Kinderfussball -was ist der richtige Weg?

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  • ich möchte direkt meine Antwort auf die Fragestellung geben: Ich weiss es nicht.


    bevor ich hierzu meine Überlegungen, die auch meiner Handlungsweise entsprachen von mir gebe einige Vorabinfos.


    meine Einstellung ist geprägt duch eine Jugendzeit, in der ich zu den Schlechstesten zählte , mit allen Folgen der damaligen knallharten Zeit(Spätentwickler,) durch ein äusserst lange aktives Selbstspielen. Aber auch durch meine Söhne, die in ihren jeweiligen Mannschaften Leistungsträger waren. Zudem trugen viele Gespräche mit anderen Trainern und Verfolgung deren Mannschaften dazu bei.


    Ich schreibe auch nur über Mannschaften von Bambini bis C-Jugend, einer Dorfmannschaft, bei denen Mannschaften nicht nach Sichtung zusammengestellt werden, sondern nach dem was einfach da ist, also gute, mittelfmässige und schlechte. Also so, wie bei vielen von Euch.


    Meine durchgezogenen Einstellungen habe ich vor 15 Jahren, als über Kinderfussball noch nicht gross gesprochen wurde, begonnen und im Laufe Jahre immer wieder modifiziert.


    1. Spielzeiten


    wenn Kinder das Fusssballspielen erlernen sollen müssen sie spielen. Kinder kommen zum Fussball, weil sie ein richtiges Spiel machen wollen.
    Ansonsten brauchten wir ja eigendlich nur zu trainieren.


    Egal ob, gut oder schlecht, hatten die Kinder das Recht gleichlang zu spielen.
    Für mich spielt ein Kind aber nur dann, wenn es mindestens eine Halbzeit durchspielen kann.
    Auch sollte ein Kind immer wieder mal auch ein ganzes Spiel durchspielen.
    Gerade die schwächeren Spieler brauchen eine gewisse Zeit sich auf ein Spiel einzustellen. Oft stehen sie länger auf dem Platz herum, oder laufen so mit. Dann gelingt ihnen irgendetwas, und sie fassen Mut und trauen sich endlich was zu.
    das kann dauern, bei dem Einen 5 Minuten, bei anderen 15 Minuten.


    Steht aber dann einer mit der Stoppuhr draussen und wechselt nach 12 Minuten aus, weil das kindsgemäss sein soll, dann krieg ich das Grausen.
    Für mich ist das Alibi-Kinderfussball und Entscheidungsunfähigkeit, weil man ja so vorgehen muss, da 14 Kinder dabei sind und alle spielen müssen.


    da stehts kurz vor Schluss 1:1, die beiden besten Spieler werden jetzt gewechselt, sie stehen auf dem Papier, man will ja nicht als gewinndenkender Trainer registriert werden (wird noch eigenes Thema). für mich persönlich Schwachsinn. Alibi - Kinderfussball


    da kommt ein Trainer bei 7er Mannschaft mit 15 Kindern an, die reinste Wechselorgie, sollen ja alle spielen, und sei es nur 10 Minuten.
    dafür sind dann die Eltern mit ihrem Kind an einem sonnigen Samstag 3 Stunden unterwegs. Alibi.Kinderfussball anstatt Entscheidungsfreudigkeit.


    was ist aber die Alternative?


    ich beschreibe jetzt die, die ich immer gegangen bin;


    G-Jugend,


    da ich nur an Turnieren und Freundschaftspiele teilgenommen habe, wie folgt:


    bei Turnieren (fast immer 4 Spiele, eine Gruppe mit Spielern und Eltern für die ersten 2 Spiele, die 2. Gruppe für die nächsten 2 Spiele bestellt.


    alle machten somit mindesten 2/3 der möglichen Spielzeit.
    bei Freundschaftsspielen 3 oder 4 Halbzeiten vereinbart, alle machten praktisch die komplette Spielzeit für G


    F und E


    vorausschicken muss ich , dass 13 Spieler hatte, die alle zuverlässig waren.


    durch intensive Elternarbeit und intensive Gespräche mit den Jungs im Vorfeld, hatte ich mir von beiden das O.K eingenommen.


    gleiche Spielzeit für alle. aber nicht von Spiel zu Spiel, sondern auf die gesamte Saison gesehen-


    meisten 10, glegendlich auch 11 Spieler im Aufgebot. trotzdem waren die anderen dabei.
    bei starkenm Gegner spielten die besseren Spieler länger, oft auch ganz durch.
    bei schwächeren Gegnern war es umgekehrt
    die stärkeren Spieler schauten genauso ein ganzes Spiel zu wie die schwächeren, ich machte da keinen Unterschied.

    Gerade die schwächeren Spieler profitierten von disem System.
    gegen starke Mannschaften wären sie einfach überfordert gewesen. reine Mitläufer, sie trauen sich nichts zu, wie soll sich da Selbsvertrauen aufbauen.
    gerade durch ihre dann längere Spielzeiten in einem Spiel, stellte ich des öfteren erstaunliche Entwicklungen fest.


    Umgekehrt wurden auch die Leistungsträger gegen stärker Mannschaften gefördert-
    Nicht nur 15 Minuten, sondern eine ganze Spielzeit auf höherem Anspruch gefordert zu sein, tat ihrer Entwicklung gut.


    Eltern und Spieler konnten sich mit diesem Vorgehen voll identifizieren.


    vergess nie eine Begebenheit:


    4 Jungs draussen. 4 vielleicht auch 5 Minuten vor Schluss werden sie eingewchselt. 3 von denen waren nicht einmal am Ball.
    Trainer danach: bei mir spielen immer alle. Alibi-Kinderfussball


    viele Trainer sind aber so schwach, dass sie lieber 15 Kinder für 12 Minuten mitnehmen, als Vieren zu sagen, diesen Samstag seid ihr nicht dabei,
    und den anderen die Spielzeit zu geben, die sie brauchen umd sich weiterzuentwickeln.


    obs die richtige Vorgehensweise ist, beurteile ich nicht, ich kam allerbestens damit klar, und Micha hätte nach dieser Vorgehensweise nicht
    die derzeitigen Probleme.


    Das jetzt beschriebe hängt auch sächlich mit meiner nächsten Thematik dem gewinnorientierten Spiel zusammen.


    das jedoch demnächst.




    gg

  • 2. gewinnorientiertes Spielen


    um Missverständnissen vorzubeugen.
    ich schreibe jetzt hier nicht vom gewinndenkenden Trainer, von dem, der dessen Jungs für ihn gewinnen, bei dem eine Niederlage eine persönliche Beleidigung ist, der das Gewinnen mit allen, auch unfäiren Mitteln (z.B. durch Schiedsrichterentscheidungen)
    ihr kennt sie alle.


    ich schreibe von der Bedeutung eines Sieges, des Gewinnens für die Mannschaft, aber auch für die Elterenschaft und den Trainer, aber ganz speziell und für mich bedeutend für den einzelnen Spieler.


    Ich fang beim letzeren (für mich aber wichtigem ) an.


    Wisst ihr eigendlich was es bedeutet für eine Jungen, der total unsportlich ist, im Schulsport immer letzter weil er eigendlich ein total unsportlicher Typ ist, vielleicht Aussenseiter in der Schule oder sonstwo, wenn dieser Junge mal zu den Gewinnern gehört.
    Er gehört zu den Gewinnern, ob er eine Halbzeit, ganz oder nur Ersatzmann war.
    "Günter, wir haben gewonnen, ich war dabei" , stolz wie Oskar, obwohl er gar nicht gespielt hat.
    Stolz wie Oskar, leuchtende Augen, zufriedene Eltern, als ich unserem mit Abstand schlechtesten Spieler eine Meisterschaftsmedaille aushändigte
    obwohl er in allen wichtigen Spielen (ach ja es war E-Jugend) nicht gespielt hat. Ein Dankeschön der Eltern, dass ich für die
    Entwicklung des Selbstbewusstsein ihres Jungen beigetragen hätte.
    Stosssäufzer nach einem gewonnenen Spiel gegen den Nachbarverein (gleiche Schule, gleiche Klasse) : Gott sei Dank, dass wir gewonnen haben,
    jetzt kann ich am Montag doch in die Schule gehen. Der hat gar nicht gespielt in dem Spiel.


    und da will man mir klarmachen dass Gewinnen unwichtig ist, keine Bedeutung für die Jungs hat.


    Eltern wollen, und das ist doch ganz normal, ob in Schule oder sonstwo, dass ihr Kind zu den Gewinnern gehört, zu den Besten.
    wer Kinder hat, und anders denkt, verleugnet sich selbst.


    Und wenn Eltern erleben, dass ihr Kind bei den Gewinnner ist, dann sind sie zufrieden, dann machen sie alles mit, was der Trainer fordert,
    dann ist Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit usw. kein Thema mehr. sie wollen ja dabei sein-


    da ist es kein Problem, dass sie draussen zurückhaltender sind, Abstand zum Spielfeldrand halten.


    als Trainer hast du leicht, Forderungen zu stellen, du kannst noch mehr in Richtung Kinderfussball gehen.


    Mir macht das keiner klar, dass Gewinnen auch schon in der F-Jugen keine Bedeutung haben, oder unwichtig sind.



    wie man mit dieser gewinnorientierten Zielsetzung im Jugendbereich, vor allem aber auch mit den dazugehörenden Niederlagen in diesem Alter
    umgeht besser: wie ich damit umging) im nächsten Kapitel


    gg

  • 3. Gewinnen- Verlieren


    für mich im Kinderfussball gleichwertig


    meine Devise ab F-Jugend war folgende, die ich auch vor jedem Spiel immer wieder vermittelt habe


    wir wollen, müssen aber nicht gewinnen.


    eigendlich wollte ich hier meinen Spruch vorm Spiel beschreiben. Aber ich hatte keinen speziellen.
    Es war mehr meine ganze Art im Spiel, aber auch im Training, die ihnen meine Einstellung vermittelte, und die sie irgendwie übernommen haben.


    ich ging in jedes Spiel, mit dem Ziel zu gewinnen, es stand dahinter aber absolut kein muss.
    Ich forderte und förderte das Gewinnen wollen. Ganz deutlich hab ich immer hervorgehoben, das wir nicht gwinnen müssen.
    Stand das Spiel kurz vor Schluss auf der Kippe, habe ich jedoch Massnahmen (nicht geplante Einwechselungen , Umstellungen) vorgenommen
    die Spielbeeinflussend waren


    dieses Wollen statt Müssen, war öfters Thema im Training, da ich es auch dort einforderte.


    gleichbedeutend wie das Gewinnen wollen, war für mich das Akzeptieren von Niederlagen.


    Statt Gejammer über Schir, verpasste Torchance usw. habe ich ganz klar angesprochen, dass der Gegner besser war, und wir das akzeptiern
    müssen. einmal wir wären wir halt die besseren, einmal die Anderen.


    Mit erstaunen, aber letzendlich positiv aufgenommen wurde von den Jungs vor allem aber von der Elternschaft meine Aussage:
    das verlorene Spiel geht auf meine Kappe. z.B. wenn der TW eine Bogenlampe kassierte, weil er die Order bekam, sich am Spielgeschehen zu beteiligen
    und an der Strafraumlinie stand.
    Ich sprach zum Beispiel immer: Ihr habt gewonnen, wir haben verloren


    das Zauberwort heisst Wollen und nicht Müssen.


    Vor allem das Nicht.Müssen muss man den Kindern rüberbringen.
    dann wird das Wollen zur Selbstverständlichkeit. Und das Gewinnen wollen ist das Ziel eines jeden Spiels , auch des Fussballspiels.


    Wer nicht Gewinnen will, oder das unbedeutend findet, hat für mich auf dem Fussballplatz nichts verloren, egal welche Altersstufe, derjenige handelt
    nicht im Interesse seiner Kollegen.


    das Wollen ist Aufgabe des Trainers. Wer das anders sieht................ da schweig ich jetzt besser.


    gg

  • ...danke für diesen Beitrag!! Ist ein schwieriges Thema, aber ich glaube, diese Denkweise ist gut. Gewinnen ist immer ein Ziel im Fussball. Es geht im KiFu meiner Meinung nach darum, dass sich möglichst alle als ein Team fühlen und gemeinsam gewinnen und verlieren. Kinder wissen schon sehr gut, wer am besten spielt. Die Kunst liegt eben genau darin, alle zu fördern (gleichlang spielen zu lassen) aber trotzdem nicht absolut schlecht zu sein. Bei uns war (ist) es normal, dass den neuen, unerfahrenen Spielern -wenn die Trainingsbeteiligung stimmt- genauso viel Spielzeit wie den erfahreneren zugeteilt wird. In harten Spielen (aggressive oder sehr gute Gegner) lassen wir die Schwächeren am Anfang lieber draußen. Weil Misserfolge nicht wirklich förderlich sind. In "einfacheren" Spielen" werden die Schwächeren aber durchspielen und die "Stammspieler" sitzen draußen. Und wenn einer der Schwächeren dann in leichteren Spielen ein Tor schießt oder viele Bälle erobert, sind die super stolz. Das Ding ist, dass sie wissen, dass es bessere Spieler gibt. Daher verstehen sie auch, wenn sie bei den härtesten Spielen erst zur zweiten Halbzeit dabei sind. O.k., wir sind Senioren (Damen) - in der untersten Liga- aber haben immer wieder Neueinsteiger, die erst mit 20 Jahren zum Fußball finden und einen eher kleinen Kader. Wir wollen schon gewinnen, aber die Betonung liegt immer auf gemeinsam Spaß am Fußball haben. Das widerspricht doch eigentlich auch nicht dem KiFu. Spaß kann man nur haben, wenn man nicht zuviel Angst hat (z.B. wegen Überforderung oder nur gewinndenkendem Trainer).

    Life is a tale told by an idiot (Shakespeare)

  • Waldläuferin


    Versteh bitte , dass ich vorerst nicht auf Beiträge eingehe, ich möchte zuerst diese Thema von mir aus komplex darstellen.
    ich merke nämlich, dass es schwieriger ist als ich dachte, um in verschiedenen Punkten nicht missverständlich rüberzukommen.


    gg

  • 4. Integrations starke und schwache Spieler


    durch die zuvor beschriebene Vorgehensweise wuchs der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.


    Aussagen von Kindern (oft durch Ebeeinflusst): weil der und der eingewchselt wurde, haben wir verloren, gab es nicht.
    die schwächeren Spieler gewanne an Ansehen und auch Selbstvertrauen, weil sie auch Spiele ohne ihre Besten gewinnen konnten
    die Besseren, weil sie ohne zu murren, zuschauten und ihre Kollegen anfeuerten, oft Trainerfunktion wahrnahmen.
    Ganz überraschend, aber unheimlich bedeutend, es kamen auch Eltern zum Spiel, obwohl ihr Kind nicht im Aufgebot war.
    die Mannschaft wurde eine Einheit, in der jeder seinen Stellenwert hatte, auch dadurch, dass er durch eine nicht vorgenommen, aber akzeptierte
    Einwechselung das Spielergebnis negativ beeinflusste.


    Sogar das Verlieren mit den Besten hatte positive Auswirkung. Sie wurden Runtergeholt und die Nichtgespielten hatten Oberhand.
    kann man als trainer verstärken oder auch reduzieren, je nach Bedarf.


    Natürlich haben auch andere begleitende Massnahmen meinerseits dazu beigetragen, vielleicht auch entscheidendere, aber obiges hat zumindest nicht den negativen
    Beitrag geleistet


    gg

  • 5. Rotation


    einmal Verteidiger immer Verteidiger, ich kenn das.


    manche legen nun den Kinderfussball so aus, dass alle ständig alle Posiotionen spielen sollen.


    selbstverständlich sollen Kinder zum Beginn ihres Fussballspielens auf verschiedene Positionen spielen.
    das sollte aber durchdacht sein.


    Gerade schwäche Spieler haben damit grosse Probleme. diese brauchen Zeit mit ihrer Aufgabe klarzukommen, sich darauf einzustellen.
    auf bestimmten Positione sich einfach überfordert fühlen. Muss das sein, nur der Rotation willen.
    warum soll jemand ins Tor, der nicht will?


    es gibt agierende und reagierende Kinder. grob gesagt sind das dann offensive und defensive Spieler.
    gerade den Schwächeren komme ich als Trainer entgegen, wenn ich sie überwiegend danach aufstelle.


    klar, müssen sie auch mal in anderen Positionen eingesetzt werden, aber doch wohl keine ständiges rotieren. Kinderfussball oder Überforderung?
    Trainervorstellung und Wünsche entsprechen nicht immer dem Bedürfnis des Kindes.


    Für die Talentierteren ist das kein Problem, die kann ich hinstellen wo ich will, die kommen damit klar.


    Noch nicht erlebt? da kommt das Kind zum ersten Training in voller Torwartausrüstung: Ich bin Tormann.
    er hat auch Veranlagung, und sein ganzes Herz ist auf Tormann ausgerichtet.. nach w Spielen kommt dann der Trainer und meint, du mussst aber auch Fussballspielen lernen und gehst ins Feld. der Stürmer, der gar kein Interesse als TW hat, muss ins Tor. Rotation ist angesagt-die 2 Kinder sind todunglücklich. ist das dann kindsgemäss?


    hab jetzt vielleicht etwas übertrieben, genauso übertreiben auch einige das Rotationsprinzip


    nicht das Rotationsprinzip des Trainers sollte massgebend sein, sondern die Bedürfnisse des Kindes.


    viele Kinder hören im C-Jugendalter mit dem Fussballspielen auf (überwiegend die Schwächeneren) ist es da kindsgemäss und richtig in Ausbildungszielen
    einzureihen, die gar nicht ihren Bedürfnissen entsprechen?


    Für mich sind alle Kinder gleichwertig, da aber jedes Kind anders ist (beim Fussball möchte ich da von Können, Vorraussetzungen und Talent sprechen)
    kann jedes Kind an den Trainer den Anspruch stellen, im Vergleich zu anderen ungleich (und somit gleichwertig) behandelt zu werdenl.


    alle über einen Kamm scheren, an alle gleiche Ansprüche stellen, an alle gleiche Aufgabenstellung geben, ist für mich nicht kindsgemäss.


    und es sind nicht wenige Kinder, die man durch ständiges Rotieren überfordert.


    Rotation muss sein, sollte aber in Bezug auf das einzelne Kind sehr durchdacht sein. Rotation des Rotationswillen immer Kindgemäss?


    gg

  • Guenter, jetzt haste dein wahres Gesicht rausgelassen, schön.


    Alles alte vergraute Kamellen die du da benennst. Für mich ist es so, als würdest du den Schlittschuhläufer vom letzten Winter im Sommer beim Angeln finden und versuchen, ihn zu beatmen.


    Ich kann mich hier auch ganz kurz fassen.


    JEDER der Kinderherzen im Kinderalter verletzt, ist ein Körperverletzer.


    DAS was du da alles schilderst sind nichts anderers als die Essens aus tausenden Seiten hier im Forum derer, die Kifu-Gegner sind oder es mal waren!


    Ich finde es lächerlich, dass du Eingangs zur Überschrift schreibst, das du es nicht weisst. Retorisch schwach und ich fühle mich verarscht. DU WEISST GANZ GENAU was dich nervt, was du nicht willst. FAIR PLAY Liga, Kifuregeln...damit kannst du nichts anfangen.


    Erwachsene sind im Kifu restlos überflüssig, vor allem wenn sie so ticken, wie du es gut finden würdest. Sie stülpen den Erwachsenenfußball über Kinder und damit zerstörrt man den Spass der möglich wäre und man verhindert die Entwicklung. Man ist Magath statt Pipi Langstrumpf und wofür? Für das eigene verkorkste Ego, ...für den Schulterkloper der Unwissenden.


    Dein Thema ist hier für mich der letzte Versuch es doch noch zu drehen. Phönix aus der Asche. Ich hoffe, dass die modernen Kollegen dir sinnbildlich genau das Quittieren, was ich bis hier schon geäussert habe.


    Und weisste was, ..ich bin restlos enttäuscht von Dir und dieses Thema was du versuchst hier aufzuziehen ist nicht mehr zeitgemäß und es hat deswegen auch irgendwie keine Berechtigung mehr. Ich habe das Gefühl mir Fusel an den Mund geredet zu haben. Deshalb habe ich auch nun das Gefühl mich hier echt rauszuziehen und am besten nie wieder zu äussern. Uwe ...kannst meine Beiträge restlos löschen, es ist mir zu doof.


    Ich bediene eine D 1 und ich beherzige die Kifuregeln mit wenigen Ausnahmen. Ausnahmen...weil ich scheisse war. Wir standen damit in der letzten Saisonhinrunde auf Platz 1, Rückrunde auf 10 von den besten 12. Diese Saison stehen wir wieder auf 1 und in der Rückrunde ....ist mir scheissegal.


    Die Jungs wollen die Meisterschaft...die wollen alles gewinnen und dafür trainiere ich sie, ich ermögliche es ihnen. Im Gegensatz zu Dir und deinen Anhängern sind sie sozial anscheinend kompetenter als Ihr Erwachsenen, denn sie wollen es zu 100 Prozent als TEAM ohne Ausschluß des Köters vom Schwächsten. Für sie ist es die Championsleage...für mich nicht und dennoch klappt das super. Und das wäre es auch mit anderen Ergebnissen.


    Was maßen Erwachsene sich eigentlich an.


    Treib es doch weiter und pack die Medizinbälle aus und der Treppenlauf wird auch wieder attraktiv....so wie die Lieblingsübung mit dem Rundenlaufen und den anderen einholen und abklatschen...das hat mein Vorgängertrainer -der ein Megatrainer zu sein glaubt- das auch machte.....bis mir ein Spieler in die Arme viel und weinte...."Andre hilfe, ich kriege keine Luft mehr...ich kann nicht mehr und weinte. Was ein Weichei ...sagen viele derer, denen du soeben das Tor geöffnet hast. Die Haie kreisen nun wieder, ermutigt von dir.

  • 6. Warum bin ich so vorgegangen?


    Ich bin als Fremder in einen Verein gekommen, in dem es wie in vielen anderen Vereinen auch, althergebracht zuging.
    nur Tabellenstand zählte, die stärksten Spieler spielten immer, die schwächeren dann wenn sie gebraucht wurden, oder alles gelaufen war usw,
    das bekannte des Erwachsenenfussball halt.


    Vorstände, Eltern, Oma, Opa, Trainerkollegen, die nur diesen Erwachsenenfussball kennen, weil damit aufgewachsen und nichts anderes gehört.


    Da kommt jetzt einer daher, den man gar nicht kennt, und erzählt einem, dass sie jahrelang alles verkehrt gemacht haben?
    ihnen jetzt sagen will, wie es richtig geht.


    Konnte so nicht gutgehen. ähnliches haben ja andere Forumsmitglieder auch schon erlebt und beschrieben.


    Also hab ich einen Weg gesucht, möglichst viel von den Kindern entgegenkommenden Fussball umzusetzten, ohne alle diese Leuten
    direkt vor den Kopf gestossen.


    ich bin also auch Kompromisse eingegangen, zumindest mit dem Erfolg, dass man mich machen liess, den ein oder anderen Trainerkollegen mit
    der Zeit mitziehen konnte, vor allem aber die Elternschaft auf meiner Seite hatte, da ich auch deren Bedürfnisse entgegenkam.
    nur so konnte ich 15 Jahre lang Kindertraining durchziehen,
    dabei hatte ich in all den Jahren eine Familie als Gegner (ging auch ins persönliche) die mir ständig auf die Füsse trat und des öfteren
    versuchte, mich als Trainer zu entfernen. ein gutes Stück grasser, wie Micha es be sich beschrieben hat.


    was ist denn nun sinnvoller, und bringt den Kindern letztendlich mehr?


    das, was man als kindsgemäss bezeichnet zu 100 % knallhart umsetzten will, ohne dass das Umfeld dafür vorhanden ist,
    oder einen gangbaren Weg sucht, bei dem man zwar nicht alles,aber relativ vieles umsetzen kann.


    gescheiterte Beispiele oder grössere Problematik wurden hier ja schon einige beschrieben.


    ich würde gerne eine grössere Anzahl an Beiträgen hier lesen, die bei ähnlichen Vorraussetzungen und Umfeld
    die ja schon des öfteren aufgelisteten Punkte des Kinderfussballes zu 100 % oder annähernd umsetzten und längerfristig damit erfolgreich
    sind, In dem Fall hätte ich kein Problem damit, aufgezeigt zu bekommen, dass ich Unrecht habe.
    Im Gegensatz zu polemischen Beitragen, wäre das produktiv und würde mich das für die Betreffenden freuen.


    gg

  • Es geht dann doch wohl nicht in die Richtung, die ich dachte. Eigentlich überhaupt nicht.
    Mein Ansatz beginnt nämlich erst ab D. Für mich der Übergang in den Jugendfußball.
    Kinderfußball hatte ich vorher keine Erfahrung mit. Da habe ich eine Menge gelernt. Wahrscheinlich ich mich mehr von den Kindern als anders rum. Man hat eine Menge gut gemacht, es gab aber auch viele Situationen wo man sich hinterher ( wenns denn die eigenen koordinativen Fähigkeiten hergäben ) mit Fug und Recht in den Hintern hätte treten können. Eines würde ich aber als KiFu-Trainer immer wieder so machen und da guenter, liegen wir so gar nicht auf der gleichen Welle: Gleiche Einsatzzeiten für jeden. Egal bei welchem Spiel und bei welchem Spielstand. In diesem Punkt bin ich auch kein Stück kompromissbereit. Und meiner Meinung nach redest Du Dir da was schön. Die Schwächeren sind schon glücklich wenn sie nur dabei sind. Sehe ich anders. Aber gut, sind wohl offensichtlich verschiedene Erfahrungswerte.


    Zudem bis jüngere E Rotation auf allen Positionen, dann in abgeschwächter Form. Du erzählst was von "kein Kind auf eine Position hin zwingen, weil es nicht will". Für mich ist ein guter KiFu-Trainer derjenige, der an dieser Stelle ergründet, warum das Kind nicht möchte und nicht einfach sagt "Na gut, dann nich". Und sich dann Gedanken macht wie man das Kind dazu bringt auch diese Position mal auszuprobieren. Hier sind wir nämlich im Bereich der Persönlichkeitsbildung. Stichwort Selbstbewusstsein stärken. Gutes Beispiel Torwart. Für mich die Position, die zur Entwicklung und Förderung der koordinativen Fähigkeiten geradezu genial ist. Keine andere Position im KiFu bietet das in dieser konzentrierten Form. Deswegen war es mein Ziel alle Kinder schon ab G für diese Position zu begeistern. Da ich auf diesem Gebiet absoluter Laie war ( nie selbst Keeper gewesen ) habe ich mir für ein altersgerechtes Torwarttraining Hilfe aus diesem Forum geholt ( an dieser Stelle nochmal besten Dank TW-Trainer).
    Ausnahmslos alle Kinder waren begeistert und ich musste dieses Training immer mal wieder auf Verlangen einbauen. Und bis zur älteren F haben alle Spieler mal im Tor gespielt und zwingen musste ich dazu keinen ! Aus welchen Gründen geht denn ein Kind vielleicht nicht gern ins Tor ?


    1. Es möchte Tore schießen. Okay, grundsätzlich 'ne gute Einstellung :D Möchten die anderen aber auch.


    2. Es hat vor Angst vor dem Ball. Die Gefahr besteht natürlich im Tor, den Ball aus nächster Nähe ins Gesicht zu bekommen. Das kann aber auch im Feld passieren, also ist es ein positionsunabhängiges Problem. Gibt es auch eine Menge Übungen für, würde hier aber zu weit führen.


    3. Es hat Angst Fehler zu machen, welche nun mal auf dieser Position fast zwangsläufig zu Toren führen. Und jetzt kommt der zweite entscheidende Punkt warum ich unbedingt wollte, dass jeder mal im Tor spielt: Das ist nun mal das Schicksal des Keepers. Bekommst kaum was zu tun und der entscheidende Ball geht in der letzten Minute rein. Und Ruck-Zuck bist Du die ärmste Sau auf dem Platz. Jetzt geht es drum, wie deine Mannschaftskameraden damit umgehen. Und dazu ein Beispiel aus der Praxis. Wir spielen diese Saison nur gegen ältere Jahrgänge. Find ich gut und freue mich auf die Saison. Letzte Woche alles gegeben und sie führen völlig verdient 2:1. Ordentlich Chancen versiebt, aber sie geben alles. In den letzten 10 Minuten fängt sich unser Keeper 4 Kirschen. Sorry, aber die gingen alle auf seine Kappe und man sah ihm an, dass er das auch wusste. Und was passiert ? Im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften, die ich in solchen Situationen schon erlebt habe ( und das war wenig kindgerecht ) meckert nicht ein einziger Spieler von mir über ihn. Nichts. Nicht ein Wort. Weil eben alle wussten wie das ist, wenn Du Dir so ein Ding fängst :!: Als sie später aus der Kabine kamen, haben die Eltern und ich spontan geklatscht, weil sie wie ein Team aufgetreten sind. Da bin ich ehrlich: Ich bin vor Stolz fast geplatzt und diesen Orden hänge ich mir an die Brust. Ich würde es jederzeit wieder so machen.
    Guenter, ich denke von Dir, dass Du ein guter Trainer bist und ich sehe Deine Posts auch nicht ganz so kritisch wie Andre. Aber die Sachen mit Spielzeiten und Rotation im KiFu kann ich aus oben genannten Gründen so nicht stehen lassen.


    Ich dachte eigentlich es würde um ein Thema gehen, dass mir zur Zeit schlaflose Nächte bereitet. Mir rennt aber jetzt die Zeit davon und ich werde bei Gelgenheit ein eigenes Thema dazu erstellen. Es geht z.B. darum, dass ich ( ganz wichtig: in der D ) den oben erwähnten Keeper aus dem Spielbetrieb genommen habe, um ihn zu schützen. Weil er auch im Spiel danach richtige Böcke hatte und einige Spieler leise ( aber für mich hörbar ) seine Auswechslung fordern, da sie kein Vertrauen mehr in ihn haben. Es geht darum wie man damit umgeht, wenn man 12 Spieler dazu bekommt, die eben in der Mehrzahl offensichtlich nicht altersgerecht trainiert wurden. Deren technischer Ausbildungsstand teilweise erschreckend ist. Deren Disziplin schwach oder gar nicht ausgeprägt ist und damit auch die trainings- und spielwilligen Spieler nerven und stören. Und noch einige andere Sachen.

  • Gleiche Einsatzzeiten für jeden. Egal bei welchem Spiel und bei welchem Spielstand. In diesem Punkt bin ich auch kein Stück kompromissbereit. Und meiner Meinung nach redest Du Dir da was schön. Die Schwächeren sind schon glücklich wenn sie nur dabei sind. Sehe ich anders. Aber gut, sind wohl offensichtlich verschiedene Erfahrungswerte.


    dass Schwächere glücklich sind, wenn sie nur dabei sind, habe ich nicht geschrieben, wer im Aufgebot war hat mindestens 1/2 Halbzen. gespielt.
    Sie waren trotzdem immer beim Spiel, genau wie die Besseren, wenn diese nicht im Aufgebot waren.
    ich hatte 13 Spieler, manche Gegener reisten mit 15 Jungs an, 6 plus 1 und 2x20 Minuten Spielzeit, das ist mir für das einzelne Kind dann effektiv zuwenig Spielzeit. dann lieber noch ein Freundschaftspiel zusätzlich in der Woche.
    Andererseits hätte ich als Vater keine Lust am Samstag die Gartenarbeit zu unterbrechen, 2,5 Stunden unterwegs sein, um meinen Sohn nur 15 Minuten spielen zu sehen



    Gutes Beispiel Torwart. Für mich die Position, die zur Entwicklung und Förderung der koordinativen Fähigkeiten geradezu genial ist. Keine andere Position im KiFu bietet das in dieser konzentrierten Form. Deswegen war es mein Ziel alle Kinder schon ab G für diese Position zu begeistern. Da ich auf diesem Gebiet absoluter Laie war ( nie selbst Keeper gewesen ) habe ich mir für ein altersgerechtes Torwarttraining


    was glaubt du, was ich in 2 Jahren G-Aufbauzeit eigendlich gemacht habe?
    was glaubst du wer später im Training im Tor war, garantiert nicht immer die, die im Spiel im Tor standen
    wenn sich dann 3 rauskristallisieren,die gerne ins Tor wollen, hab ich auf diesem Posten schon genug Rotation (Tor-Feld)
    und was bringt es einem Kind, wenn ich es 1mal (viel öfters ist es ja wohl kaum möglich, wenn alle rotieren sollen) ins Tor stelle, und in diesem Spiel wegen Überlegenheit nichts zu tun bekommt, oder umgekehrt
    ein Tor nach dem anderen kassiert.? bestimmt keinen Spass.
    was glaubts, wer mit dem Co zum TW-Training in die Sandgrube ging? zu dieser Station wollten alle und gingen auch alle.
    gewisse Sachen sollte man schon vorraussetzen, man kann nicht alles schreiben.


    wofür ist eigendlich Trainingszeit da? vieles was kindsgemäss gefordert wird, ist doch dort unterzubringen, viel intensiver und mit mehr Zeiten,
    als in den 20 Minuten Spielzeit am Samstag.

  • Günter, zu Deinem Beitrag erstmal (?) keine inhaltliche Rückmeldung. Du hast viel Arbeit in eine ausführliche Darstellung einer "Herzensangelegenheit" gesteckt und ich finde, das verdient eine ernsthafte Rückmeldung. Zu dieser fehlt mir nicht nur jetzt die Zeit, sondern - noch viel wichtiger - die langjährige Erfahrung.

    Es geht darum wie man damit umgeht, wenn man 12 Spieler dazu bekommt, die eben in der Mehrzahl offensichtlich nicht altersgerecht trainiert wurden. Deren technischer Ausbildungsstand teilweise erschreckend ist. Deren Disziplin schwach oder gar nicht ausgeprägt ist und damit auch die trainings- und spielwilligen Spieler nerven und stören. Und noch einige andere Sachen.

    Wie Steini sagte, ging es in eine andere Richtung als ursprünglich gedacht. Bin gespannt auf Steinis Thread, weil da ein paar Themen anklingen, mit denen ich mich aktuell auch beschäftige.

    Treib es doch weiter und pack die Medizinbälle aus und der Treppenlauf wird auch wieder attraktiv....so wie die Lieblingsübung mit dem Rundenlaufen und den anderen einholen und abklatschen...das hat mein Vorgängertrainer -der ein Megatrainer zu sein glaubt- das auch machte.....bis mir ein Spieler in die Arme viel und weinte...."Andre hilfe, ich kriege keine Luft mehr...ich kann nicht mehr und weinte. Was ein Weichei ...sagen viele derer, denen du soeben das Tor geöffnet hast. Die Haie kreisen nun wieder, ermutigt von dir.

    erschreckendes Niveau, ansonsten: Ohne Worte.

  • Jetzt hab ich doch nach längerer Schreibpause mal mein Passwort wieder rausgekramt.


    Vielen Dank für die ausführliche Darstellung guenter! Ich finde da einige Sachen in Deinen Beiträgen, die ich nachvollziehen kann, einige die ich ähnlich mache und einige Dinge über die ich aktuell nachdenke. Anderes würde ich so nicht machen. Aber da muss jeder seinen weg gehen.


    Ich habe das in der vergangenen Saison zB bei den Spielen so gehandhabt, dass ich immer 10 Spieler mitnehme. Die 3 Spieler, die in der 1. HZ von der Bank starten, sind in der 2. HZ in der Startaufstellung. Und ich habe durchaus bei 14 Kindern auch ein paar stärkere gehabt und ein paar schwächere. Und da habe ich mich dann an den Gegnern orientiert und versucht, die Zusammenstellung entsprechend anzupassen. Ich sehe daran auch nichts KiFu Feindliches, wenn man die schwächeren gegen einen starken Gegner weniger spielen lässt, wenn man das dann bei einem Spiel gegen einen schwächeren Gegner ausgleicht. Die Kinder haben auch nix davon, wenn sie gegen einen sehr starken Gegner nur hinterherlaufen und am Ende frustriert vom Platz schleichen, weil ihnen kaum was gelungen ist und sie auch kaum an den Ball gekommen sind...


    Leider habe ich auch wenig Zeit, um ausführlich auf alles einzugehen, aber ich fand es sehr interessant das mal so ausführlich zu lesen. :)


    LG
    Maik

    • Offizieller Beitrag

    Günter, schlimm ... ganz schlimm. Ich möchte da auch gar nicht zu weit ins Detail gehen, aber du hast dir eine Traumwelt aufgebaut um so handeln zu können, wie du es beschreibst. Mit deinen "Argumenten" spielst du einen Doppelpass nach dem nächsten mit Kindertrainern, die Ausreden für ihr Fehlverhalten suchen.

    dass Schwächere glücklich sind, wenn sie nur dabei sind, habe ich nicht geschrieben, wer im Aufgebot war hat mindestens 1/2 Halbzen. gespielt.

    Hast du doch geschrieben, nämlich hier:

    Er gehört zu den Gewinnern, ob er eine Halbzeit, ganz oder nur Ersatzmann war.
    "Günter, wir haben gewonnen, ich war dabei" , stolz wie Oskar, obwohl er gar nicht gespielt hat.

    Außerdem stimmt das nicht, du hast es dir nur lange genug eingeredet. Denn diesen "stolz wie Oskar" hat es nach deinen eigenen Aussagen so nie gegeben und wenn du schon immer von Erfahrung schreibst, ich habe solch ein Kind in vielen Jahrzehnten Jugendarbeit nie kennengelernt. In der Realität sind diese Kinder tieftraurig, du hättest mal genauer hinschauen sollen. Kinder sind Egoisten und das was du beschreibst, möchten die Verantwortlichen für ihr eigenes Ego gerne so sehen und reden es Kindern so lange ein, bis sie es glauben. Sie plappern es den Erwachsenen dann nach, was sollen sie auch anderes machen? Diese Kinder werden dem Fußball und noch schlimmer dem Sport verloren gehen, denk mal darüber nach.

    Eltern wollen, und das ist doch ganz normal, ob in Schule oder sonstwo, dass ihr Kind zu den Gewinnern gehört, zu den Besten.
    wer Kinder hat, und anders denkt, verleugnet sich selbst.

    Eltern wollen, dass ihre Kinder spielen und nicht nur zuschauen. Du schreibst von den Eltern der talentierten Kindern, aber wie denken die Anderen? Pures Elitedenken, du hast als Trainer aber auch eine Verantwortung für die "Looser". Du glaubst doch nicht ernsthaft, den Eltern ist der Sieg wichtig egal ob das eigene Kind gespielt hat oder nicht?

    Trainervorstellung und Wünsche entsprechen nicht immer dem Bedürfnis des Kindes.

    Da stimme ich dir zu, denke selbst mal darüber nach.

  • Kann es sein, dass einige günter hier falsch verstehen? Er hat doch beschrieben, dass immer möglichst alle Kinder aus der Gruppe dabei waren und dass nicht immer alle gespielt haben. Je nach Gegner haben auch die stärkeren zugeschaut und ihre Kameraden angefeuert. Und alle Kinder hatten über die Saison die gleichen Spielzeiten.


    Oder hab ich das jetzt komplett falsch verstanden??? 8o

    • Offizieller Beitrag

    "wer im Aufgebot war hat mindestens 1/2 Halbzen. gespielt" und dann "stolz wie Oskar, obwohl er gar nicht gespielt hat."
    Eindeutiger geht es nicht mehr und zeigt: irgendetwas stimmt da nicht, egal was ich mir raussuche, ich werde mit dem anderen Argument erschlagen. ich habe keine Lust mehr Günter immer falsch zu verstehen, diese Antwort bekomme ich ständig.

  • Ich finde das von günter geschrieben aber absolut schlüssig:


    heisst für mich: 13 Spieler in der Gruppe, davon 10 im Aufgebot und 3 Zuschauer.


    Zitat


    "wer im Aufgebot war hat mindestens 1/2 Halbzen. gespielt" und dann "stolz wie Oskar, obwohl er gar nicht gespielt hat."

    Das widerspricht sich für mich nicht, wenn es die Zuschauer waren, die stolz wie Oskar waren. Sonst wäre es merkwürdig.

  • Hast du doch geschrieben, nämlich hier:


    Zitat von »guenter«
    Er gehört zu den Gewinnern, ob er eine Halbzeit, ganz oder nur Ersatzmann war.
    "Günter, wir haben gewonnen, ich war dabei" , stolz wie Oskar, obwohl er gar nicht gespielt hat.


    Außerdem stimmt das nicht, du hast es dir nur lange genug eingeredet. Denn diesen "stolz wie Oskar" hat es nach deinen eigenen Aussagen so nie gegeben und wenn du schon immer von Erfahrung schreibst, ich habe solch ein Kind in vielen Jahrzehnten Jugendarbeit nie kennengelernt.

    So wie ich Günter verstanden habe, hat der Spieler "über die Saison" genau so viel gespielt wie alle anderen. Um pro Spiel nicht zu wild zu wechseln, hat Günter für jedes Spiel einen begrenzten Kader nominiert. Nichtnominierte sind aber wohl auch gerne zum Spiel gekommen und haben sich durch dieses Vorgehen als Teil der Mannschaft gefühlt, selbst wenn sie an diesem Spieltag (!!!) nicht gespielt haben. Ich finde das einen pragmatischen Vorschlag für alle Jungtrainer, die 18-20 Kinder betreuen und alle gleichmäßig (über die Saison, nicht pro Spiel) spielen lassen wollen.

    Kann es sein, dass einige günter hier falsch verstehen? Er hat doch beschrieben, dass immer möglichst alle Kinder aus der Gruppe dabei waren und dass nicht immer alle gespielt haben. Je nach Gegner haben auch die stärkeren zugeschaut und ihre Kameraden angefeuert. Und alle Kinder hatten über die Saison die gleichen Spielzeiten.


    Oder hab ich das jetzt komplett falsch verstanden??? 8o

    Frage ich mich auch.



    Ich sehe in Günters Beitrag den Versuch, engagierten Kifu-Trainern (vor allem denen ohne langjährige Erfahrung im Kifu, ab etwa drei - fünf Jahren) einen praktischen und pragmatischen Leitfaden zu geben, wie sie mit den differierenden Ansprüchen in ihrem Umfeld klar kommen, ohne sich dabei aufzureiben, aber auch ohne die Grundprinzipien des KiFu zu verraten.


    Das Umfeld des Trainers besteht aus: den Trainerkollegen und Betreuern im Team, den Trainerkollegen und Betreuern im Verein, den Funktionsträgern im Verein, den stärkeren, schwächeren, mittelmäßigen, talentierten und weniger talentierten Spielern, den Vätern der stärkeren, schwächeren, mittelmäßigen, talentierten und weniger talentierten Spielern, den Müttern der stärkeren, schwächeren, mittelmäßigen, talentierten und weniger talentierten Spielern (die haben oft andere Vorstellungen und Meinungen als die Väter), den Trainerkollegen im Forum und und und ...


    Einflussfaktoren in diesem Umfeld sind außerdem:
    Struktur (Machtverhältnisse) im Verein, formelle und informelle Autoritäten, soziales Umfeld (gemeint ist vor allem der informelle Einfluss im Dorfverein von den Familien, die seit Generationen in dem Dorf leben), die Persönlichkeit des Trainers (Auftreten, Kommunikationsverhalten, Belastbarkeit, Fantasie, berufliches Umfeld, fußballerisches Eigenvermögen bzw. eigene fußballerische Vergangenheit) und und und.


    Und in diesem Umfeld gehen alle beteiligten Personen auf den engagierten Kifu-Trainer
    zu, drücken ihm fest die Hand und sagen: "Wir haben volles Vertrauen in
    Dich, egal was passiert, wir sind zufrieden" - und halten sich ein Jahr
    lang raus? Und der relativ unerfahrene Trainer macht auch alles super, trifft immer die richtigen Entscheidungen, hat nie Selbstzweifel oder Konflikte, die er mit anderen (und mit sich selber!) austragen muss? Glaube ich beides nicht.



    Uwes Reaktion "schlimm, ganz schlimm" hat mich persönlich ziemlich getroffen - ich hielt Andres Ausfall für eine Einzelmeinung: Bin ich so blöd, dass ich Günters wahres Gesicht ("Traumwelt", "FAIR PLAY Liga, Kifuregeln...damit kannst du nichts anfangen") nicht erkenne?


    Ich habe großen Respekt vor Uwes und Günters Erfahrung im Kinderfußball. Seid Ihr wirklich so weit auseinander?

    • Offizieller Beitrag

    Das widerspricht sich für mich nicht, wenn es die Zuschauer waren, die stolz wie Oskar waren

    ... wenn es denn so war ;) und ich kenne Günters Antwort ;)


    Leider haut Günter mit vielen seiner Sätze setzen Dinge um, die mühsam wieder aufgebaut werden müssen. Ich kenne das schon und warte auf die ersten Mails: "Rotation ist quatsch!" "Kinder wollen doch auch gewinnen!" und "solche Kompromisse müssen möglich sein". Nein, sind sie nicht, es werden schon genügend Kompromisse gemacht. Es ist ein Unterschied, ob ich mich im kleinen Kreis von Trainerfreunden und Eltern bewege oder ob ich in Brennpunkten den Kinderfußball durchsetzen will. Dort würde man Günter seine eigenen Argumente um die Ohren hauen, aber nicht in die Richtung die er sich erhofft. Was glaubst du Günter was bei Lesern deiner Beiträge hängen bleibt, die vom kindgerechetem Fußball nichts wissen wollen?


    Und ja, ich bin mit Günter soweit auseinander. Ich beanspruche nicht, vor 30 Jahren die Weisheit im Kinderfußball besessen zu haben. Was Günter teilweise beschreibt, gab es bei mir in der Zeit so nicht. Es ist auch immer Kompromiss hier und Kompromiss da, ein einfacher Weg. Manchmal muss man sich auch in den Wind stellen und auf Kompromisse verzichten. Das ich Günters Statements für "schlimm" halte, meine ich auch so und ist kein "Ausfall". Erfahrung hin oder her, manchmal ist sie ein schlechter Ratgeber.
    Nehmen wir das "Gewinndenken": Günter unterscheidet zwischen gewinnen "wollen" oder "müssen", damit ist wieder jede Hintertür geöffnet. Ein Kompromiss den man jedem so verkaufen kann, wie er es gerne hören möchte.