FPL auch in Westfalen + Hessen

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  • Eigentlich findet der DFB die FPL richtig gut, stellt sie aber nicht in den Vordergrund, warum eigentlich?


    Das dürfte tiefere sozialpsychologische Gründe der Selbstvermarktung haben. Kann ich gern erläutern, würde aber komplexer. Es ist auch immer schwer, Neues durchzusetzen: gegen seit jeher Etabliertes, erst Recht vage Idealistisches. Es steht unter Generalverdacht: funktioniert nie, wissen immer viele "Realisten" sogleich, da es viel einfacher ist an die Realität hier-jetzt zu halten statt ich auf das in Zukunft Mögliche o. Problematische hin zu entwerfen.... So macht man sich angreifbar, es gibt auch Missverständliches etc.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @Uwe
    Ich bin mir sicher, das es sich durchsetzen wird. Allerdings erst in einer Phase, wo man sich auch beim DFB einer Unumkehrbarkeit sicher ist.


    Kann natürlich sein, das momentan noch ein Teil der DFB-Leute befürchtet, das nach der Einführung der FPL nicht mehr Fussball, sondern "Götterdämmerung" gespielt wird und zuviel vom Fussball als Kampfsportart verloren geht. :thumbup:

  • Fussball als Kampfsportart


    Da darf man eben Kinder-, Jugend- bzw. Herrenfußball nie verwechseln. Ja, viele drillen schon 7-jährige ganz auf "Kampf" gegeneinander, wie ich im hiesigen LZ-Training beobachte: um zu erfahren, wieso deren Spieler im Zweikampf unserem Team stets "körperlich" überlegen waren. Wenn man immer lernt: "voll drauf", "auch mal grätschen" (egal ob man den Ball trifft, gibt ja bestenfalls Freistoß) oder das Wegdrücken mit "halb" angelegten Armen regelmäßig übt, dann kann eine FPL mangels vorher vermitteltem Respekt vorm Gegner wie vorm eigenen Lernen von Spielkultur nicht mehr in Selbstregelung unter Kindern klappen, leider. Ich meine: geschicktes Wegdrücken ebenso "Einfädeln", Grätschen oder den vollen Kampf im Körpereinatz kann man immer noch so ab 15, 16 Jahren gut erlernen, vorher wäre dies, also Härte im Kampf für alle Beteiligten pädagogisch eher eine Lernblockade.
    Die Pädagogik muss aber in der Jugend obenan stehen, nicht der Sieg um fast jeden Preis wie im (höheren) Herrenbereich. Das wäre gedanklich doch der Hintergrund der FPL, ohne den sie in der Praxis schnell zahnloser Tiger bliebe: wenn Kampf gegeneinander statt Spielerisches u. Balltechnisches, Teamgeist aller - inkl. Gegner als Sportskameraden - handlungsleitend bliebe: also das Miteinander als höhere Interessensgemeinchaft im Lernen zwecks Sichentwickeln aller, oder? Möge das mehr verstanden werden, dann wäre eine FPL nie notwendig geworden und irgendwann überflüssig! Manch Erwachsene mögen Fußball als Kampfsportart lieben (ich nicht, denke auch im Amateurbereich eher die wenigsten, aber ok, man muss & kann sich da an die Minderheit anpassen), aber lasst Kindern ihr von Kampf, Angst, Druck, Stress durch zuviel Gegeneinander freies, heiter Lernen lassendes Spiel, immer bitte erst fördern statt schon gleich (für sich) zuviel fordern!!!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Eine gewisse Körperlichkeit ist im Fußball erlaubt, das finde ich auch in Ordnung. Zur Kampfsportart darf er dabei nicht werden. Es ist eine ständige Gratwanderung, die Kinder müssen erst lernen, was noch OK ist und was nicht mehr. Das wird auch von verschiedenen Parteien unterschiedlich vermittelt. So beobachtete ich bei ein paar meiner Spieler, die einmal die Woche noch in eine Fußballschule gingen, dass sie sich deutlich vehementer gegen ihre Gegenspieler zu Wehr setzten, wobei sie in meinen Augen öfters zu weit gingen. Ob sie sich das dort von anderen Spielern abgeguckt hatten oder ob es von den Trainern als erlaubt bezeichnet wurde, weiß ich aber nicht.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Historisch entstand Fußball als Wett-Kampf unter Männern, der fast alles erlaubte, wo es im Kampf um die über dem Einzelschicksal stehende "Ehre" des eigenen Dorfes Tote gab, der daher verboten und schrittweise zivilisiert wurde. Der Ball war weniger Spielgerät zwecks gemeinschaftlicher Bewegung "um die Wette", sondern Symbol jener "Ehre", daher für die in ihrem Kollektivgefühl Gefangenen todernst. Aber noch heute wabbert dies ansonsten eher abstruse, in uns ausgestorbene Kollektivgefühl ins sportlich-faire Miteinander hinein, und da sich viele wie automatisch in ihrer Identität noch in ihre Kinder projizieren, also über deren tolles Leistungsvermögen als zukunftsträchtig wie -mächtig identifizieren, auch oder sogar gerade in den KiFu, der vom Kind her mit Kampf, Krieg oder auch nur Streit gar nichts zu tun hat. Denn Kinder verstehen solch martialische Form der Auseinandersetzung noch gar nicht in ihrer zeitweisen Notwendigkeit (unterschwellig um lebensnotwendige, aber zu knappe Ressourcen á la "Friss oder stirb" als materieller Basis des "Ehrgefühls" im zwangweise solidarischen Versorgungskollektiv).


    Zwischen KiFu und Wettkampfsport i.e.S. liegen also wahrlich und zum Glück unserer Generationen Welten, was aber offenbar sehr schnell in Vergessenheit geraten kann, da wir Menschen uns "moralisch" über Jahrtausende kaum real weiterentwickelt haben können, nur "ökonomisch-technologisch": unser edler (Gemeinschafts-)Geist steckt eher in universitären Bibliotheken als in einzelnen Köpfen! Jene nehmen diese im glücklichen Fall in ihren Dienst an einer idealen Menschheit, die uns von jenem instinkthaften Zwang des Zusammenhalten-Müssens im übergeordneten Gegeneinander als letztem Maßstab für uns im endlichen Dasein befreien könnte. Es bleibt schwer, für Fairplay zu werben: Im einst für Kollektive maßgebenden Überlebens-Kampf war alles erlaubt, jede friedfertige Moral, jedes Fairplay nur u.U. tödlicher, daher im Eigenwert widersinniger Wettbewerbsnachteil. Im zivilen Wohlstand erst kann der Kampf entschärft, so vermittelt werden: Trainer als Fairplay-/Friedensstifter statt Aufheizer von Aggression, Rivalität - ein unüberbrückbarer Widerspruch in sich, wo eigene Siege obenan, totalitär im Fokus des "guten" Sports stehen, in "ganzheitlicher" Sicht aber zumindest denkmöglich...?


    Für eine "bunte" Liga für Kids in unserer doch angeblich längst "bunten" Republik ist die Zeit wohl noch nicht reif; ein gewisses Verständnis für anthropologisch-historisch komplexe Hintergründe einer FPL bzw. der instinkthaft gemeinen Abneigungen (atavistische "Reaktanzen") gegen sie könnte aber bei genug einer inneren Wesensschau seiner selbst zuleitendem Erkenntnisinteresse helfen, das mitunter zum Unfairen neigende Gegeneinander im Sport zu besiegen als unterschwellig zur Missgunst treibenden Futterneid (so im emsig und auf die nationale Identität stolz zählenden Einheimsen im Medaillienspiegel, als hätte man selbst über wildfremde Sieger irgendwas Großartiges gewonnen, wäre in den Himmel der Stars aufgestiegen). Doch wie gesagt: instinkthaft sträubt sich alles gegen solch Sublimieren unserer niederen Triebe und ihrer inneren "Anspannung", die einst im Kampf um knappe Ressourcen überlebenswichtig waren, im harmlosen KiFu als reinem "Spiel, Sport, Spaß" aber nur abartig als geistige Zurückgebliebenheit erscheinen können. In der Tat könnte das Bunte unserer Republik, das bereits im Ideal einer FPL wirksam ist, eine illusionäre Spekulation auf ein großes Nichts: einen zivilisierten Menschen, sein und zurückgebliebene Triebsale letzthin im Recht sein: wenn die Menschheit als solche (als bloße Idee vom Menschen) versagt statt jenen Geist heranbilden zu können, wenn diese Menschheit real nur ihren Planeten als Zukunftsressource aller Kinder weiter im marktlich sich erzwingenden Gegeneinander (als ökonomisch abwegigen Grundprinzip globaler Konkurrenzwirtschaft wider den Oikos) wie in einer Wettkampfarena zugrunde richtet.


    Wenn wir es nicht mal packen, kleine Kinderspiele schiedlich-friedlich entspannt zu gestalten, Kindern ihr von unseren historisch längst irrigen Projektionen freies Spiel zurückzugeben u. Fairplay zu vermitteln, dann wäre dies moralische Versagen der Menschheit sogar mehr als wahrscheinlich... Können wir uns selbst, das Tier in uns wenigstens im KiFu besiegen - es wäre ein winziges Zeichen der Hoffnung im globalen Ganzen! Was du über besagte Fußballschule vermutest, ist leider auch was ich sehe: die auf "besser" gedrillten Minikicker sind meist die sog. "Robustspielenden", wobei diese Gangart nicht originär ihre ist, sondern ihnen als Plus beigebracht zu werden scheint. (So -sorry!- kompliziert die Herleitung, so simpel das Ergebnis im Wettbewerb Kampf vs Spiel.)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • Kicker, du scheinst als ursprünglichen Fußball das zu begreifen, was im zweiten Absatz dieses Wikipedia-Abschnitts steht: https://de.wikipedia.org/wiki/…ge_des_Fu.C3.9Fballspiels. Ich betrachte solche Spiele eher als Vorläufer des Fußballs und meine eher das Spiel, welches bereits weitgehend die jetzigen Regeln hatte, also eher das Spiel, das sich ab 1848 an englischen Hochschulen entwickelte, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Fußballs#Entstehung_des_modernen_Fu.C3.9Fballspiels. Dort war das Fairplay von Anfang an fester Bestandteil, waren es schließlich ausschließlich angehende Gentlemen, die das Spiel praktizierten. Wie man in http://www.footballnetwork.org…y_history_of_fairplay.asp nachlesen kann, wurde der Schiedsrichter erst 1871 eingeführt, als auch die Arbeiterklasse Zugang zum FA Cup erhielt. Ich hänge noch dem Ideal des "Honour of the Gentleman", wie ich ihn als Kind im Fußball kennen lernte, nach..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Der Entstehungshintergrund der FPL ist für mich die Hahnenkampfarena, zu der Kinderspiele mitunter verderben. Wo, wie oft, durch wen genau es dazu kommt, weiß ich nicht, habe da aber die Assoziation zu jenem "urenglischen" Fußball im Kopf, weniger "gentlemen". Die Idee vom Sport, der die Neigung zu Gewalt oder Krieg auf zivile Bahnen bringe, ist daher für mich jüngeren Datums und die FPL als Art Fortschritt auf diesem Weg einzuordnen. Wobei es dann eben ein fast normalaffektiver Reflex ist, wenn viele erstmal zurückhaltend oder dagegen sind: das war bei jeder Neuerung so.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Wenn man betrachtet, dass der Schiedsrichter erst 1891 eingeführt wurde, ist seine Abschaffung in der FPL ja eher ein "back to the roots". :thumbup:

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  • Schieris - wirklich mehr als eine Rolle, ein Name für die Spieleitung, die in der FPL nun in gemeinsame Eigenverantwortung von Spielern bzw. Trainern übergehen soll; vllt daher, weil es im KiFu bis zur 9er "D" gar keine "echten" (Eltern/Co's) gibt? Bei den Kiddies (so die nicht schon zur Unfairness verbogen wurden) hätte ich da wenig Bedenken, dass die meist ohne die Schieris klarkämen.. Klar, sie waren auch nie wirklich beliebt: Spieler, Zuschauer, Vorstände und Trainer (bei Niederlagen durch vermeintliche Fehler), Journalisten - wer hackt eigentlich nicht auf ihnen herum? Ein "Job" für Maochisten, Machtgierige, des Schmerzensgeld Bedürftige? Ehrlich, bei uns wollte im KiFu niemand diesen (da ja auch außer per "Ehr" unbezahlten) Job. Ich habe ihn notfalls gemacht, irgendwem hatte man es immer nicht Recht gemacht...
    Man kann hier dialektisch denken: These (Hau-ihn-tot-Hypostase des eigenen Kollektivs im "Urkick"), Anti-These (Ordnungsmacht Schieri als Antagonist der Gewaltneigung), Synthese: authentisches Fairplay aller zwecks gemeinsamen Sports-Geist. Einer, der übers bloß Notwendige des "Richters" als Spielleiters und Vermittlers zwischen hinter Fassaden letztlich grundlos zur gefährlich per se unkontrollierbaren Feindseligkeit neigenden Parteien hinausginge. Lernen wir ihn von Kindern, ihrer naiven Freude am Sich-bewegen in der Gruppe, "gewinnen" so: Spielkultur o. ihn für uns zurück? Oder bleibt der im Grunde unserer Herzen ewig Illusion bzw. Mogelpackung (sobald wir erwachsen, nicht mehr unschuldige Kinder: vom Ich verdorben sind), so sehr wie ihn stets nach Spielen beschwören? Ehrlich. der Schieri war nur Notlösung und wird bis heute meist so behandelt, sofern man nicht noch aufm Platz zu Respekt gezwungen ist (s. Kabinentalk)...

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  • @Uwe
    In vorschriftsmäßiger Fussballschuhwerk lief als erster der "gestiefelte Kater" auf den Platz :thumbup: . Überhaupt haben ja die Märchen, in dem es hauptsächlich um Raub und Mord geht, die kindliche Fairness schon so stark geprägt, noch bevor sie sich mit ihren Kameraden im gleichen Dress zum ersten mal auf die Gegner stürzen. "Back to the roots" hieße dann ja, den Fussball an die Welt der Kindermärchen anzupassen. Oder sollten wir doch besser die Märchen an die FPL anpassen, damit es nicht ganz so blutrünstig auf dem Platz zugeht? Dann hat z.B. der Wolf nicht mehr die Großmutter gefressen, sondern in der modernen Fassung ist ihr lediglich ein Straßenköder durchs Blumenbeet gelaufen, wofür der sich einen Eimer kaltes Wasser abgeholt hat. Vielleicht haben Hänsel und Gretel dann auch nicht mehr die Hexe in den glühenden Ofen gestoßen, wo sie verbrannte, sondern der alten Frau nicht gleich im Bus platzgemacht, wofür sie vom Pfarrer, der eine Reihe dahinter saß, gescholten wurden?


    Fussball ist und bleibt in seiner Grundmotivation eine Kampfsportart, in der sich Kinder nach einfachen Regeln beweisen wollen. Wenn es ausartet, dann nur, weil Erwachsene maßgeblich ins Geschehen eingreifen. Grund genug, um die FPL weiter voranzutreiben!

  • @Uwe
    Bevor wir nun auch noch den Tierschutz am Hals haben, hier mal einige Ergebnisse aus dem o.g. Workshop der Sporthochschule Köln:



    A. aus der Sicht der Kinder


    1. Wie empfinden Kinder das Verhalten ihrer Eltern?
    - Mütter sagen mehr innerhalb eines Spiels
    - Mütter wirken positiver als Väter



    2. Wann ist die Angst des Kindes am größten?
    - wenn beide Eltern mitfahren
    - sie wird geringer, wenn Lob und Verständnis geäußert wird
    - Unterstützung ist besser als Erfolgsdruck


    3. Wie sollen sich Eltern während des Spiels verhalten?
    - keine technischen oder taktischen Hinweise
    - Konzentration der Eltern auf Bemühung
    - anfeuern (manchmal)
    - 21 % bevorzugen, das Eltern zu Haus bleiben



    B. Aus der Sicht der Eltern


    Wie sehen die Eltern das Hobby ihrer Kinder?
    - zeitlicher Aufwand
    - fananzieller Aufwand
    - psychologische Faktoren (Stress)


    Eine Verschmelzung zur Unterstützung der Eltern im Kinderfussball ist möglich, wenn eine Übereinstimmung von Absicht und Verhalten bei Trainern, Kindern und Eltern erzielt werden kann.
    - alle haben positive Absichten
    - positive Absichten immer hervorheben


    Bessere Integration der Eltern in die Vereine durch:
    - Informationsabende, Info-Schreiben
    - Parallelangebote (Walking, Jogging, Nutzung von Einrichtungen)
    - Aktivitäten/Jobs (Kaffee und Kuchen, Fotos)
    - Pressearbeit


    Verhaltenskodex für Eltern


    1. Spaß am Sport im Vordergrund
    2. Stolz auf Anerkennung
    3. Vertrauen zum Trainer
    4. Applaudieren erwünscht, jedoch keine Anweisungen
    5. Lob für faires Verhalten
    6. Keine Autoritätsuntergrabung des Schiedsrichters
    7. Vorbild sein
    8. Interesse zeigen
    9. Belohnung mit Lob und Anerkennung
    10. Gesundheit steht an erster Stelle
    11. Keine voreiligen Entscheidungen aus finanziellen Gründen
    12. Mit den Regeln der Sportart des Kindes vertraut machen


    Eigener Kommentar:
    1. Offensichtlich sind Mütter die besseren Eltern! Kerle, nehmt euch ein Beispiel daran! Wenn ich Jugendobmann wäre, würde ich verstärkt nach Trainerinen für den unteren Bereich suchen!
    2. Leider versagt aber auch mehr als jede 5. Mutter, weshalb das Kind gern auf beide Eltern beim Spiel verzichtet. Also reißt euch mal zusammen und lass die Kinder in Ruh! Geht nicht - gibtet nicht!
    3. Es gibt doch schon PC-Kurse für Greise, warum nicht auch Fussballregelkunde für Blondinen?
    4. Parallelangebote ist super: Mama quascht sich beim "Nordic-Talking" aus und Papa schneidet das Spielvideo und unterlegt die besten Szenen mit Heldenmusik
    5. Was alle schon immer wußten: Nicht labern, einfach mal machen! Wenn jeder was zu tun hat, kommt man auch nicht so schnell auf dumme Gedanken! 8o

  • Wirklich merkwürdig, wie verschieden "unsere" Kinder je nach Region die Fußballwelt wahrnehmen. Während bei dir die Kinder offenbar große Abneigungen gegen ihre eigenen, oft ganz unfähigen Eltern haben, störten Freunde meiner Söhne, wenn die mal über Ängste etc. gemeinsam sprachen, meist motzend schreiende Trainer (auch beim Gegner) oder die rüde Gangart von Gegnern viel mehr als ihre bösen Eltern. Und meine Jungs brachen immer quasi in Jubel aus, wenn mal Mama + Papa mit zum Spiel kamen, wogegen sich in meiner Trainerzeit oft Kinder beschwerten, dass ihre Eltern ja nie mitkämen u. zuschauten. Was war das denn für ein Workshop, wo hat er seine Ergebnisse, die meiner Wahrnehmung komplett entgegenlaufen, empirisch her? (Kennst du den Spruch, man soll keiner Statistik glauben, die man nicht selbst zur Bestätigung seiner Grundthesen gefälscht hat? Irgendwie erinnern mich jene Ergebnisse daran...)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @Uwe
    Wenn man rasch möglichst viele Trainer auf einen Bildungsstand bringen will, lohnt sich so eine Mega-Veranstaltung! Weil aber die Einführung der FPL freiwillig erfolgt, können sich manche Trainer etwas auf den Schlips getreten fühlen. Ich denke, es kommt auch darauf an, wie man es kommuniziert!


    Wenn die Veranstaltung gut läuft, wird das auch eine breite Sogwirkung über das Einzugsgebiet hinaus haben!


    Aber Lichtjahre sind`s nun auch nicht! In die Ergebnisse fürs Elterncoaching der Sporthochschule Köln flossen teilweise Daten aus den Jahren 2004 und früher ein. Man hat nur vergessen, aus den gewonnenen Erkenntnissen die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen und diese in die Praxis umzusetzen.


    Vielleicht mußte der Leidensdruck auch erst groß genug sein, um auch Leute davon zu überzeugen, die die Probleme gerne herunterspielen oder glauben, die Welt sei so schlecht, das man ohnehin nichts ändern könne?

  • @Uwe
    Wie will man sonst eine FPL einführen, wenn nicht wenigstens die Trainer mit den Regeln vertraut sind? Na klar, muß das eine Pfichtveranstaltung sein! Aber selbst danach wird es Klärungsbedarf geben, da bin ich mir sicher. Erst dann, wenn die Regeln auch mit Einsicht und Überzeugung von den Trainern eingesetzt werden, sind endlich die erforderlichen Rahmenbedingungen wirksam!


    Hier im Forum befindet sich ein kleiner Querschnitt der Nachwuchstrainergilde. Sicherlich handelt es sich bei den meisten um engagierte Trainer. Viele gewinnen durch Meinungs- und Erfahrungsaustausch für sich hinzu! Bei einigen geht aber das Engagement eindeutig in die falsche Richtung! Denn diese Leute wissen einfach alles besser! Natürlich erlischt ihr Interesse schlagartig, sobald deren Kinder signalisieren, das sie keinen Bock mehr auf Fussballstress haben! Aber es kommen ja immer wieder welche nach!


    Weil im unteren Bereich die Traineraufgabe ehrenamtlich ist, sind die Vereine teilweise auf eigentlich fürs Traineramt ungeeigneten Personen abhängig, weil es zu wenig geeignete Trainer gibt! Diese Gefahr sehe ich weitaus größer als die, das es Trainer gibt, die glauben, es funktioniert auch ohne FPL, weil wir bisher auch alles im Griff hatten!


    Stell dir mal vor, da stehen zwei "von sich selbst absolut überzeugte Könner" in der Coachingzone! Glaubst du, die benehmen sich, nur weil sie nebeneinander stehen? Da ist das Spiel noch keine 5 Minuten alt und schon beleidigt der eine Trainer den Anderen und droht Prügel an! Das heißt es doch gleich wieder: die FPL ist auch nicht besser!

  • Wir hatten gestern eine etwas umschweifende Diskussion in unserem Basiswissen-Lehrgang - also nach dem offiziellen Teil...


    In unserer Gruppe herrschte Einigkeit bzgl. der Trainer- und Zuschauer-Regel, da gabs letztlich nur Beifall von allen Seiten, nach den ersten Erfahrungen sind auch die "offenen Zweifler" nun zu der Erkenntnis gekommen, dass es wirklich was bringt.


    Bei der Schiedsrichter-Regel hingegen scheideten sich wieder die Geister, wobei grundsätzlich auch von allen das regeln unter den Kids durchaus bevorzugt wurde - der einzige Unterschied ist, dass die einen die Regel so umgesetzt haben wollen wie es die FPL vorsieht, die anderen hingegen mit einer Art Spielleiter, also ein zurückhaltender Schiedsrichter, der für Begrüßung, Anpfiff, Halbzeit Ab- und Anpfiff und auch den Schlusspfiff verantwortlich ist, zudem ein zurückhaltender Beobachter der im Streitfall eingreift oder eben auch mal bei Übervorteilungen (wer am lautesten schreit hat recht, etc.) interveniert - im Idealfall aber eben nur der Zeitnehmer ist. Begründet wurde dies vor allem dadurch, dass es letztlich Quatsch ist die Kids erst den Fußball ohne Schiedsrichter zu vermitteln und dann später eben doch mit; letztlich gehört ein Schiri doch auch zum Fußball wie Pfosten und Ball, und das wissen auch die Kleinsten.


    Ich muss sagen, ich vertrete diese Meinung ebenfalls, wenn der ernannte Schiedsrichter sich ebenfalls so zurückhält wie die Trainer und Zuschauer, dann sollte das doch kein Problem sein... Wie gesagt, keiner war der Meinung dass es ein "klassischer Schiedsrichter" sein soll, die Tendenz ging letztlich doch deutlicher in die Richtung "zurückhaltender Schiedsrichter" (>60%) gegenüber "kein Schiedsrichter" (<40%)...