Hallo Leute,
erstmal stell ich mich kurz vor, bin neu hier =). Ich heiße Christoph, bin 20 Jahre alt und bin Trainer einer B-Jugendmannschaft des jüngeren Jahrgangs mit einigen C-Jugenspielern. Wir spielen in der Kreisliga B, was bei uns in Siegen-Wittgenstein die niedrigste Jugendliga ist.
Unsere Problematik habe ich ja im Thema schon erwähnt, will es aber nochmal umschreiben. Meine Mannschaft bekommt einfach zu viele Gegentore. Obwohl wir eine super Torwart haben, agieren meine Defensivspieler oft unsicher und nervös im Spielaufbau. Hier liegt jedoch nicht unser Hauptproblem. Wir sind leider oft zu weit von unseren Gegenspielern weg und schaffen es auch nicht, den Ball zu gewinnen sondern oft nur den Ball zu klären. Ein zweites großes Problem ist die fehlende Agressivität in den Zweikämpfen. Meine Jungs lassen sich oft zu leicht abschütteln und sind eher wie eine Ballettmannschaft veranlagt.
Meine Frage lautet wie ich diese Probleme im Training angehen kann oder wie ich die fehlende Aggressivität vermitteln kann. Mein Ziel ist es, wie momentan bei Hannover 96, aus einer kompakten Defensive zu Kontern. Im Klartext: Hinten Betonanrühren und endlich sicher stehehn, den Ball erobern und blitzschnell kontern.
Vielen Dank schonmal
Gruß Christoph
Zu viele Gegentore / Kein Biss in den Zweikämpfen
Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
-
-
Herzlich willkommen!
Bitte schau mal hier, was du davon in der B gebrauchen kannst:
Junioren Spezielle Übungen zum Zweikampftraining (mehr Körperlichkeit)
-
1. Empfehle ich dir, dich über folgendes Training schlau zu lesen. Es geht um das Ballablaufen und das "Wie stelle ich den Gegner bei welcher Situation" usw.
http://talente.dfb.de/index.php?id=518941
Dort das Training zum 1:1 in der Defensive
Unter info@dfb.de kann man die Broschüre -soweit vorrätig- kostenlos als Vereinstrainer bestellen.
Ich behaupte, dass deine Vorgänger das mit denen nicht geübt haben, weil sie davon keinen blassen Schimmer hatten.
Verstehen deine Jungs das....beherrschen sie das nach einigen Trainingseinheiten, werden die die es verstehen einige Zweikämpfe mehr gewinnen, garantiert.
Damit sie es verstehen, mußt du es aber auch drauf haben.
Wenn du es nicht kennst, mach dich schlau. Es geht darum, wie sie den Gegner stellen, wie sie ihm entgegen gehen und was sie z.b. über ihre Körperhaltung und Körpersprache tun können, um den Gegner in einer sinnvolle Richtung abzuleiten, ...um dann den Ball abzulaufen und in Ballbesitz zu kommen. Das trifft das Thema individualtaktisches Verhalten...das ist die Grundschule für gutes Verteidigen....finde ich jedenfalls.
Die benannte Broschüre ist dafür schon mal gut....um nicht erlerntes nachzuholen...das wäre D und C Jugend Stoff gewesen! (Die nachfolgend benannte Dvd erfaßt das Thema zusätzlich)
Darüber hinaus würde ich mich -und das habe ich gerade hinter mir- einigermaßen schlau lesen, was das moderne Spiel angeht. Raumdeckung,-Aufteilung, Verschieben, Kette. Warum, wieso, wie bringe ich es bei, ...will ich das machen....was sind die Grundlagen.
Man sollte das wissen, damit man die richtigen Übungen findet, sie altersgerecht gestaltet.
Die Dvd des Dfb von Ralf Peter "Modernes Verteidigen" ist eine gute -wenngleich nicht ganz billige- alternative, dir und später deinen Jungs das mal näher zu bringen, ...schön Schritt für Schritt.
Auch gewisse Bücher von "Martin Hasenpflug" ...hier...."Spielend zur Viererkette" könnten da bereichern.
Vielleicht helfen dir ja auch diese dort zu findenden Dinge bei der Eröterung in einer B ein bischen:
-
Also erstmal danke für die Ausführlichen Hinweise =).
Diese Art von Verteidigerverhalten kenne ich schon, habe jedoch noch nicht so viel davon behandelt. Ich selber mache es immer so, und es hilft mir mich gegen sehr viel bessere und schnellere Spieler durchzusetzen. Ich werde sofort morgen damit anfangen, es einzustudieren. Die DvD könnte bei uns sogar im Verein vorhanden sein, vllt hilft das sogar noch besser, da ja vermutlich Musterbeispiele vorhanden sind.
Allerdings sind meine Verteidiger nicht so schnell und wendig wie ich es bin, kann ich das evtl durch Koordinationsübungen unterstützen?ZitatDarüber hinaus würde ich mich -und das habe ich gerade hinter mir- einigermaßen schlau lesen, was das moderne Spiel angeht. Raumdeckung,-Aufteilung, Verschieben, Kette. Warum, wieso, wie bringe ich es bei, ...will ich das machen....was sind die Grundlagen.
Kannst du mir da evtl. Bücher oder Links empfehlen? Das würde die Arbeit enorm erleichtern =). -
Die Dvd ist geeignet,
a)dich optisch zusätzlich zu einem themenbezogenen Buch zu schulen
b)aber auch, sie den Jungs vorzuspielen, damit sie das verstehen, was du theoretisch forderst und im Training üben lassen willst. Dann wissen sie besser, wovon du sprichst und worum es geht.
Gehen tut es und das beinhaltet mein Tipp, um das Raumdecken...Kette.
Um das tun zu können, sollte das individualtaktische Verhalten des einzelnen Spielers schonmal gut sein.
Ist es das....käme für mich dann Schritt zwei.....die Dvd.
Ich würde für Schritt eins vier Wochen a 2 mal Training ansetzen....also taktisches Verteidigen (zunächst 1:1 und später bis zum Ultimo) in viele verschiedene Spielformen
einbauen...lass dir was einfallen.
Ein Buch habe ich dir schon mitgeteilt. Das von dem "Hasenpflug"...Titel: Spielend zur Viererkette.
Das Buch zeigt auf, WIE man es der Mannschaft erzählt und beibringt.
Bekommst du sie dazu, ordentlich als Einzelnder zu verteidgen, würde ich danach die Dvd Modernes Verteidigen vorführen, um dann nach dem Abspielen von einzelnen Sequenzen jeweils nach draussen auf den Platz zu gehen, um es nachzumachen.
Das empfiehlt so auch der Autor des Buches -Spielend zur Viererkette- inähnlicher Weise. Gruß
-
Hallo zusammen,
die beiden Literaturtipps von Andre kann ich so absolut unterschreiben. Kenne beide Bücher. Und gerade die DVD ist natürlich sehr schön um das ganze visuell zu verdeutlichen. In beiden Fällen wird da angefangen, wo du auch ansetzen solltest. Nämlich beim "simplen" 1 vs. 1. Erst danach geht es Schritt für Schritt weiter. Anders macht es keinen Sinn.
Es ist natürlich sehr schade, dass die Spieler das nicht schon beherrschen. In der B-Jugend sollten diese Grundlagen längst vorhanden sein. Aber es ist sicher noch nicht zu spät.
Wünsche viel Erfolg !
-
Zu Spät ist es nie, daher habe ich heute schon mit dem 2vs2 in der Zentrale angefangen.

Also individualtaktisch wissen die Spieler schon, was sie im 1 vs 1 zu tun haben (Sowohl in der Zentralen als auch auf dem Flügel), es sei denn es sind Neuzugänge. Bei denen ist da natürlich noch Nachholbedarf. Das Problem ist wie gesagt die individuelle Schwäche der einzelnen und das Verteidigen zu mehreren :-/.
Zur Viererkette habe ich eine Frage: Kann man Sie auch in Ligen spielen, in denen es keine Linienrichter gibt?
Ich habe auch schon darüber nachgedacht, von einem Liberosystem mit 2 Manndeckern auf 4er-Kette umzustellen, habe da jedoch so meine Zweifel aufgrund der angesprochenen Schwächen.
Kann ich evtl. meine Weiteren Erfahrungen hier in den Thread schreiben, euch so auf dem laufenden halten und evtl noch einige Tipps bekommen, falls ich Fragen habe? Sozusagen als Trainingstagebuch wie das von Lubi?
Gruß Christoph
-
In dieser Frage wäre ein wirklich guter Ansprechpartner der Kollege Chris.
Ich muß gestehen, dass ich in dieser Frage NOCH Theoretiker bin. Ich wüsste -so glaube ich- aber...wie ich es den Jungs beibringen würde.
Ich habe es beschrieben
1.Selber umfassend kundig machen
2.Buch lesen
3.Dvd schauen
4.Umsetzung unter Einbeziehung der Dvd zwecks vorführen der einfacheren Sequenzen aus der Dvd. Nicht alles zeigen, weil zuviel Input, ...nur die grundsätzlichen Dinge daraus
5.Nach jeder mir wichtigen Sequenz raus auf den Platz und nachmachen zum Verständnis der Spieler, die das was sie nachmachen sollen, kurz zuvor als Film gesehen haben.Danach....nächstes Trainining....weiterüben.
Und JA ich würde es in der Kreisliga und tiefer anwenden, weil....es modern ist, gut ist, spass macht UND bei Fehlern die mit sicherheit stattfinden, verzeiht gerade diese Liga eine Menge, weil der Gegner hier nicht jeden Fehler gnadenlos auszunutzen weiss....glaube ich jedenfalls.
Selbst wenn ein Schiedsrichter hier mal ungünstig pfeifen sollte, so bleibt das immer ein benannter Grund derer, das nicht zu tun. Insider sagen dazu -habe ich mehrfach hier und in Büchern gelesen- dass das meist nur ein vorgeschobener Aspekt ist, weil man es nicht wirklch will, keine ausreichende Ahnung hat oder nicht mutig genug ist.
Vielleicht äussert sich dazu ja mal jemand, der entsprechende Erfahrungen hat oder frisch gemacht hat. Gruß Andre
-
Viererkette heißt nicht zwingend auf Abseits zu spielen. Diesem Irrglauben sind leider viele aufgesessen.
Man spielt bei der Viererkette mit Abseits.
Bei einer normale agierenden Viererkette sind nicht wirklich mehr knappe Abseitsentscheidungen, als beim Spiel mit Libero. Deshalb kann man in jeder Liga bedenkenlos die VIererkette praktizieren, egal ob Assistenten oder nicht.
Egal, wer dir mit dem Abseitsargument kommt, weil er gegen die Viererkette ist, derjenige hat keine Ahnung von modernen Spielsystemen, er hat diese schlicht nicht begriffen. (Es mag ja Argumente auch gegen die Viererkette geben, aber nicht das Fehlen von Linienrichtern).
Andre`s Argumentationstrang braucht es also überhaupt nicht, um deinem "Gegenargument" entgegenzuwirken.
-
Ich werde das auf jedenfall mal ausprobieren. Das erste Buch zum Thema 4er-Kette werde ich mir mal zulegen

-
Eckman
Erst mal willkommen im Forum! Gerade bei Teams am unteren Leistungslevel nützt es nichts, hier und dort und da mal Übungen zu machen, in der Hoffnung es würde sich über Nacht an den Schwächen etwas gravierend ändern. Wenn man deutlich mehr Tore kassiert als man schießt, geht das Selbstbewußtsein verloren. Großartige Erkenntnisse aus Niederlagen zu ziehen, gelingt meist nicht. Dann schon eher aus Siegen!Es lohnt sich aber allemal nach den unterschiedlichen Gründen der Zweikampfschwächen zu suchen und einfache Methoden zur Verbesserung anzuwenden.
Um Zweikampfschwäche zu messen reichen meist 2 - 3 kleine Tests aus.
1. Test: mehr Spieler als Bälle im Viereck. Jeder muß einen Ball erobern. Wer nach 30 Sek. keinen hat, scheidet aus.
Die Spieler sollen die Situation erkennen: welcher Ball ist am nähesten, gegen wen kann ich ihn am besten über 30 Sek. behaupten? In der Reihenfolge des Ausscheidens bilden sich Pärchen, die in etwa gleich stark/schwach sind. Aber die Zweikampfschwäche kann dennoch unterschiedliche Ursachen haben.
2. Test: die Trainingsgruppe in 2 gleichgroße und in etwa gleich starke Teams aufteilen. Die Aufgabe lautet: mit 1 Ball am Fuss zu einem ca. 10 m entfernten Hütchenparcours dribbeln, den Ball am Zielhütchen ablegen,
im Sprint wieder zurück zum Startpunkt, von wo aus der nächste ins Rennen geht
Die Spieler sollen sich als Team fühlen, wo jeder den anderen anfeuert, den Ball möglichst eng am Fuss führen und im ca. 20 m langen Sprint alles für ihr Team geben.Anhand dieser beiden Tests läßt sich schon sehr viel erkennen:
1. Schnelligkeit
2. Technik
3. Individualtaktik (Ball behaupten oder erfolgreiches Tekkling)
4. MotivationsfähigkeitEigentlich hätte der letzgenannte Begriff an erster Stelle stehen sollen. Teams, die wenig sportlichen Erfolg haben, bedürfen einer besonderen Motivation. Man kann es auch als antizyklisches Führen beschreiben. Einfach formuliert bedeutet das: wenn`s nicht läuft, besonders behutsam mit der Truppe umgehen. Wenn man oben steht, dann kann man das, was einem nicht gefällt, auch schon mal etwas deutlicher kommentieren. Beim Fussballerischen sind es häufig nur Kleinigkeiten, die geändert werden müssen, aber ohne Selbstwertgefühl geht so gut wie gar nichts. Motivation bedeutet deshalb, jedes noch so kleine Erfolgserlebnis besonders loben und sich Kritik an den Dingen, die noch nicht klappen wollen, erst mal zu schenken! Sich sicher zu sein, das der Trainer auch dann nicht dazwischen hackt, wenn man etwas probiert, es aber noch schief geht, bedeutet den Spielern mehr Verantwortung für sich übertragen. Deligieren, also coachen zu können, hilft gerade in solchen sportlichen Situationen eher, als mit der Faust auf den Tisch zu klopfen und zu verlangen, das ab morgen alles anders wird.
Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen der Zweikampfschwäche kannst du dann für die nächsten Trainingseinheiten deine Gruppen je nach Trainingsziel (Orientierungsverbesserung, Technikschulung, Individualtaktik (z.B. seitliches Anlaufen statt Frontaltekkling) zusammen stellen. Aber auch hier gilt, weniger ist mehr! Es sollen alle ausreichend Zeit zum üben bekommen.Nach und nach sollten auch die individual-taktischen Fähigkeiten (Spieler) zu Gruppentaktiken (Abwehr, Mittelfeld, Angriff) zusammen wachsen, um zum Schluß in einer Teamtaktik zu münden. Diese systematische Reihenfolge sollte man einhalten. Alleridngs scheint das beschriebene Team fern ab zu sein, auf ein ballorientiertes System zu wechseln. Wenn man sich nicht auf einen Gegen- und Mitspieler konzentrieren kann, wie soll man eine Situation mit mehreren Mit- und Gegenspielern überschauen? (Denn nach der Beschreibung wird der Ball entweder gar nicht gewonnen oder wenn, dann wird er einfach irgendwo hin weggedroschen!)
Mit dem Spaß beim Training kommt auch der Spaß am Fussball zurück. Das Selbstwertgefühl deiner Teammitglieder kommt natürlich auch über die Selbstdefinition der besseren Ergebnisse, aber letzendlich liegt sie im wesentlichen in der Hand des Trainers!
-
Hallo Leute,
erstmal stell ich mich kurz vor, bin neu hier =). Ich heiße Christoph, bin 20 Jahre alt und bin Trainer einer B-Jugendmannschaft des jüngeren Jahrgangs mit einigen C-Jugenspielern. Wir spielen in der Kreisliga B, was bei uns in Siegen-Wittgenstein die niedrigste Jugendliga ist.
Unsere Problematik habe ich ja im Thema schon erwähnt, will es aber nochmal umschreiben. Meine Mannschaft bekommt einfach zu viele Gegentore. Obwohl wir eine super Torwart haben, agieren meine Defensivspieler oft unsicher und nervös im Spielaufbau. Hier liegt jedoch nicht unser Hauptproblem. Wir sind leider oft zu weit von unseren Gegenspielern weg und schaffen es auch nicht, den Ball zu gewinnen sondern oft nur den Ball zu klären. Ein zweites großes Problem ist die fehlende Agressivität in den Zweikämpfen. Meine Jungs lassen sich oft zu leicht abschütteln und sind eher wie eine Ballettmannschaft veranlagt.
Meine Frage lautet wie ich diese Probleme im Training angehen kann oder wie ich die fehlende Aggressivität vermitteln kann. Mein Ziel ist es, wie momentan bei Hannover 96, aus einer kompakten Defensive zu Kontern. Im Klartext: Hinten Betonanrühren und endlich sicher stehehn, den Ball erobern und blitzschnell kontern.
Vielen Dank schonmal
Gruß ChristophDie fehlende Aggressivität im Zweikampf deutet auf Unsicherheit hin. Der Spieler geht halbherzig ran. Er glaubt bereits vorher an Mißerfolg der Aktion, aber der Trainer und die Zuschauer beobachten ihn. Er hat keine Wahl, er muss das tun.
So ungefähr sieht diese Sache aus. Du kannst Deine Spieler zur Aggressivität erziehen, aber das alleine bringt nichts und ist sogar gefährlich für die Gesundheit der Gegenspieler. Nach wie vor hat der Spieler nichts davon, wenn er die Technik der Balleroberung nicht gelernt hat. Es ist zu überlegen, dass der Körpereinsatz, oder wie manche das auch drastisch formulieren "hart ran", keinen Erfolg ohne Technik verspricht. Der gut geschulte Gegner spürt den Druck und lässt ihn ins Leere umleiten.
Ich würde den Jungs die Technik Stück für Stück beibringen und das würde ungefähr so aussehen:1) Zunächst dem Ballführenden Gegner auflauern, ohne Angriff und nur beobachten
Hier immer wieder Ton abgeben (z.B. "Ja), wenn der Ballführende den Ball zu weit vom Fuß dribbelt. Die Bewegung soll immer das Spiegelbild des Ballführenden darstellen. Das kann auch "trocken", zuerst ohne Ball geübt werden. Praktisch einer bewegt sich beliebig und der "Lehrling" folgt als "Spiegelbild".
2) Wenn die Bewegung "sitzt", stellt der Lehrling dazu immer wieder ein Fuß schlagartig zur Störung ein und zieht sich wieder zurück. Ballschießen quasi betreiben. "Fuß gegen Ball gegen Fuß" kommt hier auch häufig vor. Der Ton unter Punkt 1 wird hier durch Fußangriff ersetzt.
3) Auflauern, den Pass antizipieren und abfangen. Wichtig ist hier, dass der Verteidiger zu jedem Zeitpunkt die Position der Anspielstationen kennt (Schulterblick üben). Eine gute Übung dazu ist die Situation 2 Angreifer gegegen den Verteidiger. Der Raum soll hier auf wenige Quadratmeter begrenzt sein. Wenn das funktioniert kann noch ein dritter Angreifer dazu kommen. Einer in der Mitte, oder heiße Asche, wie auch immer das genannt wird.
4) Auflauern und versuchen den Ball zu sich zu ziehen. Das soll auch schlagartig passieren. Den Ball ziehen sollte man dazu vorerst trocken üben.
5) Offene Seite anbieten. Das ist, glaube ich, klar genug
6) Aus der Position der offenen Seite den Schritt zwischen Gegner un Ball üben. Dabei Körperdrehung, quasi die offene Seite weiter öffnen und mit dem vorderen Fuß den Schritt zwischen Ball und Gegner treten. Jetzt erst ergibt sich teilweise automatisch der erste Körpereinsatz. Standhalten, also Gegendruck aufbauen stellt sich nach relativ wenigen Übungen ein. Wenn der Verteidiger einige Male quasi auf die Nase fällt, dann merkt er schon wie der Gegendruck aufgebaut wird.
7) Als letztes hier übt nun der Verteidiger die Körpertäuschung, d.h. er leitet den Ballführenden bewusst zum Fehler hin.Wenn diese Techniken beherrscht werden, ist der Körpereinsatz nur noch eine Kleinigkeit. Der Spieler geht viel strukturierter damit um. Er kennt alle Varianten des Zweikampfes und entscheidet sich auch für die beste Lösung. Viel Spaß!
LE: zwei Hinweise hatte ich noch vergessen:
A) Der Angreifer nähert sich dem Ballführenden immer schneller. Seine Schritte werden in der Nähe des Ballführenden klein und die Frequenz wird dabei erhöht. Kombiniert mit der Körpertäuschung liefert das gute Ergebnisse z.B für Punkt 3 und auch für Punkt 6 durch die Bereitschaft auf jegliche Bewegungsrichtungen
B) Die Grätsche habe ich nicht erwähnt. Das ist eine Sondertechnik -
Ich möchte hier auch noch etwas ergänzen und zwar die Unterschiede beim "individualtaktischen" Verteidigen und den Zusatz, dass das Vorfusslaufen mir auch wichtig erscheint.
Ich unterscheide hier in:
1. Verteidigen weit vor dem Tor, ...was ich erreiche, indem ich durch zügiges Distanzschaffen zwischen mir und meinem zu verteidigenden Tor erziele. Dabei beobachte ich den und im besten Fall die Gegner. Ich weiss, ob er links oder rechts oder beidfüßig ist.
Grundsätzlich habe ich als VT zwei Dinge als Ziel einzukalkulieren.
a)ich dränge ihn nach links
b)nach rechtsAls Innenverteidiger sollte ich ihn im besten Fall versuchen, einen Linksfuß nach (aus Verteidigersicht) nach links...einen Rechtsfuß nach rechts abzudrängen.
Ich gehe also mit größerem Tempo auf den Angreifer zu. Ich gehe aber nicht bis zum ihm heran, sondern ich verzögere zum richtigen Zeitpunkt einige Meter vor ihm. Hierbei stehe und bewege ich mich leichtfüßig auf dem Vorfuß, was mich grundsätzlich schonmal wendiger und antriebsstärker macht. Zudem achte ich krampfhaft nur auf den Ball!!
Nun biete ich ihm zeitgleich durch meine schräge Körperhaltung eine Seite an, auf die ich ihn ableiten möchte. Hierbei bedenke ich -wie beschrieben- als Innen-VT beachte ich hierbei, welchen Fuß er vornehmlich nutzt.
Nun kann es zu der Situation kommen, dass der Angreifer weiter auf dich zu kommt.
Für mich als Angreifer bedeutet das, dass ich hier nun anfange, rückwärts in einem Bogen nach hinten links oder rechts weiter öffne (Situation spiel sich weit vorm Tor ab), dies damit ich die Richtung in die ich ihn haben will weiter vorgebe.
Startet der Angreifer nun in die gewünschte Richtung mit Tempo durch, drehe ich mich gekonnt Vorfußlaufend und nehme Tempo nun in seine Laufrichtung auf. Ich gehe aber nicht zum Ball! sondern mache das erst, wenn ich sein Tempo abdrängender Weise erreicht habe. ERST dann schiebe ich mich mit eiserner harter Körperspannung zwischen Ball und Gegner und übernehme den Korpus des Begehrens -grins-.
Schwenkt der Gegner in die ungewünschte Richtung, wende ich auf dem Vorfuss und mache dicht. Dieser Weg wäre viel kürzer und es bedeutet für mich, dass ich mit der entsprechenden Körperhaltung dann wieder zwei Möglichkeiten habe,
ich gehe ihn ablaufender Weise direkt an oder nehme wiederum Tempo auf, laufe den Ball ab und gehe wiederum erst an den Ball/zwänge mich zwischen ballführenden Gegner und Ball, ...wenn ich dessen Tempo erreicht habe.
Als Aussenverteidiger mache ich das gleiche, mit der Gewichtung, ihn zur jeweiligen Aussenseite -wie beschrieben- abzudrängen, ....um den Ball wie beschrieben dann abzulaufen.
HAUPTFEHLERQUELLE:
Der VT geht mit hohem Tempo auf den Angreifer zu, verlangsamt viel zu spät, streckt mit dem langen Bein den Fuß vor. Der Angreifer macht einen Haken/eine Finte und geht im Tempovorstoß am VT vorbei. DAS ist klasssisch, das ist dumm und zeugt von schlechter Ausbildung und das auszumertzen ist mein oberstes Ziel in der D, ich spreche es nur dann nicht an, wenn der Spieler in größter Not handelte!!! Wir haben bis jetzt 1 Gegentor auf zwei Spieltage, das klappt schon meist recht gut.
Das ist für mich das individualtaktische Ausbildung.
Die beschriebene Dvd "modernes VT" von Ralf Peter zeigt diese Abläufe ganz gut.
Erweitert findet man dann Sequenzen, wo die Kette verschiebt und z.B. der Aussen-VT vom z.B. 6èr Unterstützung bekommt ....die doppeln halt. So baut sich alles auf , alles geht ineinander über, was für mich in der D noch nicht das große Thema ist. Ich kenne das Thema aber dank einiger hier + eigener Recherche. Zudem habe ich das, was ich beschrieben habe, selber ausprobiert. Das klappt solange, wie man voll konzentriert ist, die Puste dafür hat, man es theoretisch drauf hat, die Wichtigkeit erkennt und sich damit identifiziert. Spiele ich gegen ganz junge Kerle auf breiter Fläche und nur ich mache das so, gewinne ich weniger Zweikämpfe, was wiederum weniger geschehen würde, wenn die Gruppe geschlossen so aggieren würde...ist meine selbstkritische Erfahrung..
2. Nahe vor dem Tor
...bleibt alles so wie beschrieben, mit dem Unterschied, dass es die Variante mit dem zusätzlichen -zum richtungsvorgebenden- Öffnenen natürlich nicht gibt, sonst würde man dem Angreifenden schließlich die Bahn zum Torschuss freimachen.
Gruß
-
-
Ich gehe also mit größerem Tempo auf den Angreifer zu. Ich gehe aber nicht bis zum ihm heran, sondern ich verzögere zum richtigen Zeitpunkt einige Meter vor ihm. Hierbei stehe und bewege ich mich leichtfüßig auf dem Vorfuß, was mich grundsätzlich schonmal wendiger und antriebsstärker macht. Zudem achte ich krampfhaft nur auf den Ball!!
Mit dem fettmarkierten Teil bin ich selber nicht ganz einverstanden. Meine Erklärung dazu dat etwas mit der Möglichkeit zu tun, einen Pass auch abfangen zu können. Wenn man den Ballführenden beobachtet, sieht man rechtzeitig seine Entscheidung für den Pass und für das anvisierte Ziel. Kurz vor der Abgabe sieht man den Blickwechsel zwischen Ziel und Ball. Danach folgt die Ausholbewegung für den Pass an sich. Diese Zeit kann der Verteidiger für seine Reaktion nutzen.
-
Mensch, wir können sogar ganz normal miteinander reden, Prima.
Ich habe deine Ausführung zuvor ziemlich genau gelesen und fand die gut.
Ich habe eine andere Situation ....eigentlich ergänzend......ebend ohne die Möglichkeit des Passes- beschrieben.
Wenn wir beide Erklärungen verknüpfen, ...wird vielleicht ein perfekter Schuh draus, ..richtig?
-
Alles anzeigen
Mensch, wir können sogar ganz normal miteinander reden, Prima.
Ich habe deine Ausführung zuvor ziemlich genau gelesen und fand die gut.
Ich habe eine andere Situation ....eigentlich ergänzend......ebend ohne die Möglichkeit des Passes- beschrieben.
Wenn wir beide Erklärungen verknüpfen, ...wird vielleicht ein perfekter Schuh draus, ..richtig?
Na klar! Ich habe nur bewusst keine Empfehlungen zum Thema Distanz abgegeben, da es aus meiner Erfahrung zumindest keine klare Richtlinie möglich ist. Das hat sehr viel mit Gefühl zu tun. Merke ich, dass der Ballführende schnell und "begabt" ist, so gehe ich mit Respekt/Distanz ran
-
Hallo zusammen
Ich habe ein riesen problem. Ich trainiere die F Jugend eigentlich mit riesen Spaß.
So beim training klappt alles nur dann wenn Samstags unsere spiel da sind vergessen aufeinmal die Kinder das decken der Gegner und das Angreifen. Als wie die versteinert vor den stehen und die laufen da hinter her.
Wer kann mir ein paar tips und anregung geben wie ich das abstellen kann? -
Hallo Martin,
vorab: Du hast Dich mit Deinem F-Jugend-Problem an eine Diskussion gehängt, die um B-Jugend handelt. Das ist ein wenig unglücklich, besser wäre es sicher gewesen, einen eigenen Thread aufzumachen.
Zu Deinem Anliegen: Wie lange spielen Deine Jungs schon Punktspiele? Klingt für mich so als hätten die gerade ihre ersten Spiele gemacht. Nach meiner Beobachtung sind Punktspiele für die Jungs schon etwas besonderes, auch wenn es um nix geht: Sie haben plötzlich Trikots an, es gibt einen Schiedsrichter, die Eltern schauen zu, es sind Gegner auf dem Feld, die sie nicht kennen und nicht einschätzen können...Das ist erstmal ungewohnt und hemmend. Das legt sich aber mit der Zeit.
Aber egal, ob das der Grund ist oder nicht: Versuche Deinen Kindern den Druck zu nehmen. Vermittle ihnen, dass das Punktspiel nicht wichtiger ist als das Abschlussspiel im Training. Lobe sie, auch wenn sie (hoch) verlieren. Geduld ist wichtig.
Grüße
Oliver -
Hallo Martin,
willkommen im Forum. Ich schlage Dir vor, aus diesem Thread die Frage wieder raus zu nehmen , weil hier ja über ein Problem der B-Jugend diskutiert wird.
Stattdessen schau doch mal z.B. in folgendem aktuellen Thread nach
Inwieweit Eingriff auf das Spiel nehmen,da wird Dein Thema ansatzweise auch schon besprochen, es geht ausschließlich um F-Jugend.
Viel Erfolg und hoffentlich ein paar gute Anregungen (ich selber habe leider keine Erfahrung mit F-lingen und größten Respekt vor F-Trainern)
-
Hallo zusammen
Ich habe ein riesen problem. Ich trainiere die F Jugend eigentlich mit riesen Spaß.
So beim training klappt alles nur dann wenn Samstags unsere spiel da sind vergessen aufeinmal die Kinder das decken der Gegner und das Angreifen. Als wie die versteinert vor den stehen und die laufen da hinter her.
Wer kann mir ein paar tips und anregung geben wie ich das abstellen kann?Das sind zu wenig Informationen, deshalb hier einige Spekulationen.
1) Manchmal gibt es gute Techniker, die aber etwas zu scheu sind. Im Spiel können sie ihre Tehnik nicht abrufen. Sollte die Mannschaft in festen Rollen geteilt sein (Verteidiger, Angreiffer) und sollten eben solche Spieler als Angreiffer aufgestellt sein, so blockiert das ein ganzes Konzept
2) Vielleicht reden die Kinder untereinander und die Angst wird von einem oder mehreren in die Mannschaft transportiert. Du solltest die Ohren zuspitzen
3) Eventuell hast Du den Kindern Hinweise gegeben, die kontraproduktiv wirken. Ein Beispiel wäre auf das Thema Verteidigung zu oft und penetrant hinzuweisen
4) Lenkst Du die Mannschaft im Spiel? Wen ja, lass das gut sein. Das gleiche gilt auch für zu engagierte Eltern
5) Betrachte noch ein Mal die Inhalte deiner Trainingseinheiten. Vielleicht kannst Du auch etwas hier darüber erzählen
Dass eine gesamte Mannschaft scheu ist, ist schwer vorstellbar. Das würde die Statistik an ihre Grenzen treiben. Also, mehr Infos...
