Gerade für den Sturm ist es wichtig, Überraschungsmomente zu erzeugen, das kann ein No-Look-Pass sein, ein angetäuschter Schuss usw.
Habt ihr konkrete Übungen dazu, wie man seinem Team soetwas antrainieren kann?
Gerade für den Sturm ist es wichtig, Überraschungsmomente zu erzeugen, das kann ein No-Look-Pass sein, ein angetäuschter Schuss usw.
Habt ihr konkrete Übungen dazu, wie man seinem Team soetwas antrainieren kann?
http://www.youtube.com/watch?v=bA2AtkYwCCE
Hi Germancoach....ich könnte nun schreiben, dass man die Kinder neben technischen, taktischenTrainings in den Altersbereichen viel öfter zur Entwicklung der Spielintelligenz frei spielen lassen sollte und gerade weit "unten" mehr den Magath weglassen sollte, damit die von dir erfragten Trainings zu deinem Thread als Frage unnötig wären. Ferner könnte ich auch an Herrn H. Wein erinnern, der diese Frage bei seiner "Philo" vermutlich auch nicht hätte....womit ich dich persönlich aber nicht angreifen wollte...Aber ich sage dazu ja nix ![]()
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Habe mit meiner D neulich auf mehreren Kleinfeldern den tödlichen Pass versucht zu schulen.
Tödlicher Pass ist für mich der Pass durch die Schnittstelle einer Abwehr in den leeren Raum, mit der Erwartung, dass ein anderer Spieler diesen erläuft und versenkt.
Hierzu habe ich ein rechteckiges Kleinfeld (schön breit) abgesteckt und davon gleich zwei....mittig stehe ich als Trainer.
Dieses rechteckige Kleinfeld hatte am rechten und linken Rand -gegenüberliegend- einen weiteren angrenzenden kleinen ebenso breiten, aber in der Tiefe geringfügig kleineren Raum auf beiden Seiten. Dieser Zone an beiden Feldseiten durfte während der Spielphase nicht betreten werden. Am Ende dieser Bereiche stand mittig jeweils ein Hütchentor...das kann auch ein Kleinfeldtor oder ein Großtor oder eine zu überdribbelnde Linie sein.
Im Kleinfeld (mittig) spielten die Spieler im 3:3. Das mittige etwas größere Spielfeld durfte nur nach einem "tödlichen Pass" verlassen werden und zwar dann und erst dann von den VT und von einem Stürmer der angreifenden Mannschaft, der den zu erstürmenden tödlichen Pass erlaufen mußte/sollte, um ihn direkt einzunetzen.
Ein Annehmen und über eine Dribbellinie dribbeln wäre hier auch denkbar.
Alles verstanden?
Danke, Andre!
Hallo GC
ich glaube, dass du diesen Überraschungseffekt nur begrenzt antrainieren kannst. Es sind doch immer ganz bestimmte Spielertypen, egal auf welcher Ebene,.
die mit ihrer Spielweise den Überraschungseffekt erzielen.
viel geholfen ist schon, wenn dies im frühesten Kindesalter nicht unterbunden wird.
kennst du sicher? Spieler spielt Ball mit der Hacke, Pass ins Niemandsland. was kommt vom Trainer: Lass das, spiel klare saubere Bälle.
ich hab das gefördert, indem ich in der Offenive stets risikoreiches Spielen eingefordert habe
willst du das trainieren, so wird das ein klar durchdachter Spielzug
gg
Da ist wohl eine Menge Kreativität von den Spielern gefordert. Aber auch die Technik dafür muss stimmen, damit die Gedanken auch umgesetzt werden können. Training von Finten und das erkennen von freien Räumen, Spielübersicht (wo laufen meine Mitspieler/Gegenspieler denn gerade her) sind dafür glaub ich ziemlich wichtig. Darüber hinaus sollten die Spieler eine Spielsituation blitzschnell begreifen und Lösungsmöglichkeiten parat haben bzw. improvisieren. Ich denke, man sollte den Spielern schon die ein oder andere Möglichkeit aufzeigen (wie die Übung von Andre) aber auch kreativität und eigenverantwortliches Handeln auf dem Platz fördern.
Kommt - wie fast immer - auf die Altersstufe an:
In meiner D2 machen wir Schwerpunkte wie Fintieren (die Mutter aller Überraschungsmomente, der angetäuschte Schuss gehört auch in die Kategorie) oder Passen, mit den technisch besseren Spielern trainieren wir auch Dinge wie "no-look-Pässe", in der Übungsform sind es aber "technische" Übungen.
Ansonsten "trainiere" ich es in der Altersstufe, wie bei Andres Übung beschrieben, über Kleinfeldspiel mit Provokationsregeln. Zonenspiele sind da besonders geeignet.
Als "klar duchdachten Spielzug", wie es Günter beschreibt, würde ich es frühestens ab der C trainieren
viel geholfen ist schon, wenn dies im frühesten Kindesalter nicht unterbunden wird.
kennst du sicher? Spieler spielt Ball mit der Hacke, Pass ins Niemandsland. was kommt vom Trainer: Lass das, spiel klare saubere Bälle.
Da habe ich im Moment sogar ein konkretes Beispiel zu: einer meiner D2-Jugendlichen (nicht gerade frühestens Kindesalter) spielt erst seit einem Jahr Fußball und hat natürlich erhebliche technische Defizite. Er hat sich gerade angewöhnt, in fast allen Spielsituationen (Spielformen, Abschlussspiel, Ligaspiel) den Ball als "One-Touch" weiterzubefördern (ob aus mangelndem Selbstvertrauen oder weil er zuviel Arsene Wenger gelesen hat, ist mir erstmal egal) . Aufgrund seiner technischen Defizite erzeugt er dabei zwar eine Streuung wie eine Lupara und (ab und zu) Unmut bei den Mitspielern, hat aber schon ein paar Mal mittels Direktweiterleitung per Sohle nach hinten oder einem tollen Pass in den Raum (ob so gewollt oder nicht) grandiose Überraschungsmomente (Dein Stichwort) gezaubert.
Mein nächster Schritt war deshalb nur, mit der Mannschaft die Alternativen "One-Touch" und "Ballannahme und -weiterleitung mit mehreren Kontakten" kurz zu besprechen, in dem ich die Spieler zu Vor- und Nachteilen der beiden Alternativen befragt habe und sie mit diesem "Wissen" weiter kicken lasse.
Mit den technisch stärkeren Spielern trainiere ich den "One-Touch" in mehrere Richtungen wie auch den "No-Look" im Rahmen des Schwerpunktes Passen als Technik gezielt (zum Beispiel 5-6 Spieler stellen sich im Mehreck auf und spielen sich einen Ball zu, wenn es gut läuft, bringe ich einen zweiten Ball in die Runde), mit den anderen (4 Fußballanfänger) hat das (noch) keinen Zweck.
http://www.youtube.com/watch?v=bA2AtkYwCCE
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Im Kleinfeld (mittig) spielten die Spieler im 3:3. Das mittige etwas größere Spielfeld durfte nur nach einem "tödlichen Pass" verlassen werden und zwar dann und erst dann von den VT und von einem Stürmer der angreifenden Mannschaft, der den zu erstürmenden tödlichen Pass erlaufen mußte/sollte, um ihn direkt einzunetzen.
Andre, in einem wichtigen Punkt weichst Du von Horst Weins entsprechender Übung ab: Du hast nur ein Tor (statt 2) auf die angegriffen wird. Damit nimmst Du ein gutes Stück der Variantenvilefalt aus der Übung, das Spiel wird viel vorhersehbarer. Hat Deine Abweichung einen Grund?
Grüße
Oliver
Ich würde nicht gerade von Unerwartetem und Überraschendem sprechen, wenn es um "No-Look-Pässe" geht. Denn das wird bereits mit den kleinen E-Jugend-Talenten auf dem DFB-Stützpunkt trainiert. Die Förderung der Spielintelligenz sollte weitaus breiter aufgestellt sein.
Hier mal ein Beispiel aus den Bereichen Abwehr (Spielaufbau), Mittelfeld (Angriffsvorbereitung) und Angriff ("Tötlicher Pass") gelten.
1. Abwehr: Situative Entscheidung zum Pass oder Dribbling
2. Mittelfeld: Eigener Laufweg (z.B. Hinterlaufen) nach dem Pass an Mitspieler
3. Angriff: Doppelpass vom Mitspieler als "No-Look-Pass"
Wenn man das Glück hat eine einigermaßen homogene Mannschaft zu trainieren kann man zur Erzeugung von Spielintelligenz auch den Schwerpunkt auf "No-Look-Pässe" setzen. Eine Situation wäre das Anspiel des offensiven Mittelfeldspielers an den Mittelstürmer, der den sofort in die Gasse weiterleitet, in der der Außenbahnspieler hineinsprintet.
Bei den "No-Look-Pässen" sind der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt. Man sollte aber die Messlatte am Alter und dem Leistungsniveau des Teams ansetzen und danach schrittweise erhöhen. Über gut herausgespielte Tore nach solchen Trainingseinheiten freut sich jeder Trainer. Und für die Kids läßt sich das, was erfolgreich ist, auch leichter einprägen, als wenn`s sie es immer und immer wieder mit der Brechstange des Dribblings durch den gegnerischen Abwehrriegel probieren.
ich würde auch meinen, das trainieren von überraschungsmomenten widerspricht sich irgendwie:
training bedeutet etwas einzuüben, etwas vorhergesehenes abzurufen, für den gegner überraschend, trotzdem einstudiert.
was nützt ein "no look" pass, wenn der mitspieler nicht weiss, dass der kollege den spielen kann.
ist dies ein zufälliger pass in einen zufällig freien raum, starten abwehrspieler und angreifer gleichermassen, nach erkennen der situation.
also muss man dies trainieren und legt laufwege fest. keine kreativität also, sondern drill.
wirklich kreative jungs haben diese gabe als talent, das man fördern kann, indem man ihn ermuntert es durchaus öfter zu probieren.
antrainieren? denke, das ist nahezu unmöglich.
was man trainieren kann ist ein überraschungsmoment im 1 gegen 1 durch finten. da gehe ich mit, das funzt auf jeden fall durch training.
darüber hinaus, sprich für einen pass, dafür brauchst du zwei, das ist einstudiert und kein überraschungsmoment wie ich das definiere.
DonQuijote,
nein meine Abweichung hat keinen Grund. Ich bin ja nicht mit dem Mann verheiratet
, nehme deinen Tipp als Bereicherung an. Übrigens habe ich die Übung -soweit ich mich erinnere- aus der Zeitschrift "Fußballtraining".
Man könnte an dem von mir gemalten Spielfeld auch auf die beiden zu den nur nach "tödlichem Pass" zu erlaufenden Flächen ein, zwei oder drei Hütchentore stellen, damit diese beim tödlichen Pass durchpasst werden können.
Auch hierbei könnte man wiederum jonglieren, indem man -bei einer Anzahl von drei Toren- die beiden äusseren z.B. diagonal aufstelle...habe ich noch nicht gemacht, könnte man mal ausprobieren.
Also Pass durch das jeweilige Hütchentor auf der Begrenzungslinie zum eigentlich nicht zu betretenden Feld (weder durch VT noch durch Angreifer zu betreten), dann Verteidigung möglich, ...aber auch der mitstürmende Mitspieler der Angreifer läuft -wie auch seine Mannschaftskollegen- dann ein.
Weitere Abgrenzung/Variation wäre.....das nur der mögliche Stürmer, der den in den toten Raum gespielten Ball erlaufen kann, ....kurz einlaufen darf, um ihn direkt beidfüßig wegzumachen....
Mir kommt es so vor, dass zu Überraschungsmomenten mehrere Spieler gehören: der Ballbesitzer muss mehrere mögliche Anspielstationen haben. Dazu müssen sich seine Mitspieler entsprechend anbieten bzw. im Idealfall mehrere gleichzeitig in die Lücken starten, von denen sich dann der Ballbesitzer eine aussuchen kann. Hat er einen entsprechenden Überblick und die dazu notwendigen technischen Fähigkeiten, dann kann das auch der No-Look-Pass sein. Wobei ich als solchen auch einen sehen würde, der in eine andere als die Blickrichtung gespielt wird, und nicht nur den völlig blinden Pass im absoluten Gottvertrauen bzw. einstudiertem Wissen, dass der Mitspieler ihn genau dort erwartet. Das wäre aus meiner Sicht eher etwas, das den Profis vorbehalten bleiben sollte..
Jedenfalls ist dann vor allem das Spiel ohne Ball der Mannschaftskameraden wichtig. Das lässt sich mittels Horst Weins' Übungen ziemlich gut trainieren. Da gibt es, wie Don Quijote ja auch schon andeutet, auch eine Übung zum Pass zum Stürmer in die Tiefe auf dem Minifußballfeld. Diese Übung liegt schon lange auf meiner Agenda, noch kam ich aber mit meiner E1 leider nicht dazu, sie durchzuführen..
Euch Allen noch ein gutes Neues Jahr!
