keine Vorbilder mehr im Profifußball, oder erziehen (trainieren) wir unsere Kinder weltfremd?????

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  • moin,moin


    das habe ich vorhin in unserer zeitung gefunden............


    mir ging da spontan folgendes durch den kopf:
    sind fouls (also ich spreche jetzt ausdrücklich nicht von groben und brutalen fouls, denn ich denke, so waren die äusserungen da auch nicht gemeint) ein moderates mittel um spiele noch 'umbiegen' zu können und erziehen wir unsere jungs nicht viel zu oft zum 'gutmenschentum', welches auf den plätzen eigentlich in der regel nicht der gelebten/gespielten realität entspricht????
    warum wird ehrgeiz heute im nachwuchssport so sehr verteufelt, obwohl er eigentlich sonst überall abverlangt wird?


    und bevor sich hier alle "bösen kommentarschleusen" über mir öffnen................ich bin mit meinen jungs in den letzten jahren in unserer liga immer fairplaysieger, bzw. mindestens unter den ersten drei fairsten teams gewesen...................ich lebe fairplay mit meinen jungs :whistling: :thumbup:



    "........
    Rafael van der Vaart


    Lieber foul spielen,anstatt zu verlieren



    Fußball-Profi Rafael van der
    Vaart (30) gibt Nachwuchs-
    kickern einen zweifelhaften
    Tipp in Sachen Fairplay. In
    einem Fragebogen des Kinder-
    magazins „Zeit Leo“ wurde
    der Kapitän des Hamburger
    SV gefragt, was er tun würde,
    wenn er die Wahl zwischen
    einer Niederlage und einem
    Foul hätte. Die Antwort des
    Niederländers: „Natürlich
    foul spielen!“ Über blö-
    de Niederlagen ärgere
    er sich richtig.
    ........."


    gruss


    artikel aus der zeitung von heute:

  • JUHU mein 400. Post


    Stichwort: "angstfreies" Lernen ermöglichen.


    Übrigens dürfen/sollten/müssen Kinder ehrgeizig sein. Was Ehrgeiz aber mit dem Foulspielen zu tun hat erschließt sich mir nicht.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Dirk


    über die jahre ist mir aufgefallen, das entweder sehr (über)ehrgeizige spieler, oder sowie 'verhaltensauffällige' spieler oft zum foul als letztem mittel zur zielerreichung greifen.


    und das spiel gewinnen zu wollen ist ja eindeutig eine form des ehrgeizes, welches ja in beschriebenem artikel dann durch das mittel des foulspiels erreicht wird.
    daher meine angeknüpfte aussage zum ehrgeiz.


    gruss

  • Ich bin zurzeit in beiden Bereichen, Breitenfußball und hochklassigen Leistungsbereich tätig.


    Mir ist niemals aufgefallen, dass die ehrgeizigen härter oder unfairer spielen.
    Gerade die Ehrgeizigen im hochklassigen Leistungsbereich (B- und A-Jugend) sind zwar hart aber fair. Natürlich gibt es immer mal Ausnahmen.
    Unfairniss wird dort nicht als Mittel zum Zweck eingesetzt.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Dirk


    vielleicht hast du den vorteil, das du oft 'unbeteiligter beobachter' bist, wenn du in sachen fußball unterwegs bist. da ich fast immer bei einer meiner mannschaften an der aussenlinie stehe, nehme ich solche unfairen spieler unter umständen einfach viel unangenehmer und stärker wahr, als es wirklich der fall ist..............es prägen sich ja oft nur die 'derben situationen' in so einem spiel ein :/


    gruss

  • Einer meiner Söhne hat nun ein Jahr Landesliga gespielt.


    Verletzt haben sich die Mitspieler wenn überhaupt auf dem Weg zum Training oder im Training. Ich erinnere mich nicht daran, das jemand im Spiel absichtlich oder durch zu hartes Spiel übel verletzt wurde. Ich habe ungefähr die hälfte aller Spiele dort gesehen.


    Krasser Gegensatz dazu die Kreisliga A.


    Der Trainer war im Gegensatz zu ALLEN anderen Trainern in der Landesliga ein Schreihals und Vereinsblamierer der die Jungs fußballerisch nicht weiter brachte und darüber hinaus durch sein Machtgehabe in Teilen meiner subjektiven Einschätzung entsprechend auch noch so einschüchterte, dass sie mit einem Minus rein fußballerisch aus dem Jahr heraus gingen!


    Er animierte unter cirka 300 Zuschauern die Zeuge für meine Aussage sind, dass er laut aus Frust äusserte, dass Zitat:"Von denen geht ab jetzt keiner ungestraft an euch vorbeit, habt ihr das verstanden. Ihr spielt heute gegen 12 Mann Jungs."


    Genau solche Leute sorgen dafür, dass prima Jungs sich manchmal auf Grund eines miesen Nährbodens dazu verleiten lassen, den Boden den sie mögen zu verlassen. Dann passieren die üblen miesen und fiesen Verletzungen.

  • @all


    ich möchte nochmal darauf hinweisen, das hier ausdrücklich nicht um grobe fouls, derbe unsportlichkeiten und auch nicht um andre's lieblingthema 'schreiende trainer' ;) gehen soll.............


    man könnte es auch so umschreiben, sind 'taktische fouls' ein moderates mittel um ein spiel zu gewinnen?


    gruss

  • Ja wir, insbesondere ich, erziehe meine Kinder zu "Gutmenschen" Ganz nach der TV Sendung "Hart aber fair"
    Ja ich versuche auch sie aggressiver zu machen. Aggressivität ist in meinen Augen niemals mit Unfairness gleich zu setzten.
    In meiner Trainerlaufbahn habe ich noch keinen bewusst unfair spielenden Spieler gesehen, der den Weg nach oben geschafft hat.
    Es soll natürlich nicht heißen, dass ich nicht wirkliche Rüpel gesehen habe aber diese Jungs sind an sich selbst gescheitert.


    Und ja, wenn ich an Rafael van der Vaarts Stelle wäre (Bundesliga = Milliardengeschäft), würde ich genau so denken, es aber niemals öffentlich aussprechen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

    • Offizieller Beitrag

    Und ja, wenn ich an Rafael van der Vaarts Stelle wäre (Bundesliga = Milliardengeschäft), würde ich genau so denken, es aber niemals öffentlich aussprechen.


    und schon gar nicht "In einem Fragebogen des Kinder-Magazins „Zeit Leo“. Kommentatoren im TV reden ja auch gern davon, dass "ein Zeichen" gesetzt werden muss, um die Mannschaft wach zu rütteln. Der Gedanke des "Fairplay" wir vom Profifußball fast komplett ausgehebelt und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn die Kapitäne vor dem Spiel ans Fairplay appellieren.


    Es ist wie Dirk schreibt ein Milliardengeschäft und wir sollten uns davor hüten die taktischen Ideen (taktische Fouls, Schwalben, vorgetäuschte Verletzungen, alle Arme heben bei Ballaus, Ellenbogeneinsatz im Luftkampf, uvm.) auf den Kinder- und Jugendfußball kritiklos zu übertragen. ich habe schon gar kein Mitleid mehr, wenn sich ein Spieler über eine Schwalbe aufregt und den Schiedsrichter und Gegenspieler angeht, weil er das 5 Minuten später auch macht.


    Neulich hat sich ein Schiedsrichter bei den Spielern für eine Fehlentscheidung entschuldigt. Der Kommentator fand das ganz toll und sagte, die Spieler mögen das und so nimmt er die Schärfe aus dem Spiel. Da musste ich dann doch lachen, weil ich wusste, ich warte vergebens auf solche Gesten von den Spielern.


    Es ist schon schlimm: Wenn der Gegner einen Elfer wegen einer Schwalbe bekommt, dann ist das unfair. Erhält das eigene Team einen Elfer durch eine Schwalbe, "gleicht sich das alle im Laufe der Saison wieder aus". Eine Entschuldigung für eine Schwalbe, davon habe ich noch nie was gehört.

  • wer einem kind rät foulen wäre ok wenn es dem ziel dient oder gehöre irgendwie dazu, genauso wie das hinterhältige fallen lassen um einen elfer rauszuholen, diese leute müssen aus dem fussball verbannt werden....


    "gutmenschentum" wenn ich solchen Schwachsinn lese, wundere ich mich wo die Intelligenz geblieben ist.....
    lieber es werden alle zum vernünftigen handeln erzogen, als das ihnen elbogen und konkurrenz denken eingeimpft wird.....


    nur weil man den jungs beibringt fair und mit anstand , also mit charakter ehrlichen fussball zu spielen , heisst das net das man sie realitätsfern erzieht, nein man zeigt ihnen nur wie die realität wirklich aussehen sollte..... nur weil es mehr idioten gibt die auf andere scheissen und sich ihren vorteil suchen, heisst dies net das dies auch der weg für alle nachkömmlinge sein muss.....


    fussball soll gerne hart gespielt werden aber sicher net auf kosten jemand anderem seiner gesundheit.....

  • Wenn wir z.B. in Deutschland spielen spielen wir gefühlte zwei Klassen "härter" und bewusst unfairer als an Schweizer Turnieren weil - man an (Süd-)Deutschen (Referenz-)Turnieren halt so spielt. Punkt.
    Das hat aber weniger mit Mannschaft und Trainer zu tun sondern - meiner Meinung nach - vor allem mit Schiedsrichtern die - oft wegen chronischer Ueberforderung im Leistungsbereich - viel zu viel übersehen oder - schlimmer noch - viel zu viel bewusst laufen lassen, was eigentlich abgepfiffen gehört und in der Schweiz auch abgepfiffen wird.
    Die Konsequenz daraus sind, dass wir wie die meisten anderen Mannschafgten auch, an Deutschen Turnieren regelmässig Verletzte haben (mit 4-6 Wochen Trainingsausfall), eine oft frustrierte Mannschaft haben, die ihr Spiel nicht mehr spielen kann, und gegen Ende des Turniers oft das genau gleich doofe Gekicke an den Tag legt, wie die anderen.
    Klar ist das Realität und wir fahren deshalb auch bewusst da hin um uns dieser Realität zu stellen. Und natürlich auch um zu lernen damit umzugehen, als Spieler, als Mannschaft und Trainer. Solche Masochisten sind wir ;)
    Ich würde mir aber NIE wünschen hier permanent spielen zu müssen, weil:
    - körperlich weniger robuste Spieler ihr Potential kaum ausspielen können --> Talentverlust
    - ein flüssig intelligentes Spiel durch Brutaloattacken dauernd gestört und die Spieler damit so sehr eingeschüchtert werden, dass sie nicht mehr im Kollektiv denken, sondern nur noch ums reine, nackte Ueberleben kämpfen --> Intelligenzverlust
    - die Kids glauben, Fussball MUESSE so hart sein, und sich einzureden beginnen: "ist es zu hart, bist du zu schwach" --> Realitätsverlust
    Das sich das nicht ändern lässt ist mir klar. Isso.
    Aber über das Ganze gesehen, finde ich in diesem Ansatz sich schon im Kindsalter dem körperbetonten Spiel stellen zu müssen keinen Sinn und in den Konsequenzen schon gar nicht:
    - Statt Spieler über lange Sicht technisch und taktisch zu entwickeln, sind deutsche Leistungsmannschaften durch die vorherrschende Spielweise praktisch dazu verdammt, jährlich körperlich schwächere und kleiner Spieler auszusortieren und sie durch "Neue" zu ersetzen, die dann wiederum ausser viel Motivation und Körpereinsatz dann genau nicht viel anderes können, und dadurch - logisch - den körperbetonten Groove noch weiter verstärken.
    - Wenn die technisch taktische Komponente nicht entwickelt werden kann - entweder mangels Potential oder weil die junge Pflanze im rauhen Spiel gleich wieder umgemäht wird - fallen diese Clubs gegenüber anderen technisch/taktisch immer mehr zurück, was dann mit umso mehr Härte kompensiert wird was an technisch, taktischer Rafinesse fehlt. Diese Aussaage meine ich, rein subjektiv, damit belegen zu können, dass unsere "härtesten" Gegner mit jedem Jahr weiter hinten in den Ranglisten zu finden sind, dafür aber Vereine mit Top-Trainern und Ruf, auch ranglistenmässig zunehmend ihre FavoritenRolle gerecht werden.
    Zusammengefasst denke ich, es täte dem deutschen Fussball gut, im Kinderfussball mit diesem kampfbetonten Spiel aufzuhören und wie die Spitzenvereine - die es immerhin mal begriffen haben - vermehrt auf intelligentes Zusammenspiel, technische Raffiness im 1:1 etc. zu setzen und diesbezüglich vorkonditionierte Spieler langfristig zu fördern, statt mit bereits schon halbjährlich stattfindenen Aussortierungen im Leistungsbereich den ganzen Nachwuchs zu frustrieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Fussballbaron ()

  • wir haben hier schonmal sehr heiss über sog. "taktische fouls" diskutiert und was das überhaupt sei.
    da gab es reichlich kontroverse ansichten, die allerdings auch zeigen, das ganze ist gut gemischt.
    auch die frage ob ein handspiel, ein zupfen oder ein tritt zwar gleichsam als taktisches foul zu bewerten ist,
    trotzdem aber unterschiedliche folgen zb. für den gegner hat. es war sehr hitzig, das ganze...


    deshalb würde ich hier schon sagen, von einem "Wir erziehen...." kann nicht die rede sein.
    jeder macht es so wie er meint, weltfremd ist das also nicht, sondern sehr bunt gemischt.

  • Zu einem Foul (taktisch oder nicht) muss ich doch immer dann greifen, wenn es mir mit spielerischen und taktischen Mitteln nicht mehr gelingt, die Situation anders zu lösen.


    Also sollten wir doch zunächst darauf konzentrieren, diese spielerischen und taktischen Mittel zu verbessern.


    Für das Erlernen des Foulspiels ist doch später immer noch genügend Zeit, wenn an eine Verbesserung des spielersichen / taktischen nicht mehr zu denken ist.


    @FB
    Ich finde deine Beobachtungen immer interessant. Wenn bei euch körperlich noch schwächere Spieler mehr Chancen bekommen, müsste sich das doch im RAE Faktor niederschlagen. Ist das so?

  • DSV


    Nein, das Berufsfussballspiel taugt nicht als Vorbild für den Kinderfussball. Die Gründe dafür: alle legalen wie illegalen Mittel sollen ausgeschöpft werden, um das Spiel zu gewinnen, liegen auf der Hand! Es geht dabei wie in einem Casino zu! Was man heute gewonnen hat, kann man schon morgen wieder verlieren!


    Übrigens kann ich "FB" beipflichten, dass auch die Holländer gegen deutsche Teams härter spielen, weil man sonst keine Chance hat! Aufgrund der dynamischen Weiterentwicklung dieser Sportart wird es für die Schiedsrichter immer schwieriger, zwischen Foul oder fairem Körpereinsatz, zwischen Schwalbe oder leichtem Körperkontakt, zwischen Abseits oder gleicher Ballhöher, zwischen Tor oder Torlinie zu entscheiden. Denn wie die Zeitlupenbilder zeigen, kann man häufig erst nur verschiedenste Einstellungen erkennen, was die einzig richtige Entscheidung gewesen wäre. Manchmal gelingt aber auch nicht einmal das!


    Anders ist es mit den Idolen, die man auf dem T-Shirt, wie im Herzen trägt und denen man folgen möchte! Diese Helden werden mit Kinderaugen verklärt! Das führt sogar dazu, dass Mädchen auf dem T-Shirt "Messi", "Klose" oder "Neuer" tragen, obwohl sie schon aus biologischen Gründen niemals deren Platz einnehmen werden können.


    Aber Träumen sollte erlaubt sein oder?!?

  • Ich hasse Fouls, jede Art von Fouls!


    Was ich neulich beobachtet habe: Team X in der E-Jugend-Quali gewinnt das erste Spiel deutlich mit 12:2. Das 2.Spiel gegen uns läuft da schon anders, unsere Jungs führen schnell 2:0, und schon kann man erkennen, daß es körperlicher wird. Halbzeitstand 3:1
    Ich sage meinen Kids, daß die 2.HZ wahrscheinlich nochmal härter wird, sie sich aber nicht provozieren lassen und weiter fair spielen sollen.
    Tja, und leider hatte ich recht. Gegner geht mit hohem, gestreckten Bein in meinen Abwehrspieler, der wird mit der Sohle voran da getroffen, wo es besonders weh tut - Spiel vorbei, 1 Woche Sportsperre da Leistenprellung.
    Anderer Spieler wird von gleich 3 Gegnern umgerissen, das sag nach Ogoschi aus (Judo), Torwart wird der Ball aus der Hand getreten etc.


    Wir gewinnen trotzdem 6:2 (das 2.Tor war nach der Torwartsituation), das ganze Spiel nicht ein Foul der Kids - ich war richtig stolz. Weniger über das Ergebnis sondern darauf, daß die Kids so toll und fair gespielt haben.


    Die gegnerische Trainerin hielt es übrigens nicht für nötig, das tretende Kind zurechtzuweisen oder sich nach dem Spiel zu erkundigen, wie es meinem verletzten Spieler geht. :(

  • Auch bei uns gab es Spieler, die immer ordentlich hingelangt haben, wenn sie anders nicht mehr an den Ball kamen. Gerade letzte Woche beim Training hatte ich ein Kind, dem ich danach gesagt habe, dass es nicht nötig ist, den Gegenspieler (in diesem Fall meine kleine Tochter) so umzusensen.
    Beim letzten Spiel hat der Trainer einen unserer Jungs aus dem Spiel genommen und vom Platz geschickt, weil er geschlagen und gepöbelt hat. Ich denke nicht, dass das nötig ist.
    Hier geht es um Sport und nicht darum, jemanden zu verletzen.

  • Trainer die auch auf Bundesligaebene Spielern beibringen, wie man foult sind für mich beschissene Trainer...sind keine Trainer...keine Vorbilder. Wer die Notwendigkeit hierauf suggeriert ist für mich ein Anstifter für Straftaten...und man sollte diese Person gleich dem Täter bestrafen.


    Ich habe sehr gute "Erfolge" auch ohne das schulen von Straftaten erlangt.


    Das hatten meine Spieler nicht nötig, denn in der D lernten sie das taktische 1:1 in der Defensive. Von diesem Thema haben viele hochdotierte Trainer da draussen meiner Ansicht nach nichtden Hauch einer Ahnung/oder sie schulen es unverständlich/oder nicht ausreichend wiederkehrend!. Sie wissen anscheinend nicht wie wichtig das ist für die spätere aufbauende Ausbildung. Ich erkenne das bis in die Bundeliga, das das Spieler nicht kennen und ich erfuhr es auch von erwachsenen höher Spielenden in Diskussionen am Tresen. Man berichtete mir das bis jetzt noch kein Trainer da war der das trainierte und das es sich interessant bis klug und schlüssig anhörte.


    Wer das beherrscht, wird -wenn er sich von seiner Spielstärke in der richtigen Mannschaft und in der richtigen Liga aufhält hier in Zukunft einigen Ballbesitz mehr erlangen. Spinnt man das auf das Team hoch...ist da vielfach großes ....um nicht riesen...Potenzial möglich.


    Noch vor einigen Wochen wiederholte ich das Thema. Neben uns trainierte eine B Landesliga und mein Sohn bestätigte mir, dass die neugierig immer wieder rüber schauten und das man darüber später sprach.


    Selbst Trikotzupfer nerven und ärgern mich. Hier muß ich mich dennoch schuldig bekennen, denn wenn sie geschahen im Eifer des gefechts, vollzog sich ...soweit es zu unserem Vorteil war...ein leichtes grinsen in meinem Gesicht. Das habe ich aber niemals anberaumt oder geübt oder vorgegeben oder vorgelebt...ganz im Gegenteil.

  • Wenn bei euch körperlich noch schwächere Spieler mehr Chancen bekommen, müsste sich das doch im RAE Faktor niederschlagen


    Ich habe dazu keine Zahlen für die Schweiz. Gefühlsmässig würde ich aber sagen dass auch bei uns in den Leistungsvereinen Januar-Kids die bessern Chancen haben als die vom Dezember. Dies liegt wohl daran dass der realtive Alterseffekt - bezogen auf einen Spieler eine Konstante ist währenddem Wachstum und körperliche Entwicklung alles andere als linear verläuft.
    Ich denke auch nicht, dass man in Deutschland mit vernünftigerem Spiel den RAE Faktor gross beeinflussen kann. Oft wird ja auch rein optisch selektioniert (wenn zwei gleich stark spielen, nimmt man den grösseren, robusteren, kräftigeren etc.).
    Weit zuverlässiger wäre Röntgen der Wachstumsfugen. Wenn man sicher wäre, dass der Spieler dann IRGENDWANN mal schon mal gross und kräftig wird könnte man sich zurücklehnen und sich wieder voll auf die Technik und das Kognitive konzentrieren.


    noch eine Klammer auf:
    Bei uns findet der Klassenwechsel in den Schulen nach den Sommerferien statt. Damit beobachten wir dass gerade Frühlingskinder ab der U14 öfters Probleme mit der Schule und ihren Klassenkameraden bekommen weil sie, gemessen an ihren ältesten, frühpupertierenden Klassenkameraden in der Entwicklung zurückliegen und dann was kompensieren müssen. In der U17 dasselbe wenns um Lehrstellen und Internat geht. Und Probleme in der Schule und Lehre sind im Leistungssport auch immer Probleme im Fussball.
    Klammer zu

    Einmal editiert, zuletzt von Fussballbaron ()

  • Wenn bei euch körperlich noch schwächere Spieler mehr Chancen bekommen, müsste sich das doch im RAE Faktor niederschlagen. Ist das so?


    Das hat FB so doch aber nicht geschrieben, oder? Vielmehr wären bei ihm technisches Geschick, antizipative Fähigkeiten und Schnelligkeit von Vorteil, während die reine körperliche Präsenz weniger entscheidend sei.


    Ich habe dazu keine Zahlen für die Schweiz. Gefühlsmässig würde ich aber sagen dass auch bei uns in den Leistungsvereinen Januar-Kids die bessern Chancen haben als die vom Dezember. Dies liegt wohl daran dass der realtive Alterseffekt - bezogen auf einen Spieler eine Konstante ist währenddem Wachstum und körperliche Entwicklung alles andere als linear verläuft.


    Eben, das wundert mich nicht. Denn ältere Kinder sind nun mal im Schnitt in ihrer physischen und psychischen Entwicklung weiter als ihre jüngeren Spielkameraden.


    Weit zuverlässiger wäre Röntgen der Wachstumsfugen. Wenn man sicher wäre, dass der Spieler dann IRGENDWANN mal schon mal gross und kräftig wird könnte man sich zurücklehnen und sich wieder voll auf die Technik und das Kognitive konzentrieren.


    Ich würde sagen, man könnte sich auch einfach die Eltern angucken. Wenn sowohl Mutter wie Vater unter 1,70 m sind, dann wird das Kind mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit die 1,80 m auch nicht knacken. Aber grundsätzlich hast du natürlich recht, gerade das Längenwachstum so um die Pubertät herum tritt bei verschiedenen Kindern zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten ein. Ich selbst zählte jahrelang zu den eher Kleineren der Klasse (ich war aber auch der Jüngste). In der Oberstufe habe ich dann aber viele meiner Mitschüler passiert..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @FB & tobn


    Ok - den relativen Altereffekt könnte man durch Röntgen ect. vielleicht bestimmen.
    Aber die Größe allein kann doch nur bei Innenverteidigern und Torhütern ein absolutes Merkmal sein.


    Sonst sind wir doch wieder wie bei mir in der Jugend zu "Rumpelfüsslern"-Hochzeiten, als der Trainer alle unter 1,85m Länge einfach aussortierte.
    Messi, Lahm und Co. hätten da null Chancen gehabt...


    Da ganze Jahrgangssystem mit zwei Jahrgängen pro Jugendklasse bleibt halt eine Krücke, wie immer man es auch betrachtet.