F-Spieler in E2 abgeben.

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    Hallo,


    ein körperlich und geistig sehr gut entwickelter Spieler aus meiner F-Jugend hat letze Woche zwei Spiele bei der E2 gespielt, weil er aufgrund von Verletzung und Krankheit in beiden E-Mannschaften ausgeholfen hat. Ich habe ihn mit der Maßgabe abgegeben, dass es nicht zum Regelfall wird. Nun ist er dort ein geschlagen wie eine Bombe :) Erstes Spiel 6:2 (3 Tore. 1 Vorlage) zweites Spiel 5:4 (2 Tore, 1 Vorlage). Ich habe in meiner F nur 18 Kinder für 2 Mannschaften, E-Jugend sind genug Kinder. Jetzt wollen sie ihn fest in die E2 hochziehen. Dem Kind würde es sicher etwas bringen, dort kann er auch auf der für ihn besten Position im zentralen MF spielen. Es sitzen dann aber Spieler der E2 draußen, bei mir kann es sein dass ich nicht voll werde und mein bester spieler, welcher zu erfolg und damit auch spaß bei den anderen beiträgt, fehlt. Ich kann zwar auf eine G-Jugend zurückgreifen, aber auch da ist es eng mit den Kindern.


    Was empfehlt ihr? Hab mich jetzt soweit durchgesetzt, dass er bei mir spielt, ich ihn bei bedarf oder leichten gegnern abgebe. Aber irgendwie hab ich doch ein schlechtes Gewissen.


    VG Fichting

    Im Grundsatz halte ich nichts davon, Spieler vorzeitig in eine ältere Altersklasse zu nehmen, es sei denn, es ist ein echter Überflieger. Dass ein starker F-Spieler in einer E2 gut aussieht, ist aber nicht ungewöhnlich. In den letzten Jahren war es bei uns immer so, dass die F1 stärker war als die E2, die E1 stärker als die D2 usw. Aus meiner Sicht, macht es nur Sinn, einen F-Spieler in die E-Jugend zu holen, wenn er Leistungsträger in der E1 sein kann und diese Maßnahme für seine Entwicklung förderlich ist. Ob das in einer E2 der Fall ist, wage ich zu bezweifeln, da er dort i.d.R. auf schwächere Mitspieler und Gegner trifft. Einen Spieler vorzeitig in einer 2er-Mannschaft zu ziehen, kann nur dann sinnvoll sein, wenn dort zu wenig Spieler sind. Das ist ja bei Euch nicht der Fall, im Gegenteil, würde er dort Spieler verdrängen. Das ist nicht gut! Fraglich ist auch, ob es hier um die Entwicklung des Kindes geht oder doch eher darum, die Ergebnisse der E2 aufzupolieren. Letzteres sollte schon mal kein Grund für so eine Aktion sein.

    Danke :) genau mein reden. Der Trainer ist denke auch nur auf die Ergebnisse aus. Falscher Ansatz! Ich versuche auch durchzusetzen, dass er bei uns bleibt. Gegen Ende der Saison ist das was anderes.

    Bin inhaltlich bei Ranwie, aber mir fehlt ein bisschen die Sicht auf den Spieler:


    - Was will der denn selbst?
    - Was wäre für den Spieler am besten, unabhängig von Mannschaftsstärken oder anderen Interessen des Vereins?


    Vielleicht wäre es ja auch denkbar, dass der gute F-ling parallel auch mit der E2 trainiert.


    Grüße
    Oliver

    Habe als Papa ähnliche Frage / Überlegungen: Mein Sohn (F1-Spieler) scheint auch "talentiert" genug zu sein, um bei der höherklassigen (also älteren) mitzuspielen. Zumindest haben das alle drei in der Sache betroffenen Trainer so gesehen (Trainer der F1, Trainer der E und Trainer der regelmäßig stattfindenden Feriencamps für die E-Jugend - für die F gibt es keine Feriencamps). Letztendlich wollte mein Sohn in der F1 bleiben ("sicherer Hafen", seine Kumpels sind dort, mal nicht immer nur verlieren - wie im Verein zuvor, wo seine Mannschaft nur gegen ältere Jahrgänge gespielt und natürlich verloren hat) und hat sich so entschieden.
    Nun ist es so, dass man in seiner Grundschule nicht Fußball auf dem Pausenhof spielen darf und dass es bei uns keine Bolzplätze o.ä. gibt, nur Wald und Handball. Ich denke hier würde ein dritter Trainingstag in der Woche meinem Sohn vielleicht guttun und habe nach Rücksprache mit meinem Sohn den Trainer gefragt, ob mein Sohn denn vielleicht 1 zusätzliches Training in der Woche bei der E3 helfen könnte einfach ein wenig mehr spielen zu können. So könnte er 3 mal die Woche Fußball spielen. Der F1-Trainer hätte nichts dagegen, mein Sohn kennt all die Spieler und umgekehrt. Nun bin ich mir nicht sicher, ob der Verein bzw. der Trainer der E3 das gutheißen würde, denn es sollen die einzelnen Jahrgänge strikt getrennt werden. Ich denke, wenn Spieler in ihrer Altersstufe (der eigenen Mannschaft) unterfordert bzw. überfordert sind, es durchaus Sinn macht diese bei älteren bzw. jüngeren in welcher Form auch immer mitspielen oder mit trainieren zu lassen. So sehe ich das jedenfalls bei den F1-Mannschaften im Training. Andererseits bin ich auch nur ein "Papa", der gerne Fußball schaut und mal mitspielt, aber nicht genug Wissen hat in diesem Bereich.
    Möchte ich hier zuviel als Papa ?

    Die Lösung ist eigentlich ganz einfach aus meiner Sicht: Frag den E3-Trainer (oder auch den E2-Trainer), ob er einverstanden ist.


    Wenn Dein Sohn dann wirklich dreimal die Woche trainieren will, ist es in Ordnung.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

    Generell: Was ich nicht verstehe ist die Regel "es sollen die einzelnen Jahrgänge strikt getrennt werden". Das ist sinnvoll in Großvereinen, die so viele Mannschaften in einer Altersklasse haben, dass sie die Kinder einigermaßen leistungshomogen einteilen können. Bei kleinen Vereine, die nur eine Jugend pro Jahrgang oder sogar pro Altersklasse haben ist das nicht sinnvoll, da man so den fussballerisch herausragenden Kindern nicht gerecht wird und sie so vermutlich verliert.


    Konkret zu Deinem Sohn: Wie Ranwie schon oben ausführte, ist es normal, dass ein durchschnittlicher bis guter F1-Spieler bei E2 mitspielen kann. Sooo groß sind die Leistungsunterschiede da ja meist nicht. 3-mal Training die Woche klingt erstmal viel, aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass das durchaus ok ist. Man muss halt gucken, ob die Schule darunter leidet und das dennoch ausreichend Zeit für andere Aktivitäten bleibt. Also wenn Dein Sohn und der E-Trainer wollen, sehe ich das als unproblematisch an.


    Grüße
    Oliver

    So wie ich es verstanden habe, meint er mit "Jahrgängen" die Trennung zwischen U9, U11 usw.
    Da kann man schon mal Ausnahmen machen, m. E., aber man muss eben auch sehen, ob es sinnvoll ist. Wenn es eh ausreichend U11-Spieler gibt, dann würde ich ihn zwar mittrainieren lassen, aber eben nicht spielen.

    "Multiple exclamation marks,' he went on, shaking his head, 'are a sure sign of a diseased mind."
    Terry Pratchett

    Hallo "Ein Papi"!


    3 x die Woche Training ist für einen F-Jugendlichen sicherlich sehr reichlich, wenn auch nicht unbedingt zuviel. Wie die Vorredner gesagt haben, sollte man 1. das Kind fragen, 2. die schulischen Leistungen berücksichtigen und 3. die fußballerischen Leistungen angucken. Zusätzlich kommt noch hinzu, wie sich die anderen Spieler dazu äußern. Wenn einer eine "Sonderwurst" bekommt, wollen das vielleicht auch andere, bzw. nehmen manche ihm das übel. Ich würde da aufpassen und ihn eher nur "normal" trainieren lassen, ob nun in der F- oder der E-Jugend.

    Mit Jahrgängen meine ich, dass bei uns aktuell die F-Jugend so eingeteilt wird: F1 = Jahrgang 2004, F2 = Jahrgang 2005. Bei der E-Jugend verhält es sich ebenso: E1 = Jahrgang 2002 E2 + E3 = Jahrgang 2003. D.h. es soll kein F2-Spieler in der F1 spielen usw.
    Ich möchte ja eigentlich auch nur, dass er mehr spielen kann und nicht unbedingt trainieren soll. Bei uns hier haben wir viel Wald, wenig Wiesen, keinen Bolzplatz oder ähnliches. Und da ich weis, wenn die Kinder Platz zum Fußball spielen haben, hören die gar nicht mehr auf, bin ich auf den Gedanken des zusätzlichen Trainings gekommen. Vielleicht sollte ich aber einfach einen zusätzlichen Termin beim Verein anfragen, wo nur gespielt wird ? Fragen gibts.

    Eine gute Sache in diesem Alter ist es auch, wenn ein Kind nicht nur Fußball, sondern auch noch einen anderen Sport, egal ob jetzt Leichathletik, Turnen oder das o.g. Handball ausübt, wenn es ihm Spaß macht.
    Viele gute Fußballer waren z.B. in ihrer Jugend auch Handballer (Klose, Poldi) und ähnliches.

    Zitat von Don Quijote

    Bin inhaltlich bei Ranwie, aber mir fehlt ein bisschen die Sicht auf den Spieler:- Was will der denn selbst?- Was wäre für den Spieler am besten, unabhängig von Mannschaftsstärken oder anderen Interessen des Vereins?Vielleicht wäre es ja auch denkbar, dass der gute F-ling parallel auch mit der E2 trainiert.GrüßeOliver

    hmm umso mehr ich darüber nachdenke, umso schwieriger ist das. Menschlich kommt er bei uns bestens klar...aber auch die Kinder aus der E2 kennt er durch die letztjährige F-Jugend. Er ist allgemein sehr pflegeleicht, leistung und verhalten Top (Sohn des Kapitäns der ersten Mannschaft - :-)).


    Beste Variante mMn: Training 1xE1 und einmal F1 - Spiel dann regelmäßig in der F ( unsere Liga ist sehr ausgeglichen und auch da wird er gefordert) - in Ausnahmen E2 oder E1(kann meiner Meinung nach auch da mithalten)


    Kommunikation zwischen Eltern, Verein und den beteiligten Trainern ist TOP - da gibt es keine Probleme.


    Zu Papi: aus der Ferne würde ich das auch ähnlich bei dir sehen. Ich denke ein so junger Kicker braucht eine Mannschaftszugehörigkeit - also man kann ihn nicht mal dort und dort hinstecken. Aber es spricht noch nichts gegen einzusätzliches Training in der E!?! Leistungsmäßig bringt ein fester bestandteil in der E3 sicher nichts...bis auf eventuelle körperliche Vorteile ist erfahrungsgemäß diese qualitativ besser als eine F1...


    VG Philipp

    Danke noch einmal für die Hinweise.
    1. Es ging mir in erster Linie nur um die Frage weiterer Spiel- bzw. Bewegungsmöglichkeiten für den lebendigen Sohnemann. Das mit dem Handball finde ich gut und er auch, denn er macht in der Schule auch schon beim Handball mit. Ich möchte ihm halt nur mehr Möglichkeiten zum Spielen und Bewegen anbieten, da ich selber nicht jeden Tag stundenlang mit ihm spielen kann und Training bei uns nicht gleich "spielen" ist.
    2. Das mit der Frage, ob er als F1-Spieler zu den älteren E-Spielern "hochrücken" soll, hatten wir (er selber, alle beteiligten Trainer und ich) schon überlegt, geklärt und letztendlich mein Sohn entschieden.
    Ich fand es als Vater halt nur am Anfang dieser Punktspielsaison wenig hilfreich, wenn wir in unserer Punktspielhinrunde von 11 Gegnern 7 jüngere Teams haben, die absolut keine Chance gegen ältere Kinder haben und schon gar nicht gegen ihn, weil die alle einfach noch so "klein" sind (mein zweiter Sohn spielt ebenfalls bei den Jüngeren). Ich denke mir Ergebnisse wie 25:0 bis 40:0 sind einfach für nichts und niemanden hilfreich und bringen nichts - und davon hat die Mannschaft 7 Spiele (vielleicht sollte die ältere Mannschaft hier wie beim Handball auf einen Feldspieler verzichten - oder nur mit dem linken Fuß spielen). Jetzt hatten wir einen gleichwertigen Gegner und ein spannendes Spiel. Ich denke daran (an stärkeren) soll man sich richten und messen. Aber das kommt denke ich auch mit der Zeit. In der letzten (und ersten) Saison hat er als Bestandteil der jungen Mannschaft ja mehr Spiele verloren als gewonnen (wobei die Mannschaft immer prima gespielt hat) gegen die älteren. Ich denke, dass muss jetzt ein wenig kompensiert werden, bis er merkt, dass es gegen jüngere Mannschaften einfach langweilig wird.


    Auf jeden Fall danke nochmal

    2 Mal editiert, zuletzt von Ein Papi ()

    Grundsätzlich sollte ein Kind immer dort spielen wo es sich am wohlsten fühlt!


    Wenn wir die Kinder aber fördern und auch fordern wollen, dann sollte es ruhig eine Altersklasse höher spielen.
    Was hier geschrieben wird, ein F-Jugendlicher sollte nur hochgezogen werden, wenn er auch in der E1 ein starker Spieler ist, halte ich für überzogen. Gegen zwei Jahre ältere Kinder zu spielen, ist schon eine ziemlich große Herausforderung!


    Nach Fichtings Beschreibung des Spielers würde ich es rein sportlich begrüßen, wenn er in der E2 spielt. Aber dazu gehören natürlich gewisse Rahmenbedingungen dazu, zb. das die abgebende F1 genug Spieler hat...

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

    Zitat von Bondscoach

    Grundsätzlich sollte ein Kind immer dort spielen wo es sich am wohlsten fühlt!

    Das klingt mir zu sehr nach Wunschkonzert.

    Zitat von Bondscoach

    Was hier geschrieben wird, ein F-Jugendlicher sollte nur hochgezogen werden, wenn er auch in der E1 ein starker Spieler ist, halte ich für überzogen. Gegen zwei Jahre ältere Kinder zu spielen, ist schon eine ziemlich große Herausforderung!

    Ich kann dazu aus Sicht des Jugendleiters nur sagen: wenn man das "Hochziehen" nicht stark einschränkt, öffnet man die Büchse der Pandora. Es ist ja so schon der Normalfall, dass man ständig ehrgeizige Eltern auf der Matte stehen hat, die unbedingt ihr Kind eine Altersklasse höher spielen sehen wollen. Das fängt bei den Bambini schon an, die unbedingt in die F sollen. Gegenüber solchen Eltern muss man schon gute Argumente haben, warum das eine Kind "hoch" darf und das andere nicht.


    Wir machen das daher grundsätzlich nur bei absoluten Ausnahmetalenten. In den letzen vier Jahren war das genau 1 Spieler, der auch inzwischen bei einem Bundesligisten kickt. Würden wir in diesem Jahr die F1-Spieler mit den E2-Spielern vergleichen, so müsste die F1 komplett als E2 antreten, da ausnahmslos ALLE Spieler dort besser sind als die E2-Spieler. Das gleiche gilt für E1 und D2. Welchen Sinn soll ein solcher Vergleich also machen? Maßstab kann daher m.E. immer nur die erste Mannschaft einer Altersklasse sein. Wir bilden übrigens keine Jahrgangsmannschaften, sondern teilen die Teams nach Spielstärke ein.

    Ich habe selber einen sehr talentierten Bruder, der auch schon bei größeren Vereinen (Eintracht Frankfurt) gespielt hat, nach eine längeren Fehlzeit musste er den Verein verlassen und es war unheimlich schwer, wieder in ein Team mit einer starken Jugend zu rücken. Da das Niveau seines neuen Vereins, jedoch nicht das aller beste war, habe ich mit dem Trainer gesporchen, ob er sogar zwei Jahränge überspringen kann. Gesgat getan und wir haben es nicht bereut! Er hat in einem Jahr einen enormen Leistungssprung gemacht! Vor allem im mentalen Bereich.


    Meiner Meinung soltest du den Jungen ziehen lassen, da es von Vorteil für seine Entwicklung ist. Und falls er später mal ein großer werden sollte, wird er sicherlich an dich denken und dir dankbar sein:) Das wäre doch auch ein riesen Erfolg für dich:)

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