Darf Fussball etwas kosten?

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  • Mir ist das alles zu "kommunistisch" im Denken und damit eben: realitätsfremd, wenn gleich im Fußball noch sehr wirkmächtig. Verklärst du nicht den DFB, ist er so kommunardenartig gut? Er hat keine überzeitlich personale Identität, d.h. den von dir belobigten DFB gibt es nicht! Es gab früher andere bestimmende Leute wie heute. Die sitzen aber vor allem bei der FIFA, wo grad gestern wieder Millionenzahlungen an korrupt "gleicher als gleiche" Spitzen-Funktionäre bekannt wurden...


    Da hocken m.E. komplett anders gepolte Menschen wie früher: ohne die Ideale, die den Fußball o. einen DFB mal nach oben brachten! Das ist ganz ähnlich wie bei politischen Ein-Parteien-Systemen: am Anfang war es basisdemokratisch, die "Revolution" als Bewegung einer breiten Mehrheit, am Ende aber gibt es nur noch einen obersten Großen Vorsitzenden* und viele eifrige Radfahrer um ihn herum: nach oben buckeln, nach unten treten... das ist dem Wandel der Zeit geschuldet und daher gehen Systeme immer an sich selbst zugrunde, wenn sie radikale, d.h Erneuerungen von Grund auf wollende Kräfte unterdrücken, so den authentischen Kontakt zu ihrer "Basis" verlieren, sich nicht mehr durchweg zu dynamisieren verstehen: unbeweglich "im Kopf" eben werdend. Der Fußball könnte sich längst in solch einer Todesspirale befinden, d.h. es scheint immer nur bergauf zu gehen: dank dienstfertigen "Radfahrer-Mentalitäten" alles super, in Wahrheit aber... Wir leben in Demokratie und freien Märkten, im Nachwuchs des Fußballs soll aber nur einer den Ton angeben und alle anderen dem im Prinzip folgen, indem die Kosten - eben für Kinder: Qualitätsmängel, psychische Schäden für ihren Elan etc. - verschwiegen werden müssen?? Mehr Freiheit täte da Not, da Verantwortung für Gemeinschaft, Kinder als künftige generation, eben in der Praxis oft fehlt (Ausdruck davon: die diese Kinder-Not abwenden müssende/sollende FPL)!


    "Diesen Vorsitz aber führt das Geld, das seine Macher lenkt u. sich dank guter alter Tradition nach unten "kommunistisch", "gemeinnützig" verkauft - wer kann das denn immer noch glauben???

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

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    • Offizieller Beitrag

    na ja ;) ;


    der DFB besteht aus dem Verband, GmbHs, die Internetseiten werden von der Telekom und andern Unternehmen vermarktet.
    Die DFL und damit der Profifußball wurde vor Jahren ganz schlau vom DFB getrennt.


    Der DFB ist es nicht, jedenfalls nicht mehr, er trägt aber die Vernatwortung und kann sich dieser nicht entziehen, nur weil "gestaltet" wird. rechtlich ist das ok, aber.....
    Der DFB ist nunmal der Dachverband und zieht sich immer mit der Begründung "wir haben keinen Einfluss" raus, wenn es kritisch wird. Dann sind die Verbände, die Vereine schuld, man macht es sich ganz schön einfach.
    Gemeinsam mit der DFL schafft der DFB ja auch andere Dinge.

  • Ich kann hier die meisten Meinungen im Forum absolut nachvollziehen und sehe es trotz allem gespalten. Einerseits sehe ich meine Trainertätigkeit (für die ich im Übrigen keine Zahlung erhalte) als "Ehrenamt" an. Andererseits muss ich ganz klar sagen, dass ich ohne die "Anerkennung" (in Form von Lob) der Eltern, wahrscheinlich nicht lange eine derartige Tätigkeit machen würde. Ich bin vom Wesenstypus eher perfektionistisch und investiere dementsprechend doch recht viel Zeit in die Vor- und Nachbereitung, sowie ins Training. Die Erfolge der Mannschaft motivieren mich natürlich entsprechend und sorgen dafür, dass dies eine Art unentgeltlicher Ausgleich für die Bemühungen ist. Was dann natürlich dazukommt ist, dass ich noch 2 weitere Trainer um mich weiss die dieses perfekt unterstützen. Der Aufwand steigt aber natürlich mit dem Alter der Kinder stetig an und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diese Art der Intensität und Motivation über eine längere Zeit aufrecht erhalten kann. Ich denke hier spielt natürlich auch der sozial verbindende Aspekt eine Rolle, welcher, so wie ich finde vom System ausgenutzt wird. Die soziale Bindung zu den Kids ist schon sehr gross und daher wird es allen operativen Organen sehr leicht gemacht für keine zusätzlichen motivierenden Faktoren einzustehen. Ich muss dazu sagen, dass ich als "Fussballervater" und ehemaliger Stadtligaspieler in diese Rolle reingewachsen bin und mir grundsätzlich diese Aufgabe einen Riesenspass macht. Aber auf der anderen Seite ist er natürlich eine Verpflichtung, die über das reine "Hobby" m.E. herausgeht. Für mich wäre Wahrscheinlich an dem Punkt Schluss wo ich in irgendeiner Form (Eltern,Spieler,Verein etc.) auf für mich nicht akzeptierbare Konflikte stossen würde, denn eines darf m,an denke ich nicht vergessen, ich opfere einen nicht unerheblichen Teil meiner "Familien"-Freizeit dafür und es gibt auch Tage an denen dieses von Familienmitgliedern eher kritisch betrachtet wird. Und nicht immer habe ich dann auch eine meiner Überzeugung entsprechde Begründung, außer "das ist halt so" etc. in 90 Prozent aller Fälle macht es sicher Spass, aber es gibt auch Tage wo ich ohne die zwar nicht formulierte aber spürbare Verpflichtung sagen würde: "Heute mal nicht...."



    Danke für Lesen....

  • Ich hätte echt nicht gedacht, das die Diskussion um ein paar Euros für den Fussballtrainer im Breitensport bei einigen für eine schlaflose Nacht gesorgt hat!


    Es ist gut, wenn das Forum groß genug ist, um unterschiedliche Meinungen darüber zu vertreten - so soll es sein! Manche sehen sich in ihrer Meinung bestätigt, andere überdenken und widerum andere glauben noch Überzeugungsarbeit leisten zu müssen.


    Einig war man sich in der Masse, dass das Ehrenamt wohl nicht in Geld aufzuwiegen ist, jedoch durch bessere finanzielle Förderung die Trainerarbeit aufgewertet werden könnte. Uneins war man sich widerum darin, woher (DFB, Verband, Verein, Eltern) die Gelder kommen sollen. Als Vergleich wurden gerne Tennis- oder Musiklehrer herangeführt. Hätte man Handball, Volleyball, Basketball oder andere Sportarten genommen, wäre auch auch nicht viel dabei herum gekommen.


    Schließlich drängte sich die Frage auf, wieviel "Trainergage" denn die Kritiker, die einem im Suff als "Magath" oder "Fussballprofessor" bezeichnen, verstummen lassen könnte? Nein, so darf man das nicht sehen! Es wird ja kein Schmerzensgeld verlangt, sondern eine Wertschätzung für ehrliche Arbeit. Aber die Frage nach der Höhe ist durchaus berechtigt. Aber irgendwelche Quatschköpfe, über die man sich ärgert, weil sie einem das Hobby madig machen wollen, gibt es immer, egal wie viel gezahlt wird. Deshalb wollte ich darauf aufmerksam machen. Genauso die Geizkragen unter der Elternschaft, die mit prall gefüllter Brieftasche über 60 Cent Beitragserhöhung feilschen wollen. Schlußendlich hat man nur zwei Möglichkeiten: entweder man ärgert sich über seine Mitmenschen oder man macht gemeinsame Sache mit den Menschen, mit denen man seine Freude teilen kann. Es liegt an jedem selbst, ob er sich Gedanken darüber macht, was andere über einen denken und wertvolle Zeit damit verschwendet, die er weitaus besser für solche Dinge nutzen könnte, die ihm Freude machen.


    Doch selbst bei einer Regelung über die Trainergage ließe sich nur für den Moment eine Gerechtigkeit erzielen. Denn gutverdienende, kinderlose Trainer können über die Vereinsspenden-Regelung von der Einkommensteuer-Rückerstattung viel mehr herausholen, als der Vater einer Großfamilie mit mittlerem oder niedrigem Einkommen.


    Doch eine Angleichung an heutige Möglichkeiten einer Entschädigung für private Aufwendungen unter Berücksichtigung der vereinsintern Möglichkeiten (Stichwort: Umverteilung der Gelder), ich denke das sollte ein Anspruch für Jugendtrainer sein! Denn ohne sie wird der Verein mittelfristig sterben!

  • ir ist das alles zu "kommunistisch" im Denken und damit eben: realitätsfremd, wenn gleich im Fußball noch sehr wirkmächtig. Verklärst du nicht den DFB, ist er so kommunardenartig gut? Er hat keine überzeitlich personale Identität, d.h. den von dir belobigten DFB gibt es nicht! Es gab früher andere bestimmende Leute wie heute. Die sitzen aber vor allem bei der FIFA, wo grad gestern wieder Millionenzahlungen an korrupt "gleicher als gleiche" Spitzen-Funktionäre bekannt wurden...


    "kommunistisch" ist mir zu politisch gedacht. Der kommunistische Gedanke ist im ursprung ja eine tolle Sache...sehr sozial...aber eines wurde dabei vergessen....nämlich das der Mensch -besser gesagt- einige Menschen gierig sind und damit alles zerstören. Deshalb ist für mich dieses denken zum Tode verurteilt...weil es nicht funktioniert.


    ...von mir "belobt"....ist so auch nicht richtig. Loben wollte ich nicht, sondern die FAKTEN darstellen und die sehen anders aus, als das was hier mal eben mit einem Satz gesagt und als richtig hingestellt wird. Die Thesen bezüglich dessen, was der Dfb. -nicht macht- sind so wie sie wiedergegeben werden ....schlichtweg unwahr und damit falsch. Defakto machen die das was ich beschrieben habe und noch viel mehr...von dem ich nichts weiss. Die Verstrickungen zwischen Dfb und den übrigen Verbänden sind groß und ich denke, man muß echter Insider sein, um das genau ergründen zu können. Ich glaube diesebezüglich aber auch, das da noch viel mehr -auch Positives- zu tage käme, von dem wir hier nicht den Hauch einer Ahnung haben. Auf der Gegenseite natürlich auch kathastrophale Abläufe....aber wie heisst es so schön...."Meinen ist nicht Wissen".


    Was die Menschen die dort arbeiten angeht....ja mein Gott....das System lenkt doch das, was sie tun. Es sind Angestellte die ihre Arbeit nach den Vorgaben erledigen. Wenn`s doch klappt...bitteschön. Sicherlich wären -wie früher- die Charakterköpfe mit Ecken und Kanten mir auch lieber....aber wir schreiben das Jahr 2012 und nicht 1950, so ist das nunmal. Das hat Vor.-und Nachteile!


    Der DFB ist es nicht, jedenfalls nicht mehr, er trägt aber die Vernatwortung und kann sich dieser nicht entziehen, nur weil "gestaltet" wird. rechtlich ist das ok, aber...


    Bliebe die Frage, warum sich der Dfb von den anderen Verbänden trennte? Ich vermute es...vermutlich wäre der Dfb mit den Betriebsbremsen nie so weit gekommen! Und Ja, Eigentum verpflichtet....die haben die Kohle dank guter Arbeit leider "da oben"...und es ist so, dass sie nach unten geben und nicht..wie alle behaupten....sie geben nichts...es könnte halt mehr sein. Nochmals die Frage z.B. an dich....was geben denn die anderen Verbände nach unten? Mir fällt dazu wirklich nichts ein. Die nehmen die Kohle von den Vereinen, aber geben? Es ist wirklich nur eine ehrliche Frage....


    Der DFB ist nunmal der Dachverband und zieht sich immer mit der Begründung "wir haben keinen Einfluss" raus, wenn es kritisch wird. Dann sind die Verbände, die Vereine schuld, man macht es sich ganz schön einfach.


    Und das der Dfb der Dachverband sein soll...ist mir neu. Ich werde es versuchen nachzulesen...wäre eine neue Info für mich. Derzeit ist für mich der Dfb ein gleichgestellter Verband...der halt die Kohle hat und darüber wirkt, als wäre "er" der Chef.


    Ziehen sich raus....ja warum wohl? Weils sonst zu teuer wird...logisch. Aber bestimmt auch, weil die genau wissen, was die Verantwortlichen in den Verbänden so tun...besser gesagt nicht tun. Und dazu kommt auch die Vermutung, dass das -was nicht zu den Dfb-Zielen führt- ebend auch nicht finanziell gefördert wird, basta. Ist doch normal.


    Sollte ich damit recht haben....ist es genau dann der Grund dafür, dass ich sage, ...weg mit den anderen Verbänden....die Eliteförderung des Dfb die interessiert mich doch erstmal überhaupt nicht.


    Das System das sie nutzen ist aber -so sehe ich es- ein System das für den kleinsten Dorfverein anzuwenden wäre, so die Leute dort es denn erkennen würden. JEDER noch so kleine Verein hat doch nunmal dieses Gewinndenken....Meisterschaft....Aufstieg....


    Das System des Dfb...vom Ausbildungskonzept, über die Stützpunkte....die Trainerqualifizierung und was weiss ich nicht alles...ist professionel angelehnt und für jeden machbar. Ich schicke meine vier D Spieler zum Stützpunkt...im Wissen die kriegen dort ein prima Training bei guten Trainern in ihrer Leistungsgruppe. Die können dort ihre Ziele verfolgen...die mir scheiss egal sind...und ich und mein Verein bekommt gestärkte Spieler zurück...für unsere Ziele. Dabei der Gedanke, wer denn mehr davon hat ;) ..."die" oder wir, denn wieviele von 10 Spielern sind denn nachher wirklich weg....1 oder 3? Denkt mal drüber nach, Gruß Andre

  • Doch eine Angleichung an heutige Möglichkeiten einer Entschädigung für private Aufwendungen unter Berücksichtigung der vereinsintern Möglichkeiten (Stichwort: Umverteilung der Gelder), ich denke das sollte ein Anspruch für Jugendtrainer sein! Denn ohne sie wird der Verein mittelfristig sterben!



    Das ist ja der Teufelskreis....entweder -bei meiner innersten Grundeinstellung- ...läßt der gemeine Trainer im Ehrenamt sich weiter verarschen...oder....der Verein stirbt.


    Da gehe ich aber nicht mit, weil die Lösung ist ganz einfach.


    Ich warte nicht, bis sich von oben nach unten mehr tut, sondern ich regel es über die Vereinbeiträge, weil -ich spreche ab jetzt als Vater von drei Fußballkindern- die Vereinsbeiträge ein Witz zum todlachen sind. So einfach!

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Fu%C3%9Fball-Bund


    ganz interessant. Ich lese heraus, dass der Dfb als erster große Turniere organisierte und deshalb wohl ziemlich viel Geld einnahm. Das ganze -weil man in den Nachkriegsjahren offensichtlich Verträge mit der Fifa schloß....das haben die anderen Verbände wohl verpennt, richtig? Zudem ist der DfB gemeinnützig als Verein....was er vermutlich nicht mehr sein müßte....es aber ist...und deshalb verpflichtet, etwas vom Kuchen abzugeben, richtig? Vom Dachverband lese ich dort nix....vielleicht habe ich es aber auch überlesen.


    Nachsatz:


    Es ergibt sich vielleicht daraus, dass es 21 Landesverbände gibt und der Dfb nicht explicit aufgeführt ist. Somit könnte er das Dach sein, unter dem sich alle nun versammeln...mag sein...verstanden habe ich es ansonsten wohl nicht, kann ja noch kommen :rolleyes: Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Ich kann hier die meisten Meinungen im Forum absolut nachvollziehen und sehe es trotz allem gespalten. Einerseits sehe ich meine Trainertätigkeit (für die ich im Übrigen keine Zahlung erhalte) als "Ehrenamt" an. Andererseits muss ich ganz klar sagen, dass ich ohne die "Anerkennung" (in Form von Lob) der Eltern, wahrscheinlich nicht lange eine derartige Tätigkeit machen würde. Ich bin vom Wesenstypus eher perfektionistisch und investiere dementsprechend doch recht viel Zeit in die Vor- und Nachbereitung, sowie ins Training. Die Erfolge der Mannschaft motivieren mich natürlich entsprechend und sorgen dafür, dass dies eine Art unentgeltlicher Ausgleich für die Bemühungen ist. Was dann natürlich dazukommt ist, dass ich noch 2 weitere Trainer um mich weiss die dieses perfekt unterstützen. Der Aufwand steigt aber natürlich mit dem Alter der Kinder stetig an und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diese Art der Intensität und Motivation über eine längere Zeit aufrecht erhalten kann. Ich denke hier spielt natürlich auch der sozial verbindende Aspekt eine Rolle, welcher, so wie ich finde vom System ausgenutzt wird. Die soziale Bindung zu den Kids ist schon sehr gross und daher wird es allen operativen Organen sehr leicht gemacht für keine zusätzlichen motivierenden Faktoren einzustehen. Ich muss dazu sagen, dass ich als "Fussballervater" und ehemaliger Stadtligaspieler in diese Rolle reingewachsen bin und mir grundsätzlich diese Aufgabe einen Riesenspass macht. Aber auf der anderen Seite ist er natürlich eine Verpflichtung, die über das reine "Hobby" m.E. herausgeht. Für mich wäre Wahrscheinlich an dem Punkt Schluss wo ich in irgendeiner Form (Eltern,Spieler,Verein etc.) auf für mich nicht akzeptierbare Konflikte stossen würde, denn eines darf m,an denke ich nicht vergessen, ich opfere einen nicht unerheblichen Teil meiner "Familien"-Freizeit dafür und es gibt auch Tage an denen dieses von Familienmitgliedern eher kritisch betrachtet wird. Und nicht immer habe ich dann auch eine meiner Überzeugung entsprechde Begründung, außer "das ist halt so" etc. in 90 Prozent aller Fälle macht es sicher Spass, aber es gibt auch Tage wo ich ohne die zwar nicht formulierte aber spürbare Verpflichtung sagen würde: "Heute mal nicht...."



    Danke für Lesen....


    So geht es mir ähnlich. Was würde deine Frau wohl sagen, wenn du -statt nix- in Zukunft mit 200 Euro nach Hause kommen würdest. Die schickt dich los, ..in der Hoffnung, es wird noch mehr;-)). :thumbup:


    Also..ich sehe das rein menschlich genau wie du. Weitsichtig und darüber hinaus gedacht...ginge die Zahlung eines Trainerhandgeldes abseits dieser menschlichen Dinge aber auch in die Richtung, den Trainer -der bis jetzt nicht richtig tickte und nicht gute Arbeit ablegt- dazu zu bekommen, genau das umzusetzen, was einer verantwortlicher Verein von ihm erwartet. Machte er das nicht...würde er abgesägt. Bei gefühlten 100 oder 150 oder 200 Euro für einen F-Trainer...wäre es doch gelacht, wenn da nicht der "Nächste" scharrend stünde. Was meinst du, ...ist es eher so...oder nicht so? Meinte Erwartung ist hier klar....die Ehefrauen stünden noch dahinter und schieben den "Alten" als Trainer ins Stadion :rolleyes:;););):)

    • Offizieller Beitrag

    Andre, dass die LV nicht besser sind, sehe ich auch so.
    Der Grund der Trennung von einigen Bereichen könnte die Gefahr sein, die Gemeinnützigkeit aufs Spiel zu setzen. Aus diesem Grund wurde schon 2006 die Paket-Aktion und andere Maßnahmen durchgeführt, so wurde teilweise spekuliert und Zwanziger (Focus) hatte sich damlas auch verplappert, was seinem Pressesprecher Niersbach gar nicht gefiel.
    .
    Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) als Interessenverband
    Master – Arbeit zur
    Erlangung des akademischen Grades
    „Master of Arts Vergleichende Politikforschung“ (PDF)


    Auszug:


    ..........Diese Argumentation lässt sich aber sehr viel problematischer und schwieriger aufrecht
    erhalten, wenn man bedenkt, dass der Ligaverband191 immer noch ordentliches Mitglied im
    DFB ist. Dieser setzt sich laut Satzung zwar ebenso wie der DFB für gemeinnützige Zwecke
    ein. Allerdings betreibt dessen 100%-ige Tochtergesellschaft DFL sein operatives Geschäft,
    welches eindeutige wirtschaftliche Interessen verfolgt. Die Unternehmensziele der DFL sind
    offenkundig die Vermarktung der Bundesliga, die Erlösgenerierung und deren Steigerung
    sowie das Ausschöpfen von Synergiepotenzialen. Gleichzeitig erwirtschaftet sie derzeit allein
    durch den Verkauf von Medienrechten 1,65 Mrd. Euro innerhalb der kommenden vier Jahre...............



    ...............Zieht man alle gewonnenen Ergebnisse und Fakten mit ein, muss sehr stark bezweifeln
    werden, ob der DFB immer noch als gemeinnütziger Idealverein angesehen werden kann. Der
    DFB treibt die Kommerzialisierung des Verbandes zum einen immer weiter voran. Zum
    anderen wurde der Schritt zur vollständigen und kompletten Ausgliederung des Profifußballs
    aus seinem Verbandsgefüge nach wie vor noch nicht vollzogen. Der DFB weist somit
    deutliche Züge eines profitorientierten Wirtschaftsunternehmens auf.
    Damit kommt er insgesamt betrachtet eher einem wirtschaftlichem Verband als einem
    ideellen Verein nahe, obwohl er nach wie vor offiziell den rechtlichen Status eines
    Idealvereins besitzt. Letztlich muss die Frage, ob der DFB einen Idealverein oder ein
    Wirtschaftsunternehmen darstellt allerdings sportrechtlich geklärt werden. Dies wird „seit
    jeher kontrovers diskutiert“ (SUMMERER 1998: 102)............

  • Andre
    Der DFB verdient ein bißchen Kohle mit der Nationalmannschaft. Sind auch fette Beträge...


    Aaaaaber die richtig dicke Kohle im Profifußball verdient die DFL, die in der Rechtsform einer GmbH betrieben wird... Allein für die Fernsehrechte reden wir über 2,5 Mrd. von 2013 bis 2017. Davon sieht der DFB nicht viel. Das bleibt bei den Profivereinen.

  • @Uwe


    Letztlich muss die Frage, ob der DFB einen Idealverein oder ein
    Wirtschaftsunternehmen darstellt allerdings sportrechtlich geklärt werden. Dies wird „seit
    jeher kontrovers diskutiert“



    Sehr interessant dein Schlußsatz....muß ich drüber nachdenken.


    Erste Gedanken meinerseits....egal welche Antwort es hinsichtlich der Frage Idealverein oder Wirtschaftsunternehmen gibt....was würde die Antwort ändern?


    Zweiter Gedanke....solange der Dfb -aus dieser Sicht...nach unten mit -dann- kleinen lächerlichen Happen füttert....wer will ihm dann den Idealverein aberkennen?


    Da müßten kluge diplomatisch gute Leute die "Happen" vergrößern. In einem meiner Beiträge hier habe ich davon gesprochen, dass ich als Trainer für mich, das Team, den Verein...was bekomme (drittes Trainining Stützpunkt) und umgekehrt die zeitgleich ihre Ziele verfolgen....genau hier liegt dann meiner Meinung entsprechend...das Potenzial für Verhandlungen, um den "Happen" größer werden zu lassen. Findet das statt? Machen unsere Verbände das....? Keine Ahnung und davon jede Menge...ich fürchte jedoch...das das so nicht ist und unerkannt bleibt.


    Letztlich könnte ein Schuh draus werden....den Stützpunkten -dann- keine Leute mehr zu schicken...das würde Fragen aufwerfen und ....eine Kette -hin zu Verhandlungen- ....auslösen können.

    • Offizieller Beitrag

    Andre,
    mit dem Dachverband, das hat sich geklärt. der DFB beschreibt sich so:


    Der Dachverband des deutschen Fußballs bietet auf seiner Internetpräsenz Informationen zur Nationalmannschaft und zur Bundesliga........


    Fussball-Recht.com beschreibt das so:
    Als Dachverband trägt er immernoch die Gesamtverantwortung für den deutschen Fußball


    ...und so beschreibt der DFB sein Internet:
    Die DFB-Medien GmbH & Co. KG wurde im April 2002 vom DFB e.V. über seine 100%ige Tochtergesellschaft DFB-Wirtschaftsdienste GmbH gegründet.
    Ziel der Unternehmensgründung war der Aufbau eines einheitlichen Service- und Kommunikationsnetzes im deutschen Fußball zur Rechner- und internetgestützten Organisation des Spielbetriebs (DFBnet).


    und das gibt es auch noch (helpster.de):


    - Der DFB ist der "Deutsche Fußball-Bund", der bereits im Jahr 1900 in Leipzig gegründet wurde. Er ist Verband der deutschen Fußballvereine.1
    - Fälschlicherweise werden immer wieder sowohl DFL als auch DFB als Fußballverbände bezeichnet, das ist jedoch grundlegend falsch. Denn der Unterschied ist eigentlich klar: Während die DFL eine Firma ist, ist der DFB ein Fußballverband.2
    - Müsste man eine Rangordnung erstellen, so stünde der DFB eindeutig an oberster Stelle. Mitglied im DFB ist dann der Ligaverband, die DFL wiederum ist ein Tochterunternehmen des Ligaverbandes und untersteht somit dem DFB. Man könnte auch sagen, die DFL "gehört" dem DFB und ist für die Ausrichtung der Bundesliga verantwortlich.



    ich versuche schon seit geraumer Zeit hinter die Strukturen zu kommen. Eigentlich ist der DFB alles, aber wenn es darauf ankommt, hat er keinen Einfluss mehr.

  • Uwe, danke Dir, will ja dich doof sterben;-))


    Zudem die Erkenntnis, dass ich wohl nicht der Einzige bin, der die Strukturen des Dfb nicht durchschaut hat....aber es ist nun schon etwas heller.


    So wie ich lese, könnte die DFL der unternehmerische Teil des Dfb sein....bin mir aber natürlich nicht sicher....deshalb das Fragenzeichen am Schluß dieses Satzes? ;)

  • Das System des Dfb...vom Ausbildungskonzept, über die Stützpunkte....die Trainerqualifizierung und was weiss ich nicht alles...ist professionel angelehnt und für jeden machbar. Ich schicke meine vier D Spieler zum Stützpunkt...im Wissen die kriegen dort ein prima Training bei guten Trainern in ihrer Leistungsgruppe. Die können dort ihre Ziele verfolgen...die mir scheiss egal sind...


    Nichts ist wirklich umsonst, wer arbeitet, aber nichts dafür bekommt/bekommen soll, der wird immer irgendwo für dumm verkauft, gleich wie schön man es sich redet, denn s.o. Und die eigentliche Frage hast du ignoriert: was machen die, die der holde DFB nicht auserwählt und denen es nicht wie dir "scheissgal" ist, die aber in Abhängigkeit gebracht werden, wo es keine Alternativen gibt? (Auch die jungen Förder-Opfer müssen sodann natürlich stets alles für die Systemziele mit ihnen geben, dürfen nicht etwa etwas hinterfragen o. schwächeln, denn dann gilt: raus!) Aktuell können die meist gar nichts tun außer Däumchendrehen. Ich kenne viele, die kriechen den Stp/LZ-Trainern geradezu in den A., damit ihre Kinder vllt doch gefördert werden: so arm werden diese Eltern gemacht, obwohl sie u.U. bereit wären, reell etwas zu bezahlen. Denn es gibt (hier bei uns) keinerlei Angebote für sie, ihre Kinder freien Willens zu fördern, keinerlei freie Angebots-Märkte jenseits der "Vereinskollektive", die auch die Verbandsinteressen verfolgen, es unter Strafe müssen: Wehe, das Ergebnis wird nicht gemeldet, jemand spielt ohne gültigen Pass, benimmt sich nach Spielleiter-Meinung rotwürdig daneben etc.: dann wird abkassiert, meist ohne Chance auf Widerspruch, fast diktatorisch richtend und sein ganz eigenes "Recht" sprechend!


    Alles, da DFB bzw. FIFA de facto der systematisch einsteuernde, omnipräsente "Herr" über fast allen Fußball (Ausnahme: Bunte Ligen o. wilde Wiesen - aber in der Regel nur für mobile Herren/Erwachsene!) sein soll. Also: Der DFB will, duldet da im Grunde keine Rivalen/Konkurrenten in seiner Sache: "dem Fußball". Denn Fußball, der gehört in Deutschland ihm, Schluss, keine Diskussion zu diesem Besitzstand. Es gibt keinen freien Leistungswettbewerb der Anbieter (Trainer: nur mit DFB-Lizenz!), die sein nicht immer gegen alle Kinder faires Geschäft beleben könnte, keine Systemvielfalt, nur wie in einem funktionalen Kommunismus (= ein System, das sich alle Menschen vergemeinschaften will: wer nicht will, dem wird ein Recht auf die Sache abgesprochen, der muss so ganz draußen bleiben etc.!) die Systemherrschaft! Und das ist der eigentliche Grund, wieso freie Märkte im Fußball jenseits des gestaffelten Systems mit aller Kraft der Machtinhaber sabotiert und blockiert werden, denn nur er soll auch weiter massiv aus Steuermitteln alimentiert u. privilegiert werden: als sei er noch immer vollends gemeinnützig...
    Geld o. Kommerz ist dabei nur das pharisäerhafteste Argument gegen Systemvielfalt derer, die frei was in Sachen F. bewegen wollen, dafür nun mal auch was mit Fußball verdienen müssten: um ökonomisch überleben zu können. Die sollen "Knechte" bleiben, denn: das ginge letztlich zulasten des großen Fressnapfes, den der DFB (in dem sicher unten auch viele Idealisten wie du und ich ohne systematische Geldfixierung arbeiten) okkupiert hält... Macht wie Finanzmittelverlust - nein. Arbeitsteilung dabei: einige ältere Herren wirken ehrenamtlich, aber die GF, Manager, Mitarbeiter: alle, die oben in der Hierachie arbiten, verdienen Geld (von den verschachtelten Strukturen zwischen FIFA, DFB, Landesverbänden, Vereinen und allen ausgelagert angegliederten, auf Gewinn ökonomischer statt sportlicher Art fixierten und tonangebenden GmbHs mal ab: all dies dient einem im Prinzip "kommunistisch veranlagten" Systemfußball, der in Wahrheit denen zugute kommen soll, die "gleicher als gleich" seien, alles jenseits der sich marktlich-frei gegebenden Ablenkmanöver wie gehabt). So sieht es aus!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    4 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Andre


    Letztlich könnte ein Schuh draus werden....den Stützpunkten -dann- keine Leute mehr zu schicken...das würde Fragen aufwerfen und ....eine Kette -hin zu Verhandlungen- ....auslösen können.


    Bei den Mädchen passiert das schon - es interessiert keine Sau! Bei den Jungen sorgen wohl die Eltern der "vermeintlichen Nationalspieler von morgen" dafür, das die Stützpunkttrainer nicht arbeitslos werden. Es gibt bereits Dorfvereine, die den Eltern die Sichtungstermine verheimlichen, weil sie Angst haben, die größeren Vereine würden die auf dem Stützpunkt aufgenommenen Dorf-Spieler abwerben. Aber eine Veränderung ist dadurch nicht bemerkbar, schließlich sieht man solche Spieler auch auf Turnieren, wo sie dann angesprochen werden.


    Mag ja andere Gebiete geben, wo die Stützpunkttrainer selbst "verbrannte Erde" hinterlassen haben und Vertrauen zerstört wurde! Aber ansonsten kommt soetwas wenn überhaupt beim DFB-Stützpunkt-Koordinator an. Diese Leute sitzen aber meist so fest im Sattel, das der DFB froh ist, überhaupt mal jemanden zu finden, der diesen Job macht. Denn woanders können die deutlich mehr verdienen!


    Man keinen DFB, keinen Verband! Auch braucht man sich nicht um Gemeinnützigkeit zu kümmern, denn es geht hier lediglich um eine angemessene Kostenerstattung der Trainer, nicht um Erwirtschaftung von Einkommen für die Trainertätigkeit. Am einfachsten scheint mir eine Solidarität unter den Jugendtrainern im Verein möglich! Allerdings vermute ich, einen empfindlichen Nerv bei den Kollegen zu treffen, wenn mit der höheren Kostenerstattung bestimmte Tabellenplätze oder Ligen verbunden werden sollen. Das geht dann auch nicht mehr mit Breitenfussball und überfordert manche Trainer, die ohnehin schon wenig Freizeit haben!

  • Zudem ist der DfB gemeinnützig


    Wie das bei den Summen, die er z.B. allen Nationalspielern/-trainern pauschal fürs Weiterkommen bei einer EM bezahlen kann und will? Für die Ehre kickt da längst keiner mehr beim DFB, nur den Profit. Und all die Werbeverträge dank Popularität gibt's noch obendrauf - eine reine Geldmaschine. An ihr irgendwie zu partizpieren: das Ziel, das alle treibt, sich hoffnungsbesoffen unterwerfen lässt, wenn auch viele eher unbewusst und ferngesteuert. Nur unten soll man ganz bescheiden bleiben, daher steht Gemeinnutz drüber - auf dem Papier! Das Ganze (inkl. kostenfreier Internetdienste bzgl. Ergebnisse wie Training) hat eben "System" , das müsste doch jeder klar sehen. Nur wie soccerdrills uns hier ohne Cash-Überbau so viel kostenfrei bieten kann, das ist mir ehrlich gesagt ein kleines Rätsel...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Das Thema hat sich tatsächlich nahezu so entwickelt, wie ich es mir gedacht habe...


    Zuerst einmal:
    Würde mein Verein mir anbieten, meine Arbeit monatlich mit 100-200€ zu entlohnen - etwa, weil eigens dafür ein Sponsor geradesteht - würde ich es nicht ablehnen. Ich würde es andererseits aber auch nie lauthals fordern.... warum?


    Die Frage lässt sich für mich relativ einfach beantworten... Momentan stehe ich einzig und allein den Kindern und Eltern gegenüber in der Pflicht. Bei einer hohen monatlichen Entschädigung jedoch bin ich plötzlich dem Verein gegenüber in der Verantwortung. Und was das mit sich bringt: Der Verein kann mir dann auch noch vorgeben, was ich zu tun habe. "Wir wollen dasunsdas, sieh zu, das du es hinbekommst. Bekommst ja schließlich Geld dafür!" Und sobald wir nicht mehr von einer kleinen Entschädigung, sondern über höhere "Anerkennungen" sprechen, lassen wir uns knechten, müssen uns knechten lassen.


    Ein kleiner Nebeneffekt ist natürlich auch: Was ist mit den anderen Vereinsmitarbeitern? Was ist mit dem Platzwart, der täglich das Gelände in Schuss hält? Der arbeitet da körperlich teils sehr schwer. Was ist mit den guten Feen im Vereinsheim (bei uns nicht verpachtet), die stehen täglich ab 15 Uhr bis Ende offen hinter der Theke, organisieren Public Viewing etc...


    Was ist mit den Geschäftsführern? Als ich diesen Posten im alten Verein innehatte, klingelte von morgens 8 bis abends um 9 immer wieder das Handy... Entweder Trainer am Rohr, andere Vereine, Eltern, Spieler.. und alle mit wahnsinnig wichtigen Problemen, die sofort geklärt werden müssen.


    Was ist mit den AH-Spielern, die bei jedem Turnier oder jeder sonstigen Veranstaltung in die Hände spucken und alles allein organisieren?


    Ich sag einfach mal, der Platzwart arbeitet mehr als ich. Und sogar schwerer. Die guten Feen im Vereinsheim sind auch öfter im Einsatz. Unser Jugendgeschäftsführer? Der ist sogar gerade im Urlaub ständig erreichbar bei Problemen - und ob das Problem akut ist, entscheiden ja leider die Anrufer, nicht er.
    Unser 1. Vorsitzender, der sich neben seiner Vollzeittätigkeit nachmittags mit Sponsoren trifft, Trainergespräche führt, auf dem Sportgelände malocht und und und... die "schuften" alle mehr als der Durchschnittstrainer.


    Wieviel sollen dann bitte die bekommen? Wenn ich als Trainer schon problemlos meine 100, 200, 300 Euro / Monat einfordern möchte, dürften die dann jenseits der 1.000 liegen. Denn nur mit Qualifikation kann ich das Geld gar nicht begründen. Es sei denn, jemand möchte mir erzählen, das die wahnsinnig schwere, nervenaufreibende, langwierige, erschöpfende C-Lizenz eine Begründung dafür ist. Oder die Fortbildungen, bei denen der ausrichtende Verein bzw. der Kreis sogar noch Brötchen hinstellt, und man kaffeesaufend 2, 3 Stunden - u.U. vllt. auch mehr - lustig zuhört, mal bei praktischen Übungen mitmacht und meist eh nur etwas hört und sieht, was man sich selber schon angeeignet hat.


    Wir befinden uns im Breitensport, wie hier oft und zur Genüge immer wieder erwähnt wird. Die Leistungsvereine sind die Bösen, aber wir kleinen Popeltrainer im Dorfverein möchten schon die Talers in die Tasche bekommen... Halt! Eigentlich bin ich ja in einem Leistungsverein, dann müsste ich ja schon mehr bekommen! Ich werde bei der nächsten Sitzung dem Vorstand mal vorschlagen, das ich künftig nur noch für 100-200 € / Monat (Leistungsverein, "Dorfvereinstrainer" müssen dann weniger bekommen) meinen Hintern bewege. Nachdem ich dann noch erwähne, wer sonst noch mehr arbeitet oder einen vergleichbaren Aufwand betreibt, und dafür Nüsse bekommt, kriegt der Kassierer dann wohl das kalte Kotzen.


    Es wurde angesprochen, das nicht alles Geld aus den Beiträgen etc. in Material usw. investiert werden sollte. Sehe ich weitestgehend auch so. Wir haben nagelneue Kabinen, ausreichend Material, damit die teilweise bis zu 5 gleichzeitig trainierenden Mannschaften aus dem Vollen schöpfen können, und tolle Trikots haben wir auch. Doofe Farbe, aber saugeile Qualität. Ich mache bei Gelegenheit mal Fotos. Und mache auch Fotos von einem Verein hier im Ort, der größer ist als unser, und mit seiner Professionalität wirbt. Großes Kasino als Vereinsheim, tiptop sauber. Zwar teuer, aber egal. Die haben sich eine nagelneue Tribüne hingestellt. Aber kein Flutlicht... und wenn ihr Fotos von den Kabinen seht, rollen sich euch die Fußnägel auf, so widerlich und kaputt ist da alles. Ein ehemaliger Trainerkollege arbeitet dort. Der meinte, der Verein habe kein Geld für sowas. Naja okay, bei der neuen Tribüne und den 250€ im Monat / Trainer wundert es mich kaum.
    Mir persönlich ist es wesentlich wichtiger, im Verein nahezu ideale Bedingungen vorzufinden. Und das ist bei uns - in meinen Augen - der Fall. Vllt. fehlen mir da j auch Vergleichsmöglichkeiten, aber ich bin kein Wandervogel. Von den Bedingungen her sind wir zumindest wohl aktuell die Nr. 1 bei uns im Ort. Wenn alles bezahlt ist, alle laufenden Kosten gedeckt, und am Ende 50 € für mich rauskämen im Monat, ohne das das Geld dem Verein woanders fehlt - dann, ja dann würde ich es nehmen.


    Viel Geld zu "wollen" ist das eine. Aber es zu rechtfertigen etwas gänzlich anderes. Wer neben seiner beruflichen Tätigkeit einen Nebenjob annimmt kann dann mal schauen, wo er mehr arbeiten muss für 200 Euro mehr - im Verein oder in der Nebentätigkeit.


    Ich zähle mal lieber gar nicht erst auf, wozu ich mich als Trainer verpflichtet habe... Verhaltensweisen, Fortbildungen etc., und das für Lulu. Da möchte ich gar nicht wissen, was ein Verein so alles verlangen kann, wenn ich ordentlich Patte in de Täsch bekomme. Und ganz am Ende krähen dann die Vereinsverantwortlichen, rennen mit der Mistgabel und Fackeln durch die Straßen, weil ihnen die Trainer abhanden kommen - weil der Nachbarverein einen Fuffi im Monat mehr zahlt, und alle da hin wollen.


    Überdies müssten dann AG´s in der Schule auch ordentlich was kosten. Die werden i.d.R. ja von Leuten geleitet, die den Kram studiert haben. Und das ist immerhin eine höhere Qualifikation als C-Lizenzen, Coerver-Bücher und Trainings-DVD´s.


    Ich werd jetzt hier keine Diskussion über Kapitalismus etc. anstoßen.... aber gering qualifizierte Leiharbeiter buckeln und buckeln wie die letzten Ärsche, machen sich die Knochen kaputt und haben teils 800-900 € im Monat. Und ihr haltet 200 Tacken für eure Tätigkeit als gerechtfertigt? Da würde ich anstelle des Leiharbeiters oder des Fensterputzers aber rasch umsatteln, eifrig lesen und gleich 4 Mannschaften betreuen, da stünde ich aber finanziell glatt besser da.

  • aber gering qualifizierte Leiharbeiter buckeln und buckeln wie die letzten Ärsche, machen sich die Knochen kaputt und haben teils 800-900 ? im Monat. Und ihr haltet 200 Tacken für eure Tätigkeit als gerechtfertigt? Da würde ich anstelle des Leiharbeiters oder des Fensterputzers aber rasch umsatteln, eifrig lesen und gleich 4 Mannschaften betreuen, da stünde ich aber finanziell glatt besser da.


    Jeder darf in freien Märkten sein eigener Herr, seines Glückes Schmied werden. Berufsfreiheit nennt man das. Einzige Voraussetzung: er muss was können und reell leisten. Im der LA kenne ich genau so wen, der hat sich so aus Hartz-4 befreit, trainiert etwas im Fitness-Studio, dann in 2 Vereinen als Jugendtrainer und als personal coach ein paar Privatleute, die ihn als Motivator wollen. Wer sollte da nun vor Neid erblassen, ihm Kommerz oder Profitdenken vorwerfen, weil er Kinder nicht nur gut betreut, sondern auch Geld dafür bekommt, benötigt, fordern muss: um leben zu können? Wäre wohl aberwitzig! Doch im Fußball scheinen viele das zu vertreten? Wie gesagt, habe ich selbst erlebt, als ich was Neues an unabhängigen, freien Förderdienst aufbauen wollte. Ich habe auch nichts gegen Leute in LZ, die da ihren Lebensunterhalt verdienen dürfen, nur was gegen deren systembedingter Monopolstellung, die bei all ihrem "sozialen Engagement" keine Privatinitiativen neben sich, keine Freiheit für andere dulden will: weil da ihr Soziales schon endet...

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....