Mentales Training im Jugendbereich: wie, wo, warum...?

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  • @Kicker


    Ich bewundere deine Fähigkeit, irgendeinen Satz aus einem vorherigen Beitrag zu zitieren, und diesen dann zu benutzen, deine Ansichten
    zu vertreten, die aber dann in keinem ersichtlichen Zusammenhang zum inhaltlichen dieses Beitrages haben.


    Ich hab mir schon oft gewünscht, dass das zitieren einzelner Sätze (auch ich mache das)nicht möglich wäre und man dann stattdessen auf das Gesamtinhaltliche eines Beitrages eingehen müsste.


    gg

  • Ich bewundere deine Fähigkeit


    Das ist ja schön, nur gehst du leider nicht mal auf 1en Satz des Beitrags ein. Da siehst du mal, wieviel schon dies wert sein kann! Würde man sich nun aber allen Sätzen aus allen Beiträgen ausführlichst widmen, statt nur den vermeintlich wichtigsten - sei es positiv o. negativ - herauszufiltern, wir könnten schnell vor Romanen o. wiss. Abhandlungen mit Buchformat sitzen, oder? Daher greift "Sekundärliteratur" ja nur zuspitzend einzelne Sätze heraus (des Hintergrunds gleichwohl bewusst), zitiert nie komplette Schriftstücke, auf die sie sich bezieht. Falls du meinst, meine Stellungnahme zum Pauschalurteil gegen mentales Arbeiten sei falsch, geh doch bitte auch darauf inhaltlich ein - so wie du es offenbar von mir verklausuliert forderst. Ich denke, ich hatte deine Ansicht schon zielgenau erfasst, sowohl dir zustimmend bzgl. "Gesehenem" (ich würde aber sagen: "audiovisuell Erlebbarem") wie mich abgrenzend (dass die damit dokumentierte Reflektion von Trainingsdidaktik nicht bereits einen mental arbeitendem Prozess entspringen dürfte) - oder wo ist mein Denkfehler? Wenn du den nicht benennst, arbeitest du doch argumentfrei rein polemisch gegen den anderen - und das ist schade, da man ja "miteinander" diskutieren sollte, um gemeinsam in der Sache anfgrund von verschiedenen Denkansätzen voranzukommen, oder worin siehst du den Sinn eines Diskussionsforum? Danke für Aufklärung bzgl. deiner (Lebens-)Motive (nach mentala) zu letztem Beitrag! ;)


    PS: Dass du zugleich eingestehst, selbst auch nur Einzelsätze zu zitieren, ehrt dich u. belegt doch o.g. These, oder? Und ich gehe direkt auf deinen Beitrag ein, nur nicht auf das, was eben mit dem Thema nichts zu tun hatte: Trennung Profi- vs Kinderfußball, inwiefern Kinder logischen Erklärungen zugänglich seien etc. Habe ich also sehr wohl rezipiert, sehe nur da keinen Zusammenhang zum Threadthema (um das es gehen sollte) - oder irre ich?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    Einmal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Hallo Kicker,


    die Kernunterschiede zwischen MC zu MT nach deinem Beitrag sehe ich nicht wirklich und bitte dich daher diese mir etwas genauer zu erläutern (bzw. einen Hinweis oder Verweis reicht auch). Die Einigung auf die Begriffsdefinition ist mir hier in dieser Diskussion entgangen und weil ich mich gerne daran beteiligen möchte würde es helfen, wenn man über die gleich Sache diskutiert. Es wäre eine Verschwendung der Zeit, Mühe und der Worte an einander vorbei zu reden.


    Meine persönliche Frage an mentala habe ich gestellt, weil sie es von sich aus im Post 96 angeboten hat. Mein Frage ist auch Themenorientiert, weil es A um KiFu geht und B Suggestion und ich gerne einen Tipp von mentala hierzu erfahren würde.


    Ich sprechen insofern die selbe Sache an, welche hier das Thema ist. Sicherlich aus einer persönlichen Sicht - Kinderfilm/Fußball -. Nun frage ich dich ob du mit deinem persönlichen Erlebnis - LZ und Dorfverein - Themenorientiert etwas zu der Sache beigetragen hast? Reden wir hier um deine Akzeptanz als MC (bzw. Ratgeber) im Dorfverein oder um MC bzw. MT im Kern?


    Gruß
    crow

  • Kicker,


    mal losgelöst vom Thema: Du hast oft geäußert, dass Du mit deinen Vorstellungen und Ideen auf Ablehnung gestoßen bist. Natürlich lag es nach Deiner Meinung dann immer an den bornierten Betonköpfen in den Vereinen.


    Aber kann es sein, dass Dich einfach keiner aushält ?


    Wie wohltuend dagegen in diesem Thread die Beiträge von Mentala, der es trotz Fachkompetenz schafft, sich auch für Nichtpsychologen verständlich auszudrücken. Gehört übrigens auch zur Sozialkompetenz, diese Fähigkeit. Scheint Dir abzugehen. Wenn Du im realen Umgang genau so bist, verstehe ich warum es Dir vorkommst als wenn Du ständig gegen die Wand läufst. Aber die Gründe dafür sehen wir wohl unterschiedlich.

  • @Kicker


    in meinem Beitrag ging ich konkret auf das Nachahmungsverhalten von Kindern, und dass deshalb der Profifussball Auswirkungen
    auf den Kinderfussball hat.


    Du greifst irgendeinen Satz heraus um phylosophische Grundgedanken in die Welt zu setzen, die wenig direkt konkret mit meinem Beitrag zu tun haben.
    Grundsätzlich hab ich da ja nichts dagegen. Mich stört jedoch, dass dazu wahllos irgend ein Satz von mir zitiert und damit zweckentfremdet wird.


    gg

  • Kernunterschiede zwischen MC zu MT


    Coaching im/des Mentalen berät kooperativ für sich souveräne Klienten (Teams bzw. auch Trainer als deren "Kopf" mental, i.d. "geistseelisch"), Training versucht (gemäß klassischer Definition), eher "manipulativ" (zunächst wertfrei im reinen Wortsinne: unter der Hand des Trainers Körper/Seele formend) auf andere "einzuwirken", sie bzw. Teile ihres Seins auszubilden u.ä. Also fänden wir hier eine Subjekt-Objekt-Beziehung vor: der Definition nach, unabhängig davon, inwiefern sich einzelne Trainer in ihrem Selbstsein definieren mögen, zB individuell durchaus in Teilen auch als Mentalcoach arbeitend, sich so missverstehend, falls sie sich dabei nur als Trainer sehen wollen wie im Beispiel des "Heissmachen"-wollens (vs bloßem mediatorischen Moderieren des Teams, wie es MC bedeuten/erfordern würde). Wie aber soll ein Teamganzes - über die Köpfe u. Herzen aller - in seinem! Geist zu sich kommen, wenn dieser von einem Kopf - wie von außen - vorgegeben wird? Es ist nur viel einfacher, einen Teamgeist als in seiner Existenz von einem selbst aus als gegeben möglichen anzunehmen, als ihn sich entwickeln zu lassen!


    Ich hoffe, damit ist der natürlich sehr komplexe Zusammenhang ein wenig klarer? Warum Trainer oder ähnlich mit Betreuungsaufgaben betraute, jedoch letztlich eher sich selbst als Subjekt (einer sozialen Sehnsucht ihrer - als "lonely crowd" (Riesman) erlittenen - Individualisierung nach) im Team als Objekt reproduzieren wollende Personen auf Mentalcoaching reserviert bis völlig ablehnend reagieren, liegt sonach daran, dass an den "Geist" des Teams nicht authentisch geglaubt wird. Somit wird MC als äußerste Zumutung empfunden, die kaum einer reell aushält. Dies wiederum hat mit unserer europäischen "Mentalitätsgeschichte" zu tun. Daher ist Fußball andernorts, etwa in muslimischen Kulturkriesen" im Grunde (trotz aller kulturellen Assimilation des sub-europäischen Fußballglobus) ein ganz anderer", der einen C. Daum verzückt, andere wie B. Vogts erst aus Neugier anzieht, dann (vor allem im Fall des Misserfolgs, der hier eben auch fundamental differenzierte Folgen hat i.S.v. einer Art Verdammnis o.ä.) abstößt. Mentalitätenerforschung ist aber wohl das weiteste Feld, das man sich vorstellen kann: ohne wüst verallgemeinernde Spekulativität unvorstellbar, so, wie man sagt, dass es auf dieser Erde nichts gäbe, was es nicht gibt. Individualiter bedeutet dies eben: jeder zimmert sich seine eigene Mentalität zurecht, insofern er nicht blindlings den massenmedial pro-aktiv verkäuferischen Konsum-Offerten folgt. Daher gibt es zB im Fußball den pro-aktiven Führungsspieler kaum mehr. Uns wird eingeredet, dies läge daran, dass die physisch akkumulierte Teampower o. taktisch-defensive Raffinesse heute zu leistungsstark u. kompakt sei, als dass noch ein Einzelner viel ausrichten könne. Stimmt das?


    Ich kann nur sagen: da glaube ich absolut nicht dran, dies war der Grund der Threaderöffnung. Führung ist das, was aufm Platz am meisten fehlt, wonach das Spiel oft regelrecht zu schreien scheint! Wieso? Vllt da die führenden Köpfe sich gar nicht aufm Platz befinden, daher das Spiel seine Wahrheit immer mehr verliert u. so der Ruf nach MT immer virulenter ertönt? Aber MT kann nur kurzfristig Erfolge zeitigen, wäre da meine These, da sie eben "sportpsychologisch" denkt und arbeitet. Das funktioniert nicht wirklich u. die Fans wissen das viel besser, wenn sie den Fußballgott für ihr Team zu beschwören versuchen: als 12. Mann. Ich weiß, dass ist ganz schwere Kost u. meinerseits auch alles andere als ausgereift, so mag es daher auch klingen. Aber ich hatte schon oben mal gesagt: ich bin ein Suchender, kein in einem System Wissender, ich sammle Puzzlestücke, mehr nicht, ob sich jemals daraus ein richtiges Bild ergibt, das weiß ich jenseits des Erhoffens nicht. Daher ist es auch nicht verwunderlich, wenn Äußerungen mehr Sinn ergeben, die auf ein System zurückgreifen, das sich dem Ziel verschrieben hat, das Mentale zu begreifen.* Ich möchte es offnen lassen - als Ereignis, es also nicht mit System herbeiführen, so inspirativ jedes System für sich auch sein mag und ist. In diesem Sinne schrieb ich auch, ich sei Systemtheoretiker, also nicht bejahend o. verneindend, sondern bloß "rezipierend": es ist aufschlussreich, welche Denksysteme erfunden werden, wie weit sie Entscheidungshandeln tragen etc., doch bei Syer zB (etwa in seinen Büchern "Teamgeist" o. "Psychotraining für Sportler") ist der Gesamtkomplex "Motivation" nur ein Aspekt unter vielen bzw. "Visualisieren" (also das, was guenter oben damit meint, dass Gesehenes/sinnlich Erlebbares mehr wirke als Gehörtes/gedanklich zu Begreifendes, d.h. noch ins Sinnliche Umzusetzendes) eine von ganz vielen "mentalen Übungen", die er Sportlern schon vor über 200 Jahren zugänglich machte, meines Wissens quasi vollständig. Syer's "Teamgeist" zu lesen, das bringt ganz viel, auch wenn spätere Autoren ihn "besser" kopierten... ;)


    *Es geht dann nicht darum, Wissensstoff abschließend zu bewältigen, zu ver-stehen, sondern ihn sich immer wieder neu zu eröffnen, will sagen: sich von ihm gewissenhaft in anspruch nehmen, aufschließen zu lassen (fürs Weltoffene, über das - privativ - nur wir Menschen verfügen können). Wenn man etwas nicht versteht, sollte man also nie frustriert, sauer o. trotzig reagieren, sondern demutsvoll, da man dem (Fußball-)Göttlichen in diesem Augenblick näher ist als der Verständige. Ich weiß, das ist selbst schwer verständlich, wirkt wie eine faule Ausrede, da ich oft unverständlich schreibe, doch es ist eine Einladung ins Sich-selbst-neu-denken-können, ohne schon alles begriffen zu haben, begreifen zu können. Denn genau das ist es, was sich in Gott als Begriff verbirgt u. Heidegger klärte uns auf, dass das Wahre im Verborgenen weilt, nicht im Offen-Zutage-Liegenden, wie man meint, folglich all das, was man für wahr hält, immer uns aufs Unwahre fixieren "will" (wogegen er dann als eigentliches Selbstsein des Menschen eben ein "Gewissen-haben-wollen" preist). Klingt alles verrückt? Ich weiß, hat mir schon mein Prof seinerzeit in die Beurteilung geschrieben, mit sehr guter Note und der Bemerkung, dass wer so schreibe, dass er - beim besten Willens - die Sache nicht verstehe, müsse genial sein. Wobei dies keine Arroganz, sondern ein Appell des latent Wahnsinnigen ans Mitleid der anderen ist: denn der, der von keinem verstanden wird, kommt in der Gesellschaft der Verständigen, wo Erfolg das Maß ist, nirgends an, ist chronisch Außenseiter - also nie zu beneiden, sondern zu bemitleiden und meist auf Almosen angewiesen, oft unter Trollverdacht o.ä. Das ist keine Koketterie, ob du es nun glaubst oder nicht. Was du aber glauben sollte: es gibt viel mehr Verrückte als du meist und siehst, wieso? Weil "man" ganz schnell Leute wegsperrt, die sich ums Wahre bemühen: Bestes Beispiel zuletzt in "Report" derjenige, der seit Jahren auf Ministeringeheiß in der Klapse sitzt, da er - längst nachgewiesen -das Wahre bzgl. der Geldverschiebungen durch die HypoRealEstate in die Schweiz aufdecken wollte. Solch Fälle sind mir immer Warnung: der Mann sitz weiter in der geschlossenen Abteilung fest ein, obwohl man längst weiß, dass er völlig richtig lag - echt grausam, mitten in unserer großartig rechtsstaatlichen Demokratie, aber Fälle wie seinen dürfte es Tausende geben u. es erinnert mich irgendwie an die (Wechsel-)Sperren für Kinder just durch ihre selbsterklärten Förderer, - wogegen Profis stets frei spielen dürfen, da "Vereine" sie ja als "wertvoll", sprich: profitversprechend, per Ablöse freikaufen.... Alles hängt mit allem zusammen, fragt sich nur wie: ob die offiziell-öffentliche Version auch immer die wahrhafte sei... guenter: Philosophie ist sehr konkret: wenn man genau hinschaut, komplex in sich verborgenden Dingen echt auf den Grund zu gehen versucht, dabei natürlich meist scheitern müssend mangels möglicher Einsichtnahme. :S

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Muss jetzt auch eine einzelne Passage herauszitieren, werde aber diese Passage eingehen, da ich gestehen muss auf das
    Gesamtinhaltliche nicht eingehen zu können, da ich es nicht verstehe.



    der seit Jahren auf Ministeringeheiß in der Klapse sitzt, da er - längst nachgewiesen -das Wahre bzgl. der Geldverschiebungen durch die HypoRealEstate in die Schweiz aufdecken wollte. Solch Fälle sind mir immer Warnung: der Mann sitz weiter in der geschlossenen Abteilung fest ein, obwohl man längst weiß, dass er völlig richtig lag - echt grausam, mitten in unserer großartig rechtsstaatlichen Demokratie, aber Fälle wie seinen dürfte es Tausende geben u. es erinnert mich irgendwie an die (Wechsel-)Sperren für Kinder just durch ihre selbsterklärten Förderer,


    Ich hab den Bericht auch gesehen. Desto krasser finde ich die beiden Sachverhalte irgenwie in Verbindung zu bringen und dann noch in Argumentation eigener Betrachtungsweise zu bringen.


    Alles hängt mit allem zusammen, fragt sich nur wie: ob die offiziell-öffentliche Version auch immer die wahrhafte sei..


    Hier stimme ich dir zu: die Wahrheit liegt immer zwischen 2 Extremen, jedoch höchst selten in der Mitte


    gg

  • Kicker,


    neben vielen wichtigen Fragen, überwiegt diese alleine alle anderen. Warum? Verfolgt wird diese Frage mit weitem Abstand von der Frage nach dem; Wie?

  • Ich glaube, ich sollte mal alle zwei Stunden hier erscheinen...
    Zur Grundsatzfrage MC und MT. Es ist das gleiche gemeint. Ein Trainer begleitet genauso wie ein Coach. In den USA wird der "gemeine Fußballtrainer" auch Coach genannt. Und da diese Bezeichnungen alle aus den Staaten stammen, sollten wir dies einfach nur auf die Sprachenvielfalt zurückführen. (Damit es nicht langweilig wird...)
    @Kicker (97): Einen Trainer zu überzeugen Mentaltraining als Unterstützung heranzuziehen, kann man nur in der Praxis. Nur der Mentaltrainer selbst kann ihm vor Augen führen, wozu das Ganze gut ist. Ohne einen wesentlichen Teil eines Vereins, also den Trainer, geht nichts, kommt man nicht an die anderen Verantwortlichen (Eltern, Vorstände, Physiotherapeuten...) ran und kann auch nichts bewirken. Wenn Deine Motivation so stark ist, so weiter zu machen wie Du bisher gearbeitet hast, tu das und trotze allen Widerständen. Wenn nicht, lass die Finger davon und zieh' Dich zurück. Dann geht es Dir besser und der Trainer kann sein Stil so lange weiterverfolgen, bis er keine Kinder mehr zum trainieren hat.
    @ crow (98): Hypnose ist der Weg zur Trance (entspannter Zustand)! Dies erreicht man mit Beschreibungen von Bildern, die dem Klienten auch etwas "sagen". Das ist keine Suggestion. Ein seriös arbeitender Mentaltrainer hangelt sich an diesen Geschichten entlang, um den Klienten eventuell zu einer Perspektivänderung zu bewegen (Schau Dir das mal aus der Sicht eines...an). Das wäre nur ein Beispiel. Etwas zu suggerieren geht nur, wenn das Unbewusste eines Klienten die "Beeinflussung" als Möglichkeit erkennt. Und dies hängt wieder von der Prägung des Einzelnen ab. Viele Faktoren also, die zum Erfolg führen können. Eine "Negativ-Suggestion" kann es nicht geben... Wenn Du tendenziell (Motiv Macht) nicht zum Verbrecher taugst, kann Dir jeder so viel einreden wie er will, er wird Dich nicht dazu bewegen können. Massen sind ein Thema für sich und die Verführer gab es schon immer, genauso wie es Leute gab und gibt, bei denen diese Worte und ihre Bedeutung nicht angekommen sind. Ich kenne den Film nicht, aber solchen Ausschnitten wird oft sehr viel zugemutet bzw. unterstellt. Wenn ein Kind ausrastet ist es immer wieder feststellbar, dass auf die Benutzung Video- oder sonstige gewaltverherrlichende Spiel zurückgegriffen wird. Liegt es nicht in der Verantwortung der Eltern, ihre Kinder zu coachen (begleiten)?????
    @Kicker (100): Meine Aufgabe ist es wirklich nicht, den Trainer zu trainieren! Er hat meistens mehr Erfahrung als seine Spieler. Mein Aufgabe ist, ihn für eine neue Möglichkeit zu öffnen, den Kopf frei zu bekommen, sich ganz auf ein Spiel zu konzentrieren usw. Wissenschafft schafft Thesen, die es zu begründen gilt.
    @Kicker (102) Miteinander diskutieren, geht das überhaupt? Einer legt eine Behauptung auf den Tisch und die anderen legen ihre Meinung dazu (wie Karten). Was soll jetzt daraus entstehen? Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und seinen eigenen Stil. Soll jetzt aus dem Haufen auf dem Tisch ein Papierbrei entstehen, um neue Karten zu produzieren? Auch hier gilt: akzeptiere eine Meinung, auch wenn sie nicht Deine ist. (Einer der Erfolge der Reiss-Profile-Analyse.) Offenheit bei gleichzeitiger Toleranz. Viel über Reiss-Profile kannst Du unter www.reissprofile.eu erfahren, auch über den Einsatz im Sport.


    Danke für die Komplimente, bezüglich der Verständlichkeit meiner Aussagen im Forum.


    Bis heute Abend, bitte eine verbalen Keilereien mehr :)

  • da ich es nicht verstehe


    Das ist kein Grund, dass du nicht darauf eingehen darst, denn zuerst geht es ums Erleben (das "Gesehene"), das Verstehen ist immer ein Resultat einer (zT harten) Arbeitsprozesse u. jeder versteht ohnedies nur das, was er verstehen will bzw. wie er es will. Will sagen: jeder vesteht anders, auch wenn "man" vermeint, sich aufgrund von oberflächlichen Konventionen gut zu verstehen. Je tiefer man nachforscht, desto weniger verstehen sich Menschen und das trifft sogar noch auf Sekten zu, nur dass deren Mitglieder tiefergehende Fragen eben gar nicht zulassen wollen bzw. dürfen... Also sollte man unverständliche Texte wie Gedichte oder Musik wahrnehmen, welche oft im ersten Moment in den Ohren wehtun, nach mehrmaligem Erhören des darin zuvor Unerhörten aber einen eigenen Reiz auszuüben anfangen, dem ein Zauber innewohnt: der des Gewinnens neuer Einsichten. So gehe ich immer an Texte heran, ohne Groll, wenn ich sie nicht verstehe, mache ich mir erstmal meinen eigenen "Reim" darauf, nähere mich versuchend ihrer Botschaft an, filtere das heraus, was für mich noch Sinn ergeben könnte etc. Ich nenne das radikalfundamental-spekulative Kontext-Exegese: indem ich das, was im Text gemeint sein und "stehen" könnte, auslegend mir anzueignen suche, frage ich seinen Ursachen als Wurzel nach, diese Wurzel in ihrem Grunde simulierend. Diese Spekulation prüfe ich sodann als Subjekt (i.d. subiectum: das wahrhaft Zugrundeliegende, das hier reell ich u. nicht der Kon-Text ist, weil sich jeder Mensch wahrhaft immer nur um sich selbst dreht) selbstkritisch darin nach, ob sie einem "Logos" entsprechen könnte...


    Das war sicher wieder erstmal unverständlich, d.h. "hyperkomplex", da unsere Identitäten als menschliche gerade in Differenz stehen (Fachausdruck: "Hiatus", dem die Rede von Menschheit begegnen soll, ihn ins Unbewusste verdrängend). Einstein habe ich - wissbegierig - auch mal zu lesen versucht u. musste da resignieren: der Reim, den ich mir auf seine Texte zu machen verstand, passte logisch einfach nie sinnvoll zusammen... Das hat auch mit MC direkt zu tun: Wenn Menschen gar nicht wirklich vollends miteinander "einverstanden" sein können, was bedeutet das dann für eine Beschwörungsformel wie "Teamgeist". Hier erklärt sich, wieso man in Wahrheit auf Trainer als "Kopf" statt auf den "Geist" des Teams setzt: es ist praktikabel und funktioniert einfacher. Doch werden auch Ressourcen dabei ignoriert und unterminiert! Frester/Wörz schreiben aus all ihrer Erfahrung (Wörz lehrt an der Uni Salzburg MC) dazu in "Mentale Wettkampfvorbereitung" (für Spitzensportler) eindeutig: "Über 80% der befragten Sportler bemängeln den einseitigen Informationsfluß" (121) u. machen deutlich: die meiste Info geht sofort verloren, der Aktive hört den Trainern als Theoretikern gar nicht wirklich zu, erduldet eher ihr Gerede. Und untersucht wurden hier nur hofierte Spitzen/Einzelsportler, um die "man" sich alle Mühe macht, nicht Teams, gar von Kindern. Wenn wir den wiss. Befund nun darauf zu übertragen versuchten, was käme heraus? So wird doch klar, wieso Kindertrainer sehr empfindlich auf Leute reagieren, die ihnen ins Hand-Werk pfuschen, als Anwalt der stimmlosen Kinder auftreten wollen, um so Teamgeist - vom Teamganzen her - zu verbessern. Oder? Daher sind Trainer für MC die ersten Partner: wenn sie MC nicht bewusst gestatten, bleibt MC ein stumpfes Schwert. Das habe ich in der Praxis nun gelernt u. als Konsequenz meine mentalen Teamcoaching-Seminare an der VHS wieder gestrichen. Ich müsste bei Profis anfangen, da dort eher verstanden u. zugelassen wird, um was es geht.


    PS: Bitte versuche mal, dein Lesen pro-aktiv zu erleben,veständlich machende Motive in die Texte hineinlesend, die du dann nachprüfen kannst, wenn du glaubst, nun - von dir her - vieles zu verstehen. Es wäre spannend zu erfahren, wie du dann einen unverständlichen Text liest, ob er sich dir mehr eröffnet o. nicht. Vielen Dank, falls du es mal positiv herangehend versuchst, was natürlich Überwindung kostet, sich aber lohnen könnte, vielleicht (kann ich nicht garantieren, ja auch nur spekulieren). Mir bräcte dieser Test viel: ist das Gesagte per se unverständlich o. kann man es - mit viel gutem Willem - im Prinzip doch erschließen, kostet es nur viel Mühe (die aber bei jedem echten Erkenntnisgewinn not-wendig ist vs bloßes Wissensanhäufen etwa per mechanistischem Auswendiglernen, Eintrainieren u.ä.). Können, echtes Wisseno. Horizontweiten gibt es nicht billig irgendwo einfach zu kaufen, man muss sich voll einbringen, riskieren (in seinem "gesunden" M-Verstand), oder? Sonst bin ich eben ein (nicht nur Fußball-)Verrückter! Du würdest mir also sehr helfen... ;):)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Das das Thema interessant ist, sieht man an den Klicks und der Seitenzahl...das ist offensichtlich.


    Ich wäre nicht Andre, wenn ich nicht auf den einen Punkt den der Einleitungssatz beherbergt einginge. Es stellt sich die Frage danach....


    -wieso ihr/wir/man darauf so "abfährt"


    Das Volk ...die Gemeinde der Fußballtrainer fährt hier anscheinend mega darauf ab. Diejenigen die sich besonders oft im Forum äussern....sind sehr präsent. Woran liegt das?


    Kommt nicht hier wieder dieses elende Gewinndenken durch? In wie weit ist das Gewinndenken ok....wäre eine andere Frage?


    Was mich störrt ist, das ich fest davon ausgehe, dass die Motivation jemandem einen/eine Mentaltrainerin zur Seite zu stellen
    nicht ist, dass man wünscht, dass es dem Gegenüber -so von Mensch zu Mensch- wirklich gut geht, sondern es ist wohl eher


    -der Erfolgsdruck auf die Verantwortlichen
    -der Gewinngedanke des Trainers und damit sein typisches Trainerego
    -es geht bei höher dotierten Vereinen um Kohle und weiter da unten um ....denkt Euch euren Teil


    Ich weiss nicht wo das bei mir begraben liegt das ich so denke ...nein besser empfinde....mir zieht sich nämlich gerade der Magen bei dieser Erkenntnis. Ich denke...bei mir ist es die Erkenntnis, das diese versteckt miesen Eigenschaften auch in mir schlummern....so gesehen ist das eine falsche Nummer. Damit meine ich nicht die Mentaltrainerin oder den Mentaltrainer....der wird wohl sein eigenes Ziel verfolgen, abseits der Ziele des Kunden. Das einzige was mich dann wieder froh stimmt ist, das der Spieler selbst eventuell das letzte aus sich zitronenmäßig rauszuziehen versucht, statt vielleicht einfach mal zu akzeptieren, dass heute ein scheiss Tag für ihn ist.


    Sehe ich das so falsch?


    Gr. Andre

  • Wenn Deine Motivation so stark ist, so weiter zu machen wie Du bisher gearbeitet hast, tu das


    Dazu fehlt mir als MC die Macht. Zum Ablauf: der LZ-Trainer forderte (mich als) den MC an, ich beobachte 1 Training u. Spiel, hatte 2 sehr interaktive Gesprächsrunden mit dem Team (als Klient), einmal mit Trainern, einmal ohne. Das Team schien begeistert, der (Chef-)Trainer aber meldete sich nicht mehr. Dann forderte mich der JL an, der auch eine ältere Mannschaft trainiert. Ich war erstaunt, da ich den (kostenfreien) Job dort längst abgehakt hatte. Sein Kollege hatte mich empfohlen, da sein Team das MC sehr gut fand u. es wäre auch gut, wenn ich zum nächsten Spiel seines Teams käme. Nun versuchte ich nochmal die für mich schwierig einzuschätzende Lage per direkter Nachfrage aufzuklären u. rief jenen Trainer an. Er bestätigte die Empfehlung und dass sein Team begeistert war, glaubte aber, das MC sei mit dem letzten Teamgespräch abgeschlossen. Ich gab ihn nun ein kurze diagnostisch "wahrheitsgemäße" Einschätzung u. 2 Tipps fürs Spiel: in den ersten 15 Minuten solle einmal offensiv jeder Fehler erlaubt, ja als Risikofreude eher begrüsst denn negativ kommentiert werden. In der Kabine hingegen würde ich es mal mit Ruhe (vor dem Sturm) probieren. Daraufhin ging ich nun zum Spiel, konnte aber diesmal nicht mit in die Kabine. Mir hat diese erneute Begegnun viel Erkenntnis gebracht: indem ich deutlich machte, dass das Team mein Klient u. der Trainer nur als ("wohlverständiger") Kopf dieses "Organismus" MC-Klient ist, reagierte das innere Team (die Akteure, die aufm Platz stehen) begeistert, der Trainer - letztlich - aber reserviert bis (im Handeln vs Reden) abweisend. Im Hintergrund habe ich dabei immer das o.g. Zitat von Ferster/Wörz bzw. das philosophische Gewissen-haben-wollen auch im Selbstbezug, dass kein Mensch in seinem Kopf reell "geistfreundlich" (dh positiv exzentrisch nach Plessner: das Ganz-andere bejahend, sei es Geist, Gott o. nirvana für/unter Menschen genannt) ist. Ich werde mein Engagement daher aufgeben, solange "to train the trainer" mir misslingt. Ich würde so im Team nur Verwirrung stiften können, eben, da die Motivlage im "Trainerteam" diffus, also nicht "grundlegend" ist, was schon meine Motivation belastet, obwohl ich die Kausalzusammenhänge kenne, also mich in gewissem Rahmen gegen externe Negativenergien immunisieren kann bzw. stets muss... Oder was tätest du? (Zum Gespräch mit dem JL gehe ich natürlich, werde die MC-Position - Klient ist das Teamganze - nun aber konsequent vertreten.)


    Andre: Schön, dass du mal wieder dabei bist. Aus Zeitmangel kann ich dir jetzt nicht mehr antworten, sorry. Den Geist aber liebt eher das notdürftige "Herz" als virtuelle Leibesmitte der Menschen, nicht der gehirnige "Kopf"...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Kicker,


    der sich abweisend verhaltene Trainer....


    -könnte nicht an die Sache glauben und verhält sich so, wie er sich verhält.


    Was ist aber, wenn er einer der Trainer ist, der auf der Stirn etwas stehen hat, das man so lange Zeit als Betrachter nicht lesen kann. Dabei der Gedanke, das der Träger des Satzes ihn niemals lesen wird. Der Satz auf der Stirn könnte heissen:


    Ich bin ein Narzisst....


    Nur mal angenommen, dieser Satz passt auf dein Gegenüber. Wäre es da nicht möglich, ihn auszuspielen. Im Prinzip brauchste doch nur Überzeugungsarbeit zu leisten, ...so dass er meint, dass es seine Idee ist. Dann rennt er los und erzählt allen von seiner tollen Idee und ...tja... :rolleyes:

  • Erst mal vielen Dank Mentala zur Begriffsdefinition von MT und MC. Denn es ist schon wichtig zu wissen, worüber man sich unterhält. Nun wird gelegentlich noch ein weiterer Begriff LZ (manchmal auch JLZ) verwendet, wo es scheinbar Definitionsbedarf gibt. Als LZ = Leistungszentrum oder JLZ = Jugendleistungszentrum darf sich grundsätzlich jeder bezeichnen.
    Bei vielen LZ geht es daraum, mit den überehrgeizigen Eltern die "schnelle Mark" zu machen oder aber aufgrund des fehlenden Jugendkonzepts genügend Talentnachschub zu bekommen, um mit kurzfristigen sportlichen Erfolgen zu werben. Von den wenigen seriösen Fussballcamps, die mit Erlebnissen und nicht mit einer verbindlichen Anbahnung einer Profikarriere werben, bezeichnen sich nicht als LZ.


    Definition des zertifizierten Leistungszentrums
    Wenn man einem LZ oder JLZ eine sportliche Qualität beimessen will, so bedarf es einer Zertifizierung, die sehr umfangreich ist. Das fängt bei den Rahmenbedingungen der Sportanlage an, setzt sich über die nachgewiesenen Qualifikationen des Trainer- und Betreuerstabes (DFB-Trainerlizenzen, Phyisotherapeuten, ärztliche Betreuung) und bei der Aufnahme auswärtiger Spieler im eigenen Internat oder Gastfamilien fort. Weiter enthalten ist die mit entsprechenden Kooperationen mit Schulen, damit schulische und sportliche Ausbildung bestmöglich miteinander verbunden werden. Leider gibt es viel zu wenige davon!


    Aus den vorgenannten Gründen darf davon ausgegangen werden, das zertifizierte Leistungszentren keine "Laien" beschäftigen!

  • diese versteckt miesen Eigenschaften auch in mir


    Trotz deiner prohibitiven Selbstgeisselung widersprech ich dir: diese miesen Eigenschaften sind genau die, warum uns allen Sport als Leistungswettbwerb Spaß macht (bzw. vice versa Kriege entstehen, denen Sport somit vorbeugt). Jeder Mensch will gewinnen, gut erscheinen u. möglichst exklusiv dastehen, jeder, der nicht mehr mit Haut u. Haaren in ein Kulturwesen eingebunden, verstrickt ist, wird latent zum egozentrischen Narzissten. Die Frage bleibt so nur, wie bewusst man sich diese Grundbefindlichkeit seiner selbst als "lonely crowd" (Riesman, deutsche Übersetzung sinnig: einsame Masse) geworden ist. Denn Bewusstsein seiner selbst hilft, sich zu verhindern, andere mit seinem notorischen Ego/Sieger/Star-Kult zu verschonen. Klar, wer zu den kleinen Leuten (dein "Volk") gehört, kann diesen Ersatzkult nur in Stellvertretern bzw. im Kleinen miterleben, nur simulativ teilnehmen o. sich ein Minirevier zimmern. Das eben ist ja der grundlegende Trick unserer "Massenmedien": Du gehörst dazu, du bist Deutschland, du bist Adidas, Nike, Puma, Werder o. Bayern: wenn du diese Marke teuer einkaufst u. stolz vor dir her trägst (um dich selbst in deinem wahren elendig einsamen Zustand zu fliehen)! Tun brauchst du dann fast nichts mehr, nur eine Eintrittskarte, eine teurere Marke o. eine Mitgliedschaft kaufen. Daher meine ich, man muss Sport o. Fußball immer gesellschaftskritisch einordnen, denn wir alle sind "von Hause aus" Getriebene, da immer noch Lebewesen, und umso vereinzelter, desto mehr in Seele o. Herzen. Und natürlich gibt es viele, die unseren Bedürfnisse kostenpflichtig "dienen" wollen. MC setzt da natürlich auch an, so o. so. Für mich entscheidend ist: will das wer zuerst, behavioristisch orientiert und Geld ver- oder aber humanistisch anderen als Menschen kostenfrei o. bestenfalls unkostendeckend (aus Ehre, aber nicht unbedingt in Amt) dienen. Nur dann kann ich als MC auch glaubwürdig zu. Entsagung von Macht u. Interesse der Einzelnen als solcher zwecks Teamgeist fordern...


    : TW-Trainer: Zertifizierungen o. Lizensierungen verfolgen meiner freien Meinung nach stets zuerst, aber unterschwellig obrigkeitliche o. Sales-/Kommerz-Ziele, sofern nicht seitens Staats vorgeschrieben. Natürlich kommen NLZ intensive Prüfkontrollen als immanentes Qualitätsmanagement (QM) schon zugute u. so werben sie meist auch aus kleineren Vereinen nicht nur die stärksten Spieler, sondern ebenso die Toptrainer ab. Doch man sollte nicht verallgemeinern, denn genau dies wollen die erwerbsorientierten Lizenz- o. Zertfikatgeber ja u. auch in LZ begegnet man durchaus anständigen Mitmenschen. Daher habe ich mich stets geweigert, einen "Trainerschein" zu erwerben, wohl aber jedes Fortbildungsseminar besucht, das ich kriegen konnte: Hauptsache, man wollte mir dafür keine "offizielle" Bescheinigung aufdrängen, denn offiziell sind für mich nur staatliche Vergabestellen o. Anbieter wie Schulen, Uni, VHS, An-Institute u.ä. Schon der DFB wird nicht hoheitlich vom Staat kontrolliert, ist eher wie ein Staat im Staate, aber nicht demokratisch kontrolliert, denn die Führungszirkel bleiben und wählen sich unter sich, die kleinen Leute können nichts kontrollieren (und sei es per einem zahnlosen Petitionsausschuss wie im Bundestag)... Ankommen tut es mir so auf die Menschen, die Spieler: lernen sie was von mir, fühlen sie sich wohl, bleiben sie dem Sport treu, denken sie fair und auch: haben sie sportlich Erfolg. In einer Obrigkeit aber heben viele Menschen ab, entfernen sich von der Basis und stets die Kleinsten, die Stimm- und Machtlosesten haben dann darunter am meisten zu leiden - die Profis ja nicht gerade, denen rollt man einen roten Teppich nach dem anderen aus, den Fußballsöldnern der 1.Herren aber in den kleinen Vereinen vor Ort auch schon längst (jüngst bei fussball.de wieder nachlesbar). - Coaching und Training werden normalerweise differenziert. Um das von mir gemeinte MC unterscheidbarer zu machen, rede ich dann nun von (humanistisch statt gemäß Subjekt-Objekt-Spaltung behavioristisch orientiertem) Mentalem Teamcoaching (MTC)... ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Ich finde die Debatte ja sehr interessant, aber mit fehlt zunehmend der Praxisbezug, also was ich -und in welcher Form- für das Training einer Dorf-D-Jugend hieraus mitnehmen kann?


    Angenommen, es geht mir vorrangig darum, dass jedes Kind angstfrei in das Spiel und damit in die Wettbewerbssituation geht. Zielsetzung wäre, das sich jeder auf das Spiel freut und sein Potential abrufen kann und nicht wie blockiert auf dem Platz steht und vom brauchbaren Spieler im Training zum 'Alibifußballer' im Spiel mutiert. Ist doch eigentlich schade drum und hat nichts mit Gewinndenken zu tun. Mir tun die Spieler eher leid, die vor Nervosität den Ball eigentlich gar nicht haben wollen.


    Viele Kinder haben hier weniger Probleme, aber andere sind auch nach 2 Jahren Fußball immer noch gehemmt und sehr verschüchtert, wenn es in das 'richtige' Spiel geht.


    Außer den gängigen Standartsprüchen 'jeder kann Fehler machen' fällt mir nicht ganz viel ein. Kann hier Mentalcoaching hilfreich sein und wie kann das aussehen ? Benötigt man einen externen Spezialisten oder gibt es einfache Übungen, die gefahrlos für die Kinder ausprobiert werden können ? Spricht Mentalcoaching auch den Einzelnen an oder geht es nur um die Maximierung der Gruppenleistung, des Teamgeistes ? Oder bin ich als Trainer einer Dorf-D-Jugend hier im falschen Thread und Mentalcoaching richtet sich grundsätzlich an leistungsorientierte Gruppierungen ?

  • Danke thomasg für den Pott, auf den sich alle setzen sollten.
    Ich habe mich in die ganze Debatte auch nur eingemischt, weil ich der Meinung war, dass es ganz sinnvoll sein kann, über die Ziele und den Nutzen eines Mentaltrainings zu sprechen.
    Im Mentaltraining geht es vornehmlich um Ziele und deren Realisierung. Die Vorstellung, wie es ist, wenn das Ziel erreicht ist und die Spieler sind zufrieden mit sich. Wie sind die Gesten, wie fühlt sich die Zielerreichung an, welche Farbe hat sie, wie riecht sie und wie schmeckt sie. Im Mentaltraining geht es darum, Blockaden (Ängste) zu erkennen und zu lösen. Es geht darum, wie sich der Spieler selbst einschätzt und wie es andere tun (Was kann er daraus lernen...). Es geht darum, das Selbst-Bewusstsein zu schärfen, die Eigen-Wahrnehmung zu vergrößern. Es geht darum, die Konzentrationsfähigkeit ad hoc auf den Punkt zu bringen.
    Ihr seht, es geht dabei nicht nur um das Spiel oder ein Ergebnis, sondern auch um die Persönlichkeitsentwicklung. Was man beim Mentaltraining lernt ist auf alle Lebensbereiche anwendbar.
    Das sind Formate, die ein Mentaltrainer beherrscht, die sinnvoll sind und von frühester Jugend an einsetzbar.
    Soweit zum Nutzen.
    Mentaltraining ist auch als Prävention ein hilfreiches Werkzeug. Um sich vor Stress (Druck von außen) zu schützen und einem Burn-out vorzubeugen.
    Wer braucht das nicht????
    Ich gebe meinen Klienten die notwendigen Werkzeuge immer schriftlich an die Hand, damit sie sie jederzeit selbst üben können. Es heißt nicht umsonst "Training".
    Insofern braucht man mich gar nicht mehr ständig einzusetzen. Das spart Kosten. Allerdings ist es dringend notwendig, dass wirklich alle Beteiligten um die Spieler herum (Eltern,Trainer, Vorstand...) dieses Format mittragen. Es kostet die Spieler etwa 4 Minuten pro Tag, um sich zu weiter zu entwickeln, Pläne umzusetzen und den Nutzen des Mentaltrainings voll auszuschöpfen. Das ist nicht zuviel verlangt.
    Es stärkt die Persönlichkeit eines Spielers und seine Rolle.
    Um Mentaltraining auch erfolgreich umzusetzen, ist es nötig, die Beweggründe eines jeden Spielers und des Trainers herauszufinden. Was treibt ihn an, warum ist er in der Mannschaft, welche Position will er selbst einnehmen, welche Funktion sieht er für sich in der Mannschaft, in welchen Situationen kann er die Mitspieler antreiben, welche Ziele hat er...?
    Eine Menge Fragen, die nur einzeln mit einem Spieler zu beantworten sind. Wenn ein Mentaltrainer dann diese Erkenntnisse zusammenfügen kann, ist es ein leichtes, dem Trainer wertvolle Tipps für den Einsatz eines jeden Spielers in der Mannschaft zu geben. Daraus kann der Trainer dann wirklich ein Team zusammenstellen, das von gegenseitigem Vertrauen und Verantwortung für sich selbst geprägt ist. Die einzelnen Spieler ziehen sich dann wie ein Magnet gegenseitig an, ergänzen sich und wissen automatisch wie der Mannschaftskamerad (Sagt man das heute noch?) läuft und wie er am besten den Ball annimmt und weiterverarbeitet. Der Erfolg ist damit vorprogrammiert.
    Insofern kann es nur von Vorteil sein, wenn Trainer und Mentalcoach zusammenarbeiten und sich gegenseitig ergänzen.
    Soweit einiges zu den praktischen Tipps, die gefordert worden sind.
    Ich habe vor kurzem den Film "Die Kunst zu gewinnen - Moneyball " gesehen. Absolut sehenswert und ein Paradebeispiel, wie sich mentales Training auf die Spieler auswirkt. Das ist ein wahres Meisterwerk der Umsetzung von mentalem Training bis fast zum grandiosen Erfolg. (Der Appell an die Motive, die einfühlende Ansprache...)
    Ich persönlich neige dazu, für solche Maßnahmen wirklich einen externen Spezialisten hinzuzuziehen.


  • Soweit einiges zu den praktischen Tipps, die gefordert worden sind.


    Nun, dann habe ich wohl was überlesen. Mir wird das Thema hier insgesamt zu abstrakt behandelt. Es hat allerdings auch eine sehr große Bandbreite. Ich möchte aber die Anwesenheit von Mentala im Forum nutzen ( empfinde ich übrigens als echte Bereicherung ) und tatsächlich auch mal praktische Tipps anhand eines zur Zeit aktuellen Beispiels erfragen / erbitten.


    Mentala


    Ist mir bewußt, dass jetzt keine zielgenaue Ferndiagnose und ( optimalerweise ) einhergehend zielführende Tipps kommen können. Vor Ort stellt es sich meist anders da. Ich bin in meinem Heimatverein um Hilfe im E-Jugendbereich gebeten worden. Es geht um einen 9jährigen Jungen. Feiner Techniker, körperlich eher klein und schmächtig. Sein momentanes Problem: Er zeigt extreme Angst im Spiel. Besteht nur die kleinste Möglichkeit, den Ball ins Gesicht oder sonstwo hinzubekommen, geht er dem Zweikampf aus dem Weg oder dreht sich weg. Kommt der Gegner mit Ball auf ihn zu, spürt man förmlich seine Angst. Eine Phase der Unsicherheit oder auch Angst bei Zweikämpfen ist in dem Alter normal. Bei ihm ist es allerdings richtig extrem, wovon ich mich vor kurzem in der Halle ( wo es eben häufig zu Zweikämpfen kommen kann ) überzeugen konnte. Er zuckt schon, wenn der Ball nur von oben herab auftrumpft. Auf Nachfrage konnten mir die Trainer nicht sagen, ob er vor kurzem ein negatives Erlebnis hatte. Und das er dieses Verhalten mittlerweile auch im Training ( = bekanntes und "sicheres" Umfeld ) zeigt. Wie gesagt, in dem Alter sind Schwankungen in vielen Bereichen ganz normal. Praktische Übungen um den Knirps wieder zu einem Riesen auf dem Feld zu machen ( = Selbstbewusstsein stärken ) habe ich zur Genüge. Das alles dann in Ruhe und mit Geduld. Mich würde aber sehr interessieren, wie Du einen solchen Fall im mentalen Bereich begleiten würdest.

  • Steini
    Frag ihn, ob er noch Freude am Fußball hat. Vielleicht wird er mehr oder weniger von seinem Umfeld gezwungen mitzumachen. Vielleicht will er sich lieber auf eine andere Sportart konzentrieren, vielleicht sind seine schulischen Leistungen nicht so doll und er will/muss sich ein bisschen mehr darauf konzentrieren. Das wirst Du herausfinden, wenn Du ihn so intensiv fragst. Schau Dir seine Haltung bei der Beantwortung an. (Schultern, Arme/Finger, Füße)
    Kümmere Dich um ihn speziell und vielleicht findet er für sich ja den richtigen Weg. Ihn darauf hinzustupsen führt zu Verkrampfung und Verstärkung der Angst. Arbeite mit ihm an seiner inneren Einstellung. Wenn die nicht mehr passt, wird er in einer anderen Sportart glücklicher und erfolgreicher. Vielleicht kannst Du auch über ein Vorbild an ihn herankommen (Phillipp Lahm ist auch klein und schmächtig, aber ein großer Kämpfer, der keine Angst vor langen Menschen hat, sich jedoch selbst seiner Stärke bewusst ist und sich nicht unnötig in Gefahrensituationen begibt.) Mach mit ihm die Übung: "Was würde Dein Vorbild dazu sagen?" Arbeite mit ihm seine Stärken im Spiel heraus, vernachlässige die Schwächen.

  • mit fehlt zunehmend der Praxisbezug


    Kritische Theorie reflektiert immer Praxis, ist als Reflexion auf sie bezogen u. kann in ihren Ergebnissen auf sie bezogen werden (erschwert im Bezug natürlich dadurch, wie weit und tief man "greift"). Konkrete Praxis aber findet vor Ort statt u. da möchte ich mir kein Urteil zu Mitmenschen erlauben, so sehr Lebensberatung vielleicht vonnöten wäre, wo jeder allein vor den Dingen steht. Gut ist es aber, dem nachzufragen, was "in" Kindern "mental" vorgehe, warum sie uU so und so sind. Diese Praxis kann man nur per Zustimmung gutheißen und pauschal unterstützen. Die Antworten kann man nur - bloß annäherungsweise - auffinden, wenn man diese Menschen auch kennt. Die Einschätzung, dass man auf einem richtigen Weg sei, kann aber in der Praxis hoffentlich das Rückgrat stärken und zu Lösungsversuchen motivieren. Grundlegend lt. Transaktionsanalyse wäre für Kinder immer das (eltern/erwachsenen-)freie Spiel, soviel lässt sich sagen.


    Man muss die Praxisbezüge also selbst herstellen, wenn zB die schon zitierten Frester/Wörz Befragungen von 120 Spitzensportlern, also in der Praxis Aktiven - sowie vice versa 68 Trainer ihrer - durchgeführt haben u. ihre empirischen Befunde den Trainern quasi den Boden unter den Füßen wegziehen müssten. Sich damit auseinandersetzen?So erschließt sich dann vom Ansatz her das, was Praktik verbessern ließe. Ihre Untersuchungen kann man hier nicht in toto wiedergeben, nur soviel zusammenfassend: 80% der Sportler bemängeln seitens ihrer Trainer den einseitigen Informationsfluss, also das auf sie zielend Performative daran, das authentische Kommunikation (die mentale "communio") blockiert, ja wohl oft direkt abblocken soll (vgl. den gesamten Komplex des "Helfersyndroms"). Hierauf zielte die Bemerkung zum Entsagen von Macht o. Interessen Einzelner, die im Team ja oft gefordert wird (Abspielen), aber erstmal glaubwürdig von oben kommen müsste, wobei eigentlich gar kein "Oben" erlebt werden dürfte, da es das Flow-Erleben downgradet. Weiter haben Ferster/Wörz festgestellt, wie sehr Anspruch und Realität von Trainerarbeit divergieren: "Die zwischenmenschliche Resonanz... wird von den Sportlern noch über die fachliche Kompetenz des Trainers gestellt und gegenüber den übrigen Merkmale für erfolgreiches Coaching favorisiert. Bei Traineraussagen zum gleichen Sachverhalt dominiert die sportmethodische Fachkompetenz" u.v.m. Fazit: Trainer arbeiten also ganz wesentlich an den Aktiven vorbei! Auch der rein sportpsychologisch geprägte MT-Prof Schweer äußert sich übrigens in der Summe all seiner Veröffentlichungen ganz ähnlich: die Vernachlässigung dessen, worauf es vor allem anzukommen hätte vs die Fixierung der Trainer auf Technik- u. Physis-Verbesserung....

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....