Unfassbar! Es hat schon wieder gekracht!!!

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  • Also einige machen es sich hier zu leicht ...


    NEANDERTAL ??? Oh man das wort bekommt hier langsam Kultstatus !


    @ UWE


    Die Paar sekunden die der Vater übern Platz gelaufen ist und eventuell zeit hatte sich zu beruhigen sind wohl eher dafür drauf gegangen sich zu überlegen wie er ihn umhaut...
    Es kann mir keiner erzählen das ein Vater dessen kind ein paar sekunden vorher von einem anderen Erwachsenen hart angefasst wurde sich beruhigt wenn er zu der situation hinrennt. - Diesen Menschen möchte Ich einmal erleben - Der bekommt meinen größten Respekt gezollt und den schlage ich für den Friedensnobellpreis vor - ;)


    Ob´s Die Richtige entscheidung " BEIDER " Väter war ? - NEIN
    War es eine verständliche Reaktion des Vaters der übern Platz rannte ? - JA


    Bei dem Thema mit der FPL geb Ich dir einfach nur Recht was du Schreibst UWE !

  • Die Fair-Play-Liga kann´s zwar sicher nicht alleine lösen, da gebe ich Dir recht, aber sie ist ein wichtiges Detail. Sie drückt nämlich direkt die öffentliche Haltung der Verbände aus. An dieser Haltung orientieren sich wiederum die Vereine, und an den Vereinen orientieren ich die Trainer und Betreuer, und an denen wiederum die Eltern und Kinder.
    Die F-P-L ist wie jedes andere Projekt auch einem Entwicklungsprozess unterworfen, und der braucht Zeit. Wer weiß, evtl. wird sie in einigen Jahren ein solches Erfolgsmodell sein, daß sie tatsächlich bis in die 1. Lia strahlt (Geld-/Vertragsstrafen für ausfällige Trainer/Spieler sind doch heute schon nicht mehr abwegig).--> Revolutionen fangen meist unten an.
    Fazit: Wenn man etwas verändern will, ist es falsch vorzeitig aufzugeben, weil man man die schnelle, allumfassende Lösung nicht gleich findet, und Alles so schwierig ist. Statt dessen müßen alle Hebel bedient werden, auf die man Einfluß hat (siehe diese Forum).


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

    • Offizieller Beitrag

    Jugendabteilung,


    du darfst als Erwachsener Gewalt als Lösung gar nicht im Repertoir haben. Es ist keine Lösung und schon gar nicht in jeglicher Form zu entschuldigen .. und wenn es dann doch passiert, muss ich mit den Konsequenzen leben, wie Körperverletzung, mit etwas Pech Folgeschäden und noch schlimmer "was lernt mein Kind daraus?". Nein, ein Erwachsener der zuschlägt, ist kein optimales Vorbild für ein Kind.


    Wäre mir sowas passiert, ich hätte mich bei meinen Kindern entschuldigt und versucht, irgendwie die Situation zu retten. Wahrscheinlich hätte ich aber nicht zugeschlagen und der Person anders so viel Ärger bereitet, der hätte seinen Spaß mit mir gehabt. Daraus würde er mehr lernen, als aus einem Faustschlag. Leute, die Kinder tätlich angreifen werden durch Gegengewalt nicht begreifen, denn für sie ist Gewalt etwas normales. Wir befinden uns im hier und jetzt und Gewalt ist nie eine Lösung, womit wir wieder im Neandertal wären ;)


    Jeder hat eine Hemmschwelle, über die Gewalttäter in den BL-Stadien regen sich alle auf, der nächste schlägt zu wenn er beleidigt wird. Wann darf man denn jetzt zuschlagen, wie erklär ich das meinem Kind?

  • @ Uwe


    Ich sag ja das Gewalt keine Lösung ist - auch nicht in dem Tread Fall - aber ich kann den vater verstehn!


    Ich find es ist immer eine sehr angespannte situation wenn das eigene Kind in der Situation verwickelt ist. Da kann man auch mal die Nerven verlieren , Mein Kind ist mein Ein und Alles , Mein Fleisch und Blut wie man so schön sagt.. Und wer meinem Kind schmerzen zufügt , der muss damit rechnen das ihm auch schmerzen zugefügt werden.
    Natürlich is das keine rechtfertigung oder ein Freifahrtsschein für eine Gewalttat ! - Es ist aber nun auch leicht darüber zu diskutieren und zu sagen : was geht und was geht nicht , wenn man nicht selbst in so einer situation gewesen ist.

  • "Die anderen halten sich auch nicht an die FPL-Regeln" ist kein Grund sie selbst zu umgehen, ich laufe ja auch nicht bei Rot über die Kreuzung, weil das andere so machen.


    Uwe,
    du hast ein perfektes Beispiel gebracht. Ich habe lange kein Kind mehr bei Rot über die Ampel gehen sehen. Erwachsene sehe ich jeden Tag bei Rot rüberlaufen.
    Weil der Wille fehlt! Sie wissen es ist verboten und sie machen es trotzdem.


    Es fehlt vielen Leuten heutzutage an Selbstdisziplin und Werten, die sie selbst vorleben.
    Ja es ist auch für mich schwer, nachts an der roten Ampel zu warten und ja ich könnte auch manchmal ausflippen wenn mir z.B. beim Autofahren jemand die Vorfahrt nimmt.
    Aber ich mache es nicht, weil es Regeln und Gesetze gibt an die man sich zu halten hat und ich als Kind so erzogen worden bin.


    Es ist eigentlich auch erschreckend das man erst solche Projekte wie die FPL ins Leben rufen muss, um zu erklären wie Kinderfussball ablaufen soll.


    mfg

  • Als Klarstellung (und Antwort auf die aufkeimende Kritik an meinen Aussagen): Ich habe nie behauptet und ich werde auch nie behaupten, das eine FPL kein guter Ansatz ist. Ich vertrete lediglich die Meinung das sie unter den heutigen gesellschaftlichen Zwängen weit weniger umsetzbar ist, als viele denken. der Ansatz darf nicht sein, beim Kinderfussball soziale Werte verändern zu wollen. Sondern ich muss an der Basis (Eltern, Lehrer, Politiker und andere Erwachsene) die Werte dementsprechend fördern und verbessern um im Ergebnis die Übertragung auf z.B. en Sport zu haben. Auch der Sport ist Spiegel der Gesellschaft. Wir erleben das doch auch, das viele ihre sozialen Defizite in z.b. Fussballstadien übertragen. Also nochmal, ich bin nicht gegen eine FPL, aber zu glauben, dass man mit ihr die Probleme löst erscheint mir im Gegenzug zu "billig".

  • reimero
    Stimme ich dir zu. :thumbup:
    Die Idee der FPL ist schwer umzusetzen, da sich viele Leute dagegen sträuben.
    Warum ist für mich zwar nicht nachvollziehbar aber ich kenne viele Stimmen die sagen: "Ach was die da wollen mit ihrer FPL. Zuschauer soweit vom Platz weg und ohne Schiri. Das ist doch alles Quatsch."


    Das Problem was dort zutage kommt muss ganzheitlich angepackt werden, sonst ist das wie mit dem Kämpfen gegen Windmühlen...


    mfg

  • Kinder an die Macht, macht nur Sinn wenn ihnen ein fairer Umgang vermittelt wird und wurde.
    Ich habe mehrfach erlebt das Kinder der gegnerischen Mannschaft bei jedem Zweikampf unfair agierten, bzw. meine Spieler hinterher klagten, jeder Zweikampf wäre unfair geführt worden. Dies konnte ich nach meinen Beobachtungen nur bestätigen.


    Kinder an die Macht? Das ist ein grundlegendes Verständnisproblem. Wenn Kinder so spielen, wie du es beschreibst, muss der Trainer die Kinder auswechseln und zuschauen lassen. Wenn der Trainer das Gefühl hat, dass sich die Kinder wieder benehmen, dann kann er ihnen eine neue Chance geben. Wenn das wieder nicht klappt, dann bleiben sie eben das ganze Spiel draußen und müssen sich bis zum nächsten Spiel gedulden. Wenn das zweimal gelaufen ist, hat es das Kind meistens kapiert. Wenn nicht, wieder raus! So einfach ist das und das verstehen die Kinder ganz genau. (Viele Eltern natürlich nicht) Das geht natürlich nur, wenn ein Trainer langfristig denkt und nicht nur an das eine/nächste Spiel.


    Das hört sich bestimmt für einige hochtrabend an, das ist aber der Anspruch und gleichzeitig die Chance die der Kinderfußball uns als Gesellschaft bietet. Zu uns kommen die Kinder freiwillig, mit großen Erwartungen und Träumen und mit viel Spaß. Diesen Umstand können wir doch nutzen. Wenn nur ich das mache und der andere Trainer nicht, ist das natürlich schwierig, aber da muss man durch. Es gibt schlimmeres im Leben.


    Was ist schlimmer? Zum Beispiel eine Horde wildgewordener A-Jugendlicher zu bändigen. Jungs die nie gelernt haben, dass man sich auf dem Fußballplatz an Regeln halten muss. Wer kümmert sich denn noch um die Jugendlichen wenn sie schwierig werden? Die Wahrheit ist doch, dass genau die Trainer die sich so verhalten wie du es beschrieben hast, meisten nicht mehr da sind. Dann kommen meist so Sprüche wie: So wie die erzogen sind und sich benehmen, das tu ich mir nicht an!

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Hallo zusammen,


    Gewalt beim Fußball (nicht nur beim Kinderfußball) ist absolut inakzeptabel. Ich glaube da sprechen wir alle aus einem Munde.
    Die regeln der Fair play Liga finde ich aber nur eingeschrämkt richtig. Die Eltern weiter nach hinten zu stellen, das finde ich auf jeden Fall super. Die Trainer in feste Zohnen zu platzieren, hier ist schon das erste "naja". Das hindert keinen Schreihals daran auch weiterhin zu schreien und zu brüllen. Mich engt es irgenwie ein, ich z.B. stehe auch gerne mal neben unserem Tor, aber das ist denke ich Gewohnheitssache.
    Aber keinen Schiedsrichter mehr aufzustellen halte ich persönlich für falsch. Die Kinder sollten meiner Meinung nach von Anfang an lernen, das da ein Neutraler auf dem Platz steht, der das Spiel beaufsichtigt, die Regeln durchsetzt und dessen Entscheidung man akzeptieren muß.
    Auch konnten bei uns in diesen Spielen noch unerfahrene Schiris ihre ersten praktischen Erfahrungen sammeln, denn niemand pfeift gerne gleich am Anfang bei den "Großen". Es kommt auch unter den Kindern oder Trainern nicht zu langen Diskusionen, weil der Schiedsrichter ja normal die Entscheidung trifft. So denke ich wird Streitpotenzial sogar genommen. Auch denke ich werden aggressive und brüllende Trainer (die gibt es in unserm Kreis auch genug) immer ihre Sichtweise nach einer strittigen Aktion duchsetzen wollen und das Team des ruhigeren Betreuers hat dann das nachsehen. Ich habe auch ehrlich gesagt keine Lußt mich wegen jeder unklaren Sache die im Spiel geschied mit solchen "Kollegen" zu behängen. Denn diese lassen die Kinder mit Sicherheit nicht selbst entscheiden sondern mischen sich massiv mit ein.
    Ich denke eine Lößung dieser Probleme wird es nur durch eine verpflichtende Schulung der verantwortlichen Trainer im Jugendbereich geben. Eine Fair play Liga funktioniert nur wenn alle beteiligten Trainer gut geschult sind, ansonsten wird es glaub ich nur noch schwieriger für uns.


    LG Daniel

  • gelbwoschtsemmel


    Wenn es vereinzelt das Interesse gibt, seine Machtpositionen gegenüber vermeintliche Schwächeren durchzusetzen, dann stellt sich die Frage, ob sich diese Personen der Masse anpassen müssen oder ob sich die Masse an diese Ausnahmen anpassen müssen?


    Wären alle Trainer und Eltern friedlich, dann müßten wir uns hier nicht darüber unterhalten, wie wir den Kindern ihren Fussball wieder zurück geben können.


    Zu deinen Zweifeln, ob unbedingt Schiedsrichter nötig sind, kann ich aufgrund eigener Erfahrungen sagen:
    - der Straßenfussball funktionierte sehr gut ohne Schiedsrichter
    (beim Straßenfussball gab es seinerzeit genauso viel Raufereien unter den Kindern als es bei anderen Spielen auch der Fall war. Nur mit dem Unterschied, das man sich gleich wieder vertrug und sogar
    Freundschaften daraus erwuchsen, denn da gabs kaum schlechte Verlierer)
    - im Auswahlbereich wird fast nur ohne Schiedsrichter gespielt
    (die Kinder können die einfachen Regeln des Fussballs sehr gut eigenverantwortlich anwenden. Nur dann, wenn sie sich nicht einigen können, greift der Auswahltrainer ein! Das passiert jedoch selten!)


    Aufgrund deines Nicks vermute ich, dass du aus dem Süden der Republik kommst. Ob dort immer noch "königlich bayrisches Amtsgericht" auf dem grünen Rasen gespielt wird und man meint aufgrund der gewünschten Obrigkeitshörigkeit die Kinder niemals ohne gleichzeitig erhobenen Zeigefinger spielen zu lassen, entzieht sich meiner Kenntnis, weil ich eher selten dort zutun habe?

  • Nicht dass ich drauf stolz wäre, aber ich habe euch ja in der "Holzmaden"-Diskussion schon prophezeit, dass solange die Vereine sich lediglich auf PR beschränken, sonst aber keinen Handlungsbedarf in den eigenen Reihen sehen, werden sich diese Schlägereien wiederholen. Das hat nichts mit Fussball zu tun, sondern mit Logik.
    Die Einführung der FPL wird zwar das Risiko verkleinern, aber das grundsätzliche Problem nicht lösen: JEMAND MUSS DEN ELTERN MAL ERKLAEREN WIE AN SICH AUF DEM FELD ZU VERHALTEN HAT und diese dafür auch zu Verantwortung ziehen. Dieser Jemand ist nicht der Verband, DFB oder die Polizei, sondern immer der Trainer der Jungs und wenn nicht der, dann der Nachwuchsverantwortliche des Vereins.
    Solange Eltern nicht gezwungen werden, mit dem Vereinseintritt ihres Jungen, immer auch gleich einen allgemeinverbindlichen Verhaltenscodex zu unterschreiben, sind weder Verantwortung noch Verhaltensregeln klar und können deshalb auch niemals von den entsprechenden Instanzen gefordert noch umgesetzt werden (rein rechtlich schon gar nicht).
    Ich kenne einige Beispiele wo es trotz FPL zu Tumulten kam. Auch in der Schweiz (wir haben keine FPL aber entsprechende Verbandsvorgaben).
    Der gemeinsame Nenner ist der, dass man oft schon beim Anfahren der Eltern auf den Platz, beim Verhalten in den Garderoben, in der Kaffee und Kuchenecke der Zuschauer ziemlich genau voraussagen kann, wo's problematisch wird und wo nicht. Und zwar bei Eltern, Trainer UND Kindern die sich diesbezüglich seltsamerweise alle in etwa auf dem gleichen Niveau bewegen.
    Würden die Vereine und Veranstalter ihrer Verantwortung gerecht werden und entsprechende Eltern IMMER und SOFORT zur (vereinbarten) Ordnung rufen, oder ein Spiel auch mal abbrechen, BEVOR es knallt, könnte vieles a) in den Anfängen erstickt werden und b) als Mahnung für alle anderen dienen.
    Aber eben. Ohne Gesetz gibt es keine Ordnung. Im KiFu heisst dieses "Gesetz" (Verhaltens-)Kodex !


    Und warum habe ich jetzt das Gefühl, dass ich wieder mal gegen eine Wand rede ?

  • @ TW-Trainer


    Erst mal Danke für Deine Antwort.
    Also den Quatsch mit dem königlich bayerischen Amtsgericht inklusive erhobenem Zeigefinger hab ich jetzt einfach mal überlesen. War hoffentlich als Scherz gemeint. ;) Jedoch mit Deinem Versuch das südliche Bundesgebiet aus der gelbwoschtsemmel zu schlußfolgern, damit hast du vollkommen recht. Du hast es mit einem Oberfranken zu tun und Franken liegt ja bekanntlich in Bayern.


    Aber jetzt genug der Floskeln.
    Ich habe nie gesagt, das sich die Masse Einzelnen unterordnen soll. Machen wir aber nicht genau das mit der Einführung einer FPL? Wir verändern die Spielform immer mehr, nur weil einige (bei uns sind es sogar viele) nicht Informiert sind und sich daneben benehmen. Das Fußballspiel wird doch für die Kinder nicht besser, bloß weil kein Schiri mehr auf das Spielfeld lassen. Ich habe noch nie erlebt, das ein Schiri den Kindern ihr Fußballspiel duch seine Handlungen weggenommen hat. Also warum soll das weglassen des Schiedsrichters den Kindern ihr Fußballspiel wiedergeben? Ganz anders sieht es da bei den Trainern und Elternteilen aus. Hier wird massiv beeinflusst und weggenommen. Wie gesagt, das die Eltern weiter entfernt stehen sollen finde ich generell richtig und wird von mir bei unseren Eltern auch schon längst eingefordert. Das benehmen anderer Trainer und Eltern kann ich aber schlecht beeinflussen.


    Dein Argument, das sich schlecht benehmende Personen der Masse unterordnen werden, sehe ich skeptisch. Wo müssen sich denn diese Personen durch die Einführung einer FPL unterordnen? Sie werden genau so weiter brüllen, nur in ihrer festgeschriebenen Zone (einfach weil sie es nicht besser wissen). Sie werden auch weiterhin das Spiel der Kinder dirigieren und beeinflussen. Dies dann aber noch schlimmer als zuvor, weil kein Schiri mehr da ist. Deswegen meine Bedenken wegen des Schiris in der FPL-Regelung. Die Pflichtschulung für alle Trainer im Kinderbereich und der Vereinsverantwortlichen wäre meines Erachtens der richtige Ansatz. Die FPL alleine wird die Probleme nicht lösen können und es wird auch weiterhin zu solch dramatischen Vorgängen wie oben beschrieben kommen können.
    Ich habe früher auch dirigiert, geschimpft und auf festen Positionen spielen lassen. Meine Eltern haben am Spielfeldrand gestanden und kräftig reingerufen. Ganz einfach weil ich und sie es nicht besser wußten.
    Das ich das heute nicht mehr mache und meine Eltern auch schön brav sind, verdanke ich aber meinem eigenen Interesse mich mit dem Thema Kinderfußball auseinanderzusetzen und mich weiterzubilden. Man kann also seine Meinung über die richtige Handhabung mit Kids und Eltern durchaus ändern wenn man sich intensiver mit dem Thema Kinderfußball befasst oder befassen muß.


    Deshalb bin ich für eine Pflichtschulung für Kinder- bzw Jugendtrainer. Dann bräuchten wir am Ende auch keine FPL.



    LG Daniel

  • @Daniel


    Das mit dem "königlich bayrischen Amtsgericht" war natürlich nicht ernst gemeint!


    Der Verzicht auf Schiedsrichter ist ja nur ein Teil der Maßnahmen der FPL. Denn in diese Rolle treten die Spieler und wenn sie sich nicht einigen können, die beiden Trainer. D.h. die Eltern und Trainer müssen zunächst einmal damit "leben", dass sie ihre Kinder fair verhalten! Schon allein das ist für die "Brüllaffen am Spielfeldrand" eine große Kröte, die sie schlucken müssen.


    Treten dann die Trainer in Aktion, weil sich die Spieler ausnahmsweise nicht einigen können, so müssen sie sich absprechen und eine gemeinsame Entscheidung präsentieren. Weil hier nicht der Schiedsrichter, der "wie immer keine Ahnung hat", sondern der eigene Trainer die Entscheidung mitträgt, ist es die nächste Kröte, die geschluckt werden muß!


    War es also bislang einfach, den Schiedsrichter für eine Niederlage, ein Unentschieden oder einen zu niedrig ausgefallenen Sieg verantwortlich zu machen, sind es die eigenen Kinder und ist es die Person des eigenen Trainers. Wer dann als Vater oder Mutter das Gefühl hat, ihm würde nicht der richtige Fussball serviert, der kann sich ja einen anderen Verein suchen. Doch mit der Verbreitung des FPL wird er feststellen, dass Fussball etwas anderes geworden ist, als das Abreagieren seines Alltagsfrusts oder die Aufrechterhalltung persönlichen Machtanspruchs!


    @FB Ein Ehrenkodex ist eine prima Sache. Sie nützt jedoch nur etwas, wenn sich alle daran halten (müssen)! Steht nicht bereits heute am Eingang des Sportgeländes der deutlich sichtbare Hinweis, wonach Beschimpfung und Beleidigung des Schiedsrichters nicht geduldet werden? Hat es genützt? (Offtoppic: wenn es reichen würde, Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder aufzustellen, warum braucht man dann noch Radarfallen?)


    Wenn Hinweise nicht mehr wert sind, als das Stück Papier, auf dem sie geschrieben stehen, dann braucht es andere Maßnahmen, die besser wirken. Das Zögern und Zaudern beider Einführung der FPL zeigt gerade, welches Unbehagen beim DFB, den Verbänden und Kreise darin besteht, von der Vergangenheit Abschied zu nehmen und im Kinderfussball allein den Kindern die Entscheidungen auf dem Platz zu überlassen.

  • wenn es reichen würde, Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder aufzustellen, warum braucht man dann noch Radarfallen?


    Das Problem heute ist doch dieses, dass es vereinzelte Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder (Hinweise auf den Plätzen) gibt, auch Radarfallen (Schiedsrichter), dafür aber weder eine Gesetzesgrundlage mit Bussenkatalog (Legislative) noch jemand mit der Autorität und Uebersicht, der das Ganze objektiv fair und gerecht durchsetzt (Exekutive).
    Bezüglich den FPL-Richtlinien herrscht sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz nach wie vor eine grosse Verwirrung darüber wer, wie und wann reagieren soll, wenn die Situation bei den Kids ausser Kontrolle gerät.
    Beispiel von letztem Wochenende:
    in einem Meisterschaftsspiel wurde ein Spieler grob gefoult, der wiederum, als er sein Foul nicht gekriegt hat, weil der Gegner einfach weiterspielte, streckte den Gegenspieler mit einem Karatesprung (gestrecktes Bein auf Brusthöhe) nieder. Sofort waren beide Trainer und diverse Eltern auf dem Platz, die Emotionen hoch und das Spiel für fast 20 Minuten unterbrochen.
    Fazit:
    1. Die Eltern beider Mannschaften haben vor allem die Trainer kritisiert, weil sie nicht eingeschritten sind, um das für alle offensichtliche Foul zu geben. Jeder der Eltern war sich einig, dass es die dümmste aller Ideen sei, den Schiri wegzulassen.
    2. Wäre das bei einem Turnier passiert, hätte das die ganze Veranstaltung durcheinandergebracht, resp. hätte man das Turnier wohl abbrechen müssen.

  • @FB
    Natürlich hast du recht, dass auf den Fussballplätzen im unteren Jugendbereich eigentlich nur Laien (Spieler, Schiedsrichter, Trainer, Eltern) handeln.


    Wenn jedoch eine Situation (unabhängig, wo sie stattfindet) soweit eskaliert, dass Eltern zur Haftung wegen der grob fahrlässigen Handlung (z.B. Schmerzensgeld) haftbar gemacht werden müssen, dann hat dies nur am Rande etwas mit dem Fussball zu tun, da dieses Risiko genauso auf dem Schulhof oder dem Busbahnhof besteht. Bei letzterem sind meist noch nicht einmal Erwachsene da, die helfend eingreifen könnten. Je nach Alter des Kindes können sie zur Ableistung von Sozialstunden herangezogen werden.


    Man wird auch nicht durch die Einführung der FPL alle denkbaren und noch nicht einmal vorstellbaren Möglichkeiten der Gewalt präventiv zu 100 % absichern können.


    Es stellt sich bei der von dir beschriebenen Situation jedoch für mich die Frage, inwiefern die Eltern und der Trainer bereits Druck auf dieses Kind ausgeübt haben, bis ihm schließlich auch ein gezielter Karatesprung als Mittel zur Lösung seines Problems recht war!


    Kinder mögen manchmal gemein sein, jedoch gewalttätig werden sie erst, wenn sie in ihrer sozialen Umgebung die Gewalt zur Durchsetzung ihrer Interessen kennengelernt haben!



    So, jetzt noch ein Wort zu den Eltern der beiden Teams! Wenn man den Kindern die Verantwortung auferlebt, über das Spielgeschehen eigenverantwortlich zu entscheiden, impliziert dies ebenfalls Irrtümer! (Ein Schiedsrichter kann sich auch irren, ohne das der Trainer eingreift!) Weil es ein Lernprozess für die Kinder bedeutet, muß man ihnen diese Chance gewären. Natürlich müssen die Trainer unverzüglich einschreiten, wenn sich wie beschrieben ein Kind über die gemeinsame Entscheidung (Foul oder nicht) hinwegsetzt und meint, dass der persönliche Blickwinkel in der Situation sei maßgeblich. Aus den Erfahrungen des Straßenfussballs weiß ich, dass kleinere Fouls im Regelfall partnerschaftlich nicht geahndet wurde, um das Spiel nicht unnötig zu unterbrechen. Hingegen wurden offensichtliche Fouls immer geahndet, wodurch das Vertrauen innerhalb der Spielgruppe wuchs! D.h. auch nach Einführung der FPL braucht es eine Zeit, bis sich alle Beteiligten an die neuen Regeln gewöhnt haben.