Nach Größe und/in Verbindung mit dem Alter, statt nur nach Alter einteilen?

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  • Jenny82


    Du sprichst das aus, was eigentlich sehr viel wichtiger ist, als die Leistungsmessung am Stichtag X!


    Deshalb wiederhole ich es gerne, was ich vor einiger Zeit mal über Torleute gesagt habe: wenn einer gut ist, dann darf er ruhig groß oder klein sein.


    Wenn Kinder auf dem Bolzplatz spielen, dann haben sie auch keine Probleme mit ihren Spielkameraden, selbst wenn die Unterschiede größer sind, als man sie im Vereinsfussball vorfindet. Denn ehe die Spielkameraden den Unterschied bemerken, ist er schon vorbei. So kann ich mich in meiner Jugendzeit an einen Gegenspieler erinnern, den ich nicht wieder einholen konnte, wenn er im Dribbling an mir vorbei war. Aber es waren ja noch genügend andere dabei, mit denen ich mich messen konnte. Später ist dieser Junge dann U 16 Nationalspieler geworden und ging zu Werder Bremen in die 1. Bundesliga. Im Nachhinein ein Trost für mich, aber damals hat es mich ein wenig gewurmt, dass ich total chancenlos war. Doch wir waren gute Kumpels und das war sehr viel wichtiger als wenn ein Trainer entschieden hätte, wer überhaupt nicht gegeneinander spielen darf. Denn man darf dabei nicht vergessen, dass Kinder sehr viel voneinander lernen.


    Die Kinder beschreiben sich meist gegenseitig sehr viel besser als es die Erwachsenen (Trainer und Eltern) aus ihrem Blickwinkel können. Ferner gehört es zur Persönlichkeitsentwicklung dazu, dass sich die Kinder in der Gruppe entdecken und ganz andere Selektionsmerkmale für passend oder oder nicht passend finden als wir Erwachsene es sehen.


    Solange die Kinder keine Probleme mit bestimmten Spielern haben, brauchen auch die Erwachsenen sich darüber keine allzugroßen Gedanken zu machen.


    Falls die Einteilung nach physischen Merkmalen ein Ausgleich für den RAE-Effekt darstellen sollen, so ist diese ungeeignet. Denn sie liegt dem Trugschluß zugrunde, dass dieser Vorteil ewig währt. Jedoch besagten Vergleiche mit älteren Jahrgängen, dass der RAE-Effekt mit der Zeit verschwindet. Diese Tatsache ist Beleg dafür, dass die Talentanlagen und -entwicklung nicht vom Geburtsdatum abhängen, viele Trainer jedoch lieber sofort als später gewinnen wollen!


    Um dem RAE-Effekt erfolgreich zu begegnen, sollten die Stichtagssichtungen abgeschafft und durch Zeitraum-Beobachtungen ausgetauscht werden. Denn bei einer Stichtagssichtung (Sparkassen-Cup) ist bis auf wenige Ausnahmen kaum zu erkennen, ob die präsentierten Fähigkeiten auf gute Heimtrainerfähigkeiten basieren oder besondere Veranlagungen ursächlich für die überdurchschnittlichen Leistungen sind? So kommt es m.E. nicht so sehr darauf an, was ein Kind am Stichtag X präsentieren kann, sondern wie schnell es welche Fortschritte unter geänderten Rahmenbedingungen erzielt! Letzteres ist auch der Grund dafür, warum unsere Niederländischen Nachbarn prozentual sehr viel mehr Talente für höchste Ansprüche ausbilden können.

  • Eine Einteilung nach Grösse macht in meinen Augen keinen Sinn weil
    a) Fussball nun mal generell keine Gewichtsklassen kennt
    b) Grösse allein noch kein Vorteil darstellt
    c) Genetische und Nationale Herkunft überbewertet wird,
    d) völlig unnötige Diskussionen um Eugenik etc. heraufbeschwört.
    e) eh alles nur ein vorübergehendes Thema ist.


    Aus meiner Sicht (Leistungsverein) ist es für meine Jungs normal gegen IM SCHNITT einen halben bis einen Kopf Grössere zu spielen. Für die ist das kein Problem sondern Herausforderung das Tor eben nicht nur im Einzelkampf, sondern vor allem als Team zu suchen. Sie lernen so auch ganz natürlich die "Räume zuzumachen", resp. zu verhindern dass die "Grossen" den Ball gar nicht erst bekommen. Weil das einfacher ist, als dem Grossen den Ball wieder wegzunehmen.


    Und ja, viele Spiele und Turniere werden ab und zu durch einzelne "frühentwickelte" Türme entschieden. Ist halst so. Aber ein Problem wird das nur wenn man das Resultat vor die Leistung des Teams stellt.

  • @Guenter....bezogen auf dein Posting Nr. 18 empfehle ich Dir mehr von diesen runden kleinen weissen Dingern morgens vor 7 Uhr zu mampfen. Erhöhe die Dosis selbständig mein Lieber. Wenn du auf ein bischen hypothetisches Quaseln in Bezug auf einen lockeren Gedanken nicht ertragen kannst, dann halt dich doch einfach mal raus. Ich benötige solchen Senf in keinster Weise, klaro!


    @FB

    Aber ein Problem wird das nur wenn man das Resultat vor die Leistung des Teams stellt.


    Ja diesen Anschein scheint es zu machen und nur ich weiss, wieviel Anteil es nimmt.


    1. Es nahm einen Teil des Grundgedankens ein...denn ich habe nie gesagt, dass ich nicht gewinndenkend bin. Gesagt habe ich, dass ich niemals etwas tun möchte, was gegen die "Kifu-Merkmale" verstößt und niemals gegen bestimmte Verhaltensgrundsätze von Trainern verstoßen sollte. Hier versündige ich mich nicht...entsprechend dürfte es ok sein, wenn ich mich darüber ärgere, nun zum dritten Mal ohne irgend einen Erfolg/ein machbares Rezept gegen Größe und Muskelkraft parat gehabt zu haben. JA das ärgerte mich, das so ein durchschnittlicher -dennoch nicht untalentierter- Spieler nur durch seine von Gott gegebene Größe den Trainer prahlen läßt. Übrigens konnte man mir meinen innerlichen Ärger damit nicht ansehen;-))).


    2. Hast du gut reden. Wenn du mein Team hättest -und ich glaube- ihr hättet nicht einen dieser kleinen Terrier im Team ...und sei er auch noch so gut...aufgenommen, jedenfalls fällt mir auf, dass die Spitzenteams ....die hier im Bereich der D Bezirksliga spielen....so gut wie keine kleinen Spieler aufnehmen.
    Mit anderen Worten hätten deine Spieler auf Grund ihres vermutlich noch größeren Talents als es meine auch guten Spieler aufweisen...da ihre körperlichen Möglichkeiten, das fußballerische überhaupt ausspielen zu können.


    3. War ich der Überzeugung, dass mein Team fußballerisch besser war, auch wenn wir durch dieses eine Tor dennoch verloren haben. Wir hatten wesentlich mehr Torchancen...die klasse rausgespielt wurden. Leider war unser/waren unsere Stürmer in diesem Spiel im Abschluß schwach. Spielerich war ich sehr zufrieden und dennoch ärgerte es mich. So ist der halt der Andre. ;)


    4. Ärgerte es meine Spieler zudem auch....einer fühlte sich richtig vorgeführt und war die ersten 15 Minuten -vom eigenen Ehrgeiz angefressen- nicht ansprechebar für uns Trainer. Dieser Spieler ist gegenüber diesem großen Spieler der mein Beispiel war spielerisch und vom Talent her haushoch überlegen....hatte aber keine Chance rein körperlich. Mein Spieler ist geschätzt 1,45 groß und der Gegenspieler war cirka 175 groß.


    Haste die Gegner von Valujew (Schreibweise?)...dem russischen Boxer der aussah wie ein Neandertaler gesehen. Möchtest du mal gegen den Boxen oder von mir aus Fußball spielen? Das ist hier das Thema.


    Mir ist klar, dass das niemand ändern wird....ist nur mal laut gedacht gewesen.


    @all


    Einige -wie z.B. Guenter- sprachen an, was man noch alles in dieser Sache regeln wolle...regeln sollte. Dieser Gedanke kam mir auch. Ich bin halt der Meinung, dass man bei einer Größeneinteilung nicht noch nach Gewicht einteilen müßte. Einfach die Größe festlegen und dann nach Leistung einteilen...so würde ich es mir -zumindest- wünschen. Der einzige echte Nachteil der dabei entstünde und den ich akzeptieren würde ist, dass ein großes Kind mit noch kleinem Geist....und noch kindlichem Gemüt in seinem Körper gefesselt wäre...und von diesen unsichtbaren Komponenten nicht zu den älteren gehören sollte. Dieser Aspekt ist nicht von der Hand zu weisen und nicht unwichtig.

  • günther,


    Deine Ironie stört mich nicht. Ich denke aber, dass Du mir unterstellst, ich würde gerne Regeln einführen die solche Einzelaktionen unterbinden. Das ist nicht so. Wer sich in den Wettbewerb begibt, muss immer damit rechnen, teils deutlich geschlagen zu werden. Das ist grundsätzlich nicht schlimm und normal. Letztes Jahr im 2. E-Jugend Jahr habe ich mich ja auch nicht geärgert, wenn unsere schnelle Stürmerin mal wieder zugeschlagen hat. Im ersten Jahr D-Jugend sind wir halt körperlich hinterher.


    Aber ärgern tut es mich schon, gegen eine schlechtere Mannschaft zu verlieren, bei denen nur eine einzige Spielerin den Ball nach vorne trägt. Und warum soll man das nicht sagen und drüber reden dürfen im 'Trainerkollegenkreis' ? Jetzt tu mal nicht so, als wenn der ideale KIFU-Trainer keinerlei Emotionen hat, egal wie das Spiel läuft. Ich habe aber ganz bewusst nicht unsere beste Spielerin 'drauf' gestellt (wie gerne mal von Zuschauern gefordert wird). Das ist nicht meine Vorstellung davon, Fußball zu vermitteln. Aber da das Doppeln und das Verteidigen im Raum bei uns noch nicht ganz so gut klappt :) hat sie dann halt öfter den Durchmarsch starten können. Da fehlen dann die taktischen Mittel, bei den Mädels lässt sich wenig machen,die haben genug mit sich selbst und ihrer Technik und ihrer Rolle auf dem Platz zu tun ohne zu detallierte Anweisungen befolgen zu sollen, das geht nach hinten los. Das muss man als Trainer dann auch mal aushalten, keine Sorge das kann ich.

  • Erstmal:
    Jeder kann hier seine Meinung kundtun, und dabei sein eigenes Stilmittel wählen. Wenn Guenter die Ironie wählt, so ist das absolut o.k., vor allem, da er ja trotzdem einen der Thematik ensprechenden Beitrag getätigt hat. Er hat nicht "rumgetrollt", er hat eigentlich nur aufgezeigt, wo dieser Gedankengang hinführt, wenn er konsequent zu Ende gadacht wird.


    Andre, ich bitte dich, auch dann andere Meinngen zuzulassen, wenn du dich bezüglich einer Fragestellung "allein siehst". Es wirkt für mich oft so, als ob es dir hier im Forum mehr ums Gewinnen geht, als um Meinungsaustausch. Jedenfalls reagierst du, gerade wenn kaum jemand deine Meinung teilt, oft unsachlich und unangemessen.



    Zum Thema:


    Ich selbst bin und war immer ein Spieler der Sorte klein. Da ich trotzdem ganz ordentlich kicken konnte, habe ich auch oft gegen ältere und damit deutlich, deutlich größere Spieler spielen müssen. (vor allem im C-Jugendalter).


    Trotzdem finde ich die Stigmatisierung, dass große Spieler NUR groß und eventuel schnell sind, und somit nur temporär im Vorteil sind, sehr eindimensional. Im Unkehrschluss heißt es dann immer wieder, die kleinen sind alle besser, vor allem auf die Zukunft bezogen.



    Ich habe 10 Jahre lang, wirkliche Toptalente trainiert bzw. meine Mannschaft gegen diese gespielt. Auch große Spieler können technisch sehr versiert sein. Manchmal sieht es behäbiger, weniger geschmeidig aus, ist aber nicht zwingend weniger gut. gerade wenn ein Spieler auf deutlich höherem Thempo agiert, ist die technische Anforderung deutlich höher. (Im Schneckentempo, kann doch in der D-Jugend jeder durchschnittliche Kicker, den Ball eng dribbeln und 100mal Jonglieren). Was soll ein sprintener Spieler auch Finten machen, wenn er im Vollsprint, mit wenig Eleganz, locker an den Gegnern vorbei kommt. Das wäre sogar falsch, da nicht zielgerichtet.
    Gerade bei der Ballannahme (oft wird diese wichtige Technik von Trainern kaum berücksichtigt) trennt sich die Spreu von Weizen und man sieht, dass der große die Kerze mit der Brust ansaugt.


    Ich finde, den großen wird oft unrecht getan, über diese wird geschimpft, bester Turnierspieler wird immer ein Zwerg, am besten mit bunten Haaren, die große Granate, wenn er groß ist, eigentlich nie.
    Und das sage ich, der klein ist.


    Ich habe auch herausragende kleine Spieler, auch die gibt es. Wenn die wirklich gut sind, haben die kleinen Spieler kein Problem gg Riesen zu spielen, da fehlt kein Mut.
    Und wenn der große wirklich "nur" groß ist, dann wird er von einem guten Zwerg auch "nass" gemacht.



    Fazit:
    Sich über große Gegner aufzuregen und gar eine Einteilung nach Größe zu fordern, finde ich weit über das Ziel hinausgeschossen.


    Ich als Trainer wurde auch schon von einzelnen Riesen des Gegners (allerdings konnten die neben ihrer Größe auch kicken, ichzumindest kann so etwas auch neidlos akzeptieren) besiegt. Ja, dann war der Gegner halt besser. Punkt. ((Auch von einem kleinen Spieler wurde ich schon als Trainer besiegt, nur der Vollständigkeit halber.)


    Man kann es auch positiv sehen. So lernen die kleinen sich gegen große durchzusetzten, auch den eigenen Körper zu benutzen, trotz des körperlichen Defizits. Was bringt es denn einem kleinen SPieler, wenn er stets nur auf den gleichen Gegenspieler trifft. Wird sein Spiel dann nicht sehr eindimensional? Irgendwann, spätestens im Männerbereich, muss er dann aber auch gegen große SPieler agieren.



    Allerdings sollte man als Trainer, darüber nachdenken, einen körperlich überlegenen Spieler, der eben auch leistungstechnisch hervorsticht, eine Alterklasse höher spielen zu lassen, zumindest teilweise (manchmal soll er das Gefühl der beste zu sein, auch bekommen, für das Selbstvertrauen) um ihn ensprechend zu fordern. Manche Vereine machen das auch.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    2 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Sir Alex,


    danke für dein Statement.


    Bei mir ist es halt so, dass ich diesen Spieler um den es mir hier stellvertretend für dieses Thema ging....anders einschätzte, als es dich Deine Erfahrung lehrte. Der war gut, aber nicht talentierter als die, gegen die er kämpfte.....im Gegenteil....wären meine Spieler gleich groß, hätte er fußballersich keine Chance. In diesem konktreten Fall war es auch so, dass der Spieler nicht ein halben Kopf größer war, sondern eher 1,5 Köpfe größer....also so groß, dass sich im Falle dessen man kenne den gegnerischen Verein nicht, durchaus die Frage nach der Passkontrolle sich fast schon aufgedrängt hätte.


    Ich bin grundsätzlich deiner Meinung aus sportlicher Sichtweise...ganz klar!


    Hier war der körperliche Unterschied so gravierend wie die Boxergegner des Valujev....oder wie er sich immer schrieb...


    Ich wills auch nicht überbewerten....aber es nervte halt, weil es so ungleich und aussichtslos ist.


    Es gibt hier einen einzigen Verein, der bringt egal in welcher Altersgruppe nur so Riesen auf den Platz. Ein bäuerlicher Verein und man erzählt sich hier mit breitem Grinsen, das die Kinder dort nur püriertes Rindfleisch schon in die Milch bekämen. Das ist echt unheimlich, wie groß die Gesellen in jeder Altersgruppe im direkten Vergleich gegenüber den Gegner sind...echt auffällig. Die bekommen dort alle Kraftfutter, ein galisches Dorf halt...."Asterix"...wenn du verstehst.


    Ich wills nun mal mit Humor nehmen....aber im Moment des Augenblicks kamen mir halt diese Gedanken...die ich hier zur Schau stellte, ...egal.


    Guenter du alte Nervensäge....mußt mich auch nicht kitzeln....dann kriegste halt eine runter. Ich hoffe du kennst die Situation...nämlich...gehen wir vom Platz...ist das vergessen!

  • Größe ist aber eben auch ein Talelntkriterium. Genauso, wie Schnelligkeit, aber nicht (bzw. kaum) trainierbar.


    Aussagen, wie : Wäre der genauso groß, wie der kleine, wäre er schlechter sind eben nicht so zielführend.


    Niemand kommt ja auch zu der Aussage: Wäre mein langsamer so schnell, wie der Schnelle, wäre er besser, oder
    Wäre der technisch mittelmäßige nur technisch so stark, wie der Edeltechniker....



    Größe gehört eben auch dazu.


    Richtig ist, dass sich bei Spätentwicklern die Körpergroße durchaus noch kommen kann. Aber 1.80 oder größer (und solch große Jugendspieler gibt es im Ballungsgebiet jedes Jahr ein paar in der D-Jugend) werden viele auch nicht, wenn sie ausgewachsen sind. Da muss man sich dann mit 1.75 gegen 1.95 Männer durchkämpfen...

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich denke aber, dass Du mir unterstellst, ich würde gerne Regeln einführen die solche Einzelaktionen unterbinden.


    Ich unterstelle hier keinem der Diskussionsteilnehmer ernsthaft eine entsprechenden Regelung einzuführen.


    Das muss man als Trainer dann auch mal aushalten


    Genau das ist es, sich ärgern ist doch normal, akzeptieren aber auch. Ist aber doch auch der Reiz für den Trainer seine Mannschaft bei solch ungewöhnliche Situationen entsprechend reagieren zu lassen.. Für mich ist das ein Lernfaktor bei kurzfristigen unerwarteten Situationen.
    Gibt es ja in vielen Berechen während eines Spieles.





    Er hat nicht "rumgetrollt", er hat eigentlich nur aufgezeigt, wo dieser Gedankengang hinführt, wenn er konsequent zu Ende gadacht wird.


    besser kann ich die Art meines Beitrages nicht beschreiben.


    Guenter du alte Nervensäge....mußt mich auch nicht kitzeln....dann kriegste halt eine runter. Ich hoffe du kennst die Situation...nämlich...gehen wir vom Platz...ist das vergessen!



    Wer austeilt, muss einstecken können, man sollte auch wissen bei wem man wie austeilen kann. Einen kleinen Unterschied gibt es jedoch.
    Bei mir war es nicht vorbei wenn es vom Platz ging, sondern meist erst nach dem Duschen, je nachdem ich vom Spiel angefressen war.
    Aber spätestens dann konnte ich akzeptieren und somit abhaken.



    Ganz sachlich betrachtet, steckt doch für mich bei dem aufgeworfenen Thema eine nicht unbedeutende Frage:


    inwieweit ziehe ich unabhäng vom Gegner mit meiner Mannschaft das vorgegene taktische Konzept durch, riskiere dadurch ein negatives
    Spielergebnis, oder werfe ich meine längerfristige Zielsetzung mal kurzfristig auf das Spiel bezogen um, und reagiere auf die Besonderheiten
    der gegnerischen Mannschaften


    Denn reagieren kann man, auch bei einer solchen Extremsituation, oft auch erfolgreich.


    Ziehe ich im Jugendbereich mein Konzept knallhart durch, oder stelle ich mich auch auf den Gegner ein.?


    gg



    gg

  • Trotzdem kann ich schon verstehen dass einen so was anko...t!


    Natürlich darf (und soll) ein großgewachsener Spieler seinen Vorteil auch ausspielen, aber wenn es eben total einseitig wird dadurch, ist es einfach ärgerlich. Zumal bei mir dann auch immer im Kopf rumspukt, ob da nicht doch beschissen wird bzgl Pass...naja, man sollte halt nicht immer von sich selbst ausgehen... :whistling:


    Hatte da auch mal ein Schlüsselerlebnis, ist mir heute noch peinlich und ich versuche Begegnungen zu vermeiden:


    Damals letztes Punktspiel in der C-Jugend Mädchen und der Gegner hat eine vermeintliche Damen-Mannschaft auf den Platz gestellt. Die konnten definitiv nicht spielen! Sind immer nur voll auf den Körper und haben gerammt. Das ganze ist damals 0:0 ausgegangen. Extrem frustrierend für meine Mädels und mich, war auch eins der wenigen Male wo ich meinem Ärger auch Luft gemacht habe. Es war also richtig miese Stimmung am Platz!!


    Paar Wochen später, es war Vorbereitungszeit für die B-Jugend, fragt genau dieser Trainer bei mir an wegen Vorbereitungsspiel: " er wolle was Neues probieren und wir wäre dafür ein guter Gegner!!!" Das hab ich damals richtig in den falschen Hals bekommen ;)


    Und bin zu diesem Freundschaftsspiel mit einem Großteil unserer jungen Damen-Spielerinnen. Ich muss zugeben meinem Ego hats gefallen, da Ergebnis war ziemlich deutlich für uns. Jennys Welt war wieder in Ordnung!


    Nach dem Spiel hab ich auf dem Parkplatz den anderen Trainer getroffen, haben noch bisschen über das Spiel geplänkelt und zum Schluß sagt er (ganz freundlich) zu mir: " wie es denn sein könne dass meine B-Jugend-Spielerinnen hier grad per Auto abgefahren wären.."


    Es war so saupeinlich, werd ich nie vergessen ;(

  • ich finde eine einteilung durch größe einen völligen blödsinn.
    die stichtagseinteilung ist völlig ausreichend, da sie ja zwei jahrgänge zusammenfasst
    und somit zb. in der D solche größenunterschiede ausgleicht.
    warum man alles regeln muss wenn man mit sportlichen mitteln nicht weiterkommt entzieht sich mir.
    andre, früher hast du hier immer geprahlt, deine abwehrspieler wären hinsichtlich an und ablaufen so geschult,
    dass da kaum jemand vorbeikommt. wieso bekommst du dann so etwas nicht hin?
    und wenn dann einer mal noch besser ist als deine "terrier" dann ist das doch wohl auch mal in ordnung, oder nicht?
    selbst wenn er einfach nur größer oder schneller ist.


    wie oft kommt es denn vor, dass man gegen teams spielt in denen soviele körperlich überlegen sind?
    einmal, dreimal oder fünfmal in der saison? wenn das so ist, dann ist das doch auszuhalten bei ca. 25 spielen, oder nicht?
    in der c-jugend war das oft so, dass wir gegen türkische jungs antraten, die schon bärte hatten und riesengroß!
    na und? die waren trotzdem nicht die besseren fußballer.


    persönlich finde ich nicht, dass körperlichkeit das mass aller dinge ist. wir sind inzwischen jüngere A und die größten von uns sind nicht die stärksten.
    das sind die kleinen und mittelgrossen, die kommen über technik, lust und biss. die grossen sind die furchteinflössenden kopfballspieler, mehr nicht.
    langsam sind sie und unbeweglich, somit stellen sie oft für unsere gegner keine gefahr da...


    eigene erfahrung habe ich auch gemacht. in unserem team war ein großer spieler, der zum übergang von kleinfeld zum großfeld in der D jedem wegrannte.
    das hat der ein jahr lang gemacht und tor um tor erzielt. dann haben alle anderen nachgelegt und jetzt ist er einer von vielen.
    aber an diese zeit, an seine großtaten, erinnern wir uns dennoch gerne. er bekommt das nicht mehr hin, kann nicht an damals anschliessen.
    wollt ihr diesem jungen solche erlebnisse nehmen, weil ein trainer mit zollstock rumläuft?
    es ist ein spiel, jungs, und wir können nicht unten von "gebt das spiel den kindern zurück" und "fairplay ohne schieri" usw. sprechen
    und ein jahr später regelt ihr alles wieder kaputt? nehmt es wie es ist und gut ist.
    fußball ist so, oft ungerecht aber meistens gleicht sich das irgendwie aus.
    wenn es einen zweikampf gibt, gross gegen klein und es ertönt ein pfiff? wer hat vermeintlich foul gespielt?
    genau, der grosse, obwohl es nicht stimmt, sieht es oft so aus...


    und mal zum verständnis, weil ich eine antwort auf realisierbarkeit, wie immer bei solchen philosophischen themen, nie finde:
    wie soll das faktisch geregelt werden? welche größe soll unter welchen gesichtspunkten wie eingeteilt werden?
    was ist mit breite? zählt das gewicht? und was ist, wenn einer innerhalb von 3 monaten 10 cm wächst? muss er dann das team wechseln?
    was ist, wenn die mannschaft dann nicht mehr vollzählig ist? gibt es dann eine ausnahme? steht die dann im pass?
    ....

  • Interessanter finde ich mittlerweile die Frage (gerade im unteren Jugend- und Ausbildungsbereich z.B. D-Jugend), reagiere ich als Trainer auf so eine spezielle Situation eines besonders starken Spielers und werfe meine Planung über den Haufen oder lasse ich einfach laufen ?


    Ich habe in dem o.g. Spiel ein paar Minuten vor Schluss noch einmal zwei körperlich schwächere Spielerinnen vom Platz genommen und zwei stärkere gebracht, obwohl die nicht mehr dran waren für eine Einwechslung. Eigentlich habe ich immer einen festen Wechselplan, den ich den Kindern vor dem Spiel mitteile und unabhängig vom Spielstand durchziehe (hat den Rest der Rückrunde auch geklappt). Aber einmel bin ich eben doch umgefallen, weil ich dem gegnerischen Trainer das Siegtor nicht gönnte wg der Spielweise, wir sind dann mit einem Unentschieden vom Platz gegangen. Aber ärgern tut mich mein Umfallen doch, das Signal an die ausgewechselten Spieler ist kein Gutes.....

  • Ja - die Frage mit dem Abweichen vom Konzept ist berechtigt.


    Letztes Jahr spielten wir auch gegen ein Team mit einem "Goliath". Und das war sogar ein richtig guter Fussballer.
    Beide Teams hatten bis dahin alle Spiele gewonnen. Der Gegner mit 90% Toren seines "Goliath", der auch in der Kreisklasse eine Altersstufe höher der beste Torschütze seiner Mannschaft war!
    Unsere Mannschaft mit mindestens drei Spielern, die besser als der Schnitt des Gegners war.


    Ja - wir haben unsere Taktik auf den Gegner abgestellt! Den "Goliath" im Wechsel von einem unserer starken Spieler decken und ggf. sogar doppeln lassen. Und schnell gespielt.
    Der arme Kerl rannte nach hinten, um zu decken und nach vorne, um anzugreifen. Bald war er total kaputt und hat sich in Zweikämpfen aufgerieben.
    Zur Pause stand es 3:0 für uns und am Ende 5:0. Trotzdem war er der beste Mann auf dem Platz - keine Frage.
    Mir hat er eher sogar leid getan. Alles wurde von ihm erwartet. Seine Mitspieler trauten sich nichts zu.
    In der Rückrunde und im Pokal hat ist er nicht mehr gegen uns angetreten, sondern hat lieber eine Altersklasse höher gegen unseren Verein gespielt.


    Aber der Sieg hat mir auch nicht recht geschmeckt! Wir haben in der E-Jugend Manndeckung gespielt. Das ist doch irgendwie peinlich, oder?

  • nein, manndeckung ist längst nicht mehr peinlich.
    zuletzt haben viele mannschaften teilweise und situationsbedingt wieder mit manndeckung agiert...

  • manndeckung ist längst nicht mehr peinlich


    Peinlich wäre mir Manndeckung wohl nicht. Aber ich verzichte gerne darauf, weil es einfach für denjenigen doof ist, der für diese Aufgabe abgestellt wird. Der und auch die ganze Mannschaft kann dann nicht wirklich von einem Spiel profitieren.
    Wenn schon, dann lieber ein totales Pressing, resp. verhindern dass der Gegner, insbesondere zum Goliath möglichst keinen Pass mehr spielen kann und wir immer im Ballbesitz bleiben. Dann ist wenigstens die ganze Mannschaft an dieser "Aktion" beteiligt. Aber - ausbildungstechnisch - ein Scheisspiel wirds dann allemal.

  • @FB


    hier gehst du wieder vom Leistungsvermögen deiner Mannschaft aus. Ich stimme jedoch siebener zu. Auf Kreisebene findest du noch
    öfters die Manndeckung, vor allem bei einzelnen Spielern, als das Forum her vermuten lässt.


    Mein Sohn (Mittelstürmer) hat in der letzten Saison kein einziges Spel gemacht, in dem er nicht eng gedeckt wurde.


    Für ihn selbst hatte das einen enormen Lerneffekt. Sein Durchsetzungsvermögen hebt sich deutlich von Spielern mit ähnlichem
    Leistungsvermögen ab.


    Ein guter Manndecker hat bei der richtigen Schulung auch wesentliche Vorteile wenn die Mannschaft Pressing spielt.
    bei der Manndeckung werden Eigenschaften (1:1 in Reinkultur) des enzelnen Spielers gefördert, die dann in das mannschaftliche Pressing
    eingebracht werden können.


    Kann man anders sehen, aber für mich gehörte Manndeckung und Pressing zum Trainingskonzept. Ich seh da absolut einen Zusammenahng.
    Manndeckung heisst für mich noch lange nicht, dass man sich bei eigenem Ballbesitz nicht ins eigene Spiel einschalten kann.
    Wohlgemerkt ich gehe da von einer durchwachsenen Dorfmannschaft aus.


    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Zum Thema Manndeckung:


    Mal unabhangig davon, dass im Profifussball mittlerweile auch die (situative) Manndeckung zurückgekehrt ist, muss man bezüglich dieses Themas ja die Ausbildungsmöglichkeit betrachten.


    So kann es bezüglich der Ausbildung der jungen Kicker durchaus Sinn machen z.B. komplette Manndeckung zu spielen. So schult man halt, wie gg aufzeigte, vor allem das 1gg1, auf Kosten des Verschiebens. Man muss immer überlegen, was will ich trainieren, welches Ausbildungsziel verfolge ich.


    Wenn ich eine Mannschaft übernehme, so ist für mich das 1gg1 erstmal das allerwichtigste. Bezüglich dieser Komponente bin ich mit den Vorgängertrainern auch immer unzufrieden, die Spieler die ich übernehme (oder die von anderen Vereinen kommen) haben hier i.d.R. enormen Nachholbedarf. Und das 1gg1 ist halt die Grundlage für so vieles, nicht zuletzt der ballorientierten Verteidigungsarbeit.


    Feyenoord Rotterdam z.B. spielt in den ganz jungen Jahrgängen ganz extrem Manndeckung. Auch offensiv machen sie das Spielfeld groß und breit, alles geht über das isolierte 1gg1.



    Außerdem finde ich es, in jeder Hinsicht wertvoll, die Spieler nie einseitig oder eindimensional auszubilden. Auf matschigem Rasen oder Schnee spielt man ja auch anders (auch mal Kick and Rush, zweite Bälle), als auf Wimledonteppich oder Kunstrasen. Große Plätze erfordern andere Spielweise, als schmale und kleine. Der rustikale und nur bolzende Gegner muss anders bespielt werden, als eine kleine, stets dribbelnde Mannschaft.
    Es gibt so viele Trainer (oder Eltern), die sich häufig nach Spielen hinstellen und darüber philosophieren, "der Gegner spielt ja keinen Fussball" oder "der Platz war schuld".
    Sicherlich begünstigen bestimmte Umstände die eigene Leistungsfähigkeit, ich lasse auch zu, dass bestimmte Bedingungen oder Gegner es meiner Mannschaft schwer machen, aber am Ende muss man als guter, möglichst kompletter und vor allem kompetenter Spieler das Spiel den Bedingungen anpassen können.
    Man kann ja kaum erwarten, dass der Gener so agiert, dass die Stärken meines Teams voll zum Tragen kommen. Unfassbar, wie oft Trainer/Eltern in diese Richtung argumentieren...
    Deshalb finde ich es aus Ausbildungssicht gar nicht schlimm, wenn man gelegentlich mal ungewohnte Bedingungen oder Aufgaben (z.B. durch einen körperlich überragenden Gegenspieler) gestellt bekommt.




    Zur Einteilung der Alterklassen allgemein habe ich ja folgende Meinung:


    Durch die Verschiebung des Stichtages vom 1.8. zum 1.1. Ende der 90iger, sind die Spieler mittlerweile ja 8 Monate älter. Dazu kommt, dass die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen mittlerweile schneller erfolgt als früher, vor allem in Ballungsgebieten wirken Kinder/Jugentliche reifer, als ich das von vor 20-30 Jahren kenne.
    Ich bin der Meinung, die sich auch in meinen Erfahrungswerten als Trainer wiederspiegelt, dass folgende Einteilung von Vorteil wäre:
    bis U6=G-Jugend
    U7+U8=F-Jugend
    U9+U10= E-Jugend
    U11+U12= D-Jugend
    U13+U14= C-Jugend
    U15+U16=B-Jugend
    U17+U18= A-Jugend
    ab U19 Männer.
    Ich glaube in Österreich wird das so gehandhabt, jedenfalls ist bei Rapid und co die U18 die älteste Jugendmannschaft.


    Meiner Erfahrung nach haben U7 und U8 Spieler wesentlich mehr gemein (kognitiv und physisch) als ein U8 und ein U9 Spieler. Und das ist mit U9/U10 und U11/U12 genauso.
    Ich kann allerdings nur für das Ballungsgebiet sprechen, nicht für das Land. Da mag es eventuell anders sein. Jedenfalls sind meine Spieler bei Turnieren z.B. schon bei Gastkindern gewesen, die noch mit Playmobil gespielt haben, während meine diese Phase schon längst verlassen hatten und Mädchen zumindest nicht mehr doof fanden.


    Egal ob Dorf oder NLZ, dass U19-Spieler schon bei den Männern spielen kommt heutzutage sehr häufig vor, zu meiner Jugendzeit (als quasi 8 Monate fehlten) war das sehr selten. Sogar seltener, als das U18 Spieler heutzutage bereits bei den Männer aufdribbeln.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • ich hatte jetzt auch nicht die manndeckung á la "und wenn der pinkeln geht, dann will ich, dass du dabei ...usw."
    so gibt es in fast allen hochklassigen teams neben der situativen manndeckung zb. der IVs klare aufgabenzuteilungen.
    "der sowieso soll sich explicit um den sowieso kümmern, um ihn gleich beim spielaufbau zu stören" ist ja nicht selten.
    von übergabe keine rede mehr.

  • ich hatte jetzt auch nicht die manndeckung á la "und wenn der pinkeln geht, dann will ich, dass du dabei ...usw."


    Tja Siebener, es gibt halt immer noch einige (oder viele?) die dieses Bild, oder auch das der 11 Paare über den Platz laufen, vor Auge haben, wenn sie
    das Wort Manndeckung hören.


    Kann sein, dass diejenigen, die nicht ständig beim Fussball aktiv waren, nicht mitbekommen haben, dass die heutige Manndeckung nicht mehr mit dem zu vergleichen ist, was es früher mal war.


    die moderne Form der Manndeckung ist weit verbreiteter, auch auf höchster Ebene, als manche hier das erkennen wollen.


    g


    gg