Bereits in der D statt C verzögerte Aktion durch Wachstum? Ist es richtig das man den schnellen Antritt über Krafttraining schult? Ist es richtig, dass Krafttraining für die D nicht altersgerecht ist, weil D Kinder noch keine ausreichende Muskulatur aufwe

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  • Moin,


    ich verzweifel gerade bei einigen meiner Spieler. Mir ist es geläufig, dass in der C die Spieler wachstumsbedingt eine bestimmte Zeit gewisse körperliche Dinge nicht mehr so hinbekommen. Da wachsen die....und das Gehirn kommt mit den neuen Ausmaßen nicht so gut klar. Das spielt sich dann wieder ein und bereits erlerntes und akut tod geglaubtes wird zurück kommen.


    Meine D 1 Spieler waren nie besonders schnell im Antritt. Wir treffen derzeit in der höchsten Liga auf Teams mit Spielern, die glasklar zügiger am Ball sind, als es die meisten meiner Spieler können. Andererseits habe ich das Gefühl, das einige hier nicht besser können, sie sogar langsamer geworden sind.


    Gibt es Eurerseits für den Bereich der D Beobachtungen, wonach der Eingangs beschriebene Effekt in der C bereits in der D auftritt (älterer Jahrgang)?


    Ich kann nichts abverlangen, was Spieler nicht in der Lage ist zu bringen. Zudem bin ich der Ansicht, dass Schnelligkeit im D Alter nur über die Koordination und Ausdauer geschult werden kann.


    Kraftübungen sind/wären wohl grundsätzlich ein größerer Beitrag zur Schnelligkeit. Ohne ausreichende Muskeln nützt das beste Krafttraining nichts, so dass ich davon ausgehen, dass das im D Bereich aufgrund des Fehlens der ausreichenden Muskulatur quatsch wäre zu tun. Richtig?


    Krafttraining käme für mich eher ab der B in Betracht, richtig? Deshalb verzichte ich darauf, meine Jungs über diese Trainingsmethode schneller zu machen.


    Entspricht mein Wissen der modernen Sportdenke, sehe ich das falsch....wer hat gleiche Beobachtungen bezogen auf die D gemacht?

  • Hallo Andre,


    ich habe bislang noch keine D-Jugendlichen des älteren Jahrgangs trainiert, kann daher nicht aus Erfahrung berichten.


    Generell kann ich mir aber auf jeden Fall vorstellen, dass sich die eigentlichen körperlichen Auswirkungen, mit denen man in der C-Jugend rechnet auch bei D-Jugendlichen (vor allem des älteren Jahrgangs) schon auswirken. Da nimmt die Entwicklung jedes einzelnen Kindes/Jugendlichen natürlich keine Rücksicht darauf, ob er jetzt D- oder C-Jugendlicher ist.


    Wie man dir wirklich helfen kann dieses Problem der fehlenden Schnelligkeit zu beheben ist wirklich schwierig zu sagen. Ich würde auch auf jeden Fall Koordinationstraining empfehlen. Von Krafttraining halte ich, genau wie du, in der D-Jugend nicht viel. Ich denke nämlich auch, D-Jugendliche haben eine nicht ausreichende Muskulatur und somit ist das Krafttraining nicht sinnvoll. Ich würde es halt immer wieder mit Koordinationstraining in jedem Training versuchen. Koordinative Sachen kann man ja in jedem Training problemlos und in vielen verschiedenen Variationen trainieren, aber da sag ich dir ja sicherlich nicht neues. Meiner Meinung nach hilft nur Koordinationstraining.


    Wäre aber auch daran interessiert, ob auch andere Trainer deine Erfahrungen gemacht haben. Sollte sich diese Entwicklung durchsetzen, wären ja viele Lehrwerke des DFB überholt...


    Gruß,


    Horsti

  • Danke für die bestärkenden Worte.


    Immer wenn ein Team mehr verliert als es gewinnt und dann auch noch die 1 hinter dem D steht, schauen gewisse Kollegen und meinen dieses oder jenes. Da ich mit dieser Ansicht die ich gepostet habe, nicht schwanger gehe, sondern das offen so äusser, meine ich zu bemerken, dass das einige -nicht alle- anders sehen. Die würden, so es denn ihr Team wäre, mit denen Stadionrunden, Treppenläufe und Medizinballrennen starten und sagen auch, dass sie das beispielsweise mit der C so machen...weil die Jungs es so wollen, ...so solche -nichtmal böse geäusserten Meinungen.


    Es verunsichert mich natürlich ein bischen, möchte aber gern wissen, ob ich mich auf mein derzeitiges Wissen so verlassen kann.


    Das soeben benannte und von anderen so praktizierte...wäre aus meiner Sicht restlos nicht D-gerechtes Trainings. Wenn es jedoch was bringen würde....kann man nicht sagen, das es unnütz wäre...je nachdem welches Ziel man damit verfolgt, wäre es dann nicht unnütz....Nach meinem jetzigen Wissen wäre es aber -bei einer D- unnütz.


    Ich versuche es locker seit 6 Wochen über Koordinationstrainings im Warmmachteil....habe aber auch hier den Eindruck, dass es keine Verbessrung -derzeit- bringt.


    Ich lasse an mich heran, dass wir vermutlich das Potenzial nicht haben und auf Grund einer guten Hinserie...gegen schwache Gegner....uns leider für die Kreisliga A qualifizierten....oder die Jungs teilweise tatsächlich ein "Wachstumsloch" haben, das ich nicht beeinflussen kann. Wären wir in der Hinrunde in einer anderen stärkeren Gruppe gewesen, wären wir vermutlich nicht dahinein gekommen. Schade für die Jungs und meine Nerven. Gruß


    P.S. Wer Erfahrungen hat...oder Wissen anbieten kann...bitte bitte weiter posten...ich will alles wissen. :)

  • Also ich kann dich nur in deinem Tun und Handeln bestätigen! Rundenlaufen weil die C-Jugendlichen das sogar wollen...schlimm genug, da wird vorher schon genug geschlampt worden sein. Ein richtiger Fußballer, der das Spielen nach dem Ausbildungsprinzip des DFB gelernt hat, will den Ball am Fuß haben, dribbeln, passen, sich in Zweikämpfen messen und auf Tor schießen. Aber er will den Ball haben, deshalb spielt er doch Fußball! Wenn jemand wirklich dauernd Runden laufen möchte, dann würde er nicht Fußball spielen, sondern im Leichtatletikverein angemeldet sein.


    Des Weiteren bin ich der Meinung, dass Rundenlaufen event. in einer Seniorensaisonvorbereitung eine Alternative ist, um die Grundkoordination zu erhöhen. Ich weiß aber nicht, warum man dir zum Rundenlaufen rät, wenn du doch die Schnelligkeit verbessern willst. Das fördert doch primär gar nicht die Schnelligkeit, sondern die Grundkondition. Aber ich sage auch, wer 10 Kilometer in 45 Minuten läuft, muss nicht zwingend Luft für 90 Minuten haben. Fußball benötigt einfach eine spezielle Kondition, die man mit Fußballspielen trainieren sollte, sprich fußballerische Wettkämpfe (Spiele 3vs.3 etc.). Dir hingegen geht es ja, sofern ich es richtig verstehe, gar nicht um Kondition, sondern um Schnelligkeit. Diese würde ich durch Koordination fördern.


    Deine Erfahrung, dass du trotz 6 Wochen Koordinationstraining keine Fortschritte siehts, lässt mich 2 Dinge vermuten. Entweder siehst du die Fortschritte nicht, da sie von Training zu Training nur sehr gering sind und daher kaum bemerkbar oder die Verbesserungen gleichen lediglich die weiter fortschreitenden Wachstumsphasen aus-

  • Ja richtig, ...es geht mir um die Schnelligkeit...speziell um die ANTRITTSSCHNELLIGKEIT im Grundsätzlichen und dann speziell auf die D gesehen. Gruß

  • Na ja die Spieler sind ja auch unterschiedlich alt. Ich war in der D als Januarkind fast zwei Jahre älter als der Großteil meiner Mitspieler (zweite Jahreshälfte des jüngeren Jahrgangs), was dazu führte, dass ich einfach "weiter war". Größer, robuster, durchsetzungsstärker usw...
    Zwei Jahre machen in dem Alter eine Menge aus. Ich hab aus dem Grund z.B. auch fast alle Ecken und Offensivfreistöße getreten, weil ich als einziger (außerm Libero der hinten bleiben sollte) aufm Großfeld weit genug flanken bzw. aufs Tor schießen konnte.
    Das war auch eine Phase wo ich auf den ersten Metern schneller war als viele andere, obwohl ich sonst nie besonders schnell war (und sich das in der C auch wieder spürbar relativierte)

  • Das Problem ist bekannt. Mein Sohn spielt im Moment d, älterer Jahrgang und wechselt im Sommer in die C Jugend.


    Auch in seiner Mannschaft gibt es bereits " Experten" die inzwischen wirklich alles, aber auch alles verlernt zu haben scheinen.
    Grösse und Ausmaße passen nicht mehr mit dem im Gehirn verankerten Bewegungsmustern zusammen.


    Die Lösung des Trainser ist Koordination bei jedem Training.


    Was noch ein Problem ist: Es sind 18 Kinder im Kader, nur 14 dürfen zu jedem Spiel laut Regelwerk mitgenommen werden, bzw auf den Spielbericht rauf.


    Da gab es schon lange und endlose Diskussionen.


    Habe da aufgeklärt und unterstützt wo ich kann, aber Probleme gibt es immer mal.


    Zitat

    Generell kann ich mir aber auf jeden Fall vorstellen, dass sich die
    eigentlichen körperlichen Auswirkungen, mit denen man in der C-Jugend
    rechnet auch bei D-Jugendlichen (vor allem des älteren Jahrgangs) schon
    auswirken. Da nimmt die Entwicklung jedes einzelnen Kindes/Jugendlichen
    natürlich keine Rücksicht darauf, ob er jetzt D- oder C-Jugendlicher
    ist.

    Da sehe ich ein generelles Problem. In der Schule hat man es bereits erkennt und flexible Eingangsstufen geschaffen. Als Beispiel 1-3 Klasse zusammen und jeder lernt in seinem Tempo usw.
    Wie so etwas beim Fussball umzusetzen wäre? Z,B eine Einsteigergruppe usw? Ich weiss es nicht. Starre Alterssysteme passen einfach nicht mehr in die Zeit, nur glaub doch wohl hier niemand, dass mit den Dinos an den Kreis/Verbandsspitzen schnelle Änderungen möglich sind?



    Wir hatten für die neue Saison die Diskussion, dass wir keine wirklich spielfähige F Jugend zusammen haben. Wenige verlässliche Kinder usw.
    Ich habe davor gewarnt die Kinder als Anfänger im Spielbetrieb zu verheizen und mich entsprechend auch geweigert die Truppe zu betreuen.
    Der Verein ist leider jedoch auf dem Standpunkt, dass es wichtig sei eine F JUgend in jedem Fall zu melden.... OK muss man dann so hinnehmen...

  • Hallo Andre,


    Treppenläufe... fördern ja, neben dem Muskelaufbau, den Automatismus des Laufens/Starten auf dem Fußballen. Hier würde ich auch aus dem Bauchgefühl besonders Wert drauf legen und das Training möglichst mit Übungen spicken welche dies "fordern".


    Dabei fallen mir Übungen zum Dribbeln im Slalom ein. Wichtig dabei ist viele Situationen zum Geschwindigkeits- und Richtungswechsel zu provozieren und somit möglichst oft den Antritt auf dem Fußballen zu "stimulieren".
    Auch bei Finten wird der Antritt geübt. Nebeneffekt ist hier, dass die Jungs sich in den offensiven Situationen des 1:1 gestärkt fühlen und evtl. Erfolgserlebnisse gewinnen. Als Bonbon würde ich den Jungs auch erklären was die Finte provozieren soll und warum man diese insofern quasi Blind beherrschen sollte.


    Grundsätzlich würde ich (wieder aus dem Bauchgefühl) sehen wollen, dass die Jungs die Technik richtig ausführen bevor ich zu Gewichten wie z. B. Medizinbällen greife bzw. Leistung/Geschwindigkeit abverlange.


    Gruß


    P.S.:
    Beim Boxen benutzt man gerne auch das Seilspringen um die Fußarbeit zu verbessern.

  • Andre


    in diesem Bereich kannst du nach 6 Wochen noch keine sichtbaren Erfolge haben. es ist ein längerer Prozess.


    neben dem bereits mehrfach erwähnten Koorinationstraining würde ich dir Empfehlen in jedem Training 5 Minuten Gymnastik ganz gezielt zur Stärkung der Bauchmuskulatur zu machen, kannst du auch gut als Hausaufgabe mitgeben. Sprintfähigkeit wird nicht unwesendlich durch die Bauchmuskulatur beeinflusst.
    aber auch hier wwerden sich erst längerfristig Erfolge zeigen.


    im Fussball kommt es ja oft auf die ersten paar Meter an. hier spielt die Reaktionsschnelligkeit eine wichtige Rolle.
    Spieler, die hier ein ausgeprägtes Verhalten haben und auch Spieler mit Vorausahnen sind im Vorteil, wirken dann auch oft schneller, als sie in Wirklichkeit sind.


    ich würde also Übungen einbauen, die die Raktionschnelligkeit fördern.


    aber auch im D-Alter muss man Geduld haben und Zeit lassen.

  • ich verzweifel gerade bei einigen meiner Spieler. Mir ist es geläufig, dass in der C die Spieler wachstumsbedingt eine bestimmte Zeit gewisse körperliche Dinge nicht mehr so hinbekommen. Da wachsen die....und das Gehirn kommt mit den neuen Ausmaßen nicht so gut klar. Das spielt sich dann wieder ein und bereits erlerntes und akut tod geglaubtes wird zurück kommen.


    Ich finde dass Du hier etwas übertreibst. So krass ist es nun auch wieder nicht. Das legt sich ja sowieso in der B-Jugend wieder.



    Gibt es Eurerseits für den Bereich der D Beobachtungen, wonach der Eingangs beschriebene Effekt in der C bereits in der D auftritt (älterer Jahrgang)?


    Jain... ich habe zwei Spieler die über Wachstumsprobleme klagen. Es ist aber nicht die so extrem grosse Menge wie bei den C- und B-Junioren. Dort haben viele Probleme mit der Leiste (gehört zu den schwächsten Muskel des Fussballers).



    Ich kann nichts abverlangen, was Spieler nicht in der Lage ist zu bringen. Zudem bin ich der Ansicht, dass Schnelligkeit im D Alter nur über die Koordination und Ausdauer geschult werden kann.


    Mit Laufkoordination wird man bestimmt schneller. Dies sollte man im Schnelligkeitstraining integrieren. Geht sehr gut.
    Durch Ausdauer kann man zwar länger laufen aber auf keinen Fall schneller. Im Gegenteil; Zu viel Ausdauertraining (zB. gleichmässiges joggen) macht sogar langsamer. Wenn man es übertreibt (über längere Zeit = ca. 3-4 Woche fast täglich) können Sprintertypen Ihre schnellzuckende Muskeln in langsamzuckende umwandeln und werden somit zu Ausdauertypen.


    Schnelligkeit trainiert man folgendermassen:
    Antritt = Viele kleine Sprints mit max. Schnelligkeit bis 10m
    Schnelligkeit = Viele Sprints mit max. Schnelligkeit bis ca. 15-20m
    Vor jedem Sprint muss man maximal erholt sein. Dh. nach jedem Sprint sollte man genug Zeit zur Erholung haben.
    Am Besten machst Du im Schnelligkeitstraining nach dem Einstimmen, 4-5 Uebungen (Serien). Jeder Spieler sollte bei jeder Serie, ca. 6-8 Sprints machen.
    Beispiel einer Uebung könnte sein: Koordinationslauf an Leiter mit Sprint von 10 Meter bis zu einem Hütchen. Man kann auch Bälle und Technik integrieren (Fantasie etwas laufen lassen, dann kriegst Du coole Uebungen raus).



    Kraftübungen sind/wären wohl grundsätzlich ein größerer Beitrag zur Schnelligkeit. Ohne ausreichende Muskeln nützt das beste Krafttraining nichts, so dass ich davon ausgehen, dass das im D Bereich aufgrund des Fehlens der ausreichenden Muskulatur quatsch wäre zu tun. Richtig?Krafttraining käme für mich eher ab der B in Betracht, richtig? Deshalb verzichte ich darauf, meine Jungs über diese Trainingsmethode schneller zu machen.


    Es liegt auf der Hand, dass Menschen mit grössere Muskeln auch schneller sind. Insbesondere im Antritt.
    Jedoch kriegst Du das genug gut hin auch ohne Krafttraining. Einfach Laufkoordination und Antritte/ Schnelligkeit üben reicht für D-Junioren aus.


    Hoffe deine Fragen ausreichend beantwortet zu haben und wünsche Dir viel Glück und Spass mit deine Kids.


    Viele Grüsse
    TRPietro

  • Meine D 1 Spieler waren nie besonders schnell im Antritt. Wir treffen derzeit in der höchsten Liga auf Teams mit Spielern, die glasklar zügiger am Ball sind, als es die meisten meiner Spieler können. Andererseits habe ich das Gefühl, das einige hier nicht besser können, sie sogar langsamer geworden sind.

    im Fussball kommt es ja oft auf die ersten paar Meter an. hier spielt die Reaktionsschnelligkeit eine wichtige Rolle.
    Spieler, die hier ein ausgeprägtes Verhalten haben und auch Spieler mit Vorausahnen sind im Vorteil, wirken dann auch oft schneller, als sie in Wirklichkeit sind.


    ich würde also Übungen einbauen, die die Raktionschnelligkeit fördern.

    War auch mein Gedanke: Andre: bist Du sicher, dass die "körperliche Antrittsschnelligkeit" das Problem ist oder die "geistige Antrittsschnelligkeit"?


    Ich habe vor ein paar Jahren eine D als Co-Trainer betreut. Die Unterschiede zu den klassenhöheren Mannschaften, gegen die wir ab und zu Freundschaftsspiele gemacht haben, lagen meines Erachtens mehr in der Reaktionsschnelligkeit als tatsächlich in der körperlichen Überlegenheit.

  • Hallo,


    ein Aspekt wurde jetzt noch nicht genannt, bzw. ich hab's vielleicht überlesen:
    Das Training der richtigen Lauf-/Sprinttechnik. Das ist, über das allgemeine Koordinationstraining hinaus eine Sache, die man in einer D-Jugend schön trainieren kann (am besten mit Unterstützung eines Leichtathleten). Wenn die Spieler in diesem Alter die richtige Lauftechnik lernen, dann haben sie später, wenn die Muskulatur da ist, Vorteile bei der Schnelligkeit.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Ich habe vor ein paar Jahren eine D als Co-Trainer betreut. Die Unterschiede zu den klassenhöheren Mannschaften, gegen die wir ab und zu Freundschaftsspiele gemacht haben, lagen meines Erachtens mehr in der Reaktionsschnelligkeit als tatsächlich in der körperlichen Überlegenheit.


    ich selbst galt als schneller Spieler. dabei war ich bei jedem 100 mLauf (wir liefen oft zum Trainingsschluss die obligatorische Runde raus) immer bei den Verlieren.
    meine Reaktionszeit war meist einen Tick schneller als die meines Gegenspielers, ausserdem hatte ich das Glück, dass ich Situationen oft besser vorrausahnen konnte. (manche sagen dazu auch Spielverständnis)


    gg

  • meine Reaktionszeit war meist einen Tick schneller als die meines Gegenspielers, ausserdem hatte ich das Glück, dass ich Situationen oft besser vorrausahnen konnte. (manche sagen dazu auch Spielverständnis)


    gg

    Müssten da nicht Spielformen auf engem Raum sehr förderlich sein ("Pausenhoffußball"), in denen man pausenlos und blitzschnell Entscheidungen treffen muss?

  • Hi, "abverlangen" ist doch eh nicht dein Stil! Kinder entwickeln sich höchst individuell, daher bringt es dieser Fordern-Gestus auch generell nicht. Hast du nicht auch schon beobachtet, wie Spieler mit 11 oder 14 aussortiert werden, denen betreffende LZ-Trainer dann später nachweinen? Die tun sich dann oft noch selber leid, statt mal zu bedenken, was sie aus eigenem Unverstand im Verantwortungsposten dem Kind vor Jahren angetan, wie sie Träume (natürlich auch oft der Eltern, die sie kurz zuvor noch zwecks Wechsel belaberten u. zu viel Aufwand animierten) zerstört haben. Im Kopf der Kinder spielt sich viel "Unsichtbares" ab. Davor müsste man mehr Respekt haben, um fair mit ihnen als werdenden und auf Unterstützung voll angewiesenen Mitmenschen partnerschaftlich umgehen zu können, sie reell zu fördern statt eher auszunutzen:


    Mehr Muskeln, Tempo o. Kondition könnte man schon mit Gewalt "ausbilden", könnte auch Hormone spritzen, Vitaminbomben mixen, wie bei Lasttieren in Entwicklungsländern Schule o. Befindlichkeiten vernachlässigen, alles auf eine Karte setzen (s. Mini-Bodybilder in den USA), die Frage ist nur: mit welch langfristigen Schäden als Folgen fürs Herz, für Gelenke, Psyche etc? Wo es vor allem auf Siege ankommt, wird mitunter rücksichtslos vorgegangen - vielleicht z.B. bei deinen besagten Gegnern, deren Eltern man besser mal aufklären sollte, was es wie Koordination u. Selbstbewusstsein 100% bringt - und was im Zweifel eher nicht.... Mach dir keine Gedanken, lernt fair zu verlieren, notfalls abzusteigen und gut ist's, auch wenn's banal klingt!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ein Aspekt wurde jetzt noch nicht genannt, bzw. ich hab's vielleicht überlesen:
    Das Training der richtigen Lauf-/Sprinttechnik. Das ist, über das allgemeine Koordinationstraining hinaus eine Sache, die man in einer D-Jugend schön trainieren kann (am besten mit Unterstützung eines Leichtathleten). Wenn die Spieler in diesem Alter die richtige Lauftechnik lernen, dann haben sie später, wenn die Muskulatur da ist, Vorteile bei der Schnelligkeit.



    genau diesen Weg bin ich mit meiner Mannschaft gegangen, und wurde von mir in einem früheren Beitrag schon beschrieben.


    gg

  • Müssten da nicht Spielformen auf engem Raum sehr förderlich sein ("Pausenhoffußball"), in denen man pausenlos und blitzschnell Entscheidungen treffen muss?


    könnte sein.


    sollte das wirklich daran liegen, dass wir jahrelang in den Pausen mit einem Tennisball auf begrenzten Raum gespielt haben?
    sollte vielleicht mal wissenschaftlich untersucht werden.


    könnte aber auch daran liegen, dass ich von 15-18 intensives Leichathletik trainiert habe.


    könnte, könnte, wenn, wenn wer weis das. vielleicht ist es aber einfach bei dem einen so und bei dem anderen so.


    gg

  • könnte sein.


    sollte das wirklich daran liegen, dass wir jahrelang in den Pausen mit einem Tennisball auf begrenzten Raum gespielt haben?
    sollte vielleicht mal wissenschaftlich untersucht werden.


    gg

    Was mich persönlich angeht, denke ich schon, dass mir das viel gebracht, auch wenn wir mit kleinen Plastikbällen gespielt haben. Aber grade so reaktionstypische Dinge, wie den Fuß doch im letzten Moment an den Ball bringen und sich damit am Gegner irgendwie vorbeiwurschteln, sind die Dinge die ich heute noch kann. Wenn man gegen ältere körperlich überlegene Spieler antritt (in meinem Fall bis zu 4 Jahre älter), dann muss man in bestimmten Situationen schneller reagieren um was zu reißen. Man muss schneller schalten als der Gegner um beispielsweise ein Abstaubertor zu erzielen. Ich kann mich an eine Begebenheit erinnern wo ich als 11.jähriger mit einer Clique C/B-Jugendspieler auf einem Kleinfeld mitgespielt habe aufm Bolzplatz. (Durfte eh nur mitspielen weil sie ungrade waren). Mannschaften ungefähr gleichstark, teils ganz gute FUßballer, Spiel endete 1:0. Erzielt von mir in einer Art und Weise die Gerd Müller alle Ehre gemacht hätte (Gewusel vorm Tor, ich schalte am schnellsten, bring irgendwie den Fuß dran und der Ball kullert ins Tor). Sehr viel mehr als dieses Tor hab ich zu dem Spiel aber dann auch nicht beigetragen. Schade eigentlich, dass ich im Verein nur ganz selten im Sturmzentrum spielen durfte (meistens wurde ich im Mittelfeld gebraucht, oder als Notnagel auf links). Aber auch fürs MIttelfeldspiel wars hilfreich. Ball abschirmen, Pass anbringen, sowas hab ich aufm Pausenhof gelernt. Deshalb bin ich absolut dafür viel länger aufm Kleinfeld zu spielen.

  • Im Prinzip hat Kicker doch recht....akzeptieren und notfalls absteigen....wobei das hier nicht wirklich trifft, ...die D spielt jede Saison über eine Play-off-Runde aus, wer in der Rückrunde wo spielen darf/muß.


    Mir ist es um Platz 4, 7 oder 9 egal....den letzten Platz möchte ich auf keinen Fall, das gebietet mein innerer Schweinehund ;)


    Nein....ich erkläre meinen Zwiespalt mal.


    Auf der einen Seite bin ich selbst in jungen Jahren immer ein durchschnittlicher Sportler....ohne Biss gewesen. Sobald es anstrengend wurde, machte "Anstrengend" keinen Spass und da ging ich nicht über die Grenze...also...kaum einen Trainingseffekt. Ich hatte allerdings auch niemals einen Trainer, der mir das mal erklärte bzw. meinen Schweinehund forderte oder mich durch gute Übungen versuchte zu überlisten.


    Als ich so cirka 35 war...kam ich zum Laufen. Schichtdienst....da hat man halt zu anderen Zeiten Zeit und macht dann vieles allein. Laufen geht immer...und los gings....bis zu 4 mal die Woche eine Stunde. Mit knapp 40ig sogar Intervalltraining. Plötzlich rannte ich gegen mich selbst und ich lernte, wie man eine 12 Prozentsteigung nach 10 Km hochgeht...wie man ankommt, ...wie man regeneriert und fast Kotzt...und nicht aufgibt. Eiserner Wille und gutes Training ebend.


    GENAU das sehe ich bei meinen D 1 Jungs nicht. Weder bei den wenigen Talenten, noch bei den Anderen. Sie beissen nicht...gehen vom Platz ohne eine Perle Schweiss auf der Stirn. Direkt daneben die F....mit hochroten Köpfen. Da denkt man dann schonmal, ob das Training scheisse ist....zu langweilig...nicht körperlich ansprechend. Die Jungs spielen nur dann richtig mit, wenn man im Training spielen läßt und das möchte ich nun nicht zu 100 Prozent...ich lasse schon recht viel spielen.


    Ich war neulich sogar innerlich so wütend, dass ich einem besonders schlappen Spieler am Kragen ergriff und mit ihm rannte. Man konnte der sich plötzlich bewegen. Schande über mich....aber das ist die Wahrheit.


    Ich bröselte das nun mal auf - immer den leichten Druck meiner Kritiker im Nacken - und kam auf den Nenner, dass den meisten Spielern hier der schnelle Antritt fehlt.


    Zwei Trainings die Woche a 1,5 Std., was soll ich da schon groß in diese Richtung tun, zumal das reine Krafttraining sowieso nichts für die D wäre.....wie ich meinte.


    Ich organisierte mir eine Koordinationsleiter und baute die in den Warmmachteil ein. Die anderen Koordinationstrainings habe ich sowieso immer praktiziert....Farbenspiele, Zahlenspiele, Passspiele mit Positionswechseln, schnelles Umschalten und auch Übungen auf dem Minifeld zur Entwicklung von Spielintelligenz. Dazu mein Steckenpferd...das Ballablaufen aus dem 1:1 in der Defensive und einiges anderes.


    Nein, bei aller Selbstkritik, ich glaube die Trainings sind ok, das bestätigen mir die Spieler auch. Die gleichen Trainings könnten -so sie denn mit Biss absolviert würden....- mehr Effekt geben. Das machen die meisten aber nicht....und die die es wollten, passen sich dem Gro an...so mein subjektives Gefühl. Ferner auch die Komponente...Schule....bis 15.00 Uhr...Hausaufgaben...Musikschule....Fußball...hächel, hächel...ehrlich gesagt, hätte ich da auch schlappe Beine.


    So kam ich auch neulich zu der Frage bzw. Einstellung, dass Trainer nur ganz bedingt ein Team nach vorne bringen können, ...am wenigsten vermutlich über das Training selbst, vielmehr über Motivation den Willen der Spieler ankurbeln....so mein Verdacht....könnte theoretisch mehr bringen, als alles andere.


    Was heisst nun aber wieder "bringen"....und da erwische ich mich dann beim Ergebnisdenken....denn da sollen sie es bringen. Schande über mich...aber auch das ist die Wahrheit.


    Mein persönlicher sportlicher Ehrgeiz läßt mich innerlich manchmal vor Wut glühen, weil die Koten nicht mitziehen. Zerreissprobe ist für mich, dass ich einige Gründe hierfür vermutlich richtig einschätze. Andere in meinen persönlichen Fehlern begründet, ....erkenne ich vielleicht derzeit nicht...das kann ich schlecht einschätzen, ziehe es so aber auch in Erwägung.


    Unter dem Strich...glaube ich...das die Summe der Aspekte den Schluß zu läßt, dass das Potenzial der gesamten Mannschaft hier auf Grund einiger Umstände (Wachstum, fehlende Motivation durch Schule u.a. Termine, fehlendes Talent, fehlende Grundschnelligkeit usw)..hier derzeit feste Grenzen setzt.


    Mit anderen Worten....kann ich mir ein Bein ausreissen, ...ich werde das so schnell nicht ändern können.


    Danke für Eure Anmerkungen und wenn jemandem noch was einfällt oder sein Beispiel mitteilen möchte, so lese ich gern weiter und vergleiche es mit meinem Problem. Gruß Andre