bedenklich
Das wäre dann der schönste Erfolg: etwas zu bedenken geben, aber nicht als Oberlehrer, sondern nur emotional. Unfälle passieren eben meist, da man vorher nicht dran denken mag: et is noch imme jut jegange! Es gibt ja auch den Spruch: der Tod lauert überall, s. dein Zungen-Beispiel. Nur: wann kann bzw. muss ich mit einem Unfall rechnen (qua Verantwortung), wann ist er eher wie Schicksal? Mit dem Toreverankern ist schon sehr lästig, ich verstehe jeden, der zu faul dafür ist, aber nach dem Dachauer Urteil (dessen Strafe ich nicht genau kenne) hätte einfach jeder die Pflicht den inneren Schweinehund zu überwinden, erst recht, wenn Eltern darauf hinweisen. Müsste man bei Faulheit mit Gefängnis rechnen, wäre dies allg. bekannt, würde wohl kaum wer etwas riskieren, so aber... Daran sieht man, was Menschen mehr bewegt im Handeln, ist leider eben so, das 1 Jahr Gefängnis für einen selbst weit schlimmer empfunden würde wie der ja jederzeit riskierte Tod eines Kindes. Daher gibt es Gerichte, die bestrafen, vor allem, um vorzubeugen, Schuld bewusster zu machen. Es ist so wie mit dem Anschnallen der Kinder im Auto: wie oft sehe ich Eltern, denen es egal ist. Zu 99,999% passiert ja auch nichts. Aber wieso spielen Leute dann im positiven Spekulieren Lotto? Etc. Man ist eben gern "guten Mutes", wenn man sich so Mühe ersparen kann, brisant finde ich es nur, wenn man Kinder in Obhut hat... - Dein Rat passt 100%, nur sind Menschen eben meist eher unvernünftig: das Richtige zu wissen u. zu tun, das ist ein himmelweiter Unterschied! Falls ich irgenwann mal in der Klapse ende, werde ich ihn aber zu beherzigen haben ![]()
PS: Angemessen kann man nie bestrafen, da man nicht in die Menschen, ihre schuldhaft verursachenden Beweggründe hineinschauen kann. Wollte man den Kidnern nur was Gutes (Erfrischung ermöglichen), wollte man ihnen imponieren und sich mutwillig produzieren (Badeverbot, da stehen wir drüber) usw. - wer will das wissen? Daher ist jede Strafe ein bloß symbolischer Akt der Sühne, von dem Tote nichts mehr haben, daher kann man nur auf die weiteren Opfer, die Angehörigen, blicken, wie sie das Geschehen bewerten. Symbolisch aber geht es ums Aufwecken, Abschrecken, damit so etwas nie wieder vorkomme, weil mögliche Verantwortlichen schlicht aus Selbstschutz bzw. Angst vor Strafen mehr aufpassen u. nachdenken, was sie tun (sinnvolle Verbote vor Kindern ignorieren) bzw. (so bzgl. der Nachfrage, wer schwimmen könne) lassen. Ich bin so pessimistisch zu glauben, dass ohne "empfindliche" Strafen biel mehr passieren würde, da Menschen einfach nicht gern vorher denken, dann handeln, da sie gern mal was aus Trägheit "vergessen" o. zurechtbiegen etc. Das ist nur menschlich, da unsere Kraft endlich ist. Umso wichtiger, Verantwortung als Pendant zur beanspruchten Handlungsfreiheit immer klar u. bewusst zu machen. Man sagt ja auch zu Kindern: Strafe muss sein, da man glaubt, ohne würde nichts gelernt. Erwachsene sind da aber schon in der Regel rigider im Lernen, man will über die Welt im Bilde sein, jede Störung dieses Glaubens wirft uns scheinbar zurück, macht uns wieder "klein" - und wer in der Gesellschaft klein ist, der ist eben niemand. Da schließt sich der Kreis des Unwillens dann logisch: wer etwas erlernt hat, sich mühsam in der Welt zurechtfindet und meint, alles erkennen zu können, möchte nicht "entlernen" u. zurück ins Chaos müssen... Sorry, nun bin ich wieder philosophisch, ende daher auch sogleich statt hier noch zu "Überwachen und Strafen" (Foucault) o. dem "Prinzip Verantwortung" (Jonas) weiter zu machen, so fesselnd u. aufschlussreich dies auch werden könnte bzgl dem Trainerjob als Aufgabe, für andere mitzudenken, mit zu entscheiden ![]()
