Halle - Trainieren oder Spielen

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • an alle


    für nachstehendes habe ich eine offene Meinung, deshalb interessieren mich eure Ansichten.
    dabei geht es nicht darum was ihr macht, sondern warum


    in diesem Forum wird ausführlich über Hallentraining, aber auch über taktische Aufstellung und Spielweise bei Hallenturnieren diskutiert.


    Hallensaison war bei mir Spielzeit


    zu ca 80 % habe ich nur spielen gelassen, mal mit mal ohne grosse Vorgaben, in Richtung Strassenfussball gehend, gespielt.
    bei Hallenturnieren haben hab ich auch sehr wohl eine Grundtaktik vorgegeben, diese aber auch ständig geändert, war für mich kein besonders wichtiger Punkt. einzig von Bedeutung dabei war, wie können die Kids bereits Vorgaben umsetzen und in welchem Masse.


    gerade weil hier im Forum immer wieder gefordert wird, dass im Kinderfussball Spielen eine grosse Bedeutung zugemessen werden soll, bin ich da etwas irritiert. Taktik auf dem Platz: nein in der Halle; ja


    wohlgemerkt: mich interessiert was ihr warum macht


    gg

  • Hallo Günter,


    Ich trainiere/ betreue ein F-Jugendmannschaft.
    In der Halle mache ich viele kleine Übungen zum Thema Grundtechniken (Dribbeln, Passen, Torschuß, etc.) und mache Spiele mit den Kids.
    Fußballspiele sind natürlich auch immer Bestandteil des Trainings, aber an einem Trainingstag mehr, an dem anderen weniger.
    Je nachdem, welcher Schwerpunkt gerade durchgenommen wird, und wie die kleinen Kicker mitziehen.


    Taktik kommt bei meinen kleinen noch nicht im Training vor, ebenso wie feste Positionen. Jeder spielt mal jede Position.
    Sicherlich gibt es eine grobe "Spieltaktik", aber im Großen und Ganzen gibt es eine Aufstellung und ein zwei Worte, worauf sie
    achten sollten. Mehr bleibt im Laufe des Spiels eh nicht hängen, da die Kicker so unter "Strom" stehen, weil sie spielen.


    Warum ich das so mache ist relativ einfach.
    Da in der Halle ein ebener Boden ist, keinerlei Witterungseinflüsse sind, kann ich hier Klasse die Technik meiner Kleinen schulen und verbessern. Außerdem kann ich hier mit den Hallengeräten wie Kästen, Weichbodenmatten, und und und ganz andere Parcoure z.b zum Dribbeln aufbauen, als draußen auf dem Fußballplatz.
    Auch bei den Spielen (Aufwärmspiele, Tobespiele, etc.) kann man in der Halle viel mehr machen.
    Daher das Training mit vielen Spielen und Geräteparcours, dazu Schulung der Grundtechniken in angemessener Form und Menge.


    Gruß ChrisB

  • Hallo mal
    Bei den Turnieren gebe ich so gut wie nichts mehr vor
    Ich erwarte zweikämpfe und gebe soweit eben vor das es jeder versuchen soll
    sich trauen mal zu schiesen wenn auch andere meinen es sollte abgespielt werden
    Und ganz wichtig Spass zu haben
    anständiger umgang untereinander und sich selber aus/einwechseln.
    Grund bei mir
    Wir spielen draussen mit jungem Jahrgang Kreisklasse und sind damit überfordert
    bekommen immer mal eins drauf daher ist die stimmung am Ende der Saison ziemlich unten gewesen.
    Beim training in der Halle wird zu 50/50 trainiert / gespielt.
    Da wir von unserem können hinterher sind muss ich einiges einwenig aufholen.
    Halle bietet sich einfach gerade dazu an die Ballbeherschung zu verbessern.
    Bei dan Spielen - immer 3:3 und 4:4 damit sich keiner verstecken kann und jeder sein Zweikampf verhalten verbessert.
    Das sind eben wie ich sah immer unsere schwachpunkte der zweikampf (meine jungs sind auch viel zu brav was sich in den Turnieren immer wieder zeigte) - Mir aber wurscht
    Gruß
    Tom

  • Hallo Günter,


    ich habe mit meiner D2 alle zwei Wochen eine kleine Halle für 1 h - bisher drei Trainingseinheiten, im ganzen Winter vermutlich nicht mehr als 6 oder 7.
    Zum Glück findet das Hallentraining parallel zum regulären Training (2 x/Woche) auf dem Platz statt, das in diesem Herbst/Winter noch nie ausfallen musste.


    Ich nutze das Hallentraining deshalb für 2-3 Dinge, die im laufenden Training zu kurz kommen: Mal ein bisschen Einwurftechnik, mal ein bisschen Kopfballtechnik, ggf. etwas Gymnastik. Ansonsten spielen wir viel: zum Aufwärmen z.B. Basketball, Völkerball, Handball oder Fußballtennis, danach viel Hallenfußball mit verschiedenen Provokationsregeln und unterschiedlichen Mannschaftszusammenstellungen sowie Futsal.


    Warum:


    Bisher kann ich im regulären Training den Trainingsplan verfolgen, nach dem wir jeweils über mehrere Wochen eine Basistechnik schulen und vertiefen. Das Hallentraining ist "on top", außerdem Samstags schon um 9.00 Uhr, deshalb möchte ich hier die Jungs auch möglichst viel spielen lassen, damit sie viel Spaß haben. Das Hallenspiel bei 5 gegen 5 in der kleinen Halle ist auch technisch anspruchsvoll genug, so dass ich da auch genügend "Trainingseffekt" sehe.


    Taktische Maßnahmen speziell für den Hallenfußball schule ich nicht, weil wir höchstens zwei Hallenturniere haben und mir die spielerische Anwendung der Technik sowie die Umsetzung verschiedener Provokationsregeln ohne große Diskussionen einfach wichtiger ist.


    Die Durchführung des Hallentrainings entspricht aber nicht meiner dogmatischen Meinung, sondern ist bedingt durch die spezielle Trainingssituation (milder Winter), die Hallenverfügbarkeit (nur alle 2 Wochen) und das Niveau der Mannschaft. Nächsten Winter kann das anders sein.

  • Die Antwort von ChrisB oben kann ich 100% unterschreiben :thumbup:. Für manche Übungen hat die Halle große Vorteile (ebener Boden, Rückprallwände, Weichboden, Kästen, Ball kann nicht weit weg...), die ich gerne ausnutze. Spielen ist aber klar der Schwerpunkt in meiner F1.


    Günter
    Ich will Deinen Thread nicht kapern, aber eine Gegenfrage drängt sich mir auf: Wenn Du es für sinnvoll hälst, im Hallentraining nur zu spielen (was vollkommen ok ist), warum machst Du das auf dem Feld anders? Oder habe ich Dich falsch verstanden?


    Grüße
    Oliver

  • Da in der Halle ein ebener Boden ist, keinerlei Witterungseinflüsse sind, kann ich hier Klasse die Technik meiner Kleinen schulen und verbessern. Außerdem kann ich hier mit den Hallengeräten wie Kästen, Weichbodenmatten, und und und ganz andere Parcoure z.b zum Dribbeln aufbauen, als draußen auf dem Fußballplatz.


    gutes Argument für Hallentraining


  • Ich habe für eine D eine einstündige Zeit ergattert, ansonsten sind wir zweimal die Woche 1,5 h bereits draussen.


    In dier Hallenzeit habe ich nur ein Drittel der Halle und da stelle ich pro Seite zwei Kästen auf und bilde zwei Teams mit Wechselspielern.


    Dazu denke ich mir - Provokationsregeln - aus und integriere Regeln aus dem Futsal.


    Hinzu kommt noch, dass ich willkürlich den Ball wechsel....Fußball, Handball, Gummiball, Tennisball....und so ein ovales Ei suche ich noch.


    Ich lasse im D Bereich entsprechend spielen.


    Bei einem Tor provoziere ich versteckt ein Unterzahl.-Überzahlspiel, indem der Torschütze an den Rand kommt und muß einen gezielten Schuß -wie beim Kegeln- auf einen leere Kunstoffflasche mit einem Handball erledigen. Trifft er die Flasche, zählt sein Tor doppelt. In der Zwischenzeit hat die gegnerische Mannschaft die Möglichkeit, in Überzahl den Gegentreffer zu landen.


    Beim letzten mal kamen die E 2 Trainer zu uns und fragten nach einem Spiel auf der gesamten Fläche...die haben zweidrittel der Halle.


    Darauf ließen wir uns ein. Ich machte die Vorgabe für uns:


    alles in vier Sekunden, Wechsel nach 5 Minuten, dritter Ballkontakt ist der Pass, ansonsten 5 Liegestütze während des Spiels, 5 Liegestütze, wenn ich sehe, dass einer den E-zarten-Körper attakiert und auch, wenn der Ball nicht abgelaufen wurde. Für uns galten deren Tore doppelt...wir gewannen 8:6 ;)


    Wäre ich der E Trainer, hätte ich das für die letzten 20 Minuten erbeten. Ich finde das die Halle zum Üben technischer und koordinativer Themen eine sehr gute Möglichkeit ist, Dinge die beim normalen Training zu kurz kamen, aufzuarbeiten bzw. nach zu holen.


    Hier im Forum werden oft optimale Dinge beschrieben. Zudem gibt es starke Unterschiede bei dem, was der einzelne Trainer als wichtig favorisiert, ...entsprechend fallen die Postings und Meinungen aus...das ist ja auch ok so.


    Ich behaupte...und das ist meine Meinung....das man bei zwei Trainings die Woche und effektiver Trainingszeit von meist unter 1,5 Std. und davon abgezogen noch der Abschlußteil....die gesamten Themen der Altersgruppe (also auch die Unterpunkte innerhalb der Themen) nicht ausreichend bis teilweise überhaupt nicht abdecken kann. Deshalb meine Ansicht....dass die Halle sehr effektiv und sinnvoll als Ergänzung dienen kann.


    Da wir nun nur effektiv 50 Minuten drin sind....gebe ich hier dem Wunsch meiner Spieler statt....die wollen kicken und fun...und den bekommen sie und umgekehrt erhalten sie von mir dann die Stressmacher....Provokationsregeln.


    Spiel


    Ich bin nun der Co.-Trainer und gebe derzeit überhaupt keine Anweisungen.


    Beim Hallen"Training" versuche ich den Jungs aber schon mit auf den Weg zu geben, was ich als Hallenfußball definiere, das wäre in kurzen Worten:


    -wir spielen eine fünf auf dem Würfel
    -Ballverlust=schnelles Umschalten ALLER Spieler auf Abwehr
    -wer wo steht, ist mir egal, Hauptsache jeder denkt mit
    -Angriff = ALLE greifen innerhalb der 5 auf dem Würfel an...sind es nur vier Spieler...ist es die vier auf dem Würfel, die sich drehen darf.
    -jeder denkt 3 bis 4 MInuten vollpower mit und wird dann gewechselt
    -es wird möglichst flach gepasst und präzise gespielt
    -ich will tödliche Pässe sehen


    Ich versuche ihnen klar zu machen, dass das Hallenspiel -bis auf ein paar technische Dinge- restlos anders ist, als das was draussen stattfindet.


    DAS alles klappt derzeit überhaupt nicht und ich realisiere, dass sich das bei 50 Minuten auch nicht groß ändern wird. Wir fahren bald zur ach so wichtigen Hallenkreismeisterschaft und da erwarte ich nicht viel. Entsprechend ruhig kann ich bleiben und mich ggf. ja überraschen lassen.


    Für meinen Trainerkollegen ist Hallenfußball kein Fußball, deshalb interessiert ihn dieser Termin und die Turniere überhaupt nicht....tja...so kanns gehen. Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • @ Andre


    Warum klappen die Provokationsregeln nicht?


    Ich habe einen schwierigen Haufen U9 ..... aber


    - nur flache Pässe erlaubt
    - nur Dribbeln und Schießen mit dem schwachen Fuß erlaubt
    - Tore zählen nur, wenn alle Feldspieler über der Mittellinie sind
    - jeder darf nur sein persönliches Tor schießen


    bekommen auch die prima hin.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Warum klappen die Provokationsregeln nicht?


    Hi, ich habe -soweit ich mich erinnere- nirgends geschrieben, dass Provokationsregeln nicht klappen...im Gegenteil...sind das Beste von di Welt =)

  • Hallo, das hier finde ich eine interessante Aussage.

    Da in der Halle ein ebener Boden ist, keinerlei Witterungseinflüsse sind, kann ich hier Klasse die Technik meiner Kleinen schulen und verbessern.

    Ich höre sehr oft den Satz, in der Halle kann man sehr gut die Technik schulen. Ich unterstelle mal für meine folgende Argumentation dass kein flächendeckender hochwertiger Kunstrasen in der Umgebung vorhanden ist, denn sonst wären die Unterschiede zur Halle marginal.


    Ich stelle mir nur die Frage, ist die Halle wirklich die ideale Lernumgebung für Techniktraining oder sind die vermeintlichen technischen Fortschritte nur dem Fakt geschuldet, dass es eben die wiedrigen äußeren Einflüsse nicht gibt und die gleiche technische Fähigkeit daher besser ausschaut?


    Meine Frage beruht auf Beobachtungen meiner F-Jugend während der Hallensaison und meiner Grundeinstellung, dass möglichst stimulierende Reize während einer Übung den Lernfortschritt beschleunigen können. In der Halle schaffen fast alle Spieler einen zielgenauen Pass über 10m zu spielen, draußen auf der roten Asche schrumpft der Anteil auf ca 60%. Das liegt für mich aber daran, dass die äußeren Einflüsse weitestgehend wegfallen, und die gleiche, evt schlechte Technik, in der Halle einfach nicht so sehr auffällt. Das beißt sich direkt mit einem anderen viel gehörten Satz: "In der Halle werden individuelle technische Mängel erst offensichtlich." Spiele ich draußen auf kleinen Felder intensive Spiele mit wenig Spielern, sieht man dort ebenso die Defizite.


    Was mich dann direkt zur "Trainierbarkeit" führt. Ich bin der Meinung dass eine besonders reizstarke Umgebung dem Lernerfolg förderlich ist. Dh dann, dass die Anforderungen für ein gelungenes Dribbling oder einen schönen Pass, eine schöne Ballan- und mitnahme mit den ganzen Unwegbarkeiten auf dem unebenen Untergund draußen deutlich mehr zur Technikschulung beitragen, als oftmals angenommen wird. In der Halle habe ich eine sehr "reizarme" Umgebung, ein sehr vereinfachtes Spiel, dass sicherlich der individuellen Motivation sehr zuträglich sein kann bei Erfolgserlebnissen, ansonsten für mich aber in Bezug auf Techniktraining nicht so effektiv ist wie die Einheiten draußen.


    Wir haben einen "schönen" alten Aschenplatz, und ich bin einfach der Meinung wer darauf Fussballspielen lernt kann später auf jedem Untergrund bestehen. Wir brauchen keinen neumodischen Multi-Sprungball oder ähnliches, dass besorgt der Platz von alleine. Jedes Techniktraining auf dem Platz stellt direkt höhere Anforderungen an die Spieler als z.B. in der Halle oder auf Kunstrasen und dies schult zumindest meiner Meinung nach die Technik direkt sehr stark mit.


    Das sind natürlich nur meine Überlegungen, und mich würde mal interessieren wie ihr das so seht oder beobachtet.


    Abgeleitet aus dieser Einstellung gibt es für mich in der Halle nur zwei Trainingsziele im Kinderfußball, nämlich zum einen die unglaublich geilen Möglichkeiten der Koordinationssschulung durch die Vielzahl an Geräten und zum anderen das freie Spielen und Ausprobieren in kleinen Teams.


    mfg Tirus

  • Tirus,


    irgendwie dürftest du ein ganz großes Stück weit recht haben.


    Ich sehe das sehr änlich, deshalb plediere ich -und das ist auch mein Rat an dich- mal einen Futsalball auszuprobieren. Achte darauf, dass der Ball das richtige Gewicht hat und laß damit einfach erstmal nur spielen. Wirst schon sehen! Gruß Andre


    P.S. In kurzen Worten...mit Futsalball in der Halle, hört das PingPongSpiel auf und das Spiel passt sich eher dem Draussenspiel an. Gute Techniker fangen nach einer Eingewöhnungsphase an noch mehr zu trixen und die weniger guten Techniker beginnen überhaupt mal zu trixen...so meine Erfahrung.


    Ich finde sogar, dass die Vereine einen gewissen Satz Futsalbälle zur Verfügung stellen sollten....das hat null Nachteile und viele Vorteile diese Bälle in der Halle zu nutzen. Gruß

  • Ich trainiere seid Jahren eine C/B-Mädchenmannschaft und in der Halle spielen wir an sich nur Fußball. Habe in den ersten Jahren auch ein Training durchgeführt, aber unsere Halle ist nicht so groß und da steht man dann gleich wieder auf der anderen Seite. Für uns ist das Hallentraining eher ein Spaßtraining, wo die Mädels das machen dürfen, was sie wollen...nämlich Fußballspielen. Es ist auch nicht verpflichtend ins Hallentraining zu gehen, wenn jemand dazu keine Lust hat, kann er daheim bleiben. Erstaunlicherweise sind aber doch immer alle da, weil die Spaß haben. Natürlich könnte man Passtechnik usw schulen und das wäre auch sinnvoll, aber ich merke auch hohe Fortschritte bei den Mädels, wenn sie wieder ins Freie gehen durch das alleinige Spielen, da sie aufgrund der kleinen Halle ständig in Zweikämpfe geraten, hohen Gegenrdruck haben, der Ball immer im Spiel ist und sie auch sehr viel mit Spiel ohne Ball arbeiten müssen. Gerade im Mädchenbereich ist ja die Zweikampfführung nicht unwesentlich, gerade Anfängerinnen sind hier oft verhalten, was sich durch das Hallentraining etwas bessert. Natürlich sage ich nicht alleiniges Spielen ist besser als Trainieren. Dies ist bei uns eher dem Umstand geschuldet, dass die Halle voll belegt ist, ich nur einmal Training die Woche habe, bis ich was aufgebaut habe schon wieder ewig viel Zeit vergeht, da ich vorher aufgrund der Belegung nicht rein kann und auch der Abbau wieder viel Zeit braucht und auch pünktlich beendet sein muss. Außederm ist die Halle, wie angesprochen ziemlich klein. Bei 15 Spielerinnen im Training stehen die sich gegenseitig auf den Füßen.

  • Wir haben einen "schönen" alten Aschenplatz, und ich bin einfach der Meinung wer darauf Fussballspielen lernt kann später auf jedem Untergrund bestehen. Wir brauchen keinen neumodischen Multi-Sprungball oder ähnliches, dass besorgt der Platz von alleine. Jedes Techniktraining auf dem Platz stellt direkt höhere Anforderungen an die Spieler als z.B. in der Halle oder auf Kunstrasen und dies schult zumindest meiner Meinung nach die Technik direkt sehr stark mit.

    Hallo Tirus, ein Stück weit gebe ich Dir Recht, aber komplett dann doch nicht: Wenn man das konsequent weiter denkt, dann müsstest Du eigentlich auf einer ungemähten Wiese am Hang trainieren, denn wer da gut spielt, für den ist das Spiel auf Rasen in der Ebene ein Klacks...


    Gerade bei der Einführung einer neuen Technik halte ich es für hilfreich, äußere Einflüsse zunächst mal weitgehend zu eliminieren. "Vom Einfachen zum Schweren". Das erhöht die Chance auf schnelle Erfolge (mit entsprechender positiver Rückkopplung auf die Motivation). Aber Du hast Recht, dass das nicht hinreichend ist, um die Technik zu festigen und dann auch unter widrigen Umständen einsetzen zu können. Ich sehe z.B. immer wieder, dass manche Teams, die auf Kunstrasen trainieren auf unserem holprigen Naturrasen echte Nachteile gegen uns haben. So hat der Acker auf unserem Gelände halt doch noch sein Gutes ;).


    Grüße
    Oliver

  • Andre, ich befürchte, du verstehst Tirus falsch, er meint es, wie ich es lese genau anders herum, überspitzt formuliert wäre das: ein Spieler lernt am besten Fußball spielen, wenn er die widrigsten Bedingungen hat. Der Futsalball hingegen erleichtert die Ballkontrolle in der Halle und verbessert die Bedingungen noch stärker als in dem in Tirus' Einleitung genannten Satz von ChrisB.


    Ich möchte dir jedoch widersprechen, Tirus. Du hast sicher Recht, dass die Fehlpassquote bzw. ganz allgemein die Quote technischer Fehler beim Übergang zu besseren Bedingungen sinkt. Das ist so, unabhängig von der Leistungsklasse der Akteure, auch BuLi-Spieler können auf einem Acker kein ordentliches Kurzpassspiel aufziehen. Interessant ist aber die Frage, wo und bei welchen Bedingungen die größten Fortschritte beim Erlernen der Technik gegeben ist. Die von DFB in Auftrag gegebene Futsalstudie kommt zum Ergebnis, dass Fußballanfänger sich mehr steigern, wenn sie den Futsalball verwenden. Es ist einfach leichter, diesen Ball zu beherrschen, so dass die Ballkontrolle weniger Zeit und Mühe in Anspruch nimmt und man dadurch mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die Folgeaktion hat. Gerade in der Halle finde ich den Futsalball den anderen Ballarten deutlich überlegen. In der Halle steht gewöhnlich weniger Raum zur Verfügung, so dass ein Spieler nach der Ballannahme viel schneller unter Gegnerdruck kommt als draußen. Habe ich nun technische Mängel bei der Ballannahme, so verspringt der Ball dabei mal mehr, mal weniger. Er dotzt ein bisschen, prallt ein bisschen zu weit nach vorne oder in eine von mir nicht so ganz antizipierte Richtung. Draußen ist das häufig nicht ganz so schlimm, weil ich den Platz hatte, um mich entsprechend frei zu laufen. In der Halle ist die Gesamtfläche aber viel geringer, da sind die Lücken, in die ich mich frei laufen kann, auch entsprechend kleiner. Bei uns ist es auch so, dass die meisten Spieler in der Halle, in der wir trainieren, eine bessere Bodenhaftung haben als auf unserem alten Kunstrasen, der eigentlich mittlerweile eher ein Betonplatz mit Sandauflage ist.


    Ich glaube zu beobachten, dass meine Jungs im technischen Bereich in der Halle größere Fortschritte machen als draußen. Und ich bin dir genau entgegen gesetzter Überzeugung: am besten lernt man den Fußball unter optimalen Bedingungen, und kann sich dann später schneller auf widrige äußere Umstände einstellen. Andererseits ist meiner Meinung nach die Qualität des erreichbaren technischen Niveaus deutlich durch die Güte der Bedingungen begrenzt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Gerade bei der Einführung einer neuen Technik halte ich es für hilfreich, äußere Einflüsse zunächst mal weitgehend zu eliminieren. "Vom Einfachen zum Schweren". Das erhöht die Chance auf schnelle Erfolge (mit entsprechender positiver Rückkopplung auf die Motivation).


    Genau.


    Aber Du hast Recht, dass das nicht hinreichend ist, um die Technik zu festigen und dann auch unter widrigen Umständen einsetzen zu können. Ich sehe z.B. immer wieder, dass manche Teams, die auf Kunstrasen trainieren auf unserem holprigen Naturrasen echte Nachteile gegen uns haben. So hat der Acker auf unserem Gelände halt doch noch sein Gutes ;).


    Klar, das ist bei uns auch so, mein Team tat sich gegen ein Team, das auf Asche spielt und trainiert, dort deutlich schwerer als bei uns. Umgekehrt liest man in deren Spielberichten immer mal wieder, sie seien halt eine Hartplatzmannschaft und hätten ihre Schwierigkeiten auf anderen Belägen. Das ist natürlich so, ich spiele auf gewohntem Belag bzw. auf Plätzen mit gewohnten Eigenschaften besser als auf anderen. Dass da die Unterschiede noch so deutlich sind, liegt aber, wie ich meine, hauptsächlich am Alter und dem dadurch bedingten geringeren Erfahrungsschatz unserer Schützlinge. Die von mir beschriebenen Effekte dürften dann aber, so meine ich, beginnen, sich im E-Bereich zu zeigen und im Jugendbereich dann deutlich zu werden.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo,

    Wenn man das konsequent weiter denkt, dann müsstest Du eigentlich auf einer ungemähten Wiese am Hang trainieren, denn wer da gut spielt, für den ist das Spiel auf Rasen in der Ebene ein Klacks...


    Tust du das denn nicht? :P Nein, der Eiwand ist völlig berechtigt, und so war es ja auch nicht gemeint von mir.

    Gerade bei der Einführung einer neuen Technik halte ich es für hilfreich, äußere Einflüsse zunächst mal weitgehend zu eliminieren. "Vom Einfachen zum Schweren". Das erhöht die Chance auf schnelle Erfolge (mit entsprechender positiver Rückkopplung auf die Motivation).


    Da gebe ich dir völlig Recht. Meine Ausführungen zum Training waren zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert. Den motivationalen Aspekt bewerte ich ähnlich, ich denke dass hat auch mit der erwähnten Futsalstudie zu tun, das deutlich mehr Aktionen probiert werden wenn das Selbstvertrauen durch gelungene Aktionen steigt.


    Andre, ich befürchte, du verstehst Tirus falsch, er meint es, wie ich es lese genau anders herum, überspitzt formuliert wäre das: ein Spieler lernt am besten Fußball spielen, wenn er die widrigsten Bedingungen hat. Der Futsalball hingegen erleichtert die Ballkontrolle in der Halle und verbessert die Bedingungen noch stärker als in dem in Tirus' Einleitung genannten Satz von ChrisB.


    Genau, im Prinzip spricht das meinen Punkt an. Nehme ich einen Futsalball, der ja im Prinzip am Fuß klebt, verbessere ich dadurch weniger die Technik. In Bezug auf Ballannahme und eventuelle Kombinationen sind das Spiel besser aus von draußen, aber ob das wirklich ein technischer Fortschritt ist, ist eben die Frage die ich mir stelle.


    Außerdem würde ein Futsalball ja auch nur die Forderung verstärken, eigentlich nur zu spielen, weil ich denke die wenigsten Vereine verfügen über eine Anzahl Futsalbälle in Mannschaftsstärke (ich habe zwei, selbst angeschafft).



    Ich glaube zu beobachten, dass meine Jungs im technischen Bereich in der Halle größere Fortschritte machen als draußen. Und ich bin dir genau entgegen gesetzter Überzeugung: am besten lernt man den Fußball unter optimalen Bedingungen, und kann sich dann später schneller auf widrige äußere Umstände einstellen. Andererseits ist meiner Meinung nach die Qualität des erreichbaren technischen Niveaus deutlich durch die Güte der Bedingungen begrenzt.


    Ja Prinzipiell gebe ich dir bei den Umständen recht. Der Lobgesang auf die Asche sollte auch eher zeigen, dass auch hier Vorteile gefunden werden können.


    Nur der erste Satz berührt halt die grundsätzliche Frage die ich mir stelle. Sehen wir in der Halle wirklich die starken technischen Verbesserungen im Vergleich zu draußen oder sieht das Spiel einfach besser aus?


    Ich sehe das idR eben so, dass die Fortschritte nicht so raumgreifend sind wie oft dargestellt. In sofern finde ich es sehr interessant, dass ihr da eher anderer Meinung seid.


    mfg Tirus


  • Da gebe ich dir völlig Recht. Meine Ausführungen zum Training waren zugegebenermaßen etwas überspitzt formuliert. Den motivationalen Aspekt bewerte ich ähnlich, ich denke dass hat auch mit der erwähnten Futsalstudie zu tun, das deutlich mehr Aktionen probiert werden wenn das Selbstvertrauen durch gelungene Aktionen steigt.


    Gerade diesem schreibe ich bei schwächeren und jüngeren Spielern aber eine große Bedeutung zu.


    Nehme ich einen Futsalball, der ja im Prinzip am Fuß klebt, verbessere ich dadurch weniger die Technik. In Bezug auf Ballannahme und eventuelle Kombinationen sind das Spiel besser aus von draußen, aber ob das wirklich ein technischer Fortschritt ist, ist eben die Frage die ich mir stelle.


    Ich denke schon. Gehorcht mir der Futsalball schon völlig, so wage ich zu behaupten, tut dies der konventionelle Fußball und der Hallenball auch schon fast ganz. Ich könnte dieses Stadium auch mit den beiden konventionellen Bällen erreichen. Aber ich behaupte, mit dem Futsalball geht es schneller. Ich würde die Gründe in der Kombination der günstigeren psychologischen Komponente wie auch der besseren bzw. einfacheren Berechenbarkeit des Futsalballs sehen.


    Das Herunterpflücken von hohen Bällen muss man hingegen wohl getrennt trainieren, beim Futsalball reicht es ja, ihn zwei mal dotzen zu lassen und schon liegt er. :)


    Außerdem würde ein Futsalball ja auch nur die Forderung verstärken, eigentlich nur zu spielen, weil ich denke die wenigsten Vereine verfügen über eine Anzahl Futsalbälle in Mannschaftsstärke (ich habe zwei, selbst angeschafft).


    Bei mir ist das leider auch so. Ich habe mittlerweile drei eigene, einen Erwachsenenball und zwei Kinderbälle, einen mit 290g und den anderen mit ~350g Gewicht. Ich hatte angefragt, aber dem Verein ist ein Satz Kinderfutsalbälle leider zu teuer, was ich natürlich sehr bedaure. Sie haben noch fünf Erwachsenenbälle, diese sind aber noch schwerer als meiner und für die Kids nur im Dribbeltraining geeignet, sobald Pässe ins Spiel kommen, sind sie zu schwer.


    Ich habe übrigens eindeutig die Individualtechnik am Ball und die Schnelligkeit zu den Schwerpunkten unseres Hallentrainings in diesem Winter erklärt. Das liegt aber nicht zuletzt auch daran, dass der Anteil der technisch Minderbemittelten in meinem Team gegenüber dem letzten Jahr deutlich zugenommen hat, während am oberen Ende ein Aderlass stattfand.


    Ich glaube zu beobachten, dass meine Jungs im technischen Bereich in der Halle größere Fortschritte machen als draußen.


    Nur d[ies]er [...] Satz berührt halt die grundsätzliche Frage die ich mir stelle. Sehen wir in der Halle wirklich die starken technischen Verbesserungen im Vergleich zu draußen oder sieht das Spiel einfach besser aus?[/quote]
    Ich habe mit meiner Truppe nun vier Hallensaisons hinter mir, wir sind gerade in der fünften. Ich meine, jedes mal festgestellt zu haben, dass die Kinder beim Wechsel nach draußen im technischen Bereich deutlich besser waren, als sie es waren, als wir in die Halle gingen. Und ich meine, die Steigerung war größer als in einem ähnlich langen Zeitraum auf dem Feld. Dabei fehlt aber natürlich die Kontrollgruppe. Und gemessen habe ich es auch nie.


    Andererseits gab es natürlich auch Schwierigkeiten in der Umstellung von den geringen Hallenmaßen auf das viel größere Feld. Die gab und gibt es aber auch beim Wechsel in die Halle auch.


    Dabei fällt mir übrigens noch etwas zu den technischen Fähigkeiten speziell der Ballannahme ein: selbst unsere guten Spieler hatten letztes Jahr deutliche Probleme in den ersten Hallenturnieren. Unheimlich viele Pässe kamen nicht an, selbst bei flach gehaltenem Spiel war der Ball unheimlich oft im Aus. Das hatte verschiedene Gründe:
    1. Unpräzise Pässe oder Pässe in den Rücken -- diese nahmen im normalen Lerntempo langsam ab
    2. Pässe in den Lauf mit zu viel Druck: da der Filzball auf dem glatten Hallenboden deutlich weniger abbremst, fiel die Dosierung der Kraft zunächst schwer und viele eigentlich tolle Pässe gingen ins Seiten- oder Toraus. Hier gab es einen deutlichen Gewöhnungseffekt, in den späteren Turnieren klappte die Dosierung schon deutlich besser.
    3. Guter Pass, der Stürmer nimmt den Ball aber nicht an, sondern läuft hinterher, weil die Richtung des Balles schon ziemlich optimal ist. Dabei unterschätzt er aber das Tempo des Balls bzw. wieder dessen geringere Reibung gegenüber der Situation im Feld. Ich hatte einen Spieler, der es sich angewöhnt hatte, kaum einen Steilpass anzunehmen, sondern stattdessen hinterher zu hechten. Da er klein und flink war, klappte das draußen auch gut. Außerdem trainierte er auch noch in einer Soccer-Hall, wo die Bande noch dafür sorgte, dass ein Ball nie ins Aus ging. Er musste, obgleich einer meiner stärksten Spieler, sich in der Folge in seiner Spielweise ganz schön umstellen. Und seine Fähigkeiten in der Ballannahme steigern, da zeigte sich nämlich, dass ihm der Ball recht oft zu weit vom Fuß sprang.


    Ich sehe das idR eben so, dass die Fortschritte nicht so raumgreifend sind wie oft dargestellt. In sofern finde ich es sehr interessant, dass ihr da eher anderer Meinung seid.


    Es ist wie so oft: um diese Frage abschließend beantworten zu können, müsste man eine ordentliche empirische Untersuchung durchführen. Das übersteigt aber natürlich die Möglichkeiten des einzelnen Trainers. Das, was ich zu beobachtet haben glaube, stützt aber eher die traditionelle These.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ups, ....da habe ich ihn tatsächlich mißverstanden.


    Ich kann deinen Gedanken nun gut verstehen und finde ihn interessant.


    Wenn ich drüber nachdenke und mit dem, was ich in Horst Weins Buch über gewisse Abläufe im menschlichen Gehirn verbinde,


    -dann komme ich zu dem Ergebnis, dass es am meisten bringt, wenn man verschiedene Bälle -ebend den Futsalball und auch den normalen Ball und eine ganze Reihe anderer Bälle auf unterschiedlichen Böden verwenden sollte.


    Es ist nicht das Rezept zu sagen, dass nur der Futsalball die große weise Mache ist, sondern er gehört ins Sortiment.


    Das Abschlußspiel oder gar eine Traininsform, wo es nicht so auf die Technik (das Trainingsziel...der Schwerpunkt ist halt in dem Moment ein anderer), sondern auf andere Inhalte ankommt,...da würde ich halt dann den Ball verwenden, der die Trainingsform auf maximum möglich macht....z.B. den Futsalball.


    Andere Gedanken sind aber auch, dass das Erfolgserlebnis das menschliche Gehirn einen Lerneffekt hat. Wer eher einen oder mehrere eher untallentierte Fußballer bedient, sollte diesen die Möglichkeit geben, auch ihre Erfolgserlebnisse verspüren zu können. Ich denke die Mischung bringts...und genau das findet man auch in anderen Fachbüchern als oft gemachte Aussage.


    Aus meiner Praxis kann ich sagen, dass der Futsalball den schwachen Techniker animierte, Dinge überhaupt zu tun, die ihm sonst nicht möglich waren. Er macht Tricks bzw. führt Techniken sauberer aus und kommt so zum Erfolg = Gehirn registriert die Abläufe langsamer und erfaßt sie so in "Slow" und speichert das ...allein über das Erfolgsgefühl. Bin nur absoluter Leihe, aber so oder so ähnlich muß es wohl sein. Deshalb glaube ich, dass der Lerneffekt hier viel höher sein könnte, als er es wäre, wenn man diese Erfolgserlebnisse nicht hat oder weniger hat.


    Das gleiche gilt natürlich für den Talentierten, der meiner Praxiserfahrung technisch und taktisch meist noch einen oben drauf setzt. Für ihn gilt das gleiche.


    Zudem ....gehe ich dann nach draussen auf den Platz....werden die Dinge dort versucht zu wiederholen...was ja möglich ist.....weil der Rasen die Ballgeschwindigkeit verlangsamt.

  • Hi, ich habe -soweit ich mich erinnere- nirgends geschrieben, dass Provokationsregeln nicht klappen...im Gegenteil...sind das Beste von di Welt =)


    Zitat von Andre


    DAS alles klappt derzeit überhaupt nicht und ich realisiere

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."