Mentales Training im Jugendbereich: wie, wo, warum...?

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  • Dazu folgendes: Im Prinzip nicht schlecht, wenn jeder ein Bild vor Augen hat. Dieses Bild muss natürlich vorher geübt werden. Jeder hat ein anderes Bild des Ziels. Die Vorgehensweise ist sehr konstruktiv, wenn vorher ein Mentaltrainer diese Bilder schon einmal mit dem Spieler zusammen aufgerufen hat. Unter "zur Ruhe kommen" kann sich ein Gehrin nichts vorstellen. Besser wäre, tief einatmen in den Bauch, so drei vier Mal...gemeinsam. Dann das jeweilige Bild aufrufen lassen...
    Die Überlegungen, die sich jeder machen sollte wären effektiver, wenn sie täglich trainiert werden. Von heute auf morgen kann die Einstellung nicht verändert werden.
    Glückwunsch zu einem ernsthaften Versuch, über das körperliche Fußballtraining hinaus, die Konzentration zu schärfen. Man kann das noch besser und für JEDE Situation hervorrufen, aber das ist schon mal ein guter Anfang. Mach das ruhig weiter, Du kannst nichts falsch machen und solltest diese Übung weiter durchführen. Es kann sich nichts abnutzen. Du setzt es ja auch nur ein, um die Sinne für eine besondere Situation zu schärfen. Wenn Du noch mehr Tipps brauchst, wende Dich gerne auch weiter an mich :] .

  • Der (dispositive) Komplex an Verhaltensweisen, der hinter einem der festgestellten Lebensgrundmotive steht, wäre dann also das, worauf es ankommt, die Hintergrundbedeutung, auf die als handlungsrelevant ein Wort wie Macht abzielt. Falls ich es richtig verstehe, gewichtet letztlich jeder selbstständig, aber innerlich nicht frei jene 16 Motive!? Meditation und Mediation sind beide dem gleichen Wortstamm Medium entlehnt; erstere zielt aufs Individuum ab, letztere auf Gruppenverbände, dabei einen Problembefund beinhaltend: das "Band" zwischen den Einzelnen soll der Mediation, der Vermittlung bedürfen, die ein Dienstleister - der Mediator - sodann (entgeltlich) gewähren möchte, sei es bei Paaren, Familien, Firmen, Parteien, Sportteams uvm. Wie entwickelt sich solch ein (inniges) "Band" zwischen Menschen (auch heute gern Commitment genannt), kann man etwa als Trainer o. Coach es entwickeln - o. nur vermitteln?


    Grundlegend als Konsens wäre für mich bzw. an Unis heute zB das Buch "ErfolgreichesTeamcoaching" (von Ex-Hockey-Nationalcoach Linz), das aber vom Sportpsychologischen seinen Ausgang nimmt u. übrigens kurzzeitig B.Peters zum Chef-Mentalcoach der DFB-Elf werden ließ (wobei es symptomatisch ist, das er dort nicht klar kam, oder?). Die Kinderspiel-Problematik etwa kommt da allerdings zu kurz, da man eben sagt: "Mannschaften funktionieren immer auf die gleiche Weise" und mechanistisch denkt. Die originäre Gestalt von Teams kommt dabei (existenzialontologisch, wie Experten zu diesem Komplex sagen würden) zu kurz, damit aber kann ihre Eigendynamik in ihren kreativen Elementen auch gar nicht recht erfasst werden, will mir scheinen. So sehr ich diesen heute gängigen Konsens teile, glaube ich, dies Werk greift noch zu kurz. Lebensmotive werden übrigens überhaupt nicht erwähnt, da würde mich deine Bewertung liebe Mentala interessieren: immerhin nutzen dies Buch die hiesigen Sportstudenten, aber auch die meisten Teamsportverbände teils wie eine Bibel.


    Mein Grundbild beim Sport ist: der Leib will stets eine Energie- und Wahrnehmungsreserve in petto haben, nur 70 bis 80 % meines Leistungspotentials erbringen. Dies ist das (je nach kindlicher Prägung gehemmte) Grundmovens zB beim Waldlauf auf Belastung. Im Wettbewerb leistet man bereits durch Wettkampf mit anderen, Gruppendynamik o. verschiedene psychisch entlastende Momente deutlich mehr, abzüglich etwaiger "Erosion" durch Nervösität, Unlust bei Misslingen etc. Sprich: im Wald laufe ich auf 5 km 24 min (Untergrenze der Normalleistung), beim Volkslauf aber 23 o. 22 min: die Obergrenze der Normalleistung, die aber erst 80% ausmacht. Ich könnte also per Überwinden toter Punkte und Schmerzgrenzen wie innerer Trägheit gut 10 % mehr Leistung abrufen, wenn Kopf und Herz dies wollten; darüber könnte es kritisch werden, obwohl auch dies durch enthemmende Drogen bzw. (Mental-)Doping - das per striktem Befolgen von o. Sich begeistern für Selbstvisionen zur Spitzenleistung antreiben kann - möglich erscheint: bei hohen Risiken von Erschöpfungssyndromen, Kreislaufkollaps bis zum Herzinfarkt. Schon die feste innere Überzeugung von sich (in Selbstliebe, aber auch -hass), noch mehr als ein scheinbares Optimum erbringen zu können, kann also in Kombination mit Willen (Glauben) Berge versetzen, Training kann diese Kraft dann noch verstärken bzw. zielgenau austarieren. Dies ist mein Grundansatz, auf die Schnelle. Wobei nicht nur an Physis zu denken ist, sondern ebenso an die Technik, deren Vermögen in seiner Festigkeit durch mehr Konzentration, weniger Nervösität usw. im Outcome verbessert werden kann (evtl. sogar exponentiell je nach psychischer Belastung und Verspanntheit).

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • absolute Ruhe in der Kabine


    So ähnlich vorzugehen, hebt sich wohltuend vom Üblichen ab. Du gibst auch nicht 1 Bild für alle vor, das sie übernehmen sollen/müssen. Ein Problem bleibt jedoch, das im übrigen ansonsten auch immer latent da ist: jeder hat nun seine Vorstellungen vom Spiel, Sieg, Triumph - sich in der Kürze der Zeit perfekt verinnerlicht. Doch wie kannst du sicherstellen, dass diese auch gemäß Team "eigendynamisch" zusammenpassen statt sich zuwiderlaufen (zB jeder nimmt sich vor, fürs Team/sich selbst 2 Tore zu machen, spielt nicht mehr ab, arbeitet mehr nach vorn als hinten etc.)? Ein uU viel zu hoher Anspruch, sicher. Du hast vllt aber deshalb die beschriebene, angesichts der Erfolgs eher irrational wirkende "Angst" (die fast alle beschleicht), weil du auf gut Glück hin zufallsgeleitet geabeitet hast? Verstehe mich nicht falsch, es ist nur eine Frage, kein "Verhör", wo ich dir was unterstelle. Nur: "Angst" (vor sich selbst) hat immer einen wirkmächtigen Grund: der liegt in einem selbst. Wenn sich wer trotz Erfolg dann letztlich nicht selbst über den Weg traut bis auf Weiteres, kann es interessant sein, dem "auf den Grund" zu gehen? Du wurdest zwar nun prinzipiell von Mentala im Vorgehen bestärkt u. ich pflichte dem bei, aber den Grund kann man eigentlich nur in sich suchen und als "guten" finden, oder? Ich will dir aber kein Gespräch aufzwingen, solch Ängste interessieren mich nur stets.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Die Lebensmotive sind vorhanden. Die sind nicht zu gewichten, sondern in ihrer Gewichtung festzustellen. Diese Motive liegen im Unbewussten und sind gar nicht so klar zu erkennen. Viele Menschen, die einen solchen Test mitgemacht haben, sind erstaunt über sich selbst, manchmal auch irritiert.
    Oft verhält man sich nach den eruierten Ergebnissen, oft schlüpft man aber auch in Rollen. Hat man sie mal in ihrer Gewichtung festgestellt, lassen sich daraus Schlüsse für das Verhalten ziehen. Dies gilt für die Fremdwahrnehmung als auch für die Eigenwahrnehmung. Die Feststellung der Motiv-Ausprägung hat Auswirkung auf zukünftiges Verhalten und öffnet die Sinnesorgane für anders-geprägte Menschen.
    In vielen Tests wird das Verhalten untersucht und nicht das WARUM. Viele Menschen verhalten sich so, wie es die Umgebung erfordert. Ihre Werte, Erziehung, Erfahrung (daraus bestehen die Motive) spielen dabei keine Rolle. Das führt zu Stress und Burn out. Schlimm ist, wenn in vielen Persönlichkeitstest ausschließlich das Verhalten eines Menschen beurteilt wird. Wie jeder weiß, verhält sich jeder so, wie er sich gerade fühlt. Mit einem Reiss Profil werden eben die Lebensmotive in ihrer Ausprägung festgestellt, nicht bewertet.


    Auch die religiöse Bibel wird genutzt, weil gerade keine Alternative vorhanden ist.


    Mentaltraining im Sport: Wenn ich mir zum Beispiel ein Bild von mir als Sieger in einem Wettbewerb ausmale, diese Situation in all ihren Facetten phantasievoll wiederhole, dann vergrößere ich die Chance, tatsächlich die oberste Treppe zu besteigen. Dem Gehirn ist es gleichgültig, ob ich mir etwas vorstelle oder ob ich es schon mal erlebt oder gesehen habe. Es schüttet die gleichen Botenstoffe aus. Voraussetzung ist, dass das Ziel realistisch ist, genau formuliert, messbar in Schritten, die genaue Zeit vorkommt und attraktiv ist. Und hier kommt wieder ins Spiel, dass ein Bild von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich gemalt wird (Farbe, Gefühl, Geräusche drumherum, Gerüche und der Geschmack). Daher kann es keine gemeinsamen Ziele geben. Jeder bringt seine eigenen Vorstelllungen ein, je nach der Ausprägung seiner Lebensmotive.

  • Die Lebensmotive sind vorhanden. Die sind nicht zu gewichten, sondern in ihrer Gewichtung festzustellen. Diese Motive liegen im Unbewussten und sind gar nicht so klar zu erkennen. Viele Menschen, die einen solchen Test mitgemacht haben, sind erstaunt über sich selbst, manchmal auch irritiert.
    Oft verhält man sich nach den eruierten Ergebnissen, oft schlüpft man aber auch in Rollen. Hat man sie mal in ihrer Gewichtung festgestellt, lassen sich daraus Schlüsse für das Verhalten ziehen. Dies gilt für die Fremdwahrnehmung als auch für die Eigenwahrnehmung. Die Feststellung der Motiv-Ausprägung hat Auswirkung auf zukünftiges Verhalten und öffnet die Sinnesorgane für anders-geprägte Menschen.
    In vielen Tests wird das Verhalten untersucht und nicht das WARUM. Viele Menschen verhalten sich so, wie es die Umgebung erfordert. Ihre Werte, Erziehung, Erfahrung (daraus bestehen die Motive) spielen dabei keine Rolle. Das führt zu Stress und Burn out. Schlimm ist, wenn in vielen Persönlichkeitstest ausschließlich das Verhalten eines Menschen beurteilt wird. Wie jeder weiß, verhält sich jeder so, wie er sich gerade fühlt. Mit einem Reiss Profil werden eben die Lebensmotive in ihrer Ausprägung festgestellt, nicht bewertet.


    Auch die religiöse Bibel wird genutzt, weil gerade keine Alternative vorhanden ist.


    Das finde ich hoch interessant und den Spiegel vorgehalten, erkennt man sich in teilen sogar wieder. Das erklärt aber auch die vielen Lachnummern am Spielfeldrand die teilweise auch Wut und Entrüstung beim Zuschauenden erzeugt....Hierbei -und entschuldige bitte diesen Einwand....setze ich vorraus, dass das was du als Info herüber gibst auch so ist....es so ist, weil es wissenschaftlich fundiert ist und nicht eine MEINUNG (kein Wissen) darstellt....davon gehe ich hier aus.


    Warum versuche ich hier schonungslos offen zu sein,....warum macht man sonst wo den Kasper....den harten Mann....den Lauten....warum geht man besonders gerade/die Brust raus....warum stichelt man....sucht seinen Vorteil usw....usw..... :rolleyes::) Wichtig ist für mich, dass man mit Ruhe mal in seinen Spiegel schaut, statt -wie üblich- mit dem Finger auf andere zeigen...was hoffentlich nicht dem letzten Satz des Zitats entspricht ;) Gruß Andre

  • Es ist wissenschaftlich fundiert, was ich geschrieben habe.


    Warum macht man den Kasper, warum macht man sich wichtig?! Hier greift das Lebensmotiv "Anerkennung". Resonanz bekommen, egal was ich tue. Einer braucht es, ein andere legt keinen Wert auf besonderes Lob oder Wahrnehmung durch andere. Manche Menschen aus der Umgebung steigen darauf ein, andere empören sich, wieder andere wenden sich ab und schütteln den Kopf.
    Warum stichelt man?! Hier greift die Ausprägung des Lebensmotivs "Rache/Kampf". Das Messen mit anderen, die Grenzen der anderen ausloten und bis an die Schwelle zur Toleranz vorstoßen. Auch eine hohe Ausprägung des Motivs "Macht" kann hier eine Rolle spielen.


    Ich greife Dein Bild vom Spiegel mal auf und verrate hier eine meiner Tipps aus dem Mentaltrainin. Wenn Du mal schlechte Laune hast, einfach nicht in den Tritt kommst, schlecht geschlafen hast oder andere Unbilden Dir den Tag vers... , probiere folgende Aktion: Nimm Deine Armbanduhr, stelle Dich vor den Spiegel, schaue Dich an und lächle. Mach das genau EINE MINUTE lang. Ich bin gespannt, welche Reaktion Dein Gehirn auf die Probleme zeigt.


    Ich würde mich freuen, wenn Du es mir mitteilst.

  • ich habe schon mal den Spielern, wenn sie "ausgepowert" im Training waren, oder nach eine anstrengenden Übung gesagt, dass sie
    jetzt mal lächeln sollen, habe sie fast "gezwungen", um einfach denEffekt zuhaben, welches man Lächeln zu schreibt:
    Das der Körper selber positive Gefühle dadurch erzeugt.

  • Mentala


    ich habs schon mal in die Richtung angesprochen.


    aber mal direkte Frage an dich:


    Besteht nicht eine gewisse Gefahr, ohne entsprechende Vorbildung, in diesen Bereich als Trainer einzutreten.


    Damit meine ich das, was über das Allgemeinübliche eines Trainers geht.


    gg

  • Günter


    Die Gefahr, das du Bockmist machst, bestand schon ab dem 1. Tag der Übernahme eines Traineramtes. Du hast nur nicht darüber nachgedacht! Aber du hast das Beste gewollt und das Meiste ist dir auch gelungen.


    Praxisorientiertes Mentaltraining kann Jeder, sofern er ein paar Grundgedanken davon versteht! Sich mit der Thematik zu beschäftigen lohnt auf jeden Fall, um für sich das Beste mitnehmen zu können.
    Ich wende Mentaltraining seit vielen Jahren bei Torleuten an. Gerade, weil es Spezialisten sind, brauchen sie hier eine besondere Unterstützung. Bei ihnen ist die Skala vom Deppen zum Helden sehr klein. Denn das Bild vom bekloppten Torwart (der sich ins Getümmel stürzt und den Ball mit der Hand anfasst) stimmt genauso wenig wie das des bescheuerten Linksaußen (der alles mit dem falschen Fuss macht)! Sie sind normal, versuchen allerdings über andere Wege an ihre Grenzen zu gehen. Dabei brauchen sie unsere Hilfe! Wenn ich sie zu selbständigen Keepern weiterentwickeln kann, dann werden sie diese Erkenntnisse (z.B. dominate Körpersprache bei selbstsicherem Auftreten) auch für andere Lebensbereiche gut gebrauchen können.


    Den Mentaltrainer mit einer wissenschaftlichen Ausbildung willst du doch auch gar nicht ersetzen?!? Lediglich ein paar Tipps für die Fussballmannschaft. Es geht auch weniger darum, die letzten 10 % Leistung im Breitensport herauszuholen. Viel wichtiger ist es, das sich die Kinder bei dir wohlfühlen, weil sie einen verständnisvollen Trainer haben. Dafür kannst du Mentala`s Infos und Tipps sehr gut gebrauchen, denn ich finde auch, sie macht sich besonders viel Mühe!

  • Hallo mentala,


    ich bin momentan beständig gut drauf und kann es deshalb nicht selbst ausprobieren.


    Funktioniert das mit dem Lächeln in den Spiegel auch dann, wenn man daran zweifelt? Wenn ich also grantelnd zum Spiegel gehe und sage, "so ein Krampf, geht eh nicht" und lächle mich dann an?

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

  • Viel wichtiger ist es, das sich die Kinder bei dir wohlfühlen, weil sie einen verständnisvollen Trainer haben. Dafür kannst du Mentala`s Infos und Tipps sehr gut gebrauchen, denn ich finde auch, sie macht sich besonders viel Mühe!



    Stimme dir zu.


    ich finde es absolut positiv eine solche Person im Forum zu haben.


    Für mich selbst war die Psyche von Spielern/Kindern immer ein grosses Thema.
    Hab auch versucht mir da ein gewisses Wissen anzueignen.


    Kenn dadurch auch gewisse Gefahren.


    Um so wichtiger finde ich die Antworten auf meine Fragen, für die vielen Jungtrainer hier, für die diese Thematik relativ neu ist.
    ich glaub, ich könnte hier mit Mentala tiefgründigere Diskussionen führen, die uns Trainer auf der unteren Ebene letztendlich nichts bringen würden.


    Ich bin überzeugt, dass weder du noch ich hier einer Sensibilierung bedürfen, aber es gibt auch noch viele andere.


    gg

  • Es ist wissenschaftlich fundiert


    Bei Wikipedia hab ich Reiss nicht gefunden, nur bzgl. Angst-(Selbst-)Sensitivität, wo seine Theorie als widerlegt gelten soll, Zitat: "Nach der Vorstellung von Reiss handelt es sich bei der Angstsensitivität um ein eindimensionales Konstrukt. Diese Vorstellung musste aber nach mittlerweile mehr als 20 Jahren der Strukturforschung und zahlreichen Studien, für eine tabellarische Übersicht strukturanalytischer Befunde siehe Kemper, verworfen werden. Die überwiegende Mehrheit der Strukturanalysen mit unterschiedlichen Operationalisierungen des Konstrukts legen den Schluss nahe, dass Angstsensitivität ein hierarchisch organisiertes Konstrukt mit einem generellen Faktor erster Ordnung und mehreren spezifischen Faktoren zweiter Ordnung ist..." Also wäre Selbstsensitivität (Psyche) Konstrukt mit generellem Faktor + unzähligen Spezifikationsfaktoren 2. Ordnung? - Wie kommt es, dass Reissprofile im MT trotzdem so populär vertreten sind. Ich bin ja eher Systemtheoretiker, daher ist mir Motivfixierung allein auch zuviel Innerlichkeit bzw. zu statisch. Mir scheint die Theorie von Anwendern auch nicht novelliert/reformiert worden. Oder tut Wikipedia Reiss Unrecht? Ist für mich immer 1. Orientierungsmaßstab, bitte nimm meine Nachfrage daher nicht persönlich, mein Interesse an den Motiven bleibt...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • "Mentaltraining kann jeder" würde ich so nicht stehen lassen. Nicht umsonst ist es in der Schweiz und in Österreich ein Studienberuf. Eine sehr gute Vorbildung und einen Sinn für punktgenaues Coaching für die Seele (Geist) ist sicherlich unabdingbar für die Effektivität. Die Ausbilder der Mentaltrainer in Deutschland sind Psychotherapeuten. Ich persönlich bezeichne Mentaltraining oft als die "kleine Schwester der Psychotherapie". Wichtig ist doch nur, dass die Menschen Unterstützung erfahren, ob sie nun gleich zum Psychotherapeuten gehen oder sich eines Mentaltrainers bedienen. Vor allem Offenheit und Empathie ist Grundvoraussetzung für den Mentaltrainer, um in die unbewusste Ebene vorzudringen. Falsch machen... na, ja... kann man schon, Erfahrung schadet nicht. Lernen kann man das auf jeden Fall. Es stellt sich nur die Frage, ob es sinnvoll ist. Jeder sollte das tun, worin er gut ist.


    Zu Wikipedia: Ein erfolgreiches Format hat immer Neider. Alles was mit dem Kopf zu tun hat, ist ja auch noch lange nicht bis ins Detail zu Ende erforscht. Insofern ist vieles Theorie und erhält eigentlich nur seine Berechtigung durch den Erfolg des Formats. Ich persönlich bin restlos überzeugt vom Reiss Profile, weil es eben wie gesagt, die Motive (Werte, Erziehung und Erfahrungen) eines Menschen in das Profil einbindet. Viele wissen nicht, welchen Nutzen dieses Profil hat, aber wenn sie dann wirklich ihre Motive erfahren, sind sie oft überrascht. Der Nutzen eines solchen Profils hat sich gerade bei Führungskräften in Unternehmen und bei Sportlern gezeigt. Mit Angst hat das Reiss Profil wirklich nichts zu tun! Im Gegenteil schärft es die Sinne für sich selbst und andere, stärkt das Selbstbewusstsein, wenn man sich selbst bewusst wird und vieles andere mehr.


    Ich bin gern bereit, auch durchaus intensiveren Austausch mit diesem oder jenem zu führen. Telefon habe ich auch :)


    Zum Eine-Minute-Lächeln: Probiere es doch einfach mal aus! Schaden kann es nicht!

  • Günter


    Dafür ist doch dieses Forum ideal! Wenn es dich interessiert, dann nutze doch die Chance, dich auszutauschen. Für mich waren die erfahrenen Trainer und Lehrer, die in ihrem Streben nach Wissen immer jung geblieben sind, die Besten! Denn hier stimmten Lebenserfahrung und mit der Weisheit, das sogut wie nichts unmöglich ist, überein! Selbst, wenn sich aus einer gefundenen Antwort gleich zwei neue Fragen ergeben, macht es doch Spaß mit seiner Mannschaft gemeinsam auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten zu sein. Gerade das ist doch der Reiz der unendlichen Möglichkeiten im Fussball, von dem wir bislang nur sehr wenige kennen!


    Ob und wieviel dann andere (unerfahrene Trainer auf unterster Ebene) für sich mitnehmen (können), läßt sich wirklich nicht sagen. Aber dümmer werden die bestimmt nicht dadurch!!!

  • Fragen habe ich immer viele, aber ein anderes Problem im Kopf: der LZ-Leiter möchte, dass ich mit dem Team (das ja der eigentliche Klient ist) weiter arbeite, fand die Impulse gut, doch der Trainer meldet sich partout nicht. Man ist als MT natürlich ein Konkurrent, wenn ein Physis-/Technik-/Taktik-Trainer meint, das Mentale nebenbei mitmachen zu können. Im Guten belebt man Geschäft bzw. Geist, im Schlechten bringt es mehr stresstreibende Unruhe als Positives. Wie nun reagieren? Habe eigentlich bei dem Hin und Her keine Lust mehr, so sehr man dem Team helfen wollte. Kann es so noch was bringen (ohne in Details zu gehen, da dies Vertrauenschutz gebietet)?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo Mentala,


    viele hier denken, die Macht zu besitzen andere Menschen zu überzeugen wäre etwas schlechtes, weil die Menschen dann Willenlos sind und Dinge machen die sie ansonsten gar nicht machen würden. Sie befürchten, dass die Kinder beeinflusst, überredet oder manipuliert werden und sich für etwas entscheiden oder tun was sie gar nicht machen wollten.


    Ja, sie haben, wenn ich so recht überlege, auch Recht.


    Noch nie war es so einfach Menschenmassen zu beeinflussen oder zu manipulieren (Medien). Es werden sogar Milliarden von Euro investiert um uns Menschen zu beeinflussen. Das bedeutet, dass nur durch Manipulation und Beeinflussung immer mehr Menschen Cola trinken, zu fastfood greifen und sogar Dinge machen die vollkommen Sinnlos sind wie Ziggaretten rauchen.


    Wir werden so manipuliert, dass wir Dinge tun die sogar ungesund sind. Heute zu Tage werden wir in ganz bestimmte Richtungen gelenkt und beeinflusst.


    Die Welt wird beherrscht von Leuten, die die größten Überzeugungsfähigkeiten haben - heute umso mehr als früher -.


    Hypnose bedeutet ja Schlaf also ein bestimmter Zustand (hier gibt es ja mehrere Stufen) und Suggestion ist die Technik um diesen Zustand (z.B. leichte Hypnose) herbei zu führen. Durch die Suggestion kann man insofern eine Halluzination erzeugen - Eine interne Halluzination- (Beispiele bringe ich gerne bei Bedarf). Das bedeutet also, dass interne Bilder, interne Geräusche, Gefühle und Gerüche aktiviert werden, die nichts mit der Realität zu tun haben und somit die nächst Treppenstufe des "Heiß-Machens" im KiFu bedeuten.


    Ist das Neu?


    Nein!


    Geschichten z. B. (Fabel-/ Märchen) um mal eine Form der indirekte Suggestion stellen, neben der direkten Suggestion, dar.


    Nun kann man mit Suggestion neben den ungesunden bzw. schädlichen auch positive Dinge bewegen, wenn man weiß worauf man zu achten hat. Ich habe eine persönliche Frage.


    Wir haben, wie viele Familien, die Disney Filme. Den Film, Cars, kennst du bestimmt. Immer kurz vor einem Rennen wird ein Ritual von Lightning McQeen gezeigt. "Ich bin speed..."


    Mein Sohn (inzwischen 8 Jahre alt) fragt uns immer wieder was und warum er das macht. Ich versuche ihm grundsätzlich immer eine ehrliche Antwort zu geben. Hier habe ich aber meine Bedenken, weil ich nicht weiß wie ich ihm diese Thematik sicher erklären kann. So habe ich ihm das als Konzentration "verkauft". Kannst du hierzu Tipps geben? Wie, wenn ja, würdest du ihm es erklären?


    Mein Bedenken habe ich, weil ich denke, dass er vor den Spielen auch so etwas nachahmt.


    Gruß
    crow

    Einmal editiert, zuletzt von crow ()

  • Mein Bedenken habe ich, weil ich denke, dass er vor den Spielen auch so etwas nachahmt.



    Berechtigt.


    8 Jahre alt, da ahmen Kinder immer das Verhalten anderer nach
    logische Erklärungen sind Kinder in diesem Alter nur begrenzt zugänglich.



    deshalb kann man auch Profifussball und Kinderfussball nicht voneinander trennen.


    hab mit F-Jugendlichen darüber unterhalten, wer regelmässig Fussball um Fernsehen guckt, und Sonntags auf dem Platz
    der 1. Mannschaft zuschaut


    meine Vermutung wurde dabei bestätigt. diejenigen die regelmässig Erwachsenfussball schauten zeigten auf dem Platz ein anderes Verhalten als die Anderen.


    Da kommst du dann verbal als Trainer kaum an.


    Gesehenes verarbeitet das Gehirn viel intensiver als Gesprochenes.


    da kannst du mental arbeiten soviel du willst.


    gg

  • Gesehenes verarbeitet das Gehirn viel intensiver als Gesprochenes.
    da kannst du mental arbeiten soviel du willst


    Genau dies konsequent zu berücksichtigen, ist bereits Mentalcoaching! Spieler kommen nach anstrengendem Arbeits-/Schulstress zum Training, wollen sich nur frei bewegen und entspannen. Doch dann werden ihnen wie bei uns der Fall Trainer aufgedrückt, die gar nicht Fußball spielen, nichts vorführen können, dafür dann reden und reden, da sie sie so gern wichtig hören und die Kinder nicht weg können. Ergebnis: viele Störmanöver, Zeitverlust, Entzug des geliebten Abschlussspiels als Strafkonsequenz u. irgendwann keine Lust mehr auf Training. Ein fataler Teufelskreis für Kinderteams, die - bezogen auf die Teams unserer Kinmder - daran schon x-mal zerbrachen. Aber wen interessiert es im Verein, nicht mal die anderen Eltern, aus fußballerischen Desinteresse. Und bietet man da als Fußballer und pädagogisch wie mental Gebildeter Hilfe an, wird man nur als Rivale vernommen u. sogleich ausgegrenzt u. in die Wüste der Untärigkeit verbannt. Man ist zwar im LZ Mentalcoach, aber im Dorfverein (mitten in der Stadt gelegen) darf man nicht mal ein paar konstruktive Tipps geben, so die traurige Wirklichkeit: Daher sagt man auch, die 1. Aufgabe eines MC ist "to train the trainer", ihn als "Kopf" teamgeistfreundlich einzustimmen, im Erwachsenen- o. Leistungsfußball kein Problem und nachgefragt, im KiFu meist ganz unmöglich, wo die kindliche Entwicklung und das Kinderwohl gar nicht 1.Priorität ist, sondern die Machtspiele Erwachsener, die als Trainer ein erweitertes Eltern-Ich ausleben möchte, was für mich immer nur indiziert, dass sie im Erwachsenen-Ich unverarbeitete Teile ihres Kinder-Ichs verdrängen müssen. Oder wie soll man Verhaltensweise werten, wo einige geradezu wie besessen um einen "Job" gegen andere kämpfen, Entwicklungschancen der Nutznießer ihres doch so "selbstlosen" Engagements zu blockieren, obwohl sie dafür kaum monetäres Honorar erhalten...
    Der Trainer gehört als erster, als Steuermann mit ins Boot! Ich hatte immer dies Gefühl, mit Rationalität und Dialogoffenheit (bzw. Bitten darum) da recht allein zu stehen, jedenfalls kann ich mir anders diese Verhaltensformen nicht erklären, komme an diese Leute aber halt nicht näher ran, da die sich gegenüber jedem echten Meinungsaustausch abschotten. Also kann ich nur hoffen, dass unsere Jungs es mal (reell, über Vitamin B lehne ich ab!) ins LZ schaffen, doch wird der Abstand logischerweise eher größer als geringer, da dort eben kindgerecht, mehr u. besser trainiert wie gespielt wird, mit der Konsequenz, dass man schon Genie statt nur Talent haben müsste, um die Lücke ex post zu schließen... Pragmatischer: an diese "Trainer" hernkommen, nur wie? Da ist man wie ein Psychotherapeut (der sich als guter selbst regelmäßig einer Supervision durch Dritte unterzieht), der auch ohnmächtig ist, wenn sein suizidgefährdeter o. drogensüchtiger Klient (Patient ist mannicht: soll ja mitarbeiten!) nicht will.


    crow: MC (ungleich Mentaltraining, das nur auf individueller Ebene durchführbar ist, diese Differenzierung habe ich nun gelernt) macht gerade von den alltagsüblichen Manipulationen, dem, was zB als normal gelten soll, freier. Wieso wird es ständig mit Hypnose o.ä. parallel gesetzt? Natürlich gibt es zB NLP, auf das viele autosuggestiv bauen, aber eben in bewusster Wahl, nicht über dunkle Kräfte. Im KiFu bedeutet MT Kindern zu ermöglichen, die üblichen Mechanismen besser zu durchschauen, zu erfahren, warum sie so oft vorbeischießen, wenn der Trainer, Papa o. Mitspieler "Druck" machen. Wozu nun weit abseits zur Leitfrage enzelne Filme diskutieren, die viele nicht mal kennen? Bitte nun einfach mal akzeptieren, was MC hier per definitionem sein soll (Begriffsmissbrauch durch Dritte ist natürlich immer möglich!), nicht Äpfel mit Glühbirnen vergleichen und dann verdammen: Keiner guter MC will Kinder manipulieren, um über Gebühr "Energie" aus ihnen für eigene Zwecke zu ziehen ;)


    Mentala: Mich erinnern Reiss-Profile in der Grundlage sehr an Transaktionsanalysen, wobei ich Rolle u. Identität immer unterscheiden würde, also: Ein Trainer hat wie ein Lehrer die Rolle eines Eltern-Ich gegenüber dem Team. Spannend wird es nun, sobald es nicht läuft wie er will, wenn die Klasse rebelliert statt folgt o. "gehorcht". Reagiert man souverän mit seinem Erwachsenen- o."trotzig" mit seinem Kinder-Ich? Diesen Grundkonflikt der Teamführung erfassen Lebensmotive gar nicht, da er existenziell, also vorgängig ist, oder? Motivanalysen sind nicht falsch, aber sie setzen bereits vieles voraus, daher erscheinen sie auch einfacher, dh attraktiv, wo man Probleme ad hoc auflösen möchte. Zwar schließt man zurecht Sektenverdacht auf den einschlägigen Homepages aus, da es rationalistisch zugeht, aber Rationalisierung arbeitet als subjekthafte eben vereinfachend, muss noch nicht in toto rational sein, ja kann es gar nicht: da uns als Menschen "(erst)letzte Gründe" wissenschaftlich immer fehlen, wir also Falsifikation nie ausschließen können. Das bedeutet im Klartext: keine Wissenschaft vom Geiste kann rational behaupten, gänzlich rational wissenschaffend zu sein, sondern nur stetig versuchen, sich dem eigenen toten Winkelpunkt oder blinden Fleck im Endlichen eigener Selbsterkenntnis anzunähern. Mehr ist ante portas nicht drin! Wer damit d'accord geht, der kann uU dann Motivprofiling als Teil pragmatischer TA gut einordnen, oder?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....