Unterdurchschnittliche Schiedsrichterleistungen

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  • Aus dem selben Grunde, warum die "Freizeit-Schläger", die mit gestrecktem Bein, völlig hirnlos auf Kniehöhe nen Gegener krankenhausreif treten, nach der Sperre wieder auf den Platz dürfen. DAS sind übrigens die eigentlichen, die nie wieder auf nen Platz sollten

    Bis hierhin d'accord. In diesem Kontext

    Zitat

    Ein beschissen pfeiffender Schiri ist harmlos und ungefährlich.



    widerspricht es sich aber. Er hat die Aufgabe solche Auswüchse zu erkennen. Tut er es nicht, ist es eben nicht ungefährlich. Wobei ich vermute, dass wir uns jetzt eher über "ältere" Semester unterhalten. Sowohl bei Spielern als auch bei Schieris.




    Was mich interessieren würde:


    Dobrin und Paul


    Wie habt ihr in den jeweiligen Situationen


    Zitat

    die 15jährige Schiris, die regelgerecht gehandelt haben, mit "körperlichem Einsatz" nach dem Spiel nicht in die Kabine lassen wollten (F-Jugend Spiel)


    Zitat

    Ich habe welche gesehen, die weinend in die Kabine geflüchtet sind, weil irgendwelche Idioten von der Seite Dinge zugerufen haben, die einem das Blutt in den Adern gefrieren lässt



    reagiert?

  • widerspricht es sich aber. Er hat die Aufgabe solche Auswüchse zu erkennen.


    Ja da hast Du irgendwie recht. Ich habe beim Schreiben nur an die Kleinigkeiten wie Abseits gedacht aber nicht an die Killer-Fouls. Andererseits sollte sowas eigentlich gar nicht erst vorkommen. Spieler sollten ja eigentlich auch Hirn haben.


    Wir haben den jungen Schiri geschützt und in die Kabine begleitet und dann den Spielleiter und Schiedsrichterobmann informiert (der Junge hat sich nicht getraut was auf dem Spielberichtsbogen zu vermerken so fertig war der). Wie es weiter ging weiß ich nicht. Ich hab mich dan unabhängig vom Verein als Trainer der Mannschaft noch beim Schiriobmann lobend über die Regelkunde und Souveränität (der wurde ja im Spiel von den Erwachsenen schon beschimpft, hatte das aber äusserlich toll im Griff) des jungen Mannes geäussert. Seitdem wird dieser Verein rech stark "gemieden".


    Der Verein hat dann beschlossen, dass die zukünftige Vorgehensweise so ist: Wenn wieder mal gegen irgendwelche "Pappenheimer" gespielt wird (kennt man ja und sind nur ganz wenige Vereine) dann holen wir uns nur noch ausgebildete Schiris (wir haben 4 oder 5 im Verein). Normal pfeifen bei uns in der F meist Sportkameraden. Sollte was vorfallen, gibt's ne Unterbrechung vom Schiri, Trainer und Ordnungsdienst (meist eh identisch) wird geholt und gesagt, dass beim nächsten Vorfall das Spiel abgebrochen wird, sollte der betreffende das Gelände nicht verlassen. Ob dann Polizei nötig is wird man sehen. Auf jeden Fall geht das so nicht, drohende, gewaltbereite Menschen müssen runter von unserem Gelände. In dem Punkt Spielabbruch steht ab jetzt auf jeden Fall der ganze Verein hinter den Jungschiris, die wissen das und ich denke, denen stärkt das den Rücken.


    Noch ein Wort: Ich habe allerhöchsten Respekt vor diesen jungen Männern. Hut ab und tiefe Verbeugung. Ganz, ganz tolle Sache die ihr da macht.

  • Ich finde, Schiris sollten auch mal zugeben, etwas falsch gemacht zu haben und eine getroffene (Tatsachen.-) Entscheidung auch zurücknehmen können.


    Ist das so? Was ist, wenn die Schiris selbst noch Kinder sind?

    Was spricht dagegen?
    Wo ziehst Du die Grenze? Ab wann sollte ein Jugendlicher sowas können?


    Ich versuche schon meinen Kindern genau das beizubringen.
    Vielleicht sollten sich die Schiri-Ausbilder diesen Punkt einmal genau vornehmen. Darüberhinaus, ja, sicher. Ich würde mir auch in der BL so ein Verhalten wünschen. Wir sind Menschen. Wir machen ständig Fehler. Warum nicht mal einen zugeben? Ich würde so ein Verhalten symphatisch finden und als Stärke auslegen.


    Davon mal und fast ein bisschen 'off topic': Wir hatten letztens ein D-Jgdspiel. Der Schiri kam mal wieder nicht und weder der Gegner noch ich hatte Lust zu pfeifen. Also überließen wir den Spielern fast alle Entscheidungen. Das klappte bis auf 2 oder 3 Situationen richtig gut. Sowas geht also auch in einer D-Jugend.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Was spricht dagegen?
    Wo ziehst Du die Grenze? Ab wann sollte ein Jugendlicher sowas können?

    Moin, ich glaube, du meinst, ab wann ein Jugendlicher auch pfeifen könnte bzw fähig ist.


    Wenn sich das darauf bezog, hier meine Antwort:
    Es gibt KEIN Alter!
    Wenn jemand fähig ist, das zu machen, dann sollte er das auch machen!


    Die selbe Antwort ist es, auf die Frage, ob ein Trainer eine Lizenz haben MUSS!


    Nein, denn wenn jemand fähig ist, sollte er auch den *Job* machen!


    Mfg
    Meistermacher2009

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Wir Spielen hier mit der D-Jugend seid Anfang dieser Saison auf einem Halbfeld 9 gegen 9 und es gibt offizielle Schiedsrichter. Das komische ist das 3 von 3 Schiedsrichtern die uns Gepfiffen haben die Regeln nicht kannten (abseits, Spielfeldgröße, torhüter über mittellinie schießen, Abstoß usw.)
    Entweder haben die Jungs Informationen vom Verband nicht gelesen oder verstanden oder der Verband hat da irgendwas vergessen und ihren Schiedsrichtern die änerungen nicht gesagt.

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Was spricht dagegen?
    Wo ziehst Du die Grenze? Ab wann sollte ein Jugendlicher sowas können?


    Ich versuche schon meinen Kindern genau das beizubringen.
    Vielleicht sollten sich die Schiri-Ausbilder diesen Punkt einmal genau vornehmen. Darüberhinaus, ja, sicher. Ich würde mir auch in der BL so ein Verhalten wünschen. Wir sind Menschen. Wir machen ständig Fehler. Warum nicht mal einen zugeben? Ich würde so ein Verhalten symphatisch finden und als Stärke auslegen.


    Davon mal und fast ein bisschen 'off topic': Wir hatten letztens ein D-Jgdspiel. Der Schiri kam mal wieder nicht und weder der Gegner noch ich hatte Lust zu pfeifen. Also überließen wir den Spielern fast alle Entscheidungen. Das klappte bis auf 2 oder 3 Situationen richtig gut. Sowas geht also auch in einer D-Jugend.

    Es gibt meiner Meinung nach 2 Punkte, die eigentlich getrennt betrachtet werden sollten:


    1) Fehler erkennen
    Wie? Weil eventuell eine gegnerische Mannschaft mehr Eltern mitbringt, die natürlich alle die selbe Meinung zu einer Spielszene haben und wie verückt hineinschreien? Ist das als Indiz verlässlich genug? Auf der anderen Seite wenn der Schiedsrichter den Fehler selbstständig erkennen würde, dann würde er den Fehler erst gar nicht begehen. Das hat nichts mit der Frage "ab wann" zu tun.
    2) Fehler zugeben
    Tun das die Erwachsenen auch immer? Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier über Kinder reden. Es sind 14...16 jährige, die in der Pubertät eh mit dem eigenen Problem der Zugehörigkeit kämpfen. Abgesehen davon werden manche Entscheidungen auch aus Angst getroffen.


    Am letzten Wochenende habe ich mal wieder mit einem 14 jährigen Schiedsrichter geplaudert. Es war erschreckend zu hören, dass er die ganze Palette durchgemacht hat bis inkl. Morddrohungen 8o

  • Habe da auch mal einen fetten Fehler gemacht, weil ich meinen damals 13jährigen Sohn als Schiri eines Minispiels zugelassen habe.


    Vornehmlich die Mütter und einer der beiden Trainer gifteten und pesteten da rum. Irgendwann fragte ich in die Mütterrunde, ob man die Seite vom Dfb kennen würde. Da stünde nämlich eindringlich, ......


    Huuuuh, da war aber was los. Nun bin ich solche Situationen gut gewöhnt und hatte eigentlich sogar inneren Spass.


    Dann kam noch der gegnerische Trainer und sagte:" Du hast doch überhaupt keine Ahnung, schließlich habe ich in der Bezirksliga gespielt usw."


    Ich kann davor nur warnen, so junge Leute als Schiris einzusetzen. Am gefährlichsten ist es meiner Ansicht nach, sie weit unten einzusetzen.


    Für mich ein Grund mehr, über die Fair-Play-Liga und deren Regeln nachzudenken (ebend keinen Schiri im unteren Bereich)....und die Zuschauer weg...mindestens hinter die Bande, statt an 0,01 Zentimeter von der Seitenauslinie entfernt.


    Im Erwachsenenfußball gibt es das doch auch nirgends. Bei den Profis gibts Coachingzonen, warum lassen wir unsere Koten zu schutzlos aggieren und tun nichts und nehmen in kauf, dass es jederzeit überall eskalieren kann. Wir müssen die Kinder und die Schiris -besonders- die Jungschiris schützen, dass liegt doch in unserem ureigensten Interesse.

  • Und genau da siehst du es nicht Objektiv genug.


    Es gibt auch junge Schiedsrichter, wie ich am letzten Spieltag wieder hatte. Da sollten sich ALLE Schiedsrichter mal ein Beispiel nehmen.
    Der war ruhig, gelassen, und JEDERZEIT Herr der Lage. Bis auf 1,2 Abseitsentscheidungen und 1 kleines Foul war die Leistung PERFEKT!
    Habe ihm nach den Spiel auch gesagt, das er seine Sache sehr gut gemacht hat, und das er so weitermachen soll. Er hat sich bedankt und gelächelt und gefreut.
    DAS ist einer, der für mich, trotz seinen ebenfalls 15 Jahren, ein guter Schiedsrichter ist, da er seine Sache sehr gut macht.


    Der andere ist auch 15, aber ...eben nicht annähernd so gut. Er war schon vor dem Spiel sehr nervös, stammelte immer irgendwas leise vor sich hin.


    Leute, die fähig sind, sollten auch ihren Job machen dürfen, egal ob 13 15 oder 20!


    PS:
    Haben gestern vom Sportgericht die Urteile für die 2 Roten Karten bekommen:
    Spieler 1: 3 Spiele Sperre (Nach groben Foulspiel nach 5.Minuten Strafe in Halbzeit 1)
    Spieler 2: 4 Spiele Sperre (Nach angeblicher Schiedsrichterbeleidigung, die selbst vom Gegner als *nicht stattgefunden* betitelt wird)


    Spieler 1 ist mein wichtigster und bester Stürmer. Jetzt darf ich satte 3 mal (!!) verzichten auf ihn. Noch ärgerlicher: Die nächsten 3 Spiele sind die schwersten Gegner. Das ist zum kotzen. Sorry wenn ich das so deutlich sage.


    Der Schiedsrichter hat sogar noch vermerkt:
    Die Sachlage ist mehr als eindeutig und bedarf keiner Anhörung zu den Platzverweisen. Das gibt mir dann doch den Rest, nichtmal Einspruch kann man aus dem Grund legen, weil sie 50 Euro, pro Rote Karte, kostet. Ein Witz.


    Soviel dazu.

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Das Problem sind die Verlierer!


    Der Verlierer wettert rum, ...da fehlt die Disziplin, der Sportsgedanke.


    Sicher gibt es immer wieder haarstreubende Dinge. Im Wissen um die Dinge, sollte man das aber aushalten. Man sollte es sich zumindest kritisch vor Augen führen und versuchen danach zu handeln, statt zu riskieren, das es eskaliert und man das schlechteste Vorbild auf Erden wird.


    Um das zu ermöglichen, ...fange ich/sollte man im besten Fall vor der persönlichen/vor der eigenen Tür anfangen. Ich habe das getan -nicht nur deshalb- ...in dem meine Einstellung zum Gewinnen änderte und mich auf Ausbildung besann. Ich mache auch hartes Training und die Jungs wissen von meinem nicht mehr vorhandenen inneren Druck. Ich habe es nun -seit meinem Wiedereinstieg vor 10 Wochen- geschafft, bei drei Freunschaftsspielen und zwei Punktspielen- bis auf ganz kleine gezielte und prägnannte Erinnerungen an Trainingsthemen..."Lauf den BAll ab" z.B.....die Klappe zu halten. Eigentlich schlimm, dass man das erwähnen muß,.... finde ich.


    Habt ihr gewonnen, ...? ;) ...hörte sich so an.

  • *Problem sind dann die Verlierer*


    Das denke ich nicht. Natürlich sind es häufig die Mannschaften, die verloren haben, weil sie sich benachteiligt fühlen, die dann meckern und den Schiedsrichter dafür verantworlich machen.


    Aber ich gebe dir das beste Beispiel, das es nicht immer so ist:


    Wir haben das Spiel souverän mit 8:2 gewonnen (allerdings 4 mal Pfosten, und etliche Chancen ausgelassen) .


    Aber es wäre fatal, es nach einer Niederlage am Schiedsrichter fest zu machen das man verloren hat. Wir hätten zudem auch 50:0 gewinnen können, das wäre mir gleichgültig gewesen.


    Mir gehts um den Schiedsrichter an sich, und das war unterirdisch. Mehr als das. Das Ergebniss war mir zu dem Zeitpunkt egal.

    Angriff ist die beste Verteidigung!

  • Ich verstehe dich und das was du meinst.


    Wäre es da nicht im Thema gut, wenn man sagt, dass man die Probleme teilt, jedes für sich sieht?


    -Einmal das Schiedsrichterproblem als eigenes Problem und die Frage danach, wo die Gründe für sein schlechtes Pfeifen liegen


    und


    -Wieso der Trainer/Eltern/Spieler oder wer auch immer, den Schiedsrichter anpöbelt, bleidigt, attakiert. Hier sind die Gründe auch vielfältig.


    Es gibt -denke ich- einige Baustellen.


    Deshalb mein Hinweis, erst bei sich selbst anzufangen, das ist machbar, wichtig und gut.

  • Auf der anderen Seite wenn der Schiedsrichter den Fehler selbstständig erkennen würde, dann würde er den Fehler erst gar nicht begehen. Das hat nichts mit der Frage "ab wann" zu tun.

    Du hast scheinbar noch nie gepfiffen. Gerade wir, die wir nur ab und an mal pfeifen (müssen) machen Fehler, weil die Situation, die wir bewerten, nicht eindeutig ist. Was Du beschreibst, sind Situationen, die zu 100% klar sind. Da machen wohl die wenigsten Fehler, oder?


    Tun das die Erwachsenen auch immer? Wir sollten nicht vergessen, dass wir hier über Kinder reden.

    Huh? Was hat das damit zu tun? Das hat doch niemand gesagt, oder?


    Am letzten Wochenende habe ich mal wieder mit einem 14 jährigen Schiedsrichter geplaudert. Es war erschreckend zu hören, dass er die ganze Palette durchgemacht hat bis inkl. Morddrohungen 8o

    Keine Frage, Schiris im allgemeinen und Jungschiris im speziellen sind nicht zu beneiden. Gerade weil der Pöbel an der Seitenlinie tobt, sollten Schiris gut vorbereitet an den Start gehen und vor allem etwas mitbringen wie Einstellung, Austrahlung und die Fähigkeit, Konflikte gar nicht erst zu schüren. Das allerdings fehlt so manchem.
    Das erinnert mich ein bisschen an meine alten Leher in der Schule.
    Da gab es welche, die fachlich 1a waren, aber mit den Schülern überhaupt nicht umgehen konnten. Soll heißen, nicht jeder, der sich berufen fühlt, ist auch in der Lage, dem gerecht zu werden.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Du hast scheinbar noch nie gepfiffen. Gerade wir, die wir nur ab und an mal pfeifen (müssen) machen Fehler, weil die Situation, die wir bewerten, nicht eindeutig ist. Was Du beschreibst, sind Situationen, die zu 100% klar sind. Da machen wohl die wenigsten Fehler, oder?

    Tom wir reden hier über falsche Entscheidungen in Abwesenheit der Linienrichter. Es gibt doch gar nicht die dritte Möglichkeit. Entweder sieht der Schiedsrichter die Situation richtig und entscheidet auch richtig, oder er sieht sie nicht richtig und entscheidet falsch, macht also ein Fehler. Alles andere wäre nur Unterstellung und darauf will ich eigentlich nicht eingehen.
    Damit geht es wieder zurück zu der Frage, wie soll der Schiedsrichter den Fehler erkennen und korrigieren? Ohne Linienrichter wohlgemerkt!
    Das hat nichts damit zu tun, ob ich gepfiffen habe oder nicht. Ich räume sogar dem Schiedsrichter das Recht auf Fehler ein. Sowohl in der Antwort mit der Nummer 12 als auch in der Antwort mit der Nummer 15.

  • Damit geht es wieder zurück zu der Frage, wie soll der Schiedsrichter den Fehler erkennen und korrigieren? Ohne Linienrichter wohlgemerkt!

    Das Abseits ist sicher nicht die einzige Fehlerquelle. Ich spreche von Fehlern im allgemeinen.
    Zweikampf. Ball geht ins Aus. Ich denke, Rot war zuletzt dran und spreche Blau den Einwurf zu. Großes Erstaunen hüben wie drüben. Ich frage nach und erfahre vom Blauen, dass er (E-Jgd) dran war.
    Also entscheide ich mich um.
    Ich kenne aber auch Schiris, die bei ihrer falschen Entscheidung bleiben. Das gleiche gilt für Fouls. Oder nimm die Regelkunde. Ich hatte (im Mai war's glaub ich) von einem Schiri berichtet, der die Ecken an der falschen Stelle ausführen ließ. Und das obwohl beide Trainer ihn zu korrigieren versuchten (und zwar anfags sehr nett und freundlich). Aber dieser Typ blieb bei seinem roten Faden. Und warum? Weil er es so gelernt hat. Und das ist falsch.


    Um auf das Thema 'Anseits' zu kommen...
    Richtig, die Wahrscheinlichkeit ist extrem hoch, daneben zu liegen. Gerade mit zunehmendem Alter und Schnelligkeit machst Du als Schiri automatisch Fehler. Was ich aber trotzdem erwarten darf, ist ein Schiri, der sich bewegt und dessen Aktionradius größer ist als der Mittelkreis.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Zitat

    oder er sieht sie nicht richtig und entscheidet falsch, macht also ein Fehler.


    Streng genommen (ich weiß das ist Korinthenkackerei ;) - macht die Schiris aber vielleicht sympatischer) macht er nicht mal nen Fehler, er irrt sich nur und irren ist ja bekanntlich menschlich.


    Einen Fehler würde er machen, wenn er die Situation richtig gesehen hätte und dann auf Basis der bekannten Regeln die er nicht g'scheit kennt aber kennen könnte (wenn er sie denn nur gelernt hätte) eine nicht korrekte Entscheidung treffen würde.


    So sind ihm aber gar nicht alle Informationen bekannt (er kann ohne Linienrichter Dinge einfach nicht sehen), wendet die Regeln aber korrekt und nach bestem Wissen und Gewissen an. Er unterliegt also einem Irrtum, denn bei vollständiger Kenntnis aller Infos hätte er anders entschieden.


    ;)

  • @Paul


    Ja Irrtum, ich ziehe das Wort "Fehler" in diesem Zusammenhang zurück. Das war auch meine Absicht, es so darzustellen, ich fand nur nicht das richtige Wort. Auf die Unkenntnis der Regeln oder auf die versteckte Fovorisierung einer Mannschaft wollte ich nicht näher eingehen. Für mich persönlich sind das Spekulationen. Ein einziges Mal habe ich so etwas in der E-Jugend erlebt, wo der Schiri durch einen der Betreuer der Gegner gespielt wurde. Das war aber eigentlich kein Unparteischer in dem Sinne und passt auch nicht zu diesem Thema.
    Ansonsten habe ich noch keinen Jungschiri erlebt, der irgenwie die Regeln deutlich nachweisbar nicht kannte. Vielleicht habt ihr das erlebt, vielleicht aber auch nicht in einem Ausmaß, der Handlungsbedarf verlangt. Auf jeden Fall rechtfertigen die Irrtümer oder sogar die Fehler die ganzen Pöbeleien nicht. Das war eben mein Anliegen. Ich denke, wenn sich alle am Spielfeldrand so ruhig verhalten würden wie ich es tue, dann würden auch die Kinder entspannter spielen. Der Spaß wird hier doch ständig propagiert, oder nicht?

  • Da ich auch Schiri bin, möchte mich nun auch einmal zu Wort melden. Ich denke, dass Meistermacher hier viel mehr falsch gemacht hat, als der "schlechte" Schiri. Du solltest als Trainer an deine Vorbildfunktion denken. Das zumindest einer deiner beiden Spieler die durch deine Entgleisungen rote Karte bekommt, wurde ja bereits erwähnt. Du sprichst in diesem Zusammenhang von Fingerspitzengefühl, dass der Schiedsrichter an den Tag legen sollte. Sowas gibt es aber laut Fussballregel (DFB/FIFA) nicht. Weiterhin ist es Auffassungssache eines jeden selbst, was für ihn eine Beleidigung ist und was nicht. Wenn du dich nun einmal in seine Lage in der Situation nach dem Abpfiff versetzt und dir vorher nur Kritik und Missachtung entgegenströmen, gegen die du allerdings außer des Verweises aus dem Innenraum (beim Trainer/Betreuer nur sofern noch eine weitere Aufsichtsperson zugegen war) nichts tun kannst und dann ein Spieler eine ironische Bemerkung bezüglich deiner Leistung dir gegenüber macht, dann steht es jawohl außer Frage diesen Spieler des Feldes zu verweisen. (Mich würde hierbei interessieren, ob der Schiri beim Weg in die Kabine oder noch auf den Platz von deinem Spieler verspottet wurde. Dann wäre nämlich nur noch eine Meldung möglich gewesen.)
    "Tatsachenentscheidungen" sind, wie es der Neme schon sagt situationsabhängige Entscheidungen. Eine Entscheidung darf laut Regelwerk nur bis zur nächsten Spielfortsetzung zurückgenommen werden. Bei Spielfortsetzung ist sie unumstößlich, was auch Sinn macht, denn sonst würde man ja nicht mehr Fussball spielen, sondern einen Debattierclub auf dem Platz haben.
    Das der Schiedsrichter nicht auf nicht vom Schiedsrichteransetzer bestimmte Linienrichtern bei Abseitsverdacht hört, ist ebenfalls regelkonform. Man unterscheidet zwischen neutralen und nicht neutralen Spielleitern. Neutrale sind in diesem Fall die angesetzten, wodurch alle nicht angesetzten Personen nicht neutral sind. Selbst wenn ihr einen Bundesligaschiedsrichter als Zuschauer auf eurem Gelände habt ist der Schiedsrichter nicht befugt auf die Hinweise bezüglich einer Abseitsstellung zu reagieren. Dieser könnte ja befangen sein.
    Ob der Schiedsrichter auf die Anzeige von sich nicht mehr im Spiel befindenden Bällen eingeht, obliegt ihm. Der Platz- und Gastverein sind lediglich aufgefordert auf Verlangen des Schiedsrichter jeweils eine nicht neutrale Person zu dessen Unterstützung bereitzustellen.
    Dein Verhalten gegenüber der Spielerin war nicht regelkonform, weil den Schiedsrichter verbal und physisch attackierende Spieler des Feldes zu verweisen sind. Da greift die Argumentation eines "Fingerspitzengefühls" auch nicht, da dieses, wie bereits erwähnt, nicht als solches im Regelwerk vorhanden ist.
    Für die jüngeren Fussballspieler gelten gesonderte Regel (kein Abseits, flacher Ball, etc.). Dennoch muss es irgendwo einen Punkt geben an denen das Spiel immer mehr den Regel des Erwachsenenfussballs unterworfen ist. Dies ist nunmal in der D-Jugend (was ja auch schlüssig ist, ob des DFB-Konzetps bezüglich des "goldenen Lernalters").
    Was bringt es also, frage ich vor allem dich, die Spieler technisch und ein wenig taktisch zu versieren, wenn sie doch noch nach den Kinderfussballregeln agieren?
    Der Schiedsrichter ist eben "nur" derjenige der die Einhaltung dieser Regeln nach bestem Wissen und Gewissen beobachtet.
    Das 6 Augen meistens mehr sehen als 2 steht denke ich außer Frage. Es ist also ziemlich schwer ohne Hilfe eine Entscheidung in Bruchteilen einer Sekunde zu fällen, die das Spiel vehement beeinflusst. Das der Schiedsrichter zwar alles sehen muss, wird von ihm verlangt, aber das man nicht alles sehen kann, wissen nur diejenigen, die selbst mal auf dem Platz in der Rolle des Spielleiters standen. Man entwickelt, genau wie als Fussballer, ein Gefühl für ein gutes Stellungsspiel. Gefühle/Erfahrung kann man allerdings nicht vorraussetzen, man muss sie erst erfahren/gewinnen. Deshalb appelliere ich an euch, den auch Schiedsrichtern Zeit für ihre Entwicklung zu geben, denn ihr seid ein Teil dieser Entwicklung, sei sie nun positiv oder negativ. Ihr könnt die Richtung, in die es für den Schiedsrichter geht beeinflussen. Was ihr aus dieser Verantwortung, die ihr innehabt, macht, das ist allein eure Enscheidung.
    Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich glaube, dass man als Schiedsrichter niemals unparteiisch sein kann, da der Mensch stehts eine Wertung, bezüglich seiner ihn umgebenden Einflüsse vornimmt.
    Für mich folgt daraus: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus."


    Gruß Elpawo


    P.S.: Falls ich auf manche Sache nicht eingegangen bin, oder diese falsch gedeutet habe, seid mir nicht böse und lasst es mich wissen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Elpawo ()

  • Auf jeden Fall rechtfertigen die Irrtümer oder sogar die Fehler die ganzen Pöbeleien nicht. Das war eben mein Anliegen.


    Das hat ja auch niemand ernsthaft behauptet.
    Aber gut, das war dein Anliegen.


    Meines zielte mehr in Richtung Zugeben von Fehlern, Irrtümern oder falschem Auslegen von diversen Spielsituationen. Nenne es wie Du willst.
    Ich bin davon überzeugt, dass Schiris häufiger falschen Annahmen unterliegen als es ihnen lieb ist. Und das einfach nur deshalb, weil sie es 'nicht richtig' gesehen haben.
    Dieser Bereich ist nicht mit Vorsatz behaftet, vielleicht nicht mal mit Fahrlässigkeit.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Vorab, dein Statement, war absolut ok und hat einmal mehr verdeutlicht, dass jede Medaille 2 Seiten, bzw. Sichtweisen hat.

    Du sprichst in diesem Zusammenhang von Fingerspitzengefühl, dass der Schiedsrichter an den Tag legen sollte. Sowas gibt es aber laut Fussballregel (DFB/FIFA) nicht.

    Richtig, Statuten können sowas gar nicht vorsehen und doch erwarten es die Leute.
    Ich hatte mal so nen 11-jährigen Stöpsel, der mich hinter meinem Rücken (aber dennoch gut hörbar) beschimpfte. Das A-Wort, um exakt zu sein.


    Du hättest ihn runtergeschmissen und er hätte 4 Wochen Sperre bekommen. Und das wäre regelkonform gewesen. Ich habe ihm sehr deutlich gemacht, auf welch dünnem Eis er sich bewegen würde. Sein Trainer hat es mir anschließend gedankt, die Sache nicht an die große Glocke gehängt zu haben.


    Natürlich bin ich mir im klaren, dass der junge Mann möglicherweise wieder so reagieren wird. Ich habe ihm einfach ne Chance geben wollen.


    Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich glaube, dass man als Schiedsrichter niemals unparteiisch sein kann, da der Mensch stehts eine Wertung, bezüglich seiner ihn umgebenden Einflüsse vornimmt.

    Wahre Worte. Absolut deiner Meinung.


    Für mich folgt daraus: "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus."

    Wobei mir das zu einfach ist, da es sich nur auf die Reaktion des Schiris bezieht, jedoch unterbewusste Bewertungen außer acht lässt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.