Der Erfolgsdruck ist sehr groß

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  • Samstag, 01.06.13, 13.30 Uhr....D 1 Spiel. Andre steht am Rand und ist gespannt. Das Team....will gewinnen, denn man hat sich vorgenommen, im letzten Punktspiel den Meisteranwärter zu entthronen. Anpfiff....der zuvor symphatische Trainer des Gegenteams mutiert zum ....Schreihals....es wurde so laut, dass ich von der Platzmitte bis zur Eckfahne ging um den Mann normalen Tones zu hören. Mein Team...spielte nach mehreren Blicken einzelner Spieler an die Seitenauslinie...längst nicht das, was möglich wäre....mein Eindruck, ...der Trainer des Gegenteams beinflußte nicht nur seine Spieler, sondern auch meine und das fand ich unfair.


    Ich also dahin....nahm den Mann in den rechten Arm und sagte ihm, dass ich gern mit ihm ein Pilschen trinken würde und ob ich ihm helfen könne. Hierauf fragte er mich was ich meine...worauf ich entgegnete, dass ich der Meinung bin, dass meine Spieler wegen seiner überlauten Stimme gehemmt spielen...also Angst haben und das ich das ungut finde. Dazu ergänzte ich, dass seine Spieler jede Entscheidung des Schiedsrichters kommentieren und das tun auch die Eltern am Rand...animiert durch sein Vorbild.


    Er überlegte kurz, entschuldigte sich...und gelobte Besserung und das fand ich gut.


    Das geschah dann auch. Leider galt das nicht für die Eltern...die kommentierten jede Entscheidung des Schiedsrichters...das hörte sich so an, als würde ein Marktschreier tätig. Darauf habe ich mich in Richtung der Eltern gewagt und laut gerufen: "Heute Fleisch im Sonderangebot..." so dass man mich -einen Moment fragend- seltsam anschaute.


    Dann legte der Co.-Trainer los...wir wurden besser...es stand nur 1:1 und die Zeit wurde eng....der Schrie "los Juns...die können nix...haut denen einen rein usw.", worauf ich dann laut mitschrie..."Jungs hört nicht drauf, der Mann hat keine Ahnung, ihr könnt eine Menge, lasst euch nichts erzählen und beantwortet das laute Gebrüll mit einem schicken Törchen".


    Wir drückten, aber es reichte nicht. Es blieb beim 1:1 was wir als gefühlte Niederlage empfanden.


    Dann gingen alle schweigend vom Platz....die Eltern vom Gegner waren wieder brav...so als wäre nix gewesen.


    Ich habe es in meinem üblichen Spielbericht auf der Homepage beschieben...ein Text wo ich die Schlagkraft des Gegners lobte, ..deren Torwart ein fettes Lob aussprach...aber auch den Link mit der Bolzplatzkrähe einfügte, die von Vereinsseite auch -nach einer kleiner Zensur- postete.


    http://www.ndr.de/ndr2/program…2_morgen/audio109429.html


    Tja....da kann ich dem Ralfi nur mal wieder auf die Schulter klopfen...die Fair-Play-Liga haben sich so manche Leute sowas von verdient!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Der Erfolgsdruck ist sehr groß


    Ich sehe jetzt absolut keine Verbindung zwischen "Erfolgsdruck" und "Jugendgewalt". Im Gegenteil. Bei den leistungsorientierteren Turnieren gibts viel weniger Zoff als an den JederKannMitmachenVeranstaltungen. Oder was ist hier gemeint ?

    • Offizieller Beitrag

    Die NichtJederKannMitmachen Veranstaltungen wurden nicht explizit angesprochen, dort kann man mit dem Erfolgsdruck wohl besser umgehen, so meinst du das wohl, obwohl ich das dort auch schon anders gesehen habe. .
    Bei den nicht leistunsgorientierten Veranstaltungen gibt es auch Erfolgsdruck, der sich durchaus aufbauen kann, nicht jeder kann damit vernünftig umgehen.

  • Erfolgsdruck ist ja wohl mit Leistungsdruck gleichzusetzten.


    Diese Eigenschaft ist aber nicht eine spezielle Eigenschaft im fussball, sondern Bestandteil unserer Gesellschaft.


    da der Fussball zu unserer Gesellschaft gehört, ist selbstverständlich dann auch dort der Erfolgs- bzw. Leistungsdruck zu finden.


    Erfolg und Leistung sind ja grundsätzlich was positives, wird von mir auch absolut befürwortet.


    dieses Positivum kann natürlich jetzt durch einen gewissen Druck von Aussen oder auch aus einem selbst heraus negative Begleiterscheinungen haben.


    Jeder geht anders damit um. was der eine als Druck empfndet (z.B. Klassenarbeit) empfindet der andere als Normalität.


    Auswüchse kann man nun vermeiden (oder auch nur verlagern) indem man gewisse Bedingungen abschafft.


    Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, die ich in meinem persönlichen Umfeld vorziehe:


    lernen damit umzugehen. wer rechtzeitig lernt mit einem gewissen Erfolgs- oder besser Leistungsdruck umzugehen, wird damt klarkommen, kann damit umgehen, im positiven Falle wird er
    sogar den Erfolgs und Leistungsdruck motivierend einsetzten können.


    Vorraussetzung dazu ist aber mit dem Gegenteil von Erfolg und Leistung , nämlich der Niederlage, den richtigen Umgang zu finden, egal ob Beruf, Schule oder jetzt beim Fussball.


    Wer als Trainer selbst mit Niederlagen umgehen kann, und dies auch seinen Spielern richtig zu vermitteln vermag,der schafft die Vorraussetzun, dass seine Spieler Erfolg und Leistung
    gar nicht erst als Druck empfinden.



    Nicht etwas abschaffen, sondern damit umgehen lernen, ist für mich eher erreichbar und somit für mich wesentlch sinnvoller.


    wer das ncht lernt, hat nicht nur Probleme beim Fussball, sondern erst recht in Schule und Beruf, denn dort ist der Druck und die Leistungsanforderung um ein wesentlches höher und damit
    auch wesentlich schwieriger damit umzugehen.


    Druck kann von allen möglichen Seiten kommen, die ich als Trainer , Eltern, Lehrherr, gar nicht beeinflussen kann. aber ich hab die Möglichkeit zu vermitteln, damit umzugehen.




    gg

  • da der Fussball zu unserer Gesellschaft gehört, ist selbstverständlich dann auch dort der Erfolgs- bzw. Leistungsdruck zu finden.


    Erfolg und Leistung sind ja grundsätzlich was positives, wird von mir auch absolut befürwortet.


    LEISTUNG......ich bediene eine D 1. Meine D 1 ist eine Zusammenkunft von Talenten. Ich versuche ihnen keinerlei Leistungsdruck zu machen!


    1. Bringe ich ihnen nicht viel bei....ein paar individualtaktische bis gruppentaktische Dinge....schneller umzuschalten.....sich auf das erlernte auch in Drucksituationen zu verlassen...ein vertrauen darauf zu gewinnen. Mehr ist es wirklich nicht...eine ganz einfache Geschichte, die einige Trainer da draussen noch nicht kennen, nicht erkannt haben und einige werden es auch nicht....meine Jungs wissen wie man einen Ball sauber abläuft...einige in der 1. Mannschaft scheinen davon noch nichts gehört zu haben und in Gesprächen wurde mir das auch bestätigt und andererseits als wichtige Lernmaßnahme quittiert. Erst heute bestätigte mir der kommende Trainer der C 1 im Wissen um die Dinge...dass die was gelernt haben....aber restlos ohne Leistungsdruck.


    2. Habe ich mir vorgenommen, diesen nicht zu erzeugen. Die Spielen ihr Hobby bei mir und das soll die schönste Zeit der Woche sein...Erholung halt....auf ihrem Niveau. Auf ihrem Niveau ist das was ich mit ihnen zauber, kein Leistungsdruck, sondern genau passend. Druck durch...du spielst nicht, weil du schlecht bist, gibts bei mir nicht.


    3. Wir stehen auf Platz 2 in der hier höchsten Liga.


    4. Sorry....ich finde das jeder da draussen in der Kreisklasse, Kreisliga, Bezirksliga usw....der für seine Spielebene entsprechende Talente zusammen hat....im ungezahlten Fußball....im Ausbildungsfußball....restlos falsch denkt, eine falsche Einstellung hat....mal eine Nachhilfestunde nehmen sollte in seinem Wahngedanken Leistungsdruck oder Erfolgsdruck aufzubauen über welche Art und Weise auch immer. Das ist nutzlos, brotlose Kunst und für mich ein restloses Fehlverständnis von dem was meiner Meinung nach sein soll. Das ist überhaupt nicht nötig, wenn man mit seiner Leistungseinheit (Mannschaft) dort spielt wo man hingehört oder sich die richtigen Spieler dazu ausgebildet hat oder gar geholt hat....


    Im Profibezahlfußball ist das für mich anders gelagert. Andererseits selbst dort....diesen Druck aufzubauen...ist ein schwache Sache.


    Besser ist, ein homogenes Umfeld des Vertrauens und des Respektes und des Funs und Halts wenns mal nicht läuft zu schaffen. DIESE Teams werden auch mal Meister. DAS glaube ich ganz fest. Das das faktisch nicht falsch ist, beweist mir mein mega geiles Team...das ich genau nach diesem Prinzip behandel und dabei nehme ich mich als Trainer nicht so wichtig!


    lernen damit umzugehen. wer rechtzeitig lernt mit einem gewissen Erfolgs- oder besser Leistungsdruck umzugehen, wird damt klarkommen, kann damit umgehen, im positiven Falle wird er
    sogar den Erfolgs und Leistungsdruck motivierend einsetzten können


    Das mag sein. Da stelle ich mir aus meiner etwas anderen Einstellung heraus die Frage, wieviel stärker die Menschen eines Fußballteams im Berufsleben und überhaupt später im Leben sein könnten, wenn man die mittelmäßigen und auch schlechten Spieler hier anders behandeln würde....und umgekehrt auch die Frage, wie tief man diese Menschen mit diesem künstlich erzeugten Leistungsdruck überhaupt in den Keller ziehen kann...so als Trainer :cursing:

  • Wer den Fussball liebt, der verspürt gleichzeitig eine Erfolgserwartung. Wenn diese Erwartung jedoch zu einem Druck wird, so gerät werden persönlichen Emotionen über das Fairplay gestellt. Hierbei werden auch illegale Mittel zur Erreichung des Erfolgs billigend inkauf genommen.


    Mit Druck jedoch dauerhaft erfolgreich zu sein, ist deshalb schwierig, weil immer mindestens 2 dazu gehören. Der eine, der auch mit unfairen Mitteln gewinnen möchte und der Andere, der dieses duldet!
    Treffen nun 2 Parteien mit dem gleichen Erfolgsdruck aufeinander, so bahnt sich eine Situation an, die zunächst über Beschimpfungen bis hin zu Körperverletzungen eskalieren kann.


    In den seltensten Fällen setzt sich der Sportler einem Erfolgsdruck aus, bei dem die Gegner mit unfairer Behandlung rechnen müssen. Nur dann, wenn sie ihre Leistung mit der Anderer, für sie erfolgreicheren Sportlern vergleichen, kann dieser Wunsch entstehen. Weitaus häufiger wird jedoch von außen (Eltern, Trainer) über die Erfolgserwartung hinaus ein Erfolgsdruck hineingetragen, weil man sich auf Kosten die Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt stellen möchte. Unter dem Deckmantel: der Erfolg heiligt die Mittel gibt es leider auch in deutschen Sportstätten an jedem Wochenende Hunderte, vielleicht sogar Tausende, die ihre Spieler zu unfairen Aktionen auffordern.


    Davor schützt leider auch keine Trainerlizenz, weil hier das Thema Mannschaftsführung als Praxismodul mit Live-Situationen in der eigenen Mannschaft (noch) nicht in der Ausbildung enthalten ist. Der DFB hat bereits erfolgreiche Tests gemacht. Das Problem leider ist jedoch die zu geringe Personaldichte von hauptamtlichen Trainerausbildern, sodass dies lediglich in einigen Ballungsgebieten möglich wäre.

  • für mich ist es ein Denkfehler davon auszugehen, dass der Druck hauptsächlich von Trainerseite erfolgt.


    gerade im Kinderfussball kommt der doch von ganz anderer Stelle. wird doch hier im Forum ständig drüber geschrieben.


    zumindest bei mir war es so, dass es eine ständige Aufgabe war, diesem von Aussen kommenden Druck entgegenzusteuern.


    Beispiel: E-Jugend 2 Nachbarvereine stehen punktleich vor dem vorletzten Spiel an der Tabellenspitze.
    beide Trainer, die sich gut kannten, hielten den Ball bewusst flach.


    die letzte Woche vor dem Spiel gings dann in beiden Mannschaften plötzlich los (wir Trainer standen im Kontakt und tauschten uns aus)


    da fast alle Spieler der beiden Mannschaften in die gleiche Schule gingen, viele sogar in die gleiche Klasse, schaukelte sich das
    Ganze auf dem Schulhof hoch. Sogar die Klassenlehrer machten das Spiel zum Thema und kündigten ihren Besuch beim Spiel an.


    Zusätzlich bekam ich mit, dass bei einigen meiner Spieler, im Elternhaus dieses Spiel ein tägliches Dauerthema war.
    beim Gegner war es ähnlich.
    Brisanz natürlich auch bei an sich sonst unbeteiligten Leuten, da Nachbarschaftsderby.


    es entstand ein Druck, der absolut nichts mit den Trainern zu tun hatte.


    Mir gelang es mit besonderen Massnahmen, den Druck einigermassen wegzubekommen.


    bewusst betontes Verhalten der beiden Trainer vor dem Spiel und die Wahl des richtigen Schiris (nahm von Beginn an die
    Zuschauer ins Visier) führten zu einem letzendlich relativ druckfreien Spiel der beiden Mannschaften.



    Das meinte ich, als ich in meinem vorherigen Beitrag meinte, den Kids beizubringen mit Druck umzugehen, denn den Druck, der
    von Aussen kommt, kann ich nicht abstellen, da hilft es wenig, zu sagen, es geht ja nur um die Goldene Annanas.


    gg

  • Günter
    Klar kommt es vor, das die Kids überehrgeizig sind. Kann mich sogar an Fälle erinnern, wo ein Talent regelmäßig vor den Spielen unter Kopfschmerzen und Übelkeit klagte. Aber da ist es viel einfacher als Trainer zu bremsen und ihm/ihr zu erklären, das der Spaß an der Leistung nur ohne Druck entsteht. Denn ohne Stress lernt es sich sehr viel effektiver.


    Ich würde aus meinen Erfahrungen sagen, das auf 10 vor Ehrgeiz zerfressenen Trainern 1 Kind kommt, bei dem das Wollen und Können in extremer Form nicht übereinstimmt! Denn wäre das Verhältnis ein anderes, so müßte man nicht mit der Einführung der Fairplay-Liga die Kinder vor falschen Erwartungen von Trainern und Eltern schützen, sondern umgekehrt!


    Kommen aber Erfolgsdruck durch Trainer und durch Spieler zusammen, dann dauert es meist nicht lange, bis es auf dem "Rasen knallt"! Das paradoxe dabei ist, dass diese Situationen in untersten Ligen besonders häufig auftreten, wo es eigentlich doch nur um den Spaß gehen sollte!

  • Ich würde aus meinen Erfahrungen sagen, das auf 10 vor Ehrgeiz zerfressenen Trainern 1 Kind kommt, bei dem das Wollen und Können in extremer Form nicht übereinstimmt!


    da stimme ich dir gerne zu.


    hat aber wenig mit der von mir beschriebenen Problematik, Druck von Aussen, gemeinsam.


    Ich kenn also garantiert mehr Kinder, die durch dem Druck aus dem Elternhaus (nicht zu vergessen von den mir gefürchteten Opas)
    ausgesetzt waren als durch ihren Trainer.


    gg

  • Günter


    Ja, die wöchentliche Muppetsshow, bei denen die Opies zu allem ihren Senf abgeben, kenne ich auch! Denn wenn die Eltern keinen Bock auf Fahrdienst haben, dann muß Opa eben herhalten.


    Hoffentlich machen wir es bei unserem späteren "Unruhestand" mal besser?

  • @TW



    hab ich schon jetzt meine Zweifel


    mein Enkelkind 1 1/2 Jahre, wie das den Ball angeschaut hat, wie es gegen den Ball getreten hat, und das als Mädchen.


    ein Riesentalent, hat ja schliesslich mein Blut mit unendlicher Fussballerfahrung. ich glaub ich muss das unbedingt fördern. Bin schon auf der richtigen Vereins- und Trainersuche, jedoch wurde bisher kein Trainer meinen Ansprüchen, die dem Talent desKindes ja wohl entsprechen sollten, gerecht werden.


    Dabei ist doch meine verbale Unterstützung von Aussen gewährleistet.


    Oder sollte ich die Mutter doch vor mir warnen?


    gg

  • Kommen aber Erfolgsdruck durch Trainer und durch Spieler zusammen, dann dauert es meist nicht lange, bis es auf dem "Rasen knallt"! Das paradoxe dabei ist, dass diese Situationen in untersten Ligen besonders häufig auftreten, wo es eigentlich doch nur um den Spaß gehen sollte!


    Ja genau...in den untersten Ligen knallts dann besonders oft. Das kann man nun noch weiter runterbrechen zum Dorfverein wo manchmal halt nur eine Jugend pro Jahrgang zusammen kommt und wo dann auf 15 Kinder -oder wie auch immer- drei oder vier talentiertere Jungs kommen der "Rest" ist durchschnittlich bis überhaupt nicht talentiert...will aber kicken und hat Spass daran.


    Da kommt dann ein Trainer der gerne gewinnen will und dieser Trainer kann den Paule nicht in die zweite Mannschaft schicken...weil die gibts nicht. Und da wird dann in die Trickkiste gegriffen und hervorgeholt, dass die 1 bis 4 Talente schließlich gefördert werden müssen und einen Anspruch darauf haben. Und dann ist man schonal froh, wenn der Spieler xy aufhört und andere Trainer wiederum sind nicht nur froh, sondern arbeiten auch auf ganz bestimmte Weise ganz versteckt und natürlich nur im Namen des Fördern und Forderns weil wir ja nicht unter.- oder überfordern wollen daran....dass diese Kinder letztlich verschwinden und das ...genau das....ist gerade im Dorfverein nicht ok.


    Ist der talentiertere Spieler so talentiert und willenskräftig auf MEHR...dann muß seine Mutti ihn halt weiter fahren...zum anderen Verein oder zum Stützpunkt und nicht geht, dass andere Kinder die es nicht so gut können und auch nie gut können werden....versteckt oder offiziell wegschicken oder sich gar darüber freuen das sie gehen...da geht mir die Hutschnur echt hoch!


    Ein Dorfverein muß entweder daran arbeiten einen so guten Ruf zu erhalten, dass man Zustrom -von mir aus sogar von ausserhalb und aus Konkurenzsportarten- erhält


    ODER


    ich habe mich mit dem Gesamtpotenzial des Teams abzufinden und damit klarzukommen und zwar unter Berücksichtigung der Kifumerkmale (keine Bankdrücker und Rotation)....und das kostet dann halt mal den Titel in der F, E ...usw..

  • Das paradoxe dabei ist, dass diese Situationen in untersten Ligen besonders häufig auftreten, wo es eigentlich doch nur um den Spaß gehen sollte!

    Ich denke, dass jeder, der Fußball spielt, spielt, weil es ihm Spaß macht. Ich denke aber auch, dass jeder, der spielt, sich nach dem Erfolg sehnt. Das ist in der Bundesliga nicht anders als in der Regionaliga, der Kreisliga, bei der D-Jugend oder den Bambini. Egal, ob er Robben oder Paule heißt, sehnt er sich nach dem Glücksgefühl und ist enttäuscht, wenn es bei ihm nicht klappt oder sein Team verliert.

    Was ist aber der Unterschied? Der Unterschied sind die Rahmenbedingungen.

    Spiele ich bei einer Bundesligamannschaft, einem Jugendleistungsteam, einer Kreisligamannschaft oder bei der F-Jugend? Wer trainiert mich, wie werde ich wahrgenommen, was wird von mir verlangt? Muss ich Disziplin mitbringen oder ist man froh, dass ich als Leistungsträger spiele oder dass ich überhaupt dabei bin, um nicht zu wenig Spieler zu haben?
    Je nach dem, wo ich spiele, spiele ich unter völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen. In der Bundesliga gibt es sehr gut ausgebildete Schiedsrichter, ausgebildete Linienrichter und einen vierten Offiziellen, der sich um halbwilde Trainer kümmert. In der Kreisliga pfeift ein Schiri in den besten Jahren und zeigt ein oft unmotivierer Betreuer an, ob der Ball im Aus ist. Beim Abseits ist der Schiri auf sich selbst angewiesen! Ist das den Spielern überhaupt klar? Nein, es ist ihnen oft nicht klar. Vor allem dann nicht, wenn sie enttäuscht sind, weil der Schiri mal wieder eine falsche Entscheidung getroffen hat. Wenn jetzt auch noch der Trainer und die Zuschauer ............... dann passiert es. Und warum? Weil es um weit mehr geht als um Spaß. Es geht ums gewinnen!


    Deshalb bin ich der Meinung, dass jeder wissen muss, wo er spielt oder wen er trainiert. An diese Bedingungen muss sich jeder anpassen. Wenn wir nicht lernen, Verantwortung zu zeigen und Verantwortung einzufordern, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass es immer schlimmer wird.


    Aus dieser Überzeugung heraus bin ich der Meinung, dass die Spieler den Schiedsrichter an den Außenlinien unterstützen und selbst entscheiden müssen. Ich denke, dass die Trainer und Vereinsverantwortlichen diese Entscheidunghilfe von den Spielern einfordern müssen. Stellt euch doch einfach mal vor, der Ball geht ins Aus und der Schiedsrichter entscheidet nicht. .................. Ist dann das Spiel aus?


    Gruß Ralf

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Ralf


    Ich bin ganz bei dir, dass es nicht nur um die Liebe zum Fussball, sondern auch ums Gewinnen geht. Auch hier im Forum gibt es genügend Beispiele, die aufzeigen, dass Trainer, Eltern und Spieler mit falschen Erwartungen in den Wettstreit gehen. Ihre anfängliches Enttäuschung wird schnell zur Wut. Ein Wort gibt das Andere und wer bereits von zuhause, in der Schule oder in seiner sonstigen Freizeit mit Gewalt aufgewaschen ist, dem ist auch dieses Mittel recht! Doch die meisten, die hier schreiben, suchen Rat, weil sie schon selbst darauf gekommen sind, dass sie etwas ändern wollen.


    Die Masse von gewaltbereiten Spielern, Trainern und Eltern da draußen in den untersten Ligen hat diese Einsicht jedoch nicht! Denn leider gibt es nicht nur in den Dorfvereinen, sondern auch in größeren Vereinen im untersten Breitensportbereich Teams, in denen potenzielle Gewaltbereitschaft vorhanden ist. Im Gegensatz zu den Topteams, in dem meist sportlich talentierte Gymnasiasten spielen, kickten in den untersten Ligen Kinder mit geringem Bildungsgrad vom untersten sozialen Rand unserer Gesellschaft, aus denen häufig auch ihre Trainer kommen!


    Man darf nicht erwarten, dass Kinder, die mit "Banden-Menthalität" aufwachsen, Rücksicht auf Einzelne nehmen. Sie haben keine persönliche Verantwortung gelernt! Die werden einen Teufel tun, um dem Schiedsrichter dabei helfen, eine Aus-Entscheidung zu unterstützen!
    Hier gibt es grundsätzliche Probleme, die einer massiven Unterstützung vom DFB, den Verbänden und Vereinen bedürfen. Man darf nicht länger wegschauen! Denn es kann nicht angehen, dass hier keinerlei Ausbildung für die Trainer bzw. dessen Mannschaften geleistet wird! Der Kifu orientiert sich ja nur an den untersten Jugendbereich, in der es noch nicht so sehr um körperliche Gewalt geht! Er ist deshalb auch nur ein "Tropfen auf dem heißen Stein", weil man noch kein effektiv wirksamen Methoden zur Gewalteindämmung im gesamten Jugendfussball gefunden hat.


    Weil wir den Fussball gerne allen Menschen in unserer Gesellschaft vermitteln wollen, ist es eine interdisziplinäre Aufgabe aller Verantwortlichen, geeignete Maßnahmen dort zu ergreifen, wo die Vernunft noch auf der Strecke bleibt. Zwar ist Fussball ein Sport, für den man sich Emotionen wünscht, jedoch nur als Spaß am Spiel und nicht aus dem bitteren Ernst sich "um den Ball" prügeln zu müssen.

  • Mal überlegt, dass nicht der Ehrgeiz zu Gewinnen das eigendliche Problem ist, sondern vielmehr der Umgang mit dem Verlieren Können die Ursache für viele Probleme, die wir hier diskutieren,
    ist.


    Ich würde mir wünschen, dass anstelle von Leistungsdruck, Gewinndenken, dem Verlieren können, der Umgang mit Frust, also richtige Frustbewältigung den glechen Stellenwert
    einräumen würde.


    Frust- und Toleranzgrenze werden mir bedeutend zuwenig in den Mittelpunkt gestellt. Daran zu arbeiten ist doch nicht getan, indem wir das Gewinndenken zurückschrauben. Da gehört
    bedeutend mehr dazu.


    Wer arbeitet denn als Trainer daran? Aussagen wie: Gewinnen ist ja nicht so wichtig, es geht ja nur um die Goldene Annanas, ist mir inzwischen zu wenig.


    Unbewusst war das eigendlich für mich bei meinem Wirken eine Vorgehensweise. Aus heutiger Sicht aber auch eindeutig zu wenig.


    der richtige Umgang mit Gewinnen und Verlieren, mit Meisterschaft oder Abstieg, Sieg oder Niederlage sind für mch gleichwertig zu behandeln.


    in meinen Augen ist es zum Bespiel eindeutg falsch, nach einem verloren Spiel, die sich ärgerenden Kinder zu trösten mit:. Ist doch egal, nicht so wichtig, nur ein Spiel.


    ich hab mich sichtbar mitgeärgert, aber dann, so hoffe ich zumndest, den richtigen Umgang damt den Kindern gezeigt, und die richtige Verarbeitung vorgenommen.


    identisch sollte man als Trainer schon sein, und nicht was vorspielen was nicht ist. das merken Kinder.




    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

  • Mal überlegt, dass nicht der Ehrgeiz zu Gewinnen das eigendliche Problem ist, sondern vielmehr der Umgang mit dem Verlieren Können die Ursache für viele Probleme, die wir hier diskutieren,
    ist.


    Genau dieser Satz/eakt dieser Gedanke ist es (für mich jedenfalls), den einige Leute -und sein sie auch noch so hoch unterwegs- nicht verstehen, ...denn da werden -siehe anderer Thread- Trikozupfer/taktische Fouls geschult um sich diesen unsportlichen Vorteil zu erhaschen und weil man darauf nicht verzichten will, denn andere tun das auch nicht und das Regelwerk lässt da ja auch einiges zu. Alles nur -aus meiner Sicht- weil man nicht akzeptieren kann, das ein anderer vielleicht rein fußballerisch besser ist! Da werden dann zur Kompensierung diese miesen Register gezogen, prima! Fußballerisch, menschlich scheisse und in teilen vom Regelwerk auch noch legitimiert.

  • Andre und Günter


    Ob mans Frustbewältigung, Verlieren können, nicht erfüllte Erwartungen, nennt ist letzendlich eine Definitionssache.


    Es ist vielmehr der Weg in diese Eskalation! Denn alles, was sichtbar nicht zum Sieg führt, kann Ursache zur Eskalation sein. Jeder Beteiligte, der unangemessen (außerhalb von erwarteten Entscheidungsmustern) reagiert, trägt dazu bei. Das kann sogar ein übermäßiges, unangemessenes Freuen über einen Torerfolg sein, der beim Gegner dazu führt, dass der sich unfair behandelt fühlt.


    Bei vielen erfahrenenen Trainer gibt es kaum Anweisungen im Spiel, weil sie wissen, dass diese Arbeit in den Trainingsbereich gehört. Auch vor dem Spiel oder in der Halbzeitpause wird sich in der Ansprache auf das Wesentliche konzentriert, wobei dies stets in positiver verkleidet wird. Diese Verhaltensweise wirkt sowohl fürs eigene Team wie auch für das Gegnerische vorbildlich. Sie prägt die Charaktere der Spieler, die sich in dieser Umgebung sportlicher Herausforderung am wohlsten fühlt.


    Ich erachte es als eine Maßnahme für sinnvoll Kurzseminare in der "Mannschaftsführung" und dem Elterncoaching für den besonders gefährdeten Bereich der Mannschaftstrainer durchzuführen. Weil in aller Regel Jugendobmänner genauso ehrenamtliche Laien im Verein sind, sollte dieses unter der Trägerschaft der Verbände und dem DFB geleistet werden. Es ist jedoch wichtig, auch die Jugendobmänner "ins Boot zu holen", damit auch der Fairplay-Gedanke "Überzeugungsmutiplikatoren" findet. Denn, wenn nicht die Trainer aus den gefährdeten Bereichen in den Vereinen kommen, dann ist die ganze Aktion "für die Katz"!

  • Obwohl wir im Breitensport sind, ist ein gewisser Erfolgsdruck, eindeutig da.
    Zumindest im Team, wo ich jetzt tätig bin. Aktuell Trainiere ich A-Junioren in der höchsten Liga im Breitenfussball... man könnte uns aber mit Profis verwechseln... nur der Lohn ist Breite :thumbdown:


    Die Meinung von Trainerkollege und Vorstand ist: "Es ist normal in diese Kategorie."


    Ja... es ist so. Ich persönlich fühlte in dieser Saison auch ein gewisser Druck. Der grösste Druck kommt aber vom Team. Ich glaube die meinen, mit uns Trainern kommen zwei Messias. Wir mussten nach den ersten zwei Niederlagen den Junioren erinnern, dass SIE eigentlich die wichtigen sind und verantwortlich sind. Dann wurde dies klar und es gab 1 Unentschieden und 5 Siege in Folge.


    Letzten Sonntag wieder verloren und Stimmung wieder am Boden (nach 6x ungeschlagen)...
    HALLOOOO... ist ja Hobbysport?! Oder doch nicht?
    Ist doch schlimm, wenn eine Niederlage, gleich alles futsch macht, was man bis anhing geschaffen hat... tja... so ist es halt.


    Ja, wenn mann desswegen Schiedsrichter verletzt oder gar tötet, dann ist es unkommentierbar. Es kommentiert sich schliesslich von selbst... es ist einfach krank. Frage mich, wohin wir gehen. Wie weit werden wir wohl in 5 Jahren sein, wenn wir so weiter machen?


    Ist schade... Aber Druck ist da und es macht kein Spass.
    Für mich gehts aber nur noch zwei Wochen... danach gibts Pause und Sprachaufenthalt... fertig Fussball (macht so wie dieses Jahr sowieso keinen Spass).


    Viele Grüsse
    TRPietro