Hallo,
ich trainiere eine D-Jugend eines Dorfvereins. Daher gibt es
unter den Spielern auch gewisse Qualitätsunterschiede, allerdings habe ich das
Glück, dass ich so viele Kinder habe, dass problemlos zwei Mannschaften
gebildet werden konnten. Ich unterteile nach Leistungsvermögen, d.h. auch wenn
ein Kind eher klein ist, dafür aber fußballerisch begabter, ziehe ich diesen
dem Größeren fußballerisch weniger begabten vor, auch wenn die Ergebnisse dadurch
eventuell etwas schlechter sind. Insgesamt sind die Ergebnisse mittelmäßig. Im
Grunde verlieren wir entweder 3:0 oder wir gewinnen 3:0.
Nun kommt es in letzter Zeit häufiger vor, dass einige
Elternteile versuchen Einfluss auf meine Entscheidungen zu nehmen.
Zum einen kommen immer wieder Elternteile auf mich zu, die
andere Aufstellungen verlangen und fragen, warum der große Erik nicht in der
starken Mannschaft spielt, er könne doch viel besser mit den großen
Gegenspielern mithalten als der kleine Louis, schließlich bräuchten wir mehr
Punkte. Ich persönlich versuche möglichst oft die Positionen zu wechseln, allerdings
muss ich schon das ein oder andere Mal Kompromisse eingehen.
Außerdem passiert es öfters, dass einige Elternteile während
dem Spiel einige Kinder anbrüllen und ihnen Anweisungen geben, auch den fremden
Kindern. Zu Beginn der Saison war es für die Eltern, aber auch für die Kinder,
ungewohnt, dass an der Seitenlinie ein Trainer steht, der nicht während dem
Spiel brüllt. Die Kinder haben die anfängliche Skepsis gut überstanden, leider
scheinen einige Elternteile diesen Part nun übernehmen zu wollen.
Zudem ist es zurzeit offensichtlich, dass einige Kinder
Konditionsschwierigkeiten haben. Meiner Meinung nach bedingt dadurch, dass wir
während der doch sehr langen Winterpause in einer sehr kleinen Halle trainieren
mussten. Rundenlaufen kommt bei mir nicht in Frage, dennoch wird dies nun von
einigen Eltern gefordert.
Was kann ich den Eltern entgegnen? Wie kann ich ihnen den
Kinderfußball näher bringen ohne „klugscheißerisch“ zu wirken? Hilfe vom
Jugendleiter kann ich nicht erwarten.