Paradigmenwechsel des DFB hin zum Passen

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    • Offizieller Beitrag

    Günter,


    genau das meine ich und wo ist die Antwort auf das Problem?


    Ich stelle mir vor, die Leute hier im Forum gehen im Job zu ihrem Chef und sgen, dass der Kunde ein Produkt nicht annimmt? Sagt der Chef dann: "Dann haben die Leute selber Schuld", oder welche Antwort kommt. Es ist an der Zeit, die Fehler dort zu suchen, wo sie sind: im Konzept. Wird etwas nicht angenommen, stimmt es beim Angebot nicht, so habe ich es gelernt.

  • Ich finde Uwes Idee mit dem 'Kindertrainerführerschein' gar nicht schlecht, nur müsste man halt darauf achten, dass der Rahmen stimmt. Denn es ist schon so, dass bei uns im Verein das, wie mir scheint, größte Problem der Jugendleitung das zu sein scheint, Trainer für die Jugendmannschaften zusammen zu bekommen. Das scheint bei unseren Nachbarvereinen auch nicht anders zu sein. Und es ist schon eine ganz schön aufwendige Verpflichtung, auf die man sich einlässt. Natürlich macht der Trainerjob auch Spaß, sonst würde ihn wohl kaum einer mehr machen, bezahlt wird er ja schließlich im Breitensport praktisch nie (und der Steuervorteil der gespendeten Übungsleiterpauschale kommt auch eher einer Aufwandsentschädigung nahe). Eine gute Dosis Idealismus und natürlich auch die Begeisterung für den Fußball dürften wohl die Hauptantriebsfaktoren der meisten Trainer im Breitensport sein.


    Nun ging es vermutlich den meisten ja so wie Toto2 und mir, man kam zu der Mannschaft mehr oder weniger wie die Jungfrau zum Kind. Ich weiß jetzt nicht, wie das bei Euch war, aber bei mir gab es dann damals als Unterstützung des Vereins ... äh, lasst mich überlegen, .... ach ja: rein gar nichts. Trainer sind kostenlos Mitglied, das wars. Unsere Betreuerin bekam einen Schlüssel für den Nebenplatz, einen Satz abgetragener Trikots und ein Ballnetz mit einem Sammelsurium an Bällen. Ein Jahr später hab es dann einen neuen Satz Bälle. Unterstützung in Form von Informationen zum Thema Training? Nö, nix. Was gab es stattdessen: Einteilung zum Grilldienst beim Spiel der ersten Mannschaft und die Verpflichtung (!), zwei Turniere der Hallenrunde auszurichten und zu bewirten. Wobei unsere Mannschaft nur an einem teilnahm... Und ein Jahr später nahm man uns die zwischenzeitlich ergatterte Trainingszeit auf dem Kunstrasenplatz wieder weg und wir mussten wieder auf den Acker... Ehrlich, dagegen ist das, was der DFB macht, paradiesisch..


    Und wie sieht es beim Kreis aus? Da gab es zu Beginn der Saison sogar eine Kurzschulung, zu der alle eingeladen wurden: "Ich spiele im Feld, ich spiele im Tor" oder so ähnlich, Thema jedenfalls ist das Training mit F- und E-Junioren. Das wurde dann zur Pflichtveranstaltung erklärt, d.h. die Trainer wurden unter Androhung einer Strafe dorthin beordert. Zitat: "Die Kurzschulung gilt als Pflichtveranstaltung für euren Verein. Nichterscheinen wird daher satzungsgemäß bestraft." Angeblich kam die Order dazu vom Landesverband... Es war eine gute Veranstaltung, keine Frage, die anschließende Diskussion unter den Trainern und mit dem Dozenten behandelte auch viele Themen, die in diesem Forum vorkamen und weiterhin -kommen. Aber die Art und Weise, wie hier mit den Trainern umgegangen wird, halte ich für unterste Schublade.


    Nichtsdestotrotz: ich hielte einen verpflichtenden Kindertrainerführerschein für sinnvoll. Ein Verein sollte für jede Mannschaft, die er meldet, einen Trainer vorweisen müssen, der diesen Schein hat. Es sollte aber möglich sein, für eine gewisse Zeit ohne diesen Schein arbeiten zu können, damit man den entsprechenden Kurs und die Prüfung ein paar mal im Jahr anbieten kann. Er sollte auch nicht zu aufwendig sein, das bestehende "Basiswissen" ist mit 30 Lehreinheiten dafür schon viel zu umfangreich. Mir würde es auch reichen, wenn man es so machen würde, dass man nicht mal zu allen Terminen erscheinen muss. Denn entscheidend wäre, dass die Prüfung die wichtigen Punkte abfragt. Sie muss dazu auch nicht schwer sein, sie muss nur die richtigen Fragen stellen und eine hohe Quote an richtigen Antworten fordern.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • genau das meine ich und wo ist die Antwort auf das Problem?


    die Antwort kenne ich nicht.


    nur ich seh das Problem etwas anders wie du.


    Angebot und Nachfrage greifen immer ineinander.


    und ich seh das Problem auch in der Nachfrage. das beste Angebot bringt nichts wenn die Nachfrage nicht da ist.


    wären alle Tainer so, wie die, die hier im Forum sich bewegen, aktiv oder unaktiv, wäre die Nachfrage da und bessere Angebote müssten zwangsläufig kommen


    die Realität sieht aber gerade bei den kleinen Vereinen anders aus.
    wer wird da Trainer, wie kommt er dazu, mit welcher Intensität betreibt er das. teilweise wurde das hier schon öfters beschrieben.
    Vereine sind inzwischen froh überhaupt jemanden zu finden, Eignung oder sonstwas wird doch gar nicht nachgefragt.

    Beispiel: vor genau 3 Jahren hat mir ein Vorstandsmitglied mitgeteilt, dass zukünftig nur noch lizensierte Trainer in der Jugend tätig sein werden.
    dazu wolle man auch aktive Fussballer als Trainer für Jugend gewinnen. ich kenne das Umfeld und musste darum laut lachen.
    Stand heute: es sind immer noch die gleichen Trainer wie vor 3 Jahren da, ohne Lizens, keiner hat in diesen 3 Jahren eine Lizens gemacht, kein einziger Aktiver wurde für die
    Jugendarbeit gewonnen.


    hier würde das beste Angebot die Nachfrage nicht erhöhen.


    eine Änderungsmöglichkeit sehe ich: Geld


    leider bei den kleineren Vereinen nicht vorhanden, dort ist alles ehrenamtlich, oder fliesst überwiegend in den aktiven Bereich.


    Vereinszuschüsse des Verbandes müssten auf der Grundlage nach lizensierten Jugendtrainern gezahlt werden, das zwangsgebunden an diese weiterzuleiten wäre.
    aber mach das mal Verbands und auch Vereinsfunktionären klar, die springen auf die Barrikaden.


    aber es ginge, im Schiedsrichterwesen bezahlen immer mehr Vereine ihre Schiedrichter, um das Soll zu erfüllen. (hier 600,--€ im Jahr)


    Zwangssoll an lizensierten Trainer ausgerichtet nach Anzahl der Jugendmannschaften.


    daz müsste meines Erachtens nach aber unterhalb der C-Breitensportlizens eine Kinderfussballlizens geben, bei keine so hohe Ansprüche und kein so hoher
    Zeitaufwand erfordert.



    20 Jahre jünger, und ich würde in die Verbandsarbeit gehen. die suchen auch ständig nach Nachwuchs.


    g

  • Ich sehe das eher wie Günter. Die Angebote werden zu wenig angenommen.


    Und da reite ich weiter auf meinen Argumenten Spaß, Motivation und damit Eigeninitiative rum. Ich würde liebend gerne mein Geld damit verdienen im Jugendbereich als Trainer tätig zu sein und habe quasi sehr spät meine "Berufung" gefunden. Da ich aber realistisch bin weiß ich, dass es weiterhin "nur" mein Hobby bleibt.


    Aber ich vermute mal, dass es von einem Großteil der Trainer so nicht gesehen wird. Sie nehmen den Job nur mal kurzfristig an, weil Tochter oder Sohn im Team spielt oder weil man dem Verein einfach mal aushelfen will. Daher ist das Interesse an der Sache eben einfach nicht so ausgeprägt. Es ist nicht das Hobby. Was tun Menschen sonst nicht alles für das Hobby. Wie viel Geld wird dafür sonst in anderen Bereichen investiert? Die Leute sind nur bereit zu investieren, wenn dabei entweder Geld oder Spaß heraus springt. Wäre das anders, dann wäre auch in der Breite eine andere Qualität vorhanden, da das Interesse an Fortbildung folglich wesentlich höher wäre.


    Dass die Förderung des DFB ab einem gewissen Punkt stark nachlässt kann ich aber durchaus nachvollziehen. Natürlich möchte der seine Vorteile daraus ziehen. Sind die irgendwann nicht mehr gegeben, dann wird auch nicht mehr investiert. Hier geht es eben auch um viel Geld. Ich will nicht behaupten, dass der DFB sich ausschließlich wie ein Wirtschaftsunternehmen verhält. Da ist sicher auch eine Menge Idealismus dabei. Aber beides geht hier Hand in Hand. In dieser Größenordnung, so glaube ich zumindest, ist das nicht mehr anders möglich. Will man seine Ideale verwirklichen, dann braucht man Geld. Und kann man seine Ideale verwirklichen, dann fließt auch wieder Geld.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

    • Offizieller Beitrag

    Toto2,


    du raubst mir meine Illiusionen ;( . Wenn der "Durchschnittstrainer" so ist, wie du beschreibst, dann sollte der DFB den Kinder- und Jugendfußball verbieten, ich will das nicht glauben. Gerade Vatertrainer wollen doch was beweisen und warum soll ich meine Freizeit hergeben für etwas, wozu ich keine Lust habe? Ich denke, die meisten Trainer kochen ihr eigenes Süppchen und in vielen Vereinen gibt es keinen Plan, wenig Geld und/oder ausreichend Infos. Jeder versucht das so gut zu machen, wie es geht und allein davor habe ich den größten Respekt, weil ich weiß, was das bedeutet.


    Mit dem DFB, da stimme ich dir zu, obwohl das nicht so sein darf. Der DFB ist ein Verband und in erster Linie seinen Mitglieder verpflichtet, denn die zahlen die Beiträge.


    tobn
    Mit Prüfung und 30 Lehreinheiten, so war das nicht gemeint. Einfach eine Einführung in die Grundregeln des Kinderfußballs, das wäre dann schon 100% mehr als jetzt.

  • Es gibt einige Trainer, wie Toto2 sie beschreibt. Ich sehe aber auch immer noch viele bekannte Gesichter, wenn ich mich bei Turnieren o.ä. umschaue, es leiben schon einige Vatertrainer durchaus länger dabei. Ich selbst ja nun auch schon fünf Jahre..


    @Uwe: Ich hatte dich auch nicht so verstanden, dass du den Basiswissen-Kurs als Zugangsvoraussetzung siehst. Er passt aber thematisch, ist nur, wie du ja auch schreibst, viel zu aufwendig. Ihn müsste man gehörig eindampfen und eine schriftliche Prüfung dazu packen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich sehe es ähnlich wie Uwe! Wenn das Informationsangebot den Bedarf der typischen Breitensporttrainer ohne Lizenz entspricht, dann wird es auch überwiegend angenommen. Natürlich möchte auch jeder neue Vatertrainer seinem Sohn und dem Verein einen Gefallen tun, aber es steckt auch eine Portion Egoismus in seiner Entscheidung Trainer zu werden. Das dieser Egoismus auch ins "Gewinnen müssen" fehlgeleitet werden kann, wurde ja schon verschiedenlich angesprochen. Natürlich ist es auch nicht der DFB allein, der hier bislang versagt. Denn fragt man Vatertrainer, warum sie wieder nach kurzer Zeit aufgehört haben, dann wird einem häufig entgegnet, das der Verein zu wenig Unterstützung geleistet habe. Auch habe man sie nicht über den vollen Umfang der Trainerarbeit informiert.


    Vor ca. 2 Jahren berichtete der NFV voller Stolz, man habe dem DFB ein Konzept des E-Learning für die Breitensport-Trainerausbildung übereicht! Dies wäre eine Möglichkeit gewesen, von zuhause und zeitunabhängig ein Basiswissen übers Internet zu vermitteln. Was ist daraus geworden? Gar nichts!


    Vor ein paar Jahren gab es die Aktion zur Finanzierung von Bolzplätzen, jetzt die der DFB-Bullis. Das sind alles gute Ansätze! Aber das ist weitgehend rausgeschmissenes Geld, wenn dahin nicht "nachgehakt" wird. Man bekommt nur dann dauerhafte Mitglieder, wenn man auch ausreichend gut ausgebildete Trainer hat. Bei dieser Aufgabe werden viele Vereine alleine gelassen!


    Aber auch die Verbände hüllen sich tw. immer mehr in Schweigen, wenn es um die kritische Beurteilung ihrer Arbeit geht. So gab es bis vor kurzem noch ein Gästebuch-Forum, in denen hin und wieder auch kritische Punkte heftig diskutiert wurden. Nun hat man das Ganze mehr oder weniger zum Schweigen gebracht, so das auch hier eine zunehmende Abkapselung zur Basis zu erwarten ist.


    Nicht mal ein 10 seitiges Informationsblättchen mit den häufigsten Fragen und Antworten für die neuen Trainer im Basisbereich bekommt man hin! Da darf die Frage, wie man denn die Interessensvertretung für die Masse der Mitglieder beim DFB versteht, ruhig gestellt werden!

    • Offizieller Beitrag

    TW-Trainer,


    dies ist eigentlich mein größtes Problem: Kritik ist nicht erwünscht, ich durfte das auf eine Veranstaltung am eigenen Leib erfahren. Als ich den Trainertalk erwähnte, ohne den Namen zu nennen, damit nicht der leiseste Verdacht der Werbung aufkommt, wurde gleich gesagt: "Dann haben Sie zu dem eigentlichen Thema nichts zu sagen!" Das Ganze mit einem Kühlschrank-Blick, aber wer mich kennt, kann sich vorstellen, dass ich mir meinen Mund nicht verbieten lasse. Als Antwort auf eine Frage kam dann: "Dann machen Sie das doch, wenn Sie alles besser können!", eben die übliche schwache Antwort, wenn man sich angegriffen fühlt.


    Ich glaube, es wäre ein wichtiger Schritt, Kritik öffentlich zuzulassen, denn nur mit kritischer Betrachtung entwickelt man sich weiter. Stattdessen klopft man sich immer nur gegenseitig auf die Schulter und entwirft weitere Hochglanzberichte. Auch mit den Basis-Trainern müsste mal Klartext geredet werden, aber es scheint die Angst des Verlustes zu sein, die bremst. Wir benötigen zwar Werbespots über Migration, Fairplay und Brustkrebsvorsorge, aber schön wäre auch mal ein Spot über die Vorkommnisse am Spielfeldrand im Kinderfußball. So aber gaukeln wir uns vor, es gibt keine Probleme und das wirkt unglaubwürdig.


    Ich finde den Ansatz des DFB-Konzeptes ja auch gut, aber ich weigere mich dort hineinzuschauen, wie in einen Honigtopf.


    PS: Wie wäre es denn mit einer Info-Mappe für neue Trainer, kostlos und mit vielen Informationen? Neue Trainer müssen vom Verein mit Anschrift gemeldet werden und dann kommt die Infopost.

  • @Uwe
    Bei deinem Kommentar zur abfälligen Äußerung über dieses Forum mußte ich ein wenig schmunzeln. Zum einen scheint genau dieses Forum desöfteren Diskussionsthema beim DFB zu sein. Denn, wenn man etwas nicht kennt, läßt man sich nicht zu einer solchen Antwort hinreißen. Wenn man aber gerne im einen oder anderen Punkt den hier vertretenen Meinungen zustimmen würde, dies aber nicht mit den Richtlinien des DFB einhergeht, dann bleibt eben nur eine emotionale und wenig durchdachte Antwort übrig.


    Sehe es mal als positives Zeichen deines Engagements für dieses in Deutschland einmalige Trainerforum, zu dem sogar Leute aus dem benachbarten deutschsprachigen Ausland Zugang gefunden haben. Fussball hat die Kraft die Menschen verbinden. Dieses Forum zeigt eine der vielen Möglichkeiten!


    Sei auch versichert, dass beim DFB nicht alle einer Meinung sind! Es ist aber, wie in allen größeren Betrieben. Auf dem Weg zur Macht ist mach "bitterer Wein" mit vorgesetzten Trotteln zu trinken. Den über den Klee zu loben ist auch nicht immer einfach.


    Wenn man Gelegenheit hat, den einen oder anderen etwas näher kennen zu lernen, dann findet man auch auch super Typen darunter.

  • Ich finde Uwes Idee mit dem 'Kindertrainerführerschein' gar nicht schlecht, nur müsste man halt darauf achten, dass der Rahmen stimmt. Denn es ist schon so, dass bei uns im Verein das, wie mir scheint, größte Problem der Jugendleitung das zu sein scheint, Trainer für die Jugendmannschaften zusammen zu bekommen.



    für mich stellt sich die grundsätzliche Frage, sind die Ansprüche nicht generell zu hoch?
    an den DFB, aber auch vom DFB.


    C-Breitensport-Lizens wurde doch ursprünglich eingeführt, um unterhalb der normalen Trainberlizens einen Einstieg für Jungtrainer zu haben.


    heute sind die Ansprüche und Zeitaufwand höher, wie zu der Zeit als ich die B-Linzens gemacht habe. das hält viele ab.


    für mich käme man schon wesentlich weiter, wenn es Pflichtveranstaltung vor Saisonbeginn gäbe, an der alle Trainerneulinge im Kindefussball teilnehmen müssen,
    in der es weniger um detaillierte Trainingsinhalte, sonder ganz allein um die Phylosophie im Kinderfussball ginge.
    da reichen dann 4 Stunden am Samstagvormittag.
    dies dann verbunden mit einem Kinderfussballausweis.


    es wäre ein Einstieg mit geringem zeitlichen Aufwand.


    nicht perfekt, aber muss alles zu Beginn perfekt sein? warum muus immer sofort in die vollen gegangen werden? nicht auch zu hoch angesetzt sind?.


    Uwe, TW mal überlegt, ob die Änderungswunsche nicht auch zu hoch angesetzt sind?


    der DFB ist ein Riesenunternehmen mit Landes- und Kreisverbänden, die alle mehr oder weniger Entscheidungsbefugnis haben.
    da dauert es halt ewig bis sich etwas durchsetzt.


    muss eigendlich immer was von oben nach unten umgesetzt werden?


    obiges Beispiel liesse sich durchaus auf Kreisebene umsetzen.


    ich hab schon mal erwähnt, dass sich bei uns vor Saisonbeginn die Trainer auf Staffelebene zusammengesetzt haben, ein ganz kleiner Schritt aber mit sehr postiver Auswirkung

    steter Tropen höhlt den Stein oder hier besser , viele kleine Veränderungen führen auch zum Ziel.




    gg

  • PS: Wie wäre es denn mit einer Info-Mappe für neue Trainer, kostlos und mit vielen Informationen? Neue Trainer müssen vom Verein mit Anschrift gemeldet werden und dann kommt die Infopost.


    Das wäre großartig, sie könnte auch gezielt auf die Bedürfnisse des Trainerneulings zugeschnitten sein. Denn so, wie es ist, sieht man ja auf www.dfb.de erst einmal den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich habe damals auch eine Weile gebraucht, um zu erkennen, dass sich die Info-Abende erst an Mannschaften ab D-Junioren wenden. Wobei das bei den neuen Broschüren glücklicherweise endlich auch einigermaßen deutlich wird.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Unterhalb der C-Breitensport-Trainerlizenz (120 Lehreinheiten) gibt es die des Teamleiters mit 70 LE. Aber kaum einer macht die Teamleiter-Lizenz! Die Länge der Ausbildungszeit orientiert sich an den Inhalten. Dennoch werden keine Unterschiede in den einzelnen Profilen: Kinder/Jugenliche, Erwachsene, Freizeit und Gesundheitssport gemacht.


    Allerdings könnte man die 120 LE Breitensportlizenz auf ca. 80 - 90 LE kürzen, wenn die Themen im theoretischen Unterricht etwas besser aufeinander abgestimmt wären und die Fussballspiele unter den Trainerkandidaten weggelassen würde. Denn die, die bis dahin nicht Fussballspielen gelernt haben, werden es da auch nicht mehr lernen. Ferner wird die Demonstrationsfähigkeit nicht von Breitensporttrainern verlangt. Das Gekicke dient also eher dem Spaß als dem Ausbildungszwecke. Leider kommt es auch immer wieder vor, das sich besonders ehrgeizige Fusballveteranen dabei verletzen und dann die Ausbildung u.U. abbrechen müssen.


    Aber selbst die 80 LE sind für viele noch abschreckend genug. Für manche auch wegen Schichtdienst oder sonstigen beruflichen und privaten Terminen nicht machbar. Genau aus diesem Grunde wurde ja auch das E-Learning als Alternative vorgeschlagen.


    Wenn man allerdings nach 4 stündiger Hospitation an einen Trainerneuling ohne jegliches Vorwissen einen "Kindertrainer-Führerschein" vergibt, dann ist es in der Tat nicht das Papier wert, auf dem es steht. Der Neuling glaubt, nun alles Wichtige erfahren zu haben und steht schon nach 14 Tagen vor Problemen, für die er Hilfe benötigt.
    Genau aus diesem Grund gefällt mir das DFB-Mobil nicht! Zu viele Trainer ohne Lizenz interpretieren darin eine Art Trainerausbildung. Dabei ist es nicht mehr als eine Trainingseinheit, die Neulinge dazu animieren soll, an einer Lizenz-Ausbildung teilzunehmen. Dieses DFB-Angebot kommt mir so vor, als würde man mal kurz ins Vereinsheim hineinrufen und dann ganz schnell wieder verschwinden!


    Man darf bei der ganzen Diskussion nicht vergessen: es geht um Menschen! Noch dazu junge und Unerfahrene, die neugierig sind und etwas lernen möchten! Wenn ich mein Kind einer mir weitgehend unbekannten Person anvertraue, dann möchte ich dies gerne mit der Gewissheit machen, das er dort mit seinem Hobby gut aufgehoben ist.



  • Sensatinonell guter Beitrag, der das Dilemma sehr klar aufzeigt.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Väter, Tw


    deiner Argumentation kann ich folgen und gib dir auch vom Prinzip her recht.


    nur ich denke in eine andere Richtung


    unzählige ehmalige und Nochfussballer, Väter werden aus den unterschiedlichsten Gründen Trainer.
    werden in der Anfangszeit Trainer, ohne je was vom Kinderfussball gehört zu haben. ging mir doch auch so. den meisten von euch doch auch, oder?
    das sind die, die Andre, und da stimme ich ihm voll zu, Erwachsenenfussball auf die Kinder übertragen, und zwar weil sie es nicht besser wissen.
    erst nach einer bestimmten Zeit, oft erst nach 1,2 Jahren manchmal noch länger, fangen sie an sich intensiv mit dem Thema zu befassen.
    Um diese Gruppe geht es mir, dass sie bei Beginn ihrer Tätigkeit direkt was über Kinderfussball erfahren. und da sehe ich den einfachsten, kürzesten Weg als förderlich.
    sind sie mal dabei, haben reingeschnuppert, dann kommt das was du einforderst


    meine Überlegung ist einfach, in kleineren Schritten vorgehen., lieber 100% Neulinge mit 4 Stunden Einführung, als 20% mit hohem zeitlichen Aufwand.


    allein die Information an Neulinge, dass es DFB-Leitliniern , E-Learning oder gar eine Kinderphylosophie gibt und wo sie zu finden sind, wäre schon ein anfang.
    viele Trainerneulinge wissen das gar nicht.
    die vorgeschlagene Broschüre geht auch genau in diese Richtung.


    gg

  • Hallo Günter,


    ich bin davon überzeugt, das du es gut meinst und in eurem Verein mit deiner Hilfe diese Akton sicherlich auch in die richtigen Bahnen gelenkt wird und nicht mißverstanden werden könnte. Für die Masse solcher Veranstaltungen und der Zielgruppen würde ich das aufgrund der bereits vorgetragenen Bedenken so nicht sagen wollen.


    Wie sehr der DFB in seiner Grundlagenforschung für den unteren Jugendbereich hinten dran ist, zeigen teilweise auch die aktuellen Themen. So wird für den BDFL (Bund Deutscher Fussballlehrer) in der Sporthochschule Köln am 27.02. durch Frau Dr. Lobinger und Herrn Mickler übers Elterncoaching im Kinder- und Jugenfussball referiert. Denn anders als früher, sind Eltern als Ansprechpartner und Entscheidungsträger weitaus mehr eingebunden als früher.


    Dieses Forum ist die reinste "Goldgrube" für Sport-Wissenschaftler und DFB-Funktionäre aus der 2. Reihe! Wo sonst werden Punkte so breit öffentlich und teilweise mit internationaler Bedeutung so kontrovers diskutiert?


    Leider bin ich zu ungeduldig, um auf den DFB zu warten und um einige Erfahrungen reicher, um mir die gewünschten Informationen notfalls aus ausländischen Quellen zu holen. Deshalb schere ich mich seit Jahren wenig darum, was sich der DFB in jedem einzelnen Punkt denkt. Torleute, die es in den obersten Leistungsbereich geschafft haben, bestätigen meine Methode einer kontinuierlichen Unterstützung von Torleuten während des gesamten Jugendbereichs. Wenn sie Spaß an dieser Aufgabe gefunden haben und das Erlebnis zum Erfolg wird, dann wird auch der Erfolg zum Ergebnis!


    Wenn Fussball im doppelten Sinne die Menschen bewegt, dann bewegt er auch die obersten Entscheidungsträger! Nur eben etwas langsamer als ihr es euch wünscht!

  • Wenn Fussball im doppelten Sinne die Menschen bewegt, dann bewegt er auch die obersten Entscheidungsträger! Nur eben etwas langsamer als ihr es euch wünscht!



    Was übrigens bei allen größeren Institutionen so ist.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Hallo Andre,

    Dazu fällt mir ein, dass das Abspiel eines Bambini kein Abspiel sein muß, sonder einfach als Abspiel defeniert wurde, es in Wirklichkeit aber einfach ein Notschlag war. Sorry, aber ich nehme dir das hier so nicht ab.

    Zitat

    Vielleicht bekomme ich es ja mal hin, sowas zu filmen und irgendwie hoch zu laden...

    Ich habe per Zufall ein Video von uns gefunden (damals noch Bambini): http://www.youtube.com/watch?v=VZ9xLw8MPuo&feature=player_embedded
    Ab 17:40 kannst du dir einen schönen Spielzug anschauen, der beweist, dass auch Bambini, die viel in kleinen Mannschaften (2.2, 3:3) trainieren, sauber und gezielt passen können.
    So welche Szenen kommen zwar maximal 1-2mal pro Spiel (im Training häufiger) vor, aber es gab sie in einer gewissen Regelmäßigkeit von verschiedenen Kindern (etwa die Hälfte der Truppe).


    Ausgebildet ist die Mannschaft übrigens nach deinen Prinzipien und mit viel Input vom DFB, trainertalk.de, Horst Wein und Ralf Peter ;)


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    8 Mal editiert, zuletzt von Schimanski ()

  • @Schimi


    Schönes Video. Herrliches Bambinigewusel :thumbup:


    Es geht in diesem Thread ja um das Passen. Gemeint ist hier in den meisten Postings aber das bewusste und gewollte Passen zum Mitspieler in bestimmten Situationen. Das ist das Passspiel ! Das ist ein riesen Unterschied. Passspiel in G und F hemmt die Kreativität ! Punkt. Lass ich mich auch nicht von abbringen. Das Passen beginnen sie von selber. Dabei dann kurze Korrektur hinsichtlich der Technikt Innen- und Außenristpass und fertig. Passspiel habe ich erst mit älterer E begonnen. Jüngere E lass ich noch mit mir diskutieren. Und Dein Video ist das beste Beispiel. Du verweist auf den letzten Pass den der 9er macht. Ja, macht er klasse. Aber noch besser gefällt mir sein Solo vorher :!: Hätte man nicht sehen können, wenn Du extrem Passspiel üben würdest. Und solche mutigen Dribblings würden verkümmern, wenn Du das in der F machst. Machst Du nicht, aber ist als Gedenkanstoß für diejenigen denen das Passspiel ach so wichtig ist. Ist es auch, aber nicht in G und F.

  • Ich sehe das ähnlich wie Steini. Der letzte Pass ist super, aber ja auch 'nur' über eine Distanz von vielleicht vier oder fünf Metern und der Passempfänger befindet sich genau im Blickfeld des Ballführenden Spielers, d.h. nahezu zwischen ihm und dem Tor. Es ist toll, dass er so schlau ist, zu erkennen, dass der Mitspieler besser steht als er und dass er selbstlos den Ball zu diesem spielt. Aber es ist noch kein eingeübtes Passspiel im Sinne vom Spiel über den Dritten, Doppelpass, Spielverlagerung oder ähnlichem. Es ist eben das, was hoffentlich fast zwangsläufig entsteht, wenn man, wie du schreibst, viel 2:2 bis 4:4 spielt, hoffentlich auch häufig Minifußball oder ähnliche Spielformen. Insofern: :thumbup:

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)