Bestrafung bei E-Junioren

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  • Hallo an alle!


    Habe mal wieder eine reißerische Überschrift gewählt, sodass hoffentlich viele Besucher hier landen.


    Folgendes: In meiner E-Jugend gibt es Spieler, die permanent den Trainingsablauf stören und noch diverse andere Sachen machen, die ich hier nun nicht aufzählen möchte.
    Nun gibt es aber viele mögliche Konsequenzen für solche Spieler: Ausschluss vom Training/Abschlussspiel/Spiel (evt ur vorübergehend) oder Konditionelle Zusatzaufgaben (Hang/Strafrunde). Das schlimmste wäre wohl der Mannschaftsausschluss.


    Nnn meine Frage an euch: Was hat sich bei euch bewährt? Wie bekommt man Disziplin in solche Leute, die es scheinbar zu Hause nicht erfahren. Auch das Elterngespröch suchen? Würde ich schon sagen.
    Regeln von vorne herein festgelegt, aber für die richtigen Sanktionen habe ich noch kein Gespür. Und ich möchte so schnell wie möglich einschreiten.


    LG Raicoon

  • Zunächst einmal gibt es einiges womit man den Störenfrieden vorbeugen kann.


    Auftreten des Trainers

    • verständnisvoll, aber klare Respektperson
    • allen Kindern Beachtung schenken

    Trainingsaufbau

    • motivierende, kindgerechte Aufgaben
    • Wartezeiten verhindern

    Sollten einige Kinder dennoch das Training öfters stören, würde ich schon das Gespräch mit den Eltern suchen und mich erkundigen, ob generell (z.B. auch in der Schule) ein solches Verhalten vorliegt. Mit Strafen wäre ich immer vorsichtig – gerade mit Rundenlaufen o.ä. – da ich hier die Gefahr des „bockig werden“ sehe. Bei manchen Kindern reicht es, sie zu ermahnen, manche brauchen eine deutliche Ansage, andere eine Denkpause. Ich glaube nicht, dass es hier eine allgemeine Antwort gibt.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Hallo raicoon,


    ich würde wenn bei mir einige Jungs permanent den Trainingsablauf stören erst mal mei Training hinterfragen.
    Sind vielleicht meine Übungen zu langweilig, mein Training macht keinen Spaß, die Kids sind unterfordert oder habe ich zu lange Wartezeiten. Muß nicht so sein, kann aber sein. Ruhig mal selbstkritisch sein.
    Wenn ich das ausschließen kann, würde ich mit den Jungs mal face to face reden und sie fragen warum sie so viel stören.
    Wenn ihnen kein konkreter Grund einfällt, würde ich ihnen klarmachen, das ich dieses Verhalten so nicht dulden werde, und das es bei weiteren Störungen auch mal konsequenzen gibt.


    Hier mögliche Konsequenzen in gesteigerter Form:


    - 5 min vom Training ausschließen
    - wenn die Eltern da sind, umziehen lassen und heim schicken
    - beim nächsten Spiel nicht aufstellen


    Wichtig ist natürlich, das Du den Burschen immer kommunizierst warum du jetzt diese Strafe aussprichst.
    Sowas wie Platzrunden finde ich in dieser Altersklasse völlig übertrieben. Das wichtigste ist einfach das Du ein guter Kumpel bist und trotzdem eine gewisse Autorität austrahlst und die Kinder respekt vor die haben. (Respekt heißt hier nicht Angst)
    Rauswurf des Spielers wäre in der Altersklasse eher ein ein Zeichen, das der Trainer mit den Kids nicht klarkommt.
    Wobei es da sicher auch krasse Ausnahmefälle gibt. Die gibt es ja immer. ;)


    LG Mietz

  • Heute war es bei einem 4:4...


    Verbale Ausflüge und ne richtige Null-Bock-Haltung.Würde ich schon als Härtefall abstempeln.Muss mal dringend das Elterngespräch suchen.


    Nur wer hat da einige konkrete Tipps beim Umgang während des Trainings? Nach dem Training kamen sogar einige Spieler noch deswegen auf mich zu.
    Natürlich kann mir keiner ein Patentrezept geben, aber einige Vorschläge, wie man es selbst gemacht hat, wären super.
    Muss dann sehen, was davon im konkreten Fall am besten ist.

  • Ich möchte hier mal davon ausgehen, dass es einzelne Spieler sind, die das Training stören.
    Ich handhabe es so, dass ich sofort den störenden Spieler raus nehme und kurz mit diesem unter 4 Augen rede resp. ermahne.
    In der Regel ist dann Ruhe.


    Dieses Jahr trainiere ich eine B2. Offensichtlich dachte der Spieler, dass er mich nicht und den Captain nicht ernst nehmen muss.
    Der Junior wurde auch 2-3 mal verwarnt, weil er mir rein redete, bei der Erklärung der 4er Kette, nur dumme Spräche klopfte oder einfach nur die Uebungen störte indem er den anderen junioren, denn Ball weck kickte usw.


    Beim letzten Training (von Ihm) schickte ich das Ganze Team, ein paar Runden laufen (Disziplinarstrafe). In dieser Zeit reklamierte ich beim Teamgremium, weil sich diese viel mehr bemühen müssen, um Ruhe im Team zu bringen. Somit liefen diese zum einen Störenfriede und leider traf es genau diesen Spieler.
    Die halslaute brüllende Antwort am Teamgremium war: "Seid Ihr meine Eltern? Haltet die Klappe!"
    Ich holte den Junior sofort zu mir. Konsequenz; Suspendierung bis ende September (ca. 4 Wochen)...
    ... ob er mich nach der Suspendierung eher ernst nimmt?!


    Also bin ich für Ermahnung und dann aber knallhartes Durchgreifen... je jünger desto härter. Da kann man die Junioren nämlich noch erziehen und einem E-Junior tut eine Suspendierung (dann aber weniger lange als bei mir jetzt) so ziemlich weh... insbesondere auch, weil die Eltern davon erfahren werden.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Es gibt ja mehrere Eskalationsstufen, die auch davon abhängen, was der Spieler veranstaltet. Zum Beispiel könnte man


    1. Den Spieler an der Seitenlinie "abkochen" lassen. Falls das nicht hilft,
    2. Gespräch mit den Eltern, eventuell ist dort was zu machen. Falls das nicht hilft
    3. Nur noch Training bei Anwesenheit der Eltern.


    Leider ist meine Erfahrung so, dass man oft auf Eltern trifft, die sich sozusagen das Gleiche von Dir erhoffen, weil sie selber nicht mehr klarkommen. Am Ende wird Deine eigene Haltung und Dein Einfühlungsvermögen entscheiden, ob der Spieler "diszipliniert" werden kann. Du musst Dir den notwendigen Respekt erarbeiten, Dir wird niemand helfen.


    Eventuell könnte helfen, den Spieler zu durchleuchten, was er denn als Spass empfindet, was er denn für Probleme hat, wo seine Motive liegen. Ein E-Junior ist immer noch ein kleines Kind, der nicht zurückweichen kann, das kannst nur Du, und wenn Du zurückweichst, dann auf ein Terrain, auf dem dann beide gewinnen können. Auf einem Terrain, auf dem nur Du gewinnen kannst (Maßregelung, "Disziplinierung"?) wird der Spieler nichts gewinnen, auf einem Terrain, auf dem nur er gewinnen wird, wirst Du untergehen (Laisse faire?). Vielleicht kannst Du ja Übungen herauskitzeln, bei denen er motiviert ist. Wie gesagt, ich dneke, das hängt davon ab, wie Du die Situation einschätzt.


    Ich kann mich an einen Spieler erinnern, der absolut Null-Bock hatte. Der war am Ende von seinen Eltern zum Fussball getrieben, um Sport zu machen. Dieser Spieler hat dann wieder aufgehört. Fussball war zu anstrengend. Ein anderer hatte ein extremes Gerechtigkeitsemfinden. Der ist immer noch dabei (ist jetzt D) und macht jetzt sogar Schiedsrichter in der F. Mann musste Ihn mit Samthandschuhen anpacken, und manchmal dann in die Schranken verweisen und abkochen lassen. Hier war die klare Grenze wichtig.
    Ein anderer Spieler hat immer nur Scheiss gebaut. Er hatte die falschen Freunde und die Eltern haben eher auf die Trainer gehofft. Am Ende (nach mehreren Spielzeiten bei verschiedenen Trainern) war für Ihn der Neustart in einem anderen Verein das Beste für alle. Neues Spiel, neuer Anfang. Er brauchte Druck aus dem Spielerumfeld, in dem er nicht mehr die Rakete war.

  • Ich glaube, Du musst uns schon etwas konkreter sagen, was sie genau machen und wie sie dadurch stören.


    Ich will Dir mal ein Beispiel geben: Ich habe einen Jungen im Team, der das Training auch stört. Nach Deiner Logik müsste ich ihn bestrafen. Der Junge hat ADHS und abends zur Trainingszeit lässt die Wirkung seines Medikamentes, das ihm einen halbwegs entspannten Schulbesuch ermöglicht, nach. Soll ich ihn wirklich bestrafen?


    Von seinem Problem weiß ich aber nur, weil wir einen offenen, vertrauensvollen Umgang mit den Eltern pflegen. Und wenn ich das weiß, weiß ich auch, dass manche Maßnahmen bei ihm sinnlos sind. Soll ich einen Jungen, der nicht weiß, wohin mit seiner Energie, mit an-den-Rand-setzen bestrafen? Oder gebe ich ihm besser die Möglichkeit, sich auszupowern?


    Dann gibt´s aber natürlich auch die echten Grenzentester. Da sieht die Welt sicherlich anders aus. Also: Wie genau stören sie?

  • Hallo,
    ich bin auch in der E-Jugend unterwegs und hatte sehr ähnliche Probleme. Eventuell scheint das auch mit dem Alter zu tun zu haben... Bei mir haben Einzelgespräche mit dem Spieler, Strafen (einige MInuten raus gehen etc.) nichts genutzt. Erst als ich mit der Mutter gesprochen haben (und der Junge war dabei) war plötzlich Ruhe. Außerdem ist natürlich, wie schon hier angesprochen, die Trainingsgestaltung ganz wichtig!

  • Ich glaube, Du musst uns schon etwas konkreter sagen, was sie genau machen und wie sie dadurch stören.


    Würde mich auch mal interessieren was sie genau machen.
    Ich habe nämlich auch das "Problem". dass ich einige Störer in meiner E habe. Bei mir wird gequasselt ohne Ende, wenn ich z.B. eine Übung erkläre. Ich ermahne sie zur Ruhe, es hält dann für eine halbe Minute und dann legen die üblichen Kandidaten wieder los. Da wird mit dem Ball gespielt, obwohl ich es untersagt habe oder es wird sich gegenseitig geschubst.


    Letztens habe ich es so gemacht, dass ich ruhig dastand und so lange gewartet habe bis jeder leise war (bin da nicht so der Schreihals). Auf die Frage warum wir hier blöd rumstehen habe ich ihnen erklärt, dass ich solange warte bis ich in Ruhe erklären kann und die Zeit natürlich von ihrem heiß geliebten Abschlussspiel abgeht. Danach wurde untereinander drauf geschaut, dass Ruhe ist. Da war dann für eine Minute Ruhe. :D


    Generell verstehe ich die Jungs aber auch. Einige bei uns kommen direkt von der Schule oder zuhause vom Hausaufgaben machen.
    Dann sehen sie sich das erste Mal am Tag und wollen einfach nur Spass haben. Aber einige haben Spass, sind aber bei den Übungen konzentriert, bei den Störern ist es verteilt über das ganze Training.


    mfg
    sb

  • Ich denke, wir sind uns alle darüber einig, das im unteren Jugendbereich der Fussball reines Hobby ist und für die meisten auch ein Hobby bleibt.


    Damit das Kind den Fussball als Hobby wahrnimmt, muß es den Spaß dabei fortwährend erleben.


    Werden die Erwartungen (Spaß am Fussball) nicht erfüllt, wird das Kind je nach Altersstufe nach kurzem oder längerem Warten, sanft oder heftig reagieren.


    Weil die Ursachen dafür vielfältig sein können, gilt es zunächst eine Checkliste aus den Bereichen:
    - Training: altersgerecht, abwechselungsreich, insbesondere Vermeidung von Wartezeiten, angemessenen Regenerationspausen,
    - Mannschaftsführung: positives Coaching, Wohlfühlen im Team (u.a. Kommunikationsschnittstellen zu den Spielern, Eltern)
    - Berücksichtigung gesundheitlicher Einschränkungen einzelner Kinder (z.B. ADS)


    zu erstellen. Da dies für unerfahrene Trainer noch etwas schwierig ist, empfiehlt sich dabei einen erfahrenen Trainerkollegen oder Jugendleiter zu Rate zu ziehen.


    Bevor aus einer situativen Überforderung, die fast jeder Trainer schon einmal erlebt hat, eine aus der eigenen Kindheitserinnerung resultierende Bestrafung als Antwort erwogen wird, möchte ich zu bedenken geben, das Kinder noch vor nicht allzulanger Zeit rechtlos waren und es an der Zeit ist, sie nicht nur als Iniduviduen, sondern als gleichberechtige Partner wahrzunehmen.


    Während ein Kind aus Langeweile oder Frust stört, fallen uns weitaus fiesere Methoden einer Demütigung Anderer ein. Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass die Bestrafung einem normalen Trainer wirklich Spaß macht! Sie ist lediglich Ausdruck einer situativ bedingten emotionalen Überforderung. Ein besonderer Reiz in dieser Situation besteht dann darin, seine besondere Machtposition als Erwachsener wie auch als Trainer dazu zu mißbrauchen, die Taten der Kinder zu bestrafen, jedoch gleichzeitig diese eigene Unzulänglichkeit als Kavaliersdelikt zu betrachten.


    Wenn du ein Problem mit der Mannschaft oder einem Spieler dieser Mannschaft hast, dann bist du immer auch ein Teil dieses Problems. Löse es oder die Sichtweise darauf! Aber bestrafe nicht dich oder die Anderen! Ohne gewonnene Erkenntnisse aus solchen Situaitonen wirst du sie fortwährend fürchten und vermutlich den Spaß am Trainerjob irgendwann verlieren!

  • Für mich sind Kinder keine Partner, weil Partner können sich in die Augen schauen und ich muß mich bücken, wenn ich auf Augenhöhe sein will, so hat es mal ein Sozialtherapeut auf einem Elternabend in der Schule erklärt.


    Ein Kind entscheidet nicht ob man ein Eis essen geht, das bestimmt der Erwachsene. Ein Kind darf entscheiden, welche Eissorte es auf das Hörnchen haben möchte...so siehts aus.


    Beim Fußball habe ich für mich danach verfahren, dass ich ein paar ganz wenige Regeln, die mir sehr wichtig waren erklärt habe. Mir ging einmal um zu entwickelnde soziale Kompetenz und das Gruppengefüge, aber auch darum, dass sie lernten Regeln zu akzeptieren und zu befolgen, was es bedeutet eine Konsequenz zu leben...sie zu ertragen...und auch mit Kritik umgehen zu können...was viele Erwachsene nicht oder nur schlecht können.


    Meine Regeln waren:


    1. Keine Fäkalwörter....nicht mal "Ey Alter" o.ä.....
    2. kein Rotzen/Spucken
    3. Respektvoller Umgang untereinander
    4. kein Motzen
    5. keine Pfoten am Sack
    6. kein stören von Mitspielern bei Übungen
    7. kein stören wenn der Trainer spricht, weder mit dem Ball, noch mit Worten...ich duldete kein rein.-und kein dazwischenqatschen und kein die anderen Spieler während meiner Ansprache ansprechen....das war eine Todsünde!


    Alle diese Verstöße verursachten die selbe "Strafe"...nämlich, 5 Minuten Abzug vom Abschlußspiel und das vergaß ich niemals durchzuziehen. Wer mehr als dreimal aufgefallen wäre (das geschah niemals) den hätte ich für den Rest des Tages auf die Bank gesetzt und ihm angeboten, die Eltern anzurufen. In der D hätte er dann auch gern nach Hause fahren können. Da hätte ich den Eltern nachträglich eine Email geschrieben. Ich mußt dabei aber sagen, dass ich nicht jedesmal alles wissentlich gehört habe. Wieviel ich hörte kam darauf an, wieviel Andre schlafen konnte. Wenn ich z.B. Nachtschicht hatte, dann habe ich die Jungs bei der Begrüßung schon gewarnt, mir auf die Nüsse zu gehen. Da waren die Handzahm...garantiere ich. Ich spreche im Prinzip weitestgehend von der D Jugend.


    Holte ich den "Sünder" fünf oder zehn Minuten vor dem Abschlußspielende runter, war die Ernüchterung meines Empfinden nachs sehr groß. Ich habe das dann auch noch ausgekostet und laut geäussert, dass sein Team nun leider leider mehr laufen müsse um nicht vom anderen Team versohlt zu werden, schließlich sei man doch nun leider leider in Unterzahl weil es XY wichtiger war, zu stören und den Trainingseffekt für alle kleiner zu gestalten, ohhh ;) ...wie traurig...böser Trainer.


    Diese Regeln waren verläßlich. Ergaben sich unentschuldigte Trainingsverspätungen, Verspätungen zum Spiel....saß der Spieler auf der Bank und spielte sicher nur die halbe Spielzeit, was mein Minimum an zugebilligter Mindestspielzeit war. Da war ich nicht so streng, aber passierte das zweimal, ...war es spätestens zu weit und ich formulierte auch das WARUM. Das wußte der Spieler und die Mannschaft deutlich. Ich schrieb es schon woanders...ich sah die Mannschaft in der Fußballzeit als Familie und in einer Familie wurden nicht nur die guten Dinge angsprochen, sondern -fast- alles. Nur so beispielhafte Dinge wie ein Geschwür am Hintern...hätte ich nicht vor dem Team besprochen. Damit hatte ein Spieler ein Problem und nach zwei Gesprächen ging er mit meiner Philo schwanger.


    Ich habe damit erreicht, dass mich Eltern deren Söhne vorher woanders spielten ansprachen und den auffälligen positiven Umgang untereinander hervorhoben.
    Es gab Spieler, die fragten mich ob sie mal ausspucken könnten, da wäre was in ihrem Mund.


    Diese Regeln waren bei mir aber erst so richtig in der D wichtig. Ich kann mich kaum an Regelverstöße in der F und E erinnern...nur an den Punkt 7.


    nachfolgendes galt für die F und E/ G habe ich nicht trainiert....vielleicht wäre ich da auch ungeeignet gewesen, keine Ahnung.


    Hier wußten die Spieler auch, was passieren würde, wenn einer darüber hinaus noch übler gestört hätte. Ich hatte immer mein Handy mit und ich hätte einen Elternteil angerufen und darum gebeten, den Sohn abzuholen. Da hätte es auch kein großes Pala gegeben, sondern nur der Hinweis, dass er zu sehr gestört hat und fertig. Hierzu kam es nie.


    Die Regeln habe ich auch erklärt. Ich hatte schon den Eindruck, dass die Jungs verstanden, dass ein Störer damit den Lerneffekt verkleinert und das Team dann nicht so gut beim nächsten Spiel sein könnte, wie es das gewesen wäre, wenn er nicht gestört hätte. 8) .


    Auf der Kehrseite der Medaille stand aber auch, ein hoffentlich interessantes Training, das anstrengend ansprechend und spannend war...ein mindestens 15 besser 20 minütiges Abschlußspiel....immer....und ein Trainer der nicht nur streng, sondern auch lustig und bekloppt sein konnte und davon ohne Mühe redlich Gebrauch machte und dabei auch versuchte herzlich zu sein. Also hart und herzlich und berechenbar mit Grenzen die für jeden erkennbar und klar waren.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Also um das konkret zu macheen, aus Andres Liste könnte ich schon Die Nummern 1,2,4,6 und 7 nennen, gegen die schon verstoßen wurde.


    Zudem gibt es einen, der sitzt beim Abschlussspiel permanent auf dem Boden und zeigt auch sonst wenig Interesse am Fußball...warum der immer wieder kommt, habe ich ibis heute nicht verstanden.


    Da wurden schon Spiele pausiert und auch vom Training und Abschlussspiel ausgeschlossen, aber nach 2 Wochen zeigen sich die alten Handlungsmuster wieder. Glaube, dass da nur das Elterngespräch noch helfen kann!

  • raicoon


    -entweder du trainierst eine E auf dem Lande und es gibt bei Euch nur eine E.


    In diesem Fall hast du von Talent bis Füße falsch eingehängt in einem Team.


    oder


    -ihr seit nach Alter oder/und Leistung eingeteilt und da tippe ich darauf, wenn dem so wäre, dass du nicht die E 1 bedienst, womit das soeben beschriebene auch wieder zutreffen könnte.


    In beiden Fällen siehe es mal so....du bist ein Stück weit Fußballtrainer.....aber auch -aus meiner persönlichen Einstellung heraus- ein Bespasser der theatermäßig die große Bühne des Fußballs ein wenig suggeriert...jedenfalls würde ich mir das für dich...für jeden Trainer so wünschen und ich habe das auch gelebt. Gelebt aus der Essenz dessen, was ich an Erfahrung und Erkenntnis tanken durfte. DAS wußten meine Jungs aber nicht. Das haben die niemals bemerkt UND darunter hat mein Training das ich gegeben habe von der Qualität her wohl nie gelitten.


    DAS alles läßt mir als Kapitän eine gewisse Gelassenheit und vielleicht sogar Weisheit zukommen, die es einem sowohl mit der Strenge/dem Bestrafen umgehen ließ, als auch mit dem Spass.


    Die E Jugend ist für mich zudem immer noch eine Findungsphase für Kinder. Am Ende springen immer noch welche ab und gehen zum Handball oder zum Basketball oder gar zum Tischtennis...so meine Erfahrung. Das ist irgendwo zu aktzeptieren, schließlich kommen aus den anderen Sportarten auch welche zum Fußball.


    Ich vermute das das hier vielleicht ein Stück weit in dieser Komplexibilität einfließt.


    Es kommt schließlich nicht darauf an, dass du als Trainer hier ein Team im fußballerischen Sinne formen sollst....darum gehts für mich nämlich nicht. Vielmehr sollte die Gemeinschaft vordergründig sein und in deinem Fokus stehen. Dazu ein gutes spannendes ansprechendes altersgerechtes angepaßtes Training ohne Stillstand in Wettkampfform....die Regeln....eine gewisse verhältnismäßige Strenge, ein dennoch verrückter Trainer mit möglichst der oben benannten Einstellung.


    Wenn die dir dann mal auf der Nase rumtanzen....einzelne Spieler vermutlich....das nervt....die Sanktionen wie oben beschrieben konsequent mit Fingerspitzengefühl angewendet wurden, dann bliebe mir noch eins...was zu mir leider passt. Ich zeige denen meinen Unmut von jetzt auf gleich. Ein Pädagoge geht da vermutlich nicht mit....ich werde richtig laut und bestimmend und zack...ist Ruhe im Schacht...so meine Erfahrung. Wenn nix ging, dann ebend das. Sollen sie doch wissen, das es mir reicht...stimmt ja auch. Dabei habe ich dann halt so die Sankion wie beschrieben vollzogen. Jedenfalls war dann Ruhe und Ende. Gruß Andre

  • Andre:
    Dorf, eine die E-Jugend trainert zusammen, nach Alter getrennt, insgesamt knapp 25 Kinder, es handelt sich um die Älteren hier.


    Vielen Dank für deine vielen Tipps.
    Ich werde versuchen, das ein oder andere, was ich davon für vielversprechend halte, umzusetzen.


    Raicoon

  • Moin Raicoon,


    ich arbeite mit verbalen gelben und roten Karten.
    Das kennen Jungs aus der BuLi.


    Am Anfang klare abgegrenzte Regeln aufstellen/mit der Truppe erarbeiten, die auch konsequent eingehalten werden müssen.
    Ich beginne mit einer Ermahnung, und sag dem Kind halt, dass es so nicht geht.
    Dann bei wiederholter Auffälligkeit gibt es die Gelbe Karte, 5 Minuten Auszeit.
    Letzte Konsequenz Rote Karte, da bekommen die Kids mein Handy in die Hand gedrückt und sollen ihre Eltern anrufen und darum bitten abgeholt zu werden.
    Das hatte ich genau einmal, danach nie wieder. Weil die Kids sich dann zusammenreißen, weil sie genau wissen wo sie stehen und wie weit sie noch gehen dürfen.

  • Weil auch Trainer den Querschnitt der Bevölkerung bilden, wird es Fehlverhalten (eigene Fehler sind Kavaliersdelikte, Fehler anderer dank Machtübertragung bestrafbar) geben.


    Der Umgang mit Fehlverhalten innerhalb der Gruppe verlangt Fingerspielengefühl, gerade im unteren Jugendbereich. Das bekommen nicht alle gleich hin!


    Vielleicht sollte man den "Kampfhund-Erlass" für Trainer im unteren Jugendbereich einführen? :thumbup: