Ich befinde mich gerade in einer heißen Diskussion mit meinem Mittrainer, in der ich für unsere D-Jugend (allesamt jüngerer Jahrgang) gleichmäßige Einsatzzeiten propagiere sowie fordere, Ausbildung und Förderung der Persönlichkeitsbildung aller Spieler vor die Verfolgung des Ziels des Gruppensiegs zu stellen, während er das gerne "miteinander vereinbaren" möchte, was aber in der Hinrunde bereits dazu geführt hat, dass ein Spieler in jedem Spiel eingesetzt wurde, während andere schon mehrfach ausgesetzt haben. Er gibt zu und steht auch dazu, Siege für sehr wichtig zu halten. Ich habe ihm nun auf die Äußerung hin, er sei nicht nur der Ausbildung der Kinder wegen Trainer, sondern auch um zu gewinnen, andernfalls würde er unglücklich, vorgeworfen, dass er dann meiner Meinung nach nicht zum Kinder- oder Jugendtrainer geeignet sei. Ich schrieb dann noch: "Und zwar, weil einzig und alleine die Ausbildung und Förderung der Kinder die Aufgabe des Trainers ist. Er darf keine eigenen Ziele mit dem Amt verbinden, die im Konflikt mit diesem Ziel stehen." Dass er das dann als Schwachsinn bezeichnet, ficht mich nicht an, aber er behauptet nun, dass er für den Breitensport nicht geeignet sein könnte, wobei ich seine Definition dessen zwar für äußerst fragwürdig halte ("eine Fußballmannschaft, in der alle spielen, die sonst nirgendwo spielen"), aber sehr wohl für den Leistungsfußball, "sprich Gruppenliga und eventuell irgendwann Hessenliga."
Zur Information: Bei uns gibt es in der D-Jugend die Gruppenliga als höchste Spielklasse, in der C-Jugend dann die landesweite, wie der Name ja schon sagt, Hessenliga.
Haltet Ihr einen Verein, der aktuell eine D-Jugend in der Gruppenliga hat, und dessen erste C-Jugend in der letzten Saison knapp am Aufstieg in die Hessenliga gescheitert ist, aufgrund dieser Ligenzugehörigkeit alleine schon für einen Verein im Leistungsfußball? Bis auf die bereits bei den Bambini zu beobachtende Förderung der starken Spieler und demgegenüber der Duldung der mittelmäßigen und schwächeren Spieler, sowie der deutlichen Betonung von Siegen auch im Kinderfußball, kann ich keinen substanziellen Unterschied zu meinem Heimverein feststellen. Info am Rande: mein Heimverein hat von D- bis A-Jugend eine Kooperation mit dem fraglichen Verein, die D-Jugend, in der mein Sohn nun spielt und dessen Mannschaft ich mit trainiere, wird die Gruppenliga von der jetzigen ersten D erben.
Meiner Meinung nach definiert sich der Leistungsfußball insbesondere an entsprechenden Mitteln und Statuten, die sich deutlich von den Zielen des Breitensports absetzen.