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  • Weihnachtszeit, auch Zeit der Erinnerung.


    auch Zeit zum Nachdenken. Erinnerungen hervorrrufen, die längst vergraben schienen.


    Von meinem altem, mir liebgewonnen Verein, soll ich anlässlich des 50 jährigen Bestehens der Ah-Abteilung
    eine Chronik der ersten 30 Jahre erorieren und schiftlich festhalten.


    Alte Unterlagen rauskramen, eigene und auch fremde, längst vergessene Erinnerungen wieder hervorkramen.
    Erinnerungen, als Spieler, Trainer und Verantwortlicher ins Bewusstsein rufen.


    Erstaunliche Ergebnisse eröffnen sich da für eine alten Fussballler:


    War früher alles besser oder schlechter wie heute? wie viele der Meinung sind? Nein es war einfach nur anders.


    erstaunlich jedoch, dass sich viele Meinungen über Jahrzente gehalten haben, teilweise sogar immer noch gültig sind.


    Beispiele:

    vor über 40 Jahren gab es die Kritik an den rundenlaufenden Trainern.
    aber auch damals gab es schon Trainer, die nur, ich betone "nur" mit dem Ball gearbeitet haben, selbst erlebt.


    sture feste Postion, Gegenteil der heutigen Rotation. Errungenschaft der Neuzeit.?
    Ich hab als junger aktiver Spieler die Freiheiten gehabt, mich im Stum so zu bewegen wie ich wollte.


    Viererkette. garantiert nicht das überall überragende Thema.
    aber bereits vor 40 Jahren (!) spielten wir mit einem Libero vor der Abwehr, und die anderen Abwehrspieler folgten nicht ihrem
    Gegenspieler, sondern hielten ihre Positionen.


    mit 19 Jahren Jugendtrainer gemacht.
    Ausbildung, Unterstützung war ein Fremdwort. Psychologische Vorgehensweise, Gespräche bei Problemen?
    so was kannte man nicht. Einen Fusstritt in dern Allerwertesten, wenn einer im Training quer kam. und dann ging es weiter.


    Haftungsfragen, Aufsichtsprobleme usw. usw. gab es nicht, waren kein Thema


    Probleme mit Eltern? JA !. Aber nur darum. wer fährt uns zum nächsten Auswärtsspiel.


    Einwechselungen, gleiche Spielzeiten für alle?


    anfangs durften eh nur 11 spielen, dann noch 2 Ersatsspieler.
    manche Jungs waren froh, Ersatzsspieler zu sein, zum Einsatz kommen, wenn sich einer abmeldet.

    Psychiche Problem durch Nichtberücksichtigung oder fehlende Einsazzeiten ein Fremdwort.
    Entweder warst du gut genug , oder zu schlecht. Keiner hatte da lebenslange Probleme zu befürchten.


    Ich könnte das jetzt beliebig fortsetzten. aber es reicht wohl, um zu ergründen, obe es früher besser oder schlechter war.


    man kann das nicht vergleichen, es war eine andere Zeit, mit anderen Problemen und anderen Vorgehensweisen.
    Manches war besser, ich wünschte mir da auch einiges zurück, über anderes kann ich aus heutiger Sicht aber auch nur noch den Kopf schütteln.


    Sicherlich wäre es höchst interessant zu erleben, wie in 20 Jahren über die heutigen Diskussionsbeiträge hier im Forum gedacht wird.


    Von einem bin ich überzeugt:


    Die Mär, von den vielen Rundenlaufen lassenden Trainern, wird in 30 Jahren wohl noch genaus so sein, wie sei vor 30 Jahren zu meiner Zeit war. Nähmlich auch damals gehörte das schon zu einem Replik aus Urzeiten.


    Es ist aber nicht das Einzige , was für Unwissende als Beleg herhalten muss, um sogenannte Errungenschaften der Neuzeit zu belegen.


    Beim Hervorkramen von alten Erinnerungen könnte ich ein dickes Buch, mit entsprechende Ausgestaltung, schreiben, über all das Negative was ich selbst erlebt habe, all das Negative von Freunden und Bekannten, über die schlechten Zeiten einer Fussballergeneration.


    Für meine Chronik wurde ich jedoch angehalten, das positive all der Jahre in den Fordergrund zu stellen.


    Und hier komme ich an meine Grenzen. der Platz für das positiv Erlebte, egal jetzt als Spieler oder Trainer , reicht einfach nicht aus.
    das Negative rückt bei mir absolut in den Hintergrund, wird unbedeutend.


    Es gibt ja viele Weihnachtsbotschaften, es wäre vermessen, eine solche zu verbreiten, doch hätte ich einen Wunsch:


    alles etwas Positiver zu betrachten, Verbesserungen anzustreben, jedoch nicht zu glauben, alles verändern zu müssen. Vieles
    ist gut. Man muss aber auch das Auge öffnen, das das Positive sieht, nicht nur das andere negativ sehende Auge.


    Mir hat diese Sichtweise einen Rückblick auf schöne positive Fussballerjahre ermöglicht.


    Mein Wunsch für alle an Euch.









    gg

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

    • Offizieller Beitrag

    Ja Günter, Weihnachten ist auch die Zeit der Erinnerung. Erinnerung bedeutet aber oft, dass man sich nur an die guten Dinge erinnert und die schlechten Erlebnisse ausklammert.
    Von schlechten Erlebnissen will ich jetzt gar nicht schreiben und auch niemand behauptet, dass früher alles schlechter war. Genauso behauptet niemand (hoffe ich), dass die heutige Jugend schlechter ist als die damalige.


    Ich möchte aber für die jungen Leute hier eins klarstellen: viele Dinge die Günter beschreibt, habe ich nicht einmal ansatzweise so erlebt. Egal ob Ähnlichkeiten mit der Viererkette oder Rundenlaufen und ich nehme wieder etwas heraus, weil es sehr wichtig ist:


    Psychiche Problem durch Nichtberücksichtigung oder fehlende Einsazzeiten ein Fremdwort.
    Entweder warst du gut genug , oder zu schlecht. Keiner hatte da lebenslange Probleme zu befürchten.


    Günter, das haben sich die Fußballer eingeredet, in anderen Sportarten war das schon längst Bestandteil der Trainerausbildung. Irgendwann in den 90ern wurde dann der DFB vom DSB stark kritisiert und aufgefordert, seine Ausbildung nicht nur zu überdenken, sondern komplett neu aufzusetzen. Es war damals schon falsch so zu denken, vielleicht gab es auch keine lebenslangen Probleme, aber viele Vereinsaustritte. Heute ist es noch gefährlicher, denn das Freizeitangebot ist ganz anders als vor 30 Jahren. Auch wenn es nicht schadet, darüber will ich gar nicht diskutieren, wir treiben die Kinder und Jugendlichen aus den Vereinen.


    Wenn ich jetzt in die Kinder-Unfallklinik gehe und dort den Weihnachtsmann mache, dann ist das für die Kinder nicht wichtig für ihre Zukunft und auch ohne haben sie keine Probleme zu befürchten. Aber es tut ihnen gut und nur das zählt.


    Frohe Weihnachten,


    Uwe

  • Psychiche Problem durch Nichtberücksichtigung oder fehlende Einsazzeiten ein Fremdwort.
    Entweder warst du gut genug , oder zu schlecht. Keiner hatte da lebenslange Probleme zu befürchten.



    ich nehme das dieses Zitat heraus heraus, um die Unterschiede zu verdeutlichen.


    Wir hatten zu der damaligen Zeit Überhaupt keine Vorstellungen und noch weniger Erkenntnisse über derartige Problematiken.


    Dementsprechend gingen wir damlas unkomplizierter um.


    Die damalige Zeit war anders, in meinen Augen nicht besser und shlehter wie heute.


    Zeit bedeutend Fortschreibung


    Längst überholte Ansichten ( Z.B. Rundenlaufen) dürfen dann aber nicht zur einer allgemeingültigen Argumatation missbraucht werden.











    w

  • Dass Zeiten sich ändern und damit auch die Kinder ... und damit ihr benötigtes Training, das ist sehr leicht zu belegen.


    In den Jahren nach dem Krieg war die Zahl der übergewichtigen Kinder fast gegen Null.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Einwechselungen, gleiche Spielzeiten für alle?


    anfangs durften eh nur 11 spielen, dann noch 2 Ersatsspieler.
    manche Jungs waren froh, Ersatzsspieler zu sein, zum Einsatz kommen, wenn sich einer abmeldet.



    Ich habe inzwischen einige Erfahrung mit Fußballtrainern gemacht.


    Sie haben ALLE ihre Topmannschaft und der Rest ist "Gebüsch". Ich habe mit meinem Sohn einiges durch. Er spielt derzeit 7er-Feld E-Junioren älterer Jahrgang. 2. Mannschaft in der 2. Kreisklasse (unterste Spielklasse) mit einer Kadergröße von 9 Spielern. Spieldauer: 2x25 Minuten. Die Krönung war ein Spiel, wo sie mit nur acht Jungs angetreten sind und mein Junge hat ca. 7 Minuten gespielt. In der nächsten Saison wird auf das 9er-Feld gewechselt. Mit 18 Jungs in 7er-Mannschaften kannst du so gerade zwei Teams an den Start schicken. Beim 9er-Feld wird das dann wieder eine Mannschaft. Und mein Sohn ist Nummer 18. Wieviel Einsatzzeit wird er in der Saison 2013/14 bekommen? Ich wette: 0 Minuten.


    Meine Frau war mit Kolleginnen über das Wochenende in ein Ferienhaus verreist. Und dort haben sie über ihre Kinder in unterschiedlichen Mannschaftssportarten gesprochen. Diese knallharte Selektion gibt es nur im Fußball. In anderen Sportarten versucht man, alle Kinder mitzunehmen.


    Den Fußballtrainern in ihrer unglaublichen Arroganz brauchst du mit Grundsätzen vom Kinderfußball nicht kommen. Das interessiert die nicht. Der Trainer meines Sohnes holt vielleicht am Ende Platz 8. Und wenn mein Sohn womöglich mal eine Halbzeit durchspielen darf, wird es vielleicht Platz 9. Wie schrecklich. Mein Sohn spielt jetzt die 3. Saison. Er hat in seiner gesamten "Karriere" noch NIEMALS eine komplette Halbzeit spielen dürfen. Der weiß gar nicht, wie sich das anfühlt. Einen psychischen Schaden wird er wegen der Nichtberücksichtigung wahrscheinlich nicht erleiden. Aber aus Vereinen mit Jahrgangsmannschaften (U10, U11 usw.) werden dann Vereine mit 2 Jahrgängen je Mannschaft (E-Junioren) und dann Jugendspielgemeinschaften. Und dann wird rumgeheult, dass die Kinder nur noch für die Schule lernen (müssen) und Fußball an der Playstation spielen. Selbstkritik bei den Vereinen? Habe ich noch nicht erlebt.


    Ich hoffe, dass mein Sohn dem Fußball und seinen verkackten Erfolgstrainern endlich den Rücken kehrt und sich einer Sportart zuwendet, wo er entweder das nötige Talent mitbringt oder trotz geringem Talent seine Einsatzzeiten bekommt. Ich habe keinen Bock, ihm nach dieser Saison wieder einen neuen Verein zu suchen.


    Frohe Weihnachten.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Sie haben ALLE ihre Topmannschaft und der Rest ist "Gebüsch".


    ich muss dir widersprechen. Nicht deinen eigenen schlehten Erfahrungen, sondern dass ALLE so sind.


    wenn du mal eine Mussestunde hast, dann blätter mal etwas bei fussball.de


    dort findest du Landesverbände, die bereits bei der E-Jugend die Aufstellung, Tore aber auch die Einwechselungen mit Zeitangabe aufgeführt sind.


    und dort ergibt sich sehr häufig ein anderes Bild, als das von dir beschriebene.


    das Zufallsprinzip ergab so z. B. ein Spiel, bei dem bei beiden Mannshaften die 7 Einwechselspieler spätestens bis zur Halbzeit
    zum Einsatz kamen.


    das von dir Beschriebene hab ich auch schon erlebt, ist aber nicht die Regel. Beweis findest du bei fussball.de


    In 15 Jahren Kindertrainerzeit hat bei mir kein einziger wegen fehlenden Spielzeiten aufgehört,
    dies trifft auch auf den Trainer zu, der den Jahrgang nach mir betreute.


    anders, nämlich in deine Richtung gehend, war es bei dem Trainer, der den Jahrgang über mir trainierte.


    bei einem 14er-Kader, E-Jugend, hat der absolut schwächste Junge in der Hälfte aller Spiele mindestens eine Halbzeit gespielt.


    Und ich gehörte nicht zu den Trainern, die auf absolut gleiche Spielzeiten achteten und dem das Gewinnen vollkommen unbedeutend ist.


    gg



    gg


    .

    Einmal editiert, zuletzt von guenter ()

    • Offizieller Beitrag

    Günter,


    auch schleppi hat seine Erfahrungen gepostet und die sind völlig anders als deine, deshalb sind sie nicht falsch.
    Deine Ausführungen sind auch nicht falsch, aber daraus zus schließen -so schlimm ist das alles nicht- hilft nicht und kling so, als ob die Fußballwelt in Ordnung und die Aufregung nicht notwendig ist.


    Über Einsatzzeiten wirst du im Netz kaum etwas finden, aber google mal nach "Hallenkreismeisterschaft Bambini". Eigentlich kein Problem, denn die sind vielerorts abgeschafft.


    Doch nach was zu Einsatzzeiten gefunden:
    ...Schade ist natürlich bei einigen Mannschaften, wenn es nach 2Minuten schon 3:0 für den Gegner steht das trotzdem mit ihren starken Spielern beinahe bis zum Schluss weiter gespielt wird nach dem Motto: “So hoch wie möglich siegen!“
    Leider gibt es nur wenige Trainer die ihren kleinen Bambinis auch genug Einsatzzeiten geben. Egal, jeder hat halt so seine Ansichten zum Thema Bambini Fußball....

    ..........


    Gerne hätten die Trainer einigen Spielern noch mehr Einsatzzeiten gegeben, entschlossen sich aber dann doch zu diesem Zeitpunkt, wieder die Formation der ersten Halbzeit aufzubieten. Die Entscheidung zahlte sich schon wenig später aus,

  • Hallo guenter,


    steckte eine Menge Frust in meinem Beitrag - zugegeben.


    Aber mein Sohn hat jetzt bereits einen Vereinswechsel hinter sich. Und es hat wirklich NICHTS gebracht. Ich würde sogar sagen, dass es noch schlimmer geworden ist. Ganz ehrlich, wie willst du ein Kind mehr demotivieren, als ihn bei nur einem Einwechselspieler 40 Minuten zusehen zu lassen?


    Erste Halbzeit: komplett draussen.


    Mein Sohn geht weinend an mir vorbei in die Kabine. Ich sage zu ihm: "Beruhige dich, wahrscheinlich spielst du heute das erste Mal eine Halbzeit durch."


    Zweite Halbzeit: erste 10 Minuten draussen. Dann ca. 10 Minuten gespielt (und sogar den Ausgleich zum 4:4 erzielt) und dann 5 Minuten vor Ende wieder raus.


    O.k., ich gebe zu, dass das nun doch 10 Minuten waren und nicht 7 Minuten. Das habe ich mit der Vorsaison verwechselt, wo ihn sein alter Trainer 7 Minuten spielen lassen hat. Aber da hatten die immerhin auch 4 Einwechselspieler.


    Was soll ich mit einem Trainer anfangen, der so agiert? Natürlich findest du nicht ausschließlich solche Trainer. Aber solche Trainer treten gerade im Fußball gehäuft auf.


    Vielleicht ist das ein Problem in unserem Landkreis. Ab U08-Junioren werden Ergebnisse gemeldet und es geht in der U08 um die Qualifikation für Kreisliga bzw. 1. Kreisklasse in der U09.


    In der Halle wird selbst in der U08 mit einem 360er-Futsal gekickt. Sieht "toll" aus, wenn die Lütten gegen die Kugel treten und das Ding bleibt fast liegen. Mein Vorschlag für die nächste Saison: lasst die Lütten gegen Medizinbälle treten. Gibt richtig dicke Beine.


    Ich werde vermutlich im Herbst mit der C-Breitenfußball-Lizenz beginnen und ich habe mich ausdrücklich gegen eine dezentrale Ausbildung in meinem Kreisverband entschieden. Ich habe einfach in meiner Gegend zu viele Trainer erlebt, die eine C-Breiten-Lizenz hier im Kreis gemacht haben und die von Kinderfußball noch nichts gehört zu haben scheinen. Die fordern Erfolge und meckern, wenn ein Trainerkollege es mal wagt, die Jungs auf ungewohnten Positionen spielen zu lassen (Rotation).


    Was ich mit meinem "Großen" anfangen soll, weiß ich noch nicht. Ich habe ihn gefragt, ob er sich auch vorstellen könne, nur zu trainieren und nicht in den Spielen eingesetzt zu werden (so würde das bei seinem aktuellen Verein in der U12 nämlich kommen). Aber er möchte leider auch spielen und so steht sein 2. Vereinswechsel an. Aber das kann es doch nicht sein. Der Junge ist dann 11 Jahre jung und hat dann in seiner 4. Saison seinen 3. Verein. Und wer sagt mir, dass es in seinem 3. Verein besser wird?


    Gruß
    Christian

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • schleppi,


    vielleicht hat dein Junge ja bei einem Arbeitskollegen von mir gespielt. Ich wußte, dass der Kollege schon seit zig Jahren als Fußballtrainer im Jugendbereich arbeitet und ich habe ihn als Frischling im Trainerbereich in einer Mittagspause mal angesprochen, wie er das mit den Einsatzzeiten so handhaben würde. Die Antwort hat mich sehr entsetzt: Bei mir spielen nur die besten, die anderen gar nicht. Die können sich ja im Training empfehlen.


    Dann hat er noch gesagt, dass er dies auch offensiv gegenüber den Eltern vertreten würde und die eben akzeptieren müssten, das ihr Kind nicht spielt wenn es bessere gibt. Das ist dann eben so, ansonsten können sie ihr Kind ja auch abmelden. Er mache das schließlich auch für sich und sieht nicht ein, sich den Samstag um die Ohren zu schlagen wenn er aufgrund der schwächeren Spieler dann verliert.


    Sicherlich sind nicht alle so extrem, aber ein richtiges Durchwechseln aller Akteure habe ich auch noch nie gesehen. Bei aller Diskussion hier im Forum hat sich in der Praxis am Samstag nicht wirklich viel geändert seit meinen aktiven Zeiten (auch schon 35 Jahre her, seit ich E-Jugendlicher war). Die guten spielen lange, die nicht so guten weniger bis hin zum scheinheiligen 3-Minuten-Kurzeinsatz.


    Ich selbst bemühe mich gerade darum, eine Rotation durchzusetzen, damit jedes zum Spiel eingeteilte Kind auf eine garantierte Einsatzzeit von zumindest 20 Minuten bekommt, wobei die besten trotzdem länger spielen oder ganz durchspielen. Aber ohne Kompromisse ist das nicht zu machen, meine Trainerkollegen sind selbst zu diesem Kompromiss noch nicht wirklich bereit, weil man dann keinen Samstag die 'Top-6' Spieler beisammen hat. Und wir spielen als jüngerer D-Jugend-Jahrgang in der Rückrunde in der 2. Kreisklasse, allerdings da auch mit Chancen die Staffel zu gewinnen (aber nur wenn die besten 6 möglichst lange auf dem Platz sind, ansonsten droht ein Platz im Mittelfeld........). Wir haben 14 Kinder. Und ich finde es schon merkwürdig, im Betreuerteam der Einzige zu sein, der auf vernünftige Spielzeiten für alle drängt. Aber mach was dran........

  • schleppi


    ich versteh deinen Frust und Ärger, und solches Vorgehen ist für mich schwierig nachvollziehbar.


    Zum Glück ist es aber nicht überall so.


    Deshalb würde ich mir mal Untersuchungen wünschen, wie und vor allem warum es Trainer gibt, die anders vorgehen und damit auch Erfolg haben.


    Für mich liegt auch ein eindeutiges Versagen in der Trainerausbildung.


    Brauchen wir bei G,F und E Trainer mit C-Lizens.
    Nein! Es gibt dort ja eh zu wenige.


    In diesem Bereich brauch ich keine Trainer, die ausgebildet werden in den tollsten Übungsablauf, Taktikverhalten usw.


    wir brauchen Trainer, und zwar breitflächig, die zum Beginn ihrer Trainertätigkeit in diesem Bereich mit den Zielen des Kinderfussballes
    vertraut gemacht werden, Umgang mit der Elternschaft erlernen, Grundzüge der Trainingsgestaltung kennenlernen ist vollkommen ausreichend.


    Alles andere kommt später.


    bei vielen ist es nicht böse Absicht bei ihrem Tun, sondern einfach nur Unwissenheit.


    Viele fangen doch erst nach Jahren an, sich mit der Thematik zu befassen, dann wenn es für die Allerjüngsten zu spät ist.


    gg

  • guenter:


    Ich erwarte eigentlich von der C-Breiten-Lizenz, das GERADE DORT die Grundsätze des Kinderfußballs vermittelt werden.


    Es gibt ja drei Teile und der 4. Teil ist die Prüfung. Für die Jahrgänge bis einschließlich D-Junioren benötigst du Teil 1 und 2. Teil 3 ist dann für die Jahrgänge C-Junioren und älter.


    O.k. - meine Erfahrungen mit einer Handvoll C-Lizenz-Trainern (besonders viele gibt es in meinem Verein nicht) lassen erahnen, dass die Grundsätze des Kinderfußballs entweder nicht gelehrt oder schlicht vergessen wurden.


    Ich glaube, dass gerade die Trainer ohne Lizenz das Problem sind. Der aktuelle Trainer meines Sohnes sagte beim Kennenlernen zu mir: "Ich brauche diesen Lizenzkram nicht. Die Übungen finde ich im Internet". Und das ist das Problem. Er macht den 2. Schritt vor dem 1. Schritt. Im ersten Schritt muss er begreifen, wie Kinderfußball idealerweise funktioniert. Und dann kommen die Trainingsübungen mit denen ich die Kinder begeistern kann und in denen sie etwas lernen.


    Und die Frage ist ja, wie die Trainer "Erfolg" definieren. Die meisten Trainer und auch die Eltern zumindest der talentierten Spieler geilen sich an Ergebnissen und Erfolgen auf. Und du benötigst als Trainer eine Menge Rückgrat, wenn du dich über den Spaß der Kinder definierst und dein Ziel darin liegt, alle Kinder mitzunehmen. Dann lässt du nämlich auch mal Punkte liegen und stehst vielleicht im Mittelfeld der 2. Kreisklasse, wo du eigentlich mit deiner Top 7 um den Aufstieg in die 1. Kreisklasse spielen könntest. Und dann kommen deine Trainerkollegen und pampen dich an, weil du den Spieler X hinten spielen lässt und den Spieler Y vorne und den Spieler Z im Tor und den Spieler A dieses Mal nicht eingeladen hast, obwohl der doch mit dem Spieler B so toll harmoniert und die beiden Tore am Fließband schießen.


    Für mich liegt in der C-Breiten-Lizenz zunächst der Wunsch, mich als Trainer zu verbessern. Aber auch, um den Kritikern entgegnen zu können: "Hey Leute, euer Wissen ist von vor 20 Jahren und ich habe mir das jetzt 4 Wochen im Lehrgang angehört und Kinderfußball tickt heute anders als vor 20 Jahren."


    Wenn ich mich jetzt als Vatertrainer hinstelle und versuche, die Grundsätze des Kinderfußballs zu propagieren, darf ich mir in der Mannschaft meines Sohnes vermutlich von den Eltern der sieben fast immer spielenden Spieler anhören, dass doch eigentlich alles gut sei und ich nur enttäuscht bin, dass mein talentbefreiter Sohn nicht zum Einsatz kommt.


    Solange ihre Kinder ihre Einsätze bekommen, sind die Eltern eigentlich immer Fan des Trainers. Und das Verständnis für einen oder zwei Außenseiter ist überschaubar.


    Aber dieser Außenseiter ist vielleicht das verkannte bzw. spät entwickelnde Talent oder der Spieler, auf den man sich in der C-Jugend absolut verlassen kann und der seinem Verein treu bleibt, während die talentierte Granate aus den E-Junioren in die U15 des benachbarten Bundesligavereins wechselt. Dann ist der Außenseiter leider dem Fußball verloren gegangen und der Verein jammert, dass wir jetzt leider mit dem Verein XYZ aus der Nachbarschaft eine JSG gründen müssen, weil wir leider keine eigene Mannschaft mehr zusammen bekommen.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Zitat thomasg:



    Zitat

    Ich selbst bemühe mich gerade darum, eine Rotation durchzusetzen, damit jedes zum Spiel eingeteilte Kind auf eine garantierte Einsatzzeit von zumindest 20 Minuten bekommt, wobei die besten trotzdem länger spielen oder ganz durchspielen....


    Bitte nenne mir einen vernünftigen Grund, warum von 2 Kindern bei gleicher Trainingsbeteiligung das eine Kind eine längere Spielzeit bekommen soll, als das andere!



    Es wird immer von Kompromissen gesprochen und als Ergebniss haben wir wieder unterschiedliche Spielzeiten. Seid ihr der Meinung, dass die "schwächeren" Spieler so an die Leistung der anderen herangeführt werden und ihr Selbstvertrauen damit gestärkt wird. Ich kann mich mit diesen "Kompromissen" nicht anfreunden, weil sie für mich als Alibi für eine nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung der Kinder dienen. Wer es wirklich ehrlich meint mit der Aussage, dass die Ausbildung der Kinder vor dem "Spielergebniss" steht, sollte auf solche "Kompromisse" verzichten.


    Den Vereinen und Trainern, bei denen Fälle wie Schleppis Sohn vorkommen wünsche ich, dass ihnen die Kinder weglaufen. Meine Kinder würden dort jedenfalls nicht mehr spielen.

  • schleppi


    Ich kann mich deinen Überlegungen anschliessen.


    Ihr seid jetzt E-Jugend, da ist der Karren schon verfahren, jetzt Änderungen zu erreichen ist nicht einfach und führt garantiert
    zu Streitigkeiten innerhalb der Elternschaft, da bdarf es schon eines starken Trainers, ob mit oder ohne Lizens.


    In der Regel liegen hinter dieser Mannschaft schon 4 Jahre (2G, 2F)


    in diesen Jahren wird der entscheidende Grundstein gelegt. Negatives, was sich in diesen Jahren verfestigt hat, ist schwierig rauszubekommen.


    Umgekehrt ist es aber relativ einfach Ziele des Kinderfussballes umzusetzten, wenn von Beginn an, vom 1. Spiel oder 1. Turnier
    entsprechend verfahren wird. Dann lernen die Eltern nämlich nichts anderes kennen, sie sind relativ schnell zu überzeugen und mit auf die Reise zu nehmen. Das ist zumindest meine Erfahrung.


    Dafür müssen aber die Trainer bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit geschult oder noch besser eingeschworen werden.


    Viele aber sammeln erst dann Informationen, gehen zu Fortbildungen oder machen eine Lizens, wenn gewisse negative Dinge bereits fest
    eingefahren sind.


    gg

  • Karl,


    ich bin nicht der liebe Gott auf dem Sportplatz. Ich habe es mit Betreuerkollegen und mit Eltern zu tun. Ich habe in einem einzigen Spiel in der Hinrunde mal komplett gleichmäßig durchgewechselt, alle Kinder hatten am Ende gleichmäßig 30 Minuten Spielzeit. Endstand 2:4. Im Anschluß wurde heftig diskutiert, da dieser Weg von vielen nicht geteilt wird. Und ohne einen Kompromiß geht es nicht weiter oder man riskiert, dass die Mannschaft komplett auseinander bricht, und wenn es nur wegen uneinsichtiger Eltern ist.


    Und sag mir nicht, dass 20 Minuten garantierte Einsatzzeit auch für das schwächste Kind ein schlechter Wert ist, da erlebe ich jede Woche ganz andere Geschichten. Wir haben im letzten Saisonspiel Mitte der 2. Halbzeit gegen den Tabellenführer 0:3 zurück gelegen, da hat sich der Trainerkollege endlich getraut aus seiner Stammformation erstmals zwei Spielerinnen rauszunehmen. Zwei Minuten später fiel das 1:3 und der Kollege hat die zwei Mädels sofort wieder eingewechselt. Nettospielzeit für die eingewechselten Mädchen: 2 Minuten.


    Als Alternative (die ich auch schon erwogen habe) könnte ich auch hinschmeißen, da meine Philosophie nicht von allen geteilt wird. Aber wer hätte was davon ? Die Mädchen ganz sicher nicht, dann geht völlig ohne Wiederspruch alles nach dem Motto: Erst mal die besten Sechs auf den Platz und dann mal gucken was das Spiel macht........

  • thomasg:


    Was meinst du mit "Kompromiß"?


    Du meinst, irgendwo zwischen "gar nicht oder 2 Minuten spielen" und "30 Minuten spielen" für alle liegt eben für die untalentierten Beitragszahler der Wert von 20 Minuten?


    Weil die Mannschaft auseinanderbricht, wenn du alle Spieler 30 Minuten spielen lässt? Ganz ehrlich: wenn ich eine Mannschaft trainiere und ein Elternteil meldet sein Kind ab, weil ich gleichmäßig spielen lasse, halte ich das aus. Weil dieses Elternteil sein scheinbar talentiertes Kind ohnehin bei nächster Gelegenheit im anderen Verein spielen lässt, wo vielleicht mit einem Fördertraining unter der Anleitung eines Profivereins geworben wird. Die talentierten Mädchen wirst du auf Dauer ohnehin nicht halten können. Aber wenn dir dann die untalentierten Mädchen weggelaufen sind, kannst du deine Mannschaft abmelden.


    Und wenn mich die Eltern nicht mehr wollen, weil ich die Einsatzzeiten gleichmäßig verteile? Ich werde es überleben. Dann sollen sie mich rausschmeissen.


    Dann suche ich mir einen neuen Verein oder eine neue Mannschaft und stelle mein Konzept vor. Dann sollen sie mich als Trainer verpflichten oder es lassen.


    Aber ich gebe zu, dass die Einführung von gleichen Spielzeiten für alle Spieler in der D-Jugend zu spät ist, wenn man das mehrere Jahre vorher anders gemacht hat.


    Und ich gebe auch zu, dass es sicher Trainer gibt, die manche Mädchen in einem Spiel 2 Minuten einsetzen. Aber für mich wäre der Vergleich zwischen mir und den größten Trainerarschlöchern irgendwie kein echter Vergleich.


    Aber um mal auf das Beispiel mit meinem Sohn zurückzukommen:


    Es ist die 2. Mannschaft in der untersten Spielklasse im Niemandsland der Tabelle. Und mit genau deinem Argument versucht auch mir der Trainer meines Sohnes die Einsatzzeiten zu erklären. Weil die anderen Jungs keine längere Einsatzzeit für meinen Sohn wollen oder die Eltern ihre Kinder aus der Mannschaft abmelden könnten. Aber was machen sie, wenn mal 2 Jungs aus der Mannschaft ausfallen? Dann soll mein Sohn durchspielen? Er, der noch nicht mal eine Halbzeit am Stück gespielt hat? Da neige ich dazu, ihn bei einem solchem Spiel verzichten zu lassen und dann sollen sie gar nicht oder meinetwegen mit 6 Jungs antreten.


    Beim Hallentraining ist es inzwischen so, dass der Trainer im Abschlussspiel die 1. Mannschaft gegen die 2. Mannschaft spielen lässt. Und die Jungs sollen das mit den Wechseln selber regeln. Ich habe das mal beobachtet. Wenn mein Sohn ruft, dass er wieder eingewechselt werden möchte, haben seine Mannschaftskameraden akut auftretende Taubheit. Und wehe, ER verlässt nicht sofort das Spielfeld, wenn ER ausgewechselt werden soll. Er bekommt also inzwischen selbst im Training deutlich geringere Einsatzzeiten. Und der Trainer sieht das und lässt es mal als gruppendynamischen Prozess laufen.


    Also wenn ich meine Mädchen trainiere, teile ich notfalls mehr als zwei Mannschaften ein und mache notfalls ein kleines Turnier. Auf die Idee, im Trainingsspiel mit Auswechselspieler zu arbeiten bin ich noch nicht gekommen. Aber vielleicht fehlt mir da einfach noch die nötige Erfahrung.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
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    da habe ich dich getragen.

  • schleppi,


    was soll der Begriff 'untalentierte Beitragszahler' gleich am Anfang ? Willst Du mir unterstellen, die schwächeren Mädchen als unerwünschte Personen anzusehen (die man aber ja leider auch mal einwechseln muss, weil sie sonst als Beitragszahler wegfallen) ?


    So ist es mit Sicherheit nicht. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich um die Mannschaft meiner Tochter handelt und meine Tochter selbst zu den schwächeren Mädchen gehört. Ein Vereinswechsel kommt nicht in Betracht (Verein auf dem Dorf, alle Mädchen kennen sich mehr oder weniger gut und besuchen teilweise die gleiche Schule). Ehe meine Tochter den Verein wechselt, würde sie stattdessen aufhören.


    Die Mannschaft spielt jetzt so seit ca. 2 Jahren zusammen. Ich bin als Mittrainer nach dem ersten Jahr dazu gestoßen, weil die beiden vorherigen (und immer noch tätigen) Trainer aus beruflichen Gründen sonst nicht zwei mal die Woche Training machen könnten, auch das Wintertraining in der Halle wäre (da das Training wg. Hallenbelegung Samstag vormittag stattfinden muss) für die beiden nicht regelmäßig zu machen. Die Übernahme des Hallentrainings im letzten Jahr war im Grunde der Ausgangspunkt für meine Tätigkeit, die beiden haben noch einen Mitbetreuer gesucht.


    Ich habe im Prínzip zwei Alternativen: Entweder ich versuche, die Einsatzzeiten im Sinne der schwächeren Mädchen durch Rotation etc. positiv zu beeinflussen, oder ich höre ganz auf weil mir das gängige Schema und das dagegen an arbeiten nicht passt. Und ich kann mir nicht helfen: Wenn es mir gelingen sollte, jedem zum Spiel eingeteilten Mädchen unabhängig vom Spielverlauf eine Einsatzzeit von mind. 2 x 10 Minuten je Halbzeit zu garantieren, ist durchaus schon etwas erreicht. Und natürlich wären an der Rotation alle Mädchen gleichermaßen beteiligt und nicht nur die schwächeren. Was anderes wäre mit mir nicht drin, ansonsten würde ich tatsächlich aufhören. Aber gleiche Einsatzzeiten für alle kann ich nicht einfach so anordnen, dafür bin ich nicht in der Machtposition als z.B. Allein- oder Cheftrainer.


    Und bitte keine Vergleiche mit dem Riesenarschloch von Trainer, den dein Sohn gerade hat. Beim Abschlusspiel mit Auswechselspielern zu arbeiten dürfte schon ein ziemliches Novum sein. Und dann auch noch als Trainer den Wechselvorgang nicht zu beeinflußen, von so einem Vorgang habe ich noch nie gehört. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass dem Trainer die schwächeren Kinder egal sind und er immer und ständig nur die Besten auf dem Platz haben will. Das ist nicht nur extrem kurzsichtig, sondern auch menschlich eine Sauerei gegenüber den Kindern. So einer dürfte nie und nimmer als Trainer im Jugendbereich arbeiten.


    Mir wäre es sehr Recht, wenn der Verband Vorschriften zu den Einsatzzeiten machen würde. Ich habe irgendwo gelesen, dass es im spanischen Verband die Regel gibt, das jedes im Spielbogen aufgeführte Kind eine Halbzeit spielen muss. Geniale Regel und sehr einfach zu überwachen durch den Gegnertrainer. Alle Diskussionen wären schlagartig vorbei. Scheint ja auch einige Landesverbände zu geben die so etwas ähnliches eingeführt haben. Der NFV leider nicht. Das wäre meiner Meinung nach der einzige Weg, um wirklich nachhaltig etwas zu verändern.

  • thomasg:


    Ich möchte dir nichts unterstellen. Vermutlich bist du auf der Skala von 0 (=Trainerarschloch) bis 100 (=perfekter Kindertrainer) viel dichter an der 100 als an der 0 anzusiedeln, weil du überhaupt schon mal den Versuch unternommen hast, den Mädchen die gleichen Einsatzzeiten zu ermöglichen. Ich glaube nur, dass du auf dem an sich richtigen Weg zu schnell aufgibst. Bzw. gar nicht in der Position bist, das durchzusetzen, weil du noch 2 Trainer vor dir hast. Da finde ich es zumindest positiv, Einfluss zu nehmen.


    Deine weitere Beschreibung von dir finde ich höchst spannend, weil du da ziemlich exakt meine Situation wiedergegeben hast.


    Und sorry, dass die Beschreibung vom Trainer meines Sohnes als Vergleich bei dir angekommen ist. Wobei der Trainer meines Sohnes gerade ziemlich schlecht wegkommt. Ich finde, dass der Trainer einen menschlich tollen Umgang mit den Jungs pflegt und ich bewundere, wie er immer wieder versucht, auf einzelne Jungs positiv einzuwirken und sie zu motivieren. Menschlich kann ich über ihn nichts schlechtes sagen. Mein Sohn mag den Trainer im Grund auch sehr gerne, aber eben nicht so gerne, dass er dauerhaft auf Spieleinsätze verzichten möchte.


    Das Problem bei der Mannschaft meines Sohnes ist vielleicht, dass die 1. und die 2. Mannschaft, die in der Saison 2011/12 noch als ein Team zusammengespielt hat, in dieser Saison auf zwei Mannschaften aufgeteilt wurden, damit auch die "schwächeren" Jungs ihre Einsatzzeiten bekommen. Das war auch der Grund, warum mein Sohn dorthin gewechselt ist. Und für einige Jungs ist diese 2. Mannschaft auch ein echter Segen. Der Spieler Nr. 15, der in der vergangenen Saison mit 5-Minuten-Kurzeinsätzen "bei Laune" gehalten wurde, spielt nun durch. Und wird in der Saison 2013/14 wieder Kurzeinsätze bekommen. Nun gibt es zwei Trainer und der Trainer, der die 2. Mannschaft und somit meinen Sohn coacht, ist hauptamtlich Trainer einer C-Junioren-Mannschaft älterer Jahrgang in einem anderen Verein. Ich fürchte, dass er es einfach nicht auf die Reihe bekommt, dass man mit einem Jahrgang 1997 anders umgehen muss, als mit einem Jahrgang 2002. Ich habe zwar keine Erfahrungen mit C-Junioren, glaube aber doch, dass dort eher schon der Leistungsgedanke zählt.


    Und der eigentliche "Cheftrainer", der die 1. Mannschaft coacht, hat zwischen den Zeilen schon erkennen lassen, dass er z.B. mit dem 10-Minuten-Einsatz meines Sohnes auch nicht so ganz glücklich war und das er deshalb auch schon mit seinem Trainerkollegen gesprochen hat. Daraus sind dann inzwischen zerstückelte 25-Minuten-Einsätze geworden, was ich angesichts eines 8er- oder 9er-Kaders auf dem 7er-Feld immer noch recht wenig und weit entfernt von relativ gleichverteilten Einsatzzeiten finde. Blöd finde ich auch, dass mein Sohn nicht frei spielen kann. Bei den zerstückelten Einsatzzeiten muss er ständig damit rechnen, bei schlechten Aktionen sofort runtergenommen zu werden. Ich würde mir einfach mal die Ansage wünschen: "Du spielst die 1. Halbzeit (oder 2. Halbzeit) durch, egal was passiert". Werden wir diese Saison sicher nicht mehr erleben.


    Deinen Hinweis auf den spanischen Verband fand ich übrigens hoch spannend. Das ist doch genial. Du hast keine Diskussionen mit den Eltern und bist in der Lage, eine möglichst große Anzahl von Spielern in den älteren Jugend- oder Herrenbereich mitzunehmen und kannst dann aus einem Riesenpool von Spielern die Asse aussuchen und regelmäßig Welt- und Europameister werden. Scheint in Deutschland nicht das Ziel zu sein. Weshalb eben in Deutschland viel früher (am Besten schon in den F-Junioren) die schwächeren Spieler ausgesiebt werden. Ein Messi wäre in Deutschland vermutlich nicht möglich gewesen. Viel zu klein und schmächtig.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Mein Trainer hat mich 1978 immer mindestens eine Halbzeit eingewechselt. Ansonsten hat er -aus heutiger Sicht- einige Dinge damals anders gemacht (ließ feste Positionen spielen, Torschusstraining mit langer Schlange vor dem Tor usw.)....wir haben es überlebt...und heute nach hinten gedacht...ohne Vorwurf an ihn.


    Heute ärgern mich im Bezug auf die von Euch hier angesprochenen Dinge allein aus den letzten zwei Jahren,


    -ich mußte den Verein wechseln, weil ich einem Trainer der auch ein Amt im Jugendvorstand einnahm unverblümt und nach langem Vorspiel seinerseits über Jahre und langem lächerlichen diplomatischen Affentheater seitens einiger Mütter gegen sein Gebrüll am Rand...ich diesem dieses versagte, es mir verbat....ich habe ihm eine SECHS gegeben...sinnbildlich von Mann zu Mann, Auge in Auge. Darauf hörte ich aus verschiedensten Ecken linke miese und freche Lügen...die sogar ins strafrechtliche in Richtung Verleumdung und übler Nachrede ihren Verlauf nahmen. Fazit: Es kam nicht dazu das ich ein Team übernahm....mein Sohn und ich gingen schweren Herzens.


    -in kurzer Folge wechselten zu mir zunächst zwei Spieler seiner alten Truppe. Ich habe das nicht -überhaupt nicht- unterstützt oder gar beeinflußt. Sie kamen zu mir bzw. mit uns und ich wußte bald warum...es lag an diesem ihrem alten Trainer.


    -nachdem sich der Sturm legte sah ich mit einem alten Weggefährten des alten Vereins ein Mädchen bei einem Vereinsevent das sehr talentiert zu sein schien...die Schwester eines alten Spielers von mir. Sie war -ohne je beim Fußball gewesen zu sein-....beidfüßig, ..legte sich den Ball hoch und zog seitwärts volle Pulle oben ins Eck ab. Wir schauten uns an und dachten das gleiche. Dieser Trainer von dem ich oben sprach wurde von mir angesprochen. Er tat so, als ob es ihn nicht interessierte. Antwort war...mein Kader ist groß genug, denn er trainierte nun auch noch eine Mädchenmannschaft, klasse. Ich sagte ihm, dass ich ihm eine Woche Zeit ließe (auch nur, weil sein ...also mein alter Verein im Bereich des Mädchenfußballs klasse Teams aufweist)....wenn sie bis dahin nicht angesprochen würde, würde ich sie in meinen neuen Verein holen. Er machte es so, ..sie spielte bei ihm. Gestern erfuhr ich, dass sie wieder aufgehört hat. Ihr Lehrer berichtete mir, das sie diesem gesagt habe, das es am Trainer lag.


    -am letzten Sonntag hatte ich ein Turnier. Dort spielten wir gegen einen Nachbarort. Ich dachte da spielte ein Spieler der so ähnlich aussah wie einer, der damals unter diesem Trainer mit meinem Sohn zusammen spielte. Ich dachte richtig. Noch einer der den Verein wegen dieser Person verließ...wir mir dessen Vater haarklein berichtete.


    -Vor zwei Wochen traf ich auf einer Party einen anderen Vater dessen Sohn ebenfalls in diesem damaligen Team spielte. Ein manchmal schwieriges Kind....dieser Junge hat gänzlich aufgehört....ganz klar...wegen des benannten Trainers.


    Und das sind nur die Beispiele die ich kenne, ich möchte nicht wissen, wie viele Beispiele es gibt, die ich nicht kenne und das nur auf diesen einzigen Trainer gemünzt.


    Ich sprach soeben von 5 Spielern und einer Spielerin die auf seine Kappe gehen. Sie wurden mehrfach angeschrien...vor dem Publikum, vor der Mannschaft niedergeredet, bloßgestellt und beleidigt, ..das ist fakt.


    In meinem neuen Verein gibt es einen Trainer einer hinteren Herrenmannschaft. Streng nach dem Löwprinzip werden hier nur die stärksten spielen gelassen und andere gehen dann, weil sie nicht ...also wohl überhaupt nicht spielen durften trotz Trainingsbeteiligung. Hier sind mir zwei Beispiele bekannt, die aufgehört haben.


    Ich möchte mit meinem Statement zeigen, dass es wohl nicht die meisten Trainer sind, sondern einzelne wenige...die aber einzeln für großen Schaden sorgen. Die Rechnung wird denen nie präsentiert, denn das System läßt das nicht zu...sie werden auch von einzelnen anderen meist gedeckt....und diejenigen die es sehen...halten meist die Klappe oder müssen den Verein wechseln ;) .

  • Bei den zerstückelten Einsatzzeiten muss er ständig damit rechnen, bei schlechten Aktionen sofort runtergenommen zu werden. Ich würde mir einfach mal die Ansage wünschen: "Du spielst die 1. Halbzeit (oder 2. Halbzeit) durch, egal was passiert". Werden wir diese Saison sicher nicht mehr erleben.



    genau das ist es. Zerstückelte Minuteneinsätze bringen niemanden weiter in der Entwicklung, sondern dienen lediglich dem Schein nach dem Motto 'es hat ja jeder gespielt'. Bei dem einem Spiel,wo ich alle konsequent 30 Minuten habe spielen lassen, war meiner Meinung nach in der '2. Abwehr' ein toller Lernprozess zu sehen in Bezug auf die räumliche Aufteilung. Bis dahin hatten wir aber schon 2 Tore kassiert, was mir als Trainer von einigen Eltern dann um die Ohren gehauen wurde (Wie kann man die Mannschaft so aufstellen, der hat doch keine Ahnung usw.) Leider bin ich nicht in der Lage, den Weg trotzdem einfach weiter zu verfolgen, da nicht einmal die Mittrainer voll dahinter stehen.


    Mein Ziel bleibt, durch Rotation jedem Mädchen vor dem Spiel eine verbindliche Ansage zur Spielzeit machen zu können und Kurzeinsätze völlig zu verhindern. Wir haben zwei Spiele gehabt, wo durch Geburtstage mal nur 10-11 Kinder dabei waren und nicht der volle Kader von 14. Gefehlt haben teilweise auch starke Kinder. Trotzdem hat es der Mannschaftsleistung gut getan, man sieht richtig wie viel besser es ist wenn jeder so lange auf dem Platz sein kann, um seine Rolle zu finden im Mannschaftsgefüge. Man kann nicht jeden zu einem 'Führungsspieler' auf dem Platz machen. Aber nach meiner festen Überzeugung kann auch der schwächste Spieler soweit kommen, das er der Mannschaft hilft und nicht als Schwächung anzusehen ist. Aber er muss lernen, seinen Platz in der Mannschaftsbewegung zu finden und das kann er nicht, wenn er nur 3-4 Minuten mal von vorne nach hinten laufen darf.


    Und mal von der fußballerischen Entwicklung abgesehen bleibt es auch menschlich eine Schweinerei, so mit Kindern umzugehen. Ich kann nicht 14 Kinder zum Spiel kommen lassen, und völlig ohne Einsatzplan werden die besten sechs auf den Platz geschickt und Mitte der zweite Halbzeit haben einige nur wenige Minuten oder noch gar nicht gespielt.


    Wir werden aber nicht jeden positiv beeinflußen können, so dass im Grunde nur die Hoffnung auf eine Regelung 'von oben' bleibt.

  • Ich habe meinem Sohn mal auf den Weg gegeben, dass er den Trainer fragen soll, ob er mal eine Halbzeit komplett spielen darf. Hätte ich auch direkt tun können, aber ich dachte, es sei besser, wenn mein Sohn das mit seinen 10 Jahren selbst tut.


    Was soll ich sagen?


    Es war exakt vor seinem legendären 10-Minuten-Einsatz. Ein Kader von 8 Spielern. 5 Jungs spielen 50 Minuten. 2 Jungs spielen 45 Minuten. Und mein Sohn spielt 10 Minuten.


    Vielleicht hat der Trainer es als Einmischung in seinen Kompetenzbereich gesehen.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.