Was ist Leistungsfußball im Jugendbereich

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  • crow: Kein Thema, wobei vielleicht ein anderer oder ein neuer Thread dann sinnvoll wäre. Die Idee mit der neutralen Beurteilung finde ich erst einmal nicht schlecht, auch mir ist es ein Dorn im Auge, dass tabellarischer Erfolg von vielen mit guter Jugendarbeit gleich gesetzt wird, obwohl ich schon oft genug habe fest stellen dürfen, dass dieser Zusammenhang wenn überhaupt, so nur ganz bedingt existiert, und es zu viele Ausreißer in beide Richtungen gibt, als dass er als Richtschnur dienen könnte. Ich befürchte aber, dass das Ansinnen an den realen Möglichkeiten scheitern wird. Wer soll denn diese ganzen Spiele beobachten und bewerten? Es müssten ja neutrale Personen sein, und auch aus einem überschaubaren Personenkreis. Wo soll denn die Motivation dazu liegen, schließlich ist da doch purer Altruismus gefragt.. Was ich mir vorstellen könnte ist, dass so etwas stichprobenhaft erfolgt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hi Crow,


    du sagst es ja selbst, ...eine Idee. Ich denke du sprichst von einer Art B-Note was die Ausbildung angeht, eine Etikette, ein Gütesiegel.


    Idee ok, ...nur wer sollte das beäugen. Das wäre eine riesen Planung, ein restloses umdenken. Ich fände es nicht schlecht, es würde zu meiner Forderung ein einheitliches Ausbildungssystem am Kifu gemessen entgegen kommen und könnte ein "Begleitstein" sein.


    Realistisch gesehen....so wie meine Forderung ...bestenfalls fantasterei...haste ja auch selber so angedeutet.


    Dennoch...Fantasterei hin oder her...dieses Forum ist genau der richtige Ort solche Dinge einfach mal zu benennen, wieso nicht.


    Ich sehe es gemessen an der Realität so, dass der Ruf eines Vereins das wichtige ist. Die einen HIER sind für ihre familiere Atmosphäre bekannt, der andere Stadtverein für sein Leistungsdenken. Ich war im familieren Verein und bin nun im Leistungsverein...und sage...es ist quatsch und ich sage, es steht und fällt mit den Leuten die im Verein aktiv sind. Gerade dort wo kein Konzept herrscht, oder wo eines da ist, aber ebend nur auf dem Papier...gerade dort kommt es nur auf die Trainer an, wie die ticken...damit steht und fällt derzeit alles. Damit das nicht so ist, ...mein Wunsch nach einem einheitlichen verbindlichen Ausbildungssystem.


    In meinem jetzigen Verein solls leistungsmäßig zugehen. Klar...man bedient die Landesliga im B Bereich....aber es geht dort sehr familier zu. Und im familieren Verein...da brodelt es auch immer mal wieder...wie in einer Familie ja auch schon mal.


    Vielleicht sollten wir das alles auch etwas lockerer sehen und gewisse Dinge halt so hinnehmen und andere halt selber -also bei sich beginnend- besser....oder anders machen. Gr. Andre

  • tobn
    Ja, ich denke ab der C-Jugend könnte man ab Bezirksebene von Leistungsfussball sprechen, weil ab hier nicht mehr nur der Spaß am Fussball, sondern auch der Spaß an der eigenen Leistung eine Rolle spielt.


    Natürlich kann es "Grauzonen" in Übergangsphasen geben, in denen man über geänderte Rahmenbedingungen vom Breitensport in den Leistungsbereich wechseln möchte. Der Leistungsbereich sollte jedoch nicht mit dem Profibereich verwechselt werden. Der Profibereich kann nach einer Ausbildung im Breitensport und im Leistungsbereich erreicht werden. Auf Mischformen zwischen Amateur-, Halbprofi-, und Profistatus soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden.


    Wiederholt wurde bemerkt, das nicht der Erfolg (durch Tabellenrang) maßgeblich für die Zugehörigkeit im Leistungsbereich definiert werden kann, sondern die in der jeweiligen Liga die Trainingsintensität und die damit beabsichtigten sportlichen Ziele die Zugehörigkeit zum Breitensport (bis Kreisliga) und zum Leistungssport (ab Bezirksliga) beschreiben.


    Über den sportlichen Wettbewerb, d.h. durch Auf- und Abstieg könnten sich zeitweilige Grauzonen ergeben. D.h. trotz eines Abstiegs wird auf dem gleichen Niveau wie zuvor trainiert, um einen Wiederaufstieg zu schaffen. Grauzonen kann es auch auf Spielerebene geben, wenn z.B. ein Spieler aus Zeitgründen nicht mehr so häufig trainieren kann und deshalb vorübergehend in ein anderes Team des Vereins, welches im Breitensportbereich aktiv ist, wechselt.


    Es ist, wie man schon mitbekommen hat, ein sehr umfassendes Thema, wobei manchmal aufgrund der nahtlosen Übergänge zwischen Breiten- und Leistungsbereich gar keine genaue Klärung möglich ist.

  • tobn
    Nach meiner Wahrnehmung sind auch Teams in den NLZ sehr heterogen, allerdings eben auf hohem Grundniveau. Auch da gibt es Spieler, die deutlich auffallen und andere, die gegen diese guten deutlich abfallen. Folglich stellen sich genau diesselben Fragen (wer spielt, wenn es knapp wird?), wenn solche Teams auf ebenbürtige Gegner treffen. Aber natürlich gibt es in den NLZ keine blutigen Anfänger, wie ja oft in den "normalen" Vereinen.


    crow
    Dein Vorschlag zur Bewertung abseits der Tabellen zielt in die richtige RIchtung, allerdings sehe ich auch nicht, wie das praktisch funktionieren soll. Dennoch gibst Du gute Hinweise, worauf bei der Beurteilung eines Vereins geachtet werden sollte.


    Mit der jetzt hier heraus gearbeiteten Definition von Leistungsfussball kann ich gut leben, zumal die Kategorisierung in "Breitensport" oder "Leistungssport" zum einen nicht vollkommen trennscharf ist (wie ja auch hier im Thread mehrfach angemerkt) und zum anderen eine andere Frage mMn wichtiger ist, nämlich die, ob die Mannschaft leistungsorientiert oder ergebnisorientiert trainiert und aufgestellt wird. In Vorgängerthread hat das Paul Breitner gut dargestellt: WAS ist Leistungsfußball in Relation zu: WAS ist Leistungsfußball im Jugendbereich/Gibt es einen Unterschied?
    Mir ist die Leistungsorientierung (die als Ziel das Heranführen an optimale Leistung in der fernen Zukunft hat) deutlich sympathischer als die (kurzfristige) Ergebnisorientierung. Und da sehe ich mich fast einig mit Andre, denn der agiert leistungsorientiert, nicht ergebnisorientiert.


    Grüße
    Oliver

  • tobn
    Nach meiner Wahrnehmung sind auch Teams in den NLZ sehr heterogen, allerdings eben auf hohem Grundniveau. Auch da gibt es Spieler, die deutlich auffallen und andere, die gegen diese guten deutlich abfallen. Folglich stellen sich genau diesselben Fragen (wer spielt, wenn es knapp wird?), wenn solche Teams auf ebenbürtige Gegner treffen. Aber natürlich gibt es in den NLZ keine blutigen Anfänger, wie ja oft in den "normalen" Vereinen.

    Dem stimme ich absolut zu. Ich weiß nicht, wie sich vielerorts der Irrglaube hält, NLZ- oder Auswahlteams seien so homogen. Da gibt es auch erhebliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, nur eben auf einen durchschnittlich höheren Niveau.



    zumThema Fairplayliga
    Ich habe oft und regelmäßig - wie in der Failplay-Liga - ohne Schiedsrichter gespielt.
    Eigentlich jedes Freundschaftsspiel (oder Freundschaftshallenkick, jeder 2-3 Teams die gegen die Teams des anderen spielen, gut praktikabel in der Hallentrainingszeit) absolvieren wir ohne Schiedsrichter. Man sucht sich ja die Gegner aus. Ich habe wirklich viele Freundschaftsspiele gemacht, gegen Teams von Trainern, mit denen ich ein freundschaftliches Verhältnis pflege.


    Trotzdem sind diese Spiele gerade wegen des fehlenden Schiedsrichters die unsaubersten Spiele. Klar offensichtliche Sachen, wie Beinstellen o.ä. da gibt es Freistoß.
    Aber sonst? Da wird gehalten, geschubst, etc. das steigert sich von Spielminute zu Spielminute. (Ich habe noch nie einen Spieler erlebt, der z.B. nach einer Ecke zugegeben hätte, dass er geschubst habe und dem Gegner so einen Freistoß oder Elfmeter - im eigenen Strafraum- zugesprochen hat.)
    Aber erstens ist das alles eben nicht regelkonform und zweitens will ich gerade die jungen Kinder dahingehend ausbilden, die Zweikämpfe fair zu bestreiten (also ohne Ziehen und Zerren, wenn gleich schon mit Körperkontakt), weil sie sonst in der C-Jugend, wenn dann alle Gegner an oder über der Grenze des erlaubten agieren, nicht plötzlich vor großen Problemen stehen. Dies weil sie sich jahrelang vielen Mannschaften und Gegnern einen Vorteil verschafft haben, weil sie sehr unsauber spielten.




    Und ein anderes Argument von Crow findet meiner Meinung nach zu wenig Beachtung in vielen Diskussionen.
    Das man den leistungsschwächeren Spielern gerecht werden muss, darüber besteht hier meist Konsens. Gerne verallgemeinert unter dem Deckmantel allen (gleich) gerecht zu werden.
    Viele Gedanken und Beiträge befassen sich mit diesen Spielern, was kann man machen, was muss man machen, um dem Bedürfnis dieser leistungsschwächeren Spieler voll zu entsprechen.


    Was aber muss man machen, um den leistungsstarken Spielern voll zu entsprechen? Warum soll man sich immer an den schwächsten orientieren? Ist das nicht ungerecht (den Starken gegenüber?) Haben denn starke und schwache Spieler wirklich stets die gleichen Interessen, Bedürfnisse, etc.?
    Im diesem Punkt wird meist aus der SIcht des Vereins, des Trainers, der Mannschaft argumentiert. Bei schwachen stellt alle das Kind selbst in den Mittelpunkt, argumentieren aus seiner Sicht.
    Hat der starke nicht das gleiche Recht?
    Muss man nicht versuchen allen Spielern gerecht zu werden? Gerecht im Sinne der individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten eines jeden Spielers - egal ob gut, durchschnittlich oder schwach -
    (In der Schule, der Musik, der Kunst - in jedem anderen Bereich- wird doch auch differenziert, nach Bedürnissen/Interesse und nach Fähigkeiten. Nicht jeder 11 jährige Pianist klimpert Tschaikowsky, aber auch nicht jeder beschränkt sich auf einfache Kinderlieder)


    Und bevor hier irgendetwas runtergepostet hat, was ich nicht geschrieben habe. Ich stelle diese Frage ganz allgemein, ohne auf ein bestimmtes Themenfeld - wie die Verteilung der Spielzeit - abzuzielen.
    Im Gegenteil, bei mir spielen zwar auch in der E-Jugend nicht mehr alle gleichviel - habe ich früher mal gemacht -, aber keiner spielt durch und jeder mindestens die halbe Spielzeit, eher mehr.
    Und ja, ich bin ganz sicher nicht gegen Wechsel zu besseren Vereinen schon in der U11. Sehe aus der Perspektive des Kindes betrachtet, kein schlüssiges Argument dagegen.
    Gibt aber noch anderen Teilfelder, wo ich mich frage, werden die Interessen der starken Spieler wirklich ausreichend berücksichtigt? Wird hier wirklich aus der Perspektive des Kindes argumentiert und gehandelt?
    WIe ist es mit den mittelmäßigen Spielern, wird man denen und ihren Bedürfnissen ebenso gerecht, wie denen aller anderen Kinder?
    Ist Gleichmacherei nicht ungerecht und vor allem ist Gleichmacherei wirklich im Interesse eines jeden Kindes/Jugendlichen?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    3 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Fast vergessen:


    Thema Leistungsfussball, was ist Leistungsfussball?


    Ob man sich im Breitensport, im Leistungssport oder irgendwann eventuell im Hochleistungssport befindet, definiert sich für mich durch folgendes:
    - die Ziele, die jeder einzelne Spieler einer Mannschaft an sich bzw. auch an die Mannschaft stellt.
    - Damit verbunden, den Aufwand und Einsatz den man bereit ist dafür zu investieren


    Spielklassenzugehörigkeit hat da eigentlich einen untergeordneten Wert. Man kann lediglich festhalten , je höher die Spielklasse, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Spieler höhere Ziel anvisieren und dementsprechend mehr Zeit und Einsatz dafür einbringen.


    In der D-Jugend beginnt für mich - zumindest im NLZ- der Leistungsfussball. Wie TW-Trainer schrieb sind die Grenzen sicherlich fließend und nicht allgemeingültig. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Spieler in diesem Alter - intrinsisch motiviert - hohe Ziele formulieren und den nötigen hohen Aufwand und Einsatz dafür erbringen und erbringen wollen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Dem stimme ich absolut zu. Ich weiß nicht, wie sich vielerorts der Irrglaube hält, NLZ- oder Auswahlteams seien so homogen. Da gibt es auch erhebliche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit, nur eben auf einen durchschnittlich höheren Niveau.


    OK, interessant, das so deutlich zu lesen. Ich dachte, dass die Homogenität größer sei, weil die Ausgangsmenge, aus der der Kader ausgewählt wird, eben auch größer ist. Dass es dort auch ein Leistungsgefälle gibt, ist klar, ich hätte nur gedacht, dass die Differenz des hypothetischen Leistungsindexes von stärkstem zu schwächstem Spieler halt niedriger ist.


    Hattest aber nicht du, Don Quijote, geschrieben, dass in der NLZ-Mannschaft, in der dein Sohn kickt, auf knappe Spielstände nur wenig geachtet wird, dass dies teilweise zu Unverständnis bei den Eltern führt? Da würden mich etwas nähere Ausführungen durchaus interessieren, denn zu dem Thema stecke ich ja gerade in der Diskussion mit meinem auch ergebnisorientierten Mit-Trainer.


    Sir Alex, ich hole deinen anderen Beitrag mal hoch:

    Ob man sich im Breitensport, im Leistungssport oder irgendwann eventuell im Hochleistungssport befindet, definiert sich für mich durch folgendes:
    - die Ziele, die jeder einzelne Spieler einer Mannschaft an sich bzw. auch an die Mannschaft stellt.
    - Damit verbunden, den Aufwand und Einsatz den man bereit ist dafür zu investieren


    Spielklassenzugehörigkeit hat da eigentlich einen untergeordneten Wert. Man kann lediglich festhalten , je höher die Spielklasse, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Spieler höhere Ziel anvisieren und dementsprechend mehr Zeit und Einsatz dafür einbringen.


    Genau, so sehe ich das auch eher. Die höhere Spielklasse ist für mich die gewünschte Folge der höheren Leistungsbereitschaft (und häufig auch der größeren Fähigkeiten). Und ich finde, dass man die höheren Ziele auch nur unter dem Einsatz von entsprechenden Mitteln erreichen kann, sowohl in Material als auch Personal, sowohl in Quantität wie Qualität. Diese Mitteln täten dem Breitensport wohl auch nicht schlecht, sind aber nicht im selben Maße notwendig.


    In der D-Jugend beginnt für mich - zumindest im NLZ- der Leistungsfussball. Wie TW-Trainer schrieb sind die Grenzen sicherlich fließend und nicht allgemeingültig. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Spieler in diesem Alter - intrinsisch motiviert - hohe Ziele formulieren und den nötigen hohen Aufwand und Einsatz dafür erbringen und erbringen wollen.


    Bei uns im Kreis beginnt der Leistungsfußball mit der D-Junioren-Gruppenliga, in der wohl zum allergrößten Teil Altjahrgänge spielen. Mein Team ist ja eines, das aus der Kooperation zweier benachbarter Vereine hervor gegangen ist. Bei meinem Verein, das ist einer der Kooperationspartner, gibt es von G- bis E-Jugend eigentlich nur Jahrgangsmannschaften, im Ausnahmefall wird auch mal ein Spieler um ein Jahr hoch gezogen. Im anderen Verein, und das ist derjenige, der in der D-Jugend federführend ist, gibt es durchaus schon mal in den Kinderjahrgängen nach Leistung getrennte Mannschaften, wobei es dafür kein einheitliches Vorgehen gibt. Naja, und beim Übergang zur D wird halt nach Leistung eingeteilt, und zwar, wie ich mittlerweile weiß, mit dem Ziel, von D- bis A-Jugend immer eine Mannschaft in der Gruppenliga zu haben. Die stärkere D-Mannschaft des jüngeren Jahrgangs soll im Folgejahr die Gruppenliga erben und dort auch die Klasse halten können.

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  • zumThema Fairplayliga: Ich habe oft und regelmäßig - wie in der Failplay-Liga - ohne Schiedsrichter gespielt.
    Eigentlich jedes Freundschaftsspiel (oder Freundschaftshallenkick, jeder 2-3 Teams die gegen die Teams des anderen spielen, gut praktikabel in der Hallentrainingszeit) absolvieren wir ohne Schiedsrichter. [...] Trotzdem sind diese Spiele gerade wegen des fehlenden Schiedsrichters die unsaubersten Spiele. [...] Da wird gehalten, geschubst, etc. das steigert sich von Spielminute zu Spielminute. [...] erstens ist das alles eben nicht regelkonform und zweitens will ich gerade die jungen Kinder dahingehend ausbilden, die Zweikämpfe fair zu bestreiten (also ohne Ziehen und Zerren, wenn gleich schon mit Körperkontakt), [...]


    Hier denke ich, dass die Fairplay-Liga, speziell das Spielen ohne Schiedsrichter, wenn man auf andere Mannschaften trifft, nicht alleine dafür sorgen kann, dass Kinder fair spielen. Dazu müssen die Trainer sie bringen. Man kann nicht von dieser Regel erwarten, dass sie aus allen Kindern vorbildliche Spieler macht (in Bezug auf Fairplay). Sie sollen es ihnen vielmehr erlauben, eigenverantwortlich zu spielen. Dazu gehört auch, dass sie lernen müssen, sich selbst gegenüber den Spielern der anderen Mannschaft zu behaupten und z.B. den Mut aufbringen, das Spiel zu unterbrechen, wenn es ihnen zu bunt wird. Das fällt vielen Kindern schwer, klar, und ich finde durchaus, dass die Trainer dazu Hilfestellung geben sollten, indem sie auch das eine oder andere mal von sich aus einschreiten, wenn die Unsauberkeiten sich zu sehr häufen. Ich habe das mal so gemacht, dass ich unterbrochen habe, als mein Team in Ballbesitz war, und dann meine Spieler angewiesen habe, den Ball nach meiner Ansprache der anderen Mannschaft zu überlassen.


    Aber generell muss Fairness auch bzw. vor allem im Training vermittelt werden. Sicher bleibt das Problem, dass andere Trainer durchaus andere Vorstellungen von den Grenzen der erlaubten Härte oder der zulässigen Unsauberkeit haben. Ich kann da nur auf mein Beispiel aus der letzten Saison verweisen, als ich wie beschrieben vorging, weil ein Spieler des gegnerischen Teams deutlich übermotiviert zur Sache ging. Nach meiner Bitte an ihn, bei all seinem Engagement doch bitte darauf zu achten, dass nicht nach fast jedem seiner Zweikämpfe sein Gegenspieler am Boden liegt, habe ich das Gespräch mit seinem Trainer gesucht und um Verständnis für diese Ansprache an seinen Spieler gebeten, was auch OK ging -- ich hatte mich natürlich auch um Freundlichkeit bemüht. Wäre es so weiter gegangen und hätte sich vielleicht noch gesteigert, dann hätte ich meinen Kollegen (d.h. den Trainer der Gegner) darum gebeten, einzuschreiten. Hätte er es nicht gemacht, so hätte ich evtl. damit gedroht, das Spiel abzubrechen.


    Und ein anderes Argument von Crow findet meiner Meinung nach zu wenig Beachtung in vielen Diskussionen.
    Das man den leistungsschwächeren Spielern gerecht werden muss, darüber besteht hier meist Konsens. Gerne verallgemeinert unter dem Deckmantel allen (gleich) gerecht zu werden.[...] Was aber muss man machen, um den leistungsstarken Spielern voll zu entsprechen? Warum soll man sich immer an den schwächsten orientieren? Ist das nicht ungerecht (den Starken gegenüber?) Haben denn starke und schwache Spieler wirklich stets die gleichen Interessen, Bedürfnisse, etc.?


    Ich denke nicht einmal, dass die meisten hier das so sehen. In vielen Vereinen ist es einfach nicht anders möglich, weil es nicht genügend Spieler für eine Trennung nach Leistungsgesichtspunkten gibt. Viele versuchen dann, die Mannschaft in zwei oder mehrere Trainingsgruppen zu trennen, sofern genügend Trainer da sind und sie genug Zeit und Fachverstand haben, um die Übungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden anzubieten. Ist das aber nicht möglich und trainieren alle Leistungsklassen gemeinsam, so kommen vermutlich weder die starken noch die schwachen Spieler voll auf ihre Kosten, damit ist wohl zu rechnen, denn ich gehe davon aus, dass sich die Trainer überwiegend am Mittelmaß ihres Teams orientieren, die Schwachen sollen halbwegs mitkommen, die Starken beherrschen die Übung schon im zweiten Durchgang voll und ganz, beim sechsten schludern sie wegen der Unterforderung dann schon, während der schwache Spieler sie zum ersten mal ohne groben Fehler schafft.. Diese Schilderung mag jetzt übertrieben sein und hoffentlich auch nicht die Regel, soll aber darstellen, welcher Zustand einem erheblichen Teil der Spieler nicht die wünschenswerte Förderung angedeihen lässt.


    Daher denke ich, dass bei entsprechenden Spielerzahlen eine Trennung nach Leistung auch in Kinderjahrgängen durchaus sinnvoll sein kann. Was ich da aber für wichtig halte ist, dass man mit dieser Trennung ganz deutlich keine Wertung verbindet, dass die stärkere Gruppe eben nicht mehr Beachtung findet als die schwächere, dass sie auch nicht gegeneinander antreten, vielleicht sogar nicht als Mannschaften in derselben Zusammensetzung zum Spielbetrieb angemeldet werden. Sie sollten gleichzeitig trainieren, eine Durchlässigkeit zwischen den Teams sollte gewährleistet sein, es sollte einheitliche Trainingspläne geben. Vorbildlich finde ich hierbei das in fußballtraining 10/09 vorgestellte Konzept des TSV Wäldenbronn-Esslingen (s. http://www.imspiel-magazin.de/…_TSV_W_Vereinskonzept.pdf). Bei Andre scheint es ja auch ganz gut zu funktionieren. Aber sowas scheint mir eher die Ausnahme zu sein.


    Muss man nicht versuchen allen Spielern gerecht zu werden? Gerecht im Sinne der individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten eines jeden Spielers - egal ob gut, durchschnittlich oder schwach - (In der Schule, der Musik, der Kunst - in jedem anderen Bereich- wird doch auch differenziert, nach Bedürnissen/Interesse und nach Fähigkeiten. Nicht jeder 11 jährige Pianist klimpert Tschaikowsky, aber auch nicht jeder beschränkt sich auf einfache Kinderlieder)


    Nun wird Musik und Kunst typischerweise in Einzelunterricht gelehrt, da ist der Unterricht natürlich auf den Stand des einzelnen Kindes zugeschnitten. Aber Fußball wird in der Gruppe gelehrt und praktiziert, da kann, wie auch in der Schule, leider nicht auf alle Individualbedürfnisse der Spieler eingegangen werden. Sicher kann man dem näher kommen, wenn man kleine Gruppen mit höherer Leistungshomogenität bildet, dazu braucht man aber entsprechend viel Personal. Letztlich könnte man es ja bis zum Einzelunterricht treiben, aber einen Personal Trainer können sich halt nur ganz wenige leisten...


    Und bevor hier irgendetwas runtergepostet hat, was ich nicht geschrieben habe. Ich stelle diese Frage ganz allgemein, ohne auf ein bestimmtes Themenfeld - wie die Verteilung der Spielzeit - abzuzielen. Im Gegenteil, bei mir spielen zwar auch in der E-Jugend nicht mehr alle gleichviel - habe ich früher mal gemacht -, aber keiner spielt durch und jeder mindestens die halbe Spielzeit, eher mehr.


    Anlass der Diskussion mit meinem Mit-Trainer war aber seine Vorstellung, dass vier Leistungsträger (inkl. des Torhüters) grundsätzlich bei jedem Spiel dabei sein sollten, wenn sie verfügbar sind. Ich würde sie lieber auch mal aussetzen lassen, von mir aus auch ähnlich oft wie die schwächeren, wobei man ja noch das Instrument der Freundschaftsspiele hat. In meinem Fall (d.h. mit ihrer Einsatzgarantie) werden also aktuell die Stärkeren eher bevorzugt, oder siehst du das anders?


    Ist Gleichmacherei nicht ungerecht und vor allem ist Gleichmacherei wirklich im Interesse eines jeden Kindes/Jugendlichen?


    Sicher ist Gleichmacherei nicht wünschenswert, aber in einem gewissen Maße eben nicht zu vermeiden. Ungerecht ist sie damit aber nicht unbedingt, wenn ich zwei Spieler auf Stufe acht und zwei auf Stufe vier habe und alle gemeinsam gemäß Stufe sechs behandle, so ist es schon gerecht. Aber völlig synthetisch und realitätsfremd, natürlich.

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  • Was aber muss man machen, um den leistungsstarken Spielern voll zu entsprechen? Warum soll man sich immer an den schwächsten orientieren? Ist das nicht ungerecht (den Starken gegenüber?) Haben denn starke und schwache Spieler wirklich stets die gleichen Interessen, Bedürfnisse, etc.?


    Meine Antworten


    -dem Starken zum gleichen Thema Einzelaufträge geben. Z.B. den Ball 10 mal Jonglieren = 1 Punkt...alle anderen 5 mal = 1 Punkt.....z.B. für die E/ z.B. in der D....alle anderen haben drei Ballkontakte im Max (Annehmen, umlegen, weiterleiten....der besonders starke halt nur eine oder zwei......wem ein Regelverstoß auffällt, der möge es sagen = Wechsel des Ballbesitzes usw....also Einzel.-bzw besondere Aufgaben innerhalb der Übung mit der Gruppe....eine ganz einfache aber angemessene Sache dort, wo kein homogenes Team besteht. Das findet auch in der Schule so statt...ist Bestandteil der neuen Schulformen, absolut modern und aktuell so!


    Wem das dann nicht reicht...der muß halt andere Wege gehen...auch eine ganz einfache Sache und tschüssi! Von wegen Förderung durch längere Spielzeiten, für mich ein Nonsens und vorgeschoben.


    -eines aber aus meiner Sicht auf keinen Fall im nIchtbezahlten Fußball und schon gar nicht im Jugendbereich:


    einen stärkeren mit hohen Spielanteilen belohnen...also länger spielen lassen, weil er ja als Starker mehr bedient werden muß.


    DAS ist nichts anderes als Gewinndenken von vielen und wenige meinen das das eine besondere Förderung sei.


    Aus meiner Sicht wird das bei dem der das Argument -den Starken so "fördern" zu wollen....unnütz ist und zudem keine Förderung, sondern eine Bevorzugung ist!. Im Maximum hier...sagen wir ab der D (weil Spieler sich dort wehren kann im Gegensatz zum tieferen Jugendbereich...wo sie alles über sich ergehen lassen) Kompromisse, wo man beispielsweise diesen Spieler zum Nachteil eines anderen durchspielen läßt und dieses im nächsten spiel konsequent wieder gut macht!


    Der "Starke" kann in seiner Spielzeit zeigen was er kann und dann sind andere dran.... Ich glaube -auch wenn mir das persönlich selbst sehr schwer fällt, weil ich im tiefsten Innern natürlich auch Gewinndenkend bin....das das gerecht ist, keinem weh tut....und auf die Saison gesehen halt mal ein oder zwei Tabellenplätze kostet. Wer das nicht beherzigt, handelt meiner Ansicht nach falsch. Ich handel manchmal falsch....selbst ich! Mein stärkster Spieler -er wurde bei einem Stützpunktturnier als für einen Bundesligisten interessanter Spieler durch einen Scout ausgeguckt....hat damit kein Problem und im Gegenteil...es tut ihm gut mal ausgewechselt zu werden. Das ist gut gegen Überheblichkeit und er kann in seiner Spielzeit dann richtig "Gas" gegeben. Bei 12 Spielern und 60 MInuten Spielzeit spielt bei mir jeder mind. 30 Minuten bei Vollbesetzung ...ausser die Abwehrspieler...die spielen meist durch, weil dort kein anderer spielen will...selbst schuld!

  • Ist das aber nicht möglich und trainieren alle Leistungsklassen gemeinsam, so kommen vermutlich weder die starken noch die schwachen Spieler voll auf ihre Kosten, damit ist wohl zu rechnen, denn ich gehe davon aus, dass sich die Trainer überwiegend am Mittelmaß ihres Teams orientieren, die Schwachen sollen halbwegs mitkommen, die Starken beherrschen die Übung schon im zweiten Durchgang voll und ganz, beim sechsten schludern sie wegen der Unterforderung dann schon, während der schwache Spieler sie zum ersten mal ohne groben Fehler schafft.. Diese Schilderung mag jetzt übertrieben sein und hoffentlich auch nicht die Regel, soll aber darstellen, welcher Zustand einem erheblichen Teil der Spieler nicht die wünschenswerte Förderung angedeihen lässt.



    tobn


    diese Schilderung ist nicht übertrieben.
    es ist die Regel bei Dorfvereinen, wo es z.B. nur eine D-Jugend gibt, und die von dir aufgeführte Spielertypisierung ständig gegeben ist.
    Diesbezüglich jetzt alle Ansprüche gerecht zu werden, ist eine der schwersten Aufgaben des Dorftrainers.


    gg

  • Guenter und andere


    aber was heisst das denn schon...wenn ein Trainer auf dem Land sich am Mittelmaß orientiert? Worüber reden wir denn?


    Wieviele ach so talentierte Fußballer gibts denn da draussen auf dem Land (auf 50ig Vereine eins oder drei?) die da so gequält werden (weil angeblich nicht ausreichend gefördert)? Wem will ich denn wozu den Ball überhaupt zuspielen als Trainer. Dem Nachbarverein, weil die mal gerade in der Bezirksliga für kurz gelandet sind, weil sie mal einen besoneren Jahrgang hatten (auch hier die Anmerkung....besonderer Jahrgang = zufälliges "Glück" von Gott gegeben....mehrere Spieler die gut Fußball spielen konnten...vielleicht sogar auf besonders "schwache Jahrgänge getroffen....und nicht der überragende gottähnliche Trainer der sie soooo verbessert hat!)


    Für wen will man denn Fördern und wozu überhaupt. Ich stelle mir diese Frage langsam wirklich bzw. ich hatte sie mir schon gestellt und beantwortet und kam für mich auf den Nenner, das ich mein Team bediene...so bediene das ich allen möglichst gerecht werde und mich interessiert überhaupt nicht, wie weit die wo im Fußball kommen. Ich bediene mit Training und Spiel und hoffentlich Fun und was die daraus machen ist manchmal Glück, Zufall und hängt vom einzelnen Ziel ab...wie Alex es auch beschrieb...und dem, was sie dafür bereit sind zu geben (betriebener Aufwand).


    Warum reden wir davon...glaubt ihr tatsächlich das ich -einen Spieler - hier auf dem Land oder sonst wo im Breitensport - der talentiert ist, bei einer Viertelstunde die er z.B. in der E oder D länger spielt als andere, weil er ja -Achtung Ironie- so talentiert ist und ich ihn fördern will (was für mich verstecktes Gewinndenken ist und nur vorgeschoben ist), deshalb irgend einen Nutzen davon hat.


    Wie groß ist dieser Nutzen bei der Viertelstunden oder von mir aus 30ig Minuten...wie groß.


    Wie groß ist der Nachteil eigentlich daraus, schon mal darüber nachgedacht. Wie groß ist der Nachteil, ..was ist der Nachteil...und das in Relation mit dem Nutzen, der vielleicht nichtmal vorhanden ist (der Nutzen). Genau deshalb bin ich der Meinung, das das alles Nonsens ist. Ich mache da nicht mit und deshalb bin ich raus. Gruß

  • Ich stimme dir, Andre, vollkommen darin zu, dass ein stärkerer Spieler in einem mittelmäßigen bis schwachen Team nicht auf die Förderung mittels längerer Einsatzzeiten angewiesen ist, ich halte das tatsächlich auch, auf das Verhältnis von ihm und den anderen Spielern bezogen, für eine Bevorzugung des stärkeren Spielers gegenüber den anderen. Und das hat an dieser Stelle nichts mit Gleichmacherei zu tun, sofern alle Spieler gleich gerne spielen wollen, was, zumindest meiner Erfahrung nach, auch die Regel ist. Ich denke auch, dass die Motivation zu längeren Einsätzen der starken Spieler hauptsächlich im Gewinndenken liegt.


    Aber warum sprichst du guenter an, er hat doch nur gesagt, dass in ländlicheren Gegenden Teams mit einem sehr ausgeprägten Leistungsgefälle häufig anzutreffen sind. Wenn ich mich in unserem großstadtnahen Kreis so umsehe, so muss ich sagen, dass auch bei uns viele kleine Vereine dabei sind, die pro Altersstufe gerade mal eine Mannschaft zusammen bekommen und sich ab der D-Jugend mit anderen Vereinen zusammen schließen müssen, um weiterhin ihre Kinder im Spielbetrieb zu halten. Aber guenter hat doch nicht für die Bevorzugung der Starken plädiert, das habe ich so noch überhaupt nicht gelesen. Sir Alex möchte, dass sie nicht weniger zu ihrem Recht kommen als die Schwachen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hi,


    hab mir nich das Ganze durchgelesen, das war mir zu viel :)


    Also für mich beginnt Leistungsfussball da, wo richtig Geld fließt. Dort wo Spieler Ausgerüstet werden, wo man den Trainer bezahlt, wo vielleicht sogar ein Internat dahintersteht. Denn ab da geht es für keinen mehr um die goldene Ananas. Es geht darum Erfolge zu feiern, um im Endeffekt den ganzen Spaß zu bezahlen (Erfolge bringen Sponsoren, Sponsoren bringen Geld, Geld bringt neue Spieler, neue Spieler bringen Erfolge.. so in etwa).


    Allerdings finde ich auch, man kann das ganze nicht scharf Trennen. Es wurde schon hin und wieder das Beispiel gebracht, das E- und D-Jugendliche nicht so scharf trennbar seien, genausowenig ist es eben hier der Fall. Es gibt mMn durchaus, nennen wir sie mal Leistungsorientierte Vereine, die ihre Arbeit eben zwischen dem Breitensport und dem Leistungssport machen. Ich glaube auch hier gibt es einen eher fließenden Übergang von (bitte nicht falsch verstehen) unten nach oben.


    Hier in meiner Gegend ist das so, es gibt diese reinen Breitensportvereine, und davon sehr viele (sie sind ja auch die Basis allen Erfolgs). Die Spielen mit all ihren Mannschaften im Durchschnitt in der Kreisklasse, hin und wieder haben sie mal ne gute Truppe dabei, die eventuell Kreisliga spielt. Dann gibt es Vereine (nurnoch eine Hand voll) wie den, in dem ich gerade tätig bin, die spielen mit ihren 1. Mannschaften Durchschnittlich auf Regionalebene. Einen Schritt weiter gehts bei unserem, ich nenne es mal Lokalmatador, die schon wesentlich mehr investieren, die spielen mit ihren Mannschaften meistens gegen 2-3 Jahre ältere. Und ich denke mal, das kann ich aber nur mutmaßen, es gibt noch 1-2 Schritt'chen bis wir bei den Bundesligavereinen ankommen.


    Was ich damit sagen möchte ist, es gibt immer nen größeren Fisch im Becken, und ich glaube man kann keine definitive Grenze ziehen.


    Ein ausschlaggebender Punkt ist mMn, was "man" bereit ist zu investieren. Während Breitensportvereine, so wie ich sie kenne (es gibt bestimmt auch andere!), relativ wenig investieren, wird bei meinem jetzigen Verein schon wesentlich mehr investiert, und nicht nur in die Spieler! Es wurde hier gesagt, dass man als Verein mit nem Trainer oder einer Mannschaft Glück haben muss. Ich für meinen Teil wurde ganz einfach aktiv nennen wir es mal "abgeworben", mit mir wurde geredet, mir wurden Argumente vorgetragen und ich konnte mir das alles mal anschauen, daraufhin hab ich das Angebot angenommen, obwohl es für mich nen nich unerheblichen Kostenaufwand darstellt (und nein, ich werde nicht bezahlt). Also hat der Verein mehr Zeit in einen Trainer investiert als mein Heimatverein (und was mir auch klar ist, ist, dass sollte ich meine Arbeit dort nicht gut machen, sie einen anderen finden werden :) ) Ähnlich wird sich die Spirale nach oben drehen.
    Ähnlich verhält es sich bei den Spielern (was letztenendes auch der Grund war dort hinzugehen). Die Spieler dort wollen nicht nur Kicken, sie wollen auch ordentlich trainieren. Sie sind bereit mehr, ich nenne es mal Arbeit, in ihr Hobby zu stecken. Das selbe gibt für deren Eltern. Also es muss alles passen :)

  • Ein ausschlaggebender Punkt ist mMn, was "man" bereit ist zu investieren.


    Genau, so sehe ich das auch. Das 'Problem', wenn ich es mal so nennen darf, das ich im Moment habe, ist, dass ein Verein sowohl den Leistungs- als auch den Breitensportbereich bedienen möchte, ich aber nicht finde, dass die dazu notwendigen Voraussetzungen bereits vorhanden sind. Insbesondere fehlt mir das Vereinskonzept. Da es dieses nicht gibt, gibt es zig verschiedene Meinungen dazu, wie was sein sollte, gewünscht ist, laufen muss, etc. pp. Und so entsteht zwischen Eltern, Trainern und Verein mehr oder weniger häufig Knatsch, der vermieden werden könnte, wenn alle wüssten, woran sie sind. Dass damit nicht alle Konflikte aus der Welt sind, ist mir klar. Aber ein paar weniger fände ich schon nicht schlecht. Und außerdem würde auch nicht mehr jeder Trainer sein eigenes Süppchen kochen, sondern bekäme Zutaten und Rezeptbuch zumiindest in einigen Teilen vorgegeben.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Was aber muss man machen, um den leistungsstarken Spielern voll zu entsprechen?

    Mit dieser Frage fing der Thread auch für mich an interessant zu werden. Selbst bzw. gerade innerhalb den Jugend-Mannschaften der Normalstaffeln hat man erhebliche Leistungsgefälle. Das ist die Frage, die mich bei der alltäglichen Trainingsgestaltung am meisten umtreibt!

    In vielen Vereinen ist es einfach nicht anders möglich, weil es nicht genügend Spieler für eine Trennung nach Leistungsgesichtspunkten gibt.

    Entweder das, oder weil eine Trennung nach Leistungsgesichtspunkten von einem Großteil der Spieler und Eltern auch gar nicht gewünscht ist, sondern man nach sorgfältiger Abwägung aller Faktoren sich für eine Trennung nach Jahrgängen entscheidet.

    einen stärkeren mit hohen Spielanteilen belohnen...also länger spielen lassen, weil er ja als Starker mehr bedient werden muß

    nein, mache ich auch nie.

    Diesbezüglich jetzt alle Ansprüche gerecht zu werden, ist eine der schwersten Aufgaben des Dorftrainers

    So sehe ich das auch. Und wie schon oben gesagt: Das ist das Thema, das mir bei der Trainingsplanung, - vorbereitung, - durchführung und -nachbereitung am meisten Arbeit macht! Es geht nicht um Spielzeiten, sondern um die angemessene (!) Förderung (!) und (!) Forderung (!) jedes (!) Einzelnen (!) - vor allem im Training.

    aber was heisst das denn schon...wenn ein Trainer auf dem Land sich am Mittelmaß orientiert? Worüber reden wir denn?

    Na ja, selbst in einer Kreisklassenjugend wie der meinigen D-Jugend sind die fußballerischen Unterschiede gewaltig. Wer seit 7 Jahren im Verein spielt, hat doch ein anderes Niveau als derjenige, der erst seit 2 Jahren dabei ist. Ich habe zwei Spieler, die man durchaus mal beim Stützpunkt hätte anmelden können, wenn sie mental stabiler wären. Und ich habe Spieler, die heute noch den korrekten Pass über 15 m nur dann spielen, wenn wirklich gerade alles zusammenpasst.


    Es geht ein bisschen vom eigentlichen Thread-Thema weg, tut mir leid. Aber in den oben genannten Zitaten und ansatzweise in Steinis Thread Was dabei rauskommen kann, wenn man sich nicht an die Regeln hält klingen die Themen an, wo ich mich im Traineralltag zurzeit wiederfinde - und was mich auch massiv beschäftigt - (fast) jeden Tag!

  • Andre


    die von mir zietierte Stelle aus Tobns Beitrag, beschrieb die Problematik im Trainingsbetrieb bei stark unterschiedlichem Leistungsvermögen
    der Spieler.


    wie Tobn schon erwähnt hat, ist aus meiner Antwort absolut nicht zu erkennen, dass ich für die Bevorzugung der Leistungsstärkeren
    stark mache.

    Im Prinzip geht es um den Spagat, dern der Dorftrainer machen muss, um im Training dem Bedürfnis der 3 erwähnten Gruppen nachzukommen.


    Dein folgender Beitrag hatte damit wenig zu tun, deshalb finde ich die Bezugnahme deines Beitrages (ohne den jetzt zu bewerten ode
    zu kommentieren) auf meinen Beitrag nicht korrekt.


    Bezugnahmen auf vorherige Beiträge sollten sich dann doch inhaltlich mit deren Aussagen befassen.


    gg

  • 1. Gibt es D-Jugend-Leistungsfussball?
    Für mich gibt es in Deutschland keinen D-Jugend-Leistungsfussball, weil es keine Leistungsstaffeln dafür gibt. Selbst, wenn sich ein Verein ausschließlich aus DFB-Stützpunktspielern bedient, um das Leistungsniveau zu heben, so schwächt er gleichzeitig die Gegner, gegen die er anschließend seine Punktspiele austrägt. Wenn z.B. Nachwuchsteams der Bundesliga ihre D1 in der C-Jugend-Liga anmeldet, so geschieht dies im allgemeinen im Breitensportbereich.
    In den Niederlanden gibt es eine Art Landesliga, in denen sich die Talente "auf Augenhöhe" messen können. Dort wird in der D-Jugend auch 4 - 5 x wöchentlich trainiert. Entsprechend eng sind die Maßstäbe für die Talentselektion. Ob man das allerdings für richtig erachtet, das diese Kinder meist noch fremdgesteuert schon so früh ihr soziales Umfeld verlassen, ist eine andere Sache.


    2. Gibt es Homogene Mannschaften?
    Fachleute mögen immer Qualitätsunterschiede in einer Mannschaft entdecken. Es stellt sich trotzdem die Frage, wie groß müssen die Qualitätsunterschiede sein, um noch von homogenen Teams bzw. nicht mehr homogenen Teams sprechen zu können? Diese Aussage ist nicht möglich, solange es dafür keine Messmehhoden gibt. Auch der DFB hat sich bei der Auswertung seiner Eliteförderung lediglich statistischer Methoden bemüht, um genäherte Aussagen treffen zu können, z.B. wie hoch ist der Prozentsatz an jeweils überdurchschnittlicher Leistung bei bestimmten Übungen. Weil aber schon "König Otto" wußte, das nur "auf dem Platz" wichtig ist (d.h. wie werden die Talentanlagen und die Leistungsförderungen technisch, taktisch kreativ umgesetzt?) läßt sich lange und intensiv über den Nutzen solcher Aussagen über den Nutzen solcher Ausagen streiten! So bleibt die nüchtere Erkenntnis, das es hierbei weder eine vollständig richtige als auch falsche Aussage gibt, solange nicht die beste Mannschaft der Welt mit auf allen Positionen besten Spielern der Welt eine homogene Mannschaft bilden können! Doch selbst diese "fremde Ziel" nützt im Fussball nichts, weil sie schon Zeitpunkt der Zielfestlegung von anderen Spielern anderer Teams überholt werden können. Nur dem kann geholfen werden, der sich mit einer reativen Aussage über einen Momentzustand zufrieden gibt.


    3. Trainerarbeit mit nicht homogenen Mannschaften
    Auf dem Dorf, das sind die Leistungsunterschiede gewaltig, so hört man immer. Trainer leiden teilweise darunter, das sie trotz größter Mühe nicht alle ihrem Leistungsvermögen entsprechend fördern können. Es geht ihnen wohl wie den Dorfschullehrern, die sich mal ärgern und mal freuen können und trotzdem das Ziel nicht aus den Augen verlieren, selbst über die Jahre immer ein Stückchen besser zu werden.


    Erfolge und Mißerfolge beschreiben - und Konsequenzen daraus ziehen:
    Manchmal gelingen aber Dinge, die man nicht für möglich gehalten hätte, ja noch nicht einmal richtig erklären kann. Vor einiger Zeit hatte ich u.a. von einem Projekt berichtet, in der eine B-Jugend-Mannschaft als "Nachrücker" in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Aufgrund zufälliger Gegebenheiten kickt in diesem jetzt ein Großteil mit, die bis zu den Sommerferien noch in der 2. Kreisklasse gespielt hat. Als weiteren Zufall sind dort jetzt 2 sehr erfahrene Trainer aus dem Leistungsbereich am Werk. Binnen kurzer Zeit wurde das ballorientierte Spiel vermittelt und der Anteil an Individual-, Gruppen- und Mannschaftstaktik ist verhältnismäßig groß. Dies ist erforderlich, weil die individuelle Stärke bei vielen Spielern nicht vorhanden ist. Obwohl nur 2 x wöchentlich trainiert wird (die meisten anderen Teams trainieren 3 x) mischt dieses Team die Bezirksliga auf, weil sie taktisch sehr diszipliniert spielt. Es gibt dort keine "Stars", auf dessen Befindlichkeit Rücksicht genommen werden muß. Die Motivation in diesem Team zu kicken und endlich auch mal zeigen zu können, wie gut man Fussballspielen kann (wobei Fussballspielen hier etwas anders definiert ist, als die "Dribbelei"-Schule nach klassischer Art). Daraus können Vereinstrainer doch sehr viel flexibler reagieren, als ein auf Jahre ausgelegtes Trainingskonzept beim DFB.



    Fragen zur Leistungsentwicklung:
    Natürlich stellt dieses Team und diese spezielle Konstellation eine Ausnahme da. Aber es tauchen Fragen auf, warum die meisten anderen Mannschaften, von denen sehr viele Spieler eine zusätzliche DFB-Stützpunktförderung erhielten, nicht (mehr) mithalten können? Wo hoch ist der Anteil an Motivation zu sehen? Wurden dort zu lange falsche Schwerpunkte gesetzt - die "goldenen Lehrjahre" vergeudet, weil zuviel "Dribbeleien" und zuwenig Passspiel trainiert? Oder ist es allein als Trost für diejenigen zu sehen, das man Ausbildungsschritte auch nachholen kann und dort, wo gar nichts geschult wurde, auch nichts Falsches automatisiert wurde?


    Nun noch ein paar Worte zur Leistungsphilosophie:
    Denn, wenn man sich mit der Frage: was ist Leistungsfussball im Jugendbereich auseinandersetzt, dann gilt es sich auch mit den qualitativen Trainingsmethoden auseinandersetzen. Dabei fällt auf, das es nicht allein darauf ankommt, wie häufig man trainiert, sondern was man trainiert! Denn, wenn Training bereits für sehr junge Menschen zur Arbeit wird, findet ein Dropout statt. Es bleibt weniger Zeit zur Regeneration, bleibt weniger Zeit für einen Ausgleich mit Freunden und Famile! Wer als Trainer versucht, nur den nutzbaren Teil für das Fussballspiel bestmöglich zu entwickeln, wird deshalb an Grenzen stoßen, weil es nicht alle Ansprüche und Erwartungen des Individuums zufriedenstellend erfüllen kann. D.h. ein Nutzen entsteht nur dann, wenn er sich auf partnerschaftlicher Vertrauensbasis entwickelt. Unabhängig von der Liga gilt es deshalb jeglichen Leistungsdruck vom jugendlichen Fussballspieler fernzuhalten. Ein guter Trainer ist deshalb auch immer ein guter Coach!

  • 1. Gibt es D-Jugend-Leistungsfussball?
    Für mich gibt es in Deutschland keinen D-Jugend-Leistungsfussball, weil es keine Leistungsstaffeln dafür gibt. Selbst, wenn sich ein Verein ausschließlich aus DFB-Stützpunktspielern bedient, um das Leistungsniveau zu heben, so schwächt er gleichzeitig die Gegner, gegen die er anschließend seine Punktspiele austrägt. Wenn z.B. Nachwuchsteams der Bundesliga ihre D1 in der C-Jugend-Liga anmeldet, so geschieht dies im allgemeinen im Breitensportbereich.
    In den Niederlanden gibt es eine Art Landesliga, in denen sich die Talente "auf Augenhöhe" messen können. Dort wird in der D-Jugend auch 4 - 5 x wöchentlich trainiert. Entsprechend eng sind die Maßstäbe für die Talentselektion. Ob man das allerdings für richtig erachtet, das diese Kinder meist noch fremdgesteuert schon so früh ihr soziales Umfeld verlassen, ist eine andere Sache.

    Zu deinen, wie immer inhaltlich gut aufbereiteten und interessanten Beitrag will ich nur auf folgendes eingehen, bzw. das kann ich so nicht stehen lassen:


    zu1)
    in NRW gibt es z.B. den Reviersportcup: http://www.rscrunde.de/index.php?klasse_id=5&saison_id=21.
    Hier messen sich die U13 oder U12 Teams der Bundesligisten untereinander. Also BVB gg Gladbach, Köln gegen Schalke, Leverkusen gg Düsseldorf, etc.


    Hertha spielt mit der D1 in der C2- Jugend. Das ist die höchste Liga, in der sie sich mit den älteren Mannschaften von Union, TeBe, Hertha 03 und anderen ambitionierten Ausbildungsvereinen messen, die in älteren Alterklassen die Regionalliga bestücken. Sicherlich kein Breitensport.



    Mal absesehen von Vergleichsturnieren, wie z.B. http://www.nordkurier.de/cmlin…ort/fussballknabenturnier oder http://www.betzi-cup.de/betzi-cup/news/ , um nur zwei Beispiele zu nennen.
    Dazu noch vielfach Leistungsvergleiche verschiedener Leistungszentren, bei denen sich wenige Mannschften treffen, um sich ausgiebig (in der Summe meist mehr SPielzeit, als in der Punkterunde) zu messen, zu probieren, zu fordern und fördern.
    Viele NLZ-Teams, gerade solche, denen es an Konkurenz in ihrer "Punktrunde" mangelt, legen den Schwerpunkt bzw. die Wertigkeit solcher Vergleiche sehr hoch an. Deutlich höher als die "Punkterunde".


    Im Süden, Hessen, Baden-Württemberg oder Hessen mag dein Einwand vielfach stimmen, für die breite Masse der NLZ kann man das so sicherlich nicht sagen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Ich hatte extra erwähnt, dass es mir bei der Fragestellung nicht primär um die Spielzeit geht.


    Und was machst du, verdässt einen Beitrag, der sich zu ca.75 % nur um die Spielzeit dreht. Und nochnichtmal Differenziert zwischen quantitativer und qualitativer Spielzeit.


    Ich handhabe das, wie irgdwo mal von gg angerissen. Am Ende der Saison haben alle Spieler die gleiche Spielzeit. Meist sogar innerhalb eines Monats. D.h. die quantitative Spielzeit ist für alle gleich.
    Allerdings differenziere ich schon nach Gegner, wohlgemerkt nicht nach Wettkampfart (also Punktspiel oder Freudschaftsspiel, Turnier oder was auch immer). Das heißt, das ich den besseren Spielern mehr Spielzeit gegen gute Gegner gebe, und den schwächeren mehr Spielzeit gegen leistungschwächere Mannschaften. Dabei teile ich aber nie in A- und B-Team, es ist also immer ein Mix an Spielern dabei, niemals nur die besten oder komplett ohne eben diese.
    2 Beispiele:
    - Letzte Saison war das Highlight der Wintersaison ein gut besetztes Hallenturnier. Zu diesem Hallenturnier habe ich, 5 der besten 6 Spieler, einen aus dem Mittelfeld und 2 der Leistungsschwächsten Spieler eingeladen. Jeder Spieler kam in jedem Spiel, egal welche Wertigkeit dieses für die Plazierung hatte zum EInsatz, und niemals nur die letzten 20 sec. Trotzdem haben die besseren an diesem Tag mehr gespielt. (Bem nächsten Turnier, deutlich schwächer besetzt, waren dann eben nur 2 oder 3 gute dabei)
    - Auch innerhalb eines Turnieres differenziere ich. So kommt es häufig vor, dass ich z.B. in einem Vorrundenspiel, den stärken Spielern mehr Zeit gebe, im Finale oder Halbfinale - weil der Gegner eine geringere Leistungsstärke hat, als der Vorrundengegner - die leistungsschwächeren mehr Einsatzzeit hatten.
    Ich setzte aber immer alle eingeladenen Spieler in jedem Turnierspiel ein - mehr als die letzten 20sec.


    Und ich tue dies nicht, um mein Ego durch Turniersiege zu befriedigen - dann würde ich den Finalerfolg sicherlich nicht mitunter durch die Spielzeitverteilung verringern - ich tue dies, weil ich das Bestreben habe, JEDEN zu fördern und fordern, und möglichst niemanden zu überfordern. (Überforderung tut keiner Kinderseele gut, um auf andere Beitrage von Bezug zu nehmen.)
    Das ist ein Teil des Versuches ALLEN Spielern gerecht zu werden.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Meine Antworten


    -dem Starken zum gleichen Thema Einzelaufträge geben. Z.B. den Ball 10 mal Jonglieren = 1 Punkt...alle anderen 5 mal = 1 Punkt.....z.B. für die E/ z.B. in der D....alle anderen haben drei Ballkontakte im Max (Annehmen, umlegen, weiterleiten....der besonders starke halt nur eine oder zwei......wem ein Regelverstoß auffällt, der möge es sagen = Wechsel des Ballbesitzes usw....also Einzel.-bzw besondere Aufgaben innerhalb der Übung mit der Gruppe....eine ganz einfache aber angemessene Sache dort, wo kein homogenes Team besteht. Das findet auch in der Schule so statt...ist Bestandteil der neuen Schulformen, absolut modern und aktuell so!

    Solche Dinge kann man aber auch ganz anders bewerten.


    Wenn ich bei gemeinsamen Übungen ständig andere Kriterien an die Spieler anlege, wie kommt denn das bei z.B. den Leistungsschwächeren an.


    Da kannst du denen gleich sagen, dass sie schlecht sind, du trainierst D-Jugendliche, die sind doch nicht dumm !!! Die arme Kinderseele, bekommt ständig vermittelt, dass er schlecht ist, darf zwar am Wochende immer gleichviel spielen, weiß aber, dass der Trainer nicht viel von ihm hält.


    Also ich bin bestrebt, allen meinen Spielern übergroßes Vertrauen zu vermitteln. Wenngleich es auch schlechte Leistungen gibt, die völlig o.k. sind (Auch Messi oder Ronaldo spielen mal schlecht). Dafür kritisiere ich sie auch - konstruktiv !!!





    Außerdem, kannst du dir nicht vorstellen, dass es Menschen (auch Kindern oder Jugentlichen) mehr Spaß bereitet, sich an ihrer Leistungsgrenze zu messen, als stets der deutlich beste im Team zu sein.


    Denn das macht dauerhaft vielen weiniger Spaß, wenn im Training immer die Mannschaft gewinnt, in der man selber ist.
    Vielen macht es da deutlich mehr Spaß, zwar ein guter zu sein, aber eben nicht der beste, auch wenn man dann auch regelmäßig mal nen Wettkampf, z.B. Trainingsspiel verliert.



    Ich habe in jungen Kindertagen, genauso, wie in jungen Männerjahren in jeweils auch in Mannschaften gespielt, die deutlich unter meinem Können angesidelt waren. Logischerweise galt dies nicht nur für meine Mitspieler, sondern vor allem im Männerjahr auch für die Gegner.
    Trotz des Status als bester, und der damit verbundenen Anerkennung und Wertigkeit, dass hat mich dauerhaft mal überhaupt nicht befriedigt. Trotz all der Siege.
    Da helfen ganz sicher auch keine Praxisvorschläge, wie du sie oben beschrieben hast.
    Dass macht auch nicht viel mehr Spaß, als sich auf zu hohem Niveau zu befinden, und kaum eingesetzt zu werden. Auch die Erfahrung des Bankdrückers habe ich - als jüngerer C-Junior, wie als junger Männerspieler- mal über ein halbes Jahr gemacht.



    Fazit:
    Ich habe die Frage gestellt, nicht weil ich ein Programm runterrattern kann, wie man dieses Problem einfach lösen kann. dazu iist die Problemstellung zuvielschichtig und man sollte diese doch weit differenzierter betrachten. Ich habe mir schon viele Gedanken dazu gemacht, genauso, wie ich den AUstausch mit Kollegen suche, um mir neue SIchtweisen/Anregungen/etc. zu erschließen.
    Trotzdem kann ich keine einfache und undifferenzierte Lösung präsentieren.


    Deine Vorschläge sind für mich völlig eindimensional, bei weitem nicht ausreichend durchdacht und ferner scheinst du zu wenig Möglichkeiten hinreichen in punkto für und wider zu betrachten. Kaum etwas ist ausschließlich weiß oder schwarz.
    Wenn es so einfach wäre...

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill