Beiträge von provinzler

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    Womit wir bei der Begründung für die Ablöse wären! Wenn der Verein ein Recht auf Ausbildungsentschädigung hat, dann müßte doch auch jeder Ausbildungsbetrieb ein Recht besitzen, vom aufnehmenden Betrieb seines Azubis eine Ausbildungsentschädigung zu verlangen? Hierbei geht es sogar um einen Beruf, also eine professionellere Ausbildung, bei der eine gewisse Qualität von Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule durch die absolvierte Prüfung sichergestellt ist.

    Es geht ja sogar noch weiter. Der Ausbildungsbetrieb könnte dann analog ein Arbeitsverbot verhängen, bis die Ablöse bezahlt wurde. Natürlich alles nur zum Schutz der kleinen Handwerksbetriebe vor der Abwerbung durch große Konzerne...

    Es ist aber tatsächlich so, das euer Noch-JSG-Partner jedes Recht hat, einen Verein, der Spieler ohne Vorliegen einer Bescheinigung für ein Probetraining beim Verband anzuzeigen. Der angezeigte Verein darf nämlich niemanden mittrainieren lassen, der keine Bescheinigung vorlegt. Und das die Jugendspieler ohne Bescheinigung dort mittrainiert haben - dafür können sie natürlich auch einen auf den Deckel bekommen. Fraglich natürlich, was genau in den Mails stand.

    Kann in der Praxis aber auch wieder zu widersinnigen Konstellationen führen, wenn einer meint auf Paragraphen reiten zu müssen. Wenn ich bei Verwandten zu Besuch war, hab ich in deren Trainings auch immer mitgespielt (war vielleicht 1mal im Jahr oder so), andernfalls wär ich zwei Stunden gelangweilt bei Onkel und Tante rumgehockt. War kein Probetraining, sonder ein "ja logisch kann euer Cousin heut mal mitmachen". Aus dem gleichen Grund hab ich auch mal als C-Spieler mit ner D andernorts mittrainiert(der dortige Cousin ist 1 Jahr jünger als ich). Der Trainer weiß ja unter Umständen gar nicht ob der Spieler in einem andren Verein (noch) aktiv ist. Ist das dann sowas eigentlich auch verboten?

    @privinzler
    Ich kenne durchaus C-Jugendspieler unter 1.60cm, die herausragend sind. Allerdings sind diese erstens pfeilschnell und zweitens haben sie auch andere herauragende Fähigkeiten.
    Götze wae beispeilsweise auch in der U14 schon herausragend und der ist heite noch klein, war damals ein Zwerg.
    Die 99er kommen jetzt in die C-Jugend. Kai Havertz (Bayer Leverkusen) und Julius Kade (Hertha BSC) sind beide klein und schmächtig, gelten aber als die beiden vielleicht besten 99er Deutschlands, nicht nur vom Potential, gerade auch auf die aktuellen Leistung bezogen. Beide spielen auch auf dem Großfeld (die Bundesligisten spielen schon als U13 häufig oder regelmäßig ,z.B. RSC-Cup-Runde Großfeld).


    Es ist für kleine schwieriger und seltener, dass kleine in der C-Jugend herausragen, aber sicherlich nicht absolut zu sehen.
    Hier könnte man aber wieder die Diskussion führen, was macht ein Talent aus, und die körperlichen Merkmale Größe und Schnelligkeit, die kaum trainierbar sind, sind leider elementare Parameter.

    Klar gibts natürlich auch die richtig spielstarken, die das kompensieren können. Aber was ich hier meinte war ein Stürmer, der zwar technisch einer der besten im Team war, im Spiel aber kaum zu brauchen, weil in der eher körperlich dominierten Liga einfach zu schwach. Der hat als Stürmer im Zweistürmersystem kein einziges Tor erzielt, während sein deutlich limitierterer und anderthalb Jahre älterer Sturmkollege 19 Treffer erzielte (vorzugsweise per Pieke ins lange Eck). Er spielte eigentlich ehr nur, weil wir eh schon dauernd mit D-Spielern auffüllen mussten. Als er dann im ersten B-Jahr auch den großen Wachstumsschub machte, gehörte er plötzlich wieder (wie bis zur D) zu den Besten, während der C-Torjäger irgendwann Anfang der A frustriert das Handtuch schmiss. Schnelligkeit und Robustheit allein reichte da nicht mehr.

    Wir wurden mal von nem Schiri gepfiffen, den ich von der Schule her gut kannte. Der war zwar anderthalb Jahre älter als ich, aber eine Klasse unter mir. Und wir haben am Tag vorher schon in der Pause kurz über das Spiel gequatscht.
    Er hat das Spiel sauber und soweit ich mich erinnern kann fehlerfrei gepfiffen (da es keine Linienrichter im Jugendfußball gibt, bin ich bei Einwurfentscheidungen oder knappen Abseitssituationen nicht kleinlich) und hatte das Spiel im Griff. Einziger erkennbarer Unterschied im Spiel war, dass ich ihn geduzt und mit Vornamen angeredet hab(er mich auch), während ich Schiris normalerweise siezte.
    War einer der besten Schiedsrichter, die ich als Spieler erlebt habe. Konsequent, immer auf Ballhöhe (bei uns pfiffen manche das Spiel im Stehen von der Mittellinie aus). Es kommt immer auf die Person des Schiedsrichters an. Normalerweise merkt man schnell welche umgänglich sind, und welche Minderwertigkeitskomplexe ausleben (indem sie 11-jährige Mitte der 2.HZ zusammenscheißen, weil das Trikot nicht sauber in der Hose ist).

    Das geschilderte Problem gibt es jährlich in vielen Vereinen. Nur in seltenen Fällen kann durch ein ärztliches Attest die richtige, leistungsmäßige Einteilung erfolgen.


    Besser wäre natürlich eine leistungsmäßige Zuordnung, die es zwar für Talente von unten nach oben gibt, aber für Spieler, die sich erst später entwickeln, fehlt! Vielleicht sollte ihr nach Gleichgesinnten suchen und über den Kreis, Verband an den DFB herantreten, damit es zu einer Lockerung zur altersbedingten Einstufung gibt! Dabei sollte auch das Interesse der Kinder in den Mittelpunkt stehen, denn ich erachte es als äußerst zweifelhaft, wie ein Kind "mit ärztlich festgestelltem Makel" in einer Mannschaft unter Gleichgesinnten selbstbewußt auftreten soll!


    Wenn den Vereinen und Trainern hier etwas mehr Kompetenz zugetraut würde, kann man gerade bei den zurückgehenden Jahrgängen und damit verbundenen größeren Leistungsunterschieden oftmals einfachere und bessere Lösungen treffen, als mit einer rein altersorientierten Zuordnung der Kinder. Denn vergessen dabei darf nicht, es handelt sich hier um Breitensport, wo es in erster Linie um Spaß und in zweiter Linie um Leistungen geht!


    Zumal das in diesem Fall ja ziemlich pragmatisch über die Körpergröße zu regeln wäre. Mit weniger als 1,60 ist man in der C ne arme Sau, in der D vielleicht mit unter 1,40m. Kenne eigentlich niemanden der so klein war und irgendwie geglänzt hätte, obwohl teils deutlich bessere Fußballera als die Größeren. Unser bester D-Jugendstürmer ging in der C komplett unter, weil viel zu klein, der wurde immer locker abgelaufen/abgedrängt.

    Das Problem speziell in Dorfvereinen sind halt die internen Seilschaften, die teils politische Dimension haben, wenn sich darin auch noch Gemeinderäte/Bürgermeister/Gemeindeangestellte/-beamte wiederfinden. Da wird dann der Zuschuss der Gemeinde nur verlängert, wenn im Vereinsvorstand weiterhin des Bürgermeisters Schwager residieren darf, der wiederum seinen Bruder als JL stützt, der hinter seinem alten Jugendspezl als Trainer steht, welcher zudem der Bruder zweier Gemeinderäte ist und selbst Kommunalbeamter in derselben Gemeinde.

    Was für ein Neidhammel.
    Hatte das letzte Vierteljahr in der C auch nen Trainer, der ein Problem mit allen hatte, die einen höheren Abschluss wollten, als er selber hatte (Mittlere Reife).
    Als von der Mannschaft vorgesehener Elfmeterschütze("machs du") hat er mich von draußen wegbeordet und ließ den Libero schießen, weil "der den härteren SChuss hat"). 2 von 3 Elfmetern in der Saison hat der verschossen, weil direkt den Tormann angeschossen, den dritten im Nachschuss versenkt, weil der Tormann den scharfen Schuss nicht festhalten konnte. Beim letzten Elfer der Saison (letztes Spiel) hab ich ihn ignoriert und den Elfer einfach geschossen (und getroffen), worauf er mich umgehend auswechselte, weil ich mich nicht an seine Angaben gehalten hatte (worauf mich nachm Spiel sogar der Schiri ansprach). Unseren 6er in der Raute, der nie groß durch Zweikämpfe auffiel, weil er das durch sein gutes Stellungsspiel nicht musste, hat er deswegen ständig angestänkert. Der rechte Mittelfeldspieler musste sich ständig dumme Sprüche wegen der langen Haare anhören usw.
    Der hat sich wegen dieser Sache sogar mit seinem siegeswilligen Sohn (unser Tormann mit dem ich überdies befreundet war*) gezofft.
    Solche Leute gibts...


    *Diese Freundschaft führte bei denen auch öfters mal zum Familienstreit. Während die Mutter es begrüßte, dass ihr Sohnemann (Realschule) auch mit jemandem vom Gymnasium eine Freundschaft pflegte, war er komplett dagegen. Übrigens schon Jahre vorher.

    provinzler, es ist aber klar, dass ein Trainer nicht alle hausgemachten Probleme abfangen kann. Gerade bei noch relativ kleinen Kindern ist man auf die Unterstützung durch die Eltern angewiesen. Wenn die (aus welchen Gründen auch immer) ausbleibt, wird es problematisch.


    @all
    Danke für die angeregte und anregende Diskussion!


    Grüße
    Oliver

    Hat ja auch niemand verlangt. Zumal es auch Leute geben soll, die deshalb so viel arbeiten müssen, weil ihre Stundenlöhne so beschissen sind, dass sie sonst nicht über die Runden kommen.

    Glaubst du es wäre besser gewesen, ich hätte mir dann hinterher anhören dürfen, was alles wegen dem "Scheiß Fußball" (wie oft ich diese zwei Worte von ihm gehört habe weiß ich nicht) an Arbeit liegengeblieben ist? Workaholismus sehe ich inzwischen als echte psychische Erkrankung, mit den entsprechende Konsequenzen. Das ist echtes Suchtverhalten. Ich bezweifle inzwischen, dass er sich in der damaligen Situation bewusst die Zeit hätte nehmen können. Was zum Beispiel sehr typisch ist, ist folgende Szenerie: "Kannst du mir heute mal bei X helfen, dauert bloß ne Stunde"
    Die Arbeit ist nach zweieinhalb Stunden endlich erledigt (Faktor 2-2,5 zur Zeiteinschätzung einer Aufgabe hat sich in langen Jahren bewährt), ich schnaufe erleichtert auf und will mich verdrücken. "Wo willst du hin, wir sind noch nicht fertig" "Wir haben doch X erledigt, hat eh länger gedauert" "Na und, siehst du denn nicht selbst, dass Y und Z auch noch dringend zu erledigen sind" (was ihm während der Arbeit X eingefallen oder aufgefallen war). "Davon war aber nicht die Rede" "Deswegen muss es aber trotzdem getan werden." "Aber davon war nicht die Rede und ich wollte eigentlich noch A machen, wir haben eh schon so lang gebraucht" "Motz doch nicht rum, weilst mal ein Stünderl mitgeholfen hast" Dieses Theaterstück haben wir so oder so ähnlich wohl hunderte Male aufgeführt im Laufe der Jahre.

    Bei dem Punkt muss man aber auch mal die jeweilige Konstellation berücksichtigen. Mein Vater hat das mit dem Fußball zwar eher behindert, aber was die Fahrerei und Vereinsaktivitäten angeht, kann ich ihm nicht verübeln, dass er dafür keinen Nerv hatte. Er war beruflich immer sehr stark eingespannt und ist auch ein regelrechter Workaholic. Als sich die Beamten damals über die Arbeitszeitverlängerung auf 42h (?) die Woche beschwerten, spottete er über eine solche Arbeitszeit als "Dauerurlaub". Als er dann aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeitszeit drastisch reduzierte, kam er im SChnitt immer noch auf 45h, obwohl er nach eigener Einschätzung ja nun schon "mittags heimging" (aber wer um halb sieben anfängt, hat mit halber Stunde Pause seine acht Stunden eben auch schon um drei voll). An den WE war er dann damit beschäftigt zu tun, was zu Hause so anfiel. Garten in Schuss halten, Zeugs reparieren usw. Dass er da keinen Bock hatte, auf der Vereinsfeier Kuchen zu verkaufen oder stundenlang wegen meiner Fußballspiele unterwegs zu sein, kann ich gut nachvollziehen. Auch wenn das jemand mit 40, 37.5, 35 oder gar 32,5h Woche vielleicht nicht nachvollziehen kann.

    Was ich jetzt sage wird ich vielleicht verblüffen. Aber diejenigen, die am meisten auf progressiv und "68er" machen sind die schlimmsten. Diejenigen, die auch mal Fünfe grad sein lassen, wenn die Situation es erfordert, sind in der Regel stockerzkonservative Familienväter vereinzelt auch Mütter. Vielleicht deswegen, weil sie wissen, dass sich Kinder nicht immer wie im Unilehrbuch verhalten, und jedes Kind anders ist, und anders behandelt werden muss. Man lernt bei diesen Lehrkräften im Übrigen nicht weniger, sondern eher mehr. Deren Schulaufgaben sind mit die Anspruchsvollsten. Sie fordern also durchaus Leistung, so ist es nicht.
    Man kann es übrigens durchaus auch ohne Abitur zu etwas bringen, beispielsweise im oft belächelten Handwerk. Mir ist die Realität durchaus bekannt, danke. Sonst würde ich mich hier auch nicht äußern. Aber der Selbstherrlichkeit unserer "Bildungsbürokraten" muss man sich nicht zwangsläufig beugen.
    Wer glaubt auf lange Sicht etwas zu gewinnen, wenn er seinen Kindern eine gebeugte Kopfhaltung und Duckmäusertum nahelegt, der irrt aus meiner Sicht.
    Den Vogel schießt du aber mit deinem Vorwurf ab, ich würde hier "Klassenkampf" betreiben. Ganz abgesehen, davon dass die Begrifflichkeit schon fragwürdig ist (Marxens Karl hat den Begriff nicht umsonst stets offengelassen), bin ich sicherlich kein Befürworter von "Heile-Welt-Pädagogik". Nur eben von Mensch zu Mensch und nicht von Mensch zu Verwaltungsobjekt. Dazu bedarf es Lehrer, die sich nicht als Verwaltungsbeamte sondern als Persönlichkeit verstehen. Wer wissen will, was ich meine der lese Erich Kästners "Das fliegende Klassenzimmer". Wers schon mal gelesen hat, der nehme es nochmals in die Hand.
    Das Einfordern von Leistung und das gleichzeitige Anerkennen des Kindes als eigenständige Persönlichkeit statt als Verwaltungsobjekt sind kein Widerspruch. Ich persönlich würde die Anforderungen sogar deutlich erhöhen, aber das ist ein andres Thema.
    Und damit werde ich dich alleinigen Realitätskenner auch schon wieder in Ruh mit meinen unqualifizierten Bemerkungen...

    Bestimmt bist du gerade dabei, Deutsch- oder Geschichtslehrer zu werden, und alles, was dir widerfahren ist, besser zu machen??
    Oder ist das hier etwa eine typische einseitige Lehrerschelte, weil diese Lehrer DIR nicht gerecht geworden sind?
    Schon mal darüber nachgedacht, dass sie so vorgehen müssen, dass sie 30 Schüler richtig behandeln und trotzdem keinen bevorzugen und benachteiligen?
    Ich stelle mir das enorm schwer vor!

    Nein, ich habe beschlossen, dass es (für die Schüler wie für micht) besser ist, wenn ich nichts mit Lehramt mache, aus einer ganzen Reihe von Gründen. Ich habe keine Lust den Don Quijote zu spielen, die Ursachen für die Misere liegen m.E. tiefer. Wenn dann wärs auch eher Mathe/Physik gewesen. Vermutlich wäre es für alle Beteiligten das Beste gewesen, es gäbe für so Leute wie mich, andre Optionen (z.B. Homeschooling). Das verbietet aber eine bornierte Gesetzgebung, die auf physischer Anwesenheit im Unterrichtsvollzug besteht (ich schreibe das übrigens nicht grundlos so, das fühlte sich oft wirklich wie Gefängnis an), eine Regelung, die seinerzeit ein schnauzbärtiger Braunauer einführte. D reiht sich damit ein in die Riege von Staaten wie Nordkorea. In den USA werden homeschoolingflüchtige Deutsche gar als politisch Verfolgte anerkannt. Da ich regelmäßig die Versäumnisse der Beschulung ausbügle (Nachhilfe) stelle ich oft fest, dass die vermeintliche Stofffülle in der Regel nicht das Problem ist. Meist sind es persönliche Probleme, die zu temporären Blockaden führen, und dann als Stofflücken durchgeschleift werden. Mögliche Ursachen: Mobbing, Oma gestorben, Eltern trennen sich, Liebeskummer etc. Ersteres sollte eine gute Lehrkraft ohnehin erkennen und unterbinden, was leider viel zu selten passiert. Oft werden die Opfer dann noch zu Tätern umdeklariert, die ja nur Aufmerksamkeit suchen. Wenn ein Kind grad um seinen Opa trauert, ist es mindestens taktlos von ihm zu verlangen, sich wie die andern Kinder zum Fasching zu verkleiden. Das sind so Momente wo ein Lehrer eigentlich erkennen müsste, dass in just diesem Moment Schule das unwichtigste auf der Welt ist. Vielleicht sollten wir unsere Pädagogen zwingen einmal im Monat Erich Kästner zu lesen. Ich sehe regelmäßig verdutzte Elterngesichter, wie aus einer 5 durch ein paar Wochen Nachhilfe ne 2 werden kann. Wem nützt es, wenn wir uns in einer Perfektionierung der äußeren Form flüchten und jede nichtgemachte Hausaufgabe gewissenhaft als "Faulheitsbeweis" protokollieren, dabei aber das Innenleben dieser jungen Menschen völlig ignorieren und damit darauf herumtrampeln. Wieso merke ich wenn was nicht stimmt? Warum erzählen mir diese Jugendlichen was sie bedrückt, und zwar meistens ziemlich rasch? Alles was es braucht ist es, von Mensch zu Mensch zu reden und nicht von Mensch zu Verwaltungsobjekt...
    Harte Worte ich weiß, aber angesichts meiner eigenen Schullaufbahn, aus meiner Sicht leider die Wahrheit. Diejenigen, die nicht in die Schablone der Verwaltung passen, werden von ihr unbarmherzig an die Wand gedrückt...
    Die sogenannten Lehrer sind da eher das letzte und exekutierende Glied der Kette.

    Nur, was genau ist eine "verhauene Arbeit"? Ich kann mich noch an eine Litanei meines alten Herrn, "du musst mehr lernen" erinnern, als ich eine 3 in Geschichte mit nach Hause brachte (7.Klasse). Dass die Punkte nicht bei den Aufgaben fehlten, auf die man hätte lernen können (hatte ich mir ausm Unterricht gemerkt), sondern bei der sogenannten Transferaufgabe, bei die Lehrkraft auf der Angabe zwar schrieb "stelle deine Meinung dar", damit allerdings meinte "gib meine Meinung wieder".
    Ich hab in solchen Fällen immer nachgefragt, was an dem von mir Geschriebenen denn falsch sei und bekam immer nur zu hören, was man gerne gelesen hätte, aber nie was denn nun konkret falsch sei und warum (Mit Ausnahme eines Deutschlehrers bei dem ich aber auch ne 2 und in der Oberstufe dann 13 Punkte hatte). Dieses "Problem" schleppt ich über einige Jahre in diversen wechselnden Fächern mit mir herum (Religion, Geschichte, Englisch, Deutsch). Überall halt, wos keine objektiven Maßstäbe gibt, sondern letztlich das Wohlwollen der Lehrkraft entscheidet.
    Um meine Zeugnisse hätten mich allerings immer noch viele beneidet, die deutlich mehr für die Schule taten als ich (wobei mehr als nix auch wieder nicht schwer ist).

    Von Normen und Werten war doch gar nicht die Rede. Für mich gehören da so Dinge wie Höflichkeit, Achtsamkeit und gegenseitiger Respekt und die Sicherstellung eines angenehmen Arbeitsklimas (Stichwort: Ruhe) rein, aber sicherlich nicht das Verneigen vor Gessler-Hüten ("du malst heute nachmittag deinen Furz grün an, weil ich das so will"). Bei Verstößen gegen erstere bin ich durchaus der Erste, der das befürwortet, wozu beispielsweise auch ein konsequentes Unterbinden von Mobbing gehört. Zweiteres stelle ich dann doch in Frage. Oder wollen wir Kinder zu abgerichteten Befehlsumsetzungsmaschinen erziehen?
    Um die Stoffmenge zu beurteilen, bin ich sicherlich der falsche Ansprechpartner, weil es für mehr als 98% der Kinder unfair wäre mich als Maßstab zu nehmen. Ich sage das neutral, nicht um mich hier zu produzieren.Von diesen Kindern haben viele tolle Begabungen, die nur leider in keinem Zeugnis der Welt auftauchen, aber das Leben auf dieser Welt doch viel angenehmer machen. Darin sollte man sie im Übrigen nach Kräften fördern und unterstützen aber das ist ein andres Thema.
    Ich weiß nicht, wie viele Briefe meine Eltern bekommen haben, weil ich Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Nach und nach haben die Lehrer das dann auch akzeptiert, besagte Englischlehrerin in der 10. war die letzte, die einen solchen abschickte. Schnitt war immer so um die 2,0.
    Die einzigen, die damit absolut kein Problem hatten, waren durchwegs die Mathelehrer.

    provinzler
    wenn der Staffelleiter das bei einer Überprüfung merkt, gibt es Punktabzug für die zweite Mannschaft, in der er spielt, und zudem ein Ordnungsgeld.

    Was ich in dem Fall albern gefunden hätte, er durfte ja auch am Vormittag noch ein Tennismatch austragen, weil da ein andrer Verband zuständig ist. Aufgefallen ist das wohl deshalb nicht, weil niemand Daten einer Hammelklasse C mit der auf Kreisebene höchsten A-Liga vergleicht. Der Junge war älterer C-Jahrgang. Das ist schon Jahre her, und er spielte bei uns ja eigentlich auch nur, wenn wir sonst nicht genug Leute gewesen wären. Verbandsregeln hin oder her, die sind nicht immer sinnvoll.

    provinzler


    Äh...mir ist nicht ganz klar warum du mein Posting als Zitat nimmst bzw. was du damit sagen willst. Du sprichst ja hauptsächlich von D-Jugend aufwärts. Das



    hast du doch gelesen, oder ? Rotation dient auch nicht dazu jemand auf eine Position zu stellen, um dort "möglichst wenig Schaden" anzurichten. "Gezwungen" wird auch niemand zu etwas. Stehe ein wenig auf dem Schlauch. Kannst du nochmal erläutern, was du damit sagen wolltest ?(


    Das mit der E muss ich irgendwie übersehen haben. Dass mit der E war eher eine Anspielung auf meine damaligen fußballerischen Fähigkeiten, denn ein Vorwurf an meinen damaligen Trainer. Ob das der Grund war, bezweifle ich jedenfalls sehr. Ich wollte Stürmer spielen, also habe ich Stümer gespielt und weil ich für außen zu langsam war, halt in der Mitte. Bälle bekam ich da zwar auch nicht, weil unsere Außen es lieber selbst versuchten, als mich die Chance verdaddeln zu lassen, aber ich wartete geduldig auf etwaige Abpraller/Abstaubergelegenheiten, für deren Verwertung damals allerdings mein Reaktions- und Antizipationsvermögen noch nicht ausreichten. Abwehrpostionen aller Art mochte ich allerdings damals schon nicht. Es passte nicht zu meiner grundsätzlichen Lebenseinstellung. Ich agiere lieber als zu reagieren. Ich kann nur als Apell an die Trainer hier sagen, dass sich speziell die Notnagelsituation, immer da zu spielen wo grad einer ausfällt, beschissen anfühlt. Ein weiterer Punkt ist ja wie starr ein Trainer die Positionen interpretiert sehen will. Macht man einen RV wie mich im obigen Beispiel rund, wenn er gegen einen überforderten Gegner ständig als zweiter 10er vorne rumturnt, statt sich bei um die 0 Grad an der Mittellinie wartend einen abzufrieren?. Als LV bin ich bei Ballbesitz immer als zusätzliche Anspielstation ins halblinke MF vorgerückt, was teilweise nicht so gern gesehen wurde. Genauso als Libero. In einer mir bekannten E von vor etwa 15 Jahren rückte bei Ballbesitz der Libero (respektive mittlere Abwehrspiele) bei Ballbesitz immer mit nach vorne um Bälle zu verteilen und Schüsse aus der zweiten Reihe abzugeben. Bei andren Mannschaften war den Abwehrspielern verboten die Mittellinie zu überqueren. Man kann ruhig mal was ausprobieren. Und dann nach dem SPiel zu fragen, ob der Spieler sich auf Position X wohlgefühlt hat. Wer dauerhaft auf Positionen spielen muss, die ihm keinen Spaß machen wir irgendwann aufhören. Das ist das Problem...

    Deine Frage kann man ohne zusätzliche Infos nicht wirklich beantworten. Was heißt versemmeln im konkreten Fall? 5er? 6er? Welche Bedeutung haben diese Tests wirklich? Normaler Vokabeltest (da kann sowas schon mal vorkommen) oder mehr?


    Was sind schlimmstenfalls die schulischen KOnsequenzen? Übertritt an weiterführende Schule oder nur der Einserschnitt gefährdet(goldene Ananas)?
    Das mit den nichtgemachten Hausaufgaben ist auch so ein Thema. Ein nicht unbedeutener ANteil davon ist vollständig sinnlos. Da sitzen dann Erstklässler zwei Stunden da um irgendeinen Schwachsinn auszumalen. Lerneffekt nahe 0. Was ist der Sinn eine Englischklasse Jahrgangsstufe 10 einen Stadtplan von Washington ausm Buch abpausen zu lassen? Bringt das irgendwas für die Englischfähigkeiten, wenn man dann eine lieblos hingeklatschte Zeichnung als nichtgemachte Hausaufgabe wertet? Reale Beispiele aus dem Unterrichtsvollzug.
    Nur einer Spezies scheint das mit den Hausaufgaben tendenziell egal zu sein, solange die Noten stimmen, und das sind die Mathematiklehrer. Warum das so ist, wäre auch mal ne interessante Frage.
    Außerhalb der naturwissenschaftlichen Fächer und Mathematik sind Noten ohnehin wenig aussagekräftig. Mir wurde in der Mittelstufe mal erzählt, ich hätte keine Begabung für Sprachen, weil ich in Latein, Englisch und Französisch jeweils ne 4 im Zeugnis hatte. Nun für Latein war ich zu faul, in Englisch lag ich mit der oben genannten Lehrkraft im Clinch (die gerne mal Schüler beleidigte, und von mir dafür grundsätzlich Kontra bekam). Im Jahr davor und den Jahren danach hatte ich in Englisch merkwürdigerweise 1 oder 2. (U.a. bei der Lehrerin mit den bekanntermaßen schwersten Schulaufgaben der Schule). Die Französischlehrerin wiederum lebte in der Schule ihren Männerkomplex aus, sodass man bei den Buben eigentlich pauschal eine Note besser, und bei den meisten Mädels (bis auf eine, die ihre 1 wirklich verdiente) eine Note schlechter hätte rechnen müssen, um den wahren LEistungsstand abzubilden. Jedenfalls hat es in den je drei Jahrgängen über und unter mir kein einziges männliches Wesen je geschafft eine 1 zu erhalten, während es bei den Mädels einige gab. Nun ich mag für Mathematik begabter sein als für Sprachen, aber meine Begabung für letztere übertrifft immer noch die großer Bevölkerungsteile (ich spreche heute zwei Fremdsprachen fließend, kann mich in einer dritten leidlich verständigen, und in einer vierten mich vorstellen und im Restaurant was bestellen). Da die Kenntnisse in letzterer Sprache beruflich nützlich sein könnten, werde ich das wohl vertiefen. Die Absichten für zwei weitere Sprachen liegen derzeit aus Zeitmangel auf Eis.
    Für Menschen, die sich außerhalb dieser Anstalten bewegen, mag das jetzt seltsam klingen, aber es ist leider Realität. Meine Leistungen in Fächern wie Deutsch schwankte in ähnlich absurder Weise mit wechselnden Lehrern.
    Liebe Eltern, knallt solchen Lehrern auch mal was vorn Latz, und glaubt den selbsternannten Halbgöttern nicht alles. Ein großer Teil der Lehrerschaft ist, ich muss es leider sagen, erschreckend mittelmäßig und kaschiert dieses Mittelmaß teilweise durch umso wilderes Umsichschlagen. Oberstufenschüler, die imstande sind, ihre Lehrer in deren eigenen Fächern vorzuführen sind heute keine Seltenheit (außer in Naturwissenschaften + Mathematik, da gelingt das eher selten). Wobei ich jetzt Fälle, in denen Schüler ihren Geschichtslehrer bei Jahreszahlen regelmäßig verbessern, noch gar nicht mitzähle...
    Unterricht ist heute darauf ausgerichtet sich nach unten zu richten, also bestraft bitte eure Kinder nicht, wenn die Lehrer ihren Unterricht in unerträglicher Weise vollzogen haben. Schaut euch eure Kinder an, macht mit ihnen irgendwelche Aufgaben, dann werdet ihr feststellen, ob die Einschätzungen der Lehrer richtig sind, oder Humbug. Fragt auch ruhig mal die Lehrer des Vorjahres, wo noch alles glattlief, nach ihrer Einschätzung. Ihr werdet euch wundern...

    Ich hab ja außer TW praktisch jede Position mal gespielt, wenn auch auf dem Papier nie als 6er jedoch in der praktischen Offensivausführung (als Libero, der bei Ballbesitz vor der Abwehr agierte, was in einer Dominanz des Mittelfeldes resultierte).


    Ins Tor wär ich allerdings nie gegangen, bzw. hätte die Hände nie benutzt und nur wie ein Libero agiert. Wer ein Musikinstrument spielt, will sich die Hände nicht prellen. Ich hab auch nie besonders gerne Volleyball gespielt. Und beim Fußball ist der Ball härter und die Geschwindigkeiten höher.


    Bei den Abwehrpositionen gabs bei mir zwei Probleme. Erstens denke ich grundsätzlich offensiv, und zwar generell im Leben. Ich spiele um zu gewinnen, nicht um nicht zu verlieren. Zweitens und auch das ist temperamentsbedingt, ich bin (nicht nur aufm Fußballplatz) ein Freigeist. Deshalb mochte ich Positionen, in denen man in seinen Entscheidungen weitgehend frei war, und auch mal was "verrücktes" machen konnte. Drittens war ich für die Außenpositionen eigentlich zu langsam und fühlte mich seit jeher in der Mitte am wohlsten. In der E spielte ich Mittelstümer, weil ich da am wenigsten Schaden anrichten konnte. In der D auf dem Papier links im Dreiermittelfeld, de facto jedoch eine 10, die überwiegend von der linken Seite kam. Im ersten C-Jugendjahr spielte ich als Notnagel überall da wo grade Not am Mann war (LV,VS,LM, RM, LA, RA und zum Schluss wieder als Mittelstürmer). Wir spielten damals gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte 4-2-3-1 gegen die untere 4-3-3 was sich primär darin äußerte, dass sich die Besetzung des Offensivquartetts personell änderte (die Außen waren mehr MF-Spieler als Stürmer). Und soll ich euch was sagen, ich habs gehasst. Im zweiten C-Jahr begann ich wieder als Mittelstürmer wurde aufgrund des großen Lochs hinter mir, ins Mittelfeld zurückbeordert, wo ich dann als 10er in der MF-Raute meine Lieblingsposition (wieder)fand. Bei einem Ausflug in die C1 für ein Kreispokalspiel gegen einen unterklassigen Gegner, bei dem der C1-Trainer nach 8:0 HZ-Stand 3 C2-Spieler brachte, um ein zweistelliges Ergebnis zu vermeiden (hat er mir später mal gesagt), musste ich dann auch mal als RV spielen (er wollte uns eigentlich offensiv bringen, musste aber abweichen, weil sich der RV den Fuß verknackst hatte. Mangels ernstzunehmender Gegenspieler spielte ich die Position dann allerdings extrem offensiv (ich war abgesehen vom Anstoß nach Toren vielleicht 3mal in der eigenen Hälfte). Der C1-Trainer war deswegen zwar ein bisschen sauer, was mir aber ziemlich wurscht war, weil ich ohnehin wieder zur C2 zurückkehrte. Zweistellig wurde es doch noch, am Ende stands 13:0, woran ich als quasi zweiter 10er nicht ganz unschuldig war (2 Torvorlagen, 2 weitere Tore mitinitiert). Da die sowieso keinen Ball hinten rausbrachten und unser 6er als Leichtathlet extrem laufstark war, konnten wir uns erlauben hinten in Unterzahl zu spielen. Ohne Gegenspieler mit jeder Menge Freiraum ausgestattet hatte ich einen ganz vergnüglichen Abend, so als "Rechter Verteidiger". Gegen Ende der Saison als mein Kreislaufproblem bei hohen Temperaturen akut wurde, spielte ich dann in der 2. HZ regelmäßig als Libero, bei eigenem Ballbesitz aus eigenem Antrieb und vom Trainer stillschweigen tolleriert ligauntypisch vor der Abwehr (wodurch das 1-3-4-2 zum 3-5-2 mutierte). Am meisten Spaß machte definitiv die 10 (ob in der D oder C), danach als Mittelstürmer und zur Not auch als Libero. Alle andern Positionen hab ich zwar gespielt, weil aufm Platz stehen besser war als zuschauen. Ich gebe aber zu, dass ich während jenem "Rotationsjahr" mehrfach überlegt habe aufzuhören oder zu wechseln, weils einfach keinen Spaß machte.