Spieler opfert sich für die Mannschaft

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  • Das hört sich jetzt etwas komisch an. War aber so. Gestern. Unser 1. Pokalspiel. Leider gegen einen übermächtigen Gegner aus der Leistungsklasse.


    Das Spiel ist sehr einseitig. Wir stehen fast nur hinten drin. Dann und wann mal etwas Entlastung. Haben 4 Chancen und führen zur Halbzeit 2:0. Es hätte aber auch schon 2:5 stehen können.


    Ich habe 3 Auswechselspieler, 2 haben enorme Defizite, einer hat gerade mit dem Fußball angefangen. Die Jungs kommen Mitte der ersten Hälfte rein. Man spürt förmlich, wie der Druck des Gegners zunimmt und wir kaum in der Lage sind, die Bälle zu klären. Ich lasse diese Jungs trotzdem zu Beginn der 2 Hälfte spielen. Nach 10 Minuten fällt das 2:1. Ich tausche wieder und das Spiel verbessert sich. Wir machen durch einen tollen Freistoß das 3:1. Der Gegner drückt weiter.
    7 Minuten vor dem Ende, gerade als ich wieder tauschen möchte, fällt das 3:2.


    Ich will den Wechsel trotzdem durchführen, obwohl es mir absolut widerstrebt, das Team zu 'schwächen'. Ja, sicher, Gewinndenken. Aber auch für die Mannschaft. Weil sie es sich erarbeitet hat und dem Ziel so nah ist.


    Da sagt einer der 3 Spieler zu mir, dass er lieber nicht eingewechselt werden möchte, da die Mannschaft gewinnen soll. Wow. Das empfand ich als große Geste. Er blieb draußen und das Team gewann 3:2.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • kenn ich auch, aber, neben dem "opfern" steckt auch die angst vor verantwortung, vorm versagen, angst vor den mgl. anschuldigungen der mitspieler, die dann sagen könnte, "nur wegen dir...." dahinter.
    alles schon erlebt, jungs, die sich förmlich verstecken oder aufatmen, wenn ich mir ein abbreche zu erklären, warum das heute für mich schwierig ist, jetzt zu wechseln....


    toll aber, dass du dein "wechselspiel" auch in einm ko match durchziehst.
    versuche ich auch, manchmal fällts mir aber schwer bzw. die einsatzzeiten sind dann eben doch nicht gleichwertig....

  • Richtig, Siebener, das ist es, was ich meine.
    Es ist einfach in manchen Fällen soooo schwierig auf alle Spieler die ihnen zustehende Rücksicht zu nehmen.
    Von daher war ich sowas von glücklich, dass dieser Junge 'freiwillig' nicht spielen wollte.


    Wir sind nunmal ein Breitensportverein. Du hast die Spieler, die eben da sind und kannst nicht aus vielen Spielern die Besten auswählen. Es ist alles dabei: Starke, Schwache und durchschnittliche Spieler. Und wenn man mal die Chance bekommt, einen großen Verein zu ärgern, dann steht man mit seinem Gewissen schon mal in einem Konflikt.
    Ich bin froh, dass es so gelaufen ist.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Vor ein paar Jahren, Hallenstadtmeisterschaft in der D: Ein Spieler wollte nach der Gruppenphase nicht mehr spielen, weil er im letzten Gruppenspiel durch indiviuelle Fehler und mangelnde Schnelligkeit Gegentore "verschuldete", mit denen wir um ein Haar ausgeschieden wären. Mann, was durfte ich mir von einem der Väter anhören, dass ich den zu lange auf dem Feld gelassen hatte. Der Junge bekam das zwar nicht mit, hatte aber seine Leistung "realistisch" gesehen und wollte danach nicht mehr spielen, nicht mal mehr im Finale, 3 Minuten vor Schluss beim Stand von 6:1 für uns . . . . . Das tat mir sehr leid, der Junge hat sich nicht geopfert, der wollte einfach nicht mehr. Trotzdem kann ich Deine Erleichterung gut nachvollziehen: Und hätte das Stadtmeisterschaftsfinale 3 Minuten vor Schluss 2:1 gestanden, wäre ich auch erleichtert gewesen, wenn der Junge mir die Entscheidung abgenommen hätte.


    Es gibt auch für nicht dauernd gewinnorientierte Trainer Spiele, wo man sich wirklich wünscht, dass die
    Mannschaft die Bestätigung einer tollen Leistung durch mehr erfährt als
    die aufmunternden Worte des Siegers.


    Der oben genannte Vater hat mich eben als denjenigen gesehen, der die Mannschaft fast um den verdienten Erfolg bringt . . .

  • Es gibt auch für nicht dauernd gewinnorientierte Trainer Spiele, wo man sich wirklich wünscht, dass die
    Mannschaft die Bestätigung einer tollen Leistung durch mehr erfährt als
    die aufmunternden Worte des Siegers.


    Richtig, weil die Zwerge eben noch nicht 'weiter' blicken können und durchaus den kurzfristigen Erfolg suchen. Auch diesem Verhalten sollte man irgendwo Rechnung tragen und nicht blindlings seinen Weg gehen, in dem man immer schön rotiert und kräftig wechselt, nur weil es der DFB-Philosophie entspricht.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ich finde Eure Statements alle klasse, weil sie sehr ehrlich sind und auch dass wiederspiegelt, was mich innerlich auch immer wieder erreicht und ergreift. Jedes Wochende wieder habe ich bauchkneifen, wenn Spieler zu lange auf der Bank sitzen. Das hat sich -nach einem kleinen Streit- schon viel gebessert, ....die Praxis entspricht aber leider nicht ganz dem, was ich als Alleinverantwortlicher praktizieren würde. Würde ich es zu 100 Prozent so praktizieren können, wie ich es meine, hätte ich diese Bauchkneifen bei den Pokalspielen usw. dennoch, weil ich auch an die vom Threadschreiber beschriebenen taktischen Trainerzüge gedacht hätte. Mit Bauchkneifen hätte ich sie wahrscheinlich aber nicht in die Tat umgesetzt, ...heute nicht mehr. 100 Prozent sicher, wäre ich mir dennoch nicht. Entsprechend wüßte ich, dass einige Eltern, vielleicht auch Spieler mit meinem Tun nicht einverstanden gewesen wären.....also wiederum Bauchkneifen. Egal wie man es dreht, ich hätte immer Bauchkneifen. Dabei erkenne ich für mich, dass die gedachte Stärke vielleicht eine andere ist, als ich sie mir wünschen würde. Das was ich denke, läuft irgendwie auf Kosten meiner persönlichen Substanz!


    So gesehen zeige ich auf keinen mit dem Finger.


    Der Junge der in Toms Beispiel sich nicht wieder einwechseln ließ....auch hier....hätte ich von mir verlangt, ihm den Mut zuzusprechen, mit Fun auf den Platz zu gehen. Ich finde Pokalspiele scheisse und deswegen habe ich mir innerlich gesagt, dass das Pokalspiel für mich ein Freundschaftsspiel ist. Daran habe ich neulich -als Gegenpol zu meinem Trainerkollegen- die Spieler teilhaben lassen. Das ist nichts als unnützer Druck für alle und deswegen Mist.


    Nochmals, keine Fingerzeiger meinerseits, ich habe vollstes Verständnis. Richtig war das nicht ihn nicht einzusetzen und ich glaube ich hätte eine schlechtes Gewissen ....hinterher...nach der "Ernüchterung". Gruß

  • Tom,


    eine Frage,...was ist mit dem Spieler, wenn du zehn Jahren voraus schaust? Nur mal so, rein hypothetisch.


    beste Grüße

  • kenn ich auch, aber, neben dem "opfern" steckt auch die angst vor verantwortung, vorm versagen, angst vor den mgl. anschuldigungen der mitspieler, die dann sagen könnte, "nur wegen dir...." dahinter.
    alles schon erlebt, jungs, die sich förmlich verstecken oder aufatmen, wenn ich mir ein abbreche zu erklären, warum das heute für mich schwierig ist, jetzt zu wechseln....


    toll aber, dass du dein "wechselspiel" auch in einm ko match durchziehst.
    versuche ich auch, manchmal fällts mir aber schwer bzw. die einsatzzeiten sind dann eben doch nicht gleichwertig....


    tom Ich kann dich verstehen, habe ähnliche Gefühle auch schon häufiger - und das in der U19, wo die Ergebnisse einen wesentlich höheren Stellenwert haben als im Kleinfeld oder generell im jüngeren Bereich.
    Mein Team vom letzten Jahr, hat die besten Spieler als junger Jahrgang in die U19-1 abgeben müssen und wurde durch qualitativ schlechtere Spieler ergänzt. Ich habe in meiner 15er Mannschaft die ich mitnehme immer 3 oder 4 Spieler, die fußballerisch nicht so begabt sind, aber jeder bekommt in jedem Spiel seine Einsatzzeiten - mal mehr mal weniger!


    siebener im letzten Jahr hatte einer meiner Spieler damals noch U17 in den Entschiedungsspielen bei Hallenturnieren und auch im Landkreispokal totale Angst. Er war einer der Felsen unserers sportlichen Erfolges und ist ein überdurchschnittlich starker Verteidiger. Am Anfang habe ich noch Rücksicht auf seine Wünsche genommen in Entscheidungsspielen in Turnieren usw. nicht bzw. nur wenig auf ihn zu setzen - doch dann kam mir die Erkentnis, dass er es nie lernen wird, wenn er sich der Verantwortung nicht stellt - mittlerweile spielt er die Spiele durch - leistet sich keine ungewöhnlichen Aussetzer!


    Spreche ich ihn heute darauf an - hat er keine Bedenken mehr und will immer spielen - soll heißen, wenn die Spieler langsam aufgebaut werden und das Selbstvertrauen gestärkt wird ist dieses Phänomen auch noch im fortgeschrittenen Alter zu beseieitgen.


    Das größte ist es für mich, wenn die Ergängzungsspieler in Ihren Einsatzzeiten dann mit Vorlagen und Toren belohnt wird - diese Momente sind mehr Wert als die meisten Siege, denn die Freude in den Augen der Kinder und Jugendlichen zu sehen ist eines der schönsten Gefühle, die ich in meiner Trainerlaufbahn immer wieder aufs neue erleben darf!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Wenn der Bub nicht rein will, dann will er nicht rein. Man sollte seine Sorgen ernst nehmen. Selbstbewußtsein muss man anders aufbauen und nicht mit "Überredungstherapie". Überreden kann ich in dem Alter nämlich jeden, mach ich aber nicht, denn das kann verdammt nach hinten los gehen.


    Nichts sollte über dem Wohl und den Bedürfnissen der Kinder stehen - auch keine DFB Ausbildungskonzeption.

  • Richtig war das nicht ihn nicht einzusetzen und ich glaube ich hätte eine schlechtes Gewissen

    Nein und ja. Nicht einsetzen war richtig und ja, ich habe trotzdem ein schlechtes Gewissen.
    Das habe ich übrigens ganz häufig ;(


    So auch letzten Samstag, als wir so ein richtig fieses Regenmatch hatten. Kein Vergleich zum Pokalfight vom Donnerstag. Müdes Gekicke, Unmengen von Fehlern.
    Ein anderer Wechselspieler bekam seine Einsatzzeit uuuuuund stand und stand und stand. Nach 5 Minuten rieb er sich die Hände. Nach 10 Minuten immernoch. Ich habe ihn über den ganzen Platz gefragt, ob ihm kalt wäre. Er hat das bejaht. Ich habe ihn sofort runtergenommen. Habe ihm gesagt, das die Bambinizeit lange vorbei ist und er nicht frieren würde, wenn er sich bewegt hätte.
    Jetzt habe ich dem Kind gegenüber durchaus ein schlechtes Gewissen. Nicht aber dem Spieler gegenüber.


    eine Frage,...was ist mit dem Spieler, wenn du zehn Jahren voraus schaust? Nur mal so, rein hypothetisch

    Schätze, er studiert Medizin. Wieso? ;)


    Keine Ahnung. Was ist mit mir in 10 Jahren? Was mit dir?
    Nein, er wird nicht in der Bundesliga kicken. Vielleicht entwickelt er sich noch, behält seinen Spaß an der Mannschaft (den hat er definitiv) und spielt auf unterer Kreisebene Fußball.


    tom Ich kann dich verstehen, habe ähnliche Gefühle auch schon häufiger - und das in der U19, wo die Ergebnisse einen wesentlich höheren Stellenwert haben als im Kleinfeld oder generell im jüngeren Bereich.

    Danke für dein Verständnis. Aber..., warum haben U19-Ergebnisse einen höheren Stellenwert?


    Das größte ist es für mich, wenn die Ergängzungsspieler in Ihren Einsatzzeiten dann mit Vorlagen und Toren belohnt wird - diese Momente sind mehr Wert als die meisten Siege, denn die Freude in den Augen der Kinder und Jugendlichen zu sehen ist eines der schönsten Gefühle, die ich in meiner Trainerlaufbahn immer wieder aufs neue erleben darf!

    Das hört sich zu schön um wahr zu sein an. 'Meine' Realität ist eine andere. Die Ergänzungsspieler, die ich habe, sind leistungsmäßig ganz weit weg vom Rest der Truppe.
    Der Kader hat 15 Spieler. Davon sind 9 solide. Normale D-Jugend. Keine Überflieger. 6 hinken weit hinterher. Von denen kommt keiner rein und reisst das Spiel an sich.



    Wenn der Bub nicht rein will, dann will er nicht rein. Man sollte seine Sorgen ernst nehmen. Selbstbewußtsein muss man anders aufbauen und nicht mit "Überredungstherapie". Überreden kann ich in dem Alter nämlich jeden, mach ich aber nicht, denn das kann verdammt nach hinten los gehen.

    Das ist des Pudels Kern. Natürlich hätte ich ihn überreden können. Ein 12-jähriger hat da nicht viel entgegenzusetzen. Aber das kann es nicht sein.


    Der Junge wusste, was er tat. Da bin ich mir sicher. Er hatte erkannt, dass er der Mannschaft nicht hätte helfen können. Aus meiner Sicht war das eine hervorragende Selbsteinschätzung.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Woher kenn ich das "Problem" nur? Ich habe 19 Spieler im Kader von denen sind 12 auf Großfeld "brauchbar", der Rest fällt extrem ab.


    Was machen? Zu jedem Spiel 14-15 Mann mitnehmen und auf Teufel komm raus versuchen alle spielen zu lassen, selbst mit dem Wissen, jetzt "verbock" ich das Spiel für die Jungs oder doch so lang sich keiner freiwillig meldet, das stärkste Team auf dem Feld lassen und die "schwachen" nur spielen lassen, wenn das Spiel so oder so gelaufen ist. Besser versuchen, es allen recht zu machen, oder doch das Augenmerk auf die Stärkeren legen? Die Stärkeren "vor den Kopf stossen" oder doch lieber den Unmut von 1-2 der Schwachen in Kauf nehmen? Auf das Kollektiv, das gewinnen kann und will achten, oder auf den Einzelnen, der vielleicht über 3,4,5 Spiele draussen sitzt und nicht zum Einsatz kommt? Gefahrlaufen, 1,2,3 von den Starken nächste Saison an einen spielstärkeren, erfolgsorientierten Verein in der Umgebung verlieren oder lieber 1-2 schwache durchs Raster fallen lassen? Und dann kommen noch die Väter dazu, die große Probleme mit der objektiven Einschätzung der Leistung ihres Sprösslings haben.


    Fragen über Fragen, doch eine Lösung ist nicht in Sicht.

  • tom Bobadil
    Durch die gesteigerte Erwartungshaltung der Jugendlichen sind auch nach meiner Ansicht die Ergebnisse weit wichtiger als früher.


    Das diese Ergängzungsspieler das Spiel nicht an sich reissen ist doch klar - aber einmal im Jahr erwischen die den Ball halt auch genau richtig und machen ihre Kiste oder die Vorlage und sind überglücklich.
    Natürlich ist das eher die Ausnahme, aber trotz allem für die Kids/Jugendlichen unheimlich toll!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Fragen über Fragen, doch eine Lösung ist nicht in Sicht.

    Na ja, eigentlich schon. Ich versuche so viele FS-Spiele zu machen, wie nur möglich.
    Leider ist das nicht einfach, wenn man Großfeld spielt, da man meist nur einen halben Platz hat.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Zitat: Tom91


    Woher kenn ich das "Problem" nur? Ich habe 19 Spieler im Kader von denen sind 12 auf Großfeld "brauchbar", der Rest fällt extrem ab.


    Was machen? Zu jedem Spiel 14-15 Mann mitnehmen und auf Teufel komm raus versuchen alle spielen zu lassen, selbst mit dem Wissen, jetzt "verbock" ich das Spiel für die Jungs oder doch so lang sich keiner freiwillig meldet, das stärkste Team auf dem Feld lassen und die "schwachen" nur spielen lassen, wenn das Spiel so oder so gelaufen ist. Besser versuchen, es allen recht zu machen, oder doch das Augenmerk auf die Stärkeren legen? Die Stärkeren "vor den Kopf stossen" oder doch lieber den Unmut von 1-2 der Schwachen in Kauf nehmen? Auf das Kollektiv, das gewinnen kann und will achten, oder auf den Einzelnen, der vielleicht über 3,4,5 Spiele draussen sitzt und nicht zum Einsatz kommt? Gefahrlaufen, 1,2,3 von den Starken nächste Saison an einen spielstärkeren, erfolgsorientierten Verein in der Umgebung verlieren oder lieber 1-2 schwache durchs Raster fallen lassen? Und dann kommen noch die Väter dazu, die große Probleme mit der objektiven Einschätzung der Leistung ihres Sprösslings haben.


    Fragen über Fragen, doch eine Lösung ist nicht in Sicht.



    tom91 und andere...ziert Euch nicht so...., doch eine Lösung, ...es liegt nur an euch/dir, an eurer/deiner Einstellung!


    Mal die Frage, was du machen würdest, wenn dein Vorstand das so aber nicht möchte?


    Was ist für dich los, wenn dir dein Vorstand sagen würde, dass ihm jeder der Spieler, jedes Spielergefühl, Ausbildung etc. wichtig ist und du deshalb offiziell alle spielen lassen sollst und das nicht nur für 2 MInuten.


    Sie dass so sagen, im Wissen, dass der eine oder die zwei Söhne von den Erwachsenenfußball liebhabenden Eltern dann wechseln und das in Kauf nehmen.


    Könntest du so einen Vorstand verstehen, könntest du verstehen das dieser Vorstand das langfristig sieht, ...so sieht, weil er negative langfristig erreichte und teuer bezahlte Erfahrung nun so verarbeitet hat, dass man das nun so vorgibt, verlangt, darum bittet es nun so zu tun, ohne irgendwelchen Druck zu verbreiten?


    Wie würdest du es dann handhaben...düften deine vermeidliche "Schwächeren" dann spielen, im Wissen, dass ihr dann vielleicht zwei oder drei Tabellenplätze tiefer steht, ....im Wissen darum, dass ihr vielleicht in die Liga rutscht, wo ihr dann hingehört?


    Mein neuer Verein sieht das NUN genau so und deshalb fühle ich mich da sehr wohl. Das ist total modern gedacht.
    Es gibt noch den ein oder anderen der hier noch mental nicht ganz mitkommt, das kriegen wir aber schon.


    Übrigens spielen alle Mannschaften -bis auf die Erste- im Bereich Kreisliga bis Bezirksliga im oberen Tabellendrittel und das trotz dieser neuen Einstellung. Mein eigenes Team steht mit dieser Einstellung mit 6 Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz in ihrer Tabelle und damit haben sie für die Rückrunde die schwierigste Tabellenrunde in der Kreisliga A gebucht. Dabei ist mir dann immer noch der Platz scheiss egal, hauptsache ich habe alle spielen lassen und das nicht nur für 2 Minuten. Und ja, ich wäre auch zufrieden, wenn die Leistung für die Kreisliga C gepasst hätte. Mein Einstellung läßt mich ganz locker sein, ruhig sein und dennoch oder vielleicht gerade deshalb rufen die Kids eine mega Leistung ab. Ich will da spielen wo wir hingehören und fertig.

  • Ich will da spielen wo wir hingehören und fertig.


    Womit wir beim Thema 'Staffeleinteilung' wären...
    Auch sehr interessant.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Staffeleinteilung F ohne sichtbare Tabellen
    Staffeleinteilung E mit sichtbaren Tabellen
    Play-off-Runde ab der D...von mir vor cirka 4 Jahren vorgeschlagen und direkt vom Fußballkreis umgesetzt (1+ für die Jungs im Gremium)


    Das alles nützt aber überhaupt nichts, wenn die Trainer hier die nicht dazu passende Einstellung haben, wie ich immer wieder feststelle. Es steht und fällt mit der Einstellung und dem Charakter der Person, um dessen Einstellung es geht. Frage hierbei u.a., ...interessiert es ihn überhaupt das Thema zu ergründen, kennt er das Thema akzeptiert und belebt es oder erkennt er es und kann -oftmals über fade Legitimationsargumente (ich habe das Potenzial nicht, die Starken erwarten es von mir, der Verein auch, die Eltern sowieso, ...das war schon immer so....usw.) nicht über seinen Schatten springen Gruß

  • Ich fühle mich von Toms Beitrag sehr angesprochen.
    Bei mir ist der Fall genau umgekehrt gelaufen. Nach 4 teilweise unglücklichen Niederlagen in den ersten 4 Pflichtspielen führt unsere Mannschaft fünf Minuten vor Schluss mit 3:1. Ich mache einen Wechsel, nehme meinen Kapitän raus und wechsle einen neuen ein, der noch dazu ziemlich unsicher ist. Wir spielen noch 3:3. Ist natürlich erst mal der Frust da. Ein anwesender Vater tickt aus, meint "ich schaue mir das nicht mehr an". Tja, da hab ich wohl kaum alles richtig gemacht...

  • Koeppchen,


    ich finde es gut, das du gewechselt hat. Ich glaube, dass es gut ist, sich mal die Eltern zu schnappen, um zu erklären, was deine Denke ist, wo die Gründe liegen usw.. Ich ....Andre....würde ihnen das sagen, was sie und der Verein bei meiner Leitung gebucht hätten. Das würde ich konkret erklären und begründen. Dann gäbe es zwei Wege, ...entweder man folgt mir oder ich ginge allein weiter, notfalls so allein, dass ich wieder aufhören würde.


    Ich weiss das das richtig schwer ist! Und auch ich habe da derzeit meine Probleme, die aber schon kleiner geworden sind. Ich möchte da auch nicht drauf eingehen, weil ich die Dinge im realen Leben regeln muß, möchte und werde und sie hier nicht breittreten möchte, ...da sie sehr aktuell sind. Aber auch bei meinem/unserem Problem hängt es nur an einer Einstellung, weil der Betroffene felsenfest meint, dass andere von ihm dieses oder jenes erwarten, was so aber nicht mehr der Fall ist. Dadurch gibt es immer wieder Schmützelchen, die zu Tränen bei Spielern führen....Rückfälle des Trainer so zu sagen, ...über die wir noch sprechen müssen. Rückfälle ...bedeutet, dass es aber schon ziemlich gut und in meine Denkrichtung gelaufen ist. Wir arbeiten dran;-).


    Hol die Eltern auf deine Seite + Reisende soll man nicht aufhalten....und danach spielt in Ruhe dort wo ihr locker und unverkrampft hingehört und fertig.


    P.S. Meine Eltern wissen wie ich denke und ich habe null Probleme, wirklich null und volles Vertrauen und Verständnis....ist richtig angenehm so. Gruß und schönen Tag noch.

  • Play-off-Runde ab der D...von mir vor cirka 4 Jahren vorgeschlagen und direkt vom Fußballkreis umgesetzt (1+ für die Jungs im Gremium


    s


    wir funktioniert so eine Play off Runde?


    höre gerne

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Andre, danke für den Zuspruch. Wir spielen tatsächlich schon in der untersten Staffel.
    Meine Mannschaft ist dennoch ehrgeizig, dies äußert sich in hoher Trainingsbeteiligung, großer Motivation und auch Eigeninitiative.


    Natürlich gebe ich den Weg vor, und lasse mich von Elternmeinungen nicht irritieren.
    So möchte ich daran festhalten, dass jeder seine Einsatzzeit bekommt.


    In diesem konkreten Fall hätte ich jedoch im Rückblick anders gehandelt.