Kritisieren und Loben findet doch in jedem Training statt. Wenn ich das immer für jeden im Einzelgespräch machen müsste, wäre ein sinnvolles Training nicht möglich. Das heisst, dass die Kinder/Jugendlichen lernen müssen, auch mit sachlicher Kritik, die vor allen stattfindet, umzugehen. Aber es gibt auch Kritikpunkte und Zielsetzungen für den Einzelnen, die ich nur im Einzelgespräch anspreche. Nur als Beispiel:
TW der E - Jugend hat einen schlechten Tag erwischt im Spiel erwischt. Warum soll ich ihn im nächsten Training vor den anderen auf seine Fehler ansprechen und ihm Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen ? Dies kann ich doch besser im Einzelgespräch erledigen, da ich ihn doch so oder so persönlich anspreche und er wird nicht bloßgestellt und verliert nicht unbedingt das Vertrauen seiner Mitspieler. Auch bringt es für Kevin nichts, wenn er ausführlich erklärt bekommt, worin sein Trainer die Fehler und Schwächen von Tim zu erkennen meint.
Mentales Training im Jugendbereich: wie, wo, warum...?
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Ja, so meinte ich es auch. Hatte Deinen Beitrag leider erst gelesen, als ich meinen schon abgeschickt hatte. In der sache sind wir also einer Meinung. Konkret: eine regelmäßige Auswertung von Stärken und Schwächen des Einzelnen mit anschließender Zielsetzung würde ich nicht in der kabine vor allen tätigen.
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ich widerspreche dir.
Andre hat nicht einen einzelnen Spieler kritisiert, da würde ich dir recht geben,
er hat rundum alle Spieler angesprochen, da zu jedem etwas Kritisches angemerkt.
das geht ab D-Jugend sehr wohl, da auch die anderen am jedem Kritikpunkt am Einzelnen durchaus auch einen
Lerneffekt haben.Ginge es um eine ganz spezielle Kritik, bei der Punkte angesprochen würden, die nur diesen Jungen betreffen und nicht
allgemein fussballerisches, würde ich dir zustimmen.Karl, ob man ein schlechtes Spiel als Anlass zur Kritk nehmen sollte, möchte ich nicht so sehen, das war halt schlecht
abhaken.positive Kritik, so wie ich sie bei Andre angewendet sehe, sollen ja punktuelle Verbesserung zur Folge haben.
für mich ganz wesentliches hat Andre gemacht, keine Rundumschlag an Kritikpunkten, sondern in einer Gesprächsrunde
jeden Einzelnen auf zu Veränderndes hingewiesen. Dass dies in klarer deutlicher Form geschehen sollte, ist für mich selbstverständlich,sowas nennt man positive Kritik, da sie ja ergebnisorientiert sein sollte.
wer damit als Fussballer, auch als junger Fussballer, Probleme hat, der wird auch in anderen Lebensbereichen nicht weiterkommen.
ich bin ähnlich in gewissen Abständen so vorgegangen. nachdem ich mal etwas länger damit aussetzte
wurde ich darauf von den Jungs angesprochen. Sie wollten das.
Kommt natürlich darauf an, wie mans macht, und Andre weiss das bestimmt auch.gg
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guenter
Ich bin davon überzeugt, dass Andre es in entsprechender Form gemacht hat. Bei einem Forumsneuling hätte ich mich auch zurück gehalten. Bei ihm weiß ich, dass er es entsprechend einordnen kann. Aber ich kann mich koeppchen nur anschließen. Jeder fasst das anders auf. Deswegen spreche ich in den kurzen Halbzeitansprachen nur ganze Mannschaftsteile an, z.B. "Auf der linken Seite solltet ihr darauf achten, dass..." oder "Bei Ballverlust entstehen in der Mitte zu große Lücken, weil die rechte Seite zu spät in Richtung Ball verschiebt". Das ist auch Kritik und jeder weiß, wer und was gemeint ist. Meine Ansprachen sind auch max. nur 2-3 Minuten. Alles andere notiere ich mir und handle es gegebenenfalls im Training ab, wenn es denn gerade in den Schwerpunkt passt. Ich führe dazu sehr viele Einzelgespräche. Finde ich sehr wichtig und beim Abschlussspiel ist immer Zeit dazu.Ich hatte auch ein prägendes Erlebnis, warum ich dies so mache. In der E habe ich mal bei einem Turnier entgegen meiner Gewohnheit meinen Stürmer kritisiert. Völlig sachlich und in guter Absicht. War auch im Grunde ( für mich !!! ) 'ne Kleinigkeit.
Während des Redens habe ich gesehen, wie er förmlich in sich zusammen gesunken ist und ich habe versucht, ihn mit Lob wieder aufzurichten. Während des Turniers habe ich mich bei ihm unter vier Augen noch entschuldigt. Trotzdem war es meinerseits die glatte Sechs und durch nichts zu entschuldigen.Es gibt das sogenannte ( Mentala und Kicker mögen mich berichtigen, wenn ich falsch liege) Eisbergmodell. Die Kommunikation zwischen zwei Menschen spielt sich zu 20% auf sachlicher Ebene ab. Eben die Spitze des Eisbergs. Aber eben zu 80% auf emotionaler Ebene !! Man meint als Trainer eine Situation sachlich anzusprechen. Wie aber kommen die 80% bei meinem Spieler an. Wohlgemerkt vor versammelter Mannschaft !
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hast ja recht, mit dem was du beschreibst.
aber bei Andre liegt doch ein anderer Sachverhalt vor,
nicht in der Halbzeitpause, nicht nach einem Spiel, nicht während eines Turniers, sondern lösgelöst vom aktuellen
Tagesgeschehen eine eigene Gesprächsrunde, in der auch nicht aktuelles Fehlverhalten im Vordergrund steht,
sondern um mittelfristige Entwicklungen und tendenziellem Verhalten (Andre schrieb von 3 Monaten Abstand).gg
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Stimme mit Koeppchen überein. Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht. Ich bin erst mit 38 beidfüßig geworden, alles ist eine Trainingssache. Auch der Antritt. Dazu positiv motivieren. Kritik muss keiner ungefragt erdulden, daher habe ich nie wen einfach von mir aus kritisiert, sondern aus Respekt vor der fremden Persönlickeit erst gefragt

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Guenter danke....du hast das alles so richtig verstanden....ich mache das anlasslos und selten aber in größeren Abständen mal wieder. Und ja...für Einzelgespräche habe ich keine Zeit...die mache ich nur wenns mal ein konkretes Problem gibt...was so aber nicht vorlag. Ich versichere, diese Meetings absolut in positiver Stimmung abzuhalten...kurz und prägnant...ohne Gewichtigung auf gut oder schlecht....sondern einfach nur die Botschaft..."DU KANNST dich verbessern....ich helfe dir, ...wir helfen dir..."
So gings nach der Ansprache und intensivem Pass.-und Torschusstraining zum zweiten Durchgang der Hallenkreismeisterschaft. Ich habe sogar -erst wollte ich das nicht- den Beschwerdeführer unüblicher Weise vorne eingesetzt (damit ein etwaiger Stellungsfehler nicht gleich tödlich ist und um so Druck von ihm zu nehmen). Davor gab es ein konstruktives Gespräch mit ihm und seinem Vater. Ich berichtete was ich denke, was mein Ziel ist, was ich wie gemacht habe und schilderte, dass ich jeden einzelnen Spieler adopieren würde und niemals vor hatte, jemanden bloss zu stellen. Ich erklärte, dass ich im Rahmen meiner Philosophie hier nicht darauf poche das unbedingt so zu machen und sagte von mir aus (ohne Bitte des Gegenüber) Entgegenkommen zu. Im Gegenzug bat ich den Spieler über meine Worte nachzudenken um zu erkennen, dass es überhaupt nicht negativ gemeint war, sondern einfach nur ein Denkanstoß für ihn/und ein Auftrag für mich...mehr nicht! Ich glaube, der hat das verstanden und der Vater sagte mir hinterher, dass er das Gespräch toll fand...der ist übrigens ein guter Kicker früher gewesen.
Danach gings ran...ich sagte dem Spieler, ...der wie immer sehr nervös war...das er nun als Stürmer aufliefe und sich einfach vorstellen sollte, dass er zu Hause mit Freunden auf dem Rasen sei. Nach hinten solle er schnell umschalten und den Zweikampf dankbar und will im Rahmen des geübten abarbeiten solle und nach vorne....sollte er machen was er meint!.
Er schoß 4 Tore....wir gewannen das Turnier mit 18:1 Toren nach vier Siegen und einem Unentschieden und lösten so den ersten Platz ein und damit buchten wir nun die Rückrunde der besten Sechs.
GEIL und alles wieder palletti. Danke Euch für die Kritik und auch für den Zuspruch...ich glaube Guenter hat mich da am besten Verstanden. Ich werde das in gemäßigter Form so weiterführen und glaube nicht, dass die Spieler leiden werden. Ich denke es ist eine Schule für das Leben...sie müssen halt lernen, dass Fehler eine normale Sache sind und das nichts mit emotinaler Geschichte zu tun hat....Ich glaube, dass sie da irgendwann stark rausgehen und anderen die das so nicht hinkriegen...nicht lernen...im Vorteil sein werden, weil sie die Kritik schneller positiv Umsetzen können. Und ja...es ist eine D und bis auf drei sind alle im zweiten Jahr. Kritik auf dem Nährboden des Vertrauens in positiver Atmosphäre...im Wir...familier...und vor allem konstruktiv verpackt....ist nichts schlechtes. Es muß nicht jeder immer alles können, immer funktionieren....das Gefühl soll der Spieler zeitgleich haben...er soll wissen, das die anderen ihn an schlechten Tagen auffangen...auch ich als Trainer. Wer das hinkriegt...diese Aura...der kann vermutlich alles in der Runde offen verkaufen, sogar das er ein Geschwür am Hintern hat

Jedenfalls bin ich sau stolz auf die Jungs und freue mich, dass es wieder gut ist, lag mir etwas auf dem Magen.
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Im Wesentlichen sind die Fragen ja sicherlich auch ohne unsere Hilfe bereits angesprochen. Nichts desto trotz: Spieler sind wie normale Menschen sensible Wesen. Der eine ist selbstbewusst genug, um ein Feedback (unterscheidet sich von konstruktiver Kritik) ohne eine Reaktion einstecken zu können, der andere sieht Kritik als Schmach und wehrt sich emotional, weil er sich selbst nicht so sieht, wie Du es angesprochen hast. Da Du nun weißt, wie genau dieser Spieler auf öffentliche Kritik reagiert, wirst Du diese Taktik sicherlich ändern und stellst Dich auf ihn ein. Vielleicht ist ja ein anderer Spieler ähnlich gelagert, Du hast nur noch nicht darauf geachtet. Du gewinnst Freunde und sicherlich dankbare Spieler, die später leichter zu handeln sind.
Kritikfähigkeit kann man sicherlich erhöhen, indem die Kritik in Fragen "verpackt" werden. "Hast Du den Eindruck, dass..." oder "Was kannst Du verbessern?" Der Spieler sollte selbst auf die Lösung des Problems kommen, damit er beim nächsten Auftreten genau dieses Problems kreativ reagieren kann.
Wenn Du von Regeln sprichst, meinst Du sicherlich die Regeln des Fußballspiels und nicht die "Regeln für die Persönlichkeitsentwicklung". Es kann nicht Deine Aufgabe sein, Kinder/Jugendliche auf das Leben vorzubereiten. Mit Eltern kannst Du sicherlich sprechen, inwieweit deren Vorstellung von "Erziehung" mit Deinen persönlichen Ansprüchen übereinstimmen. Oftmals sind sie Dir sicherlich auch dankbar für diesen oder jenen Hinweis. Klaffen diese jedoch weit auseinander, sind die Kinder die Leidtragenden. Und das sollten wir doch alle zu verhindern suchen.
Kannst Du wirklich einem Spieler helfen? Bedeutet helfen nicht, das Problem auf Deine Schultern zu laden? Ich denke eher, dass hier Unterstützung angesagt ist, Unterstützung auf dem Weg zum Ziel. Das Problem erkennen, benennen und gemeinsam eine Lösung herbeiführen. Wie schon gesagt, die Lösung sollte aus jedem selbst kommen, sonst könnte es zu einigen anderen Schwierigkeiten führen. Hinweise sind sicherlich erlaubt, die dem Spieler vielleicht die Augen öffnen, wie er das Problem umschiffen kann. -
Andre: Das hört sich alles etwas zu leicht und positiv an - wenn man das Gras wachsen hören will
Obwohl ich es aus der Ferne nicht beurteilen kann, könnte das schon wiederholt aufgetretene Problem damit nicht gelöst sein: erneut bzw. in anderer Form wiederkehren. Es geht dabei ums Beeinflussen: sicher im Teamsport nötig, doch wie erreicht man sein Ziel, das ja immer ein gemeinsames sein müsste, da es sonst dem Teamgeist widersinnen würde? Das nur als Frage zur Anregung.
(Etwas Theorie, da es hier ja um sie gehen soll: zur Trainierbarkeit individueller "Mängel" legt etwa Prof. Mester (VV des Deutschen Forschungszentrum für Leistungssport u. Leiter des Instituts für Trainingswiss. an der DSH in Köln) contra Fremdbeeinflussung in "Sport IST Spitze" dar, wie die Option der Selbstbeeinflusung epigenetisch so weit geht, dass individuelles Verhalten - auch "kurzfristig - einen deutlichen Einfluss auf die eigenen Gene nehmen kann" (21), daher eben gilt: wo ein Wille, da ein Weg. Dies belegt zB die Zwillingsforschung u. wäre der richtige Ansatz auch im KiFu. Selbst-Veränderung geht aber nie vom Trainer als Außenstehenden aus. Wer sich im Unbehagen an äußerer Einflussnahme beschwert, der lebt folglich nie verkehrt, wenn Individualisierung ex post statt ex ante, also vor- statt rückwärtsgewandt zu betrachten ist. Das erläuterte Mester schon zuvor in einer Kritik an Universalvorstellungen: deren Fehlen "führt zu immer wiederkehrenden Äußerungen, dass jeder Athlet anders sei und die Reaktionen individuell. Wäre dem so, könnte man vieles das Team betreffend nur noch dem Zufallsprinzip oder 'Versuch und Irrtum' überlassen" (20). Erst wenn der Teamgeist energetisch "fließt", kann es zwischen Individuen reell zu dem Kontakt kommen, den du im Sinn hast. Beschwerden aber zeigen, dass dies zumindest in einem Fall nicht der Fall ist. Wo es aber keinen wirklichen Kontakt zum anderen Individuum gibt, existiert es gar nicht bzw. nur in der eigenen Fantasie. Doch muss jeder für sich prüfen, inwieweit dies zutreffen könnte, hier kann es nur um den theoretischen Zusammenhang der Falschannahme eines Teams als Grundgesamtheit gehen, nicht mehr...) -
die von dir angeführte Gesprächsform in Fragetechnik ist mir bestens bekannt, wird auch in unserer Erziehung angewandt.
es ist aber doch ein Unterschied, ob ich mit einem Kind am Tish sitze und ein ruhiges überlegtes Gespräch führe,
oder als Trainer auf dem Platz, oder in einer grösseren Runde mit den Spielern spreche.Muss da jeder Satz wohlüberlegt sein? Sollen Emotionen keine Rolle spielen dürfen?
Ich war als Trainer des öfteren sehr direkt, auch die Fussballplatzsprache benutzt, Mist als Mist ausgesprochen. falsches Verhalten
entsprechend angesprochen und keinen pädagogischen Dialog geführt. auch mal Emotionen gezeigt.Diesbezüglich hatte ich höchstselten Probleme.
Ich war identisch, und das spüren Kinder.
Um so sein zu können hatte ich jedoch eine wichtige Vorraussetzung geschaffen, die mir bisher zuwenig Beachtung gefunden hat:
Vertrauen aufgebaut.
nach einer gewissen Zeit wussten die Kids, dass sie mir vertrauen konnten, dass egal was kommt ich immer hinter ihnen stand. Sie wussten, dass Einzelsituationen nie was mit meiner Grundeinstellung zu ihnen zu tun hatten.
Sie wussten, dass ich sie nie fallen lassen würde, auch wenn ein bestimmter Vorfall mal zu härteren kritischen Äusserungen führte.ist dieses Vertrauen aufgebaut, spielt die richtige Wort und Satzwahl eine untergeordnete Rolle. da brauchst du als Trainer
nicht immer gross überlegen, wie sags ichs dem Kinde.dieses Vertrauen muss man sich aber zuallerst aufbauen und verdienen.
gg
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Vertrauen ist erstmal gut, wo es ehrlich sein darf, nicht als blindes existieren soll. Kontrolle ist aber sprichwörtlich meist besser. Was bedeutet das? Man kann dazu mal in das neue Buch des Hirnwissenschaftlers Hüthner hineinlesen: "Jedes Kind ist hochbegabt... und was wir daraus machen". Wichtiger als Vertrauen für die Selbstwerdung ist, dass möglichst viele Erwachsene Misstrauen zulassen, Abstand gewähren. Das tut oft weh, wenn (etwa pubertierende) Kinder uns hinterfragen, auf ihre needs und Ziele hin kontrollieren wollen: wollen die wirklich unser Bestes oder ist das Lüge? Oft geht darüber Vertrauen familiär kaputt, wenn dann Macht ins Spiel gebracht wird, oder kann nur als "moralische" Verpflichtung gerettet werden: wir haben bisher alles für dich gemacht; wer nicht macht, was ich will, meinen Vorgaben folgt, der fliegt raus, ist dann die unterschwellige Botschaft. Dann ordnet der jugendliche Spieler sich zwar pro forma unter, spielt Vertrauen, doch kaum ist der Trainer aus der Tür raus, kommt die Wahrheit auf den Tisch. So habe ich es als mentaler Teamcoach - dank des Vertrauensbonus des Trainers, der mich meine Diagnose ohne jede Aufsicht mit dem Team (der 16-jährigen) machen ließ - erleben dürfen. Meine "brutalehrliche" Diagnose um des Teams und der Spieler willen hat dann trotzdem nicht geschmeckt, verständlich, aber fatal, denn den Spielern wurde so signalisiert: auch der MTC hatte keine Chance, also schweigen wir weiter, was aber Teamplay in Kopf und Herz blockieren muss. Niederlagen folgten erstmal wie zwangsläufig. Das meint natürlich nur eine theoretisch-allgemeine Erwägung, nicht dich oder andere in ihren persönlichen Verhältnissen, konkrete Fallbeispiele kann man immer nur vor Ort 'annäherungsweise' beurteilen: auch in jenen Trainer konnte ich ja nicht "hineinblicken", nur spekulativ seine Motive mir vorstellen und letztlich feststellen: nichts zu machen, ich bleibe außen vor. Wenn man nicht schon vorher als Coach geflogen ist, sollte man dann abbrechen, statt eine Alibifunktion auszufüllen, aber "erstmal" nichts bewegen zu können. Offenheit ist das A und O, sie bedeutet aber auch Abstand zwischen sich, lebensechter Widerspruch, wo Interessen differieren....
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An so einen ähnlich gestrickten Fall kann ich mich auch erinnern. Allerdings in anderer Reihenfolge: Vater wirft Ex-Trainer vor, er habe seinen Sohn nicht optimal "entwickelt", weil er jetzt bei den neuen Trainern deutlich besser spielt. Hintergrund: Sohn gab als "Klugscheißer" und wollte nicht immer auf den Positionen spielen, die ihm der Trainer zugedacht hatte. Trainerantwort: "wenn ich vor jedem Spiel bei jedem Spieler erst mal auf Knien herrumruschten soll, dann bleibt zu wenig Zeit für wichtigere Dinge. Außerdem hat der Junge sich in einem Jahr auch weiterentwickelt. Hintergrund bei neuen Trainern: die neuen Trainer haben schon beim ersten Sichtungstraiining gesagt, dass es keine Stammspieler gibt, sondern alle Mannschaftsmitglieder gleich viel wert sind. Extrawürste gibt es nicht! Trainer haben jederzeit ein offenes Ohr und gehen ggf. auch von sich aus auf Spieler zu, falls Bedarf besteht.
Bei Beobachtung der Aktivitäten des vorherigen Trainers wurde festgestellt, dass dieser konzeptlos Lob und Krititk einbringt. d.h. bei einen Spieler Kleinigkeiten kritisiert und beim anderen grobe Fehler kommentarlos bleiben. Haben Trainer kurz den Rat gegeben, zunächst einmal beim Lob sicherer zu werden und auf Kritik vor der Mannschaft zu verzichten. Kritik nur im Einzelgespräch, damit der Gesprächspartner den Mut für Fragen und Antworten findet. Gerade bei dominanten Trainern haben Kinder Probleme sich mit ihrer Sichtweise einzubringen.Beim Umgang mit Spielern findet man die unterschiedlichsten Charaktere vor. Da gibt es die Pessimisten, die sich in ihren Leistungen viel schlechter einschätzen, als der Trainer. Dann gibt es die Optimisten, die ihre Leisungen positiver verkaufen, als dies aus dem Trainerblickwinkel der Fall ist. Dann gibt es noch die beratungsresistenten "Klugscheißer", denen der Trainerrat nur dann wichtig ist, wenn es sich um Lob handelt. Die Mannschaft regelt Kleinigkeiten selbst, aber hin und wieder unterstützen Einzelgespräche den Entwicklungsprozeß. Denn "öffentlich" geäußerte Kritik stößt fast immer auf Blockade und wird nicht sachlich sondern persönlich genommen.
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Es ist bekannt, dass es oft Gruppen o. "Teams" im Team gibt. Meist versucht man, diese aufzulösen, teils unter Druck, Drohungen, Strafen, idR vergeblich: sie verlagern sich nur in "Unsichtbare", werden so uU teils erst "böse"! Clustering versucht das Gegenteil, indem das Team sich im Spiel durchaus, und sei es nur temporär, in selbstständig und näher agierende Teile aufgliedern (nicht: aufspalten) darf. Die Gründe können dabei vielfältigst sein. Hat jemand bereits mit dieser Methode gearbeitet? Wie hat es auf Dauer funktioniert: haben sich die Cluster u. ihre virtuellen, mentalen Synapsen verfestigt o. blieben sie bedürfnisorientiert und fließend, dh lösten sie sich wieder auf? Bei einigen Bundesligateams kann man ganz gut spieltechnische Cluster auf dem Feld beobachten, so dass dort offenbar diese Methode schon länger zur Anwendung kommt, wie ich meine sehr erfolgreich (vgl. auch Blockbildung) - daher das Interesse, mehr darüber u. die Praxis zu erfahren und sich auszutauschen, falls möglich. (Im Grunde halte ich von Schwarmintelligenzen wenig, da sie grad von Teamintelligenz zu trennen wäre. Die Verdichtung findet hier aber mental vorgängig statt: die Haufenbildung ist Folge, nicht Ursache. Daher dreht sich Schwarminterlligenz quasi um sich selbst: "man" folgt nicht geistlos Schwarmimpulsen, vielmehr diese dem Geist des Teams als Zielgröße, oder???)
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Ein Versuch zur Ergänzung, falls sich das Thema wegen der Komplexität nicht gut erschließt:
1. Das Nähebedürfnis ist im Menschen elementar: in jeder Bewegung möchte er (in der Welt als Unzuhause) vor allem nach Hause kommen (universalistische Alleinheitsfantasmen vom Kosmos)...
2. Es treibt und, wirkt unterbewusst. So wird (Passiv!) Bewegung in der Regel auf den Ich-Leib als Ausgangspunkt reduziert und statuiert.
3. Das gesamte Feld als Spielplatz erscheint demnach zu groß, überfordert, so dass es mental naheliegt, kleinere Einheiten für Lauf- und Passwege anzubieten...
4. Dies erleichtert Antizipation oder initiative Offensive als Schlüssel zum kreativ-spontanen Teamplay (vs zB defensive Mauertaktiken).
5. Letzteres erhöht die Leistungsfreude (élan vital) und Erfolgswahrscheinlichkeit im Ganzen: Spielfluss befeuert sich im Team selbst.
6. Gehirnwiss. scheint belegt, dass unser Geist individuell in steter struktureller Umwandlung befindlich per offensiver Aktivität als Leiter wächst.
7. Cluster funktionieren auf dem Spielplatz wie Freundschaftsnetzwerke per Attraktoren als Fixpunkte. Sie gilt es zu gestatten und bewusst zu machen/zu kultivieren.Falls ich Kreativität im Teamplay förderndes Clustering (quasi als Bewegung in realmenschlichen Maßen) richtig verstehe, findet es latent schon immer statt und steigert durch bewusste Kultivierung teambezogen das Braintuning des einzelnen Spielers. Wie dies trainingstechnisch innovativ zu gestalten wäre, ist mir aber nicht klar und noch ein Buch mit 7 Siegeln. Wie könnte man es als social engineering auffassen und als Connecting-Trainingsfeld beackern? So wie ich das letzte Spiel von Barca gesehen habe, kann es aber auch an Grenzen stoßen bzw. geführt werden. Wie der ACM es geschafft hat, die Barca-Wirbel lahmzulegen, darüber grüble ich noch, oder war es nur Zufall bzw. schlechte Tagesform? Oder ist das alles Unsinn, Hineininterpretieren, Fake? Danke für jede Einschätzung!
(Zitat von CCC Foundation: Clustering is similar to another process called Brainstorming. Clustering is something that you can do on your own or with friends or classmates to try to find inspiration in the connection between ideas. The process is similar to freewriting in that as you jot down ideas on a piece of paper or on the blackboard, you mustn't allow that ugly self-censor to intrude and say that your idea (or anyone else's) is dumb or useless....)
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Es ist tatsächlich schwierig, neben der eigentlichen Trainingsvorbereitung, -durchführung und –organisation als „Mentalcoaching“-Laie daran herumzudoktoren, drei Kinder - zum Teil gegen den Widerstand bzw. ohne Verständnis der Eltern - zu Teamspielern nach meinen Vorstellungen (das durchaus als selbstkritische Einschränkung) zu machen.
Schlag der Dreiergruppe einen Deal vor und sie entscheiden sich. Zieht nur einer mit, wird die Gruppe auseinanderbrechen und Du hast wieder Ruhe und die Konzentration wird sich wieder einstellen.
Das ist mir leider nicht gelungen. Die Jungs sind untereinander auch immer wieder uneins und gehen sich gegenseitig beim Training auf den Senkel. Außerdem sprechen die Spieler 1 und 2 relativ wenig. Es ist mir nicht gelungen, einen Zugang zur Dreiergruppe zu finden und dabei das totale Dominanzstreben von Spieler 3 einzudämmen.
Spieler eins könntest Du mit seinem Sinn für Gerechtigkeit einbinden. Wie hätte er entschieden? Bitte ihn die
Schiedsrichterkommentare im Nachhinein zu geben, alleine mit ihm und versuche,ihn mal die Position des Schiedsrichters innerlich einnehmen zu lassen. Was kann er gesehen haben, welche Perspektive hatte er, warum hat er also diese Entscheidung auch unter Einbindung des Zeitproblems so getroffenDas hat in Einzelfällen ganz gut funktioniert, in dieser Hinsicht haben wir Fortschritte erzielt. Ich kann aber die „Stabilität“ der Verhaltensänderung noch nicht einschätzen.
Bitte ihn, seine Sorgen an den Haken in der Kabine zu hängen und seine Wünsche
körperlich und auf dem Platz zu zeigen.Das habe ich mich so nicht „getraut“, weil durch die Klärung des Sorgerechts vor über einem Jahr die familiären Verhältnisse stabilisiert erscheinen. Vermutlich wird er weiterhin die Situation verarbeiten (müssen), aber ich wollte ihn nicht "mit der Nase darauf stoßen". Wir hatten einige Spiele, in denen es gelang, dass die gesamte Mannschaft über die meiste Zeit sehr konzentriert spielte. In diesem Umfeld hat er sich dann auch wohl gefühlt und Schiedsrichterentscheidungen oder gegnerische Rempler konnten ihn nicht aus dem Konzept bringen. Höhepunkt war das Spiel gegen eine Mannschaft, wo das Hinspiel durch robuste Zweikampfführung und einige verbale Provokationen zwischen den Spielern total aus dem Ruder lief (Wir Trainer haben uns gut verstanden!) Vor dem Rückspiel haben wir in der Kabine uns darauf verständigt, wenn ein Gegenspieler wirklich (ungeahndet) die Ellebogen einsetzt oder versucht zu provozieren, dass wir uns diesen einen Spieler dann nackt und in Gummistiefeln vorstellen (Ich habe das sehr bewusst dosiert auf spezielle Situationen eingesetzt - schließlich ist der Respekt vor dem Gegner für mich "Gesetz") Irgendwann in der 2. Halbzeit habe ich meiner Mimose dann in einer Situation mal kurz "Gummistiefel" rübergerufen, der hat gegrinst und normal weitergespielt.
(Allerdings waren Zuschauer und gegnerische Betreuer ob dieser wunderlichen taktischen Anweisung etwas irritiert - ich glaube "Fall für die Landesklinik" gehört zu haben.
)Bitte ihn, sich einzubringen und strategisch und taktisch mit Dir zusammen zu arbeiten. Dies aber nicht auf dem Platz oder vor dem Spiel, sondern nach einer Trainingseinheit und alleine mit Dir. Wenn Du seine Vorschläge ernst nimmst, wird sein Selbstwertgefühl gestärkt und er
bekommt die Plattform, die für ihn wichtig ist.Davon habe ich abgesehen, ich wollte ihn seinen Augen nicht noch mehr aufwerten. Schwerpunkt einiger Trainingseinheiten bestand darin, sein Verhalten sozialverträglich zu kompensieren. Ich halte ihn im Hinblick auf Empathie und Selbstreflexion für absolut unterentwickelt. Im Einzelfall habe ich (vor allem bei Besprechungen vor dem Spiel und in der Halbzeit) seine Rückmeldungen gerne aufgegriffen und unterstützt, wenn sie passend waren.
Im März fiel meine Entscheidung, die Mannschaft in der kommenden C-Jugend (Zusammenlegung mit dem 1999er Jahrgang) nicht mehr zu betreuen. Dann ist der Kader so groß, dass die neuen Trainer (die ich für sehr gut halte, sonst hätte ich noch weiter gemacht) bessere Therapie- und Sanktionsmöglichkeiten haben, wenn die drei Spezialisten es zu toll treiben.
Aus Trainersicht interessiert mich etwas mehr das Verhalten der Einzelnen und als Gruppe gegenüber den anderen Trainingsteilnehmern,
um zu einem ungestörteren Trainingsablauf zu kommen.Absolut, das stand dann auch im Fokus: Als feststand, dass ich zum Saisonende die Mannschaft abgebe, habe ich einen anderen Fokus gewählt: Die
anderen Spieler habe ich in ihrer fußballerischen und persönlichen Entwicklung weiter bestärkt, ihre Fortschritte ihnen und der Mannschaft bei jeder Gelegenheit vor Augen geführt und dadurch versucht, sie etwas robuster gegen Frust und Ärger über das Verhalten der drei anderen zu machen. Diese drei habe ich "mitlaufen" lassen, hier und da „beschäftigt“ und bin ansonsten allen Diskussionen und Minenfeldern möglichst aus dem Weg gegangen. Lob gab es von mir weiterhin, Kritik an den dreien habe ich (fast) gar nicht mehr geübt, selbst auf technische Korrekturen habe ich verzichtet. Anekdote ab Rande (irgendwo zwischen drollig und eigentlich tragisch): Spieler 3 nach einer besonders rücksichtslosen Bolzerei in einer Flachpassübung : „Flachpass kann ich eh´nicht“ (er kann es wirklich nicht besonders gut, praktisch alle technischen Trainingseinheiten waren bei ihm für die Katz`). Der braucht in meinen Augen einen Einzelcoach (der eher therapeutisch als fußballerisch qualifiziert ist).denk dir relativ einfache Trainingsteileinheiten aus.
dann bildest du Gruppen (deine drei Kandidaten zusammen, 2 davon mit einem Anderen, 1 plus 2 Andere) gibst ihnen die Aufgabenstellung
und lässt sie diese Teileinheit planen und durchführen.Haben wir einfach zeitlich nicht geschafft bzw. ich habe den zeitlichen Aufwand gescheut: Eine Absprache vor oder nach einem Training ist schwierig, die einen schaffen es gerade so zu Trainingsbeginn, die anderen werden direkt danach mit dem Auto abgeholt, abgesehen davon, dass mir der Plan und die Fantasie fehlten, den überaus dominanten Spieler 3 da nachhaltig einzubauen.
Parcour aufbauen (Slalom, Bank), einem Spieler die Augen verbinden, der durch diesen Parcour geht (mit oder ohne Ball), ein zweiter Spieler leitet diesen nun, mit Worten oder Handführung.
konkret kannst du dir da ja wohl selbst was ausdenken.
das Ziel dieser Übung ist Vertrauensbildung und Verantwortung für seinen Mitspieler übernehmen.Das haben wir vereinzelt gemacht, allerdings meiner Meinung nach ohne erkennbaren nachhaltigen Erfolg. Hier fehlte mir die Fantasie, Zeit oder Lust, das in einen schlüssigen Plan zu bringen.
Da zwei der Spieler (bei dem Anfang der Saison Hinzugekommenen kann ich das nicht beurteilen) vorher immer in jedem Spiel auf festen Positionen im Mittelfeld durchspielen durften, war ohnehin durch meinen Ansatz einer milden Rotation sowie dem regelmäßigen Einsatz aller (!) Spieler die Grundlage für eine schlechte Beziehung gelegt. Das gipfelte in zwei Hallenturnieren in Tobsuchtsanfällen („Jetzt wechselt DER [gemeint war ich] die Schlechten ein“. „DER will überhaupt nicht gewinnen“).
Ich habe hierzu aber auch eine Einschätzung. Fußball im Breitensport wird geboten von einem Pool an Menschen deren Möglichkeiten begrenzt sind. Begrenzt sind die Möglichkeiten aufgrund des Horizonts des Einzelnen, seiner sozialen Kompetenz, seines Ichs...usw., usw. UND...seiner Zeit, seiner Nerven und was weiss ich.
Das ist so sicherlich richtig

Es kann allerdings funktionieren, dazu müssen nur alle Beteiligten zusammenarbeiten wollen und können: Mit einem Spieler (keiner der drei "Spezialisten") haben wir tolle Fortschritte erzielt: der war ebenfalls jahrelang „gesetzt“ (als „Stürmer“), dazu ausgestattet mit geringer Frustrationstoleranz, massiv schwankendem Selbstbewusstsein (Zwischen "Ich bin der Größte" und Heulanfällen, bei Training oder Spiel) und einem Vater, der als Zuschauer jede verpatzte Ballannahme und jedes misslungene Dribbling deutlich vernehmbar mit Seufzen, Ächzen und Hadern begleitete. In dieser Saison habe ich den Jungen auch in Abwehr und Mittelfeld eingesetzt – unterstützt von Einzelansprachen vor den Spielen und immer wieder Plaudereien mit dem (eigentlich sehr netten und auch einsichtigen) Vater und der Mutter: Spielverständnis, Zweikampfverhalten und Körpersprache des Jungen sind so auffällig besser geworden, dass ich schon mehrmals von verschiedenen Beobachtern darauf angesprochen wurde. Sogar der Vater hat ihn kürzlich erst während des Spiels gelobt!!
Insofern ein Fazit mit Licht und Schatten. Aber von der ganzen Mannschaft habe wahrscheinlich ich in dieser Saison am meisten gelernt
Nochmals Danke an alle!
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Patentrezepte gibt es nicht, wer sie anbietet, hat die Individualität der Menschen schon verkannt. Also bleibt nur, auf jeden Einzelnen zu- und einzugehen. Wenn man zB das jüngste Express-Interview von Uwe Seeler, das FIFA-Mafia-Buch u.v.m. reflektiert zur Kenntnis nimmt, ahnt man, dass es um den Fußball u. seine "spielerische Mentalität" im Miteinander z.Z. gar nicht so gut gestellt ist, wie uns stets unterm Motto "alles Spaß und Party" suggestiv erzählt wird. Gerade im KiFu ist es eine echte Aufgabe, das wahre Wohl aller zu berücksichtigen: des Talentes wie des dicken Paules, der angepassten Mitläufers wie des ewigen Störenfrieds, des Emotional- wie des Rational-Gestrickten etc. - aus allen mental ein Team werden zu lassen, ist eine enorme Leistung, die man ohne psychosoziologische wie pädadagogische Ausbildung eigentlich gar nicht leisten kann. Viele gehen somit einfach von sich aus, übertragen ihre Persönlichkeit aufs Team, dem sie oft ganz unbewusst und ungewollt ihren Stempel aufdrücken. Also fängt MTC beim Trainer als "Kopf" des Teamganzen an, bei seiner Selbstreflektion. Dazu sind jedoch nicht gar so viele Bereit, denn: man ist ja "erwachsen", will sagen: ausgereift, im Charakterbild fix u. fertig, perfekt? Diesen Lack abzukratzen vom Selbstbild, ist wohl gleich zu Beginn die schwerste Challenge...
Der Rest ergibt sich dann oft "wie von selbst": Man muss nur den "(Un-/Miss-)Mut" (Mut, gegen sich selbst zu pro-agieren - pro Team-Geist) haben, "de-konstruktiv" mit sich selbst umzugehen, sich also innerlich zu bewegen, dies mit Leidenschaft vorzuleben, dann geht es Schritt für Schritt voran. Daher kann man als MTC nur appellieren, sich selbst nie auf einen Sockel zu stellen, Niederlagen als Lernchance statt Katastrophe vorzuleben, keinen nach seinem eigenen Bilde "aufzustellen - schon ist manches mental gewonnen, was andernorts nicht positionell ek-sistieren dürfte... Das klingt vllt abstrakt, aber ich kann es nicht anders sagen, sorry. Mentalitätsbildung, systemisch, mit 6 - 12 Monaten, mal ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=MrYcRzN91eE !
PS: Hervorzuheben ist dein (Ent-)Schluss-Satz - der Trainer (als der Große, Machvollere, Tonangebende) kann und sollte mehr von Spielern/Kindern lernen (wollen) als umgekehrt, sich stets dafür offen zeigen (vs starres 'meine Linie vorgeben': wer fragt, der führt - besser). Das legt sich schon rein numerisch nahe

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Ganz starkes Plädoyer für den grundlegend notwendigen Mentalitätswandel, wenn auch in unserer Gesellschaft illusionär*: http://www.schule-sorglos.de/2…n-kindern-lernen-koennen/ .
*Schade, denn das Interesse Erwachsener an einer (tendenziellen) Umkehr der Verhältnisse zugunsten von Kindern und dem ihren möglichen "einfachen Gelingen" (noch in einem Stadium, wo Team- und Ich-Denken eins ist) scheint fortdauernd allzu gering bzw. 'unerschütterlich' zu sein: zu sehr verankert ist längst die Wahl der blauen statt des grünen Männchens (vgl. Link oben zu Hüther).
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@Uwe: Obwohl der gelöschte Beitrag von "jom" mehrere Wochen eingestellt war, habe ich ihn (wg. Reise) verpasst und erweckt er Neugier, die ein aufklärerender Kommentar zum Löschungsgrund in solch ja ungewöhnlichem Fall vermindern könnte...

Ansonsten hat das Thema im Thread zur Schwarmintelligenz eine gewisse Fortführung erfahren, interessant vor allem bzgl. der Differenzierung von MT und MTC: es meint eben völlig Verschiedenes, ob man einen Einzelsportler auf sich mental fokusiert oder ihn fürs Teamplay sensibilisiert, für authentischen (dh nicht nur vom Trainerkopf beschworenen, sondern auch reell von allen Spielern praktizierten, gelebten) Teamgeist öffnen möchte. Somit schade, dass keiner mehr Interesse hatte, hier in "der Materie" weiter voranzukommen, so schwierig dies war und ist...
