Aggressive Gegner in der E Jugend was nun?

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  • Hallo erstmal,



    ich bin relativ neu hier im Forum. Ich will zunächst kurz was zu mir und meiner Mannschaft schreiben.



    Ich bin jetzt mittlerweile seit 2,5 Jahren im Jugendfußball aktiv, habe im ersten Jahr als Co-Trainer ausgeholfen und als dann unser Trainer aus beruflichen Gründen zurück getreten ist habe ich halt übernommen und mache dies auch jetzt mit voller Leidenschaft. Meine Kids sind sind 2002er Jahrgang, im vergangenen Sommer wurde die Mannschaft etwas auseinander genommen, weil vier Leistungsträger vom Nachbarverein abgeworben wurden, dieser einen sehr guten Ruf hat. So begann für uns ein Neuanfang, es kamen 6 Spieler dazu, so das ich viel Arbeit hatte die Kinder alle auf ein Niveau zu bringen.



    Nach einem ziemlich großen Theater im Winter sind wir dann als komplette Mannschaft zu einem neuen Verein gewechselt und fühlen uns dort jetzt richtig wohl. Habe dort nochmal zwei leistungsstarke Kinder dazu bekommen. So das wir jetzt eine spielstarke 2002er Mannschaft sind. Es passt einfach alles zusammen. Dank des Kreises dürfen wir auch alle Spieler noch nachholen und werden auch gewertet. Was eigentlich ganz gut, aber natürlich auch bedeutet fast jede Woche ein Nachholspiel, von März bis Anfang Juni müssen wir 16Spiele bestreiten.


    Die Saison hat super gestartet, haben gegen Mannschaften die an der Tabellenspitze stehen gespielt und wirklich diese an die Wand gespielt, mir persönlich muss ich dazu sagen ist das Ergebnis zur Zeit gar nicht so wichtig. Mir ist viel wichtiger das ich Spielfreude, Spielintelligenz und vor allem Spielfluss sehe. Aber das war auch vorhanden, und wenn dann das Ergebnis stimmt umso besser.



    So jetzt aber zu dem eigentlichen Problem, ich finde das unsere Gegner mittlerweile sehr aggressiv gegen uns antreten, es gibt kaum noch ein Spiel wo nicht nach spätestens 5 Minuten einer von meinen Kids auf dem Boden liegt und wieder von hinten umgehauen worden ist. Meine Kids lassen sich das dann zwar gefallen, aber halten dann auch irgendwann dagegen, so das aber am Ende gar kein Spielfluss mehr vorhanden ist, und der Sieger letztendlich durch ein Megakampfspiel dann glücklich durch eine Ecke oder so zustande kommt. Meine Kids konzentrieren sich dann nicht mehr auf den Ball, diesen laufen zu lassen. Ich habe es jetzt immer wieder angesprochen. dann ist wieder kurz Ruhe von meinen Jungs, aber auch nur bis zum nächsten Foul und dann geht der Kampf weiter.



    Was meint ihr, was soll ich tun?


    Vielen Dank schon einmal für Tips.

    Mit sportlichen Grüßen


    Sebastian

  • Schneller werden, dann wird man weniger von hinten umgehauen ;)

  • Vor dem Spiel mit den Kindern und den Trainern reden, dass man bei schweren Fouls die Kinder vom Platz schickt und Sie 3-5 Minuten in Unterzahl spielen müssen.

    FCK

  • Ich habe mit den gegnerischen Trainern jetzt mehrmals gesprochen direkt während des Spiels aber auch nach dem Spiel in Ruhe, da kriegt man leider nur so Antworten wie "das ist Fußball, wenn es euch nicht passt dann müsst ihr halt ins Ballett oder in den Schachsport wechseln".....



    Ich finde es einfach nur schade zur Zeit das meine Mannschaft für einen guten Fußball nicht belohnt wird, sondern eher die Mannschaften die aggressiver sind.

    Mit sportlichen Grüßen


    Sebastian

  • Klare Fouls (Tritt von hinten) sollte der Schiri aber ahnden. Tut der das denn nicht?


    Aber ganz allgemein:
    Mein Sohn ist 2003er. Zur Bambinbi und F-Zeit war das Spiel noch weitgehend körperlos, aber jetzt in der E beginnt das Spiel körperbetonter zu werden. Das hat mit Fouls noch gar nichts zu tun, sondern viele Spieler beginnen (erst) jetzt damit, den Körper bewusst reinzustellen und im Laufduell den Körperkontakt zu suchen (Schulter an Schulter). Natürlich passieren da auch Fouls, aber noch öfter ist es so, dass einer der beteiligten Spieler auch ohne Foul zu Boden geht und sich lautstark beschwert. Auch in unserer Mannschaft gibt es Spieler, die da sehr anfällig sind. Zweiter Punkt ist, dass durch das körperbetonte Spiel der Ballführende einfach weniger Platz und weniger Zeit hat. Das führt natürlich zu weniger Spielfluss, aber genau deshalb macht der Gegner das ja. Und wahrscheinlich machen das Eure Gegner umso mehr, als ihr in der Hinrunde ja bewiesen habt, dass sie sonst gegen Euch verlieren.


    Aber wie gesagt, klare Fouls (und der Tritt von hinten gehört da ganz sicher dazu) muss der Schiri ahnden. Tut er das nicht, muss man überlegen, ob man seine Mannschaft diesem Verletzungsrisiko weiter aussetzen kann.


    Grüße
    Oliver

  • Vielleicht müsste man mal auf sich selber achten. "An die Wand spielen" und "dagegenhalten" sind nicht unbedingt Worte mit deeskalierendem Charakter.
    Sicherheit geht vor. Resultate sind sekundär.
    Gut sind auch immer Gespräche mit anderen Trainern über solche "Rüpelmannschaften". Schnell wird dann klar, was Norm ist und wer auffällt.
    Im Widerholungsfall kann man das Spiel auch mal filmen, Fakten auswerten, dem gegnerischen Verein zukommen lassen und wenn auch das nichts hilft, mal mit dem Regionalverband Kontakt aufnehmen.


    Ausserdem kann die EIGENE Spielweise viel ausmachen:
    Wir spielen in der "E" in der Regel gegen im Schnitt 2-3 Jahre ältere Gegner. Würden wir hier ein körperbetontes Spiel oder den Zweikampf suchen hätten wir keine Chance. Dies zwingt unsere zu einem schnellen Zusammenspiel und damit hat der Gegner weder Chance noch Grund grob einzusteigen - und wenn doch - dann ist es meist so offensichtlich dass es auch entsprechend geahndet wird.
    An Turnieren beobachte ich oft, dass sich die wüstesten Szenen zwischen Team abspielen die Alterskategorienmässig am oberen Limit stehen, entsprechend schlecht zusammenspielen und deshalb den "Erfolg" mit brachialen Einzelaktionen suchen müssen. Wenn dann noch südländischer Ehrgeiz und die "lass dir das nicht gefallen Mentalität" undomestizierter Eltern dazugekommt, ist die explosive Mischung perfekt. Aber eben: es braucht dann immer zwei dazu.

  • Bei FUßball ist man halt mal ein paar Gefahren ausgesetzt. Aber von hinten ist ein Foul und kann mit einer roten Karten (Ausschluss) verbunden sein.

    FCK

  • Ich gebe euch da natürlich recht, klar, ist Körperkontakt normal, und ich habe da auch kein Problem so soll es ja auch ruhig sein. Das gehört dazu, auch das mal ein Foul passiert, wenn es um eine Balleroberung oder auch einen Zweikampf geht.



    Aber mich macht es etwas traurig, das es im E Jugendfußball bei uns leider darum geht, bei den meisten Gegnern, das Spiel der anderen Mannschaft zu vernichten. Wenn ich dann noch gegnerische Trainer höre, ihr müsst noch aggressiver dran gehen, kann ich das nicht verstehen. Und wie gesagt, es waren jetzt drei Spiele wo bereits in den ersten 10 Minuten meine Spieler von hinten angegangen wurden, meistens sogar so das es dir Schiri niht gesehen hat, also bereits nach Abspiel. Und was mich dann noch am meisten ärgert sind dann weil der Schiri nicht auf Foul erkannt hat, diese blöden Schiedsrichterbälle, wo dann auch noch nicht einmal der Ball fair zurück gespielt wird.


    Wisst ihr, mir ist das Ergebnis wirklich egal, mir reicht es wenn ich sehe, das meine Jungs sich einfach weiterentwickeln, aber den Kindern reicht es natürlich nicht....

    Mit sportlichen Grüßen


    Sebastian

  • das es im E Jugendfußball bei uns leider darum geht, bei den meisten Gegnern, das Spiel der anderen Mannschaft zu vernichten


    Logo, oder ? Ist ja Fussball ;) Also ehrlich, wenn du mir mit so einem Spruch kommen würdest, würde ich dich auch etwas komisch anschauen und mich fragen ob ich richtig gehört habe.
    Spiel vernichten heisst noch lange nicht unfaires Spiel. Das ist schon klar. Aber dass deine Spieler angefasst werden wenn sie den Ball zu langsam spielen wohl auch.

  • Ich finde wir reden hier über eine E Jugend, und wenn ein Trainer seine Kinder sichtbar so einstellt, nur das Spiel des Gegners zu vernichten, den Ball erobern, langen Pass nach vorne auf den total schnellen Stürmer, der dann versucht alleine irgendwie ein Tor zu schießen finde ich es nicht altersgerecht.



    Ich finde in dem Alter sollte versucht werden ein Pass und Kombinationsspiel zu entwicklen, und nicht auf konter spielen und möglichst aggressiv den Gegner niederringen und dann langen Ball nach vorne.



    Tut mir leid habe ich kein Verständnis für

    Mit sportlichen Grüßen


    Sebastian

  • Ich finde in dem Alter sollte versucht werden ein Pass und Kombinationsspiel zu entwicklen, und nicht auf konter spielen und möglichst aggressiv den Gegner niederringen und dann langen Ball nach vorne


    Finde ich auch. Tun wir auch. Und ich behaupte wenn DEINE Mannschaft das toll hinkriegt und dem Gegner EUER Spiel aufzwingt, läuft der Gegener mit seiner Agressivität ins Leere. Wenn aber DEINE Mannschaft noch nicht soweit ist, darfst du dich weder wundern noch beschweren wenn der Gegner schubst.
    Vielleicht solltest du in DEINEM Training mehr auf Gegenseitigkeit spielen lassen und deine Jungs dazu motivieren im 1:1 IMMER richtig Gas zu geben.

  • Danke für den Tip, wie kriege ich denn aus den Kindern heraus sich nicht darauf einzulassen, sondern ganz normal weiterzuspielen, und nicht so ein Kampfspiel zu bestreiten.

    Mit sportlichen Grüßen


    Sebastian

  • aggressive Spielweise. was versteht man eigendlich darunter.?


    jeder legt das anders aus- das geht vom schnelleren attakieren des Gegners, über körperbetonteres Spiel bis hin zu unfairer
    Spielweise (von hinten in die Beine)


    jeder hat auch eine andere Vorstellung und Einstellung zu den einzelnen Arten des aggressiven 'Spiels.


    hab schon erlebt, dass eine Mannschaft als aggressiv bezeichnet wurde, die einfach nur Pressing gespielt hat.


    Nun sind halt mal innerhalb der gültigen Regeln unterschiedliche Spielweise erlaubt, ob man das gut findet oder nicht.


    technisch starke Mannschaften beschweren sich fast immer einen aggresiven Gegener-.


    auf unterschiedliche Auffassungen und Spielweise wird man immer stossen. die gegnerische Mannschaft kann ich nicht beeinflussen,
    auch der Schiri nicht, solange sie sich innerhalb der Regeln bewegen.


    Also bleibt nur eins übrig, die eigene Mannschaft dazu bringen, dass sie ihre eigene Spielweise vom Grundsatz her weiter beibehält.
    Allzuhoft versuchen da Mannschaften aber sch die Spielweise der anderen aufdrücken zu lassen.


    Ausserdem muss ich als Trainer der Mannschaft beibringen, wie man mit einer solchen Spielweise umgeht.


    FB hat da z.B.eine schnelleres Spiel in den Raum gestellt.


    im Training kann man durchaus diese aggresivere Spelweisedurchaus nachstellen.


    Beispiel. einige meiner Kids hatten massive Probleme, wenn es gegen Mannschaften ging, die absolute konsequente Manndeckung
    spielten.


    Hab dann in Trainingspielen halt ebenso gespielt. das Ergebnis war relativ schnell sichtbar.


    Erlebe aber auch Mannschaften, oder auch nur einzelne Spieler, die aus meiner Sichtweise extrem empfindlich sind, und schon jede
    Körperberührung als schweres Foul ansehen.


    Ich hatte mir abgewöhnt, die gegnerische Spielweise (ausser bei häufigerem bewusstem Foulspiel) zu kritisieren, sondern mich darauf konzentriert, wie wir da entsprechend darauf reagieren können.


    eine gesunde Aggressivtät gehört für mich zum Fussball dazu, auch schon in einer E. Und das jetzt bitte nicht mit Foulspielen zu
    verwechseln.


    Fussball ist kein körperloses Spiel.

  • Tja, in der Tat, jeder legt das anders aus.


    Ich für meinen Teil sehe da die Grenze, wo es nicht um den Ball oder um die Balleroberung mit Körpereinsatz geht (Schulter einsetzen im Laufduell etc., bißchen Geschubse bei der Ballannahme), sondern wo es von vorneherein auf den Gegner geht, um ihn zu verunsichern. Wir haben am Wochenende gegen eine Mannschaft gespielt, wo vorher andere Gegner aus Erfahrung gewarnt haben: Passt auf die Nr. ? und Nr. ? auf, die ziehen im Vorbeigehen in den Haaren und kneifen und so etwas.


    Genauso war es dann auch, und das ohne das der Ball überhaupt in der Nähe war. Ich frage mich dann, wie kommen Mädchen im 1. Jahr D-Jugend dazu ? Von alleine oder hilft da der Trainer nach mit Tipps zur psychologischen Kriegsführung ???


    Ich glaube nicht dass der Zweck die Mittel heiligt, es sollte auch beim Grätschen immer noch um den Versuch einer fairen Balleroberung gehen und nicht darum, dem Gegner erst einmal einen Mitzugeben 'um ein Zeichen zu setzen', aber wenn man da die Anekdoten einiger Exprofis so liest......

  • Thomas


    das ist kein aggressives Spiel, sondern unfaires Spiel, für das der Schiri zuständig sein sollte, schreb bewusst sollte.


    da man aber nicht einfach nach 10Minuten vom Platz gehen kann, muss man seine Spieler auch auf solches Verhalten vorbereiten, auch wenn das nicht einfach ist..


    ab E sollte man z.B. seinen Kids schon beibringen, wie sie mit verbalen Attacken des Gegenspielers umgehen können.


    gg

  • Kneifen und Haare reissen gaht gar nicht.


    Wäre es eine Mannschaft mit eh schon zweifelhaftem Ruf, würde ich spätestens im Wiederholungsfall den gegnerischen Trainer darauf ansprechen. Wenn er nicht reagiert, würde ich als Trainer das Spiel unterbrechen, mitten auf den Platz laufen und die gegnerische Spielerin vor Schiedsrichter und versammelten Publikum so was von zusammenscheissen, dass das für alle mal 100% kristallklar ist, dass das SOO jetzt gar nicht geht.
    Einmal so als ansonsten zurückhaltender ruhiger Typ mal richtig laut werden setzt Zeichen. Das vergessen die nie mehr !
    Bei uns hat der Verband für solche Unsportlichkeiten eine Zero Tolerance Richtlinie rausgegeben. Wenn das ein Trainer immer noch nicht kapiert hat, fliegt er zuerst vom Platz, dann aus dem Verein und dann aus dem Verband! Gleiches gilt für Spucken, Beleidigungen oder Sachbeschädigungen in der Garderobe. Dafür muss bei uns in der Region JEDER TRAINER gerade stehen, und es ist SEINE Sache, dafür zu sorgen, dass diese Message bei seiner Mannschaft entsprechend klar ankommt und er von sich aus fehlbare Spieler sofort vom Platz nimmt.


    Je nach weiterer Reaktion würde dann sogar das Spielfeld mit der gesamten Mannschaft verlassen, und immer einen Bericht zu Handen des Regionalverbandes schreiben.
    Nur SO kriegt man das in den Griff.

  • Vergangenen Samstag:
    Spiel bei einer Dritten. Im Hinspiel (Oktober) hatte der Gegner nur Jungjahrgang dabei, das damalige Spiel war sehr fair. Wir gewannen knapp aber verdient 2:1.
    Seitdem hat unsere Truppe sich topp entwickelt, wegen Himmelfahrt und beweglicher Ferientage fehlten einige Leistungsträger urlaubsbedingt. Nichtsdestotrotz hätten wir auch so das Spiel dank Chancenplus und besserer Spielanlage beherrschen müssen.


    Der Gegner bot nun ca. fünf Spieler aus höheren Mannschaften auf, davon war einer meiner Ansicht nach bereits ab der 10. Minute verwarnungswürdig:
    - Zwei übelste Ellbogenchecks gegen ein Mädchen (jeweils ins Gesicht) - am Rande der Tätlichkeit! Das Mädchen konnte nicht mehr spielen....
    - Nettigkeiten ("F**** euch doch selber!")
    - Mehrfacher Verstoß gegen Regel 12 (Halten, Ausfahren des Arms, Stollentritt auf Fuß, etc.) - "Normales Schulterrempeln" wurde nur gegen uns gepfiffen
    - ein Mädchen (von vier eingesetzten Mädels) mußte mit Verdacht auf Handgelenksbruch** noch in der 2. Hälfte in die Notaufnahme gefahren werden
    - Ungeahndete Notbremse (mit Hand auf der Schulter den durchgebrochenen Stürmer im Strafraum beim Torschuß entscheidend gehindert)
    - usw. usf.


    Meine Truppe hat versucht, spielerisch dagegen zu halten und ist nicht nervös geworden.
    Dann noch schnell den Sportlergruß abgehakt, die ganzen Verletzungen im Spielbericht vermerkt, die Schiedsrichterin gefragt, warum die Situationen nicht regelkonform geahndet wurden ("das habe icht nicht gesehen, tut mir leid!") und danach schnell nach Hause.
    Protest einlegen? Wozu?


    **zum Glück war es dann nur eine schwere Prellung, die zwecks Kühlung mit einem dicken Eisgutschein aus der Trainerkasse gelindert werden konnte.

  • Bei uns wir ganz klar zwischen Fouls und Verstössen gegen elementare FairPlay Regeln unterschieden.


    Ellbogenstösse, Blutgrätschen, im LAUFENDEN SPIEL sind immer als Foul zu betrachten da 100% Absicht selten von allen als solche erkannt und belegt werden kann. Das liegt dann alleine im Ermessen des Schiedsrichters. Ist oft bitter, aber anders wohl nicht zu regeln ohne dass Eltern und Trainer aufeinander losgehen.


    Dann gibt es die bei uns geltenden absoluten NoGos wie Beissen, Spucken, Fluchen, Mobbing, Sachbeschädigung etc. bei dem JEDEM TRAINER bedingungslos und sofort für Disziplin sorgen muss. KANN er das nicht, kriegt er einen Verweis und fliegt im Wiederholungsfall aus dem Regionalverband. KENNT er das nicht sind Spiel- und Turnierveranstalter und andere Trainer verpflichtet ihn darauf hinzuweisen.

  • Da kommen mir Erinnerungen auf.
    Letztes Jahr trainierte ich ja eine D-Mannschaft.


    Ich kann mich da an einem Hallenturnier erinnern, wo ein Vater eines Gegner, nach dem Spiel zu mir kam.
    Ich lief da die Treppe rauf und er mir entgegen. Der schiess mich derart zusammen. Er meinte, dass wir zu hart spielen.
    Ich verstand die Welt nicht, weil ich der Auffassung war, dass meine Junioren eher zu weich waren.
    Was nun?


    Vater meint, Kids waren zu hart....
    .... ich meine diese waren zu weich.


    Wer hat nun Recht?


    Eine gewisse Härte gehört zum Fussball.
    Abgesehen davon. Ich mag es überhaupt nicht, wenn meine Teams nicht entschlossen um jeden Ball kämpfen. Lieber schlecht spielen und mit Kampf gewinnen als schlecht spielen und kampflos verlieren. Nicht kämpfen passt mir überhaupt nicht...


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Dazu mal zwei Beispiele:
    1. Ein Freund hat in der Jugend Tennis gespielt und da spielt jeder Spieler auf seiner Seite auch den Schiedsrichter. Da gab es nun Spezialisten, die (mehr oder weniger vereinsabhängig) auffällig oft die Bälle des Gegners im Aus gesehen haben. Gegen solche Mogler hat dann nur geholfen, sich auf den Platz zu setzen und zu sagen, dass man erst weiterspielt, wenn ein neutraler Schiedsrichter das Spiel weiterleitet oder der Gegner sich zusammenreißt.
    2. Ein gegnerischer Trainer hat in einem Spiel gegen mein Team mal mit Spielabbruch gedroht, um seine Spieler zu schützen. Ich habe das nicht wirklich verstanden, weil im Mittelpunktes jedes Zweikampfes der Ball stand und mein Team maximal 2 oder 3 ungeschickte Fouls gespielt hat, die alle geahndet wurden und sich die Spieler auch sofort entschuldigt haben. Die Reaktion des gegnerischen Trainers auf die aus seiner Sicht zu harte Zweikampfführung fand ich aber überlegenswert.


    Ein Boykott (Verlassen des Platzes oder einfach nicht mehr mitspielen und sich halt hinten einschenken lassen) zeigt nämlich die eigene Philosophie deutlich:
    Die Priorität von Lernerfahrung und Spaß am Sport und die Zweitrangigkeit des Ergebnisses, wenn es irregulär oder unsportlich zustande kommt. Wenn man das durch einen Boykott so konsequent verfolgt, erzielt das manchmal den gewünschten Eindruck beim Gegner. Wenn nicht, dann kann der Gegner seinen "Erfolg" wenigstens nicht genießen, er hat ja nur gegen sich selbst gespielt.


    Klar ist allerdings auch, dass der Boykott die ultima ratio ist, wenn der Schiedsrichter total versagt. An den sollte man sich nämlich als erstes wenden (am besten im ruhigen Gespräch in der Halbzeit, während des Spiels herumschreien hilft da nicht viel)


    *Edit*: Ich meine übrigens auch nur, dass man das gegen Gegner machen sollte, die offensichtlich von ihrem Trainer auf Unsportlichkeit getrimmt werden: Beschimpfen, Nachtreten, auf Zeit spielen, und desgleichen. Jede gespielte Minute ist wertvolle Übungszeit, deshalb ist auch Zeitspiel bei mir absolut tabu. Einer Schlussoffensive konzentriert standzuhalten bringt mehr, als 20 Mal zu wechseln und Ecken einfach nicht auszuführen, wie man das schon in der D-Jugend erleben darf...