Rotation der Position bei den F-Junioren

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  • Diese Kinder dürfen als Belohnung für die ungeliebte Abwehrarbeit auch durchspielen.


    Die Dreierreihe würde ich aber immer durchspielen lassen


    wie sollte ich das anders interpretieren?


    jetzt kenn ich ja schon etwas deine Denkweise, und bei mir stellten sich Fragezeichen ein.


    Wie soll das aber einer interpretieren, der dich noch nicht kennt, und dies liest?


    gg

  • Sorry, ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich dachte, mein Ansatz wird durch meine Erklärungen deutlich. Mit "durchspielen" meinte ich, nicht während einer Halbzeit die Kinder auszutauschen. Das verwirrt sie mehr als das es ihnen hilft, gerade "hinten". Ist ja selbst bei den Profis so ;)


    Ich würde die Dreierreihe generell in der F-Jugend eine Halbzeit durchspielen lassen und nur "vorne" ein- und auswechseln bzw. rotieren. Zur Halbzeit wird die Dreierreihe dann in den ersten Wochen gar nicht, nach einiger Zeit partiell und später komplett getauscht.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    Einmal editiert, zuletzt von Schimanski ()

  • Ich wurde angefragt wie wir GENAU wechseln.


    Wie isch schon geschrieben habe: Gewechselt wird mehrmals innerhalb eines Spiels, egal ob Turnier, Meisterschaft oder Training.


    Um ins Detail zu gehen muss ich noch einiges vorausschicken, resp. ist mir bewusst dass ich nicht dieselbe Ausgangslage habe wie die meisten hier:
    Ich gehe immer (nur) mit 2 Ersatzspielern an Turniere. Mitgenommen werden grundsätzlich nur diejenigen Spieler die a) nicht überfordert sind und b) schon eine längere Zeit mit uns Trainieren und deshalb wissen wie es grundsätzlich läuft.
    Damit habe ich IMMER Spieler die grundsätzlich auf ALLEN Positionen spielen können und sollen (hätte ich das nicht, würde auch ich die Schwächerern mehrheitlich in der Deffensiven und die Stärkeren in der Offensive die dann jeweils "für sich" wechseln).


    Vorbereitung:
    2-3 Wochen vor den Spielen bestimme ich wer mitkommt und lege dann auch für jedes Spiel bereits die Startaufstellung, sowie den 1. und 2. Wechselspieler fest. Dabei achte ich darauf dass die Spieler so viel wie möglich mit anderen Spielern zusammenspielen können.
    Im Spiel:
    Wir beginnen mit der Standardaufstellung. Die lasse ich mindestens einen Drittel der Spielzeit so laufen und beschränke mich aufs Beobachten der zuvor vereinbarten Themen und rede, falls es Sinn macht, mit den beiden Ersatzspielern darüber was ich sehe.
    Dann nehme ich bewusst den Spieler raus dem ich etwas erklären möchte. Automatisch geht der 1. Wechselspieler rein. Der 2. wird nun zum ersten Wechselspieler und der, der rausgekommen ist, wird, nachdem ich mit ihm gesprochen haben automatisch zum zweiten. Genauso wechseln wir wenn ein Spieler verletzt oder erschöpft ist oder einfach keine Lust mehr hat.
    Ich als Trainer konzentriere mich einzig auf den Spieler der rauskommt. Alles andere läuft automatisch.
    Nach der Pause lasse ich sie dort weiterspielen wo sie begonnen haben. Nur wenn es gar nicht geht (z.B. zwei Egomanen nebeneinander) behalte ich mir vor nach der Pause eine neue Startformation zu bringen.
    An Turnieren habe ich für jedes Spiel eine andere Startformation.


    Fazit
    Das System ist einfach, muss aber geübt werden. Es entlastet den Trainer und gibt den Spielern Mitverantwortung. Vor allem ist es fair.
    Ueber die Saison hinweg hat mit fast 100% Sicherheit JEDER Spieler den ich zu Spielen mitnehme, zu mindestens 80% seiner Zeit gleich lang auf allen Positionen und verschiedenen Mitspielern gespielt. Die restlichen 20% sind Schwankungen unterworfen: Persönliche Willkür, Zeitliche Beschränkungen, verletzungs- oder motivationsbedingte Ausfälle und Finalspiele die wir dann auch mit der "besten" Aufstellung gewinnen wollen.


    Nachteil
    Dieses System funktioniert natürlich nur, wenn alle Spieler grundsätzlich auf allen Positionen spielen können, resp. jeder Spieler adhoc durch jeden anderen Spieler ersetzt werden kann.
    Man sollte dieses System schon bei der G einführen und vor allem den Eltern nicht nur die Mechanik sondern auch den Zweck erklären. Führt man dieses starre Teil erst nachträglich in der F ein, sind Frustrationen bei Kinder und Eltern vorprogrammiert.

  • Es ist mir bewusst, dass ich nicht direkt auf die eingangs gestellte Frage geantwortet habe und das aus gutem Grund:
    Ich halte die Frage für die gegebene Situation (Spieler überfordert, kaum über die Mittellinie, etc. ) für nicht adäquat, bzw. scheint es mir, als würde der Gaul hier am falschen Ende aufgezäumt.
    In dieser Situation müsste man sich sich fragen ob es überhaupt schon Sinn macht mit dieser Mannschaft an Turnier zu gehen und/oder Meisterschaften zu spielen, oder ob es nicht sinnvoller wäre die Zeit für gezieltes Grundlagentraining zu nutzen.
    Klar werden fixe Positionen oder eine Einteilung in Defense/Offense kurzfristig eine gewisse "Verbesserung" bringen, aber die Mannschaft langristig in ihrer Entwicklung bremsen bis sie in 1-2 Jahren auf mit fixen Positionen wieder genau gleich überrollt werden, denn eine leistungsorientierte Mannschaft wird immer sehr schnell raus haben über welche "fixen" Spieler man den grössten Erfolg hat. Ausserdem läuft man so Gefahr, dass sich schwächere Spieler verstecken und sich auf Einfachstlösungen beschränken.


    Fazit:
    Moralisch macht es sicher einen Unterschied ob man 10:0 oder 4:2 verliert. Aber einen noch grösseren Unterschied ist, ob man auf bessere Resultate hoffen kann oder man damit rechnen muss, dass es längerfristig dabei bleiben wird.
    Ich persönlich bin für Hoffnung, Die haben wir, wenn wir uns alle möglichst optimal entwicklen. Das Schwächste Glied in der Kette wird entscheidend sein. Dieses muss gefördert werden. Und zwar auf allen Positionen. Entscheidend ist das Hirn, nicht der Fuss. Stereotypes, auf eine fixe Position beschränktes Verhalten mag zwar am Anfang bequem sein, führt aber längerfristig nicht nur in die Sackgasse sonder auch zu vielen sozialen Problemen in der Mannschaft.
    Alle Zellen sind zuallerst mal Stammzellen. Diese müssen gesund sein. Sonst gibts bei der späteren individuellen Ausprägung Krebs !

  • Ich sage auch nur rotieren, rotieren.
    Ich habe damals den 98er Jahrgang in der F1 übernommen, wenig richtiges Training vorher. Zweistellige Niederlagen waren teilweise die Folge.


    12 Mann-Kader. Mit 10 Mann zum Spiel. Immer im Wechsel. Das heißt jeder machte im Rhythmus 5 Spiele und pausierte dann eins (natürlich mit Ausfällen nie ganz gepasst).
    Jedes Spiel einen anderen Keeper. Im älteren E-Jugend-Jahr hat sich dann ein "echter" Keeper herauskristallisiert, das ist er auch heute noch. Da er lange im Feld war, fußballerisch aber auch sehr ordentlich dabei.


    Wir haben immer mit 3:3 gespielt.
    Pro Spiel haben wir immer 3 3er Reihen gebildet.
    Jede Reihe spielte insgesamt 2/3 des Spiels. Davon nochmal im Wechsel als offensive und als defensive 3er Reihe. Immer wieder rotiert, in unregelmäßigen Abständen. Haben aber darauf geachtet, dass die Zeiten eingehalten wurden.



    Sicher gab es damals ergebnistechnisch Haue gegen Teams, die mit 2-3-1 oder solche Späße gespielt haben.
    Im Laufe der Zeit wurde der Rückstand wettgemacht und aufgeholt. Heute spielt die Mannschaft, die ich leider nicht mehr traininere (Grundsatz bei uns im Verein: kein Trainer länger als 3 Jahre eine Mannschaft) C1 und ist mit voller Punktzahl Tabellenführer der Kreisleistungsliga.


    Der Verein, der in der F alles gewonnen hat, spielt jetzt im unteren Mittelfeld. Die Stürmer stehen stur vorne herum, das Spiel ist stupide ausrechenbar und die Verteidiger sind als "Positionsidioten" nur schwer in der Lage, mal den Ball durch die Reihen laufen zu lassen oder gar das Spiel auszubauen.




    Was ich damit sagen möchte. Beim Konzept mit dem Rotieren bleiben... Ergebnisse wegblenden (sollen die doch so ihre Spiele gewinnen) und die Mannschaft flexibel entwickeln lassen. Richtungsweisend denken. Die Spieler werden es dir irgendwann danken!

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Tobi
    Deckt sich 1:1 mit meinen Erfahrungen. Ich finde es ehrlich gesagt, sehr, sehr schade wie aus rein tabellarischen Gründen Potential einfach nur optimal genutzt, aber nicht erweitert wird. Dazu kommt, dass solche Teams oft ein schlechtes Klima in der Mannschaft haben. Stürmer gegen Verteidiger um ein frustriertes Mittelfeld wo jeder in seiner einmal gefassten Rolle gefangen bleibt, ob es ihm passt oder nicht. Wie langweilig müssen da Trainings und Spiele sein, wenn man den Jungs die Chance nimmt, wenigstens EINMAL in ihrem Leben sämtliche Schönheiten des Fussballsports ausgekostet zu haben. Dann wird die Aussage "Ich war immer nur Verteidiger" wohl zur absoluten Bankrotterklärung. Schade das ...

  • Wir hatten heute wieder Training und ganz bewußt haben wir wieder geschaut dass die Kinder die eher vorne spielen hinten in der Dreierreihe eingesetzt wurden. Und die die lieber hinten spielen (ja die haben wir auch dank eines Alaba und CO ;) ) haben wir bewußt nach vorne getan. Man erkennt dabei recht deutlich den Lerneffekt. Nämlich erkennt der Stürmer der in der Defensive eingesetzt wird am eigenen Leib was es heißt sich nach einem verlorenen Zweikampf auszuruhen. Und der Verteidiger kann sich nicht mehr darauf verlassen, das vorne jemand das Ding reinmacht, nein er muss selbst mal den einen oder anderen Gegenspieler überspielen und zum Torabschluß zu kommen. Rotation ist immens wichtig. Auch wenn die Kinder noch nicht mit anderen mithalten können, so würde ich trotzdem nicht versuchen die 2 Stärksten vorne hinzustellen um doch mal das eine oder andere Tor zu erzielen. Oder doch hinten aufstellen um die Bude dicht zu machen. Das fußballerische Können sollte im Training geschult und im Spiel dann umgesetzt und auch verfeinert werden. Die Vielseitgkeit sehe ich hierbei als Multiplikator.


    Während einem Spiel aber werden wir nicht mehr rotieren. Auch wir haben den Fehler gemacht die Jungs dann in der Halbzeit mal zu wechseln oder auch während der Spielzeit. Da hat sie völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Die Ersatzspieler werden wir nun nicht mehr im Spiel sondern pro Spiel wechseln. und ihnen feste Positionen zuweisen. Dies ist im Moment auch unserer Schwerpunkt bei den Trainingsspielen. Rotation erfolgt dann nur mehr von Spiel zu Spiel.



    Natürlich ist es schwierig wenn der Gegner deutlich überlegen ist. Auch wir haben aktuell noch solche Spiele. Ich glaube trotzdem dass die Rotation hier weiterhilft, da wie oben schon gesagt der Stürmer der dann auch anders in Zweikämpfe geht, wenn er mal auch hinten spielt und "ausräumen" muss. Das ist zumindest in meiner Mannschaft ein Thema - die Angst vor dem Gegner. Da unsere etatmäßigen Verteidiger diese eher weniger haben, ist es nur umso logischer, die Stürmer auch regelmäßig hinten spielen zu lassen. Er geht dann ganz anders gegen den Ball und Gegner. Ich denke dass die Kids das sehr schnell lernen und auch verinnerlichen. In einer Woche können wir das im nächsten Turnier dann beweisen. Das erste war ja für uns noch nicht so optimal verlaufen.

  • Hallo Michael


    Bei der Rotation gibt es keinen Königsweg. Alle drei Wochen ? Oder während eines Spieles ? Von Spiel zu Spiel ? Halte ich persönlich eher weniger von. Sie sollen auf den jeweiligen Positionen ja ihre Erfahrung machen. Möglichst aber nachhaltig. Daher habe ich immer zwei oder drei Spiele rotiert. Im Training mit den Spielern meine Beobachtungen besprochen und ihnen Tipps fürs Training gegeben. Das konnten sie dann im nächsten Spiel ausprobieren. Das galt übrigens im besonderen für den Keeper. Auf keiner anderen Position sind die Spielerfahrungen so individuell und kompakt wie auf dieser. Daher fand ich als Laie ( war nie Keeper ) es für nachhaltiger den jeweiligen Spieler unmittelbar hintereinanderhier Erfahrungen zu sammeln.


    Ich kann Deine Skepsis nachvollziehen. Man ist sich in kurzen Momenten nicht sicher ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Viele Spiele haben wir verloren, weil ich rotiert habe. Ich hätte meine Truppe auf den Gegner bezogen aufstellen können und wir hätten gewonnen. Ich würde es jedoch jederzeit wieder so machen. Zumindest bis D. Dann nur noch in abgeschwächter Form.


    Ich kann Dir aber leider auch nicht den entscheidenden Tipp für Deine Truppe geben. Nur den einen für Dich: Schau nicht zuviel auf Andere. Die haben andere Voraussetzungen oder Gegebenheiten. Geh weiter Deinen Weg. Und Rotation ist der richtige ! Probier Deinen Gedanken mit den drei oder vier Wochen auf einer Position doch ruhig mal aus. Es bleibt ja Rotation, nur mit längeren Intervallen.


    Die Fragen von TW-Trainer würde ich erweitern bzw. intensivieren wollen. Beschreib doch mal ein Trainingszeitraum von 8 Wochen. Ich vermute das eher hier das Grund"problem" liegt. Trainiert ihr individuelles Umschalten ? Kommt nach 1:1 Übungen für den Abwehrspieler bei gewonnenem Zweikampf immer eine Anschlussaktion ?


    Und noch eine Frage: Ihr seid drei Trainer. Kann gut sein und wird es vermutlich auch. Birgt jedoch auch "Gefahren". Sprecht ihr mit einer Zunge ? Wissen die Kinder wer das sagen hat ? Sprich den Ansprechpartner ? Kinder in dem Alter brauchen eine Person, die die Richtung angibt. Wäre jetzt noch so ein Gedanke.

  • Ich denke auch, dass die eigentlichen Probleme nicht in der Rotation liegen, d.h. durch Abschaffen oder Unterbrechen wird sich nicht so viel ändern, dass Du Spiele in Zukunft gewinnst.Ob Du während des Spiels oder Spieleweise rotierst ist nicht das Wichtigste. Ich lasse im Spiel rotieren. Sind erst mal erschwerte Bedingungen, aber es ist mir wichtiger, dass die Spieler sich auch dort schnell einstellen können und so dazulernen, als der Sieg.

  • Hallo,


    nachdem ich am Freitag noch davon ausgegangen bin, dass das Thema aus dem Ruder läuft, habe ich das ganze Wochenende nicht mehr hier reingeschaut. Jetzt muss ich aber feststellen, dass nun endlich vernünftige Antworten kommen. Vielen Dank hierfür.


    Wir hatten am Samstag wieder ein Spiel und konnten diesmal ein Unentschieden erkämpfen (2:2). Das Spiel verlief diesmal ohne Rotation im Spiel. In der ersten Halbzeit war noch richtig Knäuelbildung. Es war schrecklich anzusehen. Die zweite Halbzeit startete mit einem 0:1. Die Kinder haben sich dann in der zweiten Halbzeit ganz anders verhalten. Es war das erste Mal, das jeder gelaufen ist und auch Kampfgeist an den Tag gelegt haben. Nach dem 0:2 haben sie sich nicht hängen lassen und noch 2 Tore erzielt. Nach dem Spiel waren sie überglücklich und sehr stolz auf sich. Wir hatten 2 Wechselspieler und haben das so geregelt, dass ein Wechselspieler für die Defensive, der andere für die Offensive eingeplant war.


    Es war jetzt auch die erste Mannschaft, die uns nicht hoch überlegen war. Mit dem Unentschieden konnte beide Teams zufrieden sein. Es war jetzt halt einfach mal wichtig, ein Erfolgserlebnis zu haben. Es ist halt auch ein Unterschied, ob der Gegner viel zu stark ist oder man auch Platz und Zeit für Offensivaktionen hat.


    Hier mal die Antworten zu Fragen von Steini:


    - Wir sind 3 Trainer. Hauptansprechpartner ist meine Person. Wir sind 2 Spielerväter und ein sehr reifer und engagierter B-Jugend Spieler. Trainerausbildung hat keiner. Ich trainiere diese Mannschaft nun das 3. Jahr.


    - Es gibt bei uns keine Spielklassen. Alle Vereine ob besser oder schlechter werden in einen Topf geworfen und auf Gruppen aufgeteilt. In der Hinrunde hatten wir halt das Pech, nur starke Mannschaften von Vereinen aus der Landesliga bis zur Bayernliga in unserer Gruppe zu haben. Die hohen Niederlagen gab es halt gegen solche Vereine wo die Trainer auch noch nichts von Unsportlichkeit und Fairnes gehört haben. Ich konnte es halt als Beispiel nicht verstehen wie ein Trainer beim Ergebnis von z.B. 12:0 seinen Torwart noch mit nach Vorne mitschickt um auch noch ein Tor zu schießen. Würde ich in einer solchen Situation sein, würde ich den Gegner bitten mit einem Spieler mehr zu spielen. Es gab z.B. nur eine Situation wo ich mich echt freute. Hinspiel 8:0 verloren. Im Rückspiel meinte der Trainer der Gegner heute wird das Spiel offener. Er hat viele schwächere Kinder eingesetzt. Das Spiel endete 3:5. Damit konnten wir und der Gegner sehr gut leben.


    - Wir trainieren 2 x die Woche für ca. 75 - 90 Minuten sowie am Wochenende ein Spiel


    - Die Staffeleinteilung ist aus unserer Sicht abartig, da hier Mannschaften dabei sind, die einfach viel zu stark sind, bzw. wir zu schwach.


    - Unser Trainingsablauf ist eigentlich meist angelehnt an die Vorgabe des DFB. Aufwärmspiele und Übungen mit Ball, im Hauptteil wird ein Schwerpunkt trainiert und zum Abschluss noch ca. 20 - 30 Minuten Spiel (bei ausreichender Beteiligung auch manchmal auf 2 Gruppen verteilt). Aufwärmen wird gemeinsam gemacht. Bei den Übungen teilen wir meist in 2 Gruppen auf und der dritte Trainer schnappt sich 2 Torhüter (natürlich wechselnd) und macht Fangübungen, Koordination, usw. Aus unserer Sicht ist das Training nicht schlecht. Wir machen uns sehr viele Gedanken darüber und sprechen uns auch ab.


    Aus der Sicht vom Wochenende denke ich, dass die Rotation im Spiel die Kinder (derzeit) noch überfordert hat. Jetzt machen wir das die nächsten 2 Spiele auch noch so und dann wird wieder rotiert. Vielleicht kommen unsere Kinder damit besser klar. Das Erfolgserlebnis war für die Kleinen aber sehr wichtig. Als Beispiel hat mein Sohn sein erstes vernünftiges Spiel abgeliefert und fast ein Tor erzielt. Am Sonntag wollte er dann gleich mit mir an den Sportplatz und Fußball spielen. War bisher noch nie der Fall. Sollte das Beispiel von meinem Sohn auf alle Kinder der Mannschaft zutreffen, dann zeigt das in meinen Augen schon davon, dass auch Erfolgserlebnisse mal wichtig sind.


    Gruß


    Michael

  • Hallo Michael,


    hört sich für mich so an, als wäret Ihr auf einem guten Weg, prima :thumbup:! Euren Ärger kann jeder nachvollziehen, der schon mal durch die unergründliche Weisheit eines Staffelleiters lauter "Brocken" in die Klasse gesetzt bekam. Und ich stimme völlig zu: "Resultate sind in der F egal" wird jeder unterschreiben, aber wenn man jede Woche 2-stellig unter die Räder kommt, leidet der Spaß der Mannschaft so sehr, dass man sich etwas überlegen muss. Aber 3:5 oder sogar 2:2 sind doch prima. Seid Ihr jetzt denn in einer leichteren Gruppe? Wenn ja, dann sollte das Jahr ja zumindest versöhnlich enden. zusätzlich könntest Du auch probieren, Freundschaftsspiele auszumachen. Nach 3 Jahren als Trainer kennst Du sicher ein paar Vereine, die in ähnlicher Situation sind wie Ihr.


    Grüße
    Oliver


  • penaten: Ich habe auch kein Problem damit, durch Rotation 5 : 6 zu verlieren. Wenn ich jedoch 18 : 0 verliere und die Ergebnisse meist ähnlich sind, dann wisst du auch wie der Spielverlauf ist.


    Nochmal: An der Rotation soll festgehalten , jedoch kurzzeitig mal ausgesetzt werden.

    Hallo =)


    warum suchst Du Dir nicht einfach einmal Mannschaften, die dem 'Leistungsniveau' Deiner Truppe entsprechen?


    Generell denke ich, dass es nicht an Deinem Rotieren liegt oder daran, dass Deine Kinder auf dem Platz die 'Orientierung' eventuell verlieren - sondern, dass Du gegen viel zu starke Gegner antreten mußt mit Deinen Kids (was ja leider auf Kreisbene oft nicht zu verhindern ist, bei den Staffeleinteilungen) ;(


    Der Kern der Frage ist wohl eher, wird es tatsächlich durch Aussetzen des Rotierens besser werden?


    Wichtig sollte sein, dass sie mit Spaß dabei bleiben (das hört sich so banal an - ich weiß). Vielleicht gibt es Euer Terminkalender her unter der Woche zwei drei Mannschaften, denen es ähnlich geht zu Blitzturnieren einzuladen? Wenn Ihr genug Kinder habt, trennt doch die absoluten Spielanfänger von denen, die schon mehr mit dem Ball können und sucht Euch dementsprechend Freundschaftsspiele.


    Dies kann ich immer wieder nur befürworten, bei meinen Kids hat sich unsere Hinrunde mit zwei Spielen an jedem Wochenende in der Entwicklung jedes einzelnen Kindes gezeigt. Alle waren beschäftigt, niemand mußte 'zu Hause' bleiben, jeder hatte sein Erfolgserlebnis und mal das verlorene Spiel, alle sind trotzdem eine Einheit.


    Ich wünsche Dir viel Geduld und Kraft ^^

  • Zitat elladino:


    Zitat

    Der Kern der Frage ist wohl eher, wird es tatsächlich durch Aussetzen des Rotierens besser werden?


    Zitat @buc:


    Zitat

    Es war jetzt auch die erste Mannschaft, die uns nicht hoch überlegen war. Mit dem Unentschieden konnte beide Teams zufrieden sein. Es war jetzt halt einfach mal wichtig, ein Erfolgserlebnis zu haben. Es ist halt auch ein Unterschied, ob der Gegner viel zu stark ist oder man auch Platz und Zeit für Offensivaktionen hat.


    Ich denke, der Treadersteller hat hier schon selbst erkannt, dass wohl dieser Erfolg mehr der entsprechenden Spielstärke des Gegners zuzuschreiben ist, als der fehlenden Rotation.


    Allgemein würde ich mir da anfänglich auch nicht so viel Gedanken darüber machen bzw. es als absolut wichtig erachten, ob ich innerhalb der einzelnen Halbzeiten, des einzelnen Spiels, je Spiel oder vorerst nur aller 2 oder 3 Spiele rotieren lasse. Wichtiger ist doch, dass Rotation überhaupt stattfindet und dass man Gründe für nicht zufrieden stellende Leistungen nicht darin sieht, sondern in den wirklichen Gegebenheiten wie dem eigenen Leistungsstand im Verhältnis zu dem des Gegners und dort Verbesserungsmöglichkeiten sucht.

  • Bevor Rotation überhaupt Sinn macht, müssen Spieler zuallererst mal lernen Position zu spielen.


    dies ist wohl bei einem 0:18, bei dem sich das ganze Spiel in einer Hälfte abspielt, und wenige Ballkontakte stattfinden, nicht gegeben.


    gg

  • Insgesamt herrscht hier ja die aus meiner Sicht auch richtige Meinung vor, dass der Hauptgrund der hohen Niederlagen und der generellen Chancenlosigkeit des OP-Teams in der ungeeigneten Staffeleinteilung liegt und weniger mit der Rotation zu tun hat. Das kann ich nur bekräftigen, schlechte Staffeleinteilungen beklagen, und, wie meine Vorredner, dazu raten, neben dem offiziellen Spielbetrieb, durch den Ihr halt irgendwie durch müsst, Freundschaftsspiele gegen andere Teams auszumachen, die eher Eurem Niveau entsprechen. Sonst wirken sich die vielen hoch verlorenen Pflichtspiele auf Dauer nicht positiv, sondern negativ auf die Kinder aus.


    Eine Verringerung der Rotationsfrequenz kann sinnvoll sein, da stimme ich meinen Vorrednern zu. Du musst aber darauf gefasst sein, dass dein Team stabiler spielen wird, wenn du weniger rotierst, was sowohl Kinder als auch Eltern als Wandel zum Positiven erkennen werden. Da würde es mich sehr wundern, wenn dann nicht die falschen Schlüsse gezogen werden, und den Spielern die besondere Eignung für bestimmte Positionen zugeschrieben wird, dass der Reiz der besseren Ergebnisse dazu verführt, festen Positionen dauerhaft den Vorzug vor der Rotation zu geben. Ich bin mir sicher, dass Ihr als Trainer, oder zumindest Du das nicht so vorhast. Ich würde in diesem Zusammenhang aber empfehlen, die Eltern mit ins Boot zu holen, sie ausführlich genug von deinen Plänen in Kenntnis zu setzen, damit sie verstehen, was du vorhast, es als gut und sinnvoll erkennen, und dich dabei unterstützen können. Ansonsten riskierst du, dass es nach dem chaotischen Spiel, das nach der nächsten, zwangsläufig ja auch umfangreicheren Rotation zu erwarten ist, es Unverständnis und Kritik hagelt. Ich empfehle Dir, dem vorzubeugen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zitat guenter:

    Deshalb für mich ein Grund mehr, die Probleme nicht in der Rotation zu sehen, zumal die Positionen im jungen F - Jahrgang wohl eh erst einmal nur eine grobe Vorgabe sein dürften. Es sei denn, Du hast Verhältnisse ala @Fussballbaron. Ansonsten dürfte der Grundtenor anfänglich heissen: Alle greifen an und alle verteidigen mit grober Angabe der Position/des "Hauptbetätigungsfeldes".

  • Hallo,


    ich möchte nun mal kurz Rückmeldung geben. Wir haben dann mal 2 - 3 Spiele in der gleichen Aufstellung gespielt und danach wieder rotiert. Grundsätzlich ist es so, dass wir nach der Winterpause einfach in eine sehr ausgeglichene Gruppe eingeteilt wurden und die Spiele nun einfach allen Beteiligten mehr Spaß bringen. Die Ergebnisse reichen von einem 4 : 2 Sieg bis zur 7 : 3 Niederlage. Alles Spiele sind knapp und spannend bis zum Schluß.


    Die Kinder (Jahrgang 2005) haben sich seit der Winterpause enorm im Spielverhalten weiter entwickelt. Drucksituationen der Gegner werden vom eigenen Strafraum aus spielerisch gelöst. Unser Torhüter braucht derzeit noch keinen Abschlag, er kann immer einen Verteidiger anspielen. Dies wäre vor der Winterpause aufgrund der starken Gegner nie möglich gewesen. Hier war die Einteilung durch den Spielgruppenleiter für uns nicht passend.


    Gestern haben wir z.B. gegen eine gemischte F-Jugend Mannschaft (Jg. 2005 u. 2004) 1 : 2 verloren. Wir waren spielerisch klar besser, konnten jedoch nur 1 Tor erzielen. Die Kinder haben eine blitzsaubere Leistung gezeigt und haben sich während und nach dem Spiel auch großes Lob der Eltern und Trainer verdient. So macht auch eine Niederlage noch Spaß.


    Allerdings gibt es auch noch einen unbefriedigenden Punkt. Ein Spieler unserer Mannschaft war bisher deutlich stärker als der Rest. Durch die extrem starke Entwicklung der anderen Spieler fällt dieser Spieler in der Mannschaft nicht mehr auf. Dieser Spieler wird vom Vater auf die Position des Stürmers gedrängt. Durch den Rotationsgedanken wurde er von uns auch als Torhüter und Verteidiger eingesetzt und selbstverständlich auch ausgewechselt. Wir hatten letztens erst wieder eine längere Diskussion mit dem Vater und unseren Standpunkt erläutert. Wir haben auch am Rande schon mitbekommen, dass der Junge eine Torprämie erhält. Den Vater stört auch, dass wir bei einem knappen Spielergebnis in der Halbzeit 2 - 3 Spieler auswechseln, egal wie das Spiel endet. Wir versuchen hier immer wieder unseren Standpunkt zu erörtern und die positive Entwicklung der Mannschaft darzustellen.


    Wir haben 12 Kinder in der Mannschaft, die immer und zuverlässig da sind. Vielleicht liegt dies auch an der Gleichberechtigung. Leider denke ich, dass das nicht mehr lange gut geht und der Vater das Kind zu einem anderen Verein bringt. Ich hoffe dies verhindern zu können.

  • Hallo,


    mich freut eure Entwicklung sehr.


    Ich würde mich für einen Spieler nie verbiegen. Das ist ein Mannschaftssport und wer das nicht versteht, soll halt woanders sein Glück versuchen. Von dieser Mentalität wird die Mannschaft langfristig profitieren, selbst wenn schon mal "ein Guter" den Verein verlässt.


    Torprämie ist ein absolutes No-Go. Damit hatten wir auch schon Probleme und sind da konsequent vorgegangen (Mutter mehrmals darauf hingewiesen und dann auch auf dem Elternabend angesprochen). Der Junge spielt derzeit einen super Linksverteidiger und hat erst am Wochenende zwei Tore klasse vorbereitet :D


    Edit: Hier sind zwei schöne Video, die du auch deinen Eltern schicken kannst:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    https://es-la.facebook.com/video/video.php?v=322958881061646


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    Einmal editiert, zuletzt von Schimanski ()