Früher

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • schleppi,


    das geht gar nicht. Es ist doch völlig normal, das die Kinder oder deren Eltern fragen wie lange sie spielen dürfen und wann sie reinkommen. Wenn ich mich als Trainer davon genervt fühle, bin ich im Jugendbereich definitiv falsch. Das ist doch die normalste Frage die es gibt.

  • Thomas:


    Wenn ich ein guter Trainer bin, dann kommt die Frage nach den Einsatzzeiten gar nicht auf. Und dann hast du keine um Einsatzzeit bettelnden Kinder.


    Dann wissen die Kinder, was auf sie zukommt.


    Als ich meinen weinenden Sohn in der Halbzeit getröstet hatte und gesagt hatte, dass er wahrscheinlich die 2. Halbzeit durchspielt, habe ich da wirklich dran geglaubt.


    Als mein Sohn die komplette 1. Halbzeit draussen stand, war ich sogar froh und dachte - o.k., jetzt hat der Trainer es kapiert. Als er dann die ersten 10 Minuten der HZ2 immer noch draussen stand, wusste ich, dass er es nicht verstanden hat.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Es wird immer von Kompromissen gesprochen und als Ergebniss haben wir wieder unterschiedliche Spielzeiten. Seid ihr der Meinung, dass die "schwächeren" Spieler so an die Leistung der anderen herangeführt werden und ihr Selbstvertrauen damit gestärkt wird. Ich kann mich mit diesen "Kompromissen" nicht anfreunden, weil sie für mich als Alibi für eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung der Kinder dienen. Wer es wirklich ehrlich meint mit der Aussage, dass die Ausbildung der Kinder vor dem "Spielergebniss" steht, sollte auf solche "Kompromisse" verzichten.



    ich muss dir wiedersprechen. zumindest aus meiner Vorgehensweise. ih brauchte auh kein Alibi, weil bei mir neben der Mannshaft auch das entsprechende Kind im Fordergrund stand.


    gerade im Interesse der Kinder, habe ich mit Kompromissen gearbeitet.


    ich hatte 2 richtig dicke Paules in der Mannschaft, die ich gegen starke Gegner nicht aufgestellt habe. sie wären total überfordert gewesen, absolut keine Möglichkeit gegeben ihre Selbstvertrauen aufzubauen, das Gegenteil wäre der Fall gewesen.


    Dagegen gab es genügend andere Spiele, wo sie eine Halbzeit oder gar ganz zum Einsatz kamen. da bei weitem nicht so überfordert waren.


    Dadurch auch vermieden, dass sie in engen Spielen, die verloren wurden, zum Sündenbock ihrer Mitspieler oder Elternschaft gemacht wurden.


    Gerade weil sie immer im Training waren, diesen Kompromiss mitgetragen haben, hatten sie eine Aktzeptanz innerhalb der Mannschaft, der ihnen auch zustand.
    die besseren Spieler hatten dann auch keine Probleme diesen gegen schwächere Mannschaten den Vortritt zu lassen.


    und am Ende der Saion hatten sie genauso viele Spielzeit wie die Besten.


    gleiche Spielzeiten für alle im Spiel können auch ein Alibi für Trainer sein, die keine Entscheidungen treffen können, und auch nicht in der Lage sind ihre Entscheidungen vernünftig, für Kinder und Eltern rüberzubringen.


    Es gibt im Fussball kein schwarz oder weiss. Deshalb steh ich absolut auf der Seite von Thomas. langfristig erreichtst du mit Kompromissen bedeutend mehr.
    Wichtig und entscheidende für die eigene Trainertätigkeit ist, sich klar zu werden, bis zu welchem Punkt man Kompromisse eingehen kann, und wo die Grenze ist.


    15 Jahre ununterbrochene Tätigkeit im Kinderfussball in einem Verein sind für mich ein Beleg für diese These.


    bin gerne bereit mich belehren zu lassen, wenn sich hier einer meldet der genausolange ohne Kompromisse erfolgreich tätig war.



    und ich glaub schon, dass diese Zeit irgendwie erfolgreicher war, wie ohne Kompromisse nach kurzer Zeit aufzugeben oder ein neuer Betätigungsfeld (sprich anderen Verein) zu suchen.


    in den 15 Jahren hat ein einziger Spieler wegen meiner Trainervorgehensweise den Verein gewechstelt, und das , weil lt. Mutter der Junge von mir nicht richtig gefördert wurde (spielt inzwischen übrigens gar nicht mehr). das ist für mich Erfolg.
    gg

  • @ guenter


    Wir nehmen auch nicht alle Kinder zu jedem Spiel mit. Aber die Kinder, die mit dabei sind, spielen alle mit gleichen Spielanteilen. Und zum nächsten Spiel sind wieder andere Kinder dabei. - Egal ob talentiert oder nicht. Auch der "dicke Paul" hat im Breitensportverein die gleichen Rechte. Falls man ein Problem damit hat, auch diese Kinder gleichermaßen einzusetzen, soll man ehrlich sein und den Eltern lieber einen Nachbarverein empfehlen, der vielleicht noch Kinder für eine Mannschaft sucht. Stattdessen behält man diese Kinder, setzt sie weniger ein als andere, bis viele den Spaß verlieren und aufhören. - Vielleicht wären gerade einige dieser Kinder später eine Hilfe in irgendeiner Funktion für einen Verein geworden.


    thomasg


    Ich weiss, dass Du schon zu den fortschrittlicheren Trainern gehörst und Du schreibst auch, dass Du nicht das Sagen in der Mannschaft hast. Ich wollte Dich auch nicht persönlich mit meinem Beitrag angreifen. Mir geht es grundsätzlich darum, dass viel zu oft viel zu viele fadenscheinige Entschuldigungen von "verantwortlichen"Funktionären für unterschiedliche Einsatzzeiten vorgebracht werden. Da ist die Rede vom "dicken Paul", der ja selbst garnicht so viel spielen will, da wird die Elternschaft vorgeschoben, welche Druck auf den Trainer macht usw.. Vorrangig sind aber die Trainer verantwortlich für die Mannschaft und regeln die Einsatzzeiten. Die Eltern aufzuklären und sich hier auch durchzusetzen ist unsere Aufgabe. Wer das nicht kann, ist vielleicht nicht in der richtigen Funktion. Dort, wo vielleicht die Vereinsverantwortlichen dagegenhalten und keine Rückendeckung geben, ist man vielleicht zu gut für diesen Verein und findet als Trainer einen besseren...


    Welche Argumente könne Eltern gegen gleiche Einsatzzeiten vorbringen ? Der Trainer macht sich doch imGegenteil angreifbar, wenn er Kinder ungleich behandelt. Außerdem: Wer macht die Aufstellung ? Die Eltern oder der Trainer ?

  • @Kar


    ich weiss nicht, wo dein Vorgehen wesentlich von meiner abweicht.


    du nimmst ja auch nicht immer alle Spieler zu jedem Spiel mit.


    ich wähle möglicherweise gezielter aus, wen ich in den entsprechenden Spielen einsetzte. warum, hab ich sachlich und nachvollziehbar begründet.
    Setzt du etwa deine besten Spieler gegen schwache Mannschaften ein, damit möglichst viele Tore geschossen werden?
    Ich glaube nicht.


    Ich geh sogar einen Schritt weiter wie du. ich ermögliche es den dicken Paules auch ganze Spiele durchzuspielen. in diesen Spielen
    wurden sie dann von ihren Mitspielern auch als Spielführer bestimmt (sowas kann man leicht steuern), wegen Stellenwert in der Mannschaft


    Hab ausserdem schon geschrieben, dass bei mir grundsätzlich jeder mindestens eine Halbzeit spielt.


    Desweiteren hab ich deutlich geschrieben, dass im Laufe einer Saison alle Spieler, dann zu etwa annähernd gleicher Spielzeit kommen.


    Es gibt nicht nur einen Weg , wie man Spieler bei der Stange hält. dass manch schwacher Spieler ein guter Funktionär mal irgendwann wird,
    kommt ja nicht selten vor, da sind wir uns ja wohl einig, dass auch aus diesem Gesichtspunkt heraus keiner so aufs Abstellgleis gestellt wird..
    (zumindest beim Dorfverein nicht)
    gg

  • @ guenter


    Du brauchst Dich hier nicht angegriffen fühlen, da ja, wie Du betonst, jeder bei Dir die gleiche Spielzeit erhält. Und nein, ich setze nicht bewusst die stärksten Spieler bei den schwächsten Mannschaften ein. Es gibt am Saisonanfang einen groben Plan, wer wann beim Spiel dabei ist. Dieser muß natürlich bald korrigiert werden, da manchmal ein Spieler ausfällt und ersetzt wird. Es spielt i.d.R. kein Spieler durch, weil immer Wechselspieler dabei sind. Die anteilige Spielzeit für die einzelnen Spieler lässt sich vor dem Spiel leicht errechnen, so dass ich weiß, in welchem Zeitabstand gewechselt werden muß. Die Zeitnahme übernimmt dabei der Co bzw. ein Elternteil...


    Dabei habe ich automatisch auch eine Positionsrotation, da auch der TW nur jeweils eine Halbzeit im Tor spielt. Einen festen Kapitän gibt es bis zur D nicht. Jeder ist mal an der Reihe.


    Ich mache als Trainer auch genug Fehler, aber kein Elternteil kann mir vorwerfen, sein Kind ungerecht zu behandeln, indem es weniger spielen darf als andere. - regelmässige Trainingsteilnahme vorrausgesetzt.

  • Karl:


    Wenn ich so einen wie dich in meiner Gegend "erwische", weiß ich, wo ich meine Kinder anmelde.


    Ein Andre würde mir notfalls genügen. ;) Inzwischen glaube ich sogar, dass guenter ein richtig guter Trainer ist, dem ich bedenkenlos meine Kinder anvertrauen würde.


    Aber solche Trainer suche ich mit der Lupe und finde sie nicht. Vermutlich ist dieses Forum hier nicht repräsentativ. Es ist ja schon ein Qualitätsmerkmal, sich so weit mit seiner Trainertätigkeit auseinanderzusetzen und dieses Forum überhaupt zu finden. Da dürften 95 % der Trainer schon überfordert sein.


    Hast du das Gefühl, dass dir schon starke Spieler abhanden gekommen sind, weil sie zu wenig spielen? Oder ist dieser Aspekt zu vernachlässigen?

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • aber kein Elternteil kann mir vorwerfen, sein Kind ungerecht zu behandeln, indem es weniger spielen darf als andere. - regelmässige Trainingsteilnahme vorrausgesetzt.


    das ist doch wohl das absolut Entscheidende. dass es dazu unterschiedliche Vorgehensweisen geben kann, wurde doch wohl deutlich.


    übrigens fühle ich mich nicht angegriffen, wir diskutieren hier ja überwiegend sachlich, oft gegensätzlich manchmal auch missverständlich,
    hin und wieder auch etwas überzogen.


    Finde ich aber in Ordnung, da es uns letztendlich doch weiterbringt.


    Ich selbst versuche inzwischen auch etwas zu differenzen, ob ich mich mit einem Alterfahrenen oder Neuling, sowohl als Trainer, wie Forumsmitglied, hier "duelliere" .


    gg

  • Liebe Trainerkollegen,


    als ich die Thread-Überschrift las, dachte ich zunächst: nein nicht schon wieder die Glorifizierung der guten alten Zeit und die Verteufelung der Moderne. Dann aber entwickelte sich die Diskussion in eine Richtung, in der es um das vermeintliche Überwinden von Vorurteilen (Stammspieler = guter Spieler, Ersatzspieler = schlechter Spieler) ging, wobei festgestellt wurde, das es heute kaum besser ist als früher.


    Das Jammern darüber, das sind wir uns hoffentlich einig, nützt nichts, man muß es versuchen besser zu machen! Wenn du diesen Beweis antreten kannst, werden deshalb längst noch nicht alle zuhören, aber die Zahl der Zweifler wird wachsen, denn der denkende Mensch ändert seine Meinung (manchmal)!


    Aber selbst dann, wenn der Geist willig ist, ist doch das Fleisch meistens schwach! Ist es doch so bequem, bei seinen (Vor-)urteilen zu bleiben und nur die Besten spielen zu lassen! Wenn dann doch nicht immer der Neid wäre, das der Gegner noch mehr von dieser Sorte hat!


    "Schleppi", das was du da ansprichst, geht ganz tief in den Kern menschlichen Zusammenlebens in unserer Gesellschaft. Denn da werden Menschen nach willkürlichen Kriterien für gut und weniger gut befunden und klassifiziert. Sie werden entweder als Helden gefeiert oder als Deppen gemobbt! Dazwischen gibt es kaum noch etwas. Allenfalls bietet die Anonymität einen gewissen Schutz!


    Dieses Problem vermag der Fussball allein nicht zu lösen. Aber er kann einen Beitrag dazu leisten!



    Was wäre, wenn man entdecken würde, das es das Talent gar nicht gibt, weil es das Untalent nicht gibt? Was wäre, wenn man herausfinden würde, das es Quatisch ist eine Mannschaft nach Stamm- und Auswechselspieler aufzuteilen, weil dadurch sich die Guten nicht wirklich besser entwickeln, weil sie von den Schlechten nicht ausreichend gefordert werden und die Schlechten nicht besser werden, weil sie kaum spielen dürfen?


    Müßte man dann nicht anfangen, den Fussball als Form der zwischenmenschlichen Beziehungen neu zu erfinden?


    Ich gebe zu, es ist etwas zuviel Theorie, weshalb ich gern zur Praxis kommen möchte. Vor nicht allzulanger Zeit hatte ich mich über den Unsinn der "goldenen Lehrjahre" aufgeregt, denn jeder einigermaßen gescheite Mensch weit, das man ein Leben lang lernt. Wenn es nur bestimmte Zeiträume gäbe, in denen man besonders gut lernt, müßte man sofort die Hochschulausbildung in den Kindergarten verlegen und alle Professoren über 30 in den Vorruhestand schicken.


    In einem Projekt, was ich derzeit betreue, wird Wissen (B-Junioren) nachgeholt. Diese Jungs haben mehrheitlich im Sommer in der untersten Kreisklasse gespielt. Jetzt sind sie durch einen Zufall in die Bezirksliga aufgestiegen und zu aller Überraschung sogar Herbstmeister geworden! Warum ist nicht so einfach zu erklären. Vielleicht, weil sie die Leichtigkeit des Spiels aus der untersten Kreisklasse mitgenommen haben? Vielleicht, weil auch sie nun endlich zeigen dürfen, das sie guten Fussball spielen können, wenn man sie läßt? Sie Lassen heißt Impulse zu geben, damit aus dem Spaß am Fussball auch Spaß an der eigenen Leistung wird. Vielleicht sind es auch die anderen Rahmenbedingungen? Denn Stars in der Mannschaft gibt es genausowenig wie Bankdrücker. Natürlich gibt es schon die ersten Anfragen aus höherklassigen Vereinen! Aber niemand möchte wechseln! Warum wohl?


    Bei einem weiteren Projekt bin ich in die Frühphase der sogenannten Talentförderung gegangen. Auch hier gibt es ja die Unterscheidung zwischen den Talenten und den Ausnahmetalenten. Hier steuere ich seit einem halben Jahr das Training so, das jeder auf seine Kosten kommt. D.h. wir machen gemeinsam lustige Fussballgeschichten und lassen alles Kreative zu. Nicht nur der Trainer, auch die Kinder dürfen ihre Ideen einbringen, die wir dann gleich ausprobieren und ggf. soweit verändern, bis es klappt. Weil die Kinder beim Training so viel lachen, findet die Talent-Ausbildung der Kinder nebenbei beim Fussballspielen statt. Es gibt also nicht das "Pflichtprogramm" sondern nur die "Kür"! Für mich als Trainer gibt es dabei kein schöneres Kompliment, wenn die Trainingsgruppe noch einen 10-minütigen Nachschlag möchte.
    Was das ganze Theater soll, fragt ihr euch? In einer völlig entspannte Athmospäre (des Lachens) läßt es sich viel leichter lernen. Kinder sind von Natur aus neugierig! Es ist nahezu zwangsläufig, das sich aus diesem Spaß heraus ein sportlicher Erfolg gründet. Mit Leistungsdruck kann man kurzfristige Erfolge erzielen. Sie sorgen jedoch früher oder später für einen Burn Out.


    Mit diesen beiden Projekten möchte ich keine Standards widerlegen, jedoch zeigen, das es auch andere Wege gibt, die vielleicht lohnenswerter, weil kindgerechter sind. Die KiFu-Initiative von Ralf Klohr hat gezeigt, man muß etwas machen, statt nur über miserable Zustände zu jammern.


    Es soll mir keiner kommen und sagen, er allein könnte gar nichts machen. Jeder kann es, wenn er nur will!

  • Hallo,

    Was wäre, wenn man herausfinden würde, das es Quatisch ist eine Mannschaft nach Stamm- und Auswechselspieler aufzuteilen, weil dadurch sich die Guten nicht wirklich besser entwickeln, weil sie von den Schlechten nicht ausreichend gefordert werden und die Schlechten nicht besser werden, weil sie kaum spielen dürfen?

    ein schöner Satz, dem man eigentlich allen "Erfolgstrainern" übers Bett hängen sollte.


    Langfristig ist man vermutlich sogar "erfolgreicher" wenn man auf die KiFu-Karte setzt. Konkurrenz belebt das Geschäft. Das ist nicht nur im Profifussball so. Wer die schwächeren hängen lässt, beraubt sich selbst der Möglichkeit die besseren herauszufordern. Wenn ein Kind über Jahre seinen Stammplatz sicher hat, wird es sich garantiert nicht so gut entwickeln wie ein Kind, das sich immer wieder neu beweisen muss.


    Wir haben in 2,5 Jahren alle Kinder mitgenommen und selbst die besten Kinder werden bei uns ausgewechselt. Schon jetzt merke ich wie gut dieser Umstand allen Kindern tut. Wenn ich die Entwicklung unseres Teams mit anderen vergleiche, ist bei uns die Leistungsdichte viel höher, die Schere geht nicht so weit auseinander und unsere Jungs geben immer Vollgas. Anpeitschen von der Seitenlinie - brauche ich nicht.


    Wenn wir in Freundschaftsspielen mit dem Gegner vereinbaren in einer Halbzeit mit den "Schwächeren" zu spielen, ist das immer ein Sturmlauf unserer Mannschaft.
    Und selbst wenn wir gegen jahrgangsältere Teams spielen, lassen die Trainer ihre besten Spieler auf dem Platz. Weil sie wissen, dass ihre schwachen Kinder, die sie über Jahre nur sporadisch eingesetzt haben, trotz der physischen Vorteile gegen uns keine Chance hätten.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • @Schimmi


    Das hast du sehr gut bemerkt! Wenn man von Anfang an darauf geachtet hat, das es nur eine Mannschaft gibt, zahlt es sich aus. Einfache klare Regeln vereinfachen auch die Trainerarbeit, weil es kaum Nebenschauplätze gibt. Ganz zu schweigen davon, das sich eine homogene Trainingsgruppe auch sportlich erfolgreicher betreuen läßt. Die einmal investierte Zeit bekommt man auch als positives Feedback von den Beteiligten (Spielern und Eltern)!


    Es besteht jedoch auch die Notwendigkeit eines Umdenkens aufgrund des demografischen Wandel in der Gesellschaft. Früher, als noch sehr viele Kinder in die Vereine drängten, konnte es manchen Trainern und Jugendleitern gar nicht schnell genug gehen mit dem Sortieren der besten Spieler (in die F 1) und den schwächeren in die Gurkentruppen. Für die passenden Argumente fand man auch ein gut geeignetes Vokabular, mit der sich die Trennung zwischen Elite und Normalmaß gut beschreiben ließ. Einige Beispiele gefällig: " ... die Mannschaft marschiert und fährt einen Angriff nach dem Anderen ... die heldenhafte Truppe wehrte sich bis zur letzten Minute erfolgreich gegen die drohende Niederlage.." man könnte vermutlich ein ganzes Buch darüber schreiben, wie aus dem Spaß-Fussball plötzlich bitterer Ernst werden kann!
    Heute kommt man nicht umhin, aus den weniger werdenen Jahrgängen Mannschaften zu formen, die sich früher fast von allein aufgestellt haben. Jedoch sind die dabei gewonnenen Erkenntnisse auch für die perspektivische Weiterentwicklung des Nachwuchsbereichs nützlich.

  • da eigendliche Thema hier ist ja "Früher"


    Ich gehöre nicht zu denen, die meine Früher wäre alles besser bewesen.
    Es war einfach anders, andere Beingungungen, andere gesellschaftliche Zeiten, könnte unbegrenzt fortgesetzt werden.


    Trotzdem fällt mir immer wieder mal das ein oder andere ein, das früher besser war, gar ein möglicher Hinweis, was auch zukünftig,
    heute als fortschritlich bezeichnet würde, sinnvoll wäre.


    vor genau 50 Jahren kam in unseren Verein einmal in der Woche ein ausgebildeter Trainer (damals Seltenheitwert) im Auftrag des Verbandes
    in unseren Verein. je 1 Stunde mit D, C und B-Jugend an einem Tag trainiert. eine Hallensaison, und eine halbe Platzsaison.
    für die jeweiligen Mannschafsttrainer (damals auch Betreuer genannt) galt Anwesenheitspflicht.


    vieles was heute gefordert wir, Disziplin, Pünktlichkeit usw und vor allem ein Training nur mit Ball, systematisch aufgebaut,
    hab ich damals als 13jähriger kennengelernt, und hat mich auch geprägt.


    Soweit meine Erninnerung zurückreicht fanden damals auch nach jedem Training ein Gespräch zwischen Verbands- und Heimtrainer statt.
    Ich vermute, dass es dabei um Traininginhalte ging, denn nach dem Jahr führte der Heimtrainer das Training in ähnlicher Form weiter.


    Jahre später wurde dieser Verbandstrainer im aktiven Bereich mein Trainer.
    Da hatte ich in einem Gespräch erfahren, dass er pro Jahr in 5 Vereinen aktiv war, seine Tätigkeit einerseits aus finanziellen Gründen eingestellt wurde, anderseits zum gleichen Zeitraum die intensivere Ausbildung (Lizensierung) von Trainern begann.


    Man stelle sich folgendes vor:


    da kommen speziell ausgebildete Leute 3 Monate in den Verein, machen mit G,F und E Training, stimmen die Heimtrainer
    auf die Ziele des Kinderfussballes ein und unterstützen in der Anfangs so wichtigen Elternarbeit.


    Utopisch? garantiert erfolgreicher, als alles was derzeit läuft.


    gg

  • Gute Gedanken, aber mal eine provokante Frage von mir: Hat jemals ein Trainer eine Urkunde bekommen, weil er allen Spielern Spaß und gleiche Einsatzseiten ermöglicht hat? NEIN, der Trainer, der seine besten Elf auf´s Feld schickt und Erster wird, bekommt seine mehr oder weniger verdiente Urkunde, die dann im Vereinsheim zu Schau gestellt wird. Die Mannschaft wird sich vermutlich bei der Ehrung freuen, aber die "Ersatzspieler" werden sich immer fragen, welchen Anteil sie an dieser Urkunde haben, wenngleich der Trainer immer sagt: "Wir sind EIN Team!". Wir leben heute als auch früher in einer Leistungsgesellschaft, in der man nach Erfolg klassifiziert wird. Wir preisen Trainer, die nicht leistungsorientiert denken, aber kaum ein Trainer - auch ich als Stellvertreter der Jugendtrainer - wird den Versuch tätigen, alle Spielern gleiche Einsatzseiten zu geben, denn vor Freunden kann man besser "angeben", wenn man Erster ist. Ja, ein Umdenken muss passieren, aber davon redet man seit Jahren. Es bleibt nur zu hoffen, dass viele Trainer die Gedanken pflegen, ALLE Spieler zu fördern - gerade bei meiner Fortbildung vom DFB zeigt sich, dass kindgerechtes Training verlangt wird. ABER trotzdem lästern Viele, dass Jogi Löw keine Titel gewinnt.


    Edit: Jugendtrainer = jüngere Trainer

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

    Einmal editiert, zuletzt von 7Heby ()

  • Hast du das Gefühl, dass dir schon starke Spieler abhanden gekommen sind, weil sie zu wenig spielen? Oder ist dieser Aspekt zu vernachlässigen?

    Ich habe bislang nur interessiert mitgelesen. Deine Frage finde ich aber sehr wichtig. Zeigt mir auch, dass Du diesen schwierigen Spagat erkannt hast, in dem sich ein Trainer oft befindet. Der eigene Anspruch, allen gerecht zu werden und allen die Faszination dieser Sportart zu vermitteln, scheitert oft aus verschiedenen Gründen an der Realität. Ich kenne nun den Trainer Deines Sohnes nicht und werde daher nicht über ihn urteilen. Deine Beschreibungen hören sich allerdings nicht gut an. Ich möchte auch auf keinen Fall diese Vorgehensweise rechtfertigen, Dir aber mal zu Deiner Meinungsbildung die "andere" Seite schildern.


    Mein Ältester wollte damals Fußball spielen und es war sehr schnell klar, dass jemand die Betreuung der Mannschaft "mal so zwischendurch" machen wollte. Andere Kandidaten gab es nicht. Wohl der typische Beginn der "Karriere" als Kinderfußballtrainer der meisten hier im Forum. Schweren Herzens habe ich mich damals von meiner B-Jugend getrennt und die Minis übernommen weil ich wollte, dass mein Sohn diesen Sport genauso lieben lernt und immer positiv an seine Anfänge zurück denkt wie ich. Ich hatte den riesen Vorteil, dass ich da schon einige Jahre als Trainer von der D bis ( übergangsweise ) zur Herrenmannschaft hinter mir hatte. Und da ist schon der erste große Knackpunkt. Viele werden in ihren Vereinen einfach ins kalte Wasser geschmissen. Hauptsache einer machts. Egal wie. Kontrolle gleich null. Und das bei Kindern ! Vielleicht geht es dem Trainer Deines Sohnes genauso ?
    Mir ist es dann aber trotzdem bei einem Spiel in der F passiert, dass ich einen Spieler in den letzten 15 Minuten eines Spieles komplett vergessen hatte einzuwechseln, obwohl er dran gewesen wäre. Wie Du siehst plagt mich da heute noch das schlechte Gewissen. Seit diesem Tag steht immer mein Co an meiner Seite und gibt mir in einem gewissen Zeitrahmen einen Hinweis. Vielleicht könnte ja auch der Trainer in Deinem Fall eine solche Hilfe gut gebrauchen ?


    Um Deine Frage zu beantworten: Ich habe im Heimatverein die ganze Palette an Leistungsstand in meiner Truppe. Und von den leistungsstarken Spielern ist mir bislang noch keiner abhanden gekommen. Sie fühlen sich eben in der Mannschaft wohl. Das ist das Wichtigste ! Und ich habe es noch nie erlebt, dass sie einen Einzelnen für Fehler oder eine Niederlage verantwortlich gemacht haben. Das wiederum ist mir wichtig und da bin ich echt stolz auf die Truppe. Wenn das Training spaßig und abwechslungsreich ist, ist das mehr als die halbe Miete. Es ist und bleibt aber das Schwierigste an diesem "Job". Es allen ( einschließlich der Eltern ) Recht zu machen. Keiner von uns ist unfehlbar. Deswegen finde ich es immer sehr hilfreich, wenn hier Elterteile wie Du hier ihre Sicht der Dinge schildern. Hilft mir persönlich ungemein, seine Sinne diesbezüglich wach zu halten.


    Nochmal: Ich will damit keineswegs die Vorgehensweise des Trainers Deines Sohnes rechtfertigen. Als Trainer ist es mir aber wichtig, dass "meine" Eltern mir in einem persönlichen Gespräch in möglichst ungestörter Athmosphäre mitteilen wenn ihnen etwas nicht passt. Es gibt halt immer zwei Seiten. Vielleicht ist ihm gar nicht so bewußt, was er Deinem Junior damit antut. Viel mehr kaputt machen kannst Du ja offensichtlich nicht. Entscheidend ist dann, was er draus macht.

  • da kommen speziell ausgebildete Leute 3 Monate in den Verein, machen mit G,F und E Training, stimmen die Heimtrainer
    auf die Ziele des Kinderfussballes ein und unterstützen in der Anfangs so wichtigen Elternarbeit.

    Utopisch? garantiert erfolgreicher, als alles was derzeit läuft.

    guenter
    Wir versuchen sowas in abgespeckter Form im Verein für die Neulinge im G-F Bereich zu "installieren". Es hat sich bereits jemand bereit erklärt, diese Funktion zu übernehmen. Ich denke vom Standing und seiner Persönlichkeit her ist er der Richtige. Das ist nicht zu unterschätzen. Schnell steht man als Klugscheißer da obwohl es nur als Unterstützung und Hilfe gedacht ist. Wir Trainer dürfen nicht einfach darauf warten, dass es besser wird, sondern Ideen einbringen. Bin gespannt, wie das angenommen wird.


    Im Übrigen ist jeder Kreisverantwortliche ansprechbar, wenn man mal eine Fortbildung im Verein anbieten möchte. Ist zumindest bei uns so. Zählt dann auch für die Lizenzverlängerung.

  • @7Heby


    Hier outen sich einige Trainer darin, das sie ihre Mannschaft anders führen als es "langläufiger Standard" zu sein scheint. Sie beschreiben nachvollziehbar, warum es nicht wichtig ist, einzelne Spieler und deren Eltern auf Kosten anderer zufrieden zu stellen.


    Auch ich habe früher gedacht, wie du es beschrieben hast: jeder kann sich im Training empfehlen, aber die Besten sollen spielen. Doch irgendwann viel bei mir der Groschen, das ich mit dieser Methode nur die Selbstbeständigung meiner Theorie gefunden hatte. Das war, als ich an einen Trainerkollegen geriet, der es anders machte und dadurch mein bisheriges Wissen ins Wanken brachte. Alles, was er sagte, machte er auch! Ich habe noch nie eine zufriedenere Mannschaft miterlebt. Klar gab es Mannschaften mit besseren Einzelspielern in der Liga. Aber es gab kein besser funktionierendes Team, weil jeder Spieler gleich auf mehreren Positionen spielen konnte, sodass es dem Gegner schwer fiel, eine Schwäche auszumachen. Auch hier gab es niemals Schuldzuweisung für einzelne Spieler, weil man als Mannschaft gewinnen und verlieren wollte. Gleich im ersten Jahr kämpften wir um den Titel und uns trennte zum Schluß nur das Torverhältnis.

    Vielseitiges, abwechselungsreiches und vor allen Dingen stressfreies Training und Spielen läßt sich nicht unter permanenten Leistungsdruck und einer Aufteilung einer Mannschaft zwischen Stamm- und Ersatzspieler erreichen. Das ist im Erwachsensport schon ein schlechter Kompromiß und hat im Nachwuchsbereich meiner Meinung nach gar nichts zu suchen. Denn diese Methode bietet mittelfristig eine schlechtere Ausbildung für die Leistungsträger wie für die Reservespieler.


    Auch ich kann bestätigen, das seit der Änderung meine Ansicht über die Mannschaftsführung sehr sehr selten Spieler gewechselt sind.


    Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere Trainer die Ruhe zum Jahreswechsel nutzt, um sich Gedanken darüber zu machen, wie er seine Mannschaft und sich zufriedener macht und trotzdem sportlich erfolgreicher wird!

  • Wir versuchen sowas in abgespeckter Form im Verein für die Neulinge im G-F Bereich zu "installieren". Es hat sich bereits jemand bereit erklärt, diese Funktion zu übernehmen. Ich denke vom Standing und seiner Persönlichkeit her ist er der Richtige. Das ist nicht zu unterschätzen. Schnell steht man als Klugscheißer da


    vielleicht krieg ich das Ergebnis ja irgendwann noch mit.,
    Ich war nämlich gescheitert, mit diesem Gedankengang.


    neu im Verein, direkt F-Jugendtrainer (wg. Sohn) gravierende Mängel in der Jugendarbeit erkannt, da aus besser geführem Verein gekommen, zum stellvertretenden JL, Verantwortungsbereich G bis C wählen lassen (war mein Vorschlag)


    dann mit Ideen gekommen, einheitliches Vorgehen, Trainerausbildung durch interne und externe Trainer usw. usw.


    diejenigen, um die es ging, leider nicht erreicht.


    meine Fehler aus heutiger Sicht, die euch vielleicht etwas weiterhelfen:


    zuviel zuschnell gewollt
    zuwenig Mitstreiter vorab gesucht, da neu im Verein noch keinen Hintergrund und Hausmacht
    Gegenströme zu spät erkannt, zuwenig auf die schwierigen Fälle (althergebrachtes, immer schon so gemacht) eingegangen.
    Klugscheisser gewesen, kommt daher und will alles besser wissen, wer ist denn das?
    die inneren, verdeckten Strukturen im Verein zu spät erkannt.
    entscheidend war jedoch, dass ich meine Gegnerschaft unterschätzt hatte, in Gestalt einer Mutter, deren Sohn ich als Ersatztrainer in der E
    bei einem Spielstand von 3:0 als Torjäger ausgewechselt habe.
    Sie kandidierte zum JL, wurde wegen Alternative gewählt, kurz darauf war ihr Mann sogar Vorsitzender.
    gutgemeinten Vorstellungen konnte ich abhaken.


    Nur bedingt durch eine Spielgemeinschaft, einer starken Elternschaft, der von mir trainierten Manschaft, die ich mit auf meine Reise nehmen konnte, konnte ich weiter Trainer sein.



    Mein Rat, dass euer Versuch Erfolg zeigt ist der, dass der Vorstand und auch andere wichtige (gehörte) Personen im Verein
    immer wieder verbal äussert, wie wichtig und richtig diese Person für den Verein und die Jugendarbeit ist, so dass alle
    mitbekommen, dass viele hinter ihm stehen.


    Lasst ihn nicht allein.


    gg

  • TW-Trainer


    Ich kann deine Antwort gut nachvollziehen und teile deinen Wusch, dass sich einige Trainer Gedanken machen sollten.


    Ich persönlich habe meine Theorie innerhalb weniger Monaten geändert. Ich trainiere erst seit knapp 1 1/2, sodass ich mich kaum als allwissend oder erfahren bezeichnen kann, jedoch habe ich einige Erfahrungen gemacht. In meinem ersten Jahr habe ich eine C3 trainiert. Die Erwartungen der Eltern waren gering - "hauptsache sie trainiert jemand", allerdings waren alle Eltern sehr aktiv. Als neuer Trainer überlegt man sich, auf welcher Position ein Spieler nach ersten Eindrücken spielen kann/sollte - Rotation ein Fremdwort. Ebenso haben die Spieler, die sich im Training zeigten, häufiger und länger gespielt. Dennoch haben wir zu jedem Spiel alle Spieler mitgenommen. Wir waren anfangs 10 Spieler, dann 14 Spieler, wenngleich wir eine 8er-Mannschaft waren. Trotz allem habe ich wenig an gerechte und gleiche Einsatzzeiten gedacht. Bei einem Spiel, als wir knapp führten, schaute ich fragend auf die "Ersatzbank": "Wen soll ich jetzt spielen lassen?". Ein Spieler kam zu mir: "Wechsele mich bitte nicht ein. Ich möchte, dass wir gewinnen." Die Anderen nickten. Ich bedankte mich für diese Aussage und tätigte keine Auswechslung. In den nächsten Wochen wurde mir klar, dass es falsch war. Ich habe noch schnell paar Turniere und Testspiele organisiert, damit die "Ersatzspieler" spielen konnten. War das naiv? Ja, die Spieler wussten, dass es in diesen Spielen um nichts ging. Sie konnten der Mannschaft nicht helfen, obgleich sie meinen, dass ihr Sitzen auf der "Ersatzbank" die spielenden Kinder unterstützt. Am Ende wurden wir Meister und jeder hat sich gefreut. Ob ich alle gefördert habe und ob alle alleine auch zufrieden waren, kann ich schwer beurteilen. Wahrscheinlich nicht...


    Aufgrund meines mehr oder weniger Erfolges habe ich die C1 übernommen - Leistungsdruck viel höher! Heute stehe ich evident auf dem Standpunkt, obgleich es die erste C-Jugend des Vereins ist: Tabellenstand nicht gleich Entwicklungsstand. Trotzdem erwischt man sich häufig, dass die vermeintlichen Besseren länger spielen. Ich glaube, gerade auch die jüngeren Trainer - gehöre ich auch zu - werden das so führen, dass die Besseren länger spielen, weil sie schnell erfolgreich sein wollen. Mir hat das Forum und auch mein derzeitiger Lehrgang vom DFB vieles anders gezeigt, wenngleich ich mir sicher bin, auch manchmal ergebnisorientiert zu denken - allein aufgrund meines Ehrgeizes. Fußball lebt durch Emotionen und das hat sich zu Früher kaum geändert. Ich denke, dass die älteren Trainer viel mehr ausbilungsorientiert handeln, da sie eventuell schon viel erreicht haben und viele Erfahrungen gemacht haben, sodass sie später weniger egoistisch denken. Man muss gewiss dieses Thema aus verschiedenen Perspektiven sowie Bedingungen, z.B. welche Spielklasse, betrachten, aber wir sind uns doch einig, dass wir als Trainer JEDES Kind altersgerecht fördern wollen/müssen und weniger an unseren Erfolg/Nutzen denken müssen. Weihnachten ist vorbei, aber das wünsche ich mir, denn ich denke auch, dass diese Kinder später erfolgreicher sind.


    [BackToTopic]

    "Don't forget to love your haters. They keep you motivated."

  • Wir versuchen sowas in abgespeckter Form im Verein für die Neulinge im G-F Bereich zu "installieren".


    Da wäre ich auch sehr interessiert. Kannst Du dazu noch mehr sagen? Falls es zu indiskret werden sollte, gerne auch per PN. Habt Ihr jemanden vom NFV gewonnen? Ist derjenige längere Zeit bei Euch vor Ort? Werden die Trainer verpflichtet, teilzunehmen und sich an bestimmte dabei vermittelte Prinzipien zu halten?

  • Wißt Ihr, ...ich sehe es überhaupt nicht mehr so bissig an, wie ich es mal angesehen habe.


    Ich bin heute der Ansicht, dass die grundsätzliche Bereitsschaft und Einsicht und das Mitgefühl des Trainers zum Einwechseln bzw. Einsatz vorhanden sein sollte...nein muß. WIE er es dann umsetzt...darüber kann man diskutieren, da verteufel ich heute niemanden mehr. Wichtig ist die grundsätzliche Bereitschaft dazu.


    Wenn hier jemand sagt, das von Spiel zu Spiel zu tun, damit der Spieler ausreichend aneinander hängende Spielzeit bekommt, kann ich das nachvollziehen.


    Ich mache es in der D bei 12 Spielern im 8+1 mit vier Auswechselspielern, die ich so oft ein.-u. auswechseln darf wie ich will so, dass die Spieler die im Mittelfeld und Sturm spielen mit zwei der drei möglichen Auswechselspielern ausgetauscht werden. Da kommt es halt vor, dass der "Beste" (und ich habe eigentlich nur Gute...jeder auf seine Art) mal für sein Ego runter geht....es geht bei harten engen Spielen dann auch mal der Tagesschwächste runter (kommt aber wieder drauf!) oder nach Bedarf (Verletzungen, Ausdauerproblem, krankheitsbedingt). Hierbei kommt es zu zeitlichen Unterschieden, da rein rechnerisch einige auch zum Durchspielen kommen, ...so z.B. der TW....der selten ausgewechselt wird...wenn dann auf Turnieren oder wenn wir haushoch überlegen sind oder die Abwehrspieler ....da will keiner der Mittelfeldspieler oder Stürmer rein...ums verrecken nicht. Auf Turnieren zwinge ich sie schonmal. Bei drei Abwehrspielern im derzeit 3:2:3....habe ich dann dort nur noch einen Reservemann....und so spielen die z.B. ...auch mal durch...wenn der Reservemann nicht da ist. Das wäre mal Anreiz für andere, den Spielanteil zu erhöhen....wobei das gefühlt wohl nicht in Betracht kommt, denn sie spielen ja alle und werden relativ gleichmäßig auch wieder herunter geholt.


    Im normalsten der normalen Fälle wechsel ich die Auswechselbank nach 15 Minunten von 30 pro Halbzeit ein.


    Hier kommt es vor, dass in der Auswechseltruppe z.B. auch mal der Stärkste steht. Taktisch kommt der...wenn der Gegner die "Schwächeren" einwechselt;-)) oh!


    Zur zweiten Halbzeit kommen die Ausgewechselten wieder rein usw.. Dabei ist mir dann der Spielstand echt restlos egal.


    Wenn wir hinten liegen und in den Schlußminuten drücken, kommt es vor, dass ich so weiterspielen lasse und da fehlen dem ein.-oder anderen Auswechsel mal bis zu 10 Minuten Spielzeit. Das mache ich dann beim nächsten Spiel sofort wieder gut. DAS ist dann die einzige Situation, wo mein Ergebnisdenken dann doch durchkommt, wobei ich weiss, dass ich irgendwo der Mannschaft dann dienlich sein will....was mit einem ganz kleinen minimalen Anteil nicht ganz ehrlich in der Aussage ist. :):rolleyes::huh::S