spielformen (Gegner- & Zeitdruck) von den Kindern FREI angwendet werden müssen/können.


    Also bleibt es (vereinfacht) dabei bestehen, auch bei Horst Wein:
    1. Demonstrieren
    2. Üben & Korrigieren
    3. Anwenden

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • kann nur empfehlen was horst wein empfiehlt.... natürlich ist es trotzdem gut auch wiederholungen bei gewissen übungen zu fordern..... und auch mit anderen trainingslehren zu arbeiten.... die Mischung machts.....
    aber vor allem seine einfachen übungen, in kleinen Mannschaften auf dribbel tore oder auch auf mehrere tore zu spielen, ist genial um besonders in jungen Jahren das fussballspiel kennenzulernen.....


    ich arbeite jetzt ne zeit lang mit zwei f jugendmannschaften und die entwickeln eine wunderbare raumaufteilung ohne das ich sie steuere.... bei den trainingsspielen, die ich in extrem Situationen mal unterbreche und eine frage zur situation stelle, haben sich alle schnell ein klares Bild vom sinnvollen verhalten auf dem platz indirekt selbstbeantwortet.... ich habe im grunde nur die nötige frage gestellt und die spieler haben sich gegenseitig mit den antworten ergänzt.... so haben sie recht schnell ein bild entwickelt wie man sich in den verschiedenen Positionen am besten bewegt..... da ich sie viel auf den Positionen rotieren lasse entwickeln sie sich wirklich prima.....


    also was die jüngsten angeht ist die variante von horst wein sehr wertvoll.....
    selbst bei älteren meine ich durch die Übungen noch gute Förderung ermöglichen zu können....


    horst wein zeigt vor allem dinge auf die man als fussball interessierter net ausser acht lassen darf....
    auch die fehler die er anspricht sollte man lieber verbessern, das würde dem fussball und dessen Entwicklung weiterhelfen. es ist ja schliesslich ein spiel und muss kindgerecht erlernt werden und genau dafür steht horst wein.....

  • Hey,
    ich habe das Buch nun schon etwas genauer unter die Lupe genommen :)


    Ich stelle nun dennoch mal die Frage, wie Hort Wein die beiden folgenden Inhalte trainieren würde bzw. was er daran kritisieren würde, wohlwissend, dass auch der DFB nicht instruieren möchte, sondern die Kinder selbst auch überlegen sollen. Wo würden sich die zwei Methoden unterscheiden/ähneln?

    Systematisches Training lt. DFB (Ende E-Jugend; Anfang D-Jugend)...


    ...1vs1 offensiv (Fintieren)


    Aufwärmen 1: Geschicklichkeitsaufgaben am Ball
    Aufwärmen 2: Fangspiel
    Hauptteil 1: Demonstrieren/Ausprobieren/Üben der Finte
    Hauptteil 2: Finte mit Torschuss im Anschluss
    Schlussteil: Spielform/vereinfachtes Spiel (z.B. 3vs3 auf Dribbellinien) + eventuell Freies Spiel



    ...1vs1 defensiv am Flügel


    Aufwärmen 1: Spiel mit Zweikampfsituationen (Bälle erobern)
    Aufwärmen 2: Fangspiel
    Hauptteil 1: 1vs1 am Flügel mit Tor (üben)
    Hauptteil 2: 1vs1 vereinfachtes Spiel
    Schlussteil: Spielform/vereinfachtes Spiel (mit Zweikampfsituationen) + eventuell Freies Spiel

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

    Einmal editiert, zuletzt von Thomekz ()